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Umgang mit bröckelnden Freundschaften

H
Benutzer73897  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallihallo,
mich würde mal interessieren was Ihr für nen Rat habt wie man mit alten Freunden umgeht, zu denen kaum noch Kontakt besteht.

Meine Geschichte ist schnell erzählt:
Wir waren mal ne Clique von 8 Leuten, alle verstanden sich prima miteinander.
Ich war der erste, der vor 8 Jahren Kinder bekam, mittlerweile sind es 4. Alle anderen waren bis vor 2 Jahren ohne Kinder.
Durch meine Vaterrolle konnte ich mich auch nicht mehr so um meine Freunde kümmern.
Leider musste ich auch feststellen, dass niemand Anteil an meinen Lebensereignissen nahm, z. B. Hochzeit, Geburt, etc. Zur Hochzeit waren jedoch 2 aus der Clique, zu denen ich den meisten Kontakt hatte, eingeladen.
Zu den anderen hatte ich zu der Zeit schon nicht mehr so viel Kontakt. Nun ja, man lebt sich eben auch auseinander.
Grundsätzlich meldet sich auch KEINER mehr an meinem Geburtstag, schon seit ca. 6 Jahren nicht.
An meinem 30sten hab ich z. B. ALLE eingeladen, leider wurde meine Einladung von nur vielleicht einem oder zwei erwidert. Und jeder feierte seinen Geburtstag... Das war für mich so ne Art "Aha"-Erlebnis...

Jetzt gab es wieder ein paar Ereignisse, die ich merkwürdig und etwas verletzend fand:
einer feiert Geburtstag, dem ich dazu auch gratuliert hatte. Ich treffe einen anderen Freund aus der Clique und der fragt mich, ob ich nicht hingehe... Ich wurde aber ja gar nicht eingeladen.
Vor 2 Wochen half mir einer beim Renovieren. Ich bat ihn darum, war für ihn kein Problem. Vor ein paar Tagen feierte er Geburtstag... ich war auch dazu nicht eingeladen...? Wie ich hörte, bekamen alle anderen "Bescheid" (ne Woche vorher). Beim Renovieren haben wir uns super verstanden... Haben danach noch'n Bierchen getrunken, über alles mögliche gequatscht, etc. aber dann eben sowas....
Es gibt jedoch 2 andere aus der Clique, die sich melden und mich einladen, wenn was ist. Anderseits gehören sie auch zu denjenigen, die sich sonst gar nicht melden, auch bei wichtigen "Ereignissen" nicht.
Bei den anderen kommt es teilweise vor, dass man eingeladen wird, wenn man sich zufällig trifft, so: "ach, ich grill heut abend, alle anderen kommen auch, komm doch mal vorbei".
Wenn ich dann auf ne Feier gehe, ist alles ganz lustig, wie eh und je. Aber danach ist wieder Funkstille.
Zu den "Zufallseinladungen" geh ich aber meistens nicht hin, sage dann meist kurzfristig ab, denn da fühle mich ein wenig wie das "fünfte Rad am Wagen".

Grundsätzlich haben anscheinend alle Kontakt miteinander, aber ich bin dabei irgendwie aussen vor oder bin halt "optional"... Warum ist das so?
Ich muss zugeben, dass ich auch niemandem hinterherlaufe, habe ja daheim genug zu tun und bin froh, wenn ich mal meine Ruhe hab ;-)
Wie geht man damit um?
Einschlafen lassen? Oder nur Kontakt zu denjenigen halten, die ab und an an mich denken?
Sollte ich mich öfters melden? Zeige ich evtl. auch zu wenig Interesse?

Ich muss hinzufügen, dass ich sonst eigentlich keine Freunde habe, höchstens gute Bekannte vielleicht...

Oder man nimmts einfach hin wie es ist und freut sich wenn man eingeladen wird, ansonsten ists auch ok?
Mich stört eben immer wieder dieses Desinteresse, das ist schon blöd.

Vor allem bei wichtigen Ereignissen (Konzerte, WM-/EM-Finale, etc.) hat man dann keinen der mitgeht, bzw. mit dem man das besucht/anschaut.
 
1
Benutzer154652  (23) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Ich würde zu den zufälligen Einladungen mal hingehen und gucken wie es da so ist. Ansonsten würde ich mich auch öfters mal melden bei ihnen. Einfach mal fragen wie es geht und ob man sich z.b mal treffen wöllte. Wenn es nach z.b 2 oder 3 Monaten nicht besser ist, dann würde ich es sein lassen. Denn dann haben sie wahrscheinlich wirklich keine Interesse mehr an dir. Aber heutzutage gibt es ja viele Möglichkeiten neue Freunde kennen zulernen. :smile:
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Willkommen im Club! - Mir geht es ganz ähnlich.

Mein bester Freund (nennen wir ihn mal X), mit dem ich seit früher Kindheit befreudet bin und regelmäßig Kontakt hatte, meldet sich kaum bei mir. Irgendwie hat sich das eingeschlichen, als er mit seiner Freundin zusammen gekommen ist.
Ich dachte ja, dass das nur die anfängliche Phase der rosaroten Brille ist... aber irgendwie hat sich das nie gelegt und selbst jetzt muss immer ich die Initiative ergreifen, obwohl seine Freundin derzeit für längere Zeit im Ausland ist und nur alle paar Monate mal nach Deutschland kommt.
Und obwohl wir ca. 20 Jahre lang durch dick und dünn gegangen sind, ich ihm durch sehr schwierige Zeiten geholfen habe, mir für ihn den Arsch aufgerissen habe und immer parat stand, wenn er mich gebraucht hat (wobei er auch immer sehr hilfsbereit war), ist unser Verhältnis längst nicht mehr so vertraut, wie es mal war.

Auch von gemeinsmen Freunden von X und mir höre ich so gut wie nichts, wenn ich mich nicht melde - und wenn ich das versuche, erreiche ich sie mit viel Glück beim drölfzigsten Versuch, weil sie telefonisch nicht erreichbar sind, auf Whatsapp-Nachrichten nicht reagieren, usw.
Dass die beiden mit ihrem Baby viel zu tun haben, kann ich ja durchaus verstehen... aber mit X haben sie trotzdem noch deutlich mehr Kontakt, als mit mir.

Und dazu gibt es noch zwei weitere Freunde, mit denen ich aufgrund der relativ großen räumlichen Entfernung nur noch sporadisch Kontakt habe, was ich aber durchaus verstehen kann.


Wenn jemand eine Idee hat, wie man mit solchen bröckelnden Freundschaften umgehen kann, wäre ich ebenfalls sehr dankbar. :zwinker:
 
G
Benutzer70147  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Um es kurz zu halten:

Auf mich macht das irgendwie den Eindruck als hättest du das Ganze von deiner Seite auch etwas einschlafen lassen.
Ich habe auch im Freundeskreis Leute die Kinder bekommen haben und nur selten zu Treffen kommen.
Aber da kommt es ja auch immer drauf an wie man sein Leben dadurch verändert.
Ich selbst habe zwar keine eigene Familie, bin aber aus anderen Gründen momentan sehr eingespannt; das teile ich aber dann auch so mit, so gibt's keine Missverständnisse.

Aber wenn ich von Leuten permanent Absagen aus eher "nichtigen" Gründen bekomme dann unterstelle ich nach einer Weile automatisch eher Desinteresse.
Natürlich ist es wichtig dass man sich um seine Familie kümmert, aber Freundschaften gehören einfach genauso zum sozialen Umfeld dazu.
Wenn du jetzt 100% deiner Zeit in die Familie steckst dann wirst du damit auf Dauer vermutlich weder glücklich, noch kannst du dann von deinen Freunden erwarten dass sie dich nach x Absagen immer wieder voll motiviert einladen.
Zumal du ja fragst ob du die Freundschaft "langsam einschlafen lassen" sollst, das klingt eher als wäre es dir lästig?
Du schreibst doch selbst dass alles gut ist wenn ihr euch dann doch mal trefft, wieso nimmst du dir dann nicht auch öfter mal eine kleine Auszeit dafür?
Offenbar kommt ihr ja weiterhin gut miteinander klar.

Letzten Endes musst du dich halt entscheiden wie du das weiter gestalten willst, wenn du die Freundschaft erhalten willst musst du das auch zeigen oder zumindest mitteilen, denn bisher klang es ja auch nicht danach dass du das Thema mal offen angesprochen hast, unter Freunden sollte man das können.
 
V
Benutzer129018  (30) Sehr bekannt hier
  • #5
Ich habe auch ähnliche Probleme die meisten meiner alten Freunde hier wollen nicht mehr wirklich was hören, seit ich im Ausland bin.
Dazu kommen noch unterschiedliche Ferienzeiten....
Freunde kommen und gehen :zwinker: Simple as that
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #6
Nunja, ich denke, dass das eine zweischneidige Sache ist.

Einerseits sind viele Leute träge und faul und haben wenig Interesse am Leben ihrer Mitmenschen. Das heißt, wenn es was zu Feiern gibt, wenn es ein Besäufnis gibt, wenn jemand einlädt - dann sind sie dabei. Wenn jemand etwas durchmacht, viel Stress hat oder auch bestimmte Anlässe vorliegen, an die man denken könnte, dann trennt sich zügig die Spreu vom Weizen.

Andererseits muss man aber auch sagen, dass bei den Leuten, die sich außen vor fühlen, auch häufig falscher Stolz ein Problem ist. Stichwort: "Ich gehe dann oft doch nicht hin, weil ich anderes zu tun habe und man mich kurzfristig eingeladen hat, während alle anderen es schon wussten" Warum macht man das? Diese Leute sehen sich immerhin häufiger. Die verabreden sich eben dann auch schon bei einem Treffen fürs Nächste. An den, der nie dabei ist, denkt vielleicht einer, der besonders höflich ist und spricht ihn an. Manch anderer denkt vielleicht schon: "Ach, der kommt doch eh nie!" Wenn derjenige dann wirklich nicht kommt, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass er nochmal gefragt wird, rapide. Ich sehe es bei meinem Freund: 3mal sagt er aus Bequemlichkeit ab. Zu müde, zu viel Arbeit, "heute keinen Bock". Beim 4. Mal fragen die ihn nicht und sind alleine Cocktails trinken. Beim 5. Mal sind wir wieder mit und einer erzählt vom Cocktailtrinken letzte Woche. Mein Freund fragt dann beleidigt: "Ach, und warum fragt mich keiner?" Zum Glück sagte dann ein Kumpel relativ deutlich: "Wenn du mal öfter kommen würdest und nicht immer kurzfristig absagen würdest, würde man dich auch wieder fragen!" Eigentlich eine einfache Rechnung, finde ich. :zwinker: Neulich meinte mein Freund auch zu mir: "Die Katrin meldet sich nie von sich aus!" Ich meinte dann: "Wann hast du dich denn zuletzt gemeldet?" "Weiß ich nicht mehr." Idee klar? :tongue:

Ich bin z.B. jemand, der immer versucht, an andere Leute und deren Lebensereignisse zu denken. Wenn mir einer sagt, dass er was vor sich hat, frage ich nach - oft am Tag des Ereignisses, spätestens aber kurz darauf. Ich kenne Geburtstage, ich verschicke Karten, ich rufe auch gerne mal an. Wichtig aber auch: Echte Gespräche führen, kein "Wie geht's?" "Gut, und selbst?" "Auch gut", wenn man sich lange nicht gesehen hat. Auch mal aktiv nachfragen, was Familie, Haustiere, Gesundheit, Job usw. machen. Gut, mich stört es dann auch, wenn im Gegenzug nichts zurückkommt. Ich hatte letztes Jahr eine schwere OP, mit manchen meiner "Freunde" habe ich kurz davor noch geredet oder geschrieben. Viele haben trotzdem nicht nachgefragt, wie es war. Ganz ehrlich: Bei einigen ist für mich das Thema "Freundschaft" nun auch erledigt und da werde ich mir in Zukunft den Aufwand sparen.

Davon ab denke ich aber schon, dass man den Leuten ein Stückweit hinterherlaufen muss. Erst Recht, wenn Lebensstränge sich aneinander vorbei entwickeln und man sich entfremdet. Das heißt aber auch, dass man den Arsch hochkriegt und auch mal irgendwo hingeht, wo man gerade mal keinen Bock zu hat. Und bitte das eigene Ego von: "Die anderen waren vorher eingeladen!" beiseite legt, man WURDE immerhin eingeladen, also kann man auch das Beste draus machen. Dann werden sich zu einigen Leuten auch wieder Verknüpfungen aufbauen. Außerdem: Nicht immer heimlich schmollen. Auch mal ansprechen: "Warum bin ich nicht eingeladen? Habe ich was falsch gemacht?" Das kann man ja nicht alles in sich reinfressen.

Man muss aber auch einsehen, wenn man bestimmte Leute nur aus Gewohnheit und "weil es früher doch so nett war" mit sich rumschleppt. Da muss man eventuell mal aussortieren. Natürlich ist es schwierig, neue Leute zu finden. Aber ich kann z.B. sagen, dass ich im letzten Jahr auf einmal zwei neue Freundinnen gefunden habe, die mir quasi "zugelaufen" sind. Obwohl ich kein Mensch schneller Freundschaften bin und mir jahrelang Kontakte zu Mädels gefehlt haben - auf einmal waren zwei tolle Menschen in meinem Leben. Und ich gucke, dass mir die beiden so zügig nicht mehr abhanden kommen. :zwinker: Bestimmte oberflächliche Leute, bei denen einfach nix mehr kommt, werden aber auch langsam mal aussortiert. Man muss sich nicht zum Affen machen, wenn jemand kein Interesse mehr hat.

Es ist im Ergebnis einfach ein Zwischending. Im Zweifel: Auch mal neue Hobbys suchen, neue Leute kennenlernen. Ist zwar schwierig, aber je nach Hobby (z.B. was mit den Kindern) findest du Leute in einer ähnlichen Lebensphase. Das ist manchmal leichter, als an alten Schulfreunden festzuhalten, mit denen einen außer der Schulzeit nichts mehr verbindet.
 
capricorn84
Benutzer56469  (39) Beiträge füllen Bücher
  • #7
Mein Mann und ich haben auch mehr Bekannte als Freunde. Meine guten Freunde sind verteilt (100km) und mein Mann hat keine Freunde. :grin: Traurig aber wahr. Ich habe auch einige Freundschaften die eingeschlafen sind aber zum Geburtstag hat mir bis jetzt noch jeder gratuliert und da freu ich mich dann auch wenn da mal jmd. aufdenkt. :zwinker: Ich seh das mittlerweile nicht mehr so eng. Jeder hat sein Leben, wir haben auch ein Kind und da sind dann die Interessen komplett anders. Ich geh maximal 2x/Jahr fort (trinken) sonst bin ich froh am Wochenende einen Ausflug mit Zwerg und Papa machen zu können.
 
H
Benutzer73897  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Auf mich macht das irgendwie den Eindruck als hättest du das Ganze von deiner Seite auch etwas einschlafen lassen.
Stimmt schon, kann ich nicht abstreiten. Andererseits stecke ich im Moment auch mitten in nem Umzug, zudem habe ich eben doch 4 Kinder. Die kleinsten sind 4 Monate, bzw. knapp 2 Jahre jung. Die Abende laufen nicht gerade ruhig ab, ich kann da schlecht zu meiner Frau sagen, "also ich setz mich jetzt ins Auto und besuche XY". Das geht nicht so einfach. Es kam auch schon vor, dass mein ehem. bester Freund um fünf angerufen hat, er gehe JETZT mit den anderen ein Bier trinken, ob ich Lust hätte. Das geht eben zu diesem Zeitpunkt nicht, zumal ich da auch noch auf der Arbeit bin. Sobald ich nachkommen konnte, hatten sie sich auch schon wieder zerstreut. Er stand auch schon vor der Tür, als ich gerade mit der Familie zu Abend aß und Fragte ob ich mit ihm laufen gehe - JETZT. Das ist eben zu dem Zeitpunkt unpassend, unabhängig davon, ob man Kinder hat. Natürlich hat er diese Spontananflüge irgendwann bleiben lassen. Auf meine Nachfrage, warum er nicht mal wieder vorbeikomme, meinte er, er traue sich nicht. Hä?? Ich hab ihn ja nicht fortgejagt, sondern ihn ja sogar reingebeten, bzw. gemeint, er solle vielleicht kurz vorher anrufen usw.

fragst ob du die Freundschaft "langsam einschlafen lassen" sollst, das klingt eher als wäre es dir lästig?
Du schreibst doch selbst dass alles gut ist wenn ihr euch dann doch mal trefft, wieso nimmst du dir dann nicht auch öfter mal eine kleine Auszeit dafür?
Offenbar kommt ihr ja weiterhin gut miteinander klar.
Nein, es ist mir nicht lästig, ich ärgere mich nur immer wieder. Eben über so "Hau-Ruck-Spontanaktionen" oder, dass ich ne Woche mit einem alten Freund zusammenarbeite und er die Woche drauf seinen Geburtstag feiert zu dem er mich nicht einlädt. Mal ehrlich, was soll das?
Das sind dann so Momente wo ich mich frage: "was soll das, Du ärgerst Dich ja nur über die, warum brichst Du nicht den Kontakt ab?" Gleichzeitig frage ich mich dann "und dann? Dann wars das mit Freunden"

Dass die beiden mit ihrem Baby viel zu tun haben, kann ich ja durchaus verstehen... aber mit X haben sie trotzdem noch deutlich mehr Kontakt, als mit mir.
Jaaa, genau, das kenne ich. Ich frage mich dann auch "Die mit dem?! Wieso, bzw. wie passt das denn?".

Ich bin z.B. jemand, der immer versucht, an andere Leute und deren Lebensereignisse zu denken.
Ich auch. Dann bin ich schon etwas säuerlich, wenn kein Schwein an meinen Geburtstag denkt, auch nicht an Hochzeit oder Geburt. Es kann doch nicht sein, dass man das Jahr für Jahr vergisst! Z. B. mein ehem. bester Freund vergisst meinen Geburtstag schon IMMER! An die anderen denkt er (meistens). Wie ist sowas zu erklären?

Davon ab denke ich aber schon, dass man den Leuten ein Stückweit hinterherlaufen muss. Erst Recht, wenn Lebensstränge sich aneinander vorbei entwickeln und man sich entfremdet.
Das dachte ich mir auch schon öfter, man müsste schon seinen Stolz mal kurz runterschlucken, und einfach hingehen, bzw. sich einfach mal melden. Und wenn es nur ein Anruf ist.
Zumindest hat man sich dann eben doch nichts vorzuwerfen. Außerdem ist es ja schön mal wieder miteinander zu plaudern.

Man muss aber auch einsehen, wenn man bestimmte Leute nur aus Gewohnheit und "weil es früher doch so nett war" mit sich rumschleppt.
Stimmt! Aber man hat ja keine Anderen ;-) Teilweise weiß ich bei manchen nicht mehr so richtig, wie/wo sie wohnen, was sie für Hobbies oder Meinungen zu gewissen Sachen haben. Man entfremdet sich eben mit der Zeit.

Die Leute kann ich ja mal kurz aufzählen:
Da hätten wir A - mein ehem. bester Freund.
Dann B und C, das sind Brüder (wie Pech und Schwefel) und sogar mit A verwandt. Kennen A also seit frühester Kindheit. B half mir kürzlich bei der Renovierung. Mit C bin ich nie so richtig "warm" geworden.
Dann D, ein früherer Arbeitskollege, der über mich A kennengelernt hat. D hat mich auf der damaligen Arbeit einige Male hintergangen. Daher ist das Verhältnis zu D belastet. Mittlerweile hab ich ihm aber verziehen, hab ich ihm auch gesagt.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er "quergeschossen" hätte, neulich hat er z. B. behauptet, er hätte mich zu seiner Feier eingeladen - die anderen glaubten ihm, es stimmte aber nicht. Ich stand also blöd da. Das habe ich von B beim Renovieren erfahren.
E habe ich über A kennengelernt. Wir verstehen uns sehr gut und machen manchmal auch was zusammen. Nun aber auch schon wieder länger nicht...
Der Rest ist weitläufiger für mich, sind nähere bekannte zu A oder D.
Es dreht sich also viel um A. Er braucht eigentlich sich nie bei jemandem zu melden, da alle ihn ständig besuchen oder was mit oder über ihn ausmachen. Er ist auch derjenige von dem viele Planungen ausgehen. Gleichzeitig denkt er an keines meine Lebensereignisse an die der anderen meistens schon.
Ich bin aber gespannt: er wird bald Vater! Mal sehen, ob er dann auch noch so viel Zeit für die anderen hat und jeder Spontanaktion folgt, bzw. jeden Spontanbesuch freundig empfängt? Zunächst sehe ich es aber schon vor mir, wie dieses Ereignis zelebriert wird... da werden alle da sein, wahrscheinlich schon im Krankenhaus kurz nach der Geburt.

Noch ein paar andere Dinge, die mich geärgert haben:
C und D erzähle ich, dass ich ja vor kurzem zum 4. Mal Vater geworden bin. Beide haben übrigens jeweils ein Kind. Dann kommt "Jaja, schon gehört" oder so aber keiner bringt ein "Glückwunsch" raus.
D informiert mich über eine Grillparty mit nem Kasten Bier - es regnet den ganzen Tag. Ich versuche ihn vergeblich zu erreichen. Er informiert mich um acht abends, dass es ausfällt und, dass sie alle bei A sitzen und was trinken. Hatte dann keinen Bock mehr.
D will mit A und mir nen Spieleabend mit unseren Frauen machen. A kann nicht, D sagt mir ab. Eben weil A keine Zeit hat. Da hab ich getobt! D lädt mich wieder ein, weil A nun doch kann. Ich weigere mich. Auch als A vorbeikommt und mich noch mal bekniet. Zumal meine Frau natürlich auch stocksauer war.
Ich habe bei einigen gefragt bzgl. Helfen bei Umzug und Renovierung. Nur (oder ausgerechnet) B ist gekommen... Aber sonst wollten alle genau wissen, wo wir hinziehen, damit sie sich das mal anschauen können. Die Neugier muss schon gestillt werden.

Es wird deutlich, dass D ein "Quertreiber" ist. Ich sollte vielleicht einfach seine Planungen zunächst ignorieren und bei A nachfragen, ob das was wird, etc....?

Wie auch immer, ist es also besser sich keine Gedanken zu machen und einfach Einladungen zu folgen, sich zu melden, auch wenn man immer die Initiative ergreifen muss...?
Schafft man das, dass man sich bei solchen Dingen wie o. g. nicht ärgert?
Wäre es besser, wenn ich mich nur auf diejenigen aus der damaligen Clique konzentriere, die ab und an an mich denken und die anderen, die mich teilweise nicht mehr einladen gedanklich für mich streiche?

Vielleicht habt Ihr ja noch ein paar Ideen und/oder erzählt einfach mal Eure Geschichte.
Gibt es vielleicht auch jemanden, der durch eine "Dauerinitiative" was bewirken konnte? Würde mich auch mal interessieren.

Und vielen Dank schon mal für Eure tollen und hilfreichen Beiträge! Entschuldigt bitte, dass meiner so lang geworden ist... :-/
 
Zuletzt bearbeitet:
F
Benutzer132650  (30) Benutzer gesperrt
  • #9
Geht mir ähnlich und ich kenne das zu genüge, ehrlich gesagt belasse ich das aber auch meist dabei.
Zum Beispiel mit einem guten Freund, mit dem ich recht viel Zeit verbracht hab, ist es einfach auseinandergegangen, ich kann nichtmal sagen wie. Plötzlich hatten wir viel weniger Kontakt und uns auch nicht mehr getroffen. Dann war ich noch auf seiner Geburtstagsparty und seitdem haben wir kein Wort gewechselt, obwohl alles cool zwischen Uns ist.

Für mich sind das die Zeichen der Zeit, wenn sich etwas in eine andere Richtung entwickelt, dann ist es bei Freundschaften nun mal so. Versuche, dass irgendwie aufrecht zu erhalten, sind meist dann mehr Krampf als wirklich lohnend.

Vielleicht stehst du außen vor, weil die Clique etwas sauer ist, dass du praktisch als 1. den Kontakt zurückgeschraubt hast, wenn auch aus einem SEHR guten Grund ( Respekt dafür, 4 Kinder zu erziehen ist wohl echte Arbeit ^^ ).
Wer weiß. Hast du mal überlegt, vielleicht neue Freunde kennen zu lernen`? Bist du in Vereinen oder hast du bestimmte Hobbies?
 
G
Benutzer70147  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Die Abende laufen nicht gerade ruhig ab, ich kann da schlecht zu meiner Frau sagen, "also ich setz mich jetzt ins Auto und besuche XY".

Diese Möglichkeit solltet ihr wenn es nicht gerade ein absolut chaotischer Abend ist auch beide mal haben, ohne Auszeit geht man kaputt.

Nein, es ist mir nicht lästig, ich ärgere mich nur immer wieder. Eben über so "Hau-Ruck-Spontanaktionen" oder, dass ich ne Woche mit einem alten Freund zusammenarbeite und er die Woche drauf seinen Geburtstag feiert zu dem er mich nicht einlädt. Mal ehrlich, was soll das?
Das sind dann so Momente wo ich mich frage: "was soll das, Du ärgerst Dich ja nur über die, warum brichst Du nicht den Kontakt ab?" Gleichzeitig frage ich mich dann "und dann? Dann wars das mit Freunden"

Wochen im voraus geplante Treffen scheitern oft eher als Hau-Ruck-Aktionen.
Bei spontanen Anfragen entscheidet man nämlich eher mal aus dem Bauch heraus, das muss auch mal sein.

Und dein "dann war's das mit Freunden" Gedanke macht auf mich den Eindruck als hättest du dich schon halb damit abgefunden dass du in Zukunft Freundschaften und soziales Umfeld fast komplett für die Familie "opfern" musst.
Das ist aber der falsche Weg, jeder braucht einen Ausgleich.
 
T
Benutzer54465  Meistens hier zu finden
  • #11
Also ganz ehrlich: Ich würde nicht viel anders reagieren als deine Freunde. Wenn jemand nur selten Zeit hat, lade ich ihn auch irgendwann nicht mehr ein und melde mich auch nicht mehr. Klar, du hast vier Kinder, aber als jemand kinderloses versteht man das eben nicht. Ihr habt vielleicht einfach eine total andere Vorstellung vom Leben.
Wenn ich mich zB mit meinen Freunden treffe (wir wohnen 500 km entfernt), feiern wir bis tief nachts. Wenn ich mir dann vorstelle, jemand hätte Kinder, würde das sicher nicht in dem Maße möglich sein (mit dieser Person). Und es ist nun mal so, dass die Personen, die wenig Zeit haben irgendwasnn "raus" sind. Klar man trifft sich mal auf nen Kaffee zum quatschen, aber das ist doch nicht das gleiche. Eine (gute echte) Freundschaft lebt von den Erlebnissen und nicht vom Austausch irgendwelcher Geschehnisse der letzten Wochen.
Meine Meinung :smile:
 
H
Benutzer73897  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Liebe Threadteilnehmer,

vielen Dank für eure Beiträge. Es gab viele interessante und weiterführende Dinge, die ich noch mal aufgreifen möchte.

Wenn ich mich zB mit meinen Freunden treffe (wir wohnen 500 km entfernt), feiern wir bis tief nachts. Wenn ich mir dann vorstelle, jemand hätte Kinder, würde das sicher nicht in dem Maße möglich sein (mit dieser Person). Und es ist nun mal so, dass die Personen, die wenig Zeit haben irgendwasnn "raus" sind. Klar man trifft sich mal auf nen Kaffee zum quatschen, aber das ist doch nicht das gleiche. Eine (gute echte) Freundschaft lebt von den Erlebnissen und nicht vom Austausch irgendwelcher Geschehnisse der letzten Wochen.
Meine Meinung :smile:
Genau, das hat hier noch gefehlt, danke. Du bringst es prima auf den Punkt T Tessy .

Wenn jemand nur selten Zeit hat, lade ich ihn auch irgendwann nicht mehr ein und melde mich auch nicht mehr. Klar, du hast vier Kinder, aber als jemand kinderloses versteht man das eben nicht. Ihr habt vielleicht einfach eine total andere Vorstellung vom Leben.
Auch wieder richtig und ja letztendlich auch logisch.

T Tessy : Deine Beiträge hier runden das prima ab und führen mich zu folgenden Thesen:
  1. Gleich und gleich gesellt sich gern: bezieht sich nicht nur auf Interessen, sondern vor allem auch auf die Lebensumstände
  2. Abgeleitet von 1. haben Freundschaften auch oft einen bestimmten Zweck. Z. B. um gewisse Interessen nicht alleine verfolgen zu müssen, obwohl man vielleicht gar nicht so viel gemeinsam hat
    Manche Leute "konsumieren" ihre Freunde, vor allem dann, wenn die z. B. eine Musik-/Filmsammlung besitzen
  3. Freundschaften sind sensibel und können ziemlich schnell auseinanderbrechen, wegen Wohnortwechsel, Diskrepanz von Interessen oder siehe 2: bestimmte Zwecke werden nicht mehr erfüllt!
  4. "Freunde fürs Leben" gibt es selten: das sind dann die, die auch noch richtige Freunde sind, wenn man sich mal ein halbes Jahr nicht gemeldet/gesehen/gehört hat
Wie seht ihr das? Das ist das Fazit was ich aus dem Thread ziehen würde. Ist vielleicht etwas rational, aber dennoch logisch oder? Somit ergibt sich auch eine etwas andere Sicht auf die Dinge:

Diese Möglichkeit solltet ihr wenn es nicht gerade ein absolut chaotischer Abend ist auch beide mal haben, ohne Auszeit geht man kaputt.
Ja, könnte man versuchen, aber würde das überhaupt was ändern? Man ist eben doch ein wenig der Aussenseiter und hat trotzdem nicht so viel Zeit.

Geht mir ähnlich und ich kenne das zu genüge, ehrlich gesagt belasse ich das aber auch meist dabei.
Ich glaube, dass das auch meine Konsequenz sein wird.
Wie gesagt: ich arbeite mit nem Kumpel zusammen, wir haben Spaß, trinken nach der Arbeit noch ein Bierchen.
Eine Woche später feiert er Geburtstag, zu dem er mich nicht einlädt. WTF?

Vielleicht stehst du außen vor, weil die Clique etwas sauer ist, dass du praktisch als 1. den Kontakt zurückgeschraubt hast
Das könnte schon auch der Fall sein. Ich denke aber auch, dass das was mit den einzelnen Leuten zu tun hat, siehe mein letzter Beitrag, in dem ich die einzelnen näher beschrieben habe.
Es sind ja auch nicht nur "die anderen". Je länger man nichts miteinander zu tun hatte, umso mehr sinkt auch meine Motivation die Initiative zu ergreifen.

Hast du mal überlegt, vielleicht neue Freunde kennen zu lernen`? Bist du in Vereinen oder hast du bestimmte Hobbies?
Hobbies habe ich viele (Musik, Gitarre, laufen, ...), komme da momentan aber auch nicht so wirklich oft dazu. Und ehrlich gesagt, beschäftigt mich das "Freunde-Thema" an 350 Tagen im Jahr NICHT. Nur eben, wenn man sich mal sieht und feststellt, dass man nicht mehr wirklich dazugehört, holt mich das immer wieder ein. Also irgendwas müsste ich schon machen, eben einfach mal den A.... hochkriegen.
Ich denke schon dass einige offen und nicht besonders nachtragend wären. Andererseits könnte ich auch über meine Hobbies weitere Kontakte knüpfen, die teilweise schon gewissermassen vorhanden sind aber nicht weiter ausgebaut wurden...

Wie ist eure Meinung, vor allem zu meinen aufgestellten "Theorien"?
Habt Ihr auch was ähnliches erlebt, bzw. wie war das bei Euch? Hat jemand es jemand vielleicht auch geschafft durch ein "Gegenlenken" was zu ändern?
 
g_hoernchen
Benutzer70315  (35) Beiträge füllen Bücher
  • #13
Hey, interessantes und auch persönlich relevantes Thema für mich.

Ich bin mittlerweile der Meinung (auch wenn ich früher eher romantisch dachte, "echte" Freundschaften zerbrechen nie), dass Lebensumstände das A und O sind.
Meine ehemals beste Freundin L. ist zum Studium vor mehr als 6 Jahren mehr als 600 km weit weg gezogen. Wir haben lange (mehrere Jahre) versucht, die Freundschaft lebendig zu halten. Das ging meist per Telefon. Hin und wieder haben wir uns auch gesehen, vor allem in der Heimat. Dann brach der Kontakt nach und nach ab. Das ausschlaggebende Erlebnis war dann vor 2 Jahren, als ich in der Heimat mit ein paar Schulfreunden in einem Café verabredet war. Im selben Café und zur selben Zeit saß auch L. mit ihrem Freund und einem Kumpel dort. Wir wussten noch nicht mal voneinander, dass wir beide in der Heimat waren und uns theoretisch sehen konnten. Ab da an war praktisch Funkstille. Als im Facebook ein Foto von meiner Tochter (knapp 3 Wochen alt) und mir zu sehen war, schrieb sie nur "Glückwunsch. Ich hatte ja keine Ahnung". Wie auch?

Aber was ich hier auch nochmal deutlich schreiben möchte: Man ist immer auch selbst an den Umständen schuld. Ja, ich hätte mich durchaus ins Zeug legen können, um die Freundschaft mit L. weiter lebendig zu halten. Ich hätte anrufen, schreiben.. können. Ich habe es nicht getan. Und jetzt habe ich das Gefühl, es sei zu spät.

Frage an euch: Kann es zu spät sein, eine Freundschaft zu "retten"?
Da bin ich durchaus nicht sicher. Können nicht gemeinsame Erinnerungen ein Fundament bilden, auf das sich später aufbauen lässt?

Das Leben ist aber keine Einbahnstraße: Es tauchen auch hin und wieder "alte Bekannte" auf. Ich habe mich noch vor einiger Zeit kaum darum gekümmert, ob ich zu einem Treffen gehe. Mittlerweile versuche ich die Chancen zu nutzen, selbst wenn ich mich dazu ins Auto setzen und eine Strecke fahren muss.
Ich versuche offener zu sein und auch wenn es sicher stimmt, dass unverhofft auch neue Personen ins Leben treten können, denke ich, dass man "alte Freunde" nicht automatisch aussortieren muss. (Es sei denn, es handelt sich um eine "einseitige" Geschichte)
Ich kann durchaus auch unterschiedlich "tiefgehende" Freundschaften führen.

Ich kann mich jedenfalls in vielen deiner Worte wiederfinden, lieber TS. Ob ein Baby, ein Umzug, ein neuer Job.. im Grunde sind das alles Faktoren, die eine Freundschaft gefährden können. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen, da man sich eben die Frage stellen muss: Will (!) ich diese Freundschaft weiterführen?
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #14
Kann man da nicht mal reden? Klar kommt das ein bißchen doof rüber, aber so ist es ja auch doof.
Vielleicht haben sie ja Gründe, die eigentlich völlig abwegig sind und die nur mal aus der Welt geschafft werden wollen. Soll es ja auch geben. Und wenn nicht hast du wenigstens Gewissheit.
 
H
Benutzer73897  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Als im Facebook ein Foto von meiner Tochter (knapp 3 Wochen alt) und mir zu sehen war, schrieb sie nur "Glückwunsch.
Na, wenigstens das ;-). Ja aber so ist es dann aber, der Kontakt ist quasi weg und dann grüsst man sich lediglich nur noch, wenn man sich zufällig (wie in Deinem Fall) im Cafe sieht.

Man ist immer auch selbst an den Umständen schuld.
Das ist definitiv so. Aber teilweise ergeben sich manche Umstände einfach, angenehmer oder unangenehmer Natur.

Frage an euch: Kann es zu spät sein, eine Freundschaft zu "retten"?
Da bin ich durchaus nicht sicher. Können nicht gemeinsame Erinnerungen ein Fundament bilden, auf das sich später aufbauen lässt?
Zur Frage würde ich sagen: wenn man in Erwägung zieht eine Freundschaft retten zu müssen, ist es meistens schon zu spät. Man kann es zwar versuchen (kann aufwändig werden), muss aber eben sehen, ob das erwidert wird. Bei Deiner Freundin L, g_hoernchen g_hoernchen , wohl eher schwierig, da nur schriftlich oder telefonisch möglich.

Ich versuche offener zu sein und auch wenn es sicher stimmt, dass unverhofft auch neue Personen ins Leben treten können, denke ich, dass man "alte Freunde" nicht automatisch aussortieren muss. (Es sei denn, es handelt sich um eine "einseitige" Geschichte)
Ich kann durchaus auch unterschiedlich "tiefgehende" Freundschaften führen.
Das ist doch ein guter Ansatz. Die nicht "tiefgehenden" haben zudem den Vorteil, dass sie nicht so intensiv gepflegt werden müssen. Ich möchte jetzt auch nicht aussortieren, aber ärgerst Du Dich nicht auch manchmal über Einseitigkeit, Desinteresse oder fehlende Erwiderung, selbst bei alten Freunden oder guten Bekannten, g_hoernchen g_hoernchen ?

Will (!) ich diese Freundschaft weiterführen?
Ja, ich für meinen Teil schon aber das sollte ja auf Gegenseitigkeit beruhen.

Kann man da nicht mal reden?
Das ist nicht mal der Punkt. Der Thread hat sich irgendwie in ne andere, allgemeinere Richtung entwickelt, also so was wie "was ist Freundschaft und wie erhält man sie aufrecht?".

Aber letztendlich denke ich ergibt (wie zuvor schon geschrieben) das eine das andere: ändernde Lebensumstände -> Interessen können weniger gemeinsam ausgelebt werden (Zwecke werden nicht mehr ausreichend erfüllt) -> Freunde bevorzugen andere Leute mit welchen sie das weiterhin können -> Cut.

Ist echt interessant geworden :smile: Mich hat das jetzt zu einer Art Erkenntnis geführt. Es ist nicht alles so hoch emotional zu betrachten, es sind vielleicht meistens ganz logische, relativ rationale Verkettungen von Ereignissen und Umständen.
Wie seht Ihr das?
 
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cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #16
Was ich hier noch beizutragen hätte, wäre der Gedanke, dass gerade Cliquen, die zur Jugendzeit bestanden, quasi noch vor Beruf, vor Gründung der Familien etc. so in ihrer Form schwierig Bestand haben. Und diese ganzen gruppendynamischen Prozesse, wie Du sie geschildert hast, liebr TS, fände ich persönlich bei Beruf und Familie höchst anstrengend und lästig.
Familie kostet eben auch Zeit, Energie - und irgendwie muss Freundschaft das aushalten, was wiederum meist nur funktioniert, wenn die anderen ähnliche Dinge erleben und daher Verständnis haben.

Eine (gute echte) Freundschaft lebt von den Erlebnissen
Ich glaube, das stimmt. Aber eben auch das, was hier schon anklang: die Lebensumstände sind entscheidend, man braucht Gemeinsamkeiten.
Wenn es nur die Vergangenheit ist - auch das schrieb schon jemand, ist es schwierig.

Auf jeden Fall sehe ich es insgesamt so: wenn man eine handvoll Freunde - echte Freunde hat - ist man unglaublich reich.
 
G
Benutzer70147  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #17
Ja, könnte man versuchen, aber würde das überhaupt was ändern? Man ist eben doch ein wenig der Aussenseiter und hat trotzdem nicht so viel Zeit.

Suchst du Lösungen oder eigentlich nur Ausreden um die Freundschaften auslaufen zu lassen?
So klingt das nämlich.
 
H
Benutzer73897  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #18
Suchst du Lösungen oder eigentlich nur Ausreden um die Freundschaften auslaufen zu lassen?
So klingt das nämlich.
Nee, Lösungen such ich nicht. Die Lösung ist ja klar: A.... hochkriegen... Mir ging es darum, ob man theoretisch (allgemein gefragt), also wenn man sich bemüht (so gut man kann), wieder angenommen werden würde. Oder wäre man auch weiterhin noch außen vor wegen der fehlenden Gemeinsamkeiten? Siehe
die Lebensumstände sind entscheidend, man braucht Gemeinsamkeiten.
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #19
Also ich kann Dich, hendrixander, schon gut verstehen. Man kann es nämlich auch andersherum betrachten: warum ruft der Freund, der joggen möchte, nicht an, und verabredet eine Zeit?
Bei einem vierfachen Familienvater, bei dem die Kinder noch im Gröbsten stecken, zu erwarten, dass er "hops" - das Abendbrot unterbricht - immerhin ein wichtier Bestandteil seines Familienlebens, was ein echter Freund auch verstehen sollte - ist doch schon irgendwie rücksichtslos.
 
G
Benutzer70147  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #20
Nee, Lösungen such ich nicht. Die Lösung ist ja klar: A.... hochkriegen... Mir ging es darum, ob man theoretisch (allgemein gefragt), also wenn man sich bemüht (so gut man kann), wieder angenommen werden würde. Oder wäre man auch weiterhin noch außen vor wegen der fehlenden Gemeinsamkeiten? Siehe

Die Gemeinsamkeiten waren doch früher da, oder?
Kinder bekommen änder doch nichts daran wer du bist.
Klar werden Kinder und Familie oft Mittelpunkt des Lebens, das ist normal.
Aber darüber inwieweit dich das als Person verändert kannst du doch selbst entscheiden.

Mal ganz davon abgesehen dass dir doch klar sein musste dass man mit vier(!) Kindern wenig Zeit für Freundschaften haben wird, zumindest für einige Jahre, das war deine Entscheidung.

Aber statt dann nach dieser Entscheidung mit deinen Freunden/Kumpels zu reden und Ihnen zu zeigen dass du die Freundschaft als wichtig erachtest, hast du es schleifen lassen und so evtl den Eindruck erweckt dass es dir vollkommen reicht wenn man sich eben mal alle Jubeljahre sieht, da kommt man sich als Freund eben auch mal verarscht vor, denn das hat nichts mit einer Freundschaft zu tun.

Also rede mit deinen Freunden wenn dir die Freundschaften was bedeuten, dafür ist IMMER Zeit.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #21
Immer diese Freundschaftsgeschichten. :dizzy: Das Thema ist nicht leicht zu beantworten und meisten gehören eben doch beide Seiten dazu.

Dreizehn Dreizehn 's Beitrag ist dahingehend schon sehr hilfreich. Früher war ich auch immer eher der Typ, der absagte und sich am Ende ärgerte, dass ich allein Zuhause sitze und alle anderen zusammen Spaß haben. In der Phase schob ich die Schuld auch von mir weg und die anderen waren schuld, was totaler Blödsinn war. Ab einem gewissen Zeitpunkt erkannte ich, dass auch ich in Freundschaften investieren muss. Mittlerweile bin ich an dem Punkt angekommen, dass ich versuche, Vorschläge für Unternehmungen überhaupt nicht mehr abzulehnen bzw. zuzusagen, denn wenn ich einmal zugesagt habe, dann habe ich ein zu schlechtes Gewissen, wieder abzusagen und meistens wird der Abend doch ganz gut. Und wenn nicht: dann gehe ich halt wieder heim. :smile:

Ich finde übrigens, dass man es anderen Leuten nicht übel nehmen sollten, wenn sie mal den Geburtstag vergessen oder sich mal nicht sofort melden. Meistens gibt es doch einen Grund, der andere ist auch mit seinem Alltag beschäftigt, das geht mir genauso und ich kann das bei anderen auch verstehen. Die Punkte, an denen Freundschaften bei mir zu Ende gehen, sind wenn sich andere ausschließlich über ihre Probleme auslassen, aber nicht fragen, wie es mir geht, wenn sich die Gespräche ausschließlich um Lästereien drehen, wenn auf Kontaktversuche vielfach keine Reaktion kommt. Diese Verhaltensweisen deute ich dann doch als grobes Desinteresse.

Das bedeutet aber nicht, dass ich diese Freundschaften sofort auslaufen lasse. Es ist eine Freundschaft und entsprechend kann und muss man solche Dinge auch ansprechen können.

Eine Freundschaft, an der ich doch nach wie vor hänge, aber wo ich mittlerweile überhaupt keinen Kontakt mehr habe ist aus folgenden Gründen auseinander gegangen: ausschließlich Gespräche über ihre Probleme, unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft, unterschiedliche Lebenseinstellungen. Diese Freundschaft saugt mir einfach meine ganze Kraft aus, ich finde Treffen und Gespräche anstrengend und deshalb melde ich mich nicht mehr von mir aus.

Ich finde es immer schade, wenn Freundschaften nicht gleichermaßen altruistisch ablaufen. Ich erwarte nicht, dass der andere Part genauso viel wie ich gibt. Wenn ich aber merke, dass der andere Part nur nimmt und nicht gibt, dann komme ich mir schnell ausgenutzt vor.

Bzgl. deiner Problematik, @TS: entgegen der Meinung von G Gentleguy finde ich schon, dass du einfach mal regelmäßige Treffen vereinbaren solltest. Anders geht es einfach nicht mit vollem Terminkalender und Kindern. Wenn du nicht von den anderen eingeladen wirst, wieso lädst du sie nicht einfach mal ein? Das ist doch auch ein Zeichen, oder? Du wirst ja sehen, ob etwas zurückkommt oder nicht. Ich denke, dass man manchmal auch einfach über seinen Schatten springen muss und damit kann man andere überraschen. Und das gilt auch für alte Freunde. Ich finde, dass man da auch nur gewinnen kann. :smile:
 
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