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Tod der Mutter - keine Trauer

Shine_X
Benutzer150472  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hey,
Ich(jetz 18) habe schon viele wichtige menschen verloren (Tante,Oma,Opa) und vor einem Jahr auch ganz plötzlich meine Mutter habe aber mich nie wirklich traurig gefühlt oder überhaupt auf eine art getrauert.

An diesem tag hatte ich eig. Schule,werde normalerweise immer von meinen Eltern geweckt. Aber an diesem tag konnte ich ausschlafen hab mich gewundert und habe mich gefragt warum man mich nich geweckt hat. meine 2 anderen verwandten haben unsere Dokumente durchsucht, unser sessel wie auch couch waren weg. Meine mutter auch gut dachte ich frag ich mal. Mein Vater meinte sie sei im Krankenhaus und wir können sie nich besuchen. hat mich gewundert habe aber nich weiter nachgefragt.Nach 2h habe ich nochmal nachgefragt.Dann hat er auch meinen Bruder(11) dazugeholt und gesagt sie sei gestorben, mein bruder brach in tränen aus genauso alle anderen die anwesend waren. ich allerdings hatte nur ein wenig magenschmerzen bekommen(war nach 2h weg). Bin wieder auf mein zimmer und habe meinen film weiter geschaut als ob nichts wäre. am nächsten tag bin ich auch wieder in die schule. so wie immer, mein bruder aber blieb die woche zuhause. und hat getrauert.
Meine freunde haben mich gefragt wieso ich nicht in der schule war. ich habe es gesagt wie es war ohne auch nur etwas an gefühlen zu zeigen. Eine Woche später sind wir dann zum Psychotherapeuten allerdings war es nur ein tag da ich dies für unötig hielt (hat bei meinem Bruder "funktioniert"). Und bis jetz bin ich auch noch nich dazu gekommen zu trauern
Deprisionen oder ähnliches habe/hatte ich nicht
Allerdings hatte ich starke Magenschmerzen die sich der Arzt auch nicht erklären konnte. (habe in einem Forum gelesen dass das eine Art Reaktion des körpers auf Verlust eines wichtigen menschen sein kann)

Also meine frage: Gibt es solche menschen ? Oder bin ich der einzige der so "gefühlskalt" ist? Ist einer von euch auch so ?
 
montagfreitag
Benutzer135188  Meistens hier zu finden
  • #2
Hallo, erstmal mein Beileid zum Tod deiner Mutter. Tatsächlich ist es so: Jeder trauert anders. Hab vor 3 Monaten einen guten Freund verloren und bin am nächsten Tag auch wieder in die Schule gegangen, während andere von meinen Freunden die ganze Woche zu Hause geblieben sind. Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht um ihn getrauert habe oder ihn nicht vermisse und immer vermissen werde. Aber jeder geht nun mal mit Trauer anders um.
 
M
Benutzer Gast
  • #3
Ich meine auch du musst dir keine Vorwürfe machen, wie wir mit Gefühlen und Schicksalsschlägen umgehen schreibt uns niemand vor und es gibt keine Verhaltensnormen dazu. Hast du denn das Gefühl dich nimmt es tatsächlich mehr mit aber du verdrängst das oder lässt es unterbewusst nicht zu? Dann wäre es vielleicht doch ratsam mit der Zeit das irgendwie an die Oberfläche zu bringen um es besser verarbeiten zu können, auch wenn ich nicht weiß ob man so etwas je richtig verarbeiten kann und letztendlich musst du so damit umgehen wie es dir am wohlsten ist. Hattest du denn ein sehr enges Verhältnis zu deiner Mutter? Ich zum Beispiel - auch wenn das hart klingen mag - glaube würde, auch wenn ich ihn sehr vermissen würde und auch am Boden zerstört wäre, weniger trauern, wenn mein Vater stirbt als wenn meine Mutter stirbt, weil ich zu ihr einfach schon immer eine engere Bindung hatte und grundsätzlich ein Mama-Kind war. Vielleicht ist das bei dir ähnlich?
 
Shine_X
Benutzer150472  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Ich meine auch du musst dir keine Vorwürfe machen, wie wir mit Gefühlen und Schicksalsschlägen umgehen schreibt uns niemand vor und es gibt keine Verhaltensnormen dazu. Hast du denn das Gefühl dich nimmt es tatsächlich mehr mit aber du verdrängst das oder lässt es unterbewusst nicht zu? Dann wäre es vielleicht doch ratsam mit der Zeit das irgendwie an die Oberfläche zu bringen um es besser verarbeiten zu können, auch wenn ich nicht weiß ob man so etwas je richtig verarbeiten kann und letztendlich musst du so damit umgehen wie es dir am wohlsten ist. Hattest du denn ein sehr enges Verhältnis zu deiner Mutter? Ich zum Beispiel - auch wenn das hart klingen mag - glaube würde, auch wenn ich ihn sehr vermissen würde und auch am Boden zerstört wäre, weniger trauern, wenn mein Vater stirbt als wenn meine Mutter stirbt, weil ich zu ihr einfach schon immer eine engere Bindung hatte und grundsätzlich ein Mama-Kind war. Vielleicht ist das bei dir ähnlich?

ob ich es unterbewusst nich zulasse weiß ich nich. nur dass ich angst habe sie zu "besuchen"
Mein Vater Fragt mich immer wieder ob ich mir nicht das Grab anschauen will. ich versteh allerdings nich den sinn dahinter was es bringt außer ein schlechtes gefühl und erneut trauer bei meinem Vater ( ich mag es nich wen menschen die mir was bedeuten traurig sind und vermeide es auch dann in ihrer nähe zu sein)

ja ich hatte ein enges Verhältnis zu ihr
war aber auch nich am bodenzerstört. nur ein mulmiges Gefühl im bauch, hat aber auch am nächsten tag aufgehört
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #5
Vermisst du deine Mutter denn? Fehlt sie dir und denkst du oft an sie :smile:?
 
Shine_X
Benutzer150472  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Vermisst du deine Mutter denn? Fehlt sie dir und denkst du oft an sie :smile:?

wen jemand anderes über seine mutter spricht dann denk ich mir nur "schön das du eine hast" also würd ich sagen ja aber von alleine mal an sie denken... ne nich wirklich

ich Vermisse sie nicht
z.b mein Vater arbeitet auf montage er is immer um die 2 wochen(kann auch länger dauern) weg und ihn vermisse ich auch nicht
 
M
Benutzer Gast
  • #7
Ich kann verstehen, dass du da ungern mitkommen möchtest und du solltest dich auch nicht zwingen wenn du dich momentan unwohl dabei fühlst. Das ist ja auch nur die Art wie dein Vater eben damit umgeht und dass du es nicht gut ertragen kannst wenn geliebte Menschen traurig sind kann ich auch gut nachvollziehen. Redest du denn mit deinem Vater darüber oder ziehst du dich gleich zurück wenn das Thema zwischen euch aufkommt? Ich denke es wäre schon wichtig, wenn ihr zukünftig auch in der Lage seid darüber zu sprechen und dein Vater sich quasi nicht alleingelassen fühlt von dir damit das langfristig keinen Keil zwischen euch treibt. Du solltest mal versuchen herauszufinden ob diese Distanz tatsächlich einfach deine Form der Verarbeitung ist und das in Ordnung für dich ist oder das mehr ein Schutzmechanismus ist und du dich eigentlich unwohl fühlst. Aber ein Jahr ist wirklich keine lange Zeit und ich denke es dauert, bis man sich darüber klar werden kann gegebenenfalls mit professioneller Hilfe sofern du das als sinnvoll ansiehst. Grundsätzlich: Setze dich nicht unter Druck und mach dir keine Vorwürfe weil andere sich nicht so verhalten wie du.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #8
Ich würde die Therapie wieder aufnehmen wenn dich das so beschäftigt. Früher habe ich so was auch verdrängt und es bekam mir nicht gut Trauer zu verdrängen !
 
Shine_X
Benutzer150472  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Ich kann verstehen, dass du da ungern mitkommen möchtest und du solltest dich auch nicht zwingen wenn du dich momentan unwohl dabei fühlst. Das ist ja auch nur die Art wie dein Vater eben damit umgeht und dass du es nicht gut ertragen kannst wenn geliebte Menschen traurig sind kann ich auch gut nachvollziehen. Redest du denn mit deinem Vater darüber oder ziehst du dich gleich zurück wenn das Thema zwischen euch aufkommt? Ich denke es wäre schon wichtig, wenn ihr zukünftig auch in der Lage seid darüber zu sprechen und dein Vater sich quasi nicht alleingelassen fühlt von dir damit das langfristig keinen Keil zwischen euch treibt. Du solltest mal versuchen herauszufinden ob diese Distanz tatsächlich einfach deine Form der Verarbeitung ist und das in Ordnung für dich ist oder das mehr ein Schutzmechanismus ist und du dich eigentlich unwohl fühlst. Aber ein Jahr ist wirklich keine lange Zeit und ich denke es dauert, bis man sich darüber klar werden kann gegebenenfalls mit professioneller Hilfe sofern du das als sinnvoll ansiehst. Grundsätzlich: Setze dich nicht unter Druck und mach dir keine Vorwürfe weil andere sich nicht so verhalten wie du.
Wir haben da nicht drüber gesprochen seit dem Therapeuten Besuch. nur das er mich fragt ob ich mit will. Aber ich unterhalte mich öfter in letzter zeit mit meiner Tante über meine Mutter z.b was schönes passiert oder auch ihr schlechtes passiert ist und da zieh ich mich nicht zurück . Nur hätte ich angst wen es dazu führt dass wir über ihren Tod anfangen zu sprechen. Da würde ich mich wohl doch zurückziehen (is noch nicht passiert) meine Vermutung)
[doublepost=1473285735,1473285447][/doublepost]
Ich würde die Therapie wieder aufnehmen wenn dich das so beschäftigt. Früher habe ich so was auch verdrängt und es bekam mir nicht gut Trauer zu verdrängen !
Wie meinst du es dass es dir nicht gut bekam Trauer zu verdrängen Depressionen oder ähnliches?
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #10
Wir haben da nicht drüber gesprochen seit dem Therapeuten Besuch. nur das er mich fragt ob ich mit will. Aber ich unterhalte mich öfter in letzter zeit mit meiner Tante über meine Mutter z.b was schönes passiert oder auch ihr schlechtes passiert ist und da zieh ich mich nicht zurück . Nur hätte ich angst wen es dazu führt dass wir über ihren Tod anfangen zu sprechen. Da würde ich mich wohl doch zurückziehen (is noch nicht passiert) meine Vermutung)
[doublepost=1473285735,1473285447][/doublepost]
Wie meinst du es dass es dir nicht gut bekam Trauer zu verdrängen Depressionen oder ähnliches?
Das ist sehr komplex das Thema . ich sage nur, dass ich den Abschied von meinem Großvater die Trauer um ihn Jahre aufgeschoben hatte bis es innerlich heraus brach . ich weiß es auch nicht aber es könnte auch einer von vielen Gründen sein für meine Werdegang in der Schulzeit . Meine heutige Verkorkste Art mit Trauer umzugehen und jedem trauernden incl mir Selbstsucht zu unterstellen !
 
M
Benutzer Gast
  • #11
Shine_X Shine_X Das scheint mir als wenn es dich doch stärker mitnimmt als du dir eingestehen möchtest. Den Vorschlag von schuichi schuichi finde ich ganz gut.
 
Shine_X
Benutzer150472  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Das ist sehr komplex das Thema . ich sage nur, dass ich den Abschied von meinem Großvater die Trauer um ihn Jahre aufgeschoben hatte bis es innerlich heraus brach . ich weiß es auch nicht aber es könnte auch einer von vielen Gründen sein für meine Werdegang in der Schulzeit . Meine heutige Verkorkste Art mit Trauer umzugehen und jedem trauernden incl mir Selbstsucht zu unterstellen !
Shine_X Shine_X Das scheint mir als wenn es dich doch stärker mitnimmt als du dir eingestehen möchtest. Den Vorschlag von schuichi schuichi finde ich ganz gut.
Der erste Besuch hat 4 Stunden gedauert und sie hat ihr bestes gegeben. Aber ich fühlte in der ganzen Zeit nichts.( Aber meinen Bruder hat es allerdings nicht ausgehalten. )
 
ProximaCentauri
Benutzer32843  (36) Sehr bekannt hier
  • #13
Es ist manchmal so dass man körperliche Symptome entwickelt für eigentlich psychische Beschwerden. Das passiert oft bei Menschen, die keinen guten Zugang zu ihren Gefühlen haben, weil sich die Psyche dann nur so äussern und bemerkbar machen kann. Ich denke, dass es da durchaus anzuraten wäre, die Psychotherapie noch etwas auszuprobieren und zu versuchen einen Zugang dazu zu entwickeln.
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Bist du denn sonst jemand, der viel "fühlt"? Weinst du mal vor anderen? Bist du wütend? Lachst du herzhaft aus vollem Hals mitten im Bus ohne nachzudenken, was andere davon halten könnten?

Du bist in der Pubertät, da ist es für viele Jungs schwer, Gefühle zu artikulieren und auch zuzulassen. Gerade, weil dein kleiner Bruder so heftig reagiert hat, willst du vielleicht unbewusst stark sein. Ich glaube auch, dass dich das Erlebnis ziemlich mitgenommen hat und du die Gefühle und die Trauer unbewusst (!) verdrängst. Das äußert sich dann in körperlichen Symptomen wie Magenschmerzen. All das ist keine selbst getroffene Entscheidung von dir, du kannst es also nicht steuern. Bist du generell eher verschlossen und introvertiert? Kannst du dich fremden Menschen schnell öffnen? Es ist nicht leicht, mit einem Therapeuten über sich und seine Gefühle zu sprechen, gerade, wenn man zu ihnen schwer Zugang findet. Vorher macht es aber wenig Sinn, eine Therapie (die ich schon für angebracht halte) zu beginnen. Vielleicht brauchst du einfach mehr Zeit.

Fühl dich ge:knuddel:
 
Shine_X
Benutzer150472  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Bist du denn sonst jemand, der viel "fühlt"? Weinst du mal vor anderen? Bist du wütend? Lachst du herzhaft aus vollem Hals mitten im Bus ohne nachzudenken, was andere davon halten könnten?


Du bist in der Pubertät, da ist es für viele Jungs schwer, Gefühle zu artikulieren und auch zuzulassen. Gerade, weil dein kleiner Bruder so heftig reagiert hat, willst du vielleicht unbewusst stark sein. Ich glaube auch, dass dich das Erlebnis ziemlich mitgenommen hat und du die Gefühle und die Trauer unbewusst (!) verdrängst. Das äußert sich dann in körperlichen Symptomen wie Magenschmerzen. All das ist keine selbst getroffene Entscheidung von dir, du kannst es also nicht steuern. Bist du generell eher verschlossen und introvertiert? Kannst du dich fremden Menschen schnell öffnen? Es ist nicht leicht, mit einem Therapeuten über sich und seine Gefühle zu sprechen, gerade, wenn man zu ihnen schwer Zugang findet. Vorher macht es aber wenig Sinn, eine Therapie (die ich schon für angebracht halte) zu beginnen. Vielleicht brauchst du einfach mehr Zeit.

Fühl dich ge:knuddel:

Du hast alles richtig erraten alles trift zu Ich bin introvertiert zeige ungern Gefühle und weine nie . Und schon garniert vor anderen. Lachen tu ich aber auch nur wenn es was zu lachen gibt z.b ein lustiges Video etc.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #16
Ja, das klingt schon ein bisschen ungewöhnlich - quasi business as usual nachdem deine Mama starb.
Was war denn passiert? Woran ist deine Mama gestorben?

Für mich ist besonders die Tatsache, das du noch nicht an ihrem Grab warst, ein Alarmsignal. Kann es sein, das du es irgendwie... nicht wahrhaben willst? Das du nie angefangen hast, es zu verarbeiten? Ganz am Anfang steht nämlich die Fassungslosigkeit, das nicht-wahrhaben-wollen. Dein Vater kommt von der Montage immer wieder, aber deine Mama kommt nie wieder zurück. Vor ihrem Grab zu stehen, gibt dem ganzen eine endgültige Erinnerung. Warst du bei ihrer Beerdigung dabei? Kannst du dich daran noch erinnern?
Wenn du allgemein nicht viele Gefühle zeigst... hast du Freunde, gute Freunde? Wie gestaltest du deine Freizeit?

Ich erzähle dir mal meine Geschichte.

Als meine Mama plötzlich gestorben ist, war ich 14, und wir waren drei Geschwister. Mein älterer Bruder war damals grade 19 geworden, der Kleine war erst 6. Wir haben ihren Tod alle sehr unterschiedlich verarbeitet und das hat bis heute sehr unterschiedliche Auswirkungen auf unsere Leben.
Während ich, ganz im Gegensatz zu dir, sofort ziemlich heftig betroffen war (ich kann mich an das Jahr nach ihrem Tod kaum erinnern, weil meine Psyche es nicht zulässt - das war so schmerzhaft, das ich in den Teil meines Gedächtnisses einfach nicht reinkomme) und auch schwer depressiv wurde, die Schule schwänzte usw. musste mein großer Bruder relativ fix wieder "funktionieren". Er hat meinen kleinen Bruder vom Kindergarten abgeholt, hat damals grade seinen Zivildienst angefangen und ist dann extra in unserem Ort geblieben. Er hatte also zwar durchaus Zeit zu trauern, aber er konnte sich nicht erlauben, wie ich vollkommen zusammen zu brechen.
Als Familie haben wir nie getrauert. Wir haben das einfach nicht hingekriegt. Jeder hat sich mit seinem eigenen Elend beschäftigt, mein Vater fing plötzlich an, das Nachtleben unsicher zu machen und morgens Frühstück von McDonald's mitzubringen, ich saß in meinem Kellerzimmer und verbrachte die Nächte am Computer in irgendwelchen Chatrooms.
Aber mit Details will ich dich gar nicht langweilen.

Ich fing dann so mit 16 an, das Ganze aufzuarbeiten - mehr oder weniger gezwungenermaßen, denn mein Vater heiratete heimlich neu, ich stritt mich mit der Stiefmutter so sehr, das ich von zu Hause rausflog, und zog zu einem anderen Teil der Familie. Die nächsten Jahre hatten mein Vater und ich eine sehr, sehr schwierige Beziehung, ich hatte es in der Schule nicht leicht (Mobbing der Extraklasse), und es blieb mir nichts anderes übrig als den Verlust meiner Mutter und damit auch irgendwie meiner "Kernfamilie" aufzuarbeiten.
Heute kann ich über sie schreiben und reden, ohne in Tränen auszubrechen. Ich gehe sehr offen mit meiner Trauer, die mich bis heute begleitet, um. Es ist kein Tabu, man muss nicht immer stark sein, man darf auch einfach ganz schwach sein und heulen, weil man sie so sehr vermisst. Ich mach' das auch ungern vor anderen Leuten, nicht mal mein Partner (der selber beide Elternteile verloren hat, also sehr genau weiß, wie es mir geht) hat mich oft wegen meiner Mama heulen sehen. Aber es ist sehr befreiend, mir einzugestehen, das ich sie vermisse.
Nicht unbedingt die tägliche Präsenz in meinem Alltag. Da habe ich mittlerweile zu wenige Erinnerungen für. Aber sie verpasst so viel. Sie hat mich nie erwachsen werden gesehen. Sie hat nie meinen Mann kennen gelernt. Hat meine Hochzeit verpasst. Und nun werde ich selber Mutter und sie wird ihre Enkelkinder nie kennen lernen. Das ist so himmelschreiend ungerecht!

So, und mein großer Bruder währenddessen, der hat sich viele, viele Jahre geweigert da überhaupt drüber zu sprechen, hat es verdrängt, und es nie aufgearbeitet. Das Resultat ist, das es ihn unglaublich aus der Bahn geworfen hat, als er selber Vater geworden ist. Es kam einfach über ihn hinein, und er konnte nichts dagegen tun. Bei ihm hat das zu depressiven Verstimmungen geführt, weil er sich nicht wirklich helfen lässt.
Auch kann man mit ihm bis heute nicht wirklich darüber reden. Nicht mal ich. Über schöne Erinnerungen, ja. Aber über ihren Tod? Keine Chance. Er blockt sofort ab.
Das ihm das nicht gut tut, weiß ich. Es wirkt sich auf seine Beziehungen aus.

Also - das du hier einen Thread erstellt hast, sagt mir, das du es selber komisch findest, wie du dich fühlst.
Trauer hat viele Gesichter, du musst nicht heulend auf deinem Bett sitzen. Aber Trauer hat Phasen, die für jeden ähnlich sind. Manchmal ist die Reihenfolge ein bisschen durcheinander, aber die meisten Leute durchlaufen sie doch alle. Was ganz wichtig ist: jeder trauert anders, und niemand darf von dir eine bestimmte Reaktion erwarten, auch wenn sie vielleicht "normaler" wäre.
Nur, du selbst, du hast einen Verlust erlebt, der dich dein Leben lang begleiten wird. Sorge dafür, das du nicht in zwanzig Jahren zusammenbrichst. Es wird dich einholen.
Ich wünsche dir Alles Gute!
 
Shine_X
Benutzer150472  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #20
Ja, das klingt schon ein bisschen ungewöhnlich - quasi business as usual nachdem deine Mama starb.
Was war denn passiert? Woran ist deine Mama gestorben?

Für mich ist besonders die Tatsache, das du noch nicht an ihrem Grab warst, ein Alarmsignal. Kann es sein, das du es irgendwie... nicht wahrhaben willst? Das du nie angefangen hast, es zu verarbeiten? Ganz am Anfang steht nämlich die Fassungslosigkeit, das nicht-wahrhaben-wollen. Dein Vater kommt von der Montage immer wieder, aber deine Mama kommt nie wieder zurück. Vor ihrem Grab zu stehen, gibt dem ganzen eine endgültige Erinnerung. Warst du bei ihrer Beerdigung dabei? Kannst du dich daran noch erinnern?
Wenn du allgemein nicht viele Gefühle zeigst... hast du Freunde, gute Freunde? Wie gestaltest du deine Freizeit?

Ich erzähle dir mal meine Geschichte.

Als meine Mama plötzlich gestorben ist, war ich 14, und wir waren drei Geschwister. Mein älterer Bruder war damals grade 19 geworden, der Kleine war erst 6. Wir haben ihren Tod alle sehr unterschiedlich verarbeitet und das hat bis heute sehr unterschiedliche Auswirkungen auf unsere Leben.
Während ich, ganz im Gegensatz zu dir, sofort ziemlich heftig betroffen war (ich kann mich an das Jahr nach ihrem Tod kaum erinnern, weil meine Psyche es nicht zulässt - das war so schmerzhaft, das ich in den Teil meines Gedächtnisses einfach nicht reinkomme) und auch schwer depressiv wurde, die Schule schwänzte usw. musste mein großer Bruder relativ fix wieder "funktionieren". Er hat meinen kleinen Bruder vom Kindergarten abgeholt, hat damals grade seinen Zivildienst angefangen und ist dann extra in unserem Ort geblieben. Er hatte also zwar durchaus Zeit zu trauern, aber er konnte sich nicht erlauben, wie ich vollkommen zusammen zu brechen.
Als Familie haben wir nie getrauert. Wir haben das einfach nicht hingekriegt. Jeder hat sich mit seinem eigenen Elend beschäftigt, mein Vater fing plötzlich an, das Nachtleben unsicher zu machen und morgens Frühstück von McDonald's mitzubringen, ich saß in meinem Kellerzimmer und verbrachte die Nächte am Computer in irgendwelchen Chatrooms.
Aber mit Details will ich dich gar nicht langweilen.

Ich fing dann so mit 16 an, das Ganze aufzuarbeiten - mehr oder weniger gezwungenermaßen, denn mein Vater heiratete heimlich neu, ich stritt mich mit der Stiefmutter so sehr, das ich von zu Hause rausflog, und zog zu einem anderen Teil der Familie. Die nächsten Jahre hatten mein Vater und ich eine sehr, sehr schwierige Beziehung, ich hatte es in der Schule nicht leicht (Mobbing der Extraklasse), und es blieb mir nichts anderes übrig als den Verlust meiner Mutter und damit auch irgendwie meiner "Kernfamilie" aufzuarbeiten.
Heute kann ich über sie schreiben und reden, ohne in Tränen auszubrechen. Ich gehe sehr offen mit meiner Trauer, die mich bis heute begleitet, um. Es ist kein Tabu, man muss nicht immer stark sein, man darf auch einfach ganz schwach sein und heulen, weil man sie so sehr vermisst. Ich mach' das auch ungern vor anderen Leuten, nicht mal mein Partner (der selber beide Elternteile verloren hat, also sehr genau weiß, wie es mir geht) hat mich oft wegen meiner Mama heulen sehen. Aber es ist sehr befreiend, mir einzugestehen, das ich sie vermisse.
Nicht unbedingt die tägliche Präsenz in meinem Alltag. Da habe ich mittlerweile zu wenige Erinnerungen für. Aber sie verpasst so viel. Sie hat mich nie erwachsen werden gesehen. Sie hat nie meinen Mann kennen gelernt. Hat meine Hochzeit verpasst. Und nun werde ich selber Mutter und sie wird ihre Enkelkinder nie kennen lernen. Das ist so himmelschreiend ungerecht!

So, und mein großer Bruder währenddessen, der hat sich viele, viele Jahre geweigert da überhaupt drüber zu sprechen, hat es verdrängt, und es nie aufgearbeitet. Das Resultat ist, das es ihn unglaublich aus der Bahn geworfen hat, als er selber Vater geworden ist. Es kam einfach über ihn hinein, und er konnte nichts dagegen tun. Bei ihm hat das zu depressiven Verstimmungen geführt, weil er sich nicht wirklich helfen lässt.
Auch kann man mit ihm bis heute nicht wirklich darüber reden. Nicht mal ich. Über schöne Erinnerungen, ja. Aber über ihren Tod? Keine Chance. Er blockt sofort ab.
Das ihm das nicht gut tut, weiß ich. Es wirkt sich auf seine Beziehungen aus.

Also - das du hier einen Thread erstellt hast, sagt mir, das du es selber komisch findest, wie du dich fühlst.
Trauer hat viele Gesichter, du musst nicht heulend auf deinem Bett sitzen. Aber Trauer hat Phasen, die für jeden ähnlich sind. Manchmal ist die Reihenfolge ein bisschen durcheinander, aber die meisten Leute durchlaufen sie doch alle. Was ganz wichtig ist: jeder trauert anders, und niemand darf von dir eine bestimmte Reaktion erwarten, auch wenn sie vielleicht "normaler" wäre.
Nur, du selbst, du hast einen Verlust erlebt, der dich dein Leben lang begleiten wird. Sorge dafür, das du nicht in zwanzig Jahren zusammenbrichst. Es wird dich einholen.
Ich wünsche dir Alles Gute!

Also meine Mutter hatte schmerzen in den knien wie auch rücken. Sie war auch beim Arzt und er wusste auch nicht woran das lag. also hat er ihr Schmerz lindernde Medikamente verschrieben und,sie hat sie auch genommen da es nicht besser wurde.
Und dann 2 Tage vor ihrem Tod hat sie was getrunken. sie ist morgens dann gestorben (war noch betrunken) . Bei ihr is eine Vene geplatzt und das Blut is ihr in den Magen gelaufen und dieser is dann auch geplatzt. Höchstwahrscheinlich lag es an den Medikament die sie täglich nahm.

Ich hatte Freunde ,aber seit sie Tod is habe ich weniger Zeit und und muss mich während mein Vater arbeitet muss ich mich um Haushalt, Einkäufe und anderes kümmern habe auch noch eine Ausbildung .meine Tante hilft mir wen sie kann und die 2 Tante hat allerdings auch knieprobleme, und kann deswegen nicht viel machen. habe also nicht viel Freizeit besonders da wir ein großes Haus haben hat mann da auch viel zu tun und wen ich mal zeit habe geh ich mit 1 oder 2 Freunden ins Kino meistens jede 2 Woche. Ansonsten (wen zeit bleibt )in der Woche geh ich an mein PC und schaue anime bei denen is es schon mal so traurig gewesen das mir Tränen kamen

Wem mein Vater aus der Montage zurück is geht er auf sein 2. Job da wir sonst nicht alles bezahlen könnten.

Die Freunde sind genauso wie ich eher 'zocker' habe früher immer mit denen viedeospiele gespielt aber habe heute dafür halt keine zeit mehr.

Ich bin/war schon von Geburt an immer der eher ruhige und emotionslose Mensch. Habe versucht meinen eltern/Verwandten keine sorgen zu bereiten und Problemen aus den weg zugehen .

Ich war bei der Beerdigung und erinnere mich an jedes Detail wie sie aussah und lag wer geweint hat und wer nicht hat sich alles bei mir ins Gedächtnis eingebrannt

Mit meiner Psyche is alles so geblieben wie auch davor .
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Ja, das klingt schon ein bisschen ungewöhnlich - quasi business as usual nachdem deine Mama starb.
Was war denn passiert? Woran ist deine Mama gestorben?

Für mich ist besonders die Tatsache, das du noch nicht an ihrem Grab warst, ein Alarmsignal. Kann es sein, das du es irgendwie... nicht wahrhaben willst? Das du nie angefangen hast, es zu verarbeiten? Ganz am Anfang steht nämlich die Fassungslosigkeit, das nicht-wahrhaben-wollen. Dein Vater kommt von der Montage immer wieder, aber deine Mama kommt nie wieder zurück. Vor ihrem Grab zu stehen, gibt dem ganzen eine endgültige Erinnerung. Warst du bei ihrer Beerdigung dabei? Kannst du dich daran noch erinnern?
Wenn du allgemein nicht viele Gefühle zeigst... hast du Freunde, gute Freunde? Wie gestaltest du deine Freizeit?

Ich erzähle dir mal meine Geschichte.

Als meine Mama plötzlich gestorben ist, war ich 14, und wir waren drei Geschwister. Mein älterer Bruder war damals grade 19 geworden, der Kleine war erst 6. Wir haben ihren Tod alle sehr unterschiedlich verarbeitet und das hat bis heute sehr unterschiedliche Auswirkungen auf unsere Leben.
Während ich, ganz im Gegensatz zu dir, sofort ziemlich heftig betroffen war (ich kann mich an das Jahr nach ihrem Tod kaum erinnern, weil meine Psyche es nicht zulässt - das war so schmerzhaft, das ich in den Teil meines Gedächtnisses einfach nicht reinkomme) und auch schwer depressiv wurde, die Schule schwänzte usw. musste mein großer Bruder relativ fix wieder "funktionieren". Er hat meinen kleinen Bruder vom Kindergarten abgeholt, hat damals grade seinen Zivildienst angefangen und ist dann extra in unserem Ort geblieben. Er hatte also zwar durchaus Zeit zu trauern, aber er konnte sich nicht erlauben, wie ich vollkommen zusammen zu brechen.
Als Familie haben wir nie getrauert. Wir haben das einfach nicht hingekriegt. Jeder hat sich mit seinem eigenen Elend beschäftigt, mein Vater fing plötzlich an, das Nachtleben unsicher zu machen und morgens Frühstück von McDonald's mitzubringen, ich saß in meinem Kellerzimmer und verbrachte die Nächte am Computer in irgendwelchen Chatrooms.
Aber mit Details will ich dich gar nicht langweilen.

Ich fing dann so mit 16 an, das Ganze aufzuarbeiten - mehr oder weniger gezwungenermaßen, denn mein Vater heiratete heimlich neu, ich stritt mich mit der Stiefmutter so sehr, das ich von zu Hause rausflog, und zog zu einem anderen Teil der Familie. Die nächsten Jahre hatten mein Vater und ich eine sehr, sehr schwierige Beziehung, ich hatte es in der Schule nicht leicht (Mobbing der Extraklasse), und es blieb mir nichts anderes übrig als den Verlust meiner Mutter und damit auch irgendwie meiner "Kernfamilie" aufzuarbeiten.
Heute kann ich über sie schreiben und reden, ohne in Tränen auszubrechen. Ich gehe sehr offen mit meiner Trauer, die mich bis heute begleitet, um. Es ist kein Tabu, man muss nicht immer stark sein, man darf auch einfach ganz schwach sein und heulen, weil man sie so sehr vermisst. Ich mach' das auch ungern vor anderen Leuten, nicht mal mein Partner (der selber beide Elternteile verloren hat, also sehr genau weiß, wie es mir geht) hat mich oft wegen meiner Mama heulen sehen. Aber es ist sehr befreiend, mir einzugestehen, das ich sie vermisse.
Nicht unbedingt die tägliche Präsenz in meinem Alltag. Da habe ich mittlerweile zu wenige Erinnerungen für. Aber sie verpasst so viel. Sie hat mich nie erwachsen werden gesehen. Sie hat nie meinen Mann kennen gelernt. Hat meine Hochzeit verpasst. Und nun werde ich selber Mutter und sie wird ihre Enkelkinder nie kennen lernen. Das ist so himmelschreiend ungerecht!

So, und mein großer Bruder währenddessen, der hat sich viele, viele Jahre geweigert da überhaupt drüber zu sprechen, hat es verdrängt, und es nie aufgearbeitet. Das Resultat ist, das es ihn unglaublich aus der Bahn geworfen hat, als er selber Vater geworden ist. Es kam einfach über ihn hinein, und er konnte nichts dagegen tun. Bei ihm hat das zu depressiven Verstimmungen geführt, weil er sich nicht wirklich helfen lässt.
Auch kann man mit ihm bis heute nicht wirklich darüber reden. Nicht mal ich. Über schöne Erinnerungen, ja. Aber über ihren Tod? Keine Chance. Er blockt sofort ab.
Das ihm das nicht gut tut, weiß ich. Es wirkt sich auf seine Beziehungen aus.

Also - das du hier einen Thread erstellt hast, sagt mir, das du es selber komisch findest, wie du dich fühlst.
Trauer hat viele Gesichter, du musst nicht heulend auf deinem Bett sitzen. Aber Trauer hat Phasen, die für jeden ähnlich sind. Manchmal ist die Reihenfolge ein bisschen durcheinander, aber die meisten Leute durchlaufen sie doch alle. Was ganz wichtig ist: jeder trauert anders, und niemand darf von dir eine bestimmte Reaktion erwarten, auch wenn sie vielleicht "normaler" wäre.
Nur, du selbst, du hast einen Verlust erlebt, der dich dein Leben lang begleiten wird. Sorge dafür, das du nicht in zwanzig Jahren zusammenbrichst. Es wird dich einholen.
Ich wünsche dir Alles Gute!

Wen ich daran denke dass ich meinen Bruder vllt auch schon morgen verlieren könnte kommen mir Tränen die ich allerdings immer zurück halte.

An diesem Morgen als sie sich alle komisch benommen haben hatte ich allerdings schon mit vielem gerechnet und auch das sie gestorben sein könnte aber hab es nicht geglaubt bis mann es mir gesagt hat. Ich war geschockt und konnte mich erst mich bewegen aber als ich meinen Bruder sah habe ich auf stark getan damit er und mein Vater sich keine Sorgen machen sollten
Ich habe die Tage meinen Bruder auch ins Kino genommen damit er sich ablenken kann (auch anderes wie schwimmen...)

Ich habe meinen Vater so gut es geht nicht belastet also habe ich gekocht aufgeräumt usw damit er in ruhe trauern kann. Mein Bruder und Vater haben sich jedesmal in den Schlaf geweint. Wen ich daran denke wie sehr sie litten kommen mir jetzt noch die Tränen. Ich bin immer normal eingeschlafen wie immer.

Ich bin 'froh' das ihre schrecklichen schmerzen endlich ein Ende gefunden haben auch über meine Mutter denke ich so da sie es mit dem Tod ihrer Eltern es auch schwer hatte genauso mit dem Rücken wie auch knien musste sie immer die Hausarbeit machen. Hat sich allerdings nicht helfen lassen damit ich eine schöne jugend/Kindheit habe/hatte

Sind auch jedes Jahr ins Ausland (Türkei...)
Uns hatten unseren Spaß
Aber selbst da lässt einen das Pech nicht in Ruhe.
Als ich ca. 8 Jahre war hatte ich auch in der Türkei einen Unfall. Ein Auto hat mich angefahren . Da kann ich mich an nichts mehr dran erinnern. Und hatten also schon mit einigen Sachen zu kämpfen also würde ich sagen wir haben uns schon nahe gestanden
 
Zuletzt bearbeitet:
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #21
Es gibt einfach verschiedene Arten, mit der Trauer um nahestehende Personen umzugehen.
Meine Eltern leben zwar noch (und ich hoffe auch, dass sich das nicht so schnell ändert), aber beim Tod anderer Verwandter (Uroma, Opa, Oma) konnte ich auch nicht wirklich traurig sein, oder weinen. Viel eher war ich froh, dass sie nach Monaten oder Jahren, die von Krankheiten, oder anderen körperlichen und geistigen Gebrechen geprägt waren, letztendlich von ihrem Leiden erlöst wurden.
Insbesondere mein Opa hat mir wirklich viel bedeutet und ich vermisse auch die schöne Zeit, die ich mit ihm verbracht habe. Aber irgendwann ist das nunmal einfach vorbei und das kann ich auch akzeptieren.

Ich war zwar schon ein paar mal an den Gräbern meiner Verwanden, wenn ich z.B. mit meinen Eltern unterwegs war und sie noch kurz am Friedhof angehalten haben, um die Blumen auf dem Grab zu gießen, o.Ä. Aber es bringt mir wirklich überhaupt nichts, dann selbst an diesem Grab zu stehen. Da kommen keinerlei Emotionen auf. Keine Trauer, keine Erinnerungen, einfach überhaupt nichts. Vermutlich bin ich da einfach viel zu rational, um etwas an der Stelle zu fühlen, an der die sterblichen Überreste, bzw. die Asche der Verstorbenen vergraben wurden und nun eben langsam verrotten. Deshalb werde ich wohl auch nie aus freien Stücken an ihr Grab gehen.
Und auch einer Beerdigung kann ich nicht viel abgewinnen. Natürlich gibt es mal einen Pfarrer, oder sonstigen Redner, der schöne Worte findet. Aber etwas wirklich besonderes finde ich auch nicht an derartigen Zeremonien, da ich nicht das Gefühl habe, dass es bei mir jemals diesen Prozess vom nicht wahrhaben wollen bis zur Akzeptanz des Todes der jeweiligen Person gab.

Fazit:
Lass dir von anderen Menschen nicht einreden, wie man zu trauern hat! Es gibt einfach total verschiedene Arten, mit dem Tod nahestehender Menschen umzugehen. Manche Leute verkraften es besser, manche schlechter. Bei Manchen kommt die große, emotionale Trauer sofort, bei Manchen erst später und bei Anderen eben überhaupt nicht.
Wenn du selbst über dieses "Darf ich so anders trauern, als die meisten anderen Menschen?" hinaus das Gefühl hast, irgendwelche ernsthaften Probleme mit dem Tod deiner Mutter und deiner (nicht vorhandenen) Trauer zu haben, ist es natürlich kein Fehler, sich damit zu beschäftigen, oder sich irgendeine Form von Hilfe zu holen. Aber wenn nicht, dann akzeptiere es einfach, dass du auf eine ungewöhnliche Art und Weise mit dem Tod deiner Mutter umgehst.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #22
Meine Eltern leben zwar noch (und ich hoffe auch, dass sich das nicht so schnell ändert), aber beim Tod anderer Verwandter (Uroma, Opa, Oma) konnte ich auch nicht wirklich traurig sein, oder weinen. Viel eher war ich froh, dass sie nach Monaten oder Jahren, die von Krankheiten, oder anderen körperlichen und geistigen Gebrechen geprägt waren, letztendlich von ihrem Leiden erlöst wurden.
Meiner Meinung nach ist das einfach etwas vollkommen anderes als der plötzliche Tod eines Elternteils. Ich hatte meine Großeltern vorher auch verloren, mein Opa war 95 und meine Oma hatte Krebs, das waren "absehbare" Todesfälle und bei Großeltern (oder Urgroßeltern) ist es irgendwie der natürliche Lauf der Dinge, das sie sterben - meist auch, während man noch relativ jung ist.
Wenn ein Elternteil (oder beide) vollkommen überraschend stirbt, ist das eine ganz andere Hausnummer. Damit will ich deinen Verlust nicht klein reden.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #23
rowan rowan
Ich möchte es mir sicherlich nicht anmaßen die von mir erlebten Todesfälle mit dem (viel zu) frühen Tod eines oder gar beider Elternteile vergleichen. Viel eher möchte ich mit meinem Beitrag dem TS zeigen, dass es auch andere Menschen gibt, die nicht auf die klassische Art und Weise trauern, sondern dabei ziemlich emotionslos sind und dass alleine die Tatsache, dass andere Menschen üblicherweise stärker, intensiver und emotionaler trauern, an und für sich kein Problem sein muss.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #24
Und dann 2 Tage vor ihrem Tod hat sie was getrunken. sie ist morgens dann gestorben (war noch betrunken) . Bei ihr is eine Vene geplatzt und das Blut is ihr in den Magen gelaufen und dieser is dann auch geplatzt. Höchstwahrscheinlich lag es an den Medikament die sie täglich nahm.
Das klingt schlimm. Meine Mama ist auch an einer Blutung gestorben, aber im Gehirn. Ganz plötzlich.
Ich hatte Freunde ,aber seit sie Tod is habe ich weniger Zeit und und muss mich während mein Vater arbeitet muss ich mich um Haushalt, Einkäufe und anderes kümmern habe auch noch eine Ausbildung .meine Tante hilft mir wen sie kann und die 2 Tante hat allerdings auch knieprobleme, und kann deswegen nicht viel machen. habe also nicht viel Freizeit besonders da wir ein großes Haus haben hat mann da auch viel zu tun und wen ich mal zeit habe geh ich mit 1 oder 2 Freunden ins Kino meistens jede 2 Woche. Ansonsten (wen zeit bleibt )in der Woche geh ich an mein PC und schaue anime bei denen is es schon mal so traurig gewesen das mir Tränen kamen

...

Wem mein Vater aus der Montage zurück is geht er auf sein 2. Job da wir sonst nicht alles bezahlen könnten.
...

Ich habe die Tage meinen Bruder auch ins Kino genommen damit er sich ablenken kann (auch anderes wie schwimmen...)

Ich habe meinen Vater so gut es geht nicht belastet also habe ich gekocht aufgeräumt usw damit er in ruhe trauern kann. Mein Bruder und Vater haben sich jedesmal in den Schlaf geweint. Wen ich daran denke wie sehr sie litten kommen mir jetzt noch die Tränen. Ich bin immer normal eingeschlafen wie immer.
Für mich klingt das tatsächlich so ähnlich wie bei meinem Bruder: du bist stark, du kümmerst dich um deine Familie und hast gar keine Zeit, wirklich zu trauern.
Ich möchte dir nicht einreden, das du emotionaler trauern musst. Ich will dir nur mit auf den Weg geben, das deine Reaktion jetzt nicht unbedingt bedeutet, das du von der Trauer nicht mehr eingeholt werden kannst. Du klingst für mich nicht so, als wärst du einfach nur abgeklärt und rational, sondern als hättest du durchaus tiefe Gefühle, die du aber nicht zulassen kannst - aus Sorge, dann nicht mehr für deine Familie stark sein zu können.

Und genau deswegen finde ich es schon den richtigen Weg, dir darüber Gedanken zu machen und das gegebenenfalls aktiv anzugehen. Du sollst auch wissen, das du auch schwach sein darfst. Du warst für deinen Vater und deinen Bruder da, und sie werden doch sicher auch für dich da sein. Es ist nicht deine Aufgabe, ein Elternteil zu ersetzen.

Wie man das allerdings macht, tja, da sind meiner Weisheit Grenzen gesetzt. Mir hilft es, darüber zu sprechen (vorzugsweise mit anderen Halb- und Vollwaisen, denn man versteht sich untereinander einfach anders), darüber zu schreiben. Bewusst Erinnerungen an meine Mama am Leben halten - manchmal schaue ich ihre Lieblingsfilme, und ich habe noch ein paar ihrer Bücher. Fotos ansehen. Mit anderen Leuten über sie sprechen.
Aber was dein Weg sein wird, kann ich dir nicht sagen.
 
A
Benutzer84021  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #25
Jeder reagiert anders...
Ich lebe zum Beispiel recht stark in der Gegenwart... und bin durchaus auch zu starken Gefühlen in der Lage, lasse mich auch sehr leicht mitreißen und so weiter.. aber Trauer, Vermissen, aber auch Vorfreude - alles was eigentlich eher mit der Beschäftigung an zeitlich entfernte Ereignisse zu tun hat, kommen emotional einfach nicht so sehr an mich heran.

Ich habe geweint beim plötzlichen Unfalltod meines Vaters... aber auch da war das Mitgefühl mit meiner Mutter die nun alleine weiterleben viel stärker als die Trauer um meinen eigenen Verlust.

Verhalte dich einfach wie es sich richtig anfühlt FÜR DICH... nicht wie du meinst das es gesellschaftlich gesehen "richtig" wäre.
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #26
Auch wenn Du keine Trauer empfindest, der Tod ist Bestandteil unseres Lebens und damit kannst du dem Thema nicht entgehen. Deine starken Bauchschmerzen halte ich für den Ausdruck eines Schmerzes, der sich eben nicht ins Herz bohrt, sondern in die Eingeweide. Ignorier das Signal Deines Körpers bitte nicht. Ich habe sowas jahrelang gemacht und bin dann Anfang des Jahres komplett zusammengebrochen.

Es gibt in jedem Ort die Möglichkeit, mit Menschen zu sprechen, die sich mit Trauerarbeit auskennen. Meist sind das Angebote der Kirche, manchmal auch der Stadt oder Selbsthilfegruppen. Vielleicht ist das etwas für Dich.

Und ich finde es gut, dass Du mit Deiner Tante sprichst. Reden ist der Beginn eines Prozesses, der zu Dir selbst und Deinen Gefühlen führt.

Ich wünsche Dir alles Gute.
 
Shine_X
Benutzer150472  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #27
Ist zwar etwas spät aber ich wollte es eben noch schreiben :grin:
Also... meine Eltern sind Trinker es kommt im Jahr um die 3-5 mal vor das sie anfangen zu Trinken und dann gleich 1-2 Wochen am stück betrunken sind und sich um nichts kümmerten... Damals (vor 3-4Jahren)war ich immer Besorgt ob es gut ausgeht und Habe... Geweint vor sorge (mann is es schwer sowas zuzugeben).
Ich wusste halt damals schon dass sowas tödlich enden kann und was deswegen so besorgt. mein Vater war immer weg (mit Freunden Trinken etc.) meine mutter immer am schlafen (seid dem Tot ihrer Eltern wurde es schlimmer ). Und dann vor 4 Jahren habe ich gemerkt, so kann es nicht weiter gehen und habe sie "aufgegeben" seit dem bin ich so Gefühlslos (sicher bin ich mir dabei aber nicht)
Kann man seine Eltern Überhaupt "aufgeben" ?
ich habe ja geschrieben dass ich mir ein leben ohne meinen Bruder nicht vorstellen könne genauso denke ich auch über meine Tante. Bei meinem Vater (der momentan wegen alc. Entzug und Lungenentzündung im KH liegt) is es genauso wie bei meiner mutter da kommt nichts an Gefühlen hoch. mal Abgesehen von den Betrunkenen Tagen waren/sind es wirklich gute Eltern Gewesen. Haben mich super erzogen und waren sonst immer für mich da.

Habe in Letzter zeit viel nachgedacht und wollte diesen kleinen abschnitt davon mal hier lassen. Ihr werdet vllt noch viel von meinen problemen lesen und Bedanke mich schon mal für alles:herz::smile:

Und Fragen ob man Seine Eltern aufgeben kann ???
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #28
Ja das kann man.
Habe mich bei der geplatzten Vene schon gefragt, ob da nicht öfter Alkohol im Spiel war.
Es kann gut sein, dass du dich innerlich schon länger von deinen Eltern distanziert hast, weil du wusstest, dass es nicht gut ausgehen kann, wenn sich nichts ändert. Gerade bei Suchtverhalten empfinde ich das sogar als ganz normal und gesund, sich nicht weiter da reinziehen zu lassen, auch wenn es die eigenen Eltern betrifft, sondern sich emotional in Sicherheit zu bringen.
Das erklärt für mich auch so ziemlich alles andere was du sagst.

Eine Therapie ist trotzdem keine schlechte Idee für dich. Du hast schon viel mitgemacht und solltest das so früh es geht verarbeiten, damit es dich nicht irgendwann einholt.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #29
Vielleicht solltest du es so sehen:
Du hast bereits getrauert...
Letztlich ist eine starke Sucht ein Selbstmord auf Raten. Innerlich stirbt man wohl zuerst.

Ansonsten möchte ich nochmal unterstreichen, was Sonata geschrieben hat:
Eine Therapie ist trotzdem keine schlechte Idee für dich. Du hast schon viel mitgemacht und solltest das so früh es geht verarbeiten, damit es dich nicht irgendwann einholt.
 
T
Benutzer36879  Benutzer gesperrt
  • #30
Deine Gefühllosigkeit ist vielleicht ein Selbstschutz, was aus dem Verhalten deiner Eltern dir gegenüber (oder besser gesagt sich selbst gegenüber) entstanden ist, oder?
 
Shine_X
Benutzer150472  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #31
Ganzneuhier99
Benutzer154731  (42) Sehr bekannt hier
  • #32
Kann man seine Eltern Überhaupt "aufgeben" ?
Ja, das kann man. Ich hab meine schon vor Jahren "aufgegeben", weil sie fundamentalistisch religiös sind und ich mittlerweile Atheistin.
Bei dir ist es natürlich nochmal anders, aber ja, das geht schon.

Mit meiner Mutter hab ich mich noch halbwegs gut verstanden, aber da sie jetzt dement ist, ist das rum. Mein Vater will einfach bloß einen völlig anderen Menschen als Tochter haben, er ist zwar nicht unfreundlich, hat aber Null Verständnis für mich als Menschen und ist grundsätzlich das Gegenteil von einem empathischen Mann. (;

Ich hab mir eher selber leid getan. :ashamed: Emotional hab ich mich nahezu komplett abgekoppelt von meinen Eltern. Ich bin fest davon überzeugt (schon seit Jahren), dass es mir nicht viel ausmacht, wenn sie sterben. Geht meiner Schwester übrigens ähnlich, wir reden da immer wieder drüber.

Ich denke es ist sehr ungewöhnlich dass sich Kinder so von ihren Eltern abkoppeln, aber das gibt es. Ich würde ihren Tod nicht betrauern weil sie mir schlicht nicht groß am Herzen liegen.
Würde jemand sterben den ich sehr mag wie meine Schwester oder Freunde, würde ich dagegen sehr stark trauern.

So weit mal dazu, ein paar Tipps hätte ich noch wenn du magst:
Ich finde es äußerst unfair, dass du dich jetzt um alles kümmern musst. Gibt es Möglichkeiten das zu ändern?
Z. B. Ne Putzfrau einmal die Woche, oder ne Familienpflege (die zahlt der Staat, die übernehmen komplett den Job der Mutter, sind aber bloß für Notfälle gedacht).
Ich kenn mich da nicht so aus, hat noch jemand Ideen?

Ich halte es für wichtig, dass du genug Zeit für dein Leben und deine Freunde hast, deswegen finde ich es so unfair, dass du jetzt den Haushalt schmeißen musst.

Zu den Bauchschmerzen. Das kann natürlich alles sein. Eine körperliche Ursache ist ausgeschlossen?
Ich würde ja auch auf ne psychische Ursache tippen, ob es nun versteckte Trauer ist oder der Druck, sich um die Familie kümmern zu müssen.
Da kannst du mal folgendes probieren: gib auf dich Acht, hör in dich hinein und höre auf deinen Körper. Wann bekommst du Bauchschmerzen, wann gehen sie weg? Sei ein kleines bisschen egoistisch und tu das, was dir gut tut.

Es tut mir sehr leid, dass du unter diesen Umständen aufwachsen musst. :knuddel:
Ich wünsch dir das allerbeste für dein zukünftiges Leben, vor allem dass du nicht dem Alkohol erliegst.
 
Shine_X
Benutzer150472  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #33
Ja, das kann man. Ich hab meine schon vor Jahren "aufgegeben", weil sie fundamentalistisch religiös sind und ich mittlerweile Atheistin.
Bei dir ist es natürlich nochmal anders, aber ja, das geht schon.

Mit meiner Mutter hab ich mich noch halbwegs gut verstanden, aber da sie jetzt dement ist, ist das rum. Mein Vater will einfach bloß einen völlig anderen Menschen als Tochter haben, er ist zwar nicht unfreundlich, hat aber Null Verständnis für mich als Menschen und ist grundsätzlich das Gegenteil von einem empathischen Mann. (;

Ich hab mir eher selber leid getan. :ashamed: Emotional hab ich mich nahezu komplett abgekoppelt von meinen Eltern. Ich bin fest davon überzeugt (schon seit Jahren), dass es mir nicht viel ausmacht, wenn sie sterben. Geht meiner Schwester übrigens ähnlich, wir reden da immer wieder drüber.

Ich denke es ist sehr ungewöhnlich dass sich Kinder so von ihren Eltern abkoppeln, aber das gibt es. Ich würde ihren Tod nicht betrauern weil sie mir schlicht nicht groß am Herzen liegen.
Würde jemand sterben den ich sehr mag wie meine Schwester oder Freunde, würde ich dagegen sehr stark trauern.

So weit mal dazu, ein paar Tipps hätte ich noch wenn du magst:
Ich finde es äußerst unfair, dass du dich jetzt um alles kümmern musst. Gibt es Möglichkeiten das zu ändern?
Z. B. Ne Putzfrau einmal die Woche, oder ne Familienpflege (die zahlt der Staat, die übernehmen komplett den Job der Mutter, sind aber bloß für Notfälle gedacht).
Ich kenn mich da nicht so aus, hat noch jemand Ideen?

Ich halte es für wichtig, dass du genug Zeit für dein Leben und deine Freunde hast, deswegen finde ich es so unfair, dass du jetzt den Haushalt schmeißen musst.

Zu den Bauchschmerzen. Das kann natürlich alles sein. Eine körperliche Ursache ist ausgeschlossen?
Ich würde ja auch auf ne psychische Ursache tippen, ob es nun versteckte Trauer ist oder der Druck, sich um die Familie kümmern zu müssen.
Da kannst du mal folgendes probieren: gib auf dich Acht, hör in dich hinein und höre auf deinen Körper. Wann bekommst du Bauchschmerzen, wann gehen sie weg? Sei ein kleines bisschen egoistisch und tu das, was dir gut tut.

Es tut mir sehr leid, dass du unter diesen Umständen aufwachsen musst. :knuddel:
Ich wünsch dir das allerbeste für dein zukünftiges Leben, vor allem dass du nicht dem Alkohol erliegst.

Das mit den Bauchschmerzen is schon lange weg war ja nur 2wochen nach dem Tod meiner Mutter (3wochen lang )
Wegen der Putzfrau habe ich mit meiner Tante auch schon drüber gesprochen und mein Vater findet es auch gut ... Wird also einfacher

nachdem was ich so alles miterlebt habe werde ich dem Alkohol nicht erliegen
Und außerdem habe ich mal 2 Bier getrunken und dieses Schwindel Gefühl mag ich garnicht
(Ich trinke zwar ab und zu aber nur wegen dem Geschmack. Aber auch nicht mehr als 1 Flasche Bier)(und rauchen ebenso nicht ):smile:
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #34
Ja, man kann sich emotional von nahestehenden Menschen lösen, wenn diese einem nicht gut tun. Mein Mann hat dies bei seinen Eltern auf emotionale Art auch getan. Wir haben zwar noch regelmäßig Kontakt, aber emotional ist da nur noch sehr wenig da.
Meine Familie ist nicht sehr groß und daher ist der Kontakt zu den wenigen Verwandten die ich habe sehr eng, vor allem zu meinen Cousins und Cousinen, die teiweilse dopellet so alt sind wie ich. Wir sind sehr eng aufgewachsen, quasi wie Geschwister, da meine Mutter und Oma sie aufgezogen haben, nach dem meine Tante starb. Trotzdem habe ich mich auch hier von einem Cousin wegen Drogen- und Alkoholmissbrauch völlig losgelöst. Ich muss mir den "Selbstmord auf Raten" nicht anschauen. Hilfe will er nicht. Ich war mehrfach verzweifelt gewesen wegen ihm. Ich war enttäuscht, in Sorge und als er im betrunkenen Zustand meine Oma fast die Treppe herunter stieß (mein Onkel konnte sie noch fangen), war ich voller Wut. Und da habe ich begriffen, dass ich das nicht mehr an mich heran lassen möchte und habe den Kontakt völlig abgebrochen. Die Stadien der Trauer hatte ich zu dem Zeitpunkt schon alle durchlaufen, sodass die Lösulung leicht fiel.
Ich rate dir, gerade weil dein Vater noch lebt und er auch suchtkrank ist, Hilfe bei einer Beratungsstelle zu holen. Allein zum Schutze deines Bruders. Du musst nicht die Verantwortung tragen, falls dein Vater sich eines Tages auch totsäuft. Dann bist du allein mit deinem Bruder. Da wäre es klug, wenn du vorsorgst. Die Last und Sorge könnte dich sonst erdrücken.
 
G
Benutzer149780  Benutzer gesperrt
  • #35
Meine güte...Wenn ich das hier so lese, dann bin ich ja ganz froh, dass ich nicht der einzige bin, der recht kalt ist bzw. wirkt. Zwar habe ich meine Mama noch aber mir ist das selbe bei meinem Opa, meiner uroma, uropa und Onkel aufgefallen.
Ich habe nie auch nur eine träne vergossen und fühlte mich alleine deswegen schon komisch und anders. Während andere bei jeder Kleinigkeit in tiefe Trauer fielen stand ich eher immer darüber. So cool kann keiner sein dachte ich mir und hatte schon überlegt ob ich z.b. irgendwas in Richtung Asperger haben könnte oder so...habe ich aber ich. Letztendlich habe ich mich ein bisschen mit dem Gedanken der guten Anpassung abgefunden. Ich nehme die Sachen und Dinge im Leben so wie sie kommen hin und da man die in der regel nicht ändern kann...naja denke ich mir: so ist es eben nun und nicht anders. Das klingt so brutal hart aber naja. Das macht mir persönlich das leben oft einfacher. Natürlich denke ich gelegentlich an die verstorbene sippe aber dann muss es auch nicht zwangsläufig immer was trauriges sein.

Ich glaube bei dir ist alles normal und im grünen Bereich.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #36
Und Fragen ob man Seine Eltern aufgeben kann ???
Man kann - und muß an einem gewissen Punkt jeden aufgeben - zumindest vorübergehend. Schon aus Selbstschutz.

Die Bereitschaft, anderen Leuten zu helfen, für sie da zu sein, ist eine Sache. Aber wenn Leute sich nicht helfen lassen wollen, ist irgendwann Feierabend - denn dann nützen alle Anläufe von anderen nichts. Den Willen, beispielsweise eine Sucht oder eine vergurkte Lebenssituation zu ändern, muß derjenige haben, dem man helfen will.

Ausnahme: Die Leute sind tatsächlich nicht mehr zurechnungsfähig. Aber ansonsten ist es vergebliche Liebesmüh', jemanden zu seinem Glück zwingen zu wollen.
 
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