• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Ernährung Teure Besuche in Restaurants - Gesellschaftlich verpönt?

W
Benutzer108672  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich persönlich bin ein großer Fan von gutem Essen und gutem Wein. Für mich ist es eine große Freude, an einem Abend mit meiner Freundin über einige Stunden im Restaurant ein mehrgängiges Menü zu genießen und dabei eine leckere Flasche Wein zu trinken. Ausklingen lassen kann man den Abend dann bei einer schönen Tasse Kaffee und dem dazu gereichten Gebäck. Während der Zeit kann man sich in Ruhe über alle möglichen Themen unterhalten oder sich über das gerade verspeiste Gericht austauschen. Ein solcher Abend ist einfach Balsam für meine Seele und lässt den Stress der vergangenen Woche vergessen. Das hat natürlich seinen Preis, sodass ich pro Monat durchaus mehrere hundert Euro in Restaurantbesuche investiere. Umgekehrt gebe ich für Discobesuche, Kneipenbesuche, Zigaretten oder Accessoires kein Geld aus. Bei Kleidung, Kosmetik oder Literatur bin ich ebenfalls sparsam, ohne aber meine Äußeres zu vernachlässigen.

Gesellschaftlich habe ich das Gefühl, dass hohe Ausgaben für Restaurantbesuche oftmals als dekadent und verschwenderisch verschrien sind, sodass meine Freundin und ich mit unserem Hobby eher hinter dem Baum halten. Umgekehrt kenne ich viele junge Leute, die monatlich eine ähnliche Summe Geld in Discobesuche, Klamotten oder Kneipen investieren, was aber gesellschaftlich irgendwie völlig anders gesehen wird. Dabei unterstützt man in der gehobenen Gastronomie regelhaft lokale handwerkliche Leistung und bekommt auch Produkte in sehr guter Qualität, was man beispielsweise bei vielen Designerlabels, die in Fernost produzieren, nicht sagen kann.

Gibt es hier im Forum ebenfalls Menschen, die dem Besuch von Restaurants mit hochwertiger Küche einen großen Stellenwert einräumen und dafür evtl. bei anderen Ausgabeposten einsparen? Habt ihr auch die Erfahrung gemacht, dass dies bei vielen Leuten, mit denen man darüber spricht, eher negative Reaktionen auslöst? Woran liegt das eurer Meinung nach? Oder könnt ihr auch nicht verstehen, wie jemand viel Geld für Restaurantbesuche ausgeben kann?
 
M
Benutzer Gast
  • #2
Das einzige, was ich befremdlich finde ist, dass ihr mit eurer Freizeitbeschäftigung nicht offen umgeht. Es sollte einem doch egal sein, was andere Menschen über das eigene Konsumverhalten sagen.
Dabei es ist auch völlig nichtig, worum es geht.

Ich zB kann nicht nachvollziehen, dass man Geld für Disco-Besuche ausgibt. Wer aber daran Spaß hat, kann dies gerne tun und ich würde da niemandem einen Vorwurf machen. Für andere ist es vermutlich unverständlich, dass ich im Jahr mehr als 1000€ für Konsolen und Videospiele ausgebe.

Wenn Dinge fallen wie "Das ist doch dekadent und verschwenderisch, was du tust" oder "Du bist total overdressed", dann lächle ich milde. Den Versuch dem Pöbel zu erklären, dass sie sich damit nur eine niedrige Position stellen, habe ich inzwischen aufgegeben. :zwinker:
 
Das Ich-Viech
Benutzer70527  (34) Sehr bekannt hier
  • #3
Ich persönlich halte es für verschwenderisch, sobald die Menge an Essen nicht mehr im Verhältnis zum Preis steht. Wenn die Leute nicht mehr Essen gehen, um satt zu werden und zu genießen. Das beste Beispiel sind wohl diese absoluten Schicki-Micki-Restaurants, bei denen man ein drei Gramm Pastete mit einem Salatblättchen drauf für dreiundachtzig fuffzig bekommt, wenn ich mal leicht übertreiben darf.
 
R
Benutzer Gast
  • #4
Ich kann euch verstehen und genieße solche Restaurantbesuche auch. Da es unser Budget nicht zulässt, geht sowas leider nicht allzu oft und wir gehen dann auch in "normalen" Restaurants essen, aber sobald ich mehr Geld habe, würde ich es gerne ähnlich machen wie ihr.

Das mit dem Umfeld kenne ich aber auch, meine Freunde sind auch eher von der Sorte "All you can eat" oder Mensa-Fans - verheimlichen musste ich meine Vorliebe aber noch nie, ist doch kein Problem, dann geht man halt nur was trinken und ins Restaurant eben mit Leuten, die genauso ticken.
 
W
Benutzer108672  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Also wir verheimlichen das auf Nachfrage auch nicht, aber an die große Glocke hängen wir es eben auch nicht. Es ist auch nicht so, dass wir finanziell überdurchschnittlich gut betucht sind, sondern wir setzen die Prioritäten einfach anders.

@Das-Ich-Vieh
Wobei die von dir angesprochene Portionsgröße in der Regel falsch verstanden wird. Dies wird absichtlich so gemacht, damit die Gäste auch wirklich jeden Gang schaffen. Zudem werden neben den angekündigten Gängen auch noch jede Menge Kleinigkeiten gereicht, beispielsweise Pralinen zum Kaffee, hausgebackenes Brot oder mehrere Grüße aus der Küche. Ich bin ein guter Essen und eigentlich noch nie nicht satt geworden. Man muss bei Preis auch einfach erwähnen, dass in einem solchen Restaurant mit vielleicht 15 Tischen oft 10 Köche und eine ähnliche Anzahl im Service beschäftigt sind. Größeren Gewinn machen solche Restaurant deshalb oft nur mit dem Wein.
 
S
Benutzer108485  (36) Benutzer gesperrt
  • #6
Zahlt deine Freundin auch oder läßt sie es sich bei dir im teuren Restaurant gut gehen? :smile:

Dann würde selbst ich einige Stunde da hocken und sogar über das Essen reden, obwohl das ein "Uns sind die Themen ausgegangen"-Thema ist :grin:
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #7
Wir geben im Monat sicher 400-500 Euro fuers Essen gehen aus - mehr als fuer Lebensmittel, Klamotten, Kinokarten, Sport und Buecher zusammen.
Ich schaeme mich nicht dafuer, wieso auch? In meinem Freundeskreis wird das positiv wahrgenommen, im Zweifelsfall freuen sich meine Freunde wenn ich ihnen gute Restaurants weiterempfehlen kann. :smile:

Off-Topic:
Ich bin von 4 kleinen Gaengen noch immer pappsatt geworden... :zwinker: Falls du Tipps fuer die gehobene Gastronomie in New York brauchst, die man geniessen kann ohne dabei arm zu werden, sag Bescheid. So, ich hoffe das klingt jetzt nicht ueberheblich... :ashamed:
 
W
Benutzer108672  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
@Schnee
Wir teilen den Rechnungsbetrag gleichmäßig auf. ;-)

@TheDetroiter
Sollte ich mal in NY sein, werde ich auf deine Hilfsbereitschaft gerne zurückkommen.
 
H
Benutzer37284  (39) Benutzer gesperrt
  • #9
Ich persönlich finde es verschwenderisch, ja und kann es absolut nicht nachvollziehen wie man mehrere hundert Euro für Restaurantbesuche ausgeben kann. Dazu kommen ja dann auch noch die Lebensmittelkosten...Mich würde mal interessieren, wie oft ihr denn konkret essen geht?

Ach ja: Genauso verschwenderisch finde ich es aber wenn man dieses Geld für Discobesuche ausgibt. Natürlich kann jeder machen was er möchte aber für mich persönlich wäre Beides nichts: Ich gehe sehr gerne in Restaurants essen und auch mal in die Disco aber eben alles in Maßen.
Ein Restaurantbesuch sollte etwas Besonderes bleiben, dann freut man sich umso mehr drauf und es wird nicht so eintönig.
 
Darlene
Benutzer41093  Meistens hier zu finden
  • #10
Ich finde, das soll jeder so halten, wie er möchte.

Für mich persönlich wäre es nichts, so ein teures Essen würde mir wahrscheinlich im Hals steckenbleiben und ich gebe zu, daß ich noch nie (wissentlich) in einem Sterne-Restaurant war - aber okay, ich hab ganz andere Prioritäten, mein 'am-Ende-vom-Monat-noch-übrig-Geld' geht eben eher für Yu-Gi-Oh!-Karten oder so drauf :zwinker:
 
G
Benutzer105121  Benutzer gesperrt
  • #11
Das Problem, teures Essen gehen kann ich nicht genießen. Deswegen gehe ich lieber zu einem guten Italiener, verbringe da einen wunderschönen Abend und bezahle am Schluss für uns beide Zusammen maximal 25 Euro. :smile:
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #12
Wenn man das Geld über hat, kann man damit ja machen, was man will: ob Essen gehen, Discobesuche, Klamotten, Kosmetika, etc. - alles eine Frage der Priorität :zwinker:.

Bei mir ist es so, dass ich sowohl gutes Essen als auch Klamotten & Co liebe und noch dazu kein großes Budget habe, ergo kann ich mir weder Designerlabel noch Sterneküche leisten und muss daher auf sporadische Restaurantbesuche und Kleidungsgeschäfte im mittleren Preissegment zurückgreifen :tongue:. Außerdem bin ich jemand, der gerne am Ende eines jeden Monats noch Geld auf dem Konto hat und dieses spart, statt es für (in meinen Augen) überteuerte Sachen auszugeben. Ein gutes Essen kriegt man auch schon für weitaus weniger Geld - oder man kocht selbst mit frischen, hochwertigen und regionalen Produkten :zwinker:.
 
W
Benutzer108672  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
@HyperboliKuss
Normalerweise gehen wir einmal pro Woche, meistens am Samstagabend essen. Dabei gehen wir aber nicht jedes Mal in besternte Restaurants. Gerade knapp darunter gibt es oft tolle Lokale, die sehr leckere Menüs mit regionalen Produkten anbieten. Besuche in (mehrfach) besternten Restaurants machen wir deutlich seltener und meist auch zu besonderen Anlässen.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #14
Ich gehe gerne gut essen. Aber ich muss nicht in ein Szene-Lokal, wo die Teller quadratisch sind und 15x größer sind als die darauf drapierte Speise. Ich brauch keine Menükarte, auf der die Beschreibung eines Ganges fünf Zeilen einnimmt. Ich brauche kein Amuse-Gueule und kein Gedeck um 2,50. Im Hintergrund brauche ich weder unaufdringlichen Streicherklang noch hippigen Triphop. Ein einziges Glas zum Trinken reicht mir und das Designerklo ist zwar interessant, aber bevor ich 5 Minuten lang überlegen muss, wie man den marmorierten Springbrunnen zum Rennen bringt, um sich die Hände zu waschen, ziehe ich doch das einfache, herkömmliche Klo und den normalen Wasserhahn vor.

Also: Ja, ich gehe gerne gut essen und ich bin bereit, dafür auch Geld hinzulegen (jedenfalls eher, als in eine Disco zu gehen). Aber dieses ganze Schickimicki-Gedöns verdirbt mir den Appetit und ich zahle ja meist mit für das Schickimicki-Gedöns (nennt sich dann "gehobenes Ambiente"), und das seh ich nicht ein. Da ist mir der Stammitaliener um die Ecke lieber, mit echtem Holzofen, verwachsten Kerzen auf den Tischen und einem neapolitanisch fluchenden Chefkoch.
 
W
Benutzer108672  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
@Lotusknospe
Hochwertiges, einfach aufgrund der gebotenen Qualität teures Essen, sei es in einem Sternerestaurant oder in der gehobenen Gastronomie knapp darunter, ist doch nicht automatisch mit einem übertriebenen Designer-Ambiente, oder gar einem Szene-Lokal vergesellschaftet. Natürlich wird sich ein Restaurant bemühen, ein stimmiges und hochwertiges Ambiente zu bieten, in dem sich die Gäste wohl fühlen. Das sollte aber eigentlich für jedes Lokal gelten, das die Zufriedenheit der Gäste im Sinn hat. Wer fühlt sich denn in einem Restaurant wohl, in dem die Einrichtung die beste Zeit bereits lange hinter sich hat oder Toiletten unsauber sind?

Leider habe ich das Gefühl, dass viele Menschen die gehobene Küche mit genau den Szene-Lokalen gleichsetzen, die in den Innenstädten mit übertrieben modernem Ambiente um die junge, zahlungskräftige Kundschaft werben. Genau dem ist aber nicht so. Beispielsweise liegt eines der besten Restaurants Deutschlands mitten im Nirgendwo an einem Waldrand. Innen ist das Restaurant zwar edel, aber keineswegs modern, sondern im barocken Stil eingerichtet. Mit einem Szene-Lokal hat das in etwa soviel gemeinsam, wie die Sexualität einer Prostituierten mit der einer Nonne im Kloster.

Natürlich hast du Recht, dass sich in der gehobenen Gastronomie viel Arbeit mit den Tischen und dem Anrichten der Speisen gemacht wird. Dass dies nun aber oftmals als übertrieben wahrgenommen wird, hat eher damit zu tun, dass in vielen einfachen Restaurants eine große Anzahl an Aushilfen beschäftigt wird, die das Handwerk nicht gelernt haben. Das Eindecken eines Tisches, die Wahl der Gläser passend zum Getränk oder das Einschenken von der richtigen Seite sind einfach Bestandteile eines ordentlich und fachlich korrekt ausgeführten Handwerks. Würden wir alle unsere Häuser selber mauern, würde es wohl genauso auffallen, wenn bei jemandem z.B. die Hauswand gerade wäre.
 
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CCFly
Benutzer46933  (43) live und direkt
  • #63
find ich völlig ok. viele leute gehen in fastfood restaurants, die sollten sich eigtl mal fragen, ob man sich dafür nicht schämen müsste (nicht persönlich nehmen). ich hab für gutes essen und guten wein auch viel übrig, der unterschied ist, ich kanns mir nicht leisten. überteuert find ich eh scheiße, das preis-leistungs-verhältnis muss stimmen. es geht auch gut und günstig, da geb ich dann auch gern mehr trinkgeld.
in kneipen geh ich sehr selten und gar nie in discos, weil ich einfach keinen gefallen daran habe.
 
W
Benutzer108672  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #64
@Garcon79
Wobei du da in meinen Augen eher ein generelles Thema anspricht, was sich so in jede andere Branche übertragen lässt. Überall gibt es eine qualitative Oberklasse, die preislich das Mittelfeld deutlich überragt. Ein einfacher Golf mit Benzinmotor kostet als Neuwagen in der Grundausstattung 15.000€. Ein 5er BMW schlägt in guter Ausstattung gerne mit 70.000€ in die Kasse. Eine einfache Automatikuhr bekommt man für 70€, während eine mechanische Uhr mit handgefertigtem Uhrwerk mehrere Tausend Euro kostet. Der Schrank von IKEA kostet 100€, während das massive Exemplar vom Schreiner 1000€ kosten wird. Ein Hemd von H&M kostet 15€, ein maßgeschneidertes vom Schneider bestimmt 100€. Diese Liste lässt sich beliebig erweitern.

Dass man in einem Gebiet übermäßig begeistert sein muss, um das Geld für solche Produkte auszugeben, ist wohl absolut sicher. Dass aber jeder, der massive Möbel kauft oder von mechanischen Uhren begeistert ist, dies nur macht, um seinen gesellschaftlichen Status zu zeigen, halte ich doch für arg absurd, wenn man bedenkt, dass die wenigsten sich wirklich in diesen Spezialgebieten auskennen und den Wert der Produkte erkennen. Zum Protzen eignen sich zumeist eher allgemein bekannte Marken, als die Produkte herausragender Qualität, die aber niemand kennt oder erkennt.

Ist nun ein Menü im Waldhotel Sonnora 165€ wert? Betriebswirtschaftlich ist es das auf jeden Fall. Sind die Geschmackserlebnisse das Geld wert? Dass sollte man wohl erst dann beantworten, wenn man das Essen mal probiert hat. Ein Bekannter von mir, seines Zeichens Lehrer, würde das bejahen. Er geht regelmäßig in 3-Sterne-Restaurants und hat seiner eigenen Aussagen nach bereits den Gegenwert eines Kleinwagens verspeist. Ist der jetzt dekadent? Wäre er das, würde er vermutlich nicht mit einem 20 Jahren alten Golf fahren und dafür in Restaurants essen gehen, die die meisten Leute gar nicht kennen.

Natürlich wird nur der ins Waldhotel Sonnora (oder andere Restaurants dieser Klasse) gehen, der ein großes Interesse an Kochkunst hat und eben auch bereit ist, für die Spitzenqualität zu bezahlen. Ähnlich verhält es sich mit den anderen oben genannten Produkten. Bis jetzt ging es in diesem Thread aber ja auch eigentlich zum größten Teil um die gehobene Gastronomie im Allgemeinen und nicht im Speziellen die 3-Sterne-Restaurants.
 
H
Benutzer37284  (39) Benutzer gesperrt
  • #65
Off-Topic:
Ich glaube, hier wird teilweise aneinander vorbei geredet. Viele verstehen unter teuren Restaurantbesuchen gleich ein Sternerestaurant mit Preisen im dreistelligen Bereich, andere wiederum beziehen sich wohl auf gehobene Gastronomie, die aber nicht gleich ein Vermögen kostet.
Ich persönlich habe auch eine Grenze, was ich für eine Mahlzeit ausgeben würde und 50 Euro für eine Vorspeise würde ich niemals bezahlen, aber ich lege für ein gutes Essen schon gerne mehr Geld auf den Tisch als die meisten Menschen in meinem Umfeld. Man kann aber auch für eine mittlere zweistellige Summe schon sehr gut essen, da muss man nicht gleich ein Monatsgehalt ausgeben. :zwinker:

Off-Topic:
Es geht hier aber um Sternerestaurants und Restaurants, in denen das Essen im dreistelligen Bereich liegt :zwinker:
 
W
Benutzer108672  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #66
@HyperboliKuss
In meinem Ausgangspost bezog ich mich in der Tat eher auf die gehobene Gastronomie unterhalb des Sternebereichs, wobei ich die regelmäßigen Besuche meiner Freundin und mir ja auch dort eingruppiert habe. Zu den Sternerestaurants sind wir ja eher abgedriftet, wobei ich die Diskussion darüber jetzt auch nicht problematisch finde.
 
R
Benutzer Gast
  • #67
Off-Topic:
Off-Topic:
Es geht hier aber um Sternerestaurants und Restaurants, in denen das Essen im dreistelligen Bereich liegt :zwinker:

Wo steht das? "Teure Restaurants", wie es im Titel heißt, sind nunmal auch immer subjektives Empfinden. Daher sollte man vielleicht auch schreiben, was man als teuer empfindet und was nicht.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #68
Ich sehe da überhaupt kein Problem.
Da ich drei kleine Kinder habe, ein durchschnittliches Einkommen und quasi Alleinverdiener bin, können wir uns so richtig teure Restaurantbesuche zur Zeit nicht leisten. Oder anders ausgedrückt: Sowas steht in unserer Prioritätenliste nicht ganz oben. Wichtiger ist mir zu Zeit, dass wir gute Produkte für unsere eigene Küche einkaufen uvm.

Andererseits: Wer es sich leisten kann, soll das natürlich genießen. Ich persönlich finde es z.B. deutlich sinnvoller sein Geld in teuren (und natürlich sehr guten) Restaurants auszugeben als für ein teuere Auto.

Wenn ich das Geld dazu hätte, würde ich aber nicht unbedingt Sterneresataurants wählen, sondern würde mein Geld wohl eher in exzellente Nicht-Sterne-Restaurants tragen. Meine "Steifheitsgrenze" ist auf einem ziemlich geringen Level und ich fühle mich schnell unwohl. Das ist aber mein ganz persönliches Ding....und sicherlich nicht übertragbar.

Mein "Traumrestaurant" wäre ein Restaurant, in dem es komplett locker zugeht, ich meine Kinder mitbringen kann ohne, dass mir jedesmal die Schweißperlen auf die Stirn treten, wenn sie mal etwas lauter werden und die auch ein gutes Bratwürstl mit Pommes kriegen (wenns sein muss), während ich mir mit meiner Frau ein tolles Menü und tollen Wein gönne. Ich brauch dabei weder einen Sommelier, der von rechts kommt, sondern mir reicht ein Patron, der den Schatz aus seinem Keller mit glänzenden Augen vor mich stellt und sich über meine glänzenden Augen freut. Die Küche kann relativ unprätentiös sein, aber mit erstklassigen Grundprodukten.
Leider hab ich das bisher nur zweimal erlebt. Einmal in D und einmal in Frankreich.

Aber wie gesagt, im Moment ist das finanziell sowieso nur schwer drin. Und wer es sich leisten kann, soll meinetwegen auch nach Spanien fahren zu Ferran Adriá.

Sein Geld in gutes Essen und gute Getränke anzulegen, ist eigentlich nie falsch. Wüsste jedenfalls nicht warum...
Wenn ich z.B. in einen MacDoof gehe oder in einen unserer Wintersport-Schnitzel-Abfüllbetriebe hier bei uns in Tirol, dann finde ich das ganze irgendwie von der ganzen Atmosphäre her tatsächlich deutlich perverser und dekadenter.
 
H
Benutzer37284  (39) Benutzer gesperrt
  • #69
Off-Topic:


Wo steht das? "Teure Restaurants", wie es im Titel heißt, sind nunmal auch immer subjektives Empfinden. Daher sollte man vielleicht auch schreiben, was man als teuer empfindet und was nicht.

Off-Topic:
Naja, es geht um Restaurantbesuche im dreistelligen Bereich, ich definiere das als teuer und schau mal in den Titel :zwinker:
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #70
Off-Topic:
Naja, es geht um Restaurantbesuche im dreistelligen Bereich, ich definiere das als teuer und schau mal in den Titel :zwinker:

Off-Topic:
Der TS hat doch selber klargestellt, dass er eben nicht Sternerestaurants meint. Mal abgesehen davon bin ich die einzige die konkrete Zahlen genannt hat, die gehoeren nicht zu seinen Aussagen.
 
R
Benutzer Gast
  • #71
Off-Topic:
Off-Topic:
Der TS hat doch selber klargestellt, dass er eben nicht Sternerestaurants meint. Mal abgesehen davon bin ich die einzige die konkrete Zahlen genannt hat, die gehoeren nicht zu seinen Aussagen.

Eben. Diese ganze Sternerestaurantsache kam doch erst später auf, sonst wäre meine 1. Antwort hier auch anders ausgefallen, denn ich gehe nicht regelmäßig in Sternerestaurants, aber halt in welche, die für andere Menschen vielleicht schon zu teuer wären. :zwinker:
 
Stonic
Benutzer13901  (48) Grillkünstler
  • #72
Also wenn ich mir die Speisekarte vom "Sonnora" anschaue, dann frage ich mich wirklich, ob man da hingeht, OBWOHL es so teuer ist, oder WEIL es so teuer ist. 20 Euro für ein Dessert oder bis zu 50 Euro für eine Vorspeise halte ich schlichtweg für dekadent. So gut kann kein Mensch kochen, daß solche Preise gerechtfertigt wären. Und dann wird man nicht mal satt, weil man nur einen Fliegenschiß auf den Teller bekommt.

Ich bin auch sehr kritisch gegenüber dem deutschen Geiz in Sachen Nahrungsmittel. Die Deutschen essen am liebsten billig, deshalb sind ja Lebensmittel nirgends so billig wie bei uns und der Lebensmittelmarkt nirgends so hart umkämpft. Qualität ist den meisten Leuten zweitrangig. Wenn ein pappiges Aufbackbrötchen 29 Cent und ein vom Bäcker ohne Zusatzstoffe selbst gebackenes Brötchen 34 Cent kostet, dann würden die meisten Deutschen lieber 5 Cent sparen als was vernünftiges kaufen.

Aber man kann auch alles übertreiben. Wer für 150 Euro aufwärts essen geht, macht das doch vor allem, um seiner Umwelt ein gewisses "Standing" zu demonstrieren. Nach dem Motto: Mein Haus, mein Auto, mein 12-Gänge-Menü. Das hat mit Eßkultur nichts mehr zu tun, sondern das ist einfach nur dekadent.

Warst du schon mal im Sonora essen das du es beurteilen kannst ? Ich denke nicht denn sonst würdest du nicht so einen Unfug über die POrtionen im Sonora schreiben wie du es hier tust und ja es ist sein Geld wert. Man wird auch im Sonora von einer Vorspeise satt aber das ist wirklich rausgeworfenes Geld da sollte man lieber das Menu essen und die verschiedenen Aromen und Texturen spielen.
Ich kann das Sonora nur empfehlen sowohl von der Küche, dem Ambiente oder aber auch der Atmosphäre denn trotz seiner drei Sterne ist es dort sehr locker. Meine Frau und ich waren auf einem WE-Trip in der Eifel unterwegs als wir mittags Hunger bekamen und ins Sonora sind in Jeans, T-shirt und Sportschuhen und ich muß sagen wir wurden nicht blöde angeschaut hatten ein absolutes Traumerlebnis und uns hinterher noch mit Herrn Thieltges (dem Koch und EIgentümer) unterhalten.

Es war teuer das geb ich zu aber es war ein Erlebnis das es mir wert war
 
H
Benutzer37284  (39) Benutzer gesperrt
  • #73
Off-Topic:
Der TS hat doch selber klargestellt, dass er eben nicht Sternerestaurants meint. Mal abgesehen davon bin ich die einzige die konkrete Zahlen genannt hat, die gehoeren nicht zu seinen Aussagen.

Dann soll er halt mal konkret definieren was er so ausgibt und ja, ich glaube schon, dass das im höheren Bereich liegt sonst bräuchten wir nicht darüber reden. Niemand wird wohl sagen, dass ein 3-Gänge-Menü für 30 EUR zu teuer ist.
 
W
Benutzer108672  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #74
@Hyperbolikuss
In Post Nr. 58 hatte ich ja bereits einen groben Richtwert für die Menüpreise in den unterschiedlichen Kategorien gegeben. Regelmäßig gehen wir in Restaurants ohne Sterne, die aber trotzdem für ihre hochwertige Küche prämiert sind. Hier liegt der Preis für ein Menüi, wie oben bereits dargelegt, bei etwa 45€ pro Person plus Getränke. So kommt jeder von uns im Schnitt auf Ausgaben von 250€ für Restaurantbesuche im Monat. Dafür sparen wir an anderer Stelle. Besuche in jetzt in den Fokus geratenen Sterne-Restaurants finden bei uns nur zu besonderen Anlässen statt. Im Gegenzug machen wir dann aber z.B. kürzerere Urlaube, als es vielleicht andere machen würden.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #75
Noch ein Nachtrag zu meinem letzten Beitrag:
Beim Essen ist es doch einfach wie bei vielen anderen Dingen auch: Irgendwann ist eine Grenze erreicht, bei der der Preis noch immer extrem ansteigt ohne dass man dafür dann auch einen rational messbaren adäquaten Gegenwert bekommt.
Mit einer Foto-Ausrüstung von Leica (Kamera: 8000€, jedes Objektiv mindestens 2000€) kann ich auch keine so viel besseren Fotos machen, dass der Mehrpreis im Vergleich zu einer hochwertigen Foto-Ausrüstung ,die nur die Hälfte kostet, gerechtfertigt wäre. (Ganz im Gegenteil: Ich muss sogar weniger Komfort u.A. durch den fehlenden Autofocus in Kauf nehmen)
Aber trotzdem ist eine Leica M9 mit den passenden Objektiven ein verdammt geiles Stück Technik, Optik und Feinmechanik mit einem ganz hohen, nicht wirklich rationalen "Habenwill-Faktor" und ich kann Jeden verstehen, der, wenn er genügend Geld übrig hat, eine solche Kamera entgegen jeglicher objektiver Vernunft kauft.

Warum sollte es so etwas beim Essen nicht auch geben? - Ich verspüre zwar bei einem hochpreisigen Nobelrestaurant keinen "ich will da rein"-Gefühl... aber Viele haben ja auch kein "Habenwill-Gefühl", wenn sie eine Leica M9 sehen :zwinker:
 
Calico
Benutzer96881  (42) Benutzer gesperrt
  • #76
Wir gehen gerne in der "gehobenen Gastronomie unterhalt des Sternebereichs" essen. Einmal, weil das Essen sehr sehr lecker schmeckt und zweitens, weil man (jedenfalls in unserem Stammrestaurant) hochwertige Produkte angeboten bekommt. Hochwertig heißt für mich: keine billigen Fertigsoßen mit Zusatzstoffen, die da nicht hingehören; regionale Produkte, die keine weiten Transportwege hinter sich haben; Fleisch, dass nicht aus Massentierhaltung stammt (auch wenn ich selbst keins esse, ich mag es, wenn der Betrieb darauf wert legt). Das ist mir persönlich alles sehr wichtig, wichtg genug jedenfalls, dass ich gerne auch etwas mehr Geld dafür ausgebe.

In wirkliche Sternerestaurants gehe ich nicht so furchtbar gerne, weil ich ein schwieriger Esser bin und mich deshalb oft schwer tue, da etwas zu finden, was ich gerne essen würde. Ich habe es schon erlebt, dass es fast nur Fleischgerichte auf der Karte gab und die wenigen vegetarischen Gerichte leider aus Gemüse bestanden, was ich nicht mag.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #77
Noch ein Nachtrag zu meinem letzten Beitrag:
Beim Essen ist es doch einfach wie bei vielen anderen Dingen auch: Irgendwann ist eine Grenze erreicht, bei der der Preis noch immer extrem ansteigt ohne dass man dafür dann auch einen rational messbaren adäquaten Gegenwert bekommt.
Mit einer Foto-Ausrüstung von Leica (Kamera: 8000€, jedes Objektiv mindestens 2000€) kann ich auch keine so viel besseren Fotos machen, dass der Mehrpreis im Vergleich zu einer hochwertigen Foto-Ausrüstung ,die nur die Hälfte kostet, gerechtfertigt wäre. (Ganz im Gegenteil: Ich muss sogar weniger Komfort u.A. durch den fehlenden Autofocus in Kauf nehmen)
Aber trotzdem ist eine Leica M9 mit den passenden Objektiven ein verdammt geiles Stück Technik, Optik und Feinmechanik mit einem ganz hohen, nicht wirklich rationalen "Habenwill-Faktor" und ich kann Jeden verstehen, der, wenn er genügend Geld übrig hat, eine solche Kamera entgegen jeglicher objektiver Vernunft kauft.

Warum sollte es so etwas beim Essen nicht auch geben? - Ich verspüre zwar bei einem hochpreisigen Nobelrestaurant keinen "ich will da rein"-Gefühl... aber Viele haben ja auch kein "Habenwill-Gefühl", wenn sie eine Leica M9 sehen :zwinker:

Also irgendwie finde ich, driftest du bei deinen Vergleichen immer in ziemliche Extreme ab.
Ich denke, man kann die gehobene Gastronomie besser mit einer guten SLR vergleichen, die sich auch Normalsterbliche in der Regel nach ein paar Monaten sparen leisten können, die aber nicht notwendig ist, um Fotos zu machen. Man braucht sie aber, um Fotos mit bestimmten ästhetischen Anspruch zu machen.

Die Leica M9 ist dann eher das 3* Menü, das man sich nur leistet, wenn man ein extremer Liebhaber ist der gleichzeitig auch das nötige Kleingeld hat.

Off-Topic:
Warum um alles in der Welt du dir eine Systemkamera kaufst, bei der jedes Objektiv ein Heiden Geld kostet, wird sich mir allerdings nie erschließen, für den Preis hättest du auch eine vernünftige DSLR bekommen können.. ich stand vor einem Jahr vor der selben Entscheidung :zwinker:


Ich finde es interessant, wie oft Michelin-Sterne mit einem steifen Ambiente in Verbindung gebracht werden. Nun, vielleicht haben viele Leute die das sagen das noch gar nicht erlebt?! Zugegebenermaßen gibt es viele Abstufungen. In der Schwarzwaldstube wird halt noch Hummer Thermidor gekocht, das ist klassisch französische Küche auf höchstem Niveau mit der entsprechenden Etiquette. (Auch da muss man aber nicht im Frack kommen).

In den USA ist das sowieso alles etwas anders. Da habe ich dieses Jahr das erste Mal in einem Sterne-Restaurant gegessen und das Ambiente war total entspannt, das Personal jung, der Service sehr persönlich...
Aber die leisten halt auch Dinge, die ich in der "normalen" Gastronomie so schlicht nicht erlebe. Ich habe zum Beispiel eine Schalen- und Krustentierallergie und bin damit sowieso schon eigentlich unbeliebt in der gehobenen Gastronomie. Denn in dem Moment, wo ich sage, dass ich allergisch bin, ist der Gastronom irgendwie in der Pflicht, darauf zu achten das ich keine Shrimps irgendwo reingemixt bekomme (wie das rechtlich in Europa ist, weiß ich nicht, in den USA ist das extrem streng). Als wir dort waren und ich das bekannt gegeben habe hat das Küchenteam wahrscheinlich mit den Augen gerollt, aber ich habe nur den Service erlebt, und die hat wirklich alles beachtet. Ich darf z.B. Jakobsmuscheln essen, aber in dem Gericht in dem die drin waren, war Hummerfond drin. Das hat sie direkt gewusst. Auch wurde darauf geachtet, dass die Teller mit Schalentieren (für meinen Freund) und die für mich getrennt aus der Küche getragen wurden und nicht von der gleichen Person. Das klingt total übertrieben, ist aber wichtig.

...es gibt sicherlich auch positive Ausnahmen in der "normalen" Gastronomie, die da auch super auf Zack sind, aber ich habe es bisher selten erlebt. In der gehobenen Gastronomie fühle ich mich in der Hinsicht gut aufgehoben, super betreut und als Gast wertgeschätzt.

Wir werden jedenfalls im August noch zwei Haubenrestaurants (2 Gault Millaut Hauben) ausprobieren, in einem kostet das 6-Gang Menü inkl. Weinbegleitung auch knapp 100€, aber das macht man ja auch nicht jeden Tag. Dafür gehen wir halt bis dahin nur günstig essen :zwinker:
 
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