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Benutzer148307 (44)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Werte Forumsgemeinde, es grüßt Euch herzlichst ein vollends irritierter Mann, welcher sich nicht mehr zu helfen weiß.
Zuvorderst möchte ich meine aufrichtige Wertschätzung zum Ausdruck bringen ob der Eurerseits möglichen Annahme meiner mich behelligenden Unklarheit, die sich wiefolgt zum melodramatischen Ende entwickelnd zutrug.
Zu unserer Person
Ich: 34, studierter Schlagwerker, sowie Jazz- und Funkschlagzeuger
Sie: 31, Französischlehrerin, arbeitet derzeit als Korrespondentin für diverse Zeitungsverlage
Wir lernten uns zu Silvester 2013/14 vor einem Club kennen. Im Begriff ebenselbigen zu verlassen traf ich sie vor dem Ausgang. Ein flüchtiger Blick, welcher ihr Interesse erweckte; das darauffolgende Gespräch im erhabenen Austausch zweier Persönlichkeiten, die das Leben selbstbestimmt und bestimmend durchschreiten, kurzum: wir empfanden eine uns gegenseitig bedingende Sympathie der sich achtenden Art. Sie war etwas schnippisch und kokettierend-kapriziös, ich hingegen der dezente Gentlemen, welcher selbstverständlich ihre charmanten Unverschämtheiten mittels charmant-ironischen Spitzen abzuwehren wußte.
Obwohl wir uns gefielen, blieb es bei dieser einmaligen Begegnung, die mir jedoch prägend in Erinnerung blieb. Durch eine glückliche Fügung erneuerte sich unser Kontakt ab Mai 2014, als sie mir via Facebook eine Kontaktanfrage zusandte. Wir tauschten uns gelegentlich aus, mal schrieb sie mich oder ich sie an, jedoch stellten wir eine Ansichten-, Duktus- und Humordeckungsgleichheit fest, die ich in dieser Konstellation bei einer Frau nie vorfand. So richtig wollte ich diesem Umstand keinen Glauben schenken, irgendwie mied ich sie, um mich keiner Enttäuschung auszusetzen.
Irgendwann Anfang Oktober wollte ich Klarheit. Ich verabredete mich mit ihr zu einem klassischen Konzert, zu dem sie sofort zusagte. Eigentlich wollten wir nur das Konzert besuchen, danach auf einen obligaten Absacker, der jedoch in stundenlange Gesprächsausschweifungen der multithematischen Art ausartete, welcher seitens der Kellner irgendwann um 3 Uhr morgens beendet wurde. Wir gingen in eine andere Bar, bestellten eine Weinkaraffe, und irgendwann küssten wir uns. Zu diesem Zeitpunkt merkte ich, daß mich eine immense Gefühlsaufwallung überkam, die ich wahrhaftig bis zu diesem Zeitpunkt noch nie bei einer Frau zu spüren bekam. (dies beruhte widerum auf Gegenseitigkeit)
Wir verließen die Bar gegen 7 Uhr morgens (der alltäglichen Arbeitsverpflichtungen wegen). Ich brachte sie mit dem Taxi vor die Wohnung, gab ihr einen Kuß, um mich zu verabschieden und fuhr daraufhin nach Hause. Es folgte eine mehrtägige Konversation via Facebook, die an Humor, Geist, Esprit und Witz nicht zu überbieten war. Sie war vollends begeistert, daß ich sie bereits am frühen Morgen zum Lachen bringen kann; wir mußten uns gegenseitig bremsen, damit wir unsere Arbeit nicht vernachlässigten. Wir haben kaum das nächste Wochenende abwarten können, bis wir uns wiedersehen konnten.
Mitte Oktober (ein Freitagabend). Ich spielte einen Livegig in einem Club, sie legte Musik unweit meiner Auftrittsstätte auf. Es war sehr intensiv und aufregend, wir verstanden uns quasi ineinander verzahnend ohne Erklärungen und Kompromisse; wir konnten uns aufrichtig begegnen ohne uns in irgendeiner Hinsicht verleugnen zu müssen. Danach sind wir ins Nachtleben ausgegangen, um irgendwann gegen 6 Uhr morgens in ihrer Wohnung abzusteigen. Und da fing das erste Problem bereits an....ich konnte nicht mit ihr schlafen.
Zugegebenermaßen war der Alkoholkonsum nicht unbeträchtlich, jedoch (das mag etwas übersensibilisiert klingen) empfand ich Gefühle für sie, die mich daran hinderten sie als einen stereotypen One-night-stand zu betrachten. Es lief einfach nicht, womöglich obstruierten mich ebenfalls Versagensängste – ich kann es nicht genau bestimmen.
Jedenfalls konnte ich bei ihr übernachten. Als wir am Morgen aufgestanden sind, fragte sie mich, ob wir uns weiterhin treffen möchten, oder den Kontakt abbrechen. Ich entgegnete ihr, daß ich unter diesen Umständen üblicherweise bei One-Night-Stands keine weiteren Kontatke wünsche, aber in ihrem Fall etwas anderes hierbei überwiegt, weil ich für sie etwas empfände, woraufhin sie mir das gleiche entgegnete.
Wir einigten uns darauf es zu probieren. Wir verließen danach ihre Wohnung, setzten uns in den Park, um uns stundenlang anzusehen. Es haben sich quasi zwei Skeptiker nach eine beschwerlichen Reise durch diverse Unzulänglichkeiten gefunden, die nicht fassen konnten, daß sie sich in diesem Leben gefunden haben. Sie erzählte mir, wie ihr damaliger Exfreund sie emotional fast vernichtet hätte, welchem sie sich liebend und ehrend ergeben gezeigt hatte, indem er nie eine Gelegenheit ausließ ihr seine zynische Geringschätzung gegenüber diesen wundervollen Frau zuzeigen. Sie brauchte ungefähr 2 Jahre, bis sie sich von diesem Trauma erholt hatte.
Selbstverständlich beteuerte ich ihr meine wohlwollenden Absichten und fragte sie, ob sie mir Vertrauen kann, woraufhin sie diesen Umstand zu bestätigen wußte. Die darauffolgenden 4 Tage zeigten keine Auffälligkeiten; sie verhielt sich mir gegenüber weder abweisend noch distanziert.
Am nächsten Wochenende schlief ich erneut bei ihr. Da ich ihr erklärt habe, daß ich eine gewisse Eingewöhnungsphase benötige, bis ich mit ihr schlafen konnte, schien dieser Umstand eigentlich geklärt zu sein, allerdings verhielt sie sich dieses Mal merkwürdig.
Als wir einschlafen wollten, stelle sie mir merkwürdige Fragen, z.B was ich eigentlich von ihr will, ob ich vielleicht ein Psychopath wäre, der ihr nur etwas vorspielt. Sie drohte mir sogar mich aus der Wohnung zu werfen, falls ich gleiche Anwandlungen hätte, wie ihr Exfreund. Ich war hochgradig irritiert, wollte jedoch um des Friedens willen keinen Streit mit ihr anfangen. Sie fragte mich fast den Tränen nahe: „Ja, wenn Du nicht mit mir schlafen willst, was möchtest Du dann?“, woraufhin ich ihr einen sanften Kuß gab mit den Worten: „Das will ich von Dir“, womit sie sich vermeintlich zufrieden gab. Als ich ihr sagte: „Vielleicht bin ich nur ein Romantiker, der nicht sofort mir dir schlafen will“, meinte sie: „ja, das irritiert mich ganz besonders“. Der Morgen war komisch, sie reagierte plötzlich nicht mehr auf meine Küsse, da sie mir ihren Kopf nicht mehr entgegenstreckte. Mich überfiel eine böse Ahnung, die ich jedoch überspielte. Wir frühstückten normal, sie begleitete mich bis zur Straßenbahnhaltestelle, an welcher ich ihr erneut einen Kuß gab, um zu mir nach Hause zu fahren.
Auf einmal hatte sie „keine Zeit mehr“ sich bei mir zu melden. Die Woche davor schrieben wir uns abwechselnd über Facebook an, plötzlich oblag die Schreibinitiatve bei mir. Der Schriftverkehr war alltäglich ohne aphoristische Randbemerkungen, die uns regelmäßig erheiterten, kurzum: es kühlte merklich ab, bis sie meinte, daß sie zur Beantwortung meiner Mails keine Zeit hätte, und sie sich zur gegeben Zeit melden würde. (was sie natürlich nicht mehr tat)
Dieses Zeichen verstand ich sehr wohl. Es machte mich schlicht und ergreifend fertig. Die zweite Freitagswoche kam ich mit einer nicht zu übersehenden Miene der Verbitterung zu meiner Auftrittsstätte, als mich der dort diensthabende Kellner um meinen Gemütszustand befragte. Als ich ihm sagte, wie es um mich stünde, entgegnete er mir: „die spinnt, die liebt Dich, so wie Du sie liebst. Sie neigt dazu sich zurückzuziehen, aber sie liebt Dich zweifellos“ Ich war natürlich vollkommen perplex und fragte ihn, woher er das eigentlich wissen möchte. Daraufhin er: „Du, die hat am letzten Freitag der Chefin des Clubs, wo sie die Musik auflegt, gestanden, daß sie einen Supertypen kennengelernt hat, der ihr sofort und in allen Belangen kompromisslos zugesagt hat. Sie meinte sogar zu ihr, daß sie begonnen hat sich in Dich zu verlieben“
Ich habe ihn mindestens 3 Mal gefragt, ob das wahr wäre. Danach habe ich meiner Angebeteten unverzüglich eine SMS zugeschickt, die sie jedoch wiefolgt verfaßte: „Lieber XXX, es tut mir so Leid, laß uns bitte Freunde sein. Es liegt an mir, ich kann einfach nicht, ich muß soviel arbeiten“
Überflüssig zu erwähnen, daß ich mit freundicher Unterstützung des Kellners, sowie der Clubchefin mit Anlauf gegen die Wand geprallt bin. Am Boden zerstört zu sein wäre noch eine schmeichelhafte Umschreibung meines Gemütszustandes gewesen; ich war weder Herr meiner Sinne noch der Lage.
Ich schrieb ihr eine erboste SMS, daß sie mich (mit Verlaub) brachial verarscht hat, worauf sie mir antwortete: „So schreibt man nicht mit einer Frau, die Du angeblich schätzt“. Sie schien mir mit zynischer Destruktivität jedwedes Wohlwollen ihr gegenüber abtöten zu wollen. Den Tag darauf schlug ich vor, daß wir uns zu einem klärenden Gespräch treffen sollten, woraufhin sie mir ihre Arbeitsverpflichtungen erneut vorhielt, die sie angeblich davon abhielten sich mit mir treffen zu können.
Wir trafen uns die Woche darauf (ohne dies vorher verabredet zu haben) in ihrem Club. Ich saß am Tresen, sie legte die übliche Musik auf (natürlich hat sie den gleichen Musikgeschmack wie ich, exakt fast jedes Lied entsprach ebenfalls meiner persönlichen Playlist, es ist wie verhext). Nachdem sie fertig war, setzte sie sich überraschend neben mich. Wir unterhielten uns, natürlich ging das Gespräch irgendwann in die Richtung, wie es mit uns Beiden weitergehen sollte. Sie stand auf und verließ den Club umgehend, ich bin daraufhin ihr hinterhergelaufen, um sie zur Rede zu stellen.
Sie fing an zu weinen. Sie sagte, daß es ihr schlecht geht, an vielen Unzulänglichkeiten zu leiden habe und einfach keine Beziehung eingehen kann. (Sie kann einfach nicht) Alsbald sie diesen Umstand erwähnte, wandelte sich ihre Laune in eine weibliche Trotzhaltung. Sie ließ mich einfach stehen, stieg in ein Taxi und fuhr davon, ohne mich ein einziges Mal anzusehen.
Auf meine darauffolgenden Facebookmails ging sie knapp und oberflächlich ein. Ich sah irgendwann ein, daß etwaige Hoffnungen sich als Illusion darstellen würden, sodaß ich davon absah sie sowohl via Facebook, SMS oder anderweitig zu kontaktieren. Ich ließ sie endgültig in Ruhe und dachte, es beruht auf Gegenseitigkeit.
2 Wochen später (letzten Samstag) suchte ich erneut jenen Club auf, wo sie überlicherweise auflegt. Ich habe ihr natürlich vorher zu vestehen gegeben, daß ich ihretwegen nicht auf meinen Lieblingsclub verzichten würde (demzufolge falls sie mich sieht nicht denken soll, daß ich ihretwegen dort erscheine.) Es passierte, wie es passieren mußte: sie legte natürlich dort auf. Da keine anderen Plätze mehr frei waren, bekam ich einen Platz am Tresen zugewiesen, der sich keine 2 Meter neben ihr befand. Da sie mir bereits 2 Wochen zuvor zu verstehen gab, daß sie keinen Kontakt mit mir wünscht, habe ich sie weder gegrüßt, noch mit Blickkontakten versehen. Ich habe sie schlichtweg ignoriert, obwohl sie häufig zu mir herübersah. Ich saß am Tresen, unterhielt mich den dort anwesenen Gästen und las zwischendurch ein Buch.
Irgendwann gegen 1 Uhr morgens suchte ich die Örtlichkeiten auf. Nachdem ich zurückkam, war das Buch, welches ich auf dem Tresen zurückgelegt habe, plötzlich weg. Die Kellnerinnen wußten sich darauf keinen Reim zu machen; ich suchte alles ab, fand das Buch jedoch nicht. Ich hatte eine Ahnung, wollte ebenselbige jedoch nicht bestätigt wissen, weil es sonst ziemlich kindisch gewesen wäre, aber es kam genau so, wie ich es befürchtet hatte.
Sie hatte mir das Buch weggenommen, als ich auf der Toilette war. Weil ich nicht zu ihr kam, um es mir von ihr abzuholen, ging sie auf mich zu, warf mir das Buch etwas despektierlich auf den Tresen, um mir (wohlgemerkt nach all den ganzen Vorkommnissen, sowie nachdem sie mich, salopp gesagt, abgeschossen hat) im angetrunkenen Zustand zu sagen: „Ey, wirklich...das ist so schlecht von dir...sooooo schlecht..“
Spätestens jetzt platze mir der Kragen. Ich unterbrach sie unverzüglich, sagte ihr, daß ich nicht ihretwegen hierher gekommen wäre und sie Ihre Eitelkeiten zügeln könnte, um im Anschluß ihr ins Gesicht zu sagen, daß sie sich bitte von mir entfernen solle.
Sie guckte mich ungläubig an und meinte nur noch: „Ciao“
Tja, soweit die Zustandsbeschreibung. Normalerweise würde derartigen Charakterprofilen wegen nicht nachtrauern, aber die Verhaltensweisen dieser Frau sind mir hochgradig rätselhaft, zumal ich einerseits weiterhin Empfindungen für sie habe, andererseits diese Buchaktion als einen etwas schrägen Kontaktversuch betrachte, nachdem sie mich vor 2 Wochen zu meiden beschloß. (Sie hätte mich ebenfalls an diesem Abend ignorieren können, um letzlich ihrem Entschluß die nötige Konsequenz zu veleihen, was sie letztenendes ja nicht tat)
Wie sieht Ihr die ganze Geschichte? Soll ich sie vergessen, oder besteht noch irgendein Hauch einer Hoffnung. Ich bin mit meinem Latain mittlerweile am Ende angelangt, zumal sie in gewisser Hinsicht meine Traumfrau darstellt.
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit....
Zuvorderst möchte ich meine aufrichtige Wertschätzung zum Ausdruck bringen ob der Eurerseits möglichen Annahme meiner mich behelligenden Unklarheit, die sich wiefolgt zum melodramatischen Ende entwickelnd zutrug.
Zu unserer Person
Ich: 34, studierter Schlagwerker, sowie Jazz- und Funkschlagzeuger
Sie: 31, Französischlehrerin, arbeitet derzeit als Korrespondentin für diverse Zeitungsverlage
Wir lernten uns zu Silvester 2013/14 vor einem Club kennen. Im Begriff ebenselbigen zu verlassen traf ich sie vor dem Ausgang. Ein flüchtiger Blick, welcher ihr Interesse erweckte; das darauffolgende Gespräch im erhabenen Austausch zweier Persönlichkeiten, die das Leben selbstbestimmt und bestimmend durchschreiten, kurzum: wir empfanden eine uns gegenseitig bedingende Sympathie der sich achtenden Art. Sie war etwas schnippisch und kokettierend-kapriziös, ich hingegen der dezente Gentlemen, welcher selbstverständlich ihre charmanten Unverschämtheiten mittels charmant-ironischen Spitzen abzuwehren wußte.
Obwohl wir uns gefielen, blieb es bei dieser einmaligen Begegnung, die mir jedoch prägend in Erinnerung blieb. Durch eine glückliche Fügung erneuerte sich unser Kontakt ab Mai 2014, als sie mir via Facebook eine Kontaktanfrage zusandte. Wir tauschten uns gelegentlich aus, mal schrieb sie mich oder ich sie an, jedoch stellten wir eine Ansichten-, Duktus- und Humordeckungsgleichheit fest, die ich in dieser Konstellation bei einer Frau nie vorfand. So richtig wollte ich diesem Umstand keinen Glauben schenken, irgendwie mied ich sie, um mich keiner Enttäuschung auszusetzen.
Irgendwann Anfang Oktober wollte ich Klarheit. Ich verabredete mich mit ihr zu einem klassischen Konzert, zu dem sie sofort zusagte. Eigentlich wollten wir nur das Konzert besuchen, danach auf einen obligaten Absacker, der jedoch in stundenlange Gesprächsausschweifungen der multithematischen Art ausartete, welcher seitens der Kellner irgendwann um 3 Uhr morgens beendet wurde. Wir gingen in eine andere Bar, bestellten eine Weinkaraffe, und irgendwann küssten wir uns. Zu diesem Zeitpunkt merkte ich, daß mich eine immense Gefühlsaufwallung überkam, die ich wahrhaftig bis zu diesem Zeitpunkt noch nie bei einer Frau zu spüren bekam. (dies beruhte widerum auf Gegenseitigkeit)
Wir verließen die Bar gegen 7 Uhr morgens (der alltäglichen Arbeitsverpflichtungen wegen). Ich brachte sie mit dem Taxi vor die Wohnung, gab ihr einen Kuß, um mich zu verabschieden und fuhr daraufhin nach Hause. Es folgte eine mehrtägige Konversation via Facebook, die an Humor, Geist, Esprit und Witz nicht zu überbieten war. Sie war vollends begeistert, daß ich sie bereits am frühen Morgen zum Lachen bringen kann; wir mußten uns gegenseitig bremsen, damit wir unsere Arbeit nicht vernachlässigten. Wir haben kaum das nächste Wochenende abwarten können, bis wir uns wiedersehen konnten.
Mitte Oktober (ein Freitagabend). Ich spielte einen Livegig in einem Club, sie legte Musik unweit meiner Auftrittsstätte auf. Es war sehr intensiv und aufregend, wir verstanden uns quasi ineinander verzahnend ohne Erklärungen und Kompromisse; wir konnten uns aufrichtig begegnen ohne uns in irgendeiner Hinsicht verleugnen zu müssen. Danach sind wir ins Nachtleben ausgegangen, um irgendwann gegen 6 Uhr morgens in ihrer Wohnung abzusteigen. Und da fing das erste Problem bereits an....ich konnte nicht mit ihr schlafen.
Zugegebenermaßen war der Alkoholkonsum nicht unbeträchtlich, jedoch (das mag etwas übersensibilisiert klingen) empfand ich Gefühle für sie, die mich daran hinderten sie als einen stereotypen One-night-stand zu betrachten. Es lief einfach nicht, womöglich obstruierten mich ebenfalls Versagensängste – ich kann es nicht genau bestimmen.
Jedenfalls konnte ich bei ihr übernachten. Als wir am Morgen aufgestanden sind, fragte sie mich, ob wir uns weiterhin treffen möchten, oder den Kontakt abbrechen. Ich entgegnete ihr, daß ich unter diesen Umständen üblicherweise bei One-Night-Stands keine weiteren Kontatke wünsche, aber in ihrem Fall etwas anderes hierbei überwiegt, weil ich für sie etwas empfände, woraufhin sie mir das gleiche entgegnete.
Wir einigten uns darauf es zu probieren. Wir verließen danach ihre Wohnung, setzten uns in den Park, um uns stundenlang anzusehen. Es haben sich quasi zwei Skeptiker nach eine beschwerlichen Reise durch diverse Unzulänglichkeiten gefunden, die nicht fassen konnten, daß sie sich in diesem Leben gefunden haben. Sie erzählte mir, wie ihr damaliger Exfreund sie emotional fast vernichtet hätte, welchem sie sich liebend und ehrend ergeben gezeigt hatte, indem er nie eine Gelegenheit ausließ ihr seine zynische Geringschätzung gegenüber diesen wundervollen Frau zuzeigen. Sie brauchte ungefähr 2 Jahre, bis sie sich von diesem Trauma erholt hatte.
Selbstverständlich beteuerte ich ihr meine wohlwollenden Absichten und fragte sie, ob sie mir Vertrauen kann, woraufhin sie diesen Umstand zu bestätigen wußte. Die darauffolgenden 4 Tage zeigten keine Auffälligkeiten; sie verhielt sich mir gegenüber weder abweisend noch distanziert.
Am nächsten Wochenende schlief ich erneut bei ihr. Da ich ihr erklärt habe, daß ich eine gewisse Eingewöhnungsphase benötige, bis ich mit ihr schlafen konnte, schien dieser Umstand eigentlich geklärt zu sein, allerdings verhielt sie sich dieses Mal merkwürdig.
Als wir einschlafen wollten, stelle sie mir merkwürdige Fragen, z.B was ich eigentlich von ihr will, ob ich vielleicht ein Psychopath wäre, der ihr nur etwas vorspielt. Sie drohte mir sogar mich aus der Wohnung zu werfen, falls ich gleiche Anwandlungen hätte, wie ihr Exfreund. Ich war hochgradig irritiert, wollte jedoch um des Friedens willen keinen Streit mit ihr anfangen. Sie fragte mich fast den Tränen nahe: „Ja, wenn Du nicht mit mir schlafen willst, was möchtest Du dann?“, woraufhin ich ihr einen sanften Kuß gab mit den Worten: „Das will ich von Dir“, womit sie sich vermeintlich zufrieden gab. Als ich ihr sagte: „Vielleicht bin ich nur ein Romantiker, der nicht sofort mir dir schlafen will“, meinte sie: „ja, das irritiert mich ganz besonders“. Der Morgen war komisch, sie reagierte plötzlich nicht mehr auf meine Küsse, da sie mir ihren Kopf nicht mehr entgegenstreckte. Mich überfiel eine böse Ahnung, die ich jedoch überspielte. Wir frühstückten normal, sie begleitete mich bis zur Straßenbahnhaltestelle, an welcher ich ihr erneut einen Kuß gab, um zu mir nach Hause zu fahren.
Auf einmal hatte sie „keine Zeit mehr“ sich bei mir zu melden. Die Woche davor schrieben wir uns abwechselnd über Facebook an, plötzlich oblag die Schreibinitiatve bei mir. Der Schriftverkehr war alltäglich ohne aphoristische Randbemerkungen, die uns regelmäßig erheiterten, kurzum: es kühlte merklich ab, bis sie meinte, daß sie zur Beantwortung meiner Mails keine Zeit hätte, und sie sich zur gegeben Zeit melden würde. (was sie natürlich nicht mehr tat)
Dieses Zeichen verstand ich sehr wohl. Es machte mich schlicht und ergreifend fertig. Die zweite Freitagswoche kam ich mit einer nicht zu übersehenden Miene der Verbitterung zu meiner Auftrittsstätte, als mich der dort diensthabende Kellner um meinen Gemütszustand befragte. Als ich ihm sagte, wie es um mich stünde, entgegnete er mir: „die spinnt, die liebt Dich, so wie Du sie liebst. Sie neigt dazu sich zurückzuziehen, aber sie liebt Dich zweifellos“ Ich war natürlich vollkommen perplex und fragte ihn, woher er das eigentlich wissen möchte. Daraufhin er: „Du, die hat am letzten Freitag der Chefin des Clubs, wo sie die Musik auflegt, gestanden, daß sie einen Supertypen kennengelernt hat, der ihr sofort und in allen Belangen kompromisslos zugesagt hat. Sie meinte sogar zu ihr, daß sie begonnen hat sich in Dich zu verlieben“
Ich habe ihn mindestens 3 Mal gefragt, ob das wahr wäre. Danach habe ich meiner Angebeteten unverzüglich eine SMS zugeschickt, die sie jedoch wiefolgt verfaßte: „Lieber XXX, es tut mir so Leid, laß uns bitte Freunde sein. Es liegt an mir, ich kann einfach nicht, ich muß soviel arbeiten“
Überflüssig zu erwähnen, daß ich mit freundicher Unterstützung des Kellners, sowie der Clubchefin mit Anlauf gegen die Wand geprallt bin. Am Boden zerstört zu sein wäre noch eine schmeichelhafte Umschreibung meines Gemütszustandes gewesen; ich war weder Herr meiner Sinne noch der Lage.
Ich schrieb ihr eine erboste SMS, daß sie mich (mit Verlaub) brachial verarscht hat, worauf sie mir antwortete: „So schreibt man nicht mit einer Frau, die Du angeblich schätzt“. Sie schien mir mit zynischer Destruktivität jedwedes Wohlwollen ihr gegenüber abtöten zu wollen. Den Tag darauf schlug ich vor, daß wir uns zu einem klärenden Gespräch treffen sollten, woraufhin sie mir ihre Arbeitsverpflichtungen erneut vorhielt, die sie angeblich davon abhielten sich mit mir treffen zu können.
Wir trafen uns die Woche darauf (ohne dies vorher verabredet zu haben) in ihrem Club. Ich saß am Tresen, sie legte die übliche Musik auf (natürlich hat sie den gleichen Musikgeschmack wie ich, exakt fast jedes Lied entsprach ebenfalls meiner persönlichen Playlist, es ist wie verhext). Nachdem sie fertig war, setzte sie sich überraschend neben mich. Wir unterhielten uns, natürlich ging das Gespräch irgendwann in die Richtung, wie es mit uns Beiden weitergehen sollte. Sie stand auf und verließ den Club umgehend, ich bin daraufhin ihr hinterhergelaufen, um sie zur Rede zu stellen.
Sie fing an zu weinen. Sie sagte, daß es ihr schlecht geht, an vielen Unzulänglichkeiten zu leiden habe und einfach keine Beziehung eingehen kann. (Sie kann einfach nicht) Alsbald sie diesen Umstand erwähnte, wandelte sich ihre Laune in eine weibliche Trotzhaltung. Sie ließ mich einfach stehen, stieg in ein Taxi und fuhr davon, ohne mich ein einziges Mal anzusehen.
Auf meine darauffolgenden Facebookmails ging sie knapp und oberflächlich ein. Ich sah irgendwann ein, daß etwaige Hoffnungen sich als Illusion darstellen würden, sodaß ich davon absah sie sowohl via Facebook, SMS oder anderweitig zu kontaktieren. Ich ließ sie endgültig in Ruhe und dachte, es beruht auf Gegenseitigkeit.
2 Wochen später (letzten Samstag) suchte ich erneut jenen Club auf, wo sie überlicherweise auflegt. Ich habe ihr natürlich vorher zu vestehen gegeben, daß ich ihretwegen nicht auf meinen Lieblingsclub verzichten würde (demzufolge falls sie mich sieht nicht denken soll, daß ich ihretwegen dort erscheine.) Es passierte, wie es passieren mußte: sie legte natürlich dort auf. Da keine anderen Plätze mehr frei waren, bekam ich einen Platz am Tresen zugewiesen, der sich keine 2 Meter neben ihr befand. Da sie mir bereits 2 Wochen zuvor zu verstehen gab, daß sie keinen Kontakt mit mir wünscht, habe ich sie weder gegrüßt, noch mit Blickkontakten versehen. Ich habe sie schlichtweg ignoriert, obwohl sie häufig zu mir herübersah. Ich saß am Tresen, unterhielt mich den dort anwesenen Gästen und las zwischendurch ein Buch.
Irgendwann gegen 1 Uhr morgens suchte ich die Örtlichkeiten auf. Nachdem ich zurückkam, war das Buch, welches ich auf dem Tresen zurückgelegt habe, plötzlich weg. Die Kellnerinnen wußten sich darauf keinen Reim zu machen; ich suchte alles ab, fand das Buch jedoch nicht. Ich hatte eine Ahnung, wollte ebenselbige jedoch nicht bestätigt wissen, weil es sonst ziemlich kindisch gewesen wäre, aber es kam genau so, wie ich es befürchtet hatte.
Sie hatte mir das Buch weggenommen, als ich auf der Toilette war. Weil ich nicht zu ihr kam, um es mir von ihr abzuholen, ging sie auf mich zu, warf mir das Buch etwas despektierlich auf den Tresen, um mir (wohlgemerkt nach all den ganzen Vorkommnissen, sowie nachdem sie mich, salopp gesagt, abgeschossen hat) im angetrunkenen Zustand zu sagen: „Ey, wirklich...das ist so schlecht von dir...sooooo schlecht..“
Spätestens jetzt platze mir der Kragen. Ich unterbrach sie unverzüglich, sagte ihr, daß ich nicht ihretwegen hierher gekommen wäre und sie Ihre Eitelkeiten zügeln könnte, um im Anschluß ihr ins Gesicht zu sagen, daß sie sich bitte von mir entfernen solle.
Sie guckte mich ungläubig an und meinte nur noch: „Ciao“
Tja, soweit die Zustandsbeschreibung. Normalerweise würde derartigen Charakterprofilen wegen nicht nachtrauern, aber die Verhaltensweisen dieser Frau sind mir hochgradig rätselhaft, zumal ich einerseits weiterhin Empfindungen für sie habe, andererseits diese Buchaktion als einen etwas schrägen Kontaktversuch betrachte, nachdem sie mich vor 2 Wochen zu meiden beschloß. (Sie hätte mich ebenfalls an diesem Abend ignorieren können, um letzlich ihrem Entschluß die nötige Konsequenz zu veleihen, was sie letztenendes ja nicht tat)
Wie sieht Ihr die ganze Geschichte? Soll ich sie vergessen, oder besteht noch irgendein Hauch einer Hoffnung. Ich bin mit meinem Latain mittlerweile am Ende angelangt, zumal sie in gewisser Hinsicht meine Traumfrau darstellt.
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit....