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The shit of Life - SSV <- Way out?

H
Benutzer25801  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
SSV - Selbstverletzendes Verhalten,
der Drang sich selber zu verletzen. Eine Art der Problemlösung, ein Ventil um mit der Realität fertig zu werden. [nur damit ihr kurz wisst was SSV ist :smile: ]

Ich wollte Fragen ob es hier weitere betroffene gibt? Ich habe seit 2 Monaten nicht mehr geritzt, aber meine Depressionen, Zukunftsängste und probleme sind nicht ganz weg. Ich verspüre manchmal noch sehr stark diesen Drang mich zu ritzen, das Blut zu sehen und einfach nur diese Handlung auszuführen!


Habt ihr irgend welche Wege gefunden von dem shit weg zukommen? Und zwar außer damit zum Doc. zugehen?
 
Serenity
Benutzer505  Team-Alumni
  • #2
Ein gutes Forum zu dem Thema ist angeblich http://forum.rotetraenen.de/ -

Dort findest du sicherlich einige Tipps, wie man den Druck anderweitig loswerden kann. Du solltest allerdings nicht vergessen, dass SVV nur ein Symptom ist - weißt du denn, was genau bei dir dahintersteckt? Wäre da der "Doc" nicht eine Alternative?
 
H
Benutzer25801  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
www.rotetraenen.de ist mir bekannt, hab da auch die Erfahrungsbericht gelesen, danach hab ich mich aber noch tiefer geschnitten als je zuvor. Von daher will ich da eigentlich net mehr hin, weil damals hatte ich echt schiss weil es so arg geblutet hatte.

Die Probleme sind scheiß Ausbildung, Angst vor der Zukunft, dann ein paar die ich in den letzten 6 Monaten lösen konnte. Bin nun auch endlich von der Sehnsucht nach dem Tode weg [dank meiner Freundin] ... und naja dann gibts da nur noch ein paar kleine probs und allgemeine Depressionen ^^

ICh hätte irgend wie mal wieder Bock zu ritzen, aber ich hab meiner Freundin versprochen damit aufzuhören. Aber ich seh sie nur am Wochenende und der Druck wird immer stärker. Aber man sieht es ja wenn ne frische Wunde dazu kommt
 
Serenity
Benutzer505  Team-Alumni
  • #4
Ich habe mal als Tipp in einem anderen Forum gelesen, dass sich jemand ein Gummiband um den Arm gewickelt und es gegen den Arm schnellen lassen hat. Das tut weh, hinterlässt aber keine Narben.

Trotz allem ist es wichtig, dass du deine Probleme in Angriff nimmst - und nicht nur Symptome bekämpfst.
 
H
Benutzer25801  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Das mit dem Gummiband ist shit ... hab ich au gelesen. Aber während man rizt tut es nicht wirklich weh! Der Körper schreit förmlich danch, und der Drang wird immer stärker bis du die Klinge endlich ansetzt!

Außerdem kommt die Befriedigung erst wenn das Blut runterläuft. Dann ist auf einmal alles wieder gut und man vergisst für ein Augenblick alles um sich herum das ist so wie wenn du total auf Drogen bist. Du bist einfach nur glücklich.
 
Serenity
Benutzer505  Team-Alumni
  • #6
Ich kenne das nicht, kann mir aber in gewissem Maße vorstellen, was du meinst.

Es ist eine Sucht, das darfst du nicht vergessen. Eine Sucht, die dich kapuut macht. Ganz ehrlich: Das beste wäre, wenn du dir professionelle Hilfe suchst.

Warum lehnst du das ab?
 
H
Benutzer25801  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Sagen wir mal so ich kann da net mal mit meiner Mutter oder so richtig drüber reden, wie soll ich das dann dem Doc. erzählen. Außerdem muss ich meine Probleme im Endeffekt ja alleine lösen, was ich bisher auch immer tat. Die einzigste die ein bischen mehr über meine Suizidgedanken und meine Narben weiß ist meine Freundin. Hab sie darüber kennen gelernt. Übers Internet, wir hatten über das Thema Selbstmord gesprochen.

Mir fällt irgend wie im allgemeine es schwer mit fremden über sowas zu reden. Bestes Beispiel: Ich komm ins Geschäft mit total zerschnittenem Arm - was kommt von meinen Kollegen : "selbst dafür bist zu dumm" ... "net mal umbringen kann er sich" ... wie soll ich da vertruaen zu fremden erlangen? Für ist das Spaß sie denken ich steh auf Sm oder so ...


Vorallem wüsste ich au net was der Doc. machen soll? Das Hauptproblem sind die Stimmungsschwankunge, im einden Augenblick lacht man und 1 Minute später zweifelt man das Lebeben und seinen Sinn an
 
N
Benutzer15634  Benutzer gesperrt
  • #8
H
Benutzer25801  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Zur Zeit sehne ich mich aber nicht nach dem Tode sondern nur nach dem Ritzen.
 
B
Benutzer15452  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Ich hab (mit einigen unbedeutenderen kleinen Rückschlägen) seit knapp 1 1/2 Jahren damit aufgehört. Kann leider gar nicht so richtig sagen, warum... Ablenkung ist jedenfalls bei mir das einzige gewesen, das wirklich geholfen hat. Das Forum kenne ich, aber hat bei mir auch eher "getriggert" als alles andere. Mittlerweile hab ich wen kennengelernt, der viel schlimmer ritzt, als ich das je getan habe, und erlebe diese Hilflosigkeit mal aus der anderen Perspektive. Das ist einfach furchtbar, zu wissen dass ein Mensch, den man mag, sich sowas antut.

Auf jeden Fall solltest du dich von allen Klingen verabschieden. Wenns gar nicht anders geht, eher ne Nähnadel nehmen.

Aber ich denke auch, Therapie wäre angebracht. War (und ist) es bei mir auch, wobei ich das in der Therapie nicht angesprochen habe... Komisch eigentlich. Ich schäme mich ziemlich dafür, vielleicht deswegen. Mein Freund weiss es auch nicht (denkt, ich bin mal im Stacheldraht hängengeblieben).
 
H
Benutzer25801  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Und was macht man in der Therapie so? Und ich würde so gern endlich wieder das Gefühl der Befreiung haben. Wenn meine Süße am Wochenende da ist, dann ist alles anderst ... dann macht alles ein Sinn und ich denk an sowas gar nicht recht. Aber gerade wegen der scheiß Ausbildung triffts mich dafür unter der Woche um so härter!
 
B
Benutzer15452  Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Hält das Gefühl der Befreiung bei dir denn an? Bei mir folgte immer stante pede die Scham, und die Schuld. Das ist doch im Grunde nur Selbstbeschiss.

Wie jetzt genau die Therapie abläuft, wenn du deswegen hingehst, weiss ich nicht, wie gesagt, ich bin mit was anderem diagnostiziert worden und hab das (noch) nicht angesprochen, weil es derzeit für mich auch kein Thema ist. Kommt bestimmt drauf an, bei was für einem Therapeuten du landest. Schau dir aber ruhig einige an, es gibt nichts Übleres, als bei einem zu landen, mit dem du nicht zusammenarbeiten kannst!
Scheinbar gibt es ja schon einiges in deinem Leben, über das du vielleicht mal mit einem Profi reden solltest. Das ritzen ist ja nur ein Symptom, mit dem man nach Aussen trägt, wie vernarbt und blutend die Seele ist.

Und die blöden Sprüche... Ich glaub die meisten Leute sind einfach schockiert, wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen und bringen sowas deswegen. Ich würd denen keinen Vorwurf machen, ist ja auch schwer zu erklären, warum man den Mist macht. Im Zweifelsfall würde ich einfach lange Ärmel tragen (hab ich eh immer gemacht in den "heissen Phasen", fand das schrecklich, diese Blicke und Fragen) um dem Problem zu entgehen.
 
H
Benutzer25801  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Ich weißt nicht hab damit irgend wie gerne provoziert ein wenig ... das es alle sehen die mich scheiße behandeln. Bisher kamen au nur Fragen ob ich ne Katze habe oder ob ich auf Sm stehe. Wenn man ihnen sagt von was es kommt, redet da keiner mehr drüber weil sie mit so einem Problem nichts zu tun haben wollen.

Wegen den Problemen das sind zum Teil welche die ich einfach nur vergessen will und zum anderen welche die man einfach lösen muss, wobei aber kein Therapeut helfen kann. Mir fehlt quasi wer der mir bei meinen Schritten hilft. iCh habe schon viel in der Richtung getan, aber ganz alleine geht es wohl nicht.

Und das Gefühl vom Ritzen hält nicht an, aber für ein Augenblick ist der enorme Druck endlich weg. Und der Druck steigt auch nur langsam und ist nicht gleich wieder voll da.
 
B
Benutzer15452  Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Wenn du richtig praktische Hilfe brauchst, also wen, der dir mal in den Hintern tritt quasi, dann versuch es mal mit einer Beratung oder einer Verhaltenstherapie. Die gehen die Sachen sehr pragmatisch und alltagsbezogen an, und behandeln genau die Themen und Probleme, wegen denen du sie aufsuchst.
 
H
Benutzer25801  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
ja wegen dem Thema Probleme angehen ... ein ganz großes ist meine Ausbildung. Ich würde sie so gerne abbrechen, einfach nur weg von da. Aber mein Ausbilder meinte, ach was das bekommen wir schon hin bla bla ... und seit dem ist das ganze für ihn erledigt. Und der Typ vom Arbeitsamt hilft mir au null weiter. Und meine Mutter meinte erst ja wenn es so arg ist dann brech ab ich steh hinter dir. Nun heißts aber au von ihr ne mach weiter, stell dich quasi net so an.
 
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R
Benutzer20773  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #16
Hola!


Ich klinke mich hier einfach mal ganz frech in euer Gespräch mit ein.
Das mir der Autoaggressivität ist schon so ne Sache. Vorneweg ich bin davon nicht wirklich betroffen zumindest nicht direkt. Aber zwei Freunde von mir waren davon betroffen und es war für mich schon irgendwie schrecklich jeden morgen (damals noch in der Schule) die neuen Verbände an den Armen und Beinen zu sehen. Vor allem wenn man feststellen muss das man den Menschen gar nicht helfen kann. Sie haben bzw. machen beide ne Therapie und haben des seit dem einigermaßen im Griff. Und sie sagen beide dass sie wohl ohne des net raus gekommen wären aus dem Sumpf
Ich war selbst mal in therapeutischer Behandlung und hab vor der ersten Stunde gedacht wunder was die dort mit mir machen würden. War aber irgendwie alles net so tragisch. Hab erst mal ein paar Tests gemacht und hab dann noch ein bissel mit meinem Therapeuten geredet. Also war alles eigentlich ziemlich locker. Ich hatte damals ein bissel Angst davor wie der absolute Freak behandelt zu werden, bis ich irgendwann gecheckt hab dass es noch mehr Menschen mit meinem Problem gibt und das für den Therapeuten ziemlich normal war.
Und der Vorteil von einem Therapeuten gegenüber von Eltern ist, dass Therapeuten nicht von Anfang an gleich die absolute Erklärung und Lösung für deine Probleme wissen möchten. Deren Job ist es ja mit Dir Lösungsstrategien zu entwickeln.

Mein Standartsatz zu dem ganzen Thema Therapie ist mittlerweile eh:
Wenn man Zahnschmerzen hat geht man auch zum Zahnarzt. Also warum sollte ich nicht zum Therapeuten gehen wenn mir was in meiner Psyche "weh" tut.

Alles Liebe
Reelein
 
B
Benutzer15452  Verbringt hier viel Zeit
  • #17
@reelein, ich finde deine Meinung zum Thema Therapie sehr gut :smile: Und klasse, dass du so gute Erfahrungen gemacht hast.

@hiT mYselF! , du bist derjenige, der die Ausbildung macht und ein Leben lang in dem Beruf arbeiten muss, also solltest du enzig darauf hören, was du willst. Und ich finde, es klingt ziemlich eindeutig danach, dass du totunglücklich damit bist. Ich hab 2 Jahre gebraucht, um festzustellen, dass ich auf dem falschen Weg bin, hab dann alles geschmissen und neu angefangen. War nicht einfach, aber das Schwierigste war, sich einzugestehen, dass es so nicht weitergehen kann. Heute glaube ich, ich wäre entweder total gescheitert oder wäre nicht mehr da, wenn ich den Absprung nicht geschafft hätte. Was ich heute mache, macht mich auch (noch) nicht 100% glücklich, aber ich habe die Stadt gewechselt, was sich für mich als die (Er-)lösung herausgestellt hat.
Ich würde an deiner Stelle mal zu einer Beratungsstelle gehen. Die denken in erster Linie an dein seelisches Wohl, nicht daran, wie du den Staat am günstigsten kommst oder so. Die helfen dir, herauszufinden, was du wirklich willst, und wenn du merken solltest, dass du doch vielleicht noch weiter an dir arbeiten möchtest in Form einer Therapie, können die dich da auch beraten. Ich denke nur, es ist absolut nicht nötig, dass du leidest und meinst, du musst dich da alleine durchkämpfen, wenn es durchaus Anlaufstellen gibt, wo du dir einfach mal anhören kannst, was es für Alternativen gäbe.
 
H
Benutzer25801  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #18
Das Problem ist das ich net weiß was für ein Beruf ich machen soll. Hab au schon vorgeschlagen das ich mein Abi nach mach, dann bin ich von der Straße und hab mehr Möglichkeiten. Aber dann heißt es nur ... ja aber von was willst dann Leben und daheim Miete zahleN? :frown:
 
B
Benutzer15452  Verbringt hier viel Zeit
  • #19
Auch mit solchen Fragen kannst du zu einer Beratungsstelle gehen. Ist doch besser, als damit alleine zu bleiben und zu verzweifeln. Was hast du zu verlieren?
 
R
Benutzer20773  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #20
@bambi: Ja mit meinen Therapeuten hatte ihc echt viel Glück gehabt.


Aber zurück zum Thema. Genau was hast du zu verlieren? Außer vielleicht ne Riesen Menge Frust. Abi nachmachen is bestimmt ne nicht so schlechte Idee: Und finanzieren lässt sich so was iirgendwie mmer. Musst dann warscheinlich aufs Geld ziemlich achten aber was solls. Und abi machen ist irgendwie was cooles. Ist zwar verdammt viel Arbeit. Aber ich möchte die Zeit net missen. Vielleicht kannst du Bafög beantragen oder so! Da gibt es ziemlich viele Möglichkeiten. Da würde ich mich ma erkundigen. Arbeitsamt oder Sozialamt müssten so was wissen. Fragen kostet ja nix!
 
H
Benutzer25801  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #21
Ich würde am Liebsten mit meiner Freundin in ne eigene Wohnung ziehen, sie wohnt 170 km weg, somit könnte ich allen scheiß hinter mir lassen. Vorallem will ich net 1 Jahr warten bis die AUsbildung vorbei ist!

Dann könnte ich dort mit meinem Unterhalt von meinem Dad, den ich wieder bekomm wenn ich die Ausbildung abbrech, die Miete zahlen und sie müsste dann (so leid es mir tut) den Rest zahlen bis ich eine neue Ausbildung oder sowas habe.

Dann hätte ich net mehrden scheiß Job, kann neu anfangen und bin endlich bei meinem Schatz. Aber solche Ideen darf ich net wirklich äußern, da ich mir dann in stundenlangen Gesprächen vorgerechent bekomm, wie teuer das Leben ist und wie dumm meine Ideen sind.

oder ich bekomm den Comment - "Geh zum Psychologen damit der klärt was bei dir net stimmt" ... hallo ?`ICh weiß was da net stimmt, alleine wenn ich den Job los bin gehts mir besser. Zur Zeit geht es zwar weil wir in der Ausbildung in verschiedene Abteilungen kommen, aber hauptsächlich kommen wir in 1 Abteilung und in genau die will ich nie wieder! In meinem ganzen Leben gings mir noch nie täglich so bad wie in der Zeit wo ich da war!
 
B
Benutzer24318  Verbringt hier viel Zeit
  • #22
Ich habe mich auch geritzt... Hatte dabei aber keine Depressionen oder so, sondern einfach nur den Drang danach, wenns mir schlecht ging oder ich mich alleine fühlte. Ich brauchte es, wollte das Blut sehen, wie es über den Arm lief, so frei, die Schmerzen fühlen und dann gibg es mir besser. Ich bin davon abgekommen mit eigener Kraft. Jetzt weiß ich, dass das Verlangen danach einfach nur sinnlos ist und es eine Sucht ist, eine Krankheit, die man nicht zulassen darf. Ich verstehe nicht mehr, wie man sich diesen Schmerz wünschen kann und wie es einem danach besser gehen kann - und ich wünsche dir von Herzen, dass du das auch mal so sehen kannst. Helfen kann dir dabei keiner, nur du selber, deine Kraft, dein Verstand, dein Mut, dein Wille. Du musst dir immer wieder vor Augen stellen, dass das keine Lösung der Probleme ist, denn es bringt ja wirklich nichts. Du musst wissen, dass das Leben so schön sein kann und das du den ScheiZ nicht brauchst. Bitte, tu es für dich, es ist besser für dich.
 
H
Benutzer25801  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #23
Woher soll ich den wissen das dass Leben so schön sein kann? Wenn es zu 90 % aus shit besteht. Außerdem kann 1 schöner Moment es wert sein wenn auf ihn 10 schlechte folgen?
 
T
Benutzer10541  Verbringt hier viel Zeit
  • #24
Hallo hiT mYselF!.

Also zu deinen Gedanken bzgl. der therapeutischen Arbeit:
Bei mir war es so, dass Autoaggression ausschließlich als ein Symptom behandelt wurde. Ich sagte meiner Therapeutin, dass ich das dann und dann getan hätte und dann wurde erörtert, was davor passiert war und wie meine Gefühle/Gedanken waren, bis die Sucht für meinen Willen zu stark wurde.
Ich habe die ganze Zeit über nicht rausfinden können, was mich davon immer mehr weggebracht hat, aber es funktionierte soweit, dass ich einmal wirklich sagen konnte, dass der Gedanke an meine Rasierklingen mich angewidert hat. Es ist nicht kontinuierlich so geblieben und Rückschläge gibt es immer wieder.

Belange, die die Psyche betreffen sind nicht wie eine Erkältung irgendwann vorbei/verheilt. Diese Belange sind immer da, nur hat man gelernt, mit ihnen umzugehen.
Also wenn man merkt, dass die Sucht wieder hochkommt, versucht soweit wie möglich ganz rational darüber nachzudenken, warum das jetzt so ist und schaut, ob man nicht eher auf was anderes sauer ist.
Wenn nötig kann man auch irgendetwas vor sich hinreden, dass einem vor Augen hält, warum man es nicht tun sollte.

Was deine Ausbildung und Umzugspläne angeht:
Ich nehme an, dass du noch keine abgeschlossene Berufsausbildung hast. Dann wär es möglich, dass du dich wieder Ausbildungs-suchend beim zuständigen BIZ von der Bundesagentur f. Arbeit meldest. Während deiner laufenden Ausbildung jetzt nach einer neuen Stelle suchst und wenn du sie gefunden hast, mit finanzieller Unterstützung der Agentur durchkommst. Die bezahlen Umzugskosten inkl. Benzin (am besten mit Mietwagen) und sogar auch das Mietdeponat, wenn du nicht zu deiner Freundin, sondern in eine eigene Wohnung ziehen solltest. Sicherlich wäre es dann besser, ein möbliertes Zimmer zu bekommen, als eine leere Bude.

Da ich nicht weiß, wie hoch die Unterstützung durch den Unterhalt wäre - bei mir hätte der allein nicht ausgereicht, wenn ich ihn bekommen hätte - habe ich das jetzt nur von der einen Seite betrachtet. Aber da ich mich da auch nicht genau auskenne, ist es besser, wenn du mal selbst nachfragen gehst und es dir nicht von deinen Eltern vorrechnen lässt. Sie dringen eh nicht ganz zu dir durch, da sie dich wohl nicht verstehen.

Zu den Menschen, die diese dummen Sprüche ablassen, wenn sie deine Wunden/Narben sehen:
Ich habe festgestellt, dass viele einfach unwissend sind. Ihnen ist der Begriff Selbstverletzendes Verhalten/SVV o. Autoaggressivität ein Fremdwort und dann können sie auch nicht verstehen, was es bedeutet, wenn du solche Überbleibsel hast.
Natürlich gibt es auch Menschen mit der Einstellung, dass Leute mit psychischen Problemen sich doch bloß zusammenzureißen brauchen. Das waren bei mir bisher meistens die, die alles in sich reingefressen haben und meinten, so ihre ideale Problembewältigungsstrategie gefunden zu haben. Die sind's aber dann auch, die eigentlich nicht mit dir reden, sondern mit deinen Narben - sie akzeptieren diese Art der Problembewältigung nicht. Es geht dabei dann nicht um dich.
Und manche Leute können etwas mit SVV anfangen, sind aber trotzdem unsicher im Umgang mit einem Betroffenen. Unsicherheit bringt in sovielen zwischenmenschlichen Dingen große Klüfte mit sich. Manchmal ist das mit ein bisschen Feingefühl zu überbrücken, indem du dich ein wenig öffnest den Menschen gegenüber wo du den Anflug von eventuellem Vertrauen spüren kannst.
Dann hat dein Gegenüber einen Ansatzpunkt sich langsam heranzutasten.
Das schließt deine Eltern mit ein. Sie lieben dich. Und das Zusammenleben wird leichter werden, wenn sie dich verstehen können. Sie sehen z.B. zur Zeit deine Pläne umzuziehen. Was dich WIRKLICH dazu bewegt, können sie nicht nachvollziehen und stempeln es als eine Laune ab, gegen die man nur lang genug konsequent anreden muss. Und wenn du ihnen hilfst, dich zu verstehen, dann liegen dir mehr Möglichkeiten offen. Schon aus dem Grund, weil du nicht allein dastehst. Deine Freundin kann dir auf die Distanz nicht bei allem helfen und da ist es gut Angelpunkte in deiner Nähe zu haben.

Viel Kraft wünsch ich dir.
Tres
 
H
Benutzer25801  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #25
erstmal thx das du dir soviel Zeit zum Schreiben genommen hast :smile:


Ich weiß gerade net wirklich was ich will im Leben, von daher kann ich au keine neue Stelle suchen oder sagen genau DAS will ich. Wegen meiner Freundin, ich will sie net mit jedem shit belasten da sie selber genug Probleme hat (unter anderem das sie Krank ist und net weiß wielange sie noch lebt ... 1 Jahr, 5 Jahre ... 10? :-( )

Und ein wirkliches Hobby hab ich zum Beispiel auch nicht, den im Augenblick begeistert mic hwas total, das kann in 3 Tagen oder 1 Monat wieder ganz anderst aussehen. Das total schlimm. ODer im einen Augenblick lacht man und im anderen hat man kein Bock mehr aufs Leben und fragt sich wofür man überhaupt morgens aufsteht
 
T
Benutzer10541  Verbringt hier viel Zeit
  • #26
Hallo hiT mYselF!.

Ich kenne deine Gefühle sehr gut. Aber es ist jetzt an dir, sie zu ändern. Wenn du dich eben für etwas begeisterst, dann nutze das und gehe raus. Bei mir war es vor kurzem so, dass ich unbedingt mal wieder Lust drauf hatte, ins Schwimmbad zu gehen. Also hab ich's gemacht.

Ich weiß, dass es schwer ist, aus seinem Trott mal rauszukommen, aber wenn du es wirklich willst, dann tu auch was dafür und nutze jeden kleinen Strohhalm dafür.

Gruß
Tres
 
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