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VERZWEIFELT! Lesbisch? Hetero? Bi? Sexuell völlig desorientiert!

XxLinchenxX
Benutzer123860  Meistens hier zu finden
  • #1
Hallo zusammen. Manche werden vielleicht garnicht wissen was ich jetzt genau will , manche werden vielleicht sogar glauben ich habe so viel Langeweile, dass ich mir Probleme suche, aber was ich jetzt schreibe ist mir wirklich ernst. Und ich erwarte nicht mal eine Lösung für das Problem (wenn ihr tips habt natürlich gerne her damit) sondern es würde mich allein schon interessieren, ob ich damit ganz alleine bin , denn sowas hab ich bisher nirgens gelesen. Also :

Man liest ja immer wieder "hilfe , ich bin homosexuell oder bi-sexuell", oder sonst was... Aber was ist mit "hilfe, es könnte sein, dass ich HETERO bin?". Und wenn man sowas liest, dann höchstens im Zusammenhang damit, dass man eigl schon geoutet war und in einer homosexuellen beziehung steckt und man sich dann doch ins andere Geschlecht verliebt.
Tja... bei mir ist nichts dergleichen der Fall. Und nur um Meinungen und Erfahrungen einzuholen, habe ich mich hier angemeldet. Ich bin nun 21 und immernoch völlig ratlos, was meine sexualität angeht. Ich weiß, manche outen sich erst mit 50 oder bekommen es da heraus, aber oft weil sie es ja innerlich erst komplett verneint haben. Bei mir ist das Gegenteil der Fall: Ich liebe Frauen. Ja, ich liebe sie. Ich finde es sind einfach von natur aus schöne Geschöpfe, ich mag es wie sie sich bewegen, mag ihre emotionen, wie sie riechen... Frauen faszinieren mich. Genauso wie mich LESBEN faszinieren. Ich kann mir den ganzen Tag lesbische Filme oder Serien reinziehen, ich lächel in mich hinein wenn ich ein lesbisches Pärchen sehe und denke noch lange danach daran, ich war auch mit 12 mal total in ein Mädchen verliebt, für gut 2 Jahre. (aber es war nur schwärmerei, es kam nie zu etwas. sie war zwar selber eine Lesbe, aber dadurch dass sie 3 Jahre älter war, war ich natürlich ein nicht ernst zu nehmendes Baby)
Ich bin nicht spießig aufgewachsen, im Gegenteil. Meine Mutter hatte sogar selbst mal ein sexuelles erlebnis mit einer frau und mir relativ früh davon erzählt. Sonst hatte sie zwar nur Männer, aber ich habe schon als Kind keine guten Erfahrungen gesammelt, weil sie immer an ziemlich fiese Kerle geraten ist. Und auch schon als Kind, habe ich Rollenspiele mit freundinnen gespielt in denen fast immer lesbische elemente vorkamen. Bis ich 15 war, fand ich Jungs komplett uninteressant. und ich war sehr glücklich damit. Hatte aber nie wirklich was mit einer Frau, nur ein par erfahungen gesammelt, erste Küsse, ein bisschen anfassen (ist ja nichts ungewöhnliches). Verliebt war ich aber nie wieder. ich fands zwar angenehm und okay, aber ich hatte nie ein bauch kribbeln dabei oder sowas. Dann hatte ich mit 16 den ersten freund. 1,5 lang und ich fühlte mich körperlich auch sehr angezogen. Ich war auch sehr,sehr verliebt (ich wusste nur nicht in was, denn nüchtern betrachtet fiel mir nichts ein) Nur mental wurde ich von Männern irgendwie nie ausgefüllt. Ich habe immer eigenschaften gesucht, die größtenteils eher weiblich sind.
Tja und seitdem bin ich single. Also seit gut 4 Jahren. Die beziehung hatte mich wohl davon abgelenkt, aber seitdem denke ich immer mehr über meine sexualität nach...
Ich kann mich einfach in keine schublade stecken. Aber ich habe das Gefühl, dass ich unbedingt in eine rein will. Und zwar in die Lesben schublade. Es hört sich doof an ich weiß... aber eigl mag ich Männer garnicht richtig ...vielleicht liegt es auch an meinen frühen, schlechten erfahrungen, aber egal das sei mal so dahin gestellt (sonst könnt ich noch 5 stunden schreiben) .
ABER frauen mag ich Körperlich anscheinend wiederrum nicht so sehr. Ich habe zwar oft fantasien, aber sobald es an die "Möse" geht, schalte ich ab. Ich habe nun schon öfter mit frauen heftig rumgeknutscht Und fand es immernoch "sehr nett" . Aber da war nichts. kein kribbeln oder ein kick. es war einfach unbedeutend. und nun frage ich mich oft, ob es nur daran lag, dass ich nicht in diese frauen verliebt war und dass ich mit dem Gedanken an weiter-gehenderer intimität nur probleme habe, weil es im gegensatz zu den anderen Dingen noch Neuland für mich ist. Hat jemand evtl sowas ähnliches durchgemacht? und wie lebst du heute? Meint ihr ich flüchte mich vllt nur so sehr in die lesbische welt und fürchte mich regelrecht vorm hetero sein, weil ich ein kindheitstrauma habe und es selbst nicht weiß? Oder ist es etwas ganz anderes und ich denk über zu viele ecken? Ich würde mich über erfahrungen was den coming out weg gegenüber SICH SELBST betrifft sehr freuen und auch über andere Meinungen. Vielen dank falls sich jemand die Mühe gibt sich damit zu befassen. Denn das ist kein scherz oder pure Langeweile, mich quält das wirklich ...
 
Calico
Benutzer96881  (42) Benutzer gesperrt
  • #2
Also, ich kenne mich nicht so wirklich gut mit Coming Outs in welcher Richtung auch immer aus, deshalb sind meine Gedanken zu dem Thema vielleicht nicht wirklich professionell. Trotzdem mal meine Meinung:
Meint ihr ich flüchte mich vllt nur so sehr in die lesbische welt und fürchte mich regelrecht vorm hetero sein, weil ich ein kindheitstrauma habe und es selbst nicht weiß?
Das war mein erster Gedanke, aber ich kenne mich mit Traumata nicht aus und weiß nicht, wie leicht man so etwas bekommt und woran man es erkennt. Das wäre vielleicht ein Punkt, über den Du mal mit jemand Professionellem sprechen könntest.
Ansonsten, Du fühlst Dich in Beziehungen zu Männern nicht ausgefüllt, und bei Frauen kribbelt es auch nicht? Zudem stoßen Dich weibliche Geschlechtsorgane ab? Kann es nicht vielleicht sein, dass Du wirklich noch nicht den richtigen Partner/die richtige Partnerin gefunden hast? Ich finde auch Männer, in die ich nicht verliebt bin, untenrum total abstoßend.
Vielleicht solltest Du auch nicht so eng in den Geschlechterkategorien denken. Ein Freund von mir, der bi ist, sagte mal, dass er bei der Partnerwahl gar nicht dran denkt, dass er jetzt mal wieder Bock auf ne Frau oder einen Mann hätte, sondern dass er sich einfach in den Menschen verliebt, unabhängig vom Geschlecht. Das klang für mich sehr einleuchtend.
 
simon1986
Benutzer6874  (38) Benutzer gesperrt
  • #3
Ich finde auch Männer, in die ich nicht verliebt bin, untenrum total abstoßend.
Vielleicht solltest Du auch nicht so eng in den Geschlechterkategorien denken. Ein Freund von mir, der bi ist, sagte mal, dass er bei der Partnerwahl gar nicht dran denkt, dass er jetzt mal wieder Bock auf ne Frau oder einen Mann hätte, sondern dass er sich einfach in den Menschen verliebt, unabhängig vom Geschlecht. Das klang für mich sehr einleuchtend.
Das sind auch meine Gedanken.
Ich bin früher oft für ein Mädchen gehalten worden, ich galt nicht als "richtiger Junge". Ich habe mich auch früh (mit 15) als "schwul" geoutet, nur weil ich dachte, wenn ich was mit anderen Jungen habe, MUSS ich schwul sein. Ich dachte damals auch in diesen Kategorien und Schubladen. Mir haben auch aufgeschlossene Eltern geholfen über dieses Geschlechter-Denken hinaus zu kommen, und mich in ganze Menschen zu verlieben. Sicher nicht unabhängig vom Geschlecht (Liebe ist auch etwas Sexuelles), aber ohne zu denken "ist es jetzt richtig? was bin ich jetzt?"

(Seitdem bin ich in der zweiten glücklichen Beziehung mit einem weiblichen Wesen. Ein Glücksfall für mich, weil ich Kinder haben möchte. Aber als "hetero" will, und muss ich mich nicht klassifizieren.)
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
Also zusammengefasst: Männer ziehen dich körperlich an, aber emotional fehlt was; während Frauen dich emotional ansprechen, aber körperlich nicht anziehen. Kann man das so sagen?

Das ist jetzt natürlich nur laienhafte Küchenpsychologie, aber was mir als Erstes in den Sinn kommt, ist Folgendes: Eigentlich bist du schon heterosexuell orientiert und findest Männer sexuell attraktiv; aber da du mit Männern in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht hast (und offenbar auch deine Mutter nie in einer guten Beziehung zu einem Mann erlebt hast), blockst du sie auf emotionaler Ebene ab und verlagerst stattdessen deine Zuneigung und Bedürfnisse in dem Bereich auf Frauen.

Und wenn wir mal annehmen, dass das zutrifft, dann ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass dich weder die Beziehung zu einer Frau noch die zu einem Mann wirklich komplett erfüllt - weil immer ein Bedürfnis (entweder emotional oder körperlich) auf der Strecke bleibt. Um diesen Konflikt aufzulösen, müsstest du dich mit der Vergangenheit auseinandersetzen und die schlechten Erfahrungen aufarbeiten; dabei könnte professionelle Hilfe nützlich sein.
 
g_hoernchen
Benutzer70315  (35) Beiträge füllen Bücher
  • #5
Ich kann deinen Wunsch, dich in eine "Schublade" zu stecken schon irgendwie nachvollziehen, wenngleich es bei mir anders ist. Bei mir ist es so, dass ich mit 15 meine erste Beziehung mit einem Mädchen hatte, davor und danach aber auch Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht. Ich bin seit Jahren in einer Beziehung mit einer Frau und fühle mich sehr wohl. Will ich mich jetzt unbedingt mit dem Prädikat "lesbisch" abstempeln? Irgendwie nicht. Genauso wenig sehe ich andere automatisch als "hetero" und das dann 100 Prozent.

Für mich persönlich bedeutet die Zuweisung einer sexuellen Orientierung eine Begrenzung. Warum reicht es nicht, wenn man einfach sagt "Ja, ich bin in einer Beziehung mit einem Mann/einer Frau".
Auch wenn ich stimmen kenne, die Bisexualität immer als unentschlossen verteufeln, aber was ist falsch an diesem Begriff? Du könntest doch zum Beispiel bi sein. Und dass du zum Beispiel keine Fantasien mit dem weiblichen Geschlechtsorgan fremder Frauen hast, finde ich nicht verwunderlich. Ich kann daran auch nichts finden, auch wenn ich es nicht abstoßend finde (es sei denn es ist meine Frau :grin: )
Lass dir von dieser Verwirrung nicht den Kopf verdrehen, sondern lieber von einem Menschen :zwinker:
 
XxLinchenxX
Benutzer123860  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #6
Vielen Dank an euch. :smile: Das was ihr gesagt habt, hat mir tatsächlich geholfen. Meine Innere Stimme der Vernunft hat mir eigl. fast das selbe gesagt aber ich wollte einfach mal die Sicht der anderen hören. Vorallem zum letzten Kommentar: Genau den Gedanken hatte ich über die Tage auch. Von wegen "Eine Zuweisung stellt eine Begrenzung da". Ich werde mich ab jetzt daran erfreuen, dass ich so offen bin und es nicht mehr nur negativ "verwirrt" nennen und versuchen mich selber der Suche nach der Schublade zu entwöhnen. Keiner kann genau sagen was kommt und wenn ich dann IN einer Beziehugn stecke, DANN kann ich ja sagen : Ich liebe diese Frau, oder diesen Mann. Alles andere an Orientierungsgruppen sind doch im Großen udn Ganzen auch nur Vermutungen. Aber trotzdem wird es auch sicher stimmen, dass ich mir deshalb größtenteils so sorgen mache, weil ich wirklich sehr negativ geprägt bin was Männer angeht und da evtl mal Hilfe bräuchte, damit ich akzeptieren kann dass ich AUCH Männer anziehend finden kann. Und dass mich der weibliche körper bisher eher kalt läst, wird echt daran liegen, dass ich bisher eben noch nicht DIE frau gefunden kann. Wenn ich einen mann nicht liebe, finde ich ihn Körperlich nämlich eigl auch eher abstoßend. Also vielen dank an euch, ihr hattet alle mit irgendetwas total recht :smile2:
 
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