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Fernbeziehung Trennung nach Tod des Vaters?

P
Benutzer138809  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo,

ich leide im Moment sehr extrem unter der wahrscheinlich noch viel schwierigeren Situation meiner Freundin.
Ihr Vater ist vor kurzem verstorben (erste vor fünf Tagen).
Ich möchte euch die Situation einmal schildern und euch um Rat fragen.

Wir haben uns vor mehreren Monaten über das Internet kennengelernt, sind in der Folge aber nun seit (erst) vier Monaten zusammen.
Dies erscheint kurz. Aber in dieser kurzen Zeit und schon schnell habe ich festgestellt, dass diese Beziehung, dass dieser Mensch etwas ganz besonderes ist. Ich komme aus zwei gescheiterten Beziehungen (beide Male verlassen worden), sie auch aus mindestens zwei schweren Beziehungen in denen sie betrogen/belogen wurde.
Doch wir beide haben schnell gemerkt, dass wir einfach zueinander passen, konnten uns schnell anvertrauen, Intimitäten aufbauen und waren einfach verliebt. Aber es war noch mehr da. Da fühlten wir beide und haben dies auch oft über Briefe geschrieben.
Hinzu kommt nun, dass wir eine Fernbeziehung führen (ca. 250 km). Wir haben uns so wie es ging eigentlich jedes Wochenende sehen können. Es war immer wunderbar, wir konnten über alles (lustiges, ernstes) reden und haben uns sogar schon über unsere Zukunft Gedanken gemacht.
Ich weiß, frisch verliebt und rosarote Brille. Aber wie gesagt, diese Liebe war/ist besonders!

Nun wusste ich bereits früh, dass sie schon schwere Beziehungen hatte, ebenfalls eine schwere Jugend. Dies wurde auch bei ihr behandelt.
Wir waren also beide vorbelastet. Und ich muss sagen, dass mich die Vergangenheit auch vorsichtig gemacht hat.
Ich wusste auch, dass ihr Vater an Krebs erkrankt war. Dass er ihr sehr viel bedeutet, vor allem da sie erst seit wenigen Monaten wieder Kontakt zu ihm aufnehmen konnte und sich mit ihm gut verstand. Es war klar, dass er operiert werden würde und dies machte ihr bereits im Vorfeld große Angst und Sorgen. Verständlich.

Als wir nun ein paar Tage komplett für uns hatten, merkte ich, dass sie sehr nachdenklich war und auch traurig war.
Ich fragte nach ihren Gedanken und sie gestand mir, dass gerade viel in ihrem Kopf los ist und dass es um ihren Vater ging.
Ich merkte, wie sie etwas distanzierter wurde und auch nicht mehr die üblichen Liebesbekundungen sendete.
Dies ließ in mir meine Verlustangst hochkommen. Beim nächsten persönlichen Treffen, merkte sie mir sofort an, dass etwas nicht stimmte. Wir spürten diese Stimmungen gegenseitig schnell.
Ich teilte ihr meine Ängste und Sorgen mit, die sie mir auch in der Umkehr nahm und mich beruhigte. Sprachen später auch über ihre Sorgen und was sie bedrückte. Ich gab ihr zu verstehen, dass ich sie nicht verlieren will. Und sie sagte, dass ich mir keine Sorgen machen muss und ich das dann schon merken würde.
Das Wochenende war in der Folge auch sehr schön. Auch wenn sie phasenweise traurig wurde, in Hinblick auf die anstehende Operation ihres Vaters.

In der Fernbeziehung angekommen, war sie nun wieder leicht distanziert. Aber da sie mir die Sorgen (auch mit einer berührenden Geste) genommen hatte, war ich selbstsicherer.
Sie teilte mir mit, dass die OP gut verlaufen sei, ihr Vater ausser Lebensgefahr.
Zwei Tage später besuchte sie ihren Vater und ich merkte, dass bei ihr die Anspannung und Distanz wieder wuchs.
Sie berichtete mir, dass es ihm aber den Umständen entsprechend gut gehe, was mich sehr beruhigte und freute.
Einen Tag später starb ihr Vater aber doch plötzlich.
Sie rief mich an, teilte sich mir mit. Ich sagte ihr, dass ich mich umgehend auf den Weg zu mir machen würde, aber das wollte sie nicht. Sie wies mich auch darauf hin, dass ich mir keine Gedanken machen soll, wenn sie sich erstmal nicht melden würde.
Dies respektierte ich auch.

Einen Tag später rief sie mich an, nachdem ich ihr auch einen kleinen Brief (fotografiert) geschickt hatte, in dem ich ihr meinen Beistand, meine Hilfe in jeder erdenklichen Art anbot. Wir redeten etwa eine halbe Stunde über ihren Vater, was erledigt werden müsse und über sie. Auf die Frage, ob ich kommen kann/soll, sagte sie abermals nein. Dass sie das nicht kann und ich mich nicht vor den Kopf gestoßen fühlen soll. Sie kann das mit ihrer Familie und alten Freunden aktuell besser bewältigen.
Seitdem hatten wir keinen telefonischen Kontakt mehr. Ich habe auch alles respektiert, mich nicht aufgedrängt, obwohl ich am liebsten direkt ins Auto gestiegen wäre.
Ich schrieb ihr selten und ohne Druck alle paar Tage mal. Ob es ihr einigermaßen ginge, dass ich ihr Kraft wünsche, und auf jeden Fall immer und jederzeit für sie da bin.
Dafür bedankte sie sich.
Einen Tag später antwortete sie auch, dass es ihr einigermaßen geht, viel zu tun ist und viel los ist.
Sie schrieb, dass ich mir keine Sorgen machen soll und sie hoffe, dass es mir gut geht.
Dies beruhigte mich etwas. Auch wenn ich mir natürlich weiterhin Sorgen um sie (ja,auch um uns) mache.
Ich bestätigte bloß, dass es mir gut geht, was bei mir ganz grob los ist und wünschte ihr weiterhin viel Kraft und bot meine Hilfe an. Und dass ich an sie denke und bei ihr bin.

Wieder einen Tag später dann die erdrückende Botschaft, die mich wieder total verunsicherte.
Sie hoffe es ginge mir gut. Bedankte sich für das Angebot der Hilfe, aber sie könne es einfach nicht.
Dass ich am kommenden Wochenende vorbei kommen könne. Dass wir mal reden sollten.
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Dies hörte sich für mich wie ein Schock an. Eine unumgägliche Entscheidung, ohne zu wissen was und wie und mit welchem Ergebnis wir reden sollten.
Ich fragte nur kurz nach, worüber sie reden wolle und dass sie mich auch anrufen, oder ich auch unter der Woche nach der Arbeit vorbeikommen könne.
Dies verneinte sie abermals. Telefonieren ist gerade schlecht, sie kann sich gerade nicht gut mitteilen, sie braucht Ruhe und reden wäre im Moment nicht gut.
Ich ging dann auf das Wochenende ein und sagte, dass ich sie auch nicht beunruhigen wollte. Ich schrieb ihr, dass ich mir ihren Satz "Mach dir keine Sorgen" wieder in Erinnerungen rufen würde.
Daraufhin kam nur: Genau, mach dir keine Sorgen um mich.

Ich kann das alles nicht deuten. Oder ist alles so eindeutig, wie es geschrieben rüber kommt? Ich mag diese Konversationen über WhatsApp auch nicht, weil man sich einfach nicht so gut ausdrücken kann.
Ich sagte nur, dass für mich momentan nur wichtig ist, dass es ihr besser geht. Dass ich ihr alle Zeit gebe und sie liebe.

Nun muss ich etliche Tage bis zum Wochenende ausharren.
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Ich habe zudem Angst in der Zwischenzeit weitere Fragen zu stellen, weil ich weiteren Druck auf jeden Fall vermeiden möchte. Denn die Frage nach dem Termin zur Beerdigung ist nicht geklärt gewesen bzw. ist zuletzt nicht zur Sprache gekommen.
Dabei ist es mir ein großes Bedürfnis von ihrem Vater Abschied nehmen zu können. Ja, am liebsten in ihrer Nähe aber wenn es so sein soll auch mit dem passenden Abstand zu ihr und zur trauernden Familie.

Wie soll ich all dies deuten? Was kann ich tun?
Ich will sie nicht verlieren. Sie bedeutet mir so viel und ist ein so besonderer Mensch, dass ich alles für sie tun und kämpfen würde.
 
Aquarium
Benutzer133315  (26) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #2
Ich kann da deine Sorge da wirklich nachvollziehen und auch verstehen. Ich finde, dass du bist jetzt sehr gut mit der Situation umgegangen bist und das auch weiter so tun solltest.
Ich glaube mehr als bis zum Wochende warten, kannst du momentan nicht tun, weil
ich weiteren Druck auf jeden Fall vermeiden möchte.

Ich wünsche euch auf jeden Fall alles gute :smile:
 
P
Benutzer138809  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Danke Aquarium,
denkst du denn eine feinfühlig gestellte Frage nach der Beisetzung wäre angebracht?
A la: Das ist mein Bedürfnis, aber ich kann auch verstehen, wenn ich nur in gewisser Distanz teilnehmen kann oder gar nicht kommen soll.

Ich glaube mehr als bis zum Wochende warten, kannst du momentan nicht tun, weil

Ich wünsche euch auf jeden Fall alles gute :smile:
 
Zuletzt bearbeitet:
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
ich denke, es wäre auf jeden fall nicht unangebracht, wenn du ihr vermittelst, dass deine sorge nicht allein die fortführung der beziehung ist, sondern dich auch der verstorbene vater ansich beschäftigt. vorausgesetzt - das konnte ich jetzt nicht wirklich rauslesen - ihr (also du und ihr vater) habt euch wirklich kennengelernt, und es ist nicht nur eine pro-forma-angelegenheit, ansonsten würde ich das als aufdringlich empfinden.
 
P
Benutzer138809  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Ich habe ihn als liebevollen und humorvollen Menschen kennen lernen und mich auch einige Male mit ihm unterhalten können. Um genau zu sein haben wir uns vier mal gesehen (richtig gesehen und länger Zeit verbracht).
[doublepost=1528826901,1528823029][/doublepost]Zusatz: Habe die Nachricht abgeschickt und so feinfühlig wie möglich formuliert.
Allerdings rief sie kurz danach an und sagte, dass sie solche Nachrichten unter Druck setzen. Also eher eine falsche Aktion von mir...

Sie teilte mir mit momentan keine Entscheidungen treffen zu können und keinen Kopf für gar nichts hat.
Ich könnte dann Freitag zu ihr fahren. Sie möchte aber nur ein paar Stunden und danach wieder alleine sein.
Außerdem soll ich ihre restlichen Klamotten mitbringen, die noch bei mir im Schrank liegen.:frown:

Das sind wieder Aussagen, die zum einen viel Spielraum lassen, andererseits (Klamotten mitbringen) nichts Gutes verheißen. :sorry:
 
Zuletzt bearbeitet:
D
Benutzer22200  (37) Meistens hier zu finden
  • #6
Das sind wieder Aussagen, die zum einen viel Spielraum lassen, andererseits (Klamotten mitbringen) nichts Gutes verheißen. :sorry:

Da muss ich dir leider recht geben. An sich kannst du nicht viel anderes tun als zu warten, da sie jeden weiteren Versuch sie zum Reden zu bringen, sei es noch so lieb gemeint, als weiteren Druck empfinden wird.

Du kannst natürlich einfach hinfahren und sie zur Rede stellen. Ich würde aber annehmen, dass das der kürzeste Weg ist, die Beziehung zu beenden. Ob es in letzter Konsequenz wirklich etwas ändert, könnte nur sie dir sagen. Trotzdem würde ich allerdings auf "warten" setzen... und einfach hoffen, dass sie dich wenigstens bald wieder etwas an ihrem Leben teilhaben lässt.
 
P
Benutzer138809  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Hatte im letzen Post ein Wort vergessen. Somit heißt es, dass ich Freitag zu ihr zum Reden kommen kann. Und dann auch ihre restlichen Klamotten mitbringen soll.
Natürlich habe ich Hoffnung für dieses Gespräch, aber auch riesige Angst, was sie mir mitzuteilen hat.
Und wie das meistens so ist (oder bei mir), gewinnen die negativen Gedanken und Ängste schnell Überhand :/

Ich hoffe sie fühlt oder merkt - wenn auch nach einer Zeit des Abstands - dass wir etwas Besonderes haben und dass es sich dafür zu kämpfen lohnt.
 
L
Benutzer120359  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Auch wenns bisher alle anders zu sehen scheinen, ganz ehrlich, ich wäre trotzdem zu ihr gefahren, einfach nur um sie in den Arm zu nehmen & wissen zu lassen, dass du für sie da bist in jeder Lebenslage. Menschen sagen oftmals Dinge, die sie manchmal gar nicht so meinen und ich persönlich habe insbesondere bei solchen Themen die Erfahrung gemacht, dass man als Aussenstehender selbst Initiative zeigen muss. Sie als Trauernde hat jetzt halt sehr viel mit sich selbst zu tun und natürlich auch mit der restlichen Familie, der Beisetzung und eventuell auch mit der Erblassung & da kanns echt überfordern, wenn man dann noch "Entscheidungen" für andere treffen muss à la ja du darfst zur Beerdigung kommen, du darfst jetzt mich besuche kommen. Wenns wichtig für dich ist, dann kreuzt du da auch ohne Zugeständnis von ihr auf. Es sollte für dich ja offensichtlich sein, dass es ihr beschissen geht und Taten sprechen immernoch lauter als Worte...
Das Ding ist, dass ihr Vater gestorben ist und nicht eine x-beliebige Person und die Trauer wird nicht in nem Monat vorbei sein. Sie wird nicht auf dich zukommen und sagen: Jetzt bin ich wieder für unsere Beziehung bereit. Du musst, wenn du mit ihr zusammen sein willst, die Sache jetzt selbst in die Hand nehmen und ihr beistehen & zwar von Anfang an. Es kann gut sein, dass sie sich trotz deinen Nachrichten im Stich gelassen fühlt von dir und ich könnts voll und ganz verstehen. Schon nur dass du sie fragst und drängst, wann kann ich dich sehen blabla ICH bin traurig & unsicher usw. Frag nicht mein Lieber sondern mach! Fahr zu ihr und sei für sie da, mach dich irgendwie nützlich & koch für sie, räum auf, geh einkaufen, lass ein heisses Bad ein auch wenns sie ablehnt. Tuhs unaufgefordert, sonst kannst du die Beziehung echt knicken.
 
Zuletzt bearbeitet:
SauerMachtLustig
Benutzer122781  Planet-Liebe ist Startseite
  • #9
Tuhs unaufgefordert, sonst kannst du die Beziehung echt knicken.
naja, der schuss kann aber auch gewaltig nach hinten losgehen.
wenn jemand meine aussagen derart ignorieren würde und ich auch noch in einem emotionalen ausnahmezustand bin, wäre es sehr wahrscheinlich, dass ich mit diesem menschen nie mehr was zu tun haben wollte.
ich halte es schon für sinnvoll die aussagen von leuten ernst zu nehmen und nicht drüber hinweg zu handeln.

P pete1234 ich würde mich leider auch schonmal darauf einstellen, dass sie die beziehung beenden wird. dass du ihre sachen mitbringen sollst, spricht mmn schon ziemlich für sich. vermutlich war eure bindung einfach noch nicht fest genug, als dass sie dich jetzt als halt ansehen würde und möchte sich mit "beziehungskram" nicht noch zusätzlich belasten.
 
P
Benutzer138809  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Also ich hätte nichts lieber getan, als mich sofort ins Auto zu setzen. Wirklich nichts lieber!
Aber wenn mir jemand sagt, dass sie das nicht will und auch keine noch so kleinen Andeutungen macht, dass es okay wäre, dann Respektiere ich das.
Zudem kenne ich ihre Vorgeschichte und wenn sie sagt, sie kann das gerade nicht, dass ich da sei, dann versuche ich so viel Rücksicht wie möglich zu nehmen. Auch wenn mich das innerlich zerreißt.

Natürlich mache ich mir über alles Gedanken. Hoffnung genauso wie Zweifel.
Ich kann verstehen, dass sie in dieser Ausnahmesituation quasi in Versuchung ist die Reißleine zu ziehen.
Andersherum denke ich, dass wir das was wir bisher erlebt haben als absolut innig bezeichnen kann. Dass wir immer noch darauf vertrauen können und darum kämpfen sollten.

Ich weiß im Moment gar nicht, was ich denken soll.
Sie ist so ein großartiger Mensch und hat diese Lage nicht verdient. Das hat niemand.
Aber wir waren uns bis dato so nah, in allem einig und vetraut...
 
L
Benutzer120359  Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Entschuldige aber wie stellst du dir das denn vor? Wie bereits gesagt, auch wenn du noch so eindringlich gefragt hast (was sowieso ein fataler Fehler ist in dieser Situation) ob sie auch noch so sicher ist, du hättest es trotzdem tun sollen. Ich habs selbst schon mehrmals erlebt, habe selbst mal eine Freundschaft an die Wand gefahren weil ich eben NICHT da war, habe aber später dann, als es bei mir in der Familie einen Todesfall gab leider auch feststellen müssen, dass gewisse Leute sich distanziert haben und ich hätte das genaue Gegenteil gebraucht. Und nicht nur bei mir war das so sondern auch bei anderen Familienmitgliedern.
Es ist nicht zuviel verlangt, dass man sich als Partnet, bester Freund usw. kümmert.

Alle Anzeichen deuten auf Trennung ihrerseits und weshalb sollte sie das wollen, wenn doch alles in Orndung wäre? Offensichtlich hat sie gemerkt, dass ihr nicht kompatibel seid. Es beginnt nun ein neuer, sehr schwieriger Lebensabschnitt für sie und sie hat realisiert, dass eure Beziehung da nicht reinpasst. Wenn eure Beziehung stabil wäre und sie eine Zukunft sähe, gäbe es keinen Grund dafür. Ich wette mit dir es hat damit zu tun, dass sie dich nicht als Stütze momentan empfindet sondern als Belastung.
 
P
Benutzer138809  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Nun, deswegen habe ich dieses Thema hier reingeschrieben. Weil ich Meinungen und Erfahrungen anderer Leute hören wollte.
Und deine Ansicht kann, genau wie die der anderen, richtig oder falsch sein.
Ich tue mich schwer damit, mich gegen ihren Willen - den ich habe gesagt, dass ich sofort komme, und nicht gefragt - zu ihr zu begeben.
Natürlich hast du Recht, dass man als Trauernde/r Hilfe eher kategorisch ablehnt.
Aber wir haben uns in unserer Beziehung immer auf ehrliche Worte verständigt und irgendwie muss ich mich da ja auch drauf verlassen können, so schwer die Situation auch ist.

Auch ich sehe die Situation nicht rosig und versuche mich auf alle Eventualitäten vorzubereiten, was aber irgendwie unmöglich erscheint.
Am Wochenende werden wir mehr wissen.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #13
P pete1234 meiner meinung nach hast du absolut richtig gehandelt, indem du ihren wunsch respektierst. ich sehe das wie SauerMachtLustig SauerMachtLustig , wer mich nichtmal genug respektiert um einer so klaren ansage folge zu leisten, der hat in meinem leben einfach nichts verloren.

die ganze situation ist einfach riesengroßer mist, das ist keine frage, aber über ihren wunsch hinweg zu gehen.. das würde ich nur dann machen, wenn ich definitiv möchte, dass sie sich sofort trennt.
 
P
Benutzer138809  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Danke Nevery Nevery

Zum Einen beruhigt das natürlich (aber das ist ja eigentlich ein anderes Thema).
Aber es ist gut zu hören, dass der Tenor ähnlich denkt.

Es ist und wäre sooo traurig - und das beziehe ich nicht ausschließlich auf meine Situation - wenn Trauer und Unglück eine Liebe und Lebensglück verhindern würde.
Aber das ist alles sehr theoretisch...
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #15
Es ist und wäre sooo traurig - und das beziehe ich nicht ausschließlich auf meine Situation - wenn Trauer und Unglück eine Liebe und Lebensglück verhindern würde.
Aber das ist alles sehr theoretisch...
jap, im moment ist alles reine theorie. es gibt auch die menschen, die in schmerz und trauer "um sich beissen" und anderen auch schmerz zufügen.

versuch, bei eurem treffen ruhig zu bleiben, quasi "fels in der brandung", gefühle durchaus zeigen, aber nichts von ihr fordern. so nach dem motto: "ich will dich nicht verlieren, ich liebe dich, aber ich akzeptiere deine entscheidung".
manchmal hilfts auch schon wunder, einfach nur ohne worte lange und fest in den arm genommen zu werden, aber du wirst schon merken was geht und was nicht.

ich drück dir auf jeden fall die daumen, dass es letztlich doch noch... gut läuft, soweit man das in anbetracht der umstände überhaupt sagen kann.
 
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P
Benutzer138809  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #16
Ich weiß, dass sie bei schlechter Laune auch kühl und "bissig" sein kann.
Das würde es natürlich nicht leichter machen. Aber wir beide wissen, was wir schon alles erlebt haben.
Auch wenn die Türen für Liebe, Glück und Vertrauen in der Trauer quasi verschlossen zu sein scheinen, so hoffe ich dennoch, dass sie genau dies nicht vergisst. Und dass genau dies das Leben lebenswert macht.
 
R
Benutzer167777  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #17
Ich bin auch eher der Typ "Hund". Wenn es mir dreckig geht, will ich meine Wunden in aller Einsamkeit in einer dunklen Ecke lecken und jeder "Eindringling" wird mit knurren gewarnt, nicht näher zu kommen. (Die sehr treffende Beschreibung meines besten Freundes, zu früh verstorben Dez. 2016)

Die Beziehung mit meinem jetzigen Partner fing gerade erst an und war bis dahin wirklich wunderschön. Sein (bzw. unser) Glück: Wir waren verabredet. Das Telefonat, in dem ich erfahren habe, dass mein Freund verstorben war, endete 10 Minuten, bevor er vor meiner Haustür stand. In dem Moment habe ich nicht so schnell schalten können, die Verabredung abzusagen.

Ich habe also (zum ersten Mal überhaupt in meinem bewussten Leben - frühste Kindheit ausgenommen) die Tür öffnen müssen, weil ich dachte "scheiße vergessen" und direkt heulen müssen wie ein Schlosshund. Er nahm mich einfach nur in den Arm, fragte, was passiert sei und erhielt keine Antwort, weil ich einfach nur Rotz und Wasser heulte. Bestimmt eine halbe Stunde lang, bis ich dann kurz schildern konnte was Phase war. Für mich persönlich hätte ich niemals gedacht, dass sich derlei für mich einmal nicht grauenvoll unangenehm anfühlen könnte - also, dass mich jemand a: weinen sieht und b: auch noch dabei in den Arm nimmt.

Aber das einfach nur "da sein" ohne großes reden, ohne mannigfaltige Hilfsangebote oder sonst was, das war richtig gut. Es gab keine Mitleidsbekundungen, kein weiteres "wissen wollen", keine Ansprüche nichts. Einfach nur "da sein". Das wäre das, was ich Dir empfehlen würde. Ich stimme Nevery bis auf den Satzteil "ich möchte Dich nicht verlieren" uneingeschränkt zu - den würde ich allerdings auf gar keinen Fall anbringen. Das wäre für mich in dem Moment eine Anspruchshaltung, der ich in meiner "Not" nicht bereit/fähig wäre zu entsprechen.
 
P
Benutzer138809  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #18
Erstmal mein Beileid für deinen damaligen Verlust R Ratsuchende und die schwierige Zeit für dich.

Wie gerne hätte ich sie einfach nur in den Arm genommen. Aber mehrmals kam das "Ich kann das nicht." oder "Ich kann es einfach nicht." Mehr als respektieren kann ich das nicht.
Ich werde versuchen das nachzuholen, auch wenn es vielleicht nicht nachzuholen ist.

Nun, ich weiß nicht, wie das Gespräch verlaufen wird. Was ihre Gedanken oder Entscheidungen sein mögen.
Ich werde viel zuhören. Aber ohne Fragen wird es nicht gehen, denke ich. Ich weiß, dass ich rücksichtsvoll sein muss. Aber auch ich habe das Bedürfnis, über ihren Zustand (gesundheitlich als auch gedanklich) etwas zu erfahren. Natürlich geht es in erster Linie um ihr Wohl, aber mir geht es auch um unser Wohl.
 
P
Benutzer138809  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #19
Hallo zusammen,

Leider ist es so gekommen, wie vielleicht nüchtern betrachtet abzusehen, dass sie sich von mir getrennt hat. :frown:

Es war so surreal. Drei Stunden bin ich zu ihr hingefahren, habe ihr sogar noch was zu essen mitgebracht (unaufgefordert).

Nach einer kurzen Umarmung setzten wir uns. Es gab nicht wirklich viel, was sie sagte.
So fragte ich kurz nach ihrem Befinden.
Wenig später führte sie dann an, dass es ihr Leid tue es zu sagen, aber sie glaubt, sie könne das nicht mehr.
Danach gar nichts.
Sie teilte mir dann mit alleine sein zu wollen, dass sie gemerkt habe, sich nicht verwirklicht zu fühlen, dass sie mit sich selber glücklich sein will und muss und keine Beziehung will und auch mit niemandem zusammen wohnen will.

Darauf habe ich nur erwidert, dass sie alle Zeit der Welt hat von mir.
Dass es keinen Druck. Ich sagte aber auch, dass ich sie liebe und in mir Hoffnung für uns beide habe und bereit bin zu warten.
Für mich von jetzt auf gleich, nach allem was wir bisher erlebt haben.
Wir waren dann noch ein paar Meter gehen. Aber sie sagte einfach gar nichts, schaute mich nicht an, ließ sich nicht anfassen (Schulter).
Ich versuchte noch etwas in der Richtung vorzutragen, dass ich sie verstehe, aber hoffe, dass auch sie noch Glaube in sich trägt. Aber es kamen eher abweisende Antworten.

Insgesamt war sie die gesamte Zeit über so emotionslos und hat nicht mal eine Träne verdrückt.
Das hat mich richtig fertig gemacht. Natürlich ist ihr scheiße zumute. Aber nur diese abweisende Art und keine Träne.
Das hat mir das Herz zerrissen.

Ich bin dann wenig später gefahren. Haben uns nochmal umarmt, uns gegenseitig gesagt, dass es uns leid tut.
Dass wenn was wichtiges ist, sie sich melden kann.
Dann vier Stunden Rückfahrt mit Stau wie gelähmt.

Und jetzt sitze ich hier und grübel immer noch wie es so kommen konnte...
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #20
verdammt, das tut mir leid - auch wenn es irgendwie absehbar war, aber dich dafür dann noch die strecke hin und zurück fahren zu lassen, das hätte ich so nicht erwartet. das war schon eine verdammt schlechte show.

Und jetzt sitze ich hier und grübel immer noch wie es so kommen konnte...
ich kann mir schwer vorstellen, dass es NUR an dem verstorbenen vater liegt. ich befürchte eher, dass du... das insgesamt etwas anders gesehen hast als sie.

ich hoffe, du kannst das jetzt halbwegs verarbeiten und bald wieder nach vorne blicken... liebeskummer tut immer scheisse weh, aber ich sehe nicht, dass es da nach der aktion noch hoffnung gibt. sorry.
 
P
Benutzer138809  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #21
Ja, im Nachhinein war das mit der Fahrerei schon echt ne Zumutung.
In dem Moment, wo auch irgendwo noch Hoffnung da war, habe ich das noch ausgeblendet.

Es ist gut möglich, dass wir die Situation anders sehen. Sogar ist es offensichtlich.
Sie begründete schließlich die Trennung damit alleine sein zu wollen und mit sich glücklich sein/werden zu wollen. Was sie scheinbar in der Beziehung nicht konnte (kein Streit, geäußerte Probleme bei Gesprächen die wir auf jeden Fall hatten).
Aber ich glaube dennoch, dass der Todesfall eine Art Auslöser war.

Trotzdem befinde ich mich irgendwie im Dunkeln. Denn aus meiner Sicht waren ihre Äußerungen Dinge, über die man zumindest hätte reden können. Dies ist nie geschehen und so wurde ich vor vollendete Tatsachen gestellt und weiß gar nicht woran ich bin.
Dies würde ja schließlich auch beim abschließen helfen.

Meint ihr ein finales Gespräch wäre ratsam bzw. würde einen Schlussstrich einfacher machen oder genau das Gegenteil bewirken?
 
Goldspatz
Benutzer170094  (35) Benutzer gesperrt
  • #22
Die Frage, ob ein solches "klärendes Gespräch" wirklich vonnöten ist, kannst im Grunde nur Du selbst Dir beantworten...

Allerdings denke ich so bei mir: die Situation ist KLAR! Wozu dann ein KLÄRENDES Gespräch? Was soll ein klärendes Gespräch in einer klaren Situation (wem) bringen? (sind nur meine spontanen Gedanken...)

Stelle und beantworte Dir doch vielleicht insgeheim mal die beiden Fragen, ob das "klärende Gespräch" nicht in Wirklichkeit doch nur Dir zu einem Kontakt mit ihm verhelfen soll... und was KONKRET Du von einem klärenden Gespräch hast...
 
P
Benutzer138809  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #23
Hallo Goldspatz und danke für deine Antwort.

Du magst Recht haben und in meiner irrationalen Phase (und aus der Erfahrung) verkneife ich mir momentan auch ein solches Gespräch anzuregen geschweige denn überhaupt Kontakt aufzunehmen.
Du magst zudem Recht damit haben dadurch einfach wieder irgendwie in Kontakt stehen zu können. Denn so verrückt und klar wie es ist. Dieses Fünkchen Hoffnung, das ist halt irgendwo im Kopf/Bauch noch da...

Daher versuche ich gerade Abstand zu gewinnen, alles etwas klarer zu sehen und irgendwie damit zurecht zu kommen.
Wer weiß was in ein paar Wochen ist, ob von ihr was kommt, ob ich noch was los werden will, oder ob gar nichts passieren wird...

Es hilft auf jeden Fall hier drüber zu schreiben, eure Meinungen und Erfahrungen zu hören und auch mit Freunden drüber zu reden. Danke dafür!
 
P
Benutzer138809  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #24
Hallo zusammen,

es sind nun etwas über zwei Wochen her seit der Trennung. Ich weiß noch nicht so lange, um drüber weg sein zu können. Und das bin ich auch nicht. Höchstens im Ansatz.

Aber das ist ja bei jedem anders. Seitdem gab es auch keinen Kontakt. Nur zwei WhatsApp, dass ich ihr ein kleines Paket mit restlichen Sachen schicke (ohne Brief oder beigelegter Nachricht) und die Antwort darauf.
Nun wollte ich mal einen Zwischenstand loswerden, meine Gedanken und Gefühle offenbaren und vielleicht die ein oder andere Meinung hören.

Im Moment ist es bei mir ein wenig Achterbahn. Es gibt Momente, da fühle ich mich gut, finde Spaß, bin offen für Unternehmungen – die berühmten Ablenkungen, die es leichter machen.

Dann wiederum gibt es Momente, wo mich alles einholt. Ich einfach nur traurig bin, an die schönen Augenblicke zurück denke und am liebsten die Zeit zurückdrehen würde.

Da hänge ich so ein bisschen fest. Denn wie ich beschrieben habe, war sie für mich die Person, mit der ich mir mein Leben hätte vorstellen können. Für mich war sie die Partnerin, auf die ich gewartet habe. Ich weiß, das ist nur meine Sicht und es gehören immer zwei dazu. Und ich weiß, dies wird so oft gesagt. Aber mit ihr habe ich Liebe empfunden wie nie zuvor. Es gibt noch so viele Momente in denen sie mir in Gedanken kommt.

Aber das ist es, was mich zurzeit immer noch beschäftigt. Der Gedanke, dass alles gut war in unserer Beziehung (die Probleme aus unserer nicht gemeinsamen Vergangenheit und der Todesfall ganz außen vor), und dass die Trennung für mich in diesem Sinne urplötzlich kam.
Darüber grüble ich noch oft. Dass sie mir ihren Grund genannt hat. Dieser für mich aber nur so schwer nachvollziehbar ist, dass ich es für mich verstehen möchte, aber nicht kann.

Nun dieser Gedankengang führt derzeit dazu, dass ich überlege ihr nochmal einen Brief zu schreiben oder um ein Telefonat zu bitten.
Einfach um für mich irgendwie Klarheit, Frieden und einen Abschluss schaffen zu können.

Ja, ich akzeptiere ihre Entscheidung, aber ich will ihre Sichtweise zu ihrem Entschluss verstehen. Ich habe das Gefühl, dass diese Frage sonst unendlich in meinem Kopf rumgeistert.

Mir ist klar, dass dies auch eine Art Kontaktsuche ist, nur um etwas zu hören so wie Goldspatz Goldspatz das schon geschrieben hat. Das streite ich auch gar nicht ab.
Und mir ist ebenso bewusst, dass bei einem Gespräch auch unangenehme Dinge zum Vorschein kommen könnten, die mir noch viel mehr zusetzen.
Und theoretisch könnte in 2, 3, 4 Wochen dieses Thema ohne Kontaktaufnahme für mich keine so wichtige Bedeutung mehr haben.
Und vielleicht gibt es sogar 1% Hoffnung, dass man sich ausspricht oder annähert.

Diese Möglichkeiten sind mir bewusst. Daher bin ich auch zwiegespalten, was ich nun tun werde.
Was ist richtig, was falsch für mich? Ist dieser 1% Hoffnung von dem ich schreibe schon zu viel, um mir überhaupt Gedanken darüber zu machen?
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #25
Aber mit ihr habe ich Liebe empfunden wie nie zuvor.
das denkt man immer bei der bislang besten beziehung - aber das bedeutet in keinster hinsicht, dass es nicht noch besser geht :smile:

Aber das ist es, was mich zurzeit immer noch beschäftigt. Der Gedanke, dass alles gut war in unserer Beziehung (die Probleme aus unserer nicht gemeinsamen Vergangenheit und der Todesfall ganz außen vor), und dass die Trennung für mich in diesem Sinne urplötzlich kam.
du meinst, dass in eurer beziehung aus deiner sicht bis zu diesem punkt alles gut war.

Was ist richtig, was falsch für mich? Ist dieser 1% Hoffnung von dem ich schreibe schon zu viel, um mir überhaupt Gedanken darüber zu machen?
ich würde sagen, du solltest grade wegen diesem einen prozent hoffnung von der kontaktaufnahme absehen.

deinen wunsch, das zu verstehen - verstehe ich. nur halt: meinst du nicht, sie hat ihre gründe, warum sie dir genau das gesagt hat was sie gesagt hat? meinst du wirklich, du solltest euch beide damit quälen, noch weiter nachzuforschen? dümmstenfalls kommt dabei irgendwas ans licht, was dich dann in jeder künftigen beziehung hemmt, obwohl sie die einzige frau auf dieser welt war, die sich daran störte... tu das nicht.

manches muss man nicht verstehen, sondern einfach akzeptieren. ja, ich weiß, es ist nicht einfach. ich habe damals auch nicht verstanden warum mein ex sich von mir trennen wollte, obwohl er mich doch - wie er sagte - noch liebte. in diesen endlosen, quälenden wochen nicht, monate später nicht... und irgendwann hab ichs dann langsam doch verstanden, als ich mit genügend distanz sehen konnte, wie ungesund die beziehung eigentlich war, von der ich dachte, sie sei glücklich gewesen.

wenn du es ums verrecken nicht lassen kannst, dann folgender vorschlag: schreib den brief. schreib ihn, leg ihn in eine schublade (oder speicher ihn ab) und warte eine woche, dann liest du ihn nochmal. wenn du auch nur ein wort daran änderst, dann wartest du eine weitere woche - und du schickst ihn sicher nicht ab, wenn du ein wort ändern wolltest.
im besten fall erkennst du daran schlicht deine verarbeitung, wenn nicht... dann war es dir wohl wichtig genug ums wirklich zu tun.
 
P
Benutzer138809  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #26
Danke Nevery Nevery für deine immer sehr hilfreichen und verständnisvollen Beiträge.
Ja, selbstverständlich sehe ich alles aus meiner Sicht. Ich kann ja nicht in ihre Kopf reinschauen. Sonst würde ich hier wohl nicht schreiben. ^^

Es ist wie bei dir diese 180 Grad Drehung, die man dann erfährt, die es so schwierig macht.
Es ist einfach so ein krasser Schnitt, den das Hirn wohl nur gaaanz langsam und quälend begreift...

Aber das mit dem Brief ist eine gute Idee. Das werde ich probieren und ihn dann beiseite legen.
Es tut ja allgemein schon gut Dinge und Gedanken niederzuachreiben.
Momentan habe ich nämlich den Eindruck es wird wieder schlimmer. Ich wache auf und denke an sie.
Ablenken hilft - ja. Aber nur zeitweise.
Habe mich sogar zwanglos mit einer Bekanntschaft getroffen und ich hatte nur meine verflossene vor Augen. So dass ich schon ein schlechtestes Gewissen gegenüber dem Mädel hatte... :/

Das sind wohl diese berühmten Phasen die wir alle in ihren verschiedensten Ausführungen kennen.

Danke nochmal für die Antwort. Es tut so gut darüber zu reden.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #27
Ablenken hilft - ja. Aber nur zeitweise.
Habe mich sogar zwanglos mit einer Bekanntschaft getroffen und ich hatte nur meine verflossene vor Augen. So dass ich schon ein schlechtestes Gewissen gegenüber dem Mädel hatte... :/
das war dann natürlich auch ziemlich heftige konfrontation - hätt ich mich nach der zeit noch nicht getraut :zwinker:
aber solange es nur ein zwangloses treffen war und kein "date" musst du da, meine ich, kein schlechtes gewissen haben. nen schlechten tag hat jeder mal, unabhängig von sowas, und dann hättest du auch keins, oder?

Das sind wohl diese berühmten Phasen die wir alle in ihren verschiedensten Ausführungen kennen.
jup - muss man durch.

ich hab da die tage noch was ganz interessantes gehört, sinngemäß ungefähr so: wenn wir richtig glücklich sind, dann gehen wir davon aus, dass dieser zustand endet, dieses hochgefühl nicht lange anhält, und verabschieden uns oft schon währenddessen leise seufzend davon. wie beim date, wo man schon weiß, in ein paar stunden ists wieder vorbei.

wenn wir hingegen richtig wütend oder traurig sind, dann fühlt es sich nicht an, als würde dieser zustand je wieder enden. wir wissen vom verstand her, dass er genauso endlich ist, aber es fühlt sich nicht so an. wie bei einer trennung, von der wir eigentlich auch wissen, dass der schmerz irgendwann vorbeigeht.

wenn man sich das mal so überlegt macht mans ja eigentlich genau verkehrtherum - aber vielleicht würde es schon helfen, wenn man auch die negativen phasen etwas bewusster als "es geht vorbei" sieht, sich nicht ganz so sehr nur auf den akuten moment fokussiert.
annehmen, akzeptieren, aushalten - solange es eben dauert - aber sich von dem gefühl weniger gefangen nehmen lassen.
 
P
Benutzer138809  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #28
Es war nur zwanglos. Von daher...
Ein Date kann ich mir momentan überhaupt nicht vorstellen.

Aber du hast Recht. Die Gefühle spielen einem oft Streiche. Da kommt der Verstand oft nicht gegen an.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich bis zuletzt immer das Gefühl hatte, dass dieser Glückszustand ewig bleiben könnte.
Aus diesem Glück wurde ich demnach herausgerissen, während sie innerlich schon woanders war.

Sie fehlt mir sehr. Ich kann es nicht anders sagen.
Wohlwissend, dass dies irgendwann vorbei geht und auch vorbeigehen muss.
Ich habe noch nie so oft den Sender oder die Musik gewechselt wie in den letzten Wochen. ^^
Bleibt nur auszuhalten...

Ich habe letztens auch einen Podcast gehört. Da ging es ums Loslassen.
Und darum seinen Seelenverwandten gehen zu lassen. Und das war sie für mich nämlich.
Da wurde gesagt, dass man Seelenverwandte als solche empfindet, weil man sich so ähnlich ist.
Und manchmal so ähnlich, dass das immer mehr, immer besser haben in der Beziehung auf Dauer oft nicht klappt.
Aber dass der SV mit seiner Ähnlichkeit, Vertrautheit und Art jemanden selber spiegelt und eine Aufgabe hat.
Durch das Spiegeln zu zeigen wer man ist, was einem gut tut, was wichtig ist um glücklich zu sein.
Und dass wenn diese Aufgabe erledigt ist, man den SV auch gehen lassen soll. In dem Sinn, dass man nun gelernt hat, gewachsen ist und evtl. im Nachhinein mehr versteht. Dass diese Begegnung nur wegen der Aufgabe seinen Sinn hatte und dafür dankbar sein soll.

Fand ich sehr ergreifend nahe gebracht.
 
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