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Vater Mitspracherecht bei Abtreibung!? Diskussionsrunde

schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #1
Hallo miteinander. Ich möchte hier mal die Diskussion losttreten in wie weit Männer beim Thema Abtreibung mitbestimmen dürfen/sollen.

Ich bin aus eigener Erfahrung der Meinung, dass ein werdender Vater zumindest die Information bekommen sollte ob er Vater wird, egal ob abgetrieben wird oder nicht. Schließlich geht das beide etwas an. Intuitiv würde ich als Mann zwar gern ein Vetorecht zum Thema Abtreibung haben. Doch es bestehen da auch Zweifel. Zumindest in einer Beziehung sollten beide darüber reden und es sich durch den Kopf gehen lassen. Hätte ich tatsächlich ein Vetorecht zur Abtreibung wäre ich heute Vater einer 5 Jährigen Tochter. Das dazu.
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Väter sollen keinerlei Mitspracherecht haben. Es ist ein gewaltiger Unterschied, einen Zellklumpen zu zeugen oder ein Kind aufziehen zu müssen.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #3
Ich sehe ein, dass die Situation für Männer unbefriedigend ist, bin allerdings gegen ein Mitspracherecht. Das einzige, worüber man reden könnte, wären die Konsequenzen einer ungewollten Vaterschaft, wie z.B. das Thema Unterhaltszahlungen, in Ausnahmefällen, z.b. wenn das Sperma nachgewiesenermaßen von der Frau "erschlichen" wurde. Allerdings ist dann die Frage, wer dann dafür aufkommt (immerhin steht es dem Kind zu).
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #4
Väter sollen keinerlei Mitspracherecht haben. Es ist ein gewaltiger Unterschied, einen Zellklumpen zu zeugen oder ein Kind aufziehen zu müssen.
Ich würde bei dem Vetorecht halt auch sagen, dass die Väter dann für die Versorgung aufkommen müssen. Sprich sich um das Kind kümmern. Aber wie schon geschrieben, bin ich da auch nicht eins mit. Weil es ja der Körper der Frau ist.
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #5
Nunja, der Idealfall wäre, dass man sich in der Hinsicht schon zu Beginn einer Beziehung/ Affäre/ whatever einig darüber ist.
Nur wird das halt leider rein praktisch nicht immer so sein.

Ich finde es gut und richtig, dass letzten Endes die Frau die Entscheidungsgewalt darüber hat, denn schließlich ist es ihr Körper, in dem der Embryo heranwächst.
Andererseits kann ich auch Männer verstehen, die gerne ein Mitspracherecht hätten. Ich bin ja bekanntlich gegen Abtreibungen, und wenn ich mich da mal in einen Mann hineinversetze, und tatenlos zusehen müsste, wie mein Kind abgetrieben wird, nun ja, löst das auch ein Unbehagen in mir aus :hmm:

Ich sehe jedoch riesige Probleme in der Umsetzung, denn: Man(n) kann ja keine Frau dazu zwingen, abzutreiben, oder ein Kind auszutragen, welches sie nie wollte.
Dass man hingegen mit dem Partner ggf. darüber spricht und ihn zumindest darüber in Kenntnis setzt, ist für mich sowieso selbstverständlich...
 
G
Benutzer Gast
  • #7
Halte ich für Schwachsinn. Jedem halbwegs intelligentem Mann über dem IQ einer Scheibe Brot dürfte deren Folgen von "Lümmel reinstecken" bewusst sein. Sich im Vorfeld nicht um Verhütung zu kümmern und im Nachgang zu jammern ist maximal inkonsequent. Muss man so welche schützen? Nö!

Wenn die Frau den Mann verarscht, dann ist das natürlich scheiße, wird aber kaum mit einem Gesetz abzudecken sein. Ich sehe auch nicht die Pflicht eines Gesetzes das Zwischenmenschliche innerhalb einer Partnerschaft glatt zu bügeln. Was will man also damit schützen?
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #8
Es geht mir nur um ein Veto wenn abgetrieben werden soll. Der Mann sollte kein Veto haben wenn eine Frau das Kind austragen will.
 
G
Benutzer Gast
  • #9
Es geht mir nur um ein Veto wenn abgetrieben werden soll.

Und das soll die "Mutter" verpflichten alle Strapazen auf sich zu nehmen? Soll das dann finanziell aufgewogen werden? Sorry, wenn ich als Mann eine Partnerin habe, die mit mir kein Kind will obwohl ich es will - da habe ich ganz andere Probleme. Was spricht gegen Adoption? Weil ich unbedingt meine Gene mit der "Mutter" mischen will? Sorry aber absolut unverständlich.
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #10
dass ein werdender Vater zumindest die Information bekommen sollte ob er Vater wird
Das ist aber wahrscheinlich in vielen Fällen kaum praktikabel. Angenommen, es handelt sich um einen ONS (zweier unverantwortlicher Menschen), der Mann ist halt weg, es werden keine Kontaktdaten ausgetauscht...dann soll die Frau in der Pflicht sein, irgendwie herauszufinden, wo der Kerl abgeblieben ist, weil sie ihn informieren muss?

Es geht mir nur um ein Veto wenn abgetrieben werden soll
So sehr ich verstehen kann, wenn ein Mann sich über das Vaterwerden gefreut hätte und alles in Bewegung gesetzt hätte, das Kind großzuziehen - es ist eben eine Entscheidung, die auch die körperliche Befindlichkeit der Frau betrifft. Der Mann entscheidet also über die Frau, deren Körper. Das geht nicht.
Es würde sich vielleicht auch auf irgendeiner Ebene auf das Ungeborene auswirken, dass die Frau es ablehnen würde. Vielleicht würde sie sich absichtlich ungesund ernähren? Alkohol trinken oder Drogen konsumieren, um es auf anderem Wege zu töten.
Andere zwielichtige Wege in irgendwelchen dunklen Kellern würden eingeschlagen werden.

Wie viel leichter wäre es, wenn die Frau ein Ei legen würde - der Mann könnte es dann einfach selbst ausbrüten und fertig.

PS: Nur aus persönlichem Interesse...@schuichi Deine Freundin müsste doch vor der 12. Schwangerschaftswoche abgetrieben haben. Da kann man das Geschlecht noch gar nicht erkennen. Woher willst Du wissen, dass es eine Tochter geworden wäre?
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #11
Ich finde es gut so, wie es ist. Die Frau entscheidet, was mit ihrem Körper passiert und im Abtreibungsfall muss vorher neutral beraten werden. Kann meinetwegen gerne so bleiben.
 
Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • #12
Ich sehe das relativ ähnlich wie schuichi schuichi . Am Ende muss natürlich die Frau entscheiden, ob sie das Kind austragen will, aber zumindest wenn man sich in einer intakten Beziehung befindet, sollte es selbstverständlich sein, den Mann über den "Sachbestand" und ggf. die Entscheidung zu informieren. Zudem fände ich es in jener auch durchaus angebracht, das Thema gemeinsam zu erörtern. Die abschließende Entscheidung liegt aber natürlich trotzdem bei der Frau - was Mann in dem Fall dann auch akzeptieren sollte.
Was mich persönlich angeht, ich finde das ist schwer eindeutig zu sagen, wenn man die Situation nicht kennt - aber ich denke, ich wäre ziemlich sicher gegen eine Abtreibung. Unter der Voraussetzung, dass die Schwangere meine feste Freundin ist und eben kein ONS o.ä., was für mich aber sowieso nie infrage käme.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #13
Das ist aber wahrscheinlich in vielen Fällen kaum praktikabel. Angenommen, es handelt sich um einen ONS (zweier unverantwortlicher Menschen), der Mann ist halt weg, es werden keine Kontaktdaten ausgetauscht...dann soll die Frau in der Pflicht sein, irgendwie herauszufinden, wo der Kerl abgeblieben ist, weil sie ihn informieren muss?


So sehr ich verstehen kann, wenn ein Mann sich über das Vaterwerden gefreut hätte und alles in Bewegung gesetzt hätte, das Kind großzuziehen - es ist eben eine Entscheidung, die auch die körperliche Befindlichkeit der Frau betrifft. Der Mann entscheidet also über die Frau, deren Körper. Das geht nicht.
Es würde sich vielleicht auch auf irgendeiner Ebene auf das Ungeborene auswirken, dass die Frau es ablehnen würde. Vielleicht würde sie sich absichtlich ungesund ernähren? Alkohol trinken oder Drogen konsumieren, um es auf anderem Wege zu töten.
Andere zwielichtige Wege in irgendwelchen dunklen Kellern würden eingeschlagen werden.

Wie viel leichter wäre es, wenn die Frau ein Ei legen würde - der Mann könnte es dann einfach selbst ausbrüten und fertig.

PS: Nur aus persönlichem Interesse...@schuichi Deine Freundin müsste doch vor der 12. Schwangerschaftswoche abgetrieben haben. Da kann man das Geschlecht noch gar nicht erkennen. Woher willst Du wissen, dass es eine Tochter geworden wäre?
Off-Topic:
Ich habe das nur so erzählt bekommen von ihrer Mutter. Wahrscheinlich hatte sie das Geschlecht dazugedichtet.

[doublepost=1507207491,1507207403][/doublepost]
Und das soll die "Mutter" verpflichten alle Strapazen auf sich zu nehmen? Soll das dann finanziell aufgewogen werden? Sorry, wenn ich als Mann eine Partnerin habe, die mit mir kein Kind will obwohl ich es will - da habe ich ganz andere Probleme. Was spricht gegen Adoption? Weil ich unbedingt meine Gene mit der "Mutter" mischen will? Sorry aber absolut unverständlich.
Darum bin ich ja selbst auch im Zwiespalt. Einerseits würde ich mir das Vetorecht wünschen. Andererseits wirft es enorme Probleme auf.
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Halte ich für Schwachsinn. Jedem halbwegs intelligentem Mann über dem IQ einer Scheibe Brot dürfte deren Folgen von "Lümmel reinstecken" bewusst sein. Sich im Vorfeld nicht um Verhütung zu kümmern und im Nachgang zu jammern ist maximal inkonsequent. Muss man so welche schützen? Nö!

Grundsätzlich hast du damit völlig recht, es gibt aber nach wie vor noch unvorhersehbare Zwischenfälle, wo eben trotz aller Vorsicht eine SS entstehen kann.
Es ist halt nur nicht gangbar, dass man aufgrund des Restrisikos wie ein Mönch lebt :zwinker:
Klar könnte man auch sagen, dass man damit IMMER rechnen muss, wenn man GV hat, aber wer tut das schon? Die Lösung allein ist mir persönlich zu simpel.

Da gefällt mir die Lösung mit dem Ei legen von cocos besser :ROFLMAO:

Nein, aber im Ernst. Da irgendeinen gesetzlichen Zwang auf die Frau auszuüben, fände ich wirklich nicht gut. Es werden bestimmt auch so schon genügend Frauen stark unter Druck gesetzt, dass sie zB ein Baby abtreiben, oder das Ungeborene wird umgekehrt als Druckmittel gegen den Mann verwendet, das ist schlimm genug.

Aber mal von all dem abgesehen... Wenn du dem Vater ein "Veto"recht einräumen würdest, dann würde das ja bedeuten, dass dieser im Zweifel eindeutig mehr Entscheidungsgewalt hat, als die Mutter selbst, und das wäre völlig indiskutabel aus meiner Sicht.
Klar wäre es schön, wenn man sich insofern einigen kann, falls der Vater das Baby unbedingt haben und großziehen möchte, dass sich die werdende Mama noch umstimmen lässt, aber das soll nie unter Zwang geschehen.
 
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #15
Wenn die Männer die Kinder selbst bekommen (können), dürfen sie auch gerne darüber entscheiden.
Ich habe mich früh dazu entschieden nie Kinder zu bekommen.
Meinen Partnern habe ich davon sehr früh in unserer Beziehungsfindungsphase erzählt und das müssen sie so auch akzeptieren können.
Ebenso halte ich es da auch mit Abtreibungen.
Ich erwarte aber auch nicht, daß Männer für Kinder, die sie nie wollten (und Vorkehrungen getroffen haben, daß sie keine zeugen) Unterhalt zahlen sollen.
 
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PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #22
girl_next_door girl_next_door na ja, unser Staat will ja mehr Kinder....dann soll er halt auch mal was springen lassen. Immerhin will er später auch noch Steuern von den älteren Neuankömmlingen (ex-Kindern, nicht die anderen), also sind das ja fast schon drei Parteien, die heute an Familienplanung beteiligt sind: Mutter, Vater, Staat.

Aber im Ernst...eine bessere Lösung kenn ich aber auch noch nicht....aber für mich als verkappte Nicht-Kinder-bekommerin ist das auch halt nicht wichtig genug. Nur halt empfindungsmäßig reichlich ungerecht.

Was das Sorgerecht angeht: Ich hab einfach in meiner kurzen Zeit zu viele einfach hanebüchen bescheidene Mütter (um es nett zu formulieren) erlebt und einige unglaublich fürsorgliche Väter (was zuweilen irritierend in Anbetracht meiner eignen Jugend ist). Leider liegt dann aber das Sorgerecht viel zu oft einfach falsch...

Summa summarum zieh ich jetzt hier lieber die Reißleine. Ich bin sicher nicht die beste Ansprechpartnerin in Sachen Kinder:censored:.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #25
Es geht mir zumindest halt darum, dass potenzielle Väter zumindest über den Stand der Dinge informiert werden !
Aber eine Mitsprache ist etwas komplett anderes als eine Information.

Und je nach Beziehung würde ich es auch davon abhängig machen, ob ich die blanke Information weiter gebe.
Ein ONS steht in einer anderen Beziehung zu mir als ein (Beziehungs)partner. Einem ONS würde ich es nicht mitteilen.

Denke da mal einen Schritt weiter: Was nützt die Information dem ONS, wenn der eh kein Mitspracherecht hat?

Für mich stellt sich diese Frage nicht. Ich verhüte, wenn ich kein Kind will. Und da muss schon viel passieren, dass ich mit Gummi schwanger werden könnte. (Zyklus und so :zwinker:)
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #26
das recht zu entscheiden hat die person, die das kind austrägt - also z.b. in einer lesbischen beziehung auch nur die frau, die schwanger ist, nicht die partnerin. frau/mann finde ich hier also nicht die korrekte unterteilung.

ob man diese information dem erzeuger weitergeben sollte... tja, das hängt von einigen optionen ab. wenn die frau sich beispielsweise zu 100% sicher ist dass sie abtreiben wird, nichts anderes in frage kommt, und der erzeuger das möglicherweise anders sieht... nee, dann sehe ich keinen gesprächsbedarf. würde nichts am ausgang ändern, aber möglicherweise ne menge stress verursachen, bringt nichts.
ansonsten, wenn es denn eine gute und feste beziehung ist - ja, dann schon. möglichst früh, denn solange die entscheidung nicht klar für die abtreibung steht ists dann irgendwie eine gemeinsame sache, wo die meinung des erzeugers schon relevanz hat - auch wenn die entscheidung nicht bei ihm liegt.
bei nem ons? naja, da tendiere ich zu "nein", aber dann bitte auch ohne unterhaltszahlungen.

am ende muss aber einfach jedem menschen der sex hat klar sein, dass dabei unter gewissen umständen ein kind entstehen kann. wenn man mit dieser möglichkeit nicht leben kann darf man eben keinen sex haben.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #35
Off-Topic:
Naja also der Vater eines Kindes ist nunmal so gut wie immer ein Mann. In lesbischen Partnerschaften wird es ja vermutlich nicht zu ungewollten Schwangerschaften kommen. Das ist dann ja doch irgendwie ein anderer Fall.
dass lesbische schwangerschaften die ausnahme sind: jop, seh ich auch so.
aber: der vater des kindes ist IMMER ein mann (naja, oder eine samenspende) - natürlich kann es auch in lesbischen partnerschaften dazu kommen, dass eine frau schwanger ist, obwohl die andere das nicht will.
etwas krümelkackerisch, vielleicht, aber ich lege hier wert auf genaue bezeichnungen. "vater" ist z.b. auch nicht zwingend "erzeuger".

darum soll sich die diskussion aber auch nicht drehen, ich wollte nur erklären welche begrifflichkeiten ich in meiner definition verwende :zwinker:

[doublepost=1507226956,1507226913][/doublepost]
Es ging nur um die Mitsprache wenn abgetrieben werden will von weiblicher Seite. Ich finde wie schon erwähnt zumindest , dass eine Klarstellung notwendig ist, dass da was im Busch ist und zumindest mal die Meinung des Sexualpartners dazu gehört werden sollte. Also das Absolute Minimum.
warum? also: warum sollte die meinung gehört werden, wenn die entscheidung längst getroffen ist?
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #42
Ich bin zwar nur "ein" Mann aber ganz ehrlich? Ich sehe da absolut kein Problem. Wenn ich pimpern kann und das so, dass Schwangerschaften entstehen, dann muss ich schlichtweg damit leben.
Klar, kann man so sehen. Stimmt ja auch. Nun kann es aber trotzdem sein, dass ein Kind für den Augenblick eine mittelgroße Katastrophe wäre und ein Verhütungsfehler passiert ist. Die meisten Menschen machen eben mal Fehler. Hier schreiben viele, dass nie ein Verhütungsfehler passiert ist – nun, ich habe auch schon mal die Pille vergessen und Kondome sind gerissen. Man darf auch nicht vergessen, dass nicht jeder so klug und aufgeklärt wie der durchschnittliche PL-User ist.

Ja, man kannte dann das Risiko. Kann sich doch trotzdem ziemlich scheiße anfühlen. Sei es, weil man sich Kindesunterhalt gerade kaum leisten kann und sich null bereit dafür fühlt, vielleicht die Frau nichtmal wirklich kennt, oder sei es, weil einem der Gedanke doch gefällt und man sich das Kind wünscht.
Du siehst darin "absolut kein Problem", weil das Risiko ja bekannt war? Also ich weiß nicht. Wenn ich Autobahn fahre ist mir auch bewusst, dass trotz meiner eigenen Sicherheitsmaßnahmen ein Unfall passieren kann. Nur weil ich das Risiko kenne heißt das doch nicht, dass es für mich gar kein Problem wäre, wenn es zu einem Autounfall kommen würde.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #51
warum? also: warum sollte die meinung gehört werden, wenn die entscheidung längst getroffen ist?
eben,wozu soll das gut sein?!ich zb will absolut nie ein kind und auch keine schwangerschaft erleben.also würde ich logischerweise abtreiben,sollte ich schwanger werden (was ich natürlich zu verhindern weiß).aber meine entscheidung steht fest-und an der stelle ist mir die meinung des erzeugers einfach mal schlicht egal,denn es würde eh nix dran ändern,dass ich mich gegen das austragen entschieden habe.
[doublepost=1507276447,1507275838][/doublepost]
Dass man in einer Partnerschaft so etwas gemeinsam entscheidet, ist für mich natürlich.
seh ich anders.für mich zb gibts da nix zu entscheiden in der situation,da ich ja sicher weiß,ich will kein kind und auch keine schwangerschaft erleben.und natürlich wissen meine männer,dass ich nie kinder will.also ist meine entscheidung gefallen und der erzeuger entscheidet da gar nix,weil er gar kein recht dazu hat.und wems nicht passt,zu hören,ich würde abtreiben,würd ich ungewollt schwanger,der soll halt nix mit mir anfangen,ganz einfach.
[doublepost=1507276561][/doublepost]
Sollte ich schwanger werden, würde ich auf jeden Fall den Vater darüber informieren, egal in welcher Beziehung ich zu ihm stehe. Denn ich finde jeder hat das Recht Bescheid zu wissen, wenn er Vater wird. Zumal ich auch wollen würde, dass mein Kind einen Vater hat.
schuichi meint hier doch aber ganz klar den fall,wenn die frau schon weiß,dass sie abtreiben wird.und in dem fall wird doch niemand vater.
 
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Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #67
Ja, bei der Frau ändert sich Ihr kompletter Körper, den sie ihr ganzes Leben lang hat.
das wäre für mich nichtmal der punkt - der körper ändert sich ohnehin, alleine durchs alter.

aber die vorstellung, so einen "parasiten" in mir zu haben den ich nie haben wollte, der quasi besitz ergreift von meinem körper, der unter umständen macht dass es mir monatelang scheisse geht - jetzt mal ab von dem parasitengefühl ansich... nee. ist nicht, dazu zwingt mich niemand.

aber - ja, dafür verhüte ich natürlich auch gewissenhaft, denn ich möchte nicht abtreiben, auf garkeinen fall... fast so wenig, wie ich aktuell ein kind möchte. zu zeiten als es die pille danach nur auf rezept gab hab ich auch öfter mal nen frauenarzt angelogen um ein entspechendes rezept zu bekommen und das teil parat und haltbar liegen zu haben, für den notfall, denn mir sind schon kondome geplatzt - und einmal die diskussion mit einem fa dass ich die garnicht bräuchte und er sie mir nicht verschreibt hat mir gereicht. ist nen ziemlich beschissenes gespräch, wenn es quasi um jede minute geht.

Aber ich bin überzeugt davon, wenn man wirklich kein Kind möchte, dann weiß man das auch zu vermeiden (doppelte Verhütung durch Pille und Kondom, zudem kein Sex bevor/kurz nach dem eisprung).
unter pilleneinnahme gibts garkeinen eisprung - und die pille wird frau auch nicht ewig verschrieben.


was ich mich allerdings bei männern frage die definitiv garkein kind wollen: warum lassen sie sich nicht einfach sterilisieren? das ist beim mann doch ein minikleiner eingriff (im gegensatz zur sterilisation bei der frau) und notfalls können sie für den fall dass die meinung sich ändert auch vorher samen einfrieren lassen.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #79
Weil kein Lebewesen das Recht hat ein anderes, aus anderen Gründen ausser das eigene Überleben zu sichern, zu töten. Egal ob eigenes Kind, Nachbar, Kollege, Hund oder Kuh.
oder spinne? oder baum? oder ratte?

prinzipiell stimme ich dir zu - aber ich verstehe nicht, warum menschen so viel töten, der bequemlichkeit halber, aber die entfernung eines zellhaufens auf einmal dramatisch sein soll. ich trauere jedenfalls mehr um einen großen, wundervollen baum der vielen anderen wesen zuflucht geboten hat, aber gefällt wird weil er "dreck" macht, als um einen zellhaufen - und bedenke dabei auch: jedes aus guter haltung stammende (ergo: befruchtete!) hühnerei was ich esse ist genau das gleiche. es wurde der keim für leben gelegt, und ich vernichte es. weil: es ist erst der keim, die option... nicht anders, als wenn ich eine haselnuss esse, was auch ein keim ist.

anders sähe es natürlich aus, wenn aus dem zellhaufen schon ein minimensch geworden ist, aber eine abtreibung ist ja nunmal nur innerhalb der ersten wochen legal möglich... in einem zeitraum, wo sich auch noch viele schwangerschaften von selber beenden.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #105
Ich finde Abtreibung ist erst mal keine Entscheidung gegen das Leben sondern vor allem Gegen den aktuellen Umstand.
Frau möchte halt nicht das Kind unter ungünstigen Vorzeichen aufziehen und das Risiko einer Zukunft in Armut.
In dem Falle ear die Schwangerschaft ein Unfall, nicht gewollt und stand gar nicht zur Debatte.
Das heisst doch nicht, dass frau Kinder ablehnt.
Im Gegenteil. Wenn sich die Vorzeichen ändern (zB. Der passende Partner bereit steht), wird sie sich für das Kind das Leben entscheiden.

Ich persönlich verstehen nicht, warum frau das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben verlieren sollte, nur weil beim Sex mal ein Unfall passierte. Der Persönliche Lebensentwurf Wunsch sollte der Massstab der moralischen Beretung sein.

Ansonsten wäre ja überspitzt gesagt jeder verhütete Sex und auch die SB des Mannes als Entscheidung gegen das Leben zu bewerten.
[doublepost=1507361298,1507360540][/doublepost]Aber zurück zum Thema.

Genau diese Entscheidung würde ich, weil sie für mich erst mal ergebnisoffen wäre, gemeinsam besprechen wollen.
Das würde ich von ihr schon erwarten.

Die Entscheidung selber ist natürlich zu aller erst mal ihre. Aber Emotional möchte ich hier gerne Verantwortung übernehmen und sie stützen.

...mit gepoppt, mitgefangen...mM.
[doublepost=1507362274][/doublepost]Zu dem Thema kann ich dieses Buch sehr empfehlen.
Toll geschrieben und packende Geschichte.
Auch das Hörbuch ist sehr fesselnd.
Ich liebe die Authorin.

https://www.amazon.de/So-oder-ist-das-Leben/dp/3596853591
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #128
ich hab da so ein recht interessantes buch grade vor mir liegen - natürlich mal wieder ein tipp von meiner mum - "Die Geburt ist nicht der Anfang" von Marianne Krüll. das geht eigentlich in erster linie um die entwicklung (und wahrnehmung) im mutterleib, aber da wird auch das thema abtreibung erwähnt... besonders treffend fand ich diese beiden absätze:

Man sollte dabei auch nicht vergessen, dass schließlich in unseren Gesellschaften das Töten zu den „normalen“ Vorkommnissen gehört – in Form von lebensvernichtender Umweltverschmutzung, radioaktiver Verseuchung, von (selbst-)mörderischer Verkehrsplanung, ganz zu schweigen vom Wahnsinn der Kriegsvorbereitungen mit geplantem zigfachen Overkill. Da ist es eine scheinheilige Heuchelei, die Abtreibung eines ungeborenen Kindes als besonders schweres, moralisch verwerfliches Vergehen anzuprangern. In einer Gesellschaft, in der die Menschen so wenig Ehrfurcht vor dem Leben haben wie bei uns, hat kein Mensch das Recht, eine Frau, die sich zu einer Abtreibung entschließt, zu verurteilen.

Wenn ein Kind in einer Welt geboren wird, in der es ungewollt ist, also dementsprechend auch nur ein Ich aufbauen kann, das sich selbst für unerwünscht hält, dann wird dieses Kind mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Destruktion oder Selbstdestruktion als Verhalten zeigen. Eine Abtreibung ist in diesem Sinne nur die Tötung eines „potentiellen“ Menschen, da jeder Embryo oder Fötus das Potential zur Symbolbildung, zum Mensch-Werden besitzt. Die Geburt eines ungewollten Kindes ist dagegen für mich so viel wie das Todesurteil für einen „wirklichen“ Menschen, denn dieses Kind erfährt ja auf den vielen Wegen der Tiefenkommunikation, dass es eigentlich nicht leben sollte. Und meist kommen diese Menschen dann auch tatsächlich irgendwann auf eine gewaltsame Weise – etwa durch Selbstmord, psychosomatische Krankheiten oder Suchtverhalten – zu Tode. Eine Frau, die diese Zusammenhänge begriffen hat, wird einem einen alles tun, um selbst eine ungewollte Schwangerschaft zu verhüten, zum anderen wird sie sich politisch dafür einsetzen, dass auch andere Frauen nicht ungewollt schwanger werden und dass Frauen, denen es doch passiert, legal abtreiben können.

...und grade bei letzterem... möchte irgendjemand mit dem gefühl oder gar dem wissen leben, unerwünscht zu sein? ohne elterliche liebe aufzuwachsen? wie soll man sich da vernünftig und gesund entwickeln können?
also, wenn man mich fragen würde: in einem solchen fall würde ich doch darum bitten, schon abgetrieben zu werden, bevor ich das wirklich wahrnehmen kann... die vorstellung ist wirklich horrorhaft. finde ich.
ein solches gefühl möchte ich keinem menschen zumuten - das halte ich wirklich für schlimmer als einen schnellen, schmerzlosen tod.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #145
"Abtreibung ist Mord" ist aber auch der Kampfbegriff der radikalen Abtreibungsgegner...daher vorsicht mit solchen Begriffen:zwinker:
 
G
Benutzer Gast
  • #146
"Abtreibung ist Mord" ist aber auch der Kampfbegriff der radikalen Abtreibungsgegner...daher vorsicht mit solchen Begriffen:zwinker:
Grundsätzlich bin ich auch Abtreibungsgegner. Wenn auch nicht radikal und unter allen Umständen.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #147
Grundsätzlich bin ich auch Abtreibungsgegner. Wenn auch nicht radikal und unter allen Umständen.
Ich glaube niemand ist ein Freund von Abtreibungen.
Nur ist das Leben halt auch nicht immer so einfach und gradlienig wie erhofft.
 
G
Benutzer Gast
  • #148
Ich glaube niemand ist ein Freund von Abtreibungen.
Nur ist das Leben halt auch nicht immer so einfach und gradlienig wie erhofft
Das stimmt sicherlich. Ich glaube, wirklich einfach fällt es niemandem, oder nur den allerwenigsten. Manche Gründe sind aber nur vorgeschoben, da sind wir uns hoffentlich auch einig. Eine gute Bekannte von mir arbeitet beim Frauenarzt und berichtete von einer Frau, die in den vergangenen 4 Jahren 3 mal zum abtreiben da war. Da kommt mir halt einfach das kotzen. Klar, kann es sein, dass es nicht in ihr Leben passt. Aber so viel Zufall, dass man 3 mal ungewollt schwanger wird in so kurzer Zeit, kann es einfach gar nicht geben, wenn man ordentlich verhütet. Und das ist ein Verhalten, das ich eben nicht gutheißen mag.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #149
Absolut. Nur das sind bestimmt Einzelfälle. Und dafür greift dann ja auch die gesetzliche Einschränkung.
 
Zuletzt bearbeitet:
C
Benutzer136306  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #150
Ich finde es irgendwo nicht richtig, dass die Frau alleine entscheiden darf, dass ein Leben, für das sich jemand bereit erklärt, sich darum zu kümmern, beendet werden darf, nur weil es in ihrem Körper heranwächst.
Also, folgende Fälle:
Beide wollen das Kind: Alles gut.
Beide wollen das Kind nicht: Abtreibung nach Beratung, auch alles in Ordnung.
Frau will/Mann nicht : Kind wird ausgetragen, Frau alleinig erziehungsberechtigt, Mann muss zahlen, er hat die Verhütung eben auch verbockt.
Mann will/Frau nicht: Kind wird ausgetragen, wenn der Mann alleinig erziehungsberechtigt ist. Sie muss dafür nichts zahlen, hat sie durch die Schwangerschaft irgendwie für mich getan. Sie trägt aber auch schuld an der missglückten Verhütung, also muss die auch mit den Konsequenzen leben. Falls der Vater alleine die Versorgung nicht sicherstellen kann, Unterstützung durch den Staat.
Abtreibung ist für mich erstmal Mord. Ich verstehe, dass es Fälle gibt, in denen es nicht anders geht und finde daher grundsätzlich richtig, dass Abtreibung dennoch legal ist. Für mich muss der Vater aber zwingend informiert werden und ein Mitspracherecht unter oben genannten Bedingungen haben. Man kann einen Mord nicht damit rechtfertigen, dass es sonst zu einer Körperverletzung gekommen wäre...

Das ist nicht ganz stringent. Wenn du Abtreibung als Mord siehst, dann ist es auch dann ein Mord, wenn der Vater mit der Abtreibung einverstanden ist. Wenn mir meine pflegebedürftige Mutter lästig wird und ich sie deshalb umbringe, dann kann meine Bestrafung doch auch nicht davon abhängen, ob mein Bruder bereit gewesen wäre, die Pflege zu übernehmen.
 
G
Benutzer Gast
  • #151
Das ist nicht ganz stringent. Wenn du Abtreibung als Mord siehst, dann ist es auch dann ein Mord, wenn der Vater mit der Abtreibung einverstanden ist. Wenn mir meine pflegebedürftige Mutter lästig wird und ich sie deshalb umbringe, dann kann meine Bestrafung doch auch nicht davon abhängen, ob mein Bruder bereit gewesen wäre, die Pflege zu übernehmen.
Siehe dazu bitte meine letzten Ergänzungen.
 
M
Benutzer Gast
  • #152
Off-Topic:

Das ist nicht ganz stringent. Wenn du Abtreibung als Mord siehst, dann ist es auch dann ein Mord, wenn der Vater mit der Abtreibung einverstanden ist. Wenn mir meine pflegebedürftige Mutter lästig wird und ich sie deshalb umbringe, dann kann meine Bestrafung doch auch nicht davon abhängen, ob mein Bruder bereit gewesen wäre, die Pflege zu übernehmen.
Auch wenn ich in diesen Punkten in praktisch nichts die Ansicht von phisch1989 teile, muss man sagen aus seinem Post ist nicht zu entnehmen, dass es dann KEIN Mord mehr wäre, sondern nur, dass in diesen Fällen so oder so vorgegangen werden sollte.
 
C
Benutzer136306  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #153
Off-Topic:


Auch wenn ich in diesen Punkten in praktisch nichts die Ansicht von phisch1989 teile, muss man sagen aus seinem Post ist nicht zu entnehmen, dass es dann KEIN Mord mehr wäre, sondern nur, dass in diesen Fällen so oder so vorgegangen werden sollte.
Off-Topic:
Auch dann halte ich die Position für inkonsequent, denn warum sollte die Haltung des Vaters etwas am Lebensrecht der Leibesfrucht ändern? Entweder die Leibesfrucht hat eine eigene Position gegenüber der Mutter, die deren Selbstbestimmungsrecht trumpft oder eben nicht.

[doublepost=1507471324,1507471271][/doublepost]
Siehe dazu bitte meine letzten Ergänzungen.

Auf welchen Beitrag beziehst du dich?
 
M
Benutzer Gast
  • #154
Off-Topic:

Off-Topic:
Auch dann halte ich die Position für inkonsequent, denn warum sollte die Haltung des Vaters etwas am Lebensrecht der Leibesfrucht ändern? Entweder die Leibesfrucht hat eine eigene Position gegenüber der Mutter, die deren Selbstbestimmungsrecht trumpft oder eben nicht.

[doublepost=1507471324,1507471271][/doublepost]

Auf welchen Beitrag beziehst du dich?
Klar.
Hab ich nie bestritten und ja auch erklärt, dass ich DAGEGEN bin, dass der Kindsvater hier ein Mitspracherecht hat. Nur, wie gesagt, an der Bezeichnung Mord rüttelt diese Vorgehensweise nicht.
 
G
Benutzer Gast
  • #155
Auf welchen Beitrag beziehst du dich?
Auf diese, insbesondere auf den ersten.
Ich habe eingangs erwähnt, dass dies ein Thema ist, bei dem es a) kein richtig oder falsch gibt und b) jeder eine eigene, moralische Einstellung dazu hat, die man akzeptieren muss. Ich diskreditiere nicht deine Meinung, deshalb fände ich es schön, wenn du meine auch einfach akzeptierst anstatt als unglaubwürdig abstempelst. Ich werde dennoch versuchen, deine Einwände gemäß meiner Sicht der Dinge zu ordnen.
Grundsätzlich ist jede Form des Lebens schützenswert. Das bedeutet nicht, dass jede Form des Lebens auf gleiche Art und Weise zu schützen ist.
Wenn es wirklich begründete Probleme gibt, weshalb ein Kind nicht ausgetragen werden kann (und dazu zähle ich auch, dass einer Frau nicht zumutbar ist, ein Kind ihres Vergewaltigers großzuziehen), dann ist eine Abtreibung in meinen Augen gerechtfertigt. Eben aus den Gründen, weil ansonsten eine Gefahr für eine höhere Instanz eines Lebens besteht. Und zwar nicht nur über einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum (9 Monate im Vergleich zu mind. 18 Jahre).
Trotz allem ist ein jede Art von Lebensform, wie oben erwähnt, ein Leben (beginnt für mich übrigens mit Befruchtung der Eizelle). Und 9 Monate, die sich eine Mutter mit dem Kind mindestens beschäftigen muss, bis es ausgetragen werden kann, stehen für mich eben in keinem Verhältnis zu einer Abtreibung eines Lebewesens, für das ein Vater sich bereit erklärt, Verantwortung zu übernehmen, es behutsam und mit Sorgfalt aufzuziehen und zu lieben.
Im übrigen sehe ich auch eine Mutter, die nachweislich trinkt, raucht oder Drogen nimmt, für schuldig im Sinne einer Körperverletzung. Je nach Schädigungsgrad darf es da gerne auch eine Haftstrafe geben. Und das sage ich jetzt völlig unabhängig zum Thema Abtreibung. Das gilt für mich immer. Wie man sein eigenes Kind bewusst so schädigen kann... Da fehlt mir jedes Verständnis.

Das ist sicher ein sehr spitzer Ausdruck, im Grunde ist es aber richtig: wenn ich ohne ernsthaften Grund eine andere Lebensform zerstöre, ist es strenggenommen Mord.
Gibt es einen Grund, ist es vielleicht eine Art von Notwehr.
Entscheidend dabei ist aber, welche Instanz einer Lebensform dabei zerstört wird - ein Mord an einem Tier, einer Pflanze, einem Menschen oder einem "zellklumpen", wie es hier schon öfter tituliert wurde, ist gewiss ein Unterschied.

Ich sehe das als meine Definition von Mord, nicht als die juristisch gültige. Ich hab selten von jemandem gehört, der hinter Gitter sitzt, weil er ein Gänseblümchen ermordet hat.

Grundsätzlich bin ich auch Abtreibungsgegner. Wenn auch nicht radikal und unter allen Umständen.

Das stimmt sicherlich. Ich glaube, wirklich einfach fällt es niemandem, oder nur den allerwenigsten. Manche Gründe sind aber nur vorgeschoben, da sind wir uns hoffentlich auch einig. Eine gute Bekannte von mir arbeitet beim Frauenarzt und berichtete von einer Frau, die in den vergangenen 4 Jahren 3 mal zum abtreiben da war. Da kommt mir halt einfach das kotzen. Klar, kann es sein, dass es nicht in ihr Leben passt. Aber so viel Zufall, dass man 3 mal ungewollt schwanger wird in so kurzer Zeit, kann es einfach gar nicht geben, wenn man ordentlich verhütet. Und das ist ein Verhalten, das ich eben nicht gutheißen mag.
 
YaMo
Benutzer81418  (31) Benutzer gesperrt
  • #156
Wenn man eine Sicht des Kindes, also unabhängig von Mutter oder Vater miteinbeziehen möchte, verstehe ich nicht, warum das zwingend pro sein sollte. Auch ein Kind, Mensch kann doch FÜR SICH entscheiden, dass er lieber nicht am Leben wäre usw. Weshalb also gibt es ZWINGEND NUR PRO LEBEN als Entscheidung, wenn man die Sicht des Kindes singulär betrachten möchte? Hab ich noch nie verstanden!
Vieleicht versteh ich dich auch nicht. Aber wie willst du die Sicht eines Ungeborenen in die Entscheidung einbeziehen? Die zu einem guten Teil subjektive Prognose einer Mutter über die mögliche Zukunft des Kindes kann nicht mit der Sicht des Ungeborenen gleichgesetzt werden.
 
M
Benutzer Gast
  • #157
Vieleicht versteh ich dich auch nicht. Aber wie willst du die Sicht eines Ungeborenen in die Entscheidung einbeziehen? Die zu einem guten Teil subjektive Prognose einer Mutter über die mögliche Zukunft des Kindes kann nicht mit der Sicht des Ungeborenen gleichgesetzt werden.
Genau aus diesem Grunde sind all die Argumente "pro Leben" oder man müsste fast sagen "pro entstehendes Leben" auch falsch. Weil sie subjektiv sind. Subjektiv betrachtet und bewertet von Menschen, die gerne leben. Das ist aber nicht zwingend. Und ob es mehrheitlich oder gefühlt mehrheitlich ist, kann man ebenso nicht sagen. Es ist eine schlichte Vermutung. Daher kein Argument. Auch der Lebenswille, Überlebenswille ist keinerlei Argument, denn es ist nun einmal ein Unterschied, ob man auf seine Existenz lieber verzichtet hätte oder ob man nicht umgebracht werden möchte.
Und genau aus diesen Gründen ist es NICHT so: pro Abtreibung egoistisch, contra Abtreibung nicht egoistisch. Es ist IMMER eine egoistische Entscheidung, die auf der Sicht der Eltern beruht. Grenzwertig ist es lediglich dann, wenn es sich um Behinderungen handelt, die Schmerzen für das zukünftige Leben bedeuten würden, hier kann man durchaus sagen, dass man berechtigterweise die Sicht des Ungeborenen mitberücksichtigen kann. Auch das schon wieder mit Einschränkungen. Nicht jeder hat schon starke Schmerzen über einen längeren Zeitraum gehabt um das sehr gut beurteilen zu können und selbst wenn, auch das wird unterschiedlich empfunden, hängt auch von der Prognose ab usw.
Es bleibt also, dass man nicht aus der Sicht des Ungeborenen beurteilen kann und zwar AUCH NICHT im Sinne von das Ungeborene möchte wahrscheinlicher leben als nicht leben. So kann man nicht argumentieren.
Lediglich die werdenden Eltern, im Zweifelsfall die Mutter allein (schließlich ist das Thema ja nicht Abtreibung, sondern Mitspracherecht des Vaters) können abwägen ob sie einem Kind ein gutes und liebevolles Zuhause bieten können und werden und ob alle Beteiligten so zufrieden wären oder ob sie mit Kompromissen wie einer Freigabe zur Adoption (kann sehr belastend sein) oder OFFENEN ADOPTION (wird leider zu häufig vergessen, ist natürlich auch nicht völlig unproblematisch, aber eine sehr interessante Möglichkeit) leben könnten.

Es wurde hier angesprochen, dass es traurig macht, wenn von Abtreibung (wir sprechen jetzt immer noch von Frühabtreibungen, alles andere ist schon etwas anderes z.B. aufgrund des dann schon bestehenden Schmerzempfindens) gesprochen wird. Mich macht es unheimlich traurig, wenn mir Menschen erzählen, dass sie sich über ihre gesamte Kindheit wünschten zu sterben, dass sie zu einem Gott beteten an den sie nicht glaubten, dass er sie doch bitte nie wieder aufwachen lassen möge. Menschen, die ihr Leben lang nicht Fuß fassen können und immer kämpfen. Die mit sich selbst Pakte geschlossen haben, warum sie sich nicht selbst töten dürfen und die darauf hoffen, dass sie bald beim nächsten Sturm von einem Baum erschlagen werden. Das treibt mir die Tränen in die Augen. Abgesehen davon ist mir das auch eine zu menschenzentrierte Sichtweise. Alles, alles, was vom Menschen ist soll bewahrenswert sein, gerne auch auf Kosten von anderen. Wildleder wird gemacht von Kälbern, die bald geboren worden wären, deren Mütter im Schlachthof landeten. Die werden beim Schlachtvorgang aus den sterbenden Mütterleibern entnommen und zum langsamen Sterben auf dem Boden liegengelassen. Das ist unproblematisch und eine befruchtete Eizelle nicht zum Menschen werden lassen um den man sich nicht gut kümmern würde ist problematisch? Ich habe da eine andere Sicht auf die Dinge.
Wenn Menschen davon ausgehen, dass doch jedes Leben gerne existieren möchte, vergessen sie oft, dass jedes Leben vor allem ein schönes und zufriedenes Leben leben möchte und sonst vielleicht im Zweifelsfall auf die Existenz verzichtet hätte, was wiederum wie gesagt nicht gleichzusetzen ist mit dem Wunsch nicht ermordet zu werden, mit dem Überlebensdrang, der selbstverständlich jedem Leben innewohnt, das ist schlicht ein Instinkt, hinzu kommen natürlich auch Ängste, vor dem Tod, vor dem Sterben. Das ist etwas anderes als die vermutete Wahrscheinlichkeit, dass jeder existieren, entstehen wollen würde.
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #158
Dass die aktuelle Situation für Männer unbefriedigend ist, kann ich absolut verstehen. Ich wäre wohl als zeugungsfähiger Mann daher immer leicht paranoid beim GV mit einer fruchtbaren Frau.

Aber wirkliche Alternativen gibt es einfach nicht. Würde ein Mann im Falle einer ungewollten Schwangerschaft nach Sex mit mir das Kind behalten wollen und es gäbe die Möglichkeit die Schwangerschaft auszulagern und mich rechtlich so abzusichern dass er wirklich alleine und ohne mich für das Kind zuständig ist: okay, klar. Mit dem aktuellen medizinischen Stand müsste ich aber die Schwangerschaft selbst erleben - und das wäre für mich psychische und physische Folter.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #159
Mit dem aktuellen medizinischen Stand müsste ich aber die Schwangerschaft selbst erleben - und das wäre für mich psychische und physische Folter.
boah ja,ganz genau.allein die vorstellung...
 
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