• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Taufe - ja oder nein?

Schnecke106
Benutzer85763  Beiträge füllen Bücher
  • #1
Ihr Lieben,

nur aus Interesse wie die Eltern auf dem Planeten es wohl mit der Taufe halten:

Sind Eure Kinder getauft? Was waren Eure Beweggründe? Oder was spricht für Euch dagegen?

Unsere Kinder (4 Jahre und 7 Monate alt) sind nicht getauft, da wir uns wünschen, dass sie das alleine entscheiden. Mein Mann und ich sind beide evangelisch und auch beide in der Kirche, mein Mann ist gläubig, ich eher nicht so. Wir gehen nicht in die Kirche (nur sehr selten), zuhause beten wir zum Essen und zum schlafen. Eine Bibel haben wir aber nicht im Haus. :zwinker:

Unsere (kleine) Kirchengemeinde ist eher locker, es werden schon auch tolle Sachen gemacht. Die Pfarrer sind so alt wie ich, es ist also auch eher moderner (kein Vergleich zu meiner Kindheit). Unsere Tochter besucht auch einen christlichen Kindergarten.

Ab und zu bin ich mir echt unsicher, ob unsere Entscheidung "richtig" ist oder nicht. In letzter Zeit träume ich echt viel von Tauffesten :confused: Und manchmal frage ich mich, ob wir nicht zu viel Gewese darum machen, denn der eigentliche Eintritt in die Kirche erfolgt ja erst mit der Konfirmation, d.h. die Kinder können immer noch selbst entscheiden. Und wie realistisch ist es, dass ein Kind selbst entscheidet? Passiert das überhaupt, ohne dass man das Thema dem Kind gegenüber immer wieder anspricht?

Vielleicht unterliege ich auch gerade dem Druck, insbesondere den Großeltern ist es wichtig (die sind gläubig, aber nicht schlimm religiös). Und auf dem Dorf "macht man es halt so". Und irgendwie wäre so ein Fest auch schön. :ashamed:
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #2
Unsere Kinder (also sowohl unsere Tochter als auch meine Stiefsöhne) sind nicht getauft.

Mein Mann und ich sind beide vor Jahren aus der Kirche ausgetreten.

Mein Mann wurde zwangsgetauft, meine Eltern (evangelisch) haben mir die Wahl gelassen, als ich alt genug war. :smile:

Als meine Schwiegermutter uns fragte, ob wir das Töchterchen taufen lassen, meinte mein Mann ganz trocken: „Nein, da würde ich eher eine Ziege opfern und den Teufel besingen.“ Fand sie unlustig. :zwinker:
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #3
Unsere Kinder sind nicht getauft. Ich würde aber gerne, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man religiöse Identität nie so ganz erhält (oder eben anders), wenn man nicht hinein geboren wurde. Ich fand das als Kind sehr schade und wäre gerne getauft geworden. Habe ich dann als Erwachsene nachgeholt, aber es war für Mich nie das Gleiche.

Mein Mann ist aber dagegen. Er wuchs in einer Gemeinschaft auf, in der Kinder nicht getauft werden. Es ist schwer diese Denke abzulegen. Und ich weiß, dass ein großer Punkt ist, dass er keine Lust auf die Diskussionen mit seiner Familie hat. Mmn ein beschissener Grund.

Wenn die Kinder groß sind, können sie ja wieder austreten, es täte ihnen ja nichts. Aber die verlorene Zeit ohne religiöse Identität kann man nicht nachholen. So habe ich das als Betroffene immer empfunden. Wenn einem Glaube nichts gibt, dann können einem die drei Tropfen Wasser als Baby ja auch egal sein. Für mich sind sie aber mehr und ich würde meinen Kindern dies gerne ermöglichen. Aber eine Taufe ohne Zustimmung beider Eltern ist kirchenrechtlich nicht möglich und ich will meinen Mann natürlichauch nicht hintergehen. Also hoffe ich, dass meine Kinder sich im Rahmen der Konfirmation taufen lassen.
 
M
Benutzer142514  (36) Meistens hier zu finden
  • #4
Bin kein Vater, aber ein ungetauftes Kind, das mit der Entscheidung seiner Eltern sehr glücklich war. Bei meinen Eigenen Kindern würde ich es auch so handhaben, also genau so:
Unsere Kinder (4 Jahre und 7 Monate alt) sind nicht getauft, da wir uns wünschen, dass sie das alleine entscheiden

Ich selbst möchte nie einer Religion angehören, ich brauche das nicht. Habe aber auch nichts dagegen, wenn andere Leute in der Religion Halt finden. Diese Entscheidung können aber nur Erwachsene treffen (Konfirmanden haben diese selbstbestimmte Denkweise, die ein solcher Entschluss benötigt, meiner Meinung nach - die sich auch auf entwicklungspsychologische Erkenntnisse stützt - auch noch nicht... und Babys haben selbstredend noch nicht so ausgebildete Synapsen in der Denkzentrale, um sich mit einer solchen Frage selbstbestimmt zu beschäftigen).
Womit ich aber oftmals ein Problem habe ist die Institution, die hinter einer Religion steht (also im Christentum die Kirche).
Das ist ein Unternehmen, in dem es auch um Machtfragen geht und die haben da so ihre Druckmittel, mit denen sie ihre Kunden an sich binden (um nicht zu sagen "fesseln") wollen. Die Taufe ist da der erste Schritt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Krümel ist getauf. Ich fand und finde sowohl den Gedanken schön, dass er auch jetzt schon volles Mitglied eben jener Gemeinde ist, als auch, dass es sich schon als Kind dieser Gemeinde kennenlernen kann während des aufwachsens.
Wir selbst sind nciht besonders religiös, aber beispielsweise meine Schwiegereltern schon (da wird auch vor dem Essen gebetet und Krümel betet dann fleißig mit). In Berührung mit all dem käme Krümel da sowieso.

Krümel ist ja ebenso wie wir katholisch. Erstkommunion ist in der 3ten Klasse, so mit 9 Jahren. Ich verstehe den Gedanken, dass man das Kind später selbst entscheiden lässt, aber Hand aufs Herz, ein 9jähriges Kind kann die gesamte Tragweite dieser Entscheidung ebensowenig treffen wie ein Baby. Bei den Protestanten mit 14/15 sieht das anders aus, da sind Kinder schon weit verständiger, aber mit grad mal 9 Jahren ist das auch noch zu viel.
Also wär hier die Entschiedung für oder gegen Taufe auch gleich eine Entscheidung für oder gegen die Erstkommunion - oder eine etwas seltsam anmutende Erstkommunion zwischen lauter Kindern oder eben ganz ohne Fest drumherum.

Und ich geb ganz offen zu, dass ich durchaus auch die Vorteile, die man durch die taufe bei christlichen Kitas etc. als "Vereinsmitglied" mitbekommt, zu schätzen weiß.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #6
Ich bin nicht getauft, glaube nicht und denke nicht im Traum dran, meine Kinder taufen zu lassen. Für mich (!) ist Religion großer Humbug - kann jeder machen, wenn er möchte, aber ich halte davon nichts.

Wenn mein Kind später gläubig sein möchte und eine Taufe will - meinetwegen. Haben meine Eltern auch so gehandhabt. Ich war auch beim Konfirmandenunterricht - und habe dann kurz vor Ende entschieden, dass es doch nichts für mich ist. Verbieten würde ich das auch als Mutter nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Ich werde es meinen Kindern selbst überlassen, wenn sie alt genug sind. Sollte mein Kind mir 6 Jahren zu mir kommen und sich wünschen, getauft zu werden, wird das passieren, kommt dieser Wunsch nicht, dann bleibt es ungetauft. Mein Mann kann diese Herangehensweise akzeptieren.
 
Frau Antje
Benutzer166598  Öfter im Forum
  • #8
Wir lassen es den beiden Frei, ob sie getauft werden wollen. Weil ich da die "hoheitsgewalt" habe, dann wenn sie so um die 14/15 sind gleichzeitig zur eventuellen Konfirmation in Deutschland. Die Calvinistischen Strömungen hier sind mir irgendwie undurchsichtig.
Unsere Große geht auch auf eine christliche Grundschule und der Sohnemann wird wohl folgen.

Wir sind beide nicht die großen Kirchengänger und tun uns damit etwas schwer unseren Platz darin zu finden. Wir möchten halt auch nicht Taufen, nur weil eben dazu gehört und man das so macht.
 
Antyla
Benutzer143952  (29) Sehr bekannt hier
  • #9
Unsere Kinder sind "getauft."
Wir haben allerdings die freie Taufe gewählt. Kirchlich hätten wir sie nie taufen lassen. Wenn sie sich später für eine kirchliche taufe entscheiden, können sie das tun.
 
Aquarium
Benutzer133315  (26) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #10
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Ah, hab noch was vergessen: Kommt auch so ein bisschen drauf an, wo man sich befindet, finde ich.

Ich komme aus dem tiefkatholischen Allgäu. Ich hatte exakt 1 atheistische Mitschülerin (75% waren katholisch, 15% evangelisch, Rest Muslime), und die war immer irgendwie "anders" und hatte es echt schwer, dazuzugehören, weil sie eben all das andere, was quasi alle anderen Kinder gemacht haben (wie Besinnungstage, Kommunionsunterricht und Kommunion, Messdienern, Kirchfeier, Kinderkirchenchor... etc.) halt alles nciht mitgemacht hat.

In der Großstadt oder im Osten, wo der Anteil der Christen eh kleiner ist, ist das sehr viel einfacher dann, nicht taufen zu lassen, ohne dadurch gleich die halbe Dorfgemeinschaft mit zugehörigem Gemeinschaftswesen zu verlieren.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Ich bin getauft (katholisch) und froh darueber. :smile: Als Kind habe ich alle moeglichen tollen Angebote der Kirche angenommen: Maedchen-Jungschar, kirchlicher Kindergarten, Kindergottesdienst, Kommunionsvorbereitung, Ausfluege mit der Kirche, Religionsunterricht,... Mir hat das sehr viel Spass gemacht. Ich habe wirklich nur positive Erinnerungen an damals.

Ich habe in meiner Jugend meinen Zugang zur Kirche verloren und wuerde mich aktuell auch nicht als glauebig bezeichnen. Trotzdem gibt mir meine Religionszugehoerigkeit einen gewissen Halt. Gerade in den letzten Wochen, als es mir nicht gut ging, habe ich vermehrt gemerkt, wie ich das Beduerfnis hatte in die Kirche zu gehen. Als einen Ort der Stille, der Liebe, der Akzeptanz, des Mitgefuehls.
Ich weiss nicht, wie sich mein Glaube in den naechsten Jahren entwickeln wird. Ich wuerde mein Kind aktuell wohl auch taufen.
 
Bria
Benutzer65313  (36) Toto-Champ 2008 & 2017
  • #13
Muckelchen ist getauft. Mein Mann hat mit Religion nichts am Hut, er sah das ganze halt eher als komisches Ritual, die Antworten habe auch ich gegeben, nicht er. Ich selbst bin agnostischer Theist, habe bis vor kurzem auch im religiösen Bereich eine Ausbildung gemacht und war bis zu Muckelchens Geburt in meiner Gemeinde ziemlich aktiv. Für mich gehört Kirche und Religion also zum Leben dazu, und im katholischen eben auch die Taufe eines Kindes.
Wenn meine Tochter sich irgendwann entscheidet, dass Religion nichts für sie ist, ist das völlig in Ordnung - dann wird sie es wohl hoffentlich wie mein Mann die Taufe als lustiges heidnisches Ritual sehen und gut ist. Sollte sie aber für sich entscheiden, dass ihr Religion wichtig ist, dann kann die Taufe eben ein wichtiges Ereignis sein, siehe LULU1234 LULU1234 .
Letzten Endes wird sie mit der Firmung entscheiden, ob sie ihre Taufe bestätigen möchte oder nicht, und da sie als Elternteile verschiedene Ansichten hat, wird sie da auch völlig frei sein, hoffentlich. Weder mein Mann wäre ihr böse, falls sie sich dafür entscheidet, noch ich, falls dagegen.
Daher haben wir uns am Ende eben für eine Taufe entschieden. Letzten Endes zählt nicht ein hübsches Fest, das kann man auch ohne eine Taufe abhalten, ein Namensfest zum Beispiel. Für mich war das, was dahintersteht wichtig. Da Muckelchen eben zum Teil mit Kirchengemeinde aufwachsen wird, fand ich es für uns nur logisch und richtig, den Traditionen und der Denkweise dieses Weges zu folgen.
 
Mr. Poldi
Benutzer2610  Meistens hier zu finden
  • #14
Das ist ein schwieriges Thema, denn ich denke es gibt da keine Möglichkeit sich als Eltern wirklich "neutral" zu verhalten sodass das Kind zu einem späteren Zeitpunkt eine eigene, unbeeinflusste Entscheidung treffen kann.

Egal wie man sich entscheidet, man wird dadurch immer ein (erhebliches) Stück dazu beitragen eine Präferenz in die eine oder andere Richtung zu setzen.

Die meisten Menschen entscheiden sich eher bewusst gegen als für etwas (man probiert mehrere Kleidungsstücke an und entscheidet sich gegen diejenigen die einem nicht gefallen/stehen, man entscheidet sich bei einer Wahl für diejenige Partei bei der man am wenigsten ablehnt, etc.)

Dass sich Menschen bewusst für etwas entscheiden mit dem Sie kaum oder gar keine Erfahrung haben, das für Sie nicht präsent ist, ist eher unwahrscheinlich - nicht umsonst gibt es ja z.B. Überlegungen eine Widerspruchslösung für Organspenden einzuführen.

Wenn man also ein Kind nicht tauft um ihm zu ermöglichen eine freie Entscheidung zu treffen, dann greift diese Überlegung vielleicht zu kurz - wenn das Kind niemals erlebt was Glaube/Kirche bedeutet weil es nie damit konfrontiert ist, dann dürfte IMHO auch die Wahrscheinlichkeit sehr gering sein da "Mitglied" werden zu wollen.
Ebenso werden ja z.B. Menschen die nie mit Zigaretten in Berührung gekommen sind tendenziell eher keine Raucher, was ja der Grund ist warum man Tabakwerbung bereits stark eingeschränkt hat und mittelfristig komplett verbieten will.

Aber ist es dann eine "neutrale" Entscheidung gegen eine Taufe bzw. den christlichen Glauben wenn man das quasi nie kennengelernt hat und deshalb auch gar nicht erst darüber nachdenkt?
Ich weiß es nicht.

Neutraler wäre es da mMn eher wenn man Kindern die Möglichkeit gibt das Gemeindeleben aktiv kennenzulernen um später eine wirklich fundierte Entscheidung treffen zu können.
Aber das dürfte zum einen schwierig sein, zum anderen werden Kritiker sicherlich argumentieren dass allein das ja schon eine Beeinflussung ("Indoktrination") sei und daher dann gar keine freie Entscheidung möglich.
Dass es aber auch bei aktiver Teilnahme am Gemeindeleben möglich ist sich gegen den Glauben zu entscheiden zeigen ja etliche Beiträge in diesem Thema.

Wie man es also auch dreht und wendet, man trifft IMHO immer eine gewisse Vorentscheidung - wie bei allen anderen Dingen die man für ein Kind entscheidet (geht es in den Sportverein, Musikschule, Reiten, was für Kleidung trägt es, usw.) ebenso.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #15
Ich bin getauft (katholisch) und überhaupt nicht froh darüber :grin:

Habe alles inkl. Firmung mitgenommen, allerdings eher mit Widerwillen und war danach außer zu Beerdigungen und Hochzeiten nie wieder in der Kirche :ninja:
So ungefähr zur Zeit des Kommunionsunterrichts habe ich da letztlich völlig meinen Bezug zu Kirche und Glauben verloren. Ich war halt schon früh ein kleiner Science-Nerd :tentakel:

Deswegen würde ich potentielle Kinder auch nicht taufen lassen, sie dürften selbst entscheiden, ob und welche Religion sie annehmen wollen. Glaube, das wäre mir auch so wichtig, dass ich mich da nicht von Frau überstimmen lassen würde.
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Neutraler wäre es da mMn eher wenn man Kindern die Möglichkeit gibt das Gemeindeleben aktiv kennenzulernen um eine wirklich fundierte Entscheidung treffen zu können.
Naja, das wäre aber dann doch genau die gegenteilige Einflussnahme, Gemeindeleben ist für so eine Entscheidung ja auch nicht "neutral" zu sehen.

Ich würde Kindern da auch keine Neutralität vorleben wollen. Ich bin kein Freund des Glaubens und das würde ich auch so weitergeben. Nichtsdestotrotz würde ich Kinder unterstützen, wenn sie in die Kirche wollten.
Vor allem bin ich zwar katholisch, würde meine Kinder, wenn sie schon in die Kirche wollten, aber lieber woanders sehen. Ich empfinde die katholische Kirche einfach als eine sehr negative Organisation der Weltgeschichte.
 
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Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #24
Meine Brüder wurden getauft, aber ich als Jüngste nicht (meine Eltern waren selbst nie überzeugt, haben vorher nur so mitgemacht). Naja, ich wurde von meiner Mutter in der Badewanne getauft, aus purer Angst. Ich bin und war schon immer froh darüber zu keiner Kirche zu gehören. Weder hatte ich dadurch Nachteile noch wurde ich in irgendeiner Form ausgegrenzt, obwohl ich meines Wissens die einzige in meiner Schulklasse war, die nicht getauft war. :smile: Ich ging jedenfalls in den katholischen Kindergarten und später in den evangelischen Religionsunterricht. Ich war sogar Mitglied in der KJG und als Grundschülerin in den Sommerferien bei der "Bibelwoche" der evangelischen Kirche. Meine Eltern haben mich nie von irgendetwas ferngehalten, sondern mir zugetraut, mir mein eigenes Bild zu machen, wobei sie mir ihre eigenen komplexen Erfahrungen natürlich nicht vorenthalten haben. Ich schaute zum Beispiel öfters meiner Freundin beim Ministrieren zu und begleitete einmal eine Zeugin Jehovas zu deren Versammlung. Wann immer ich in der Kirche war, dachte ich respektvoll über das nach, was der Pfarrer so zu erzählen hatte, aber ich habe nie nur eine Sekunde ernsthaft an einen Gott geglaubt und schon gar nicht an irgendwelche absurden Regeln. :ninja: Den Gemeinschaftsgedanken der Taufe bzw. der Kirchenzugehörigkeit kann ich nicht ganz nachvollziehen, denn ich habe mich nie nicht der Gemeinschaft (im Dorf, im Stadteil, in der Schule oder wo auch immer) zugehörig gefühlt. :ashamed:

Also, nein, meine Kinder werden nicht getauft, hauptsächlich deshalb, weil wir eben nicht daran glauben. :zwinker:
 
Zuletzt bearbeitet:
Schnecke106
Benutzer85763  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #37
Off-Topic:
...ihr geht nicht in die Kirche - habt keine Bibel, ihr seid teils gläubig - aber betet 2x am Tag? Das klingt für mich aber schon nach einer richtigen Bindung zum Glauben... :engel:

Naja, wir finden eben, dass man zum Glauben nicht in eine Kirche gehen muss - das geht genauso gut zuhause, auf einem Berg oder meinetwegen in der Sauna. Ebenso muss man dafür nicht in der Bibel lesen. Es gibt ja keinen festen Ort, wo man den Glauben ausleben muss. Meinem Mann ist der Glaube wichtig, mir gibt das nicht viel. Anfangs hatte ich nichts gegen eine Taufe (weil man es halt so macht), dann war es meinem Mann plötzlich wichtig, dass sie alleine entscheidet.

Unsere Kinder haben Zugang zur Kirche, alleine durch den Kindergarten. Die Großeltern sind regelmäßig in der Kirche, sogar im Kirchenvorstand. Dadurch haben wir regelmäßig Kontakt zum Gemeindepfarrer. Sie bekommen das Leben in der Gemeinde also mit. Kindergottesdienst, Ferienspiele, etc. gibt es auch. Später im CVJM auch allerhand für Jugendliche. Ihr Cousin wurde letztes Jahr getauft.

Ich glaube, was mich an den alten Ansichten zum Thema Glaube stört, ist u.a. dass es gerne gesehen wird, dass man den Glauben sichtbar auslebt (was auf dem Dorf bedeutet, dass man bitte in der Kirche zu sitzen hat).

Die meisten Kinder meiner Freundinnen sind getauft und haben dann bis zur Konfirmation kaum etwas damit am Hut. Das ist doch irgendwie auch nicht Sinn der Sache.

Ich selbst bin null christlich erzogen worden, die Konfirmation habe ich gemacht, weil ich scharf auf das Geld war. Das war dann übrigens auch das Hauptargument meiner Eltern und Oma, warum ich das machen soll.

Ich hoffe halt, dass sie durch den Zugang zur Kirche genug Einblick hat, um sich dafür oder dagegen entscheiden zu können.

Danke für Eure Meinungen, das ist sehr interessant zu lesen zu und hilfreich.
 
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K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #51
Ich finde das Thema unglaublich schwierig und weiß oft selbst keine Lösung.
Ich finde, Du gehst das schon sehr gut an - nur würde ich dem Thema gar nicht soviel Bedeutung beimessen.

Wie sich Kinder entwickeln, weiß man nie - das gilt auch für deren Religiösität. Aber für mich ist Religion Privatsache; solange Menschen davon nicht ihr komplettes Leben bestimmen lassen, ist sie ein unbedeutendes von vielen Details, die letztlich darüber entscheiden, ob andere Menschen mit dieser Person zurechtkommen oder nicht.
Wer seinem Kind wirklich eine ganz offene Entscheidung lassen möchte, müsste in Laufe der Jahre quasi alle Religionen und Gebetshäuser, Tempel, etc mit ihnen regelmäßig besuchen und die Feste zu Hause feiern/zelebrieren. Und dann ein atheistisches Jahr einlegen...
Müssen Menschen sich überhaupt für eine der monotheistischen Religonen entscheiden? Wozu das Gedöns? Wir leben nicht mehr im Mittelalter, wo das Landesfürschtel den Aberglauben seiner Schäflein entschied; Erklärungen wie die von showrunner finde ich im im 21. Jahrhundert ziemlich bizarr (ist keine Kritik, nur 'ne Feststellung). Selbst in 'nem abgelegenen Dorf dürfte sich das ein oder andere muslimische Kind rumtreiben; wenn die Gegend streng katholisch ist, kann schon das eine evangelische Kind ausgegrenzt werden - und umgekehrt.

Ich bin in 'ner "christlich" geprägten Zeit und 'ner protestantischen Gegend aufgewachsen - hat mich so sehr beeindruckt, daß ich mit Mitte 20 aus der Kirche ausgetreten bin. Religionen abseits des Katholizismus kannte man damals nur aus dem - haha! - Religionsunterricht. Interessiert hat mich das aber alles nicht; ich fand schon die eigene Religion seltsam.

Seitdem hat sich die Welt verändert; man ist reifer; Deutschland religionstechnisch bunter geworden. Nur: Ich könnte mich immer noch nicht für eine Religion entscheiden. Judentum und Islam sind mir, wenn man sie ernstnimmt, einfach zu unpraktisch und bevormundend, die Römisch-Katholischen zu kriminell, Buddhismus zu durchgeknallt, Hinduismus ist mir mir persönlich einfach zu weit weg - und auch bei den Evangelen kommt's drauf an: Je nach Gemeinde sind die mal beliebig, mal fast so reaktionär wie der katholische Klerus.

Ich muß mich wiederholen: Brauchen Kinder zwingend eine Religion? Muß man sie da hinführen? Ich denke, wenn die der Hafer sticht, finden sie ganz von selbst den Weg zu welchem Gott auch immer. Zweifelhafte Sekten hatten auch in Deutschland Hochkonjunktur zu den Zeiten, als das Christentum faktisch Staatsreligion war...
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #94
Sorry, aber wer sich so über die Vertreter einer Glaubensrichtung äußert...

... kann in meinen Augen Religion nur verabscheuen. Vor allem in Verbindung mit diversen anderen Aussagen, die ich jetzt nicht alle einzeln hervorkramen möchte.
Wie bereits gesagt (und von dir geflissentlich ignoriert): Das war eine polemische Anspielung auf die kirchlichen Missbrauchsskandale als Antwort auf den ebenfalls ziemlich polemischen Beitrag von Maifeld Maifeld bzgl. Horrorvorstellungen mit Tonsur und Rosenkranz.

Ich habe definitiv keinen Grund dazu, die Kirchen oder Religionen allgemein zu hassen, zu verabscheuen, o.Ä. Ich stehe ihnen nur äußerst kritisch gegenüber und halte insbesondere die katholiche Kirche angesichts ihrer langen Geschichte der Vertuschung von Missbrauchsfällen nicht gerade für eine sonderlich vertrauenswürdige Organisation, der ich meine Kinder anvertrauen würde.

Ich möchte noch ein paar Dinge zu "Priester/Pfarrer im Kindergarten" ergänzen: In vielen Kindergärten gibt es nach wie vor ausschließlich weibliches Personal. Wenn einmal die Woche der Geistliche vorbeikommt, ist wenigstens für 2, 3 Stunden mal auch ein Mann da. Manche Jungs vertrauen sich den Erzieherinnen nur ungern an.

In "meinem" Dorf beginnen viele Kinder erst in die Kita zu gehen, wenn sie trocken sind. Ein Junge, dessen Mutter alleinerziehend ist, hatte mit Phimose zu kämpfen und traute es sich weder der Mama noch den Erzieherinnen sagen, und hat dann den Pfarrer mal gefragt: "Ist das normal, dass der Pipi wehtut, wenn man Lulu macht?" oder so ähnlich.

Ja, war ein Zufall, dass ausgerechnet ein Junge die alleinerziehende Mama hat und in dieser Kita ausschließlich Frauen arbeiten und genau dieser Junge eine ausgeprägte Phimose hatte. Aber ich finde auch männliche Bezugspersonen sehr wertvoll und nur weil der Pfarrer ist, soll man ihm die Tür zeigen? Die zwei haben ja nicht an seinem Penis rumgedoktort.

Und ich bin mir sehr, sehr sicher, dass viele Kinderschänder nicht streng katholisch oder gar Geistliche sind. Nur mal so am Rande.
Natürlich gibt es ganz viele Priester und sonstige Geistliche, sowie Mitarbeiter kirchlicher Einrichtungen, die völlig in Ordnung sind und in ihrem Amt oder Beruf gute Dinge tun. Das möchte ich definitiv nicht bezweifeln.

Aber trotzdem ist es nun wirklich nicht so weit hergeholt, dass eine Organisation, in der Missbrauchsfälle seit Ewigkeiten ziemlich gut vertuscht werden, für so manchen Täter ein äußerst attraktives Betätigungsfeld darstellt, in dem er sich ziemlich sicher fühlt. Natürlich ist das auch dort nur eine kleine Minderheit, die womöglich nur etwas größer ist, als in weltanschaulich neutralen Einrichtungen.
Und deshalb würde ich meine Kinder eben deutlich lieber einer weltanschaulich neutralen Einrichtung anvertrauen, als einer kirchlichen.

Natürlich ist es äußerst vorteilhaft, wenn es in der Kita auch männliche Bezugspersonen gibt. Allerdings wäre es mir deutlich lieber, wenn es sich dabei um einen Erzieher handeln würde, als um einen Priester, Pfarrer, o.Ä.
Und im Zweifelsfall wäre mir eine Kita ohne männliche Bezugsperson deutlich lieber, als eine kirchliche Kita.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #95
ich war und bin sehr froh, nicht getauft zu sein. ich bin zwar selber keiner religion anhängig, aber ich glaube und respektiere, dass die taufe für gläubige mehr als nen paar tropfen wegzuwischendes wasser ist - nicht unbedeutend ist.

ich habe dreimal in meinem leben ernsthaft drüber nachgedacht, mich auch gefragt, ob es so richtig ist. einmal, so im alter von 12 jahren, als ich viel karl may gelesen habe, der mensch kann dieses thema echt... glaubwürdig rüberbringen, und so, dass ich es zumindest respektiere, auch wenn ich nicht dran glaube. ein zweites mal in kombination mit einem sehr gläubigem mädel so im alter von ~15 - da habe ich auch in kirchliche aktivitäten reingeschnuppert, und sogar gebete gelernt. ein drittes mal, als meine nichte getauft wurde (warum auch immer), und ich halt... hätte getauft sein müssen, um pate zu sein.

jedes einzelne mal lief es für mich aber aufs gleiche hinaus: ich glaube nicht an eine gottheit, und so zu tun als ob.... geht nicht, dafür respektiere ich zu sehr, was der glaube anderen bedeutet. ich teile den glauben zwar nicht, aber ich respektiere dass er anderen viel bedeutet, und ich werde da nichts vorspielen.

es bleibt aber bei: ich habe in alles reingeschnuppert, ich habe mich mit dem thema ernsthaft auseinandergesetzt, aber ich... bin nicht in so einer form gläubig. das, woran ich glaube, das wird noch am ehesten vom buddhismus abgebildet. in jedem fall hänge ich nicht dem christlichen glauben an. eine taufe - die religiös wichtig ist - wäre fake und lüge gewesen. nicht mein ding.

man kann es so sehen, dass es "unwichtig ist, nur ein paar tropfen wasser, wenn man eh nicht dran glaubt" - aber so kann ich es nicht sehen. dafür habe ich zu oft erlebt, wie wichtig dieses thema tatsächlich christlich gläubigen ist - und auch, wie die folgestufen für gleichaltrige nichts waren als "yes, geld, geschenke!" - und das finde ich nicht richtig.
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #96
als meine nichte getauft wurde (warum auch immer), und ich halt... hätte getauft sein müssen, um pate zu sein
Patenschaft und Taufe hängen doch nicht zwangsläufig zusammen. Wenn du den Eltern so verbunden bist, daß du ihnen irgendwas in der Richtung versprichst, eine entsprechende Rolle einzunehmen- dann reicht das auch. Wenn man sich so einig wird. Wenn man nicht glaubt, gibt es eben kein religiöses Ritual etc.
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #97
Off-Topic:
einmal, so im alter von 12 jahren, als ich viel karl may gelesen habe, der mensch kann dieses thema echt... glaubwürdig rüberbringen, und so, dass ich es zumindest respektiere, auch wenn ich nicht dran glaube.
Interessant. Den Effekt hatte ich schon mehr als einmal. Jetzt wie vor über 20 Jahren. Ist ja mein Lieblingsautor und ich habe gerade viel Zeit zum Lesen.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #98
Patenschaft und Taufe hängen doch nicht zwangsläufig zusammen. Wenn du den Eltern so verbunden bist, daß du ihnen irgendwas in der Richtung versprichst, eine entsprechende Rolle einzunehmen- dann reicht das auch. Wenn man sich so einig wird. Wenn man nicht glaubt, gibt es eben kein religiöses Ritual etc.
Nein. Zumindest bei den Katholiken (bei den Protestanten bin ich mir nciht 100% sicher, aber ich meine, da ist es ähnlich), musst du, um Taufpate zu sein, getauft (bei den Katholiken obendrein gefirmt) sein. Ansonsten kannst du nur Taufzeuge, aber nciht Taufpate sein.

Was du meinst, ist glaube ich eher die "traditionelle" Rolle des Paten, also im Sterbefall die Kinder zu übernehmen? (Wenn ich dich falsch interpretiere, ruhig korrigieren). Das kann in der Tat von jedem übernommen werden, benötigt aber ein entsprechendes Rechtsdokument, welches das Familiengericht im Fall der Fälle berücksichtigen kann, aber nicht muss. Der Taufpate wird ohne entsprechendes Dokument vom Notar übrigens standardmäßig NICHT berücksichtigt in einem solchen Fall.

Aber das sind zwei grundauf verschiedene Dinge, die häufig verwechselt werden. Der Taufpate spricht vor der Gemeinde im Namen des Täuflings und erbittet dessen Aufnahme und verbürgt sich dafür, den Täufling in diese Gemeinde mit einzuführen. Und das geht nicht, ohne Mitglied eben jener Glaubensgemeinde zu sein :zwinker:
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #99
Was du meinst, ist glaube ich eher die "traditionelle" Rolle des Paten, also im Sterbefall die Kinder zu übernehmen? (Wenn ich dich falsch interpretiere, ruhig korrigieren). Das kann in der Tat von jedem übernommen werden, benötigt aber ein entsprechendes Rechtsdokument, welches das Familiengericht im Fall der Fälle berücksichtigen kann, aber nicht muss. Der Taufpate wird ohne entsprechendes Dokument vom Notar übrigens standardmäßig NICHT berücksichtigt in einem solchen Fall.
Hast du ganz richtig interpretiert. Ich bin ja selbst evangelisch getauft und schon in meiner Elterngeneration war das einfach nur noch Gewohnheit und hatte keinerlei religiöse Bedeutung. Konkret wurde es dann auch im Sterbefall, und da ging es auch nur darum, wer sich ums das jüngste der hinterbliebenen Kinder kümmert, nicht um irgendein Seelenheil.
Daß ein einfaches "wir haben uns beim Kaffee mal überlegt und darauf geeinigt, daß ich der Pate von XY bin" nicht reicht, um im Ernstfall das Kind aufzunehmen, hatte ich mir schon gedacht. :zwinker:

Aber das sind zwei grundauf verschiedene Dinge, die häufig verwechselt werden. Der Taufpate spricht vor der Gemeinde im Namen des Täuflings und erbittet dessen Aufnahme und verbürgt sich dafür, den Täufling in diese Gemeinde mit einzuführen. Und das geht nicht, ohne Mitglied eben jener Glaubensgemeinde zu sein :zwinker:
Oh, das überrascht mich. Ich dachte nämlich wirklich, zu den Versprechen vor Gott / der Gemeinde gehöre auch, den Sterbefall (oder allgemeiner, den Ausfall der Eltern, muß ja nicht durch Tod derselben sein) abzudecken.
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #100
Oh, das überrascht mich. Ich dachte nämlich wirklich, zu den Versprechen vor Gott / der Gemeinde gehöre auch, den Sterbefall (oder allgemeiner, den Ausfall der Eltern, muß ja nicht durch Tod derselben sein), abzudecken.
Nein, so einfach ist das im Todesfall etc. nicht.

Was man dafür tun muss, kann dir rowan rowan bestimmt erläutern. Sie hat da entsprechend vorgesorgt.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #101
Off-Topic:
Oh, das überrascht mich. Ich dachte nämlich wirklich, zu den Versprechen vor Gott / der Gemeinde gehöre auch, den Sterbefall (oder allgemeiner, den Ausfall der Eltern, muß ja nicht durch Tod derselben sein) abzudecken
Ich bin Taufpatin bei 5 meiner Nichten/Neffen :grin: Nein, bei der Taufe versprichst du lediglich, die Eltern bei der religiösen Erziehung zu unterstützen und den Täufling auf seinem Weg in der Gemeinde ratgebend und beschützend zur Seite zu stehen. Von "im Sterbefall" ist da gar nichts.
Das ist einfach nur ein traditionelles Überbleibsel, weil es halt die letzten knapp 2000 Jahre so war, dass der Taufpate im Todesfall die Kinder de facto übernommen hat. Aber bis auf die letzten 100 Jahre gab es auch sowas wie Familiengerichte und Sorgerecht nicht in Staatshand :zwinker:
 
Bria
Benutzer65313  (36) Toto-Champ 2008 & 2017
  • #102
Off-Topic:
Auch bei uns spielen die Taufpaten nicht die Rolle der Ersatzeltern, falls notwendig, das haben wir auch von Beginn an so kommuniziert. Das ist so einfach auch nicht vorgesehen. Ich bin auch Taufpatin, diese Aufgabe hätte ich sonst so auch nicht übernehmen können. Ich bin übrigens nur Patin, weil die eigentlich gewünschte Patin nicht getauft ist. Wir teilen uns das dadurch - ich eher den religiösen Teil, sie den weltlichen vor Ort.
Bei den Katholiken können aber auch Ausnahmen gemacht werden. Unsere Tochter hat zwei Taufzeugen, eine evangelisch, eine nicht christlich getauft. Geht in Ausnahmefällen auch. Wir hatten schlicht niemanden katholischen außer meinen Geschwistern zur Hand, und ich wollte, dass sie jemanden außerhalb der Familie hat. Da ich aber ziemlich ökumenisch unterwegs bin, finde ich persönlich das evangelische nicht schlimm, und die nicht christliche Patin weiß mehr über alle Religionen als ich... Wir mussten da ein bisschen kämpfen, aber letztendlich war der Kirche wichtiger, dass das Kind geteauft wird, als dass die Paten katholisch sind.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #103
Off-Topic:
Interessant. Den Effekt hatte ich schon mehr als einmal. Jetzt wie vor über 20 Jahren. Ist ja mein Lieblingsautor und ich habe gerade viel Zeit zum Lesen.
der mensch hat aber auch eine schöne sicht vom christlichen glauben skizziert, der nimmt das beste mit und toleriert die schattenseiten bzw. betrachtet sie nur als "kann man machen, muss man aber nicht", verwendet und interpretiert richtig schön. ich finde es erstaunlich und gleichermaßen bewundernswert, dass "zu der zeit" - es ist ja schon eine ganze weile her, dass diese bücher geschrieben wurden, und damals war das alles noch viel strenger als heute - jemand so denken konnte, wollte, tat.

als ich in der berufsschule war hatte ich dort auch freiwilligen reli-unterricht - bei einem pfarrer der zusätzlich unterrichtete, und den menschen respektiere ich zutiefst, auch mit seinem glauben, obwohl ich nicht gläubig bin. der fragte mal, wann wir in unserem leben mehr oder weniger... christlich... religion... und so, und da habe ich auf meiner zeitlinie auch die "karl may lesephase" als größten ausreisser nach oben aufgezeichnet. der hat auch so breit gegrinst und gemeint "verstehe ich sowas von!" - hat einfach was, ist eingängig, ist positiv, ist gut.

wäre der christliche glaube im realen leben so wie in den karl may büchern... dann wär ich dabei. nicht, weil ich an einen spezifischen gott glaube, sondern weil ich an werte glaube, die mit der religion transportiert werden. das ist für mich eh der wesentlichere teil von religionen, wie sie das alltägliche leben beeinflussen.
 
Zuletzt bearbeitet:
beverly
Benutzer106075  Meistens hier zu finden
  • #104
Off-Topic:
Aber trotzdem ist es nun wirklich nicht so weit hergeholt, dass eine Organisation, in der Missbrauchsfälle seit Ewigkeiten ziemlich gut vertuscht werden, für so manchen Täter ein äußerst attraktives Betätigungsfeld darstellt, in dem er sich ziemlich sicher fühlt. Natürlich ist das auch dort nur eine kleine Minderheit, die womöglich nur etwas größer ist, als in weltanschaulich neutralen Einrichtungen.
Du gibst deine eventuell irgendwann existierenden Kinder hoffentlich auch on keinen Sportverein. Zum Rest wurde bereits genug gesagt.
 
L
Benutzer177237  (43) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #105
Warum sollte man sein Kind nicht taufen lassen..finde je nach Konfession kann das jeder selbst entscheiden.. bin Römisch Katholisch erzogen worden getauft gefirmt.. mein Sohn kann das aber selbst entscheiden wenn er alt genug ist...
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #106
Sollten der Mann und ich uns für Kinder entscheiden, würden sie Stand jetzt getauft werden.
Mir ist es wichtig und meinem Freund egal.
Hätte er etwas dagegen fände ich es schon schwierig.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #107
Off-Topic:
Du gibst deine eventuell irgendwann existierenden Kinder hoffentlich auch on keinen Sportverein. Zum Rest wurde bereits genug gesagt.
Im verlinkten Artikel ist die Rede vom Leistungssport, den ich bereits aus anderen Gründen äußerst kritisch betrachte. In diese Mühle, in der viele Kinder systematisch körperlich und psychisch verheizt werden, um einige wenige erfolgreiche Profisportler zu bekommen, möchte ich meine Kinder sowieso nicht stecken.
Dass es in diesem Bereich üble Missbrauchsfälle gab (siehe z.B. den Fall Larry Nassar), ist durchaus bekannt und verstärkt meinen negativen Eindruck vom Leistungssport.

Über das Ausmaß im Breitensport macht der Artikel dagegen keine Aussage. Und da sehe ich bisher im Gegensatz zu Kirchen und Leistungssport auch keine Organisation, die eine systematische Vertuschung in diesem Umfang ermöglichen könnte.
 
Subway
Benutzer54399  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #108
Off-Topic:

Du gibst deine eventuell irgendwann existierenden Kinder hoffentlich auch on keinen Sportverein. Zum Rest wurde bereits genug gesagt.
Off-Topic:
Der komplette Breitensport vs. eine einzige Organisation. Ja, wenn Sportverein X bekannt für sexuellen Missbrauch wäre, die Fälle trotzdem vertuscht und die Täter einfach nur in andere Standorte verschiebt, dann würde ich mein Kind mit absoluter Sicherheit da nicht anmelden.
 
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