verliebt im Afrika-Urlaub

[Benutzer199737 (26)]

Ich habe mich in eine Einheimische in Afrika verliebt.
Letztes Jahr verbrachte ich mehrere Monate als Volunteer in Kenia, und dieses Jahr kehrte ich für einen Monat zurück, um Menschen und Orte zu besuchen, die mir am besten gefielen. Dabei traf ich eine Einheimische, die ich letztes Jahr kennengelernte. Ich verstand mich schon letztes Jahr gut mir ihr, doch dieses Jahr war es anders: sehr vertraut, sie integrierte mich in ihr Leben und ihre Familie, erzählte mir ihre harte Lebensgeschichte. Ihre Lebensgeschichte faszinierte mich, sie wuchs selbst für kenianische Verhältnisse unter schwierigen Bedingungen auf und lebte teilweise auf der Straße. Dank ihrer Arbeit verdient sie nun Geld und finanziert die ganze Familie. Ihre Offenheit berührte mich und war vermutlich der Grund, dass ich mich in sie verliebte. Wir verbrachten drei volle Tage miteinander, die sich sehr vertraut, natürlich und gut anfühlten. Als ob wir uns schon ewig kennen würden und als ob wir "aus der gleichen Welt" wären. Aber mein Leben in Deutschland ist ganz anders als ihr Leben in Kenia. Wir konnten über alles reden und auch die Liebe war ein Thema.
Wir haben uns beide verliebt, aber mir ist klar, dass unsere Welten in Kenia und Deutschland zu unterschiedlich sind. Zurück in Deutschland setze ich mein Studium fort und wir sind beide noch jung (25 Jahre alt). In Deutschland verbringe ich meine Freizeit sehr sportlich und mit verschiedenen Reisetätigkeiten. Aktivitäten, die sie nicht macht. Sie versucht in Kenia zu überleben, da ist keine Zeit und kein Geld für solche Aktivitäten. Trotz dieser unterschiedlichen Welten habe ich mich bei ihr sehr wohl gefühlt, verstanden wie nie zuvor. Jetzt bin ich seit einer Woche wieder in Deutschland und es geht uns beiden nicht gut. Wir sind derzeit in täglichem Kontakt über WhatsApp und Telefon. Wir vermissen uns so sehr und der Kopf sagt mir klar, dass es nicht möglich ist, eine Beziehung oder etwas Ähnliches mit ihr zu führen, zu unterschiedlich sind unsere Lebensumstände. Aber das Herz schmerzt so sehr, es ist alles schwierig im Moment.
Vielleicht wäre es besser eine Zeit lang den WhatsApp / Telefonkontakt einzustellen, aber das war bis jetzt unmöglich. Wenig hilfreich ist wohl auch, dass ich bisher wenig Erfahrung in der Liebe gemacht habe, ich schäme mich fast ein bisschen, als ob ich in Deutschland keine Freundin finden konnte und deshalb nach Kenia ausgewichen bin. Am Ende haben wir uns innig geküsst, obwohl ich ihr vorher erklärt habe, dass es nicht zu einer Beziehung kommen kann. Es fühlte sich richtig an, aber wir waren uns auch einig, dass es beim Küssen bleiben würde, da ich nicht bereit bin, eine Beziehung mit ihr einzugehen.
Jetzt fühlt sich alles sehr schwer an, das Herz tut weh. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Habt ihr Tipps oder sogar ähnliche Erfahrungen? Denke ich zu kopflastig oder zu herzlastig? Nicht nur mit ihr, sondern auch sonst hatte ich eine enorm gute Zeit in Kenia, wurde von den Einheimischen in das Land integriert und habe Freunde im Land gefunden. Lasse ich mich davon blenden? Ich kann mir vorstellen, mir nach dem Studium einen Nebenjob Kenia-Deutschland zu suchen, aber ich kann und will das Leben in Deutschland nicht aufgeben.

 

[Benutzer182523 (34)]

aber ich kann und will das Leben in Deutschland nicht aufgeben.

Ihr werdet noch lange nicht bei dieser Frage sein aber: Könnte sie denn ihre Heimat aufgeben?

Wenn du diese Frage auch mit Nein beantworten kannst, lohnt es sich garnicht erst diese Sache noch weiter zu vertiefen.

 

[Benutzer59943 (42)]

Ich will dich nicht desillusionieren, aber aus so einem Urlaubsflirt wird nur ganz ganz selten was ernstes.
Und das liegt nicht nur an der Entfernung.
Ja bei dir war es kein reiner Urlaub, trotzdem ein fremdes Land, du warst vor Ort jemand anders als zuhause, hattest einen anderen Alltag etc.
Und hier in Deutschland hattest du noch nicht so viel Erfolg mit Frauen, da jetzt schon.
Also klar bist du euphorisch.

ABER:

Ihr hattet eine schöne Zeit und könnt ja auch in Kontakt bleiben, aber warte erst mal ab bis die Schmetterlinge verflogen sind und ihr wieder in der Realität seid. Und die sieht nun mal so aus, dass sie vermutlich keine finanziellen Mittel hat, um zu verreisen, dich zu besuchen, einen Urlaub in Deutschland zu finanzieren.
Also wäre das eine einseitige Geschichte, du müsstest wieder runter fliegen, wie oft ist das möglich? Alles unter 4-5x im Jahr ist zu wenig meiner Meinung nach.
Wann wäre das nächste Mal? Wann kannst du das nächste Mal nach Kenia fliegen?

Außer Küssen lief auch nichts und mit der Entfernung könnt ihr eben kein nächstes Date ausmachen und es dann langsam angehen lassen.

Also ich würde dir wirklich raten auf die Bremse zu treten und dich auf dein Leben hier zu fokussieren.
Kenia kann ja ein Urlaubsziel bleiben, aber mehr auch nicht.

 

[Benutzer190851]

Ich war noch nie in Afrika, habe nur von vielen gehört, daß sie ihr Herz an dieses Land, diesen Kontinent, verloren haben.
Bei Dir kommt nun noch dazu, daß Du Dein Herz an eine Afrikanerin verloren hast.
Es ist schon schwierig, eine Bezihung in Deutschland zwischen Hamburg und München zu führen, wie schwer wird es erst sein, auf solch eine Entfernung.
Ja, die Frage ist berechtigt, kann sie Dich besuchen, könnte sie sich ein Leben in Deutschland vorstellen. Würde die Liebe, die noch eine ganz kleine Knospe ist, ausreichen, Land, Familie und alles dort aufzugeben für einen Mann in Deutschland. Mit fremder Sprache, fremden Menschen, anderen Sitten und Gebräuchen? Mit anderem Wetter und teilweise bösen Blicken auf Nichtweisse Menschen (Ich weiß nicht, wie man dies Gendergerecht ausdrückt).
Ich denke, es sollte so sein, wie eine Jugendliebe, die ich mal hatte. Er wollte mich unbedingt aufs Dorf verpflanzen, weil er den elterlichen Hof übernehmen sollte. Ich fand es total aufregend und toll. Ja, in den Ferien. Zu Hause dann wieder in der Großstadt war es für mich wie eine andere Welt.
Ich bin froh, daß ich damals den Schritt nicht getan habe. So sind wir beide mit anderen, passenden Partnern glücklich geworden.
Vielleicht baust Du erst einmal eine echte Freundschaft zu ihr auf und dann schaut Ihr weiter.

 

[Benutzer152906 (46)]

ich schäme mich fast ein bisschen, als ob ich in Deutschland keine Freundin finden konnte und deshalb nach Kenia ausgewichen bin.

Das ist Unsinn und das weißt Du hoffentlich auch.

Denke ich zu kopflastig oder zu herzlastig?

Ich würde sagen: weder noch ... Du hast ein Problem mit der Situation, weil sich beides nicht in Einklang bringen lässt.

Nicht nur mit ihr, sondern auch sonst hatte ich eine enorm gute Zeit in Kenia, wurde von den Einheimischen in das Land integriert und habe Freunde im Land gefunden. Lasse ich mich davon blenden? Ich kann mir vorstellen, mir nach dem Studium einen Nebenjob Kenia-Deutschland zu suchen, aber ich kann und will das Leben in Deutschland nicht aufgeben.

Nun ja ... ihr müsst für Euch den richtigen Weg finden. Also kläre ab, ob sie sich eine Beziehung mit Dir vorstellen kann und was dafür die Voraussetzung wäre. Und umgekehrt genauso. Wenn Du das Leben in Deutschland nicht aufgeben willst, könnte sie ja auch hierher kommen. Will sie das Leben in Afrika nicht aufgeben, wird es da aber halt keinen gemeinsamen Nenner geben und dann solltest Du den Kontakt entweder Richtung Freundschaft lenken, oder wenn das nicht funktioniert, beenden.

 

[Benutzer152906 (46)]

Nichtweisse Menschen (Ich weiß nicht, wie man dies Gendergerecht ausdrückt).

Meines Wissen nach hat sich POC (People of Color) "durchgesetzt".

 

[Benutzer195524 (40)]

ich schäme mich fast ein bisschen, als ob ich in Deutschland keine Freundin finden konnte und deshalb nach Kenia ausgewichen bin

Ich denke du bist als Volunteer nach Kenia gegangen und nicht um Frauen kennenzulernen ?!?
Schämen musst du dich definitiv nicht weil du keinen Partner bisher gefunden hast, das wird sich noch ändern, du bist noch relativ jung.

Ich kann mir vorstellen, mir nach dem Studium einen Nebenjob Kenia-Deutschland zu suchen, aber ich kann und will das Leben in Deutschland nicht aufgeben

Du machst dir wirklich einen Kopf wie es funktionieren könnte, aber ich denke das ein Nebenjob in der fernen Zukunft keine vernünftige Grundlage ist um eine Beziehung oder Ehe aufrecht zu erhalten.

Entweder du musst dich für Kenia entscheiden oder Sie muss sich für Deutschland entscheiden, einer muss früher oder später die Heimat hinter sich lassen und was neues wagen. Wenn Ihr hier keine klare Lösung findet, dann sehe ich keine innige Zukunft.

 

[Benutzer186405 (52)]

Ich habe mich in eine Einheimische in Afrika verliebt.
Letztes Jahr verbrachte ich mehrere Monate als Volunteer in Kenia, und dieses Jahr kehrte ich für einen Monat zurück, um Menschen und Orte zu besuchen, die mir am besten gefielen. Dabei traf ich eine Einheimische, die ich letztes Jahr kennengelernte. Ich verstand mich schon letztes Jahr gut mir ihr, doch dieses Jahr war es anders: sehr vertraut, sie integrierte mich in ihr Leben und ihre Familie, erzählte mir ihre harte Lebensgeschichte. Ihre Lebensgeschichte faszinierte mich, sie wuchs selbst für kenianische Verhältnisse unter schwierigen Bedingungen auf und lebte teilweise auf der Straße. Dank ihrer Arbeit verdient sie nun Geld und finanziert die ganze Familie. Ihre Offenheit berührte mich und war vermutlich der Grund, dass ich mich in sie verliebte. Wir verbrachten drei volle Tage miteinander, die sich sehr vertraut, natürlich und gut anfühlten. Als ob wir uns schon ewig kennen würden und als ob wir "aus der gleichen Welt" wären. Aber mein Leben in Deutschland ist ganz anders als ihr Leben in Kenia. Wir konnten über alles reden und auch die Liebe war ein Thema.
Wir haben uns beide verliebt, aber mir ist klar, dass unsere Welten in Kenia und Deutschland zu unterschiedlich sind. Zurück in Deutschland setze ich mein Studium fort und wir sind beide noch jung (25 Jahre alt). In Deutschland verbringe ich meine Freizeit sehr sportlich und mit verschiedenen Reisetätigkeiten. Aktivitäten, die sie nicht macht. Sie versucht in Kenia zu überleben, da ist keine Zeit und kein Geld für solche Aktivitäten. Trotz dieser unterschiedlichen Welten habe ich mich bei ihr sehr wohl gefühlt, verstanden wie nie zuvor. Jetzt bin ich seit einer Woche wieder in Deutschland und es geht uns beiden nicht gut. Wir sind derzeit in täglichem Kontakt über WhatsApp und Telefon. Wir vermissen uns so sehr und der Kopf sagt mir klar, dass es nicht möglich ist, eine Beziehung oder etwas Ähnliches mit ihr zu führen, zu unterschiedlich sind unsere Lebensumstände. Aber das Herz schmerzt so sehr, es ist alles schwierig im Moment.
Vielleicht wäre es besser eine Zeit lang den WhatsApp / Telefonkontakt einzustellen, aber das war bis jetzt unmöglich. Wenig hilfreich ist wohl auch, dass ich bisher wenig Erfahrung in der Liebe gemacht habe, ich schäme mich fast ein bisschen, als ob ich in Deutschland keine Freundin finden konnte und deshalb nach Kenia ausgewichen bin. Am Ende haben wir uns innig geküsst, obwohl ich ihr vorher erklärt habe, dass es nicht zu einer Beziehung kommen kann. Es fühlte sich richtig an, aber wir waren uns auch einig, dass es beim Küssen bleiben würde, da ich nicht bereit bin, eine Beziehung mit ihr einzugehen.
Jetzt fühlt sich alles sehr schwer an, das Herz tut weh. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Habt ihr Tipps oder sogar ähnliche Erfahrungen? Denke ich zu kopflastig oder zu herzlastig? Nicht nur mit ihr, sondern auch sonst hatte ich eine enorm gute Zeit in Kenia, wurde von den Einheimischen in das Land integriert und habe Freunde im Land gefunden. Lasse ich mich davon blenden? Ich kann mir vorstellen, mir nach dem Studium einen Nebenjob Kenia-Deutschland zu suchen, aber ich kann und will das Leben in Deutschland nicht aufgeben.

Hättest du die finanziellen Möglichkeiten über sagen wir ein Jahr mehrfach nach Kenia zu reisen, damit ihr euch gut kennenlernen könnt?

 

[Benutzer175612 (55)]

Es fühlte sich richtig an, aber wir waren uns auch einig, dass es beim Küssen bleiben würde, da ich nicht bereit bin, eine Beziehung mit ihr einzugehen.

Ich denke, ihr habt es richtig gemacht. Versuche diesem Vorsatz treu zu bleiben: keine Beziehung. Der Herzschmerz ist momentan zu heftig - aber auch er wird vergehen.

 

[Benutzer189041 (59)]

Hallo Kmax,
Du schreibst von einer tiefen Liebe, von einer tiefen Verbundheit. Das ist das wundervollste, was ein Mensch fühlen und erleben kann. Das hört sich für mich genau so an, wie es sein soll. Eine Liebe zu finden, die einem erfüllt. Eine Frau zu finden, bei der man(n) sich aus dem tiefsten Innern wohl fühlt. Und wenn Du außerdem das Land liebst und die Menschen dich dort aufnehmen, dann beschreibst Du genau das, was wir alle suchen: eine tiefe innere Geborgenheit. Ich lese deine Zeilen so, als seiest Du - wenn Du in Kenia bist - an deinem Lebensziel angekommen. Und vlt ist es vorbestimmt, dass Du hier keine Partnerin findest; dein Herz hat dich nach Kenia geschickt. Im Zwiespalt zwischen dem Kopf und dem Herzen entscheide dich immer für den Weg des Herzens. Wenn Du dort doch wieder eine Stelle findest, wäre das doch perfekt. Dann könntest Du sehen, ob ihr auch im Alltag miteinander harmoniert. Aber so wie Du euer Verhältnis beschrieben hast, dürfte das kein Problem sein. Zwei harmonierende Herzen überwinden alle Hindernisse. Wenn Du sie aufgibst, wirst Du das immer bereuen. Suche einen Weg für euer gemeinsames Leben. Ich wünsche dir alles Glück der Welt. Eine Liebe wirft man nicht weg.

 

[Benutzer192870 (53)]

Hallo Kmax,
Du schreibst von einer tiefen Liebe, von einer tiefen Verbundheit. Das ist das wundervollste, was ein Mensch fühlen und erleben kann. Das hört sich für mich genau so an, wie es sein soll. Eine Liebe zu finden, die einem erfüllt. Eine Frau zu finden, bei der man(n) sich aus dem tiefsten Innern wohl fühlt. Und wenn Du außerdem das Land liebst und die Menschen dich dort aufnehmen, dann beschreibst Du genau das, was wir alle suchen: eine tiefe innere Geborgenheit. Ich lese deine Zeilen so, als seiest Du - wenn Du in Kenia bist - an deinem Lebensziel angekommen. Und vlt ist es vorbestimmt, dass Du hier keine Partnerin findest; dein Herz hat dich nach Kenia geschickt. Im Zwiespalt zwischen dem Kopf und dem Herzen entscheide dich immer für den Weg des Herzens. Wenn Du dort doch wieder eine Stelle findest, wäre das doch perfekt. Dann könntest Du sehen, ob ihr auch im Alltag miteinander harmoniert. Aber so wie Du euer Verhältnis beschrieben hast, dürfte das kein Problem sein. Zwei harmonierende Herzen überwinden alle Hindernisse. Wenn Du sie aufgibst, wirst Du das immer bereuen. Suche einen Weg für euer gemeinsames Leben. Ich wünsche dir alles Glück der Welt. Eine Liebe wirft man nicht weg.

Sorry, das ist mir zuviel rosarote Brille. Große Liebe...ein bisschen früh, dass schon zu unterstellen.
Der TS hat selbst gesagt, er hätte bisher wenig Erfahrung, so dass eine solche Geschichte ihn natürlich extrem berührt. Nur: Wie würde denn der Alltag von beiden aussehen, ob in Kenia oder Deutschland? Das sind schon große Unterschiede. Diese Überlegungen sollte man in jedem Fall anstellen.

Natürlich kann es sich zur großen Liebe entwickeln...muss es aber nicht. Dafür einfach zu sagen, ich breche mit meinem bisherigen Leben und lebe mal eben in einem anderen Land, finde ich ein wenig naiv...aber vielleicht bin auch nicht romantisch genug.

 

[Benutzer195524 (40)]

Im Zwiespalt zwischen dem Kopf und dem Herzen entscheide dich immer für den Weg des Herzens

Lieber NatureSound, ich schätze deine freundliche und aufbauende Art sehr, aber wenn ich in den letzten 25 Jahren immer nach meinem Herzen gegangen wäre , dann wäre es heute wohl schon in mehrere Teile zerbrochen und ich nicht mehr liebesfähig.
Verliebtheit kann einem tolle Gefühle bereiten, definitiv! Man sollte auch in gewissen Situationen auf sein Herz bzw. sein Bauchgefühl hören, aber oftmals ist ein klarer Kopf das einzige was einem vor Unheil und Wunschdenken bewahren kann.

 

[Benutzer188714 (57)]

Zuerst einmal: Das Ge

Jetzt fühlt sich alles sehr schwer an, das Herz tut weh. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Habt ihr Tipps oder sogar ähnliche Erfahrungen?
Denke ich zu kopflastig oder zu herzlastig?

Dass Dein Herz gerade weh tut, sich alles schwer anfühlt und in Deinem Kopf Durcheinander herrscht, ist normal, allein schon das aktuelle graue Wetter macht es da ja nicht besser ;-)
Aber Deine Frage, ob Du zu kopflastig oder herzlastig unterwegs bist, kannst Du Dir nur selber beantworten ....

Mich verblüfft etwas, dass Du schon vor Ort so immens kopflastig die Zweisamkeit mit ihr "in Schach gehalten" hast ....
Ist das wirklich dem rein rationalen Abwägen geschuldet? Ich persönlich (!) kann mir das irgendwie nur schwer vorstellen ....

Sind da vielleicht auch andere Emotionen/ Gedanken im Spiel? Vielleicht Angst vor so einem grossen und schwierigen "Abenteuer" (nicht sexuell gemeint ;-))? Vielleicht der Gedanke, dass sie und das Zusammensein mit ihr ggf. in dem Moment total toll ist, aber Du eigentlich etwas ganz anderes, mehr in Deiner Heimat(kultur) verankertes suchst? .....
Und wer sagt denn, dass Du/ ihr direkt an Beziehung auf Lebenszeit denken/ planen/ handeln müsst?
Wenn ihr beide es wollt, könnt ihr doch erst einmal die frisch entdeckte Zuneigung geniessen, vertiefen und ggf. wachsen lassen, Euch an diese ganz ungewohnte Situation und Konstellationen gewöhnen, auskundschaften, was möglich ist, was ihr füreinander bereit seid zu tun ....

Und nein ich rede hier nicht mit einer rosaroten Brille auf der Nase, sondern aus ein klein wenig eigener Erfahrung und mit der Grundhaltung "Nichts wird so heiss gegessen wie es gekocht wird" .... und keiner erwartet von Dir/ euch hier und heute eine Entscheidung; diese seid ihr nur euch selbst gegenüber "schuldig".

Ich habe mit Anfang 20 meinen Lebenspartner bei einem Kibbutzaufenthalt in Israel kennegelernt; ich aus D, er Italiener von Sardinien.
Nach unserer Rückkehr begann für uns beide das Studium, er zu Hause lebend ohne jegliches Einkommen/ Taschengeld, ich mit Bafög in einer Unistadt im tiefsten Bayern in einem katholischen Studentenheim mit Minizimmer und gemeinsamer Küche/ Bad mit 33 anderen ..... zu einer Zeit, wo Flüge und Telefon noch unbezahlbar waren und Internet noch gar nicht erfunden war.
Beide Eltern haben uns jahrelang zugesetzt, unsere Beziehung für Flausen gehalten, ständig Antworten auf die grossen Fragen erwartet etc.; dann wurde ich auch noch schwerstkrank ..... aber irgendwie ging es immer irgendwie weiter ...
Nach Studienende in einem Fach ohne wirkliche Perspektiven bei ihm, dann Wechsel nach Deutschland ohne Deutschkenntnisse und ganz unten anfangend, sich gegenseitig ans Zusammenleben erst einmal gewöhnen müssen etc. .... aber here we are, 36 Jahre später, inzwischen zusammen in einem Drittland lebend ;-)))

Meine Lebensgeschichte soll jetzt kein Paradebeispiel sein, aber aus der Erfahrung kann ich Dir grundsätzlich nur raten: Stell die ganz grossen Fragen für den Moment einfach zur Seite .... Du wirst mit dem Rückkehr- und Trennungsschmerz erst einmal genug zu tun haben. Nutz die Zeit und die technisch tollen Möglichkeiten für den Austausch mit ihr und lebt euer Leben für den Moment erst einmal weiter. Lernt euch erst einmal an sich ein wenig näher kennen und geniesst das. Und dann schaut weiter. Vieles wird sich von selbst beantworten, vielleicht auch das grundsätzliche Interesse an dieser potentiellen Beziehung; vielleicht verflacht die Emotion, lernt ihr andere Menschen kennen und lieben. Aber überfordert euch nicht mit Dingen, die ihr euch auch nicht fragen und zur Entscheidung stellen würdet, wenn ihr Tür an Tür leben würdet. Und wenn die Liebe doch gewollt sein sollte, dann findet Liebe oft, aber natürlich nicht immer, auch ihren Weg. Viel Erfolg und eine dicket Umarmung gegen den Herzschmerz von mir.

 

[Benutzer185718 (39)]

PM

 

[Benutzer148761]

Manchmal muss man andere Wege gehen als den Standardweg. Ich kenne viele Leute, die sich im Ausland verliebt haben und wo es gehalten hat. Ja, nicht so exotische Länder wie Kenia, aber ich habe deutsche Freunde, die Amerikaner geheiratet haben, die Spanier geheiratet haben, die Briten geheiratet haben etc. pp. Es ist also nicht unmöglich und nicht komplett absurd. Allerdings hattet ihr natürlich nicht wirklich eine Beziehung bisher. Das war bei den Freuden von mir anders. Sie hatten während ihres Auslandsaufenthalts eine Beziehung und haben diese nach dem Auslandaufenthalt aufrecht erhalten und dann ihr Leben umgekrempelt und sind nach Spanien, in die USA, nach Großbritannien gezogen.

Wie gut ist das Internet bei ihr? Könnt ihr z.B. täglich Videocalls machen und euch so noch besser kennenlernen, um zu schauen, ob es dauerhaft passen könnte?

 

[Benutzer196575]

Wobei hier im Gegensatz zu einer Beziehung zwischen Deutscher und Spanier, Deutscher und Amerikaner u.ä. natürlich ein viel größeres Konfliktpotential/potentielle Probleme auftreten können: Schwieriger Erhalt von Visum/Heiratsurkunde, Rassismus, Kulturen und Traditionen stark unterschiedlich, generell stark unterschiedliche Lebenswelten, ihr kommuniziert in einer Sprache, die von euch beiden nicht die Muttersprache ist nehme ich an (Englisch)?, ...

Das heißt nicht, dass es nicht klappen könnte, die große Liebe sein könnte. Aber es macht das ganze nicht gerade einfacher.

 

[Benutzer188714 (57)]

Wobei hier im Gegensatz zu einer Beziehung zwischen Deutscher und Spanier, Deutscher und Amerikaner u.ä. natürlich ein viel größeres Konfliktpotential/potentielle Probleme auftreten können: Schwieriger Erhalt von Visum/Heiratsurkunde, Rassismus, Kulturen und Traditionen stark unterschiedlich, generell stark unterschiedliche Lebenswelten, ihr kommuniziert in einer Sprache, die von euch beiden nicht die Muttersprache ist nehme ich an (Englisch)?, ...

Das heißt nicht, dass es nicht klappen könnte, die große Liebe sein könnte. Aber es macht das ganze nicht gerade einfacher.

Schon mal versucht, ein Visum für die USA zu bekommen? Den Film "Green Card" gibt es ja nicht umsonst ;-)))
Und Kommunikation ohne gemeinsame Sprache kann sehr spannend sein; mein Partner und ich hatten zu Anfang GAR KEINE gemeinsame Sprache und brauchten oft die Übersetzungen von den Kollegen, die sich natürlich ne Gaudi daraus machten, die Sätze zu frisieren ;-))))) Konkret durch die "Übersetzungsfehler" sind wir auch zusammengekommen; das haben wir erst ein paar Jahre später rausgefunden, als meine dann beste Freundin im Studium sich als Klassenkameradin des Übersetzers und "Verkupplers" outete, von dieser Geschichte von ihm erfahren hatte und den Eindruck hatte, das der von uns sprach ;-)))))))) So klein ist die Welt ;-)))

Aber Du hast konkret betrachtet natürlich vollkommen Recht. ))))

Und bzgl. der kulturellen Unterschiede ist die Kombi: Er Europäer, sie Kenianerin wahrscheinlich ein wenig einfacher als wenn Sie die Europäerin und er der Kenianer wäre (mal ausgenommen alle Fälle von "Katalogbräuten"-Beziehungen) .... so zumindest mein Eindruck mit Beziehungen dieser beiden Konstellationen in meinem Umfeld ....

 

[Benutzer196575]

Schon mal versucht, ein Visum für die USA zu bekommen?

So genau kenn ich mich zwar nicht aus, ich denke aber es ist einfacher für jemanden aus der EU ein Touristenvisum für die USA zu bekommen als für jemanden aus Kenia eines für Deutschland erhält. Oft haben Menschen in Ländern wie Kenia nicht mal einen Reisepass und müssen diesen ebenfalls erst beantragen. Der deutsche Reisepass ist darüber hinaus einer der besten der Welt.

Klar geht alles irgendwie (und irgendwann), wenn man es will und bereit ist viel dafür in Kauf zu nehmen. Aberes muss einem klar sein, dass auf dem Weg wirklich viele Steine im Weg liegen.

 

[Benutzer186405 (52)]

Wobei hier im Gegensatz zu einer Beziehung zwischen Deutscher und Spanier, Deutscher und Amerikaner u.ä. natürlich ein viel größeres Konfliktpotential/potentielle Probleme auftreten können:

ihr kommuniziert in einer Sprache, die von euch beiden nicht die Muttersprache ist nehme ich an (Englisch)?,

Sprachlich gibt es da doch keine größeren Schwierigkeiten als mit einem US-Amerikaner (Südamerika kann sogar schwieriger sein). Der Spanier kann noch schwieriger sein. In Afrika (Zumindest West-, Ost-, Süd- und Mitte) ist sehr häufig Englisch (seltener Französisch) Amtssprache aufgrund der Kolonialzeit, so auch in Kenia. Vorausgesetzt, dass der TS (der sich zu Fragen leider nicht rückmeldet) recht gut Englisch spricht (schließlich hat er es einige Monate in Kenia geschafft), halte ich DAS tatsächlich für ein zu vernachlässigendes Problem.
Zwar kann ich die hier geteilte Erfahrung, dass fehlende gemeinsame Sprache kein Problem ist, überhaupt nicht teilen, aber, beide sprechen gut Englisch (wenn der TS nichts anderes sagt, gehe ich davon aus), halte ich für kein Problem.