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Täter- Opfer- Ausgleich ?

E
Benutzer179337  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo,
vor ein paar Monaten habe ich auf Drängen meiner Geschwister eine Anzeige bei der Polizei gemacht, obwohl ich dagegen war. Ich kann auch nicht richtig einordnen was mir passiert ist. Ich hatte einen Mann auf einer Party kennengelernt, danach haben wir fast jeden Tag miteinander telefoniert und jeden Tag miteinander geschrieben. Nach ein paar Wochen haben wir uns dann getroffen und sind in eine Wohnung gegangen. Wir haben uns lange unterhalten und dann haben wir uns irgendwann geküsst und auch gekuschelt. Wir sind auch schon etwas intimer geworden, aber immer wenn er in mich eindringen wollte habe ich ihm gesagt, dass ich das nicht möchte. Dann hat er es auch erstmal gelassen und ich war der Überzeugung, dass er es verstanden hatte. Doch dann hat er weiter gemacht und ist dann einfach irgendwann ohne Kondom in mich eingedrungen. Ich wollte mich wehren, aber ich konnte nicht. Ich war irgendwie total geschockt und wollte nur, dass es vorbei ist. Ich stand auch total neben mir. Als ich endlich aus der Wohnung war habe ich meine Geschwister angerufen, die mich überredet haben noch in der Nacht zur Polizei gehen. Ich habe dort eine Aussage getätigt und wurde danach noch im Krankenhaus untersucht. Er hatte mir auch direkt danach geschrieben, dass er alles genossen hätte, außer als ich nein gesagt habe und er weiter gemacht hat. Er hat sich dafür entschuldigt. Circa 2 Wochen nach dem Vorfall hat er es nochmal im Chat zugegeben, danach aber geleugnet. Das Verfahren wurde jetzt mangels Tatverdacht eingestellt. Ich habe jetzt irgendwie Angst durch die Stadt zu laufen und ihm über den Weg zu laufen. Ich bin daher am überlegen, ob ein Täter-Opfer- Ausgleich vielleicht sinnvoll wäre. Es geht mir nicht darum, dass er die Sache zugibt, sondern wie er auf mich reagiert. Die ganze Zeit über habe ich auch Schuldgefühle, da er mir auch gesagt hat, ich würde übertreiben was an dem Abend passiert ist. Und jetzt frage ich mich, ob er recht hat und alles gar nicht so schlimm war. Er hat ja an sich auch keine Gewalt angewendet und jetzt wurde das Verfahren ja sowieso eingestellt. Ich bereue es einfach, dass es diese Anzeige gab.
 
Ԝіnter
Benutzer176976 Sorgt für Gesprächsstoff
  • #2
Und jetzt frage ich mich, ob er recht hat und alles gar nicht so schlimm war.

Wie könnte er recht haben? Er weiß doch über dich und deine Gefühle wohl nicht besser Bescheid als du?

Auch dass das Verfahren eingestellt wurde, heißt nicht, dass deine Wahrnehmung falsch wäre oder du mit deinen Gefühlen "im Unrecht" wärst.

---

Unter Umständen könnte eine Begegnung mit ihm für dich tatsächlich hilfreich sein.
Hast du denn Unterstützung? In einer Therapie oder einer Beratungsstelle vielleicht?
 
E
Benutzer179337  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #3
Ja das stimmt... er hat mich einfach total verunsichert und ich rede mir jetzt manchmal ein, dass ich ihm nicht deutlich genug gezeigt habe, dass ich es nicht will.
Ich war bereits in einer Klinik und eine ambulante Therapeutin habe ich auch. Eine Beratungsstelle habe ich ebenfalls schon aufgesucht, ich bin mir aber einfach nicht sicher was das richtige ist...
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #4
aber immer wenn er in mich eindringen wollte habe ich ihm gesagt, dass ich das nicht möchte
Du hast nein gesagt. Fertig.
Und er hat ja auch aufgehört, also ist das wohl bei ihm angekommen.
Und dann hat er es trotzdem gemacht. Und das ist absolut gar nicht okay. Und ganz sicher nicht deine Schuld.
Etwas ist gegen deinen Willen mit dir geschehen. Punkt. Da hat jemand Grenzen bei dir überschritten, die er nie hätte überschreiten dürfen.

Vertrau dir in dem Punkt einfach mal selbst und hör' auf das, was du fühlst. Niemand anderes kann dir vorschreiben, wie es dir zu gehen hat und wie schlimm etwas für dich war oder nicht war.

Was sagt dein Umfeld denn?
Wenn man bedenkt, was du dir für Vorwürfe machst und wie sehr du noch neben dir zu stehen scheinst, würde ich solche Entscheidungen erstmal vertagen, bis du einen klareren Kopf hast; ich kenne mich da aber auch nicht aus.
 
Sklaen
Benutzer175418  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Toll von deinen Geschwistern das sie dich dazu gebracht haben ihn anzuzeigen.
Leider wird das viel zu selten gemacht. Unter anderem genau wegen dem was dir jetzt passiert ist. Verfahren wird eingestellt.
Da werd ich echt wütend wenn ich so etwas höre. Schlimm genug das man sich als Opfer auch noch rechtfertigen muss.
Und wie hier schon geschrieben wurde.
Nein heißt Nein. Und niemand hat das in Frage zu stellen oder sich einfach darüber hinwegzusetzen.
Es war genau so für dich wie du es empfunden hast und nicht so wie er es dir einreden möchte.
Sehr gut finde ich das du dich bereits um Hilfe gekümmert hast. Das ist wirklich wichtig jetzt.
Ob ein Täter Opfer Ausgleich in deinem Fall möglich ist weiß ich nicht. Da das Verfahren ja eingestellt wurde. Aber du hast ja sicher einen Anwalt der dir da weiterhelfen kann.
Ich wünsche dir alles gute und das du die Geschichte gut verarbeiten kannst.
 
S
Benutzer177721  (23) Öfter im Forum
  • #6
Hi!
Ich bin kein Jurist und weiß das nicht so genau. Aber so wie du es beschreibst, weiß ich nicht, ob ein TOA das richtige ist.
nach dem, was du beschrieben hast, sieht es aus, als ob er dein NEIN letztlich nicht akzeptiert hat. Dass es nicht weiterverfolgt wird, finde ich schwierig zu verstehen, aber dafür brauchst nicht du an dir zweifeln.

Ich würde empfehlen, dass du dich juristisch beraten lässt.
Du solltest das nicht bis ins Letzte verfolgen, aber beraten lassen kann nicht schaden.
 
Reaper0309
Benutzer175515  (28) Öfter im Forum
  • #7
Keine Ahnung ob mein Senf jetzt nach 2 Wochen noch was dazu tut.

Aber bei dem was du erzählt hast, solltest du dich an deine Geschwister halten. Mein persönlicher Eindruck ist, dass du momentan unter einer Art Schock stehst und das ganze nicht richtig verarbeiten kannst. Das ist eine Schutzreaktion des Menschen, schlimme Dinge zu verdrängen.

Rechtsbeistand, Weißer Ring, solltest du auf jeden Fall bitte aufsuchen!
 
ferdl
Benutzer171790  Meistens hier zu finden
  • #8
Ich würde mit einem Anwalt oder zumindest mit einer Opferberatungsstelle Kontakt aufnehmen und Beistand und Information einholen.
Natürlich ist es unangenehm, wenn man sich im täglichen Leben über den Weg laufen kann und da sind deine Überlegungen natürlich berechtigt. Eine Täter-Opfer-Aussprache könnte schon einiges an möglichen Spannungen abbauen. Er hat nach der Tat noch einige male per chat Kontakt aufgenommen und war darin dir gegenüber nicht ungut, also könnte eine Täter-Opfer-Aussprache Sinn machen.
 
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