• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Traurigkeit und ein Gefühl des Surrealen nach näherem Kontakt mit Frauen

M
Benutzer190916  (20) Ist noch neu hier
  • #1
Hi!
Ich habe seit einigen Jahren ein Problem welches mich von Zeit zu Zeit sehr belastet. Deswegen schreibe ich jetzt einfach mal einen Forenbeitrag, in der Hoffnung ein Paar von euch können mir weiterhelfen.
Ich bin männlich, 18 Jahre alt und gehe noch in die Schule. Insgesamt bin ich völlig zufrieden mit meinem Leben und habe eigentlich auch keine Probleme. Bis auf diese eine Sache. Jedes Mal, nachdem ich einer Frau näher gekommen bin, mit ihr rumgemacht, oder mit ihr geschlafen habe, geht es mir die Tage danach richtig dreckig. Ich bin einfach traurig, demotiviert, leicht reizbar und sehr anfällig für Angstgefühle und leichte Panikattacken. Außerdem fühlt es sich so an, als ob das Erlebte mit der Frau nicht wirklich mir passiert wäre, so als ob ich es gar nicht bewusst erlebt hätte. Dabei ist spielt es keine Rolle, ob es mit der Frau gut gelaufen ist und wir beide Spaß hatten. (Was eigentlich immer der Fall war bisher) Am Abend kann ich noch völlig glücklich sein, doch die nächsten Tage falle ich in ein depressionsartiges Loch. Dieser Zustand hält dann so einige Tage an, je nachdem wie ich zu der Person stehe und wie intensiv der Kontakt war. Wenn es nur ein Kuss war, ist es weniger schlimm als wenn ich mit der Person geschlafen habe. Außerdem spielt es eine Rolle, welche Art von Gefühlen ich für die Person habe. Wenn es hauptsächlich um das körperliche geht, sind die Tage danach weniger schlimm als wenn ich mehr für die Person empfinde.
Doch so schnell wie ich in dieses Loch falle, so unverhofft bin ich dann meist auch wieder draußen. Ich versuche die Tage danach meinen Alltag so gut wie es geht zu meistern und mich irgendwie abzulenken. (In die Schule gehen, Sport, Freunde sehen, ne Runde zocken usw.) Nach etwa drei bis 10 Tagen merke ich dann auf einmal, dass es mir wieder gut geht und die letzten Tage sind vergessen. Jedes mal wenn sich dann etwas anbahnt, wo ich weiß, dass es zu mehr kommen könnte, glaube ich fest daran, dass es diesmal anders wird, nur um dann das Gleiche erneut durchzumachen. Das hat jetzt immer mehr dazu geführt, dass ich sexuellen Kontakt meide, was aber extrem schwierig ist, weil ich ja in der Situation selbst total Lust habe. (Die meisten Jugendlichen hier werden das wohl nachvollziehen können) Außerdem will ich irgendwie nicht einsehen, dass mir solch ein wichtiger Teil des Lebens dadurch "abhandenkommt" und versuche es halt von Zeit zu Zeit nochmal. Ich habe bereits entschieden mich nach dem Abitur in eine Therapie zu begeben. Trotzdem wollte ich vorab schonmal ein Paar andere Stimmen dazu hören.
Gibt es hier im Forum jemanden der ähnliche Erlebnisse hatte und seine Erfahrungen mit mir teilen würde?
Oder hat jemand eine Idee, warum dieses Problem auftreten könnte?
Ich freue mich über jeden Beitrag :smile: Wenn ihr fragen zu genaueren Umständen habt fragt einfach.
Vielen Dank schonmal!
 
Ziege
Benutzer190851  Öfter im Forum
  • #2
Entschuldige, das soll jetzt keine Beleidigung sein oder ein Angriff und lächerlich mache ich mich auch nicht über Dich.

Aber, Du bist 18 und hast seit Jahren dies Problem?
Fühlst Du Dich evt. schuldig oder wie äußert es sich.
Irgendwie lese ich aus Deinen Zeilen, daß es Dir vielleicht hinterher sogar peinlich ist.
Kann das sein?
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #3
Was für Gedanken gehen dir denn durch den Kopf an den Tagen danach? Vielleicht lässt sich ja damit herausfinden, woran es liegen könnte :smile:
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #4
Hattest du mal eine Beziehung? War da das gleiche Problem? Weil ich könnte mir vorstellen, dass du danach traurig bist, weil es hier nur nach einmaligen Sachen klingt. Wenn du aber wüsstest, mit der Person kannst du gleich morgen wieder kuscheln, küssen oder Sex haben, weil ihr zusammen seid, dann solltest du eigentlich nicht in so ein Loch fallen, oder?
 
M
Benutzer190916  (20) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #5
Erstmal zu deinem Beitrag "Ziege": Mit "seit Jahren" meine ich so seit ich 15 bin. Schuldig habe ich mich noch nie gefühlt. Und das Problem ist auch mit Leuten aufgetreten vor denen ich nahezu kein Schamgefühl habe. (Eine davon ist meine beste Freundin und wir kennen uns seit über 10 Jahren) Insgesamt ist auch nie etwas passiert wo ich das Gefühl hatte mich zu schämen. Danke trotzdem für deinen Ansatz!

Jetzt zu die "SchafForPeace": In den Tagen danach denke ich viel an die Person und an das was passiert ist. Es ist irgendwie dann das einzige was in meinem Kopf irgendwie Relevanz hat. Außerdem wünsche ich mir dann einerseits die Person wiederzusehen, aber andererseits habe ich auch Angst davor dadurch noch weiter in das Loch zu fallen. (Wie so eine Art Abhängigkeit die es nur noch schlimmer macht) Danke dir für die Mühe!

Seestern1: Ich hatte bis jetzt eine Beziehung die etwa drei Monate gehalten hat. Leider ist auch da das gleiche Problem aufgetreten und ich bin wie in meiner Antwort an "SchafForPeace" durch weiteren Kontakt nur weiter in das Loch gefallen. Nachdem wir beide gemerkt hatten, dass wir uns in der Beziehung nicht wohl fühlen sind wir im Guten auseinander gegangen. Danke auch für deine Antwort!
 
Ziege
Benutzer190851  Öfter im Forum
  • #6
Milan, ich finde es absolut traurig, daß so etwas Schönes wie Kuscheln, Küssen oder miteinander "schlafen" Dir solche Probleme bereitet.
Gut, mit 15 hast Du begonnen, das ist ja ok.
Aber was genau geht Dir durch den Kopf, da hat Schaf für Paece recht, was sind das für Gefühle und Gedanken.
Und Seestern hat auch Recht.
Es könnten Verlustängste sein.
Entweder war es sehr schön und Du hast Angst, es nie wieder mit dieser Person machen zu dürfen oder Angst, daß gelacht wird über Dich?
Fragen über Fragen.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Lieber Milan, ich schieße jetzt einfach ins Blaue und könnte völlig daneben liegen.

Für mich klingt es, als würde s*xueller Kontakt dich triggern. Dazu passen würde, dass du danach in so ein Loch fällst, auch dass du den Akt/ die Handlungen selbst nicht klar sondern surreal erlebst, wenn ich das richtig verstehe. Das klingt für mich so, als würden alte Gefühle von früheren Erlebnissen hochkommen und du würdest dissozieren, sprich etwas wegtreten, nicht mehr ganz bei dir selbst sein. Dissozieren ist ein Schutzmechanismus, wenn einem etwas Schlimmes passiert, um es überleben zu können. Man spaltet es teilweise oder komplett ab oder wird bis hin zu ohnmächtig.

Du merkst vielleicht, worauf ich hinaus möchte. Könnte es sein, dass du als Kind etwas Schlimmes erlebt hast, bei dem deine Grenzen überschritten wurden? Das könnte eine Frage für eine Therapie sein, besser nicht für dich allein. Es könnte dich sehr aus der Bahn werfen, dich allein damit zu befassen.
Falls du sagst "Ich erinnere mich an nichts, kann nicht sein" kann das sehr wohl stimmen und es war nichts. Es ist aber nicht selten, dass Menschen, die als (kleine) Kinder s*xuellen Missbrauch erleben, dies komplett verdrängen, bis es Jahre oder Jahrzehnte später plötzlich hochkommt. Das ist ein Schutzmechanismus, der vor allem bei Kindern so ausgeprägt auftritt, weil sie sonst nicht anders damit umgehen könnten.

So oder so würde ich mich nun erstmal von potentiellen Triggern, sprich dem s*xuellen Kontakt, fernhalten, bis du wirklich in der Therapie bist und dich jemand damit unterstützen kann. Ist blöd, du hast natürlich Bedürfnisse, aber für deine Stabilität erstmal besser. Ein weiterer Tipp von mir wäre, bei der Therapeut:innensuche nach den Stichworten S*xualtherapie und auch Trauma/ EMDR zu schauen. Du hast da ja erstmal ein Kennenlerngespräch und könntest dir da auch mit einer Einschätzung helfen lassen, ob du bei ihnen richtig aufgehoben bist.
 
M
Benutzer190916  (20) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #8
Das finde ich in der Tat auch traurig Ziege. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass kuscheln oder auch Küsse auf Wange und Stirn nicht zwangsläufig Probleme verursachen, solange solche Zärtlichkeiten im freundschaftlichen Rahmen ausgetauscht werden. Mit meiner besten Freundin z.B. habe ich ein extrem enges Verhältnis, wobei viele auch denken, dass wir zusammen sind. Wir kuscheln miteinander, Küssen uns auf Wange und Stirn und sehen halt auch mal mehr voneinander, (z.B. beim Schwimmen im Pool) ohne dass ich damit auch nur das kleinste Problem habe. Doch sobald diese Linie zwischen freundschaftlicher und sexueller Berührungen überschritten wird, treten die Probleme auf. Ansonsten hast du vielleicht Recht, Verlustängste könnten dabei durchaus eine Rolle spielen. Mit Verlustängsten habe ich vor Allem im familiären Bereich oft zutun gehabt aber auch in meiner einzigen Beziehung war meine größte Angst schon kurz nach Beginn der Beziehung, dass es wieder vorbei gehen könnte. Tatsächlich ging es mir erst wieder wirklich gut, nachdem die Beziehung beendet war und ich diese Ängste (verbunden mit den bereits beschrieben Gefühlen) nicht mehr ertragen musste. Damals blieb nur für einige Tage nach der Trennung etwas Traurigkeit (was denke ich völlig normal ist und was ich auch nicht als besonders schlimm empfunden habe) und danach war alles wieder gut und beim Alten. Ängste das "gelacht wird" über mich würde ich auf den ersten Blick verneinen. Bei genauerem Hinschauen ist aber auch dieser Ansatz denke ich plausibel. Auch wenn ich faktisch weiß, dass mir nichts unangenehm sein muss, liegt unterbewusst wahrscheinlich doch die Angst "nicht gut genug" zu sein mit im Bett. Zum Beispiel ist es mit meiner besten Freundin nach langer Zeit letztens zu mehr gekommen und auch wenn ich ihr zu 100% vertrauen und eine sehr gute Verbindung zu ihr habe, so habe ich mich dann doch dabei erwischt wie ich Angst hatte sie könnte wenig Spaß haben, weil sie deutlich erfahrener ist als ich. Danke auf jeden Fall für deine Ansätze und Gedanken Ziege!

Lieber ugga,
Das mit der Dissoziation klingt nach einer wirklich interessanten Idee mit der ich mich jetzt einfach mal spontan versuche auseinanderzusetzen. Und keine Sorge, ich werde da jetzt nicht so tief gehen, dass es mich wie du schreibst "aus der Bahn werfen" könnte. Es liegt ja in der Natur der Sache, dass ich mich an einen theoretischen Auslöser nicht erinnern kann, deswegen ist es wenig überraschend, dass ich da auf den ersten Blick auch nichts finde. (Auch wenn ich an dieser Stelle betonen muss, dass so etwas wie sexueller Missbrauch in meiner Kindheit eigentlich aufgrund meiner fantastischen Eltern und einer behüteten Kindheit eigentlich ausgeschlossen ist). Trotzdem können, so wie ich dich verstanden habe, auch andere Dinge als Auslöser dienen. Tatsächlich hatte ich letztens bei einem Gespräch festgestellt, dass ich mich an ein Ereignis, welches ich als negativ einstufen würde, auf eine völlig andere, abgeschwächte Weise erinnert hatte, als mein Gesprächspartner der damals mit dabei war. Auch ansonsten sind die Erinnerungen meiner Kindheit und Jugend teilweise wie ausgelöscht. Ich weiß nicht, ob das normal ist, aber ich erinnere mich an die Zeit bevor ich so 13-15 war nahezu überhaupt nicht. Es kann also durchaus sein, dass es da in meiner Kindheit/Jugend Dinge gibt, die dazu geführt haben, dass sexueller Kontakt jetzt ein "Trigger" für mich ist. Ich werde das mal im Hinterkopf behalten und wenn ich eine Therapie habe ansprechen. Deine Tipps werde ich mir zu Herzen nehmen und vielen Dank für deine Mühe und deine Unterstützung :smile:
 
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