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Transgender und ihr eigener Körper - Fragen?

Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • #1
Wie schon in der Überschrift zu lesen, geht es um Transgender Menschen. Ich möchte darum bitten, dass die, die nicht betroffen sind oder sich nicht mindestens in dem Thema gut auskennen, nicht kommentieren. Danke.

Eine gute Freundin von mir, heterosexuell, ist seit kurzem mit ihrem Freund(in) zusammen. Er/Sie ist Transgender, als in dem Fall ein Mädchen, was sich als Junge fühlt. Wir reden zusammen, gehen auch mal weg usw. Aber eigentlich nicht über das Thema. Sie/Er (ihr merkt schon wie schwer mir das fällt, ich kenne sie als Mädchen seit wir 8 waren) hatte noch keine geschlechtsangleichende OP.
Mir rutscht auch immer mal ihr Mädchenname heraus, was sie gar nicht mag.

Was mich persönlich interessieren würde (ja ich bin neugierig für alles) , ich aber nicht fragen möchte, wie ist das, wenn man im falschen Körper, mit den falschen Geschlechtsorganen leben muss. Bei den Brüsten sehe ich, dass sie es vermeidet Sachen zu tragen, die sie betonen. Oder selbst auf solche Sachen achtet, wie eine Tasche tragen, dass dabei der Trageriemen nicht zwischen den Brüsten hindurch geht und die Brüste betont.

Wie ist das aber untenherum? Machen es Transgender Menschen es sich dann selbst mit seinem ungeliebten Geschlechtsorgan oder hasst man das eher nach dem Motto, bloß nicht anfassen? ist der Sex mit einer Partnerin dann, ohne passendes Geschlechtsorgan, nicht irgendwie seltsam für den Partner, der im vorgegebenen Körper steckt? Ebenso bei Transgender Jungs, die Mädchen sein wollen.
Sieht man sich als Junge, in einem Mädchenkörper als lesbisch. Meine Freundin ist eigentlich straff hetero, sie sieht sie/ihn also offenbar mehr als Jungen.

Ihr merkt schon, ich kann mir nix davon so richtig vorstellen, würde es aber gerne verstehen.
Wenn jemand Ahnung hat oder selbst im falschen Körper steckt und drüber reden will, dann bitte mal melden.
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Er. Dein Freund ist ein er. Und zumindest in einem Text in dem man sich nicht Mal eben verspricht sollte man das auf die Kette bekommen.
 
Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #3
Er. Dein Freund ist ein er. Und zumindest in einem Text in dem man sich nicht Mal eben verspricht sollte man das auf die Kette bekommen.
eins meiner Probleme, er war ja nicht immer ein er... Jahrelang war es eine sie und es fällt mir echt schwer, dass auf die Kette zu bekommen...
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
Ich bin nicht betroffen, kann dir aber vielleicht hierbei ein bisschen weiterhelfen
Wie stark die ursprünglichen Geschlechtsorgane abgelehnt werden, hängt immer von der Person selbst und mit den gemachten Erfahrungen zusammen.
Es gibt z.B. Menschen in diesem Spektrum, die nicht den Bedarf sehen, ihr Geschlecht operativ anpassen zu lassen. Manche binden die ursprünglichen Geschlechtsteile mit ein, andere finden andere Wege für sich, wieder andere möchten keinen Sex mehr oder eben erst nach der Umwandlung. Es gibt dabei nicht den einen Weg.
Zu dem Umgang mit dem Freund deiner Freundin: Auch wenn es dir schwerfällt, würde ich dir nahelegen, die von ihm gewählten Pronomen zu verwenden. Ja, für dich mag das eine Umgewöhnung bedeuten, für die andere Person kann es aber auch mit dauerhafter Verletzung verbunden sein. Gerade wenn du die Person so lange kennst, liegt dir bestimmt etwas an ihm.

Generell: Wenn es nicht von Seiten deiner Freundin und ihres Freundes thematisiert wird, dann würde ich dir nahelegen, es nicht von dir selbst aus anzusprechen, insbesondere eben wenn du Vorbehalte hegst. Du würdest ein heterosexuelles Paar schließlich auch nicht danach fragen, wer wem was in welche Körperöffnung steckt oder auch nicht steckt. Freue dich einfach, dass die beiden zueinander gefunden haben.

Falls du dich tatsächlich damit auseinandersetzen willst, würde ich es mit offenen und nicht verurteilenden Fragen versuchen. „Warum hast du diesen Namen gewählt?“ finde ich persönlich eine gute und interessierte Frage. Die Person wird dir bestimmt mehr erzählen, wenn es gewollt ist.
Mit den Pronomen: Das wird schon. Er kannst du wie sie verwenden, du musst also auch nicht die Satzstruktur ändern. So kompliziert ist es demnach nicht.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #5
Inwieweit die Geschlechtsteile bzw. geschlechterspezifische Teile abgelehnt werden, hängt von der Person ab. Bei meiner Cousine ging es soweit, dass sie damals ihre Brüste abgebunden hat und sich geweigert hatte wie ein "Mädchen" aufs Klo zu gehen.

Mittlerweile fühlt sie sich wieder wie eine "sie".

Ich hatte aber nie explizit gefragt, weil ich der Meinung war, das ginge mich nichts an. Eine Freundin/einen Freund hatte ich aber evtl gefragt, je nachdem wie eng wir sind 🤔

Alles solltest du zuerst das "er" auf die Kette bekommen, denn es ist extrem verletzen für ihn, wenn du immer wieder auf "sie" wechselst. Bevor du irgendetwas fragst.
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #6
Er ist kein „Mädchen das sich als Junge fühlt“ sondern ein Junge.

Mein bester Freund ist trans. Als wir zusammen waren hat er noch als Frau gelebt. Es hat ungefähr 3.2 Sekunden gebraucht mich auf „er“ einzustellen. Ich kann mich in den ca 8 Jahren seit dem Outing an exakt einmal erinnern dass mir ein „sie“ rausgerutscht ist. Am Anfang hab ich auch einfach ganz bewusst drauf geachtet - schliesslich ist er mir wichtig.

Wie genau Trans-Personen mit ihren Geschlechtsorganen und generell Körpern umgehen ist komplett verschieden. Nicht jede*r strebt dazu eine Geschlechtsangleichende OP an.
 
fluffypenguin1
Benutzer178050  (23) Öfter im Forum
  • #7
Ich war mit einem Transgender in stationärer Therapie. Ungefähr gleich alt wie ich und ein Mädchen dass sich als Junge fühlt. Dass es sich rein biologisch um ein Mädchen handelt habe ich erst 2 Wochen nach Ankunft mitbekommen. Es war absolut selbstverständlich dass wir ihn auch „er“ nennen und haben kollektiv Beschwerde eingelegt da uns massiv gestört hat dass die Schwestern und Ärzte ihn trotzdem immer mit „Frau xy“ angesprochen haben. Er selbst hat dazu nichts gesagt und schien ein wenig resigniert damit umzugehen, was uns noch mehr verärgert hat. Wir waren eine ziemlich gemischte Gruppe mit ca 50% 40+ Leuten und auch wenn sie nicht wirklich Bezug zu dem Thema hatten, haben sie es für selbstverständlich gehalten ihn auch “er“ zu nennen. Alles andere wäre zuriefst respektlos gewesen.

Bis dato hat er mit einer Hormontherapie angefangen und amtlich seinen Namen und Geschlecht umändern können.

Ob er eine geschlechtsanpassende Operation machen möchte weiß ich nicht, da er jedoch schon damals sehr selbstbewusst gekleidet und beim Dating unterwegs war denke ich dass er mit seiner Sexualität keine extremen Problemen hatte.
 
Federeule
Benutzer180541  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Ja du solltest dir angewöhnen ihn auch als ein er zu bezeichnen. Ich finde aber da braucht es Verständnis auf beiden Seiten. Du das du dir angewöhnst ihn auch als Mann zu sehen und er das Dir auch Fehler passieren können weil es eben auch eine andere Zeit gab.
Verständnis und Akzeptanz geht nicht nur in die eine Richtung.
Über ihrer beider Sexualität würde ich mir keine weiteren Gedanken machen wenn nicht zu einem Gespräch von seiner Seite eingeleitet wird.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #9
Wie schon von den anderen gesagt ist der Umgang mit Geschlechtsorganen sehr unterschiedlich. Manche sind völlig OK mit den angeborenen Geschlechtsteilen, andere lehnen sie rundheraus ab. Bei vielen liegt es irgendwo dazwischen. Dementsprechend streben auch gar nicht alle eine OP an - manche weil sie sich wohl so fühlen wie sie sind, andere weil sie von der OP und allem was dazu gehört abgeschreckt sind (Penis-zu-Vagina ist schon kein Spaziergang, die Gegenrichtung Vagina-zu-Penis noch mal einiges heftiger).

Allen Trans-Personen ist gemein dass es ihnen wichtig ist, von anderen Menschen akzeptiert zu werden in dem Geschlecht in dem sie sich "Zuhause" fühlen. Von daher wäre es wirklich wichtig und hilfreich dass du ihn als "er" bzw. als Mann akzeptierst.

Dass seine Freundin hetero ist wundert mich nicht, das ist relativ normal. Ich selbst bin trans und weiblich (also, mir wurde bei Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen), und ich bin eher lesbisch, also ich fühle mich zu anderen Frauen hingezogen. Mich stört es dabei überhaupt nicht ob die Person meines Interesses selbst cis oder trans ist (cis = nicht trans; also ist, wie die meisten, völlig OK mit dem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht). Ich muss auch nicht wissen was mein Gegenüber zwischen den Beinen hat um sich zu verlieben. Meiner Freundin geht es genauso, sie ist lesbisch und sieht mich als Frau, und kann mit Männern nix anfangen. Ich würde auch nicht mit jemandem zusammen sein wollen wenn diese Person einen Mann in mir sieht.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #10
Ich finde aber da braucht es Verständnis auf beiden Seiten. Du das du dir angewöhnst ihn auch als Mann zu sehen und er das Dir auch Fehler passieren können weil es eben auch eine andere Zeit gab.
nun, er wird der TS sicher nicht den kopf abreissen wenn sie sich verspricht, aber ein "sorry" inklusive korrektur / korrekter anrede würde ich von ihr dann schon erwarten. diese achselzuckende "es fällt mir halt schwer, mich umzugewöhnen" ist schon.... :X3:
 
Federeule
Benutzer180541  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
nun, er wird der TS sicher nicht den kopf abreissen wenn sie sich verspricht, aber ein "sorry" inklusive korrektur / korrekter anrede würde ich von ihr dann schon erwarten. diese achselzuckende "es fällt mir halt schwer, mich umzugewöhnen" ist schon.... :X3:
Schon klar, aber oben wurde der TS direkt angegangen. Ich wollte eben nur sagen das es da Toleranz auf beiden Seiten geben muss.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #12
Federeule
Benutzer180541  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Nevery Nevery ja. Denn der TS kennt ihn als sie und das über einen langen Zeitraum. Ich finde da darf man auch mal Toleranz zeigen wenn der Kumpel sich verspricht weil das eine neue Situation für ihn ist.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #14
Federeule Federeule das meinte ich nicht.

toleranz, wenn die TS sich verspricht (sofern dann eine entschuldigung samt korrektur folgt!) - ja, ok. aber es als toleranz zu bezeichnen, den freund korrekt anzusprechen, das finde ich sehr, sehr schräg. ungefähr so schräg wie wenn man es als toleranz bezeichnen würde, das brot beim bäcker auch zu bezahlen und nicht zu klauen.

Off-Topic:
ist das eigentlich absicht, dass du die ganze zeit von "der TS" sprichst? ist ja manchmal zielführend, selber zu misgendern, damit eine person merkt wie komisch sich das anfühlt, auch als cis, aber es irritiert doch arg :grin:
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #15
Nevery Nevery ja. Denn der TS kennt ihn als sie und das über einen langen Zeitraum. Ich finde da darf man auch mal Toleranz zeigen wenn der Kumpel sich verspricht weil das eine neue Situation für ihn ist.
Es ist aber kein Versprechen, und da liegt für mich der Unterschied. Mir ist gegenüber Transpersonen die ich länger kannte auch ein zwei Mal der falsche Name rausgerutscht. Wenn man aber einen Text schreibt den man auch nochmal lesen und korrigieren könnte und dabei auch noch er/sie schreibt, also ganz bewusst die falsche Anrede dazuschreibt obwohl die richtige schon da steht, dann finde ich das nicht okay und respektlos dem Freund gegenüber. Das hat nichts mit ungewohnten müssen zu tun.
 
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Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #18
Ich meinte Toleranz im Sinn von Fehler die passieren oder eben versprächen nicht krumm zu nehmen.
Aber wieder ist hier die Formulierung das Problem und jeder meint und liest darunter was anderes.
verstehe ich nicht. du sprachst von toleranz auf beiden seiten - was soll die TS denn "tolerieren"?
 
Federeule
Benutzer180541  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #19
Das ihre damalige Freundin jetzt ein er ist und das er eben auch als dieser angesprochen werden möchte.
Und das der Freund eben toleriert das sie manchmal noch Fehler macht und das eben nicht verübelt. Für mich muss es da Toleranz auf beiden Seiten geben.
Aber auch im Sinne wenn jemand nicht damit zurecht kommt. Dann wird man aber demnächst getrennte Wege gehen müssen und auch das sollte ok sein.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #20
Ich denke jede Trans-Person (okay, fast jede, man kann natürlich nie für alle sprechen) hat Verständnis wenn das falsche Pronomen oder der falsche Name heraus rutschen.

Wenn allerdings jemand das bewusst verweigert weil er/sie sich eben nicht umgewöhnen möchte aka "für mich bleibst du immer Geschlecht X", dann ist das unschön. Das heißt im Grunde eben auch dass die Transition nicht anerkannt wird. In dem Fall meide ich dann auch den Kontakt zu dieser Person nach Möglichkeit.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #21
Das ihre damalige Freundin jetzt ein er ist und das er eben auch als dieser angesprochen werden möchte.
Off-Topic:
Ist es dann auch Toleranz, dass ich als "sie" angesprochen werde und nicht als "er"?
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #22
Das ihre damalige Freundin jetzt ein er ist und das er eben auch als dieser angesprochen werden möchte.
das sollte sie aus meiner sicht nicht tolerieren, sondern vielmehr akzeptieren.

tolerieren kann man - muss man aber nicht - wenn jemand im stehen pisst und dabei spritzer verteilt. mein problem mit dieser ausdrucksweise ist, dass es die ganze situation so darstellt, als hätte man das recht, das geschlecht der anderen person in frage zu stellen. das hat man aber nicht, und deshalb reite ich so auf deiner formulierung herum.

wenn sie es nicht akzeptieren will, warum auch immer, dann... jap:
Dann wird man aber demnächst getrennte Wege gehen müssen und auch das sollte ok sein.
genau das. aber nicht wiederholt - und das selbst in einem forum, wo man noch in aller ruhe über die formulierung nachdenken kann - das falsche pronomen verwenden. das ist nicht ok.
 
Federeule
Benutzer180541  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #23
Yurriko Yurriko darum geht es doch nicht. Hier geht es doch nur darum das sie ihn als er kannte.
Im Endeffekt drehen wir uns da auch im kreis. Ich habe kein Problem mit Trans, Bi und co.
Meine Mama schon, ihr fällt diese neue Sichtweise schwer weil sie es anders gelernt und gelebt hat. Ich rede mit ihr darüber und ein wenig versteht sie was ich meine. Dennoch bleibt da der Abstand und das akzeptiere und toleriere ich.
So lange sie nicht beleidigend wird ist das ok.
Aber hier wird auch wieder alles auseinander gezogen.
 
Federeule
Benutzer180541  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #24
Für mich ist es zum Beispiel schwierig immer genau die Formulierung zu finden die keinen anstößt. Ist dann halt so.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #25
Für mich ist es zum Beispiel schwierig immer genau die Formulierung zu finden die keinen anstößt. Ist dann halt so.
Im Zweifel einfach die betreffende Person fragen wie sie gerne angesprochen wird. :smile:
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #26
schwierig - okay. ja. für mich auch teils, es ist halt immernoch ungewohnt.

aber "es ist schwierig" ist was anderes als "ich scheiss drauf". dann muss man sich halt nen bisschen mehr mühe geben. das fängt durchaus schon da an, wo man sich nicht sagt "muss mein gegenüber halt tolerieren, wenn ich die falsche anrede benutze" sondern es klar als fehler zu sehen, für den man sich entschuldigt und den man korrigiert. fehler können passieren, aber sie sind nicht egal und werden nicht schulterzuckend abgetan.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #27
darum geht es doch nicht.
Doch, denn da fängt schon ihr Problem an.

Das wegen der Gewohnheit Mal der falsche Name oder das falsche Pronom rausrutscht - nona.

Aber hier liegt das Problem schon daran, dass er anders angesprochen werden möchte und für sie es schwierig ist, dass es nicht mehr eine "sie" ist.

Das liegt auch daran, dass da eine Selbstverständlichkeit in der Gesellschaft liegt "sie=biologisch weiblich" und umgekehrt. Da muss sie sich selber fragen, wieso das so ein Problem ist, denn nur weil sich das Geschlecht ändert, heißt es ja nicht, dass der Mensch sich geändert hat.
 
Federeule
Benutzer180541  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #28
Ich habe hier nie geschrieben das man drauf scheißen soll und auch nicht das es toleriert werden soll wenn der andere sich denkt „nö ist mir zu doof“

Warum darf es für sie nicht schwierig sein? Für mich wäre es auch erst schwierig wenn meine Schwester plötzlich ein Mann wird. Und da gestehe ich mir zu Zeit zu brauchen und Fehler zu machen die mir nicht gleich übel genommen werden.
Manchmal hab ich das Gefühl jeder darf von heute alles sein und ich muss das direkt so annehmen und verinnerlichen. Es wird keinem die Zeit geben das auch zu akzeptieren. Nicht jeder kann diese Denkweise direkt umsetzen. Für so jemanden fehlt es immer an Verständnis aber sie sollen welches mitbringen.

Verstehe ich nicht. Aber gut. Ich merke das mir diese Diskussion nichts bringt und steige hier nun aus.
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #29
Manchmal hab ich das Gefühl jeder darf von heute alles sein und ich muss das direkt so annehmen und verinnerlichen. Es wird keinem die Zeit geben das auch zu akzeptieren. Nicht jeder kann diese Denkweise direkt umsetzen. Für so jemanden fehlt es immer an Verständnis aber sie sollen welches mitbringen.
Liebe Federeule Federeule , ich kann nur mutmaßen:
Eine gute Freundin von mir, heterosexuell, ist seit kurzem mit ihrem Freund(in) zusammen. Er/Sie ist Transgender, als in dem Fall ein Mädchen, was sich als Junge fühlt. Wir reden zusammen, gehen auch mal weg usw. Aber eigentlich nicht über das Thema. Sie/Er (ihr merkt schon wie schwer mir das fällt, ich kenne sie als Mädchen seit wir 8 waren) hatte noch keine geschlechtsangleichende OP.
Mir rutscht auch immer mal ihr Mädchenname heraus, was sie gar nicht mag.
Ich denke, es geht den anderen mitredenden gar nicht darum, deine Formulierung oder Ansicht anzukreiden,
sondern vielmehr ums Eingangsposting der TS, in dem sie in ihren Formulierungen die Empfindung dieses Transgender-Menschen, dass er ein Er ist, und die zugehörige Entscheidung, das auch so leben zu wollen, unabhängig von seinem angeborenen biologischen Geschlecht, nicht anerkennt, und dass es dort eben nicht "einfach mal so versehentlich" über die Lippen rutscht, sondern eine bewusste Entscheidung war, das "sie" nicht weg zu lassen, sondern mindestens ebenso gültig neben dem "er" stehen zu lassen. Das übergeht die Bedürfnisse der betroffenen Transgender-Person, und ich kann mir schon vorstellen, dass dies auch im Alltag im Umgang miteinander sehr verletzend sein kann.
Aber Nikki.B Nikki.B würde wohl kaum hier schreiben und einen Faden öffnen, wenn nicht der Wille zum Lernen und Einblicke sammeln da wäre.
 
Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #30
...also erst mal Dankeschön für die vielen Meinungen, von denen ich die meisten ausdrücklich gar nicht erbeten hatte.
Es scheint generell bei dem Thema so zu sein, dass sich viele Menschen dazu berufen fühlen Transgender Menschen und deren Ansprüche, Denkweisen und Befindlichkeiten besser zu kennen, als diese selber. War oben irgend ein Beitrag eines Transgender Menschen dabei, nur BrooklinBridge, oder?
Es ging mir in meinem Threat weniger darum, wie ich das Mädchen, dass jetzt ein Junge sein will, ansprechen soll, oder ob ich diesen Menschen respektiere. Btw.... das ist auch überhaupt nicht das Problem für mich. Und auch ob und wie schwer mir das fällt, das Mädchen, dass ich so lange als langhaariges, blondes, sehr weibliches Mädchen kannte jetzt als kurzhaarigen Junge zu sehen, dass war auch nicht das Thema. Die Formulierung Er/Sie war einfach nur gewählt um das hier im Text klarer zu machen. Wenn ich geschrieben hätte "..ist mit einem Jungen zusammen", hätte ja gar keiner verstanden, wovon ich rede.

Um auch das noch klarzustellen, Sam (so heißt der Mensch) ist ganz normal in unseren Freundeskreis eingebunden, es ist weder für ihn, noch für uns Freunde ein Problem. Das es da ein Problem geben könnte haben hier viele wahrscheinlich aus meiner Ausdrucksweise geschlussfolgert.

Das Wenn mich das Thema nicht interessieren würde oder ich irgendwie so drauf wäre, dass ich das als abartig empfinde oder so, dann würde ich mir ja keine Gedanken darüber machen und hier öffentlich fragen.

Meine Fragen bezogen sich auf das Körpergefühl im Genitalbereich, Ablehnung oder Benutzung der eigenen Genitalien und das Gefühl was der jeweilige Partner hat. Dazu haben ein paar Leute etwas geschrieben (danke dafür) und ich verstehe, jeder ist anders und da ich natürlich solche intimen Dinge im Freundeskreis nicht fragen werde, werde ich da meine Neugier, was die Beiden betrifft, nicht befriedigt bekommen. :smile:

Viele im Thread schreiben von Toleranz, Akzeptanz und Respekt, manche unterschieden auch dazwischen.
Meine Meinung ist, Toleranz, Akzeptanz und Respekt funktionieren nicht nur in eine Richtung. Ebenso, wie Transgender Menschen das alles erwarten ist es genau so selbstverständlich, dass auch alle anderen das genau so bekommen.

Und mal noch ein paar Zitate, direkt beantwortet:

Falls du dich tatsächlich damit auseinandersetzen willst, würde ich es mit offenen und nicht verurteilenden Fragen versuchen. „Warum hast du diesen Namen gewählt?“ finde ich persönlich eine gute und interessierte Frage. Die Person wird dir bestimmt mehr erzählen, wenn es gewollt ist.
Mit den Pronomen: Das wird schon. Er kannst du wie sie verwenden, du musst also auch nicht die Satzstruktur ändern. So kompliziert ist es demnach nicht.
Dankeschön, das war ein konstruktiver Beitrag und das mit dem Namen werde ich tatsächlich fragen. Wer weiß, was sich aus so einem Gespräch dann ergibt.

Dass seine Freundin hetero ist wundert mich nicht, das ist relativ normal. Ich selbst bin trans und weiblich (also, mir wurde bei Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen), und ich bin eher lesbisch, also ich fühle mich zu anderen Frauen hingezogen. Mich stört es dabei überhaupt nicht ob die Person meines Interesses selbst cis oder trans ist (cis = nicht trans; also ist, wie die meisten, völlig OK mit dem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht). Ich muss auch nicht wissen was mein Gegenüber zwischen den Beinen hat um sich zu verlieben. Meiner Freundin geht es genauso, sie ist lesbisch und sieht mich als Frau, und kann mit Männern nix anfangen. Ich würde auch nicht mit jemandem zusammen sein wollen wenn diese Person einen Mann in mir sieht.
Danke für deine Offenheit, hat mir weitergeholfen

Aber Nikki.B Nikki.B würde wohl kaum hier schreiben und einen Faden öffnen, wenn nicht der Wille zum Lernen und Einblicke sammeln da wäre.
..du hast es erkannt, danke
 
Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #31
Du wolltest Kommentare von Menschen, die betroffen sind oder sich mit dem Thema gut auskennen.
ja, das war die Minimalanforderung... ich bin nicht sicher, ob eine Meinung dazu haben auch unter gut auskennen einzuordnen ist .-)
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #32
Genitalbereich, Ablehnung oder Benutzung der eigenen Genitalien und das Gefühl was der jeweilige Partner hat. Dazu haben ein paar Leute etwas geschrieben (danke dafür) und ich verstehe, jeder ist anders und da ich natürlich solche intimen Dinge im Freundeskreis nicht fragen werde, werde ich da meine Neugier, was die Beiden betrifft, nicht befriedigt bekommen. :smile:
Meine Erfahrungen und Kenntnisse sind halt besser in Bezug auf Trans-Frauen. Inwiefern sich das folgende auf Trans-Männer übertragen lässt, weiß ich nicht genau.

Aber bei Trans-Frauen ist es eben so, dass viele die Möglichkeit einer Frau mit Penis zu schätzen wissen, auf Grund der sexuellen Möglichkeiten die das ergibt. Und oftmals sogar gezielt nach einer Partnerin mit Trans-Hintergrund suchen. Was bei Trans-Frauen oft eben gar nicht auf Gegenliebe stößt, weil diese sich gar nicht so wohl damit fühlen. Aktive Penetration mögen z.B. viele überhaupt nicht. Natürlich ist der Penis trotzdem, solange keine Genitalangleichung stattgefunden hat, ein sehr wichtiges Sexualorgan. Aber viele bevorzugen eben Möglichkeiten der Stimulation bei denen nicht so sehr im Vordergrund steht dass es ein Penis ist. Manche lehnen auch jeden präoperativen Sex schlicht an.

Abseits des Sexuellen stört es eben auch viele in ihrem Körpergefühl. An sich herunter zu schauen und dort einen Penis zu sehen macht wenig Spaß (Dysphorie). Viele vermeiden auch das Pinkeln im Stehen, auch wenn es vielleicht praktischer wäre, aber Unwohlsein auslöst. Von dem Problem dass sich unter der Kleidung ein Penis abzeichnen kann mal ganz zu schweigen. Techniken, den Penis sozusagen wegzuklemmen (Tucking) sind nicht ungebräuchlich. Auch asexuelle Trans-Frauen fühlen sich oft eher unwohl mit dem Penis.

Wie gesagt, so geht es vielen, vielleicht den meisten. Gibt aber eben auch durchaus Trans-Frauen die völlig OK damit sind einen Penis zu haben, und auf keinen Fall etwas daran ändern wollen würden.

Bei Trans-Männern bin ich, wie gesagt, eher weniger Expertin. Was ich weiß ist jedenfalls dass genitalangleichende OPs dort seltener sind - aber vermutlich weniger deshalb weil Trans-Männer da weniger wert drauf legen, und mehr deshalb weil die OP eben schwieriger ist (soweit ich weiß hat man da 5 (!) OPs Minimum, bei Trans-Frauen sind es in der Regel 2). Trotzdem ist bei Trans-Männern wie du selbst schon sagtest üblich die Brüste zu verbergen, z.B. abzubinden. Auch Einlagen für die Hose die sich nach außen hin wie ein Penis abzeichnen (Packer) sind gebräuchlich. Wobei ich nicht sagen kann wie sehr gebräuchlich.
 
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