• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Verhütung Stern TV gestern: Die verschwiegenen Todesfälle der Antibabypille

Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1
Hallo,

gestern Abend bin ich zufällig auf einen Bericht bei Stern TV gestoßen, in dem es um schwere Nebenwirkungen und Todesfälle nach Einnahme der Antibabypille neuerer Generationen ging..

Das Ganze natürlich - Stern TV üblich - etwas plakativer aufgemacht, aber dennoch sehr interessant. Anscheinend berichtet Stern TV schon seit letztem November darüber und es sind mittlerweile ziemlich viele betroffene Frauen, aber auch Angehöriger (Eltern, Ehegatten) von verstorbenen Pillenanwenderinnen aufgetaucht.

Gleichzeitig melden wohl die wenigsten Ärzte Nebenwirkungen, die mit der Pille in Verbindung stehen, an das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte, was wohl der eigentliche "Skandal" an der Sache ist - denn so werden viele Fälle als "Einzelfälle" abgetan. Es wurde geschätzt, dass nur etwa 20% der Fälle gemeldet wurden, sogar, wenn die Patientin die Nebenwirkung nicht überlebt.

Ich muss sagen, dass mich der Bericht schon mitgenommen hat - auch wenn das Thema an sich natürlich nichts Neues ist. Die Vorstellung, dass man sehr viele Frauen im gebärfähigen Alter mit Hormonen versorgt und immer mal wieder welche sterben oder schwerste Schäden davon tragen, ist nun schon irgendwie gruselig. Und nachdem ich eine Freundin fast an einer pillenbedingten Thrombose verloren habe und sie bis heute unter den Schäden leidet, bleibt schon ein komisches Gefühl. Gleichzeitig ist es ja für viele Paare völlig normal, mit der Pille zu verhüten und die Unkenntnis über Wirkweise und etwaige Probleme ist ja nun - wie man auch hier im Forum immer wieder sieht - oft erschreckend.

Vielleicht sind ja die Berichte für den ein oder anderen interessant, vielleicht auch vor dem Hintergrund, welches Präparat man selbst nimmt, eine gewisse Vorsicht zu entwickeln, wenn man Veränderungen an sich bemerkt.

Für differenziertere Informationen finde ich auch den Pillenreport interessant, der von der TK veröffentlicht wurde: https://www.tk.de/centaurus/servlet/contentblob/771128/Datei/67490/Pillenreport_2015.pdf

Die Interviews mit Anwenderinnen widerlegen jedenfalls die grundlegende Unterstellung, dass alle Pillenanwenderinnen mit Thrombose zu dick, Raucher oder unsportlich sind.

Hier der Link: Zwecklose Meldepflicht bei Nebenwirkungen: Die verschwiegenen Todesfälle der Antibabypille - Stern TV | stern TV [Die Seite selbst gefällt mir gar nicht, der Bericht war aber ganz gut].
 
Zuletzt bearbeitet:
M
Benutzer50955  Sehr bekannt hier
  • #3
Ich habe ja schon das ein oder andere Mal einen Pillenbeipackzettel in der Hand gehalten und der hat schon eine beachtliche Länge. Nehme mal an, dass der so "ausführlich" gelesen wird wie die Lizenzvereinbarung neuer Software, bei der innerhalb einer Millisekunde panisch auf "accept" gedrückt wird. An Neben- und Wechselwirkungen stand da wirklich alles drin.
Daneben muss man im betroffenen Einzelfall sagen, dass es wohl schwierig ist, eine Thrombose monokausal auf die Pille zurückzuführen. Wenn die Betroffenen dann noch rauchen, sich schlecht ernähren, sich im Alltag kaum bewegen etc. ist dieses "Die Pille ist schuld1!!1!1" so wohl kaum haltbar.

Ja, die Pille hat Nebenwirkungen. Wie jedes Medikament. Bei Schmerzmitteln bleibt der Aufschrei aber drolligerweise aus. Und diese gehören für beachtlich viele sehr selbstverständlich zum Alltag. Kritiklos, versteht sich.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #4
Daneben muss man im betroffenen Einzelfall sagen, dass es wohl schwierig ist, eine Thrombose monokausal auf die Pille zurückzuführen. Wenn die Betroffenen dann noch rauchen, sich schlecht ernähren, sich im Alltag kaum bewegen etc. ist dieses "Die Pille ist schuld1!!1!1" so wohl kaum haltbar.
Ja, das Argument bringen die Pharmaunternehmen auch immer. Tatsächlich sind oftmals aber auch Frauen betroffen, die jung, gesund und Nichtraucher sind und außer der Pille keine Ursache haben. Und das scheinen offenbar mehr zu sein, als man dachte.

Es gibt genügend Staaten, in denen die Pille der neuen Generation nicht mehr so ohne Weiteres verschrieben werden und in denen Ärzte auf die Probleme hinweisen müssen. In Deutschland werden bestimmte Präparate häufig mit Schminkspiegel als Lifestyleprodukt mitgegeben. Das sollte man schon dringend hinterfragen.

Der Vergleich mit Schmerzmitteln hinkt aus mehreren Gründen. Die brauche ich jetzt hoffentlich nicht alle auflisten? :zwinker:

[doublepost=1456397906,1456397725][/doublepost]
Da gab es neulich auch eine (vielleicht nicht ganz so reißerische) Berichterstattung des ZDF.

Antibabypillen unter Verdacht - Frontal 21 - ZDFmediathek - ZDF Mediathek

Hatten wir aber glaube ich auch hier gepostet?
Ah, das habe ich nicht gesehen, aber auch sehr interessant. Letztendlich ist das Thema ja nun wirklich nicht neu, aber ich glaube, das Ausmaß kommt war vorher nicht ganz so bekannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #5
Keine Ahnung, bei der Pille ist alles ein Skandal, aber komische Weise rauchen sie alle und kippen sich regelmäßig den Alkohol in die Kehlen.

Ist sicher was dran, aber diese Panikmache geht mir langsam auf den Strich.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #6
Keine Ahnung, bei der Pille ist alles ein Skandal, aber komische Weise rauchen sie alle und kippen sich regelmäßig den Alkohol in die Kehlen.
Wen meinst du mit "sie alle?" Und wo ist der Zusammenhang?
 
SauerMachtLustig
Benutzer122781  Planet-Liebe ist Startseite
  • #7
Ist sicher was dran, aber diese Panikmache geht mir langsam auf den Strich.
naja, für mich hat das ja mehr mit aufklärung, als mit panikmache zu tun.
offenbar ist es nun mal so, dass die ärzte z.t. selbst nicht so genau bescheid wissen, was sie da eigentlich verschreiben, oder sie scheißen einfach drauf, weil diese hersteller höhere prämien anbieten oder wasweißich.
aber ich finde es schon ziemlich fahrlässig, wie bedenkenlos die pillen der neuen generationen heute verschrieben werden, obwohl zumindest die ärzte jawohl über die gefahren bescheid wissen sollten/müssten.
und wenn diese nun mal nicht aufklären (was eigentlich ihr verdammter job wäre), bin ich froh, dass es wenigstens die medien tun.
 
G
Benutzer Gast
  • #8
Wen meinst du mit "sie alle?" Und wo ist der Zusammenhang?

Das war jetzt einfach pauschal daher gesagt.

Sorry, hatte letztens erst so n skurriles Gespräch mit ner Bekannten, die raucht und sich jedes Wochenende bei einem/einer Betrunkenen hinters Steuer setzt aber jetzt die Babypille abgesetzt hat, "weil es da ja Todesfälle gibt und die Pille sehr gefährlich ist."
 
soft murmur
Benutzer150539  (34) Sehr bekannt hier
  • #9
Egal ob reisserisch oder nicht: Ich bin immer wieder schockiert, dass die Pille in unseren Breitengraden nicht als Medikament angesehen wird. In den meisten Fällen meiner Patientenkontakte wird eine Pille (oder Hormonspirale / anderes hormonelles Verhütungsmittel) nicht erwähnt, wenn man als Arzt die Frage stellt "Nehmen sie regelmässig Medikamente?"

Dass die Nebenwirkungen nicht gemeldet werden, ist mir klar. Papierkrieg, der mir als Arzt nix bringt. Und sehr einfach unter den Tisch gekehrt werden kann. Keine Firma möchte zugeben, dass ihr Produkt einfach nicht Nebenwirkungs-frei ist und sogar für Todesfälle verantwortlich ist. Das wär doch Rufschädigung an sich selbst?

Mich wundert es garnicht, dass der Aufschrei immer wieder sehr gross ausfällt, aber schnell wieder verstummt. Mir wurde die Pille mit ca. 17 auch "unaufgeklärt" (ich wurde nach Rauchen und Thrombose in der Familie gefragt, mehr nicht) in die Hand gedrückt gegen Mens-Beschwerden. Irgendwann kam die Frage kam "sind sie damit zufrieden? Sonst gibts ein neues Präparat XY" What the hell, ne Pille ist doch kein Weichspüler oder ne Bratensauce..? Ich hab sie damals irgendwann abgesetzt und musste mich von meiner FA mit Fragen löchern lassen, warum (kein Partner und der Versuch, ob meine Beschwerden sich "verwachsen" hatten?) Neuer Versuch später mit dem Nuva Ring (wieder eher unaufgeklärt). Als ich im Langzeitzyklus von ihm Suizidgedanken bekam, wurde ich belächelt und mir wurde erklärt, dass das nicht sein kann.. Ahja. Und die Mirena wirkt nur lokal. Genau. *sarkasm off*

Noch lustiger find ich immer wieder die Reaktionen Gleichaltriger "was??? du nimmst die Pille nicht? Die hatt doch super Vorteile! (Haut, Gewicht, Haare) und ist doch soooo unkompliziert" Ne danke. Einzig mein jetziger Partner verstand mich direkt, als ich es zum 1. Mal erwähnt habe. Seine Ex hatte wohl ziemliche Probleme mit der Pille gehabt (Psyche) und er dies live mitbekommen. Er hat mir sogar aktiv ins Gewissen geredet, als ich mir über die Mirena Gedanken gemacht hatte. Sowas würde ich von einem guten FA erwarten! (Mein Freund wäre ein toller Arzt geworden..)

Ich wäre sogar dafür, dass auf die Pille, genau so wie auf Zigaretten-Packungen, Warnhinweise aufgedruckt werden sollen "Kann zu Depressionen führen", "Kann zum Tode führen", "Kann zu sexueller Unlust führen" etc. Die Pille ist kein Smarties, sondern ein (eklatanter) Eingriff in den (weiblichen) Körper!

(Und wie meine Mama sagt: "wäre dies ein Medikament für Männer, wäre es schon lange vom Markt, weil die Männer Angst hätten, ihnen würde davon der Schniedel abfallen..")

Spoiler: Ja, ich bin eher Contra-Pille eingestellt. Die Vorteile (Verhütung) decken sich für mich nicht mehr mit den Nachteilen.
 
G
Benutzer Gast
  • #10
Ich wäre sogar dafür, dass auf die Pille, genau so wie auf Zigaretten-Packungen, Warnhinweise aufgedruckt werden sollen "Kann zu Depressionen führen", "Kann zum Tode führen", "Kann zu sexueller Unlust führen" etc. Die Pille ist kein Smarties, sondern ein (eklatanter) Eingriff in den (weiblichen) Körper!

Bin da voll bei dir.

Meine vorherigen Posts beziehen sich ja auch auf die Unwissenheit der meisten. Ich kann da halt echt nur den Kopf schütteln, auch wie du erwähnt hast, da die meisten die Pille gar nicht als Medikament angeben.
 
soft murmur
Benutzer150539  (34) Sehr bekannt hier
  • #11
Off-Topic:
Keine Ahnung, bei der Pille ist alles ein Skandal, aber komische Weise rauchen sie alle und kippen sich regelmäßig den Alkohol in die Kehlen.

Darauf noch zu sprechen - bei ner 30-Jährigen ist mir das relativ egal, gerade wenn sie zu faul ist, die Packungsbeilage zu lesen. Ist ihr Körper.
Aber bei ner 14-jährigen, die wegen Mens-Beschwerden zum FA geht und dann direkt ohne grossartige Abklärung oder Untersuchung die Pille verschrieben kriegt, da könnt ich im 3-Eck-Springen. In dem Alter glaubt man, was man empfohlen bekommt und wird sie auch gewissenhaft einnehmen.
 
Wentj
Benutzer144187  Sehr bekannt hier
  • #12
In den meisten Fällen meiner Patientenkontakte wird eine Pille (oder Hormonspirale / anderes hormonelles Verhütungsmittel) nicht erwähnt, wenn man als Arzt die Frage stellt "Nehmen sie regelmässig Medikamente?"
Ich gebe die Pille immer an und frage nach Wechselwirkungen - und werde meist angeschaut als ob ich den Verstand verloren habe.
Nehmen tu ich sie mittlerweile auch schon seit 8 Jahren. Mir war die Problematik damals nicht in dem Umfang bewusst, meine FA hat aber eigentlich schon recht gut aufgeklärt, untersucht engmaschig und regelmässig und bietet auch immer wieder Alternativen an und bespricht mit mir die neueren Entwicklungen bezüglich Verhütungsmethoden. Ich verstehe auch alle Frauen, die gegen die Pille sind, bei mir überwiegen die Vorteile (für mich) die Risiken.
Trotzdem, sehr spannende Dokus!
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #13
soft murmur soft murmur : Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ich hatte zwar nie Thrombosen oder dergleichen, aber das Gefühl, dass mir jemand mit Messern durch den Unterleib rührt, war auch nicht schön. Meine Frauenärztin sagte dazu nur: "Das sollte von der Pille aber weniger werden!" - und gab mir ein neues Präparat.

Ich hatte in 7 Jahren Monostep, Yasmin, Belara, Bellissima, Yaz und Konsorten, aber alle arbeiteten andere Nebenwirkungen ab. Das Schlimmste waren Panikattacken, Todesangst und Atemnot - das war echt richtig übel.

Und wie gesagt, eine Freundin von mir ist letztes Jahr mit Schlaganfallsymptomen im Krankenhaus gelandet - Thrombose hinter dem Auge. Dem Tod gerade noch von der Schippe gesprungen, aber das komplette Programm mit Sehproblemen, Sprachfindungsstörungen usw. Ihr Baby konnte sie jetzt nur mit zig Heparinspritzen und Kaiserschnitt bekommen. Ich finde das wirklich sehr schlimm. Letzte Woche war sie wieder in der Stroke-Unit ihres Krankenhauses, weil es wieder loszugehen schien. Und das bei einer jungen, sportlichen Frau, die nie geraucht hat.

Meine vorherigen Posts beziehen sich ja auch auf die Unwissenheit der meisten. Ich kann da halt echt nur den Kopf schütteln, auch wie du erwähnt hast, da die meisten die Pille gar nicht als Medikament angeben.
Das stimmt schon. Allerdings nimmt man die Pille ja auch als grundsätzlich gesunder Mensch ein und hat nur die Verhütung im Kopf. Beim Rauchen und Trinken sind einem auch Risiken bekannt, aber nicht unbedingt akut lebensbedrohliche. Dass das auch nicht super ist, ist klar.

Ich könnte mich über das Thema echt ärgern, weil ich den Eindruck habe, man nimmt diese schweren Nebenwirkungen als Kollateralschäden der bequemen Verhütung in Kauf. Da sind die Mädels, die es unreflektiert schlucken genauso blöd, wie die Männer, die die Pille selbstverständlich erwarten. Es ist so eine Selbstverständlichkeit, so "normal", dass man das einschmeißt, es wird gar nicht hinterfragt. Von daher finde ich es gut, dass es mittlerweile präsenter wird und nicht nur als esoterische Hysterie abgetan wird.

Die meisten Menschen rechnen schlicht nicht damit, dass von ihrer Verhütung sterben könnten oder schwere Schäden davon tragen könnten. Und auch, wenn es unwahrscheinlich ist, muss man die Möglichkeit haben, sich entscheiden zu können. Das setzt aber Information voraus.

[Und ja, als mein Freund mich gestern entgeistert fragte, warum man die denn überhaupt nimmt, habe ich ihm auch die Vorteile aufgelistet. WENN man die Pille gut verträgt, kann es ein Segen sein. Aber ich finds auch schade, dass sie oft als Allheilmittel für jedes Problem eingesetzt wird. Wenn ich Zyklusprobleme habe und die Pille nehme, löse ich das Problem ja nicht. Sobald ich sie absetze, habe ich vielleicht wieder Zyklusprobleme - und eventuell noch eine ungeklärte Ursache im Raum. Ich halte das für fahrlässig, erst Recht, wenn man z.B. Kinder möchte und erst beim Absetzen der Pille merkt, dass doch nicht alles in Ordnung ist. 21 Tage und 7 Tage Pause mit Blutung wiegen einen auch in trügerischer Sicherheit, dass alles okay ist. ]
 
Zuletzt bearbeitet:
soft murmur
Benutzer150539  (34) Sehr bekannt hier
  • #14
Off-Topic:
Ich gebe die Pille immer an und frage nach Wechselwirkungen - und werde meist angeschaut als ob ich den Verstand verloren habe.
Da bist eben ne Ausnahme :grin: Von Wechselwirkungen haben wir (allgemein Ärzte) aber auch nur begrenzt ne Ahnung, weil dieses Wissen alleine schon Bücher füllt (genau so wie Schwangeren-Mediamente). Geschweige denn von allen Handelsnamen, die auf dem Markt sind. Zum Glück gibts da teils Computer-Programme, die man fragen kann oder sogar elektronische Krankenakten, die automatisch Warnungen geben. Leider sind die noch nicht in allen Krankenhäusern verfügbar. Das würde das Leben eines Assitenzarztes ziemlich vereinfachen..
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #15
Puh, wenn ich das so lese, bin ich heilfroh, nie die Pille genommen zu haben. So viele Frauenärzte wollten mir sie schon aufschwatzen, aber ich habe immer abgelehnt. Im Nachhinein auch ganz gut: Durch kürzlich erfolgte Untersuchungen wurden bei mir zahlreiche Gerinnungsstörungen diagnostiziert. Mit Pilleneinnahme hätte ich vielleicht auch schon ne Thrombose, wer weiß :hmm:.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #16
Ich bin übergewichtig und unsportlich, habe die Pille aber trotzdem, ohne auch nur eine Frage gestellt bekommen zu haben, verschrieben bekommen - gegen meine Zyklusbeschwerden. Als ich sie jetzt, sechs Jahre später, abgesetzt habe, habe ich ein Jahr lang fast durchgehend meine Tage gehabt (45 von 52 Wochen). Das hat ja super geholfen. :rolleyes:

Jetzt hat es sich so langsam eingependelt und ich werd den Teufel tun und meinen Zyklus nochmal hormonell zu überdecken. Sicher hat auch die Kupferkette Nachteile, aber als ich mal bei einer anderen Ärztin (wegen meiner Blutungen) war, also weder meine Hausfrauenärztin noch die, die mir die Kette gelegt hat, wurde ich RICHTIG blöd angemacht - was das denn solle, sie hätten mir auch eine Hormonspirale legen können, wenn ich keine Lust gehabt hätte, die Pille zu nehmen. Äh... nein. Sie hat mich auch nach der Erklärung, dass ich von den Hormonen weg wollte, nicht verstanden. ("Aber sie sagen doch, dass sie nicht schwanger werden wollen - dann sind Hormone die beste Lösung!")
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #17
Vielleicht interessiert es ja jemanden von euch:
Ich war heute mal wieder bei meiner Frauenärztin und habe sie auf die Stern-Reportage angesprochen. Sie findet, das sei reine Panikmache gewesen. Hat das auch noch mit ein paar Zahlenbeispielen begründet, die ich nicht mehr ganz wiedergeben kann.
 
Lollypoppy
Benutzer71335  (56) Planet-Liebe ist Startseite
  • #18
Aber das ist doch nix neues oder Überraschendes.
Früher wurde man eben auch konkret drauf hingewiesen und wenn man älter wird und raucht oder ähnliches auch noch mal.
Glaube eher es will keiner hören.:zwinker:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #19
Vielleicht interessiert es ja jemanden von euch:
Ich war heute mal wieder bei meiner Frauenärztin und habe sie auf die Stern-Reportage angesprochen. Sie findet, das sei reine Panikmache gewesen. Hat das auch noch mit ein paar Zahlenbeispielen begründet, die ich nicht mehr ganz wiedergeben kann.
Ich finde das Wort "Panikmache" gegenüber den Frauen, die schwere und schwerste Nebenwirkungen bekommen haben, schon - gelinde gesagt - reichlich unangebracht.

In meinen Augen setzt eine vernünftige Auseinandersetzung mit dem Thema Aufklärung voraus - über Risiken, Nebenwirkungen und die Frage, ob man bereit ist, diese Risiken einzugehen für bequeme Verhütung. Falls ja, wie man frühzeitig (!) gefährliche Nebenwirkungen erkennt und beheben kann, sodass es nicht zu bleibenden Schäden oder im schlimmsten Fall zum Tod kommt.

An dieser Auseinandersetzung ist in meinen Augen keine "Panikmache", im Gegenteil wird das Thema in meinen Augen häufig zu leichtfertig abgetan, gerade von Frauenärzten. Ich finde es schon übel, wenn mir ein Arzt sagen würde, dass es Panikmache ist, wenn ich ein Medikament nicht nehmen möchte, was im schlimmsten Fall tödliche Nebenwirkungen haben kann. Um es plakativ zu sagen: Die, die trotz expliziter Nachfrage eine Pille mit höherem Risiko verschrieben bekommen haben und nun schwerst beschädigt sind, wären um ein bisschen Panikmache vielleicht froh gewesen. Genauso wie meine Freundin, die mit Schlaganfallsymptomen unter 30 im Krankenhaus landete und ihr Baby nur mit täglichen Heparinspritzen und Kaiserschnitt austragen konnte.

Dass das zahlentechnisch alles seltene Nebenwirkungen sind, ist natürlich klar. Dennoch muss man wissen, dass sowas selten (!) möglich ist, damit es eben bei Thrombosen nicht mehr heißt, man hätte Muskelkater. Ein behandelnder Arzt muss bei bestimmten Symptomen und einer Pilleneinnahme einfach 1 und 1 zusammenzählen können und untersuchen, ob eine Thrombose vorliegt. Wenn das zuverlässig passiert und das Bewusstsein da ist, ist die Diskussion überflüssig - aber ich glaube, da sind wir noch nicht.

Aber das ist doch nix neues oder Überraschendes.
Früher wurde man eben auch konkret drauf hingewiesen und wenn man älter wird und raucht oder ähnliches auch noch mal.
Glaube eher es will keiner hören.:zwinker:
Interessant sind doch die Fälle, wo explizit nachgefragt wird und Ärzte trotzdem keine Risiken nennen. Und bei auftretenden Nebenwirkungen nicht gemeldet wird, dass diese im Zusammenhang mit der Pille stehen. Das finde ich schon ziemlich bitter.

Vernünftige Aufklärung, erwachsene Frauen, die sich dafür entscheiden und bei Nebenwirkungen fachkundig behandelt werden - das ist ja eigentlich ein gutes Ziel. Aber man muss ja wissen, womit man es zu tun hat. Das ist bei vielen "Lifestyle-"Frauenärzten, die die Pille wie Bonbons verschreiben, aber jedenfalls nicht der Fall. Meine alte Ärztin gab mir einfach alle paar Monate neue Präparate mit, wenn ich über irgendwelche Nebenwirkungen geklagt habt. Dass eine Verhütung ohne Pille für mich einfach besser ist, dazu hat sie nie geraten. Und meine neue Frauenärztin akzeptiert auch nur, dass ich keine Pille möchte, weil sie findet, dass ich unter 35 ein Kind kriegen sollte. Das ist schon etwas "speziell".
 
G
Benutzer Gast
  • #20
Ich finde das Wort "Panikmache" gegenüber den Frauen, die schwere und schwerste Nebenwirkungen bekommen haben, schon - gelinde gesagt - reichlich unangebracht.

Nein, weil das Thema bekannt ist und erst seit Kurzem gepusht wird. Dieses Verhalten fällt für mich unter Panikmache, auch wenn die Pille natürlich Nebenwirkungen hat - wie auch ganz viele andere Medikamente.

Natürlich müssen Ärzte aufklären - aber wer blind vertraut, ist selbst Schuld.
Sorry, ich kenne meine Ärztin seit ich auf der Welt bin. Dennoch erkundige ich mich immer über jedes Präperat, was ich bekomme - Beipackzettel und/oder Internet.
Wenn ich eine Diagnose bekomme, die ich für nicht schlüssig empfinde, gerade im orthopädischen Bereich hole ich mir eine zweite Meinung ein.

Wer so leichtsinnig mit seiner Gesundheit umgeht, dem ist nicht zu helfen. Man hat heutzutage so viele Möglichkeiten an Informationen zu kommen. Da kann man sich nicht einfach hinstellen und sagen - aber das wusste ich nicht.
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #21
Natürlich müssen Ärzte aufklären - aber wer blind vertraut, ist selbst Schuld.
Sorry, ich kenne meine Ärztin seit ich auf der Welt bin. Dennoch erkundige ich mich immer über jedes Präperat, was ich bekomme - Beipackzettel und/oder Internet.
Wenn ich eine Diagnose bekomme, die ich für nicht schlüssig empfinde, gerade im orthopädischen Bereich hole ich mir eine zweite Meinung ein.
Wozu studiert überhaupt noch wer Medizin? Kann man doch alles googeln :tongue:
Klar schadet es nicht sich auch noch mal selbst zu informieren, aber das Internet ist auch nicht immer die seriöseste Quelle. Im Zweifelsfall vertraue ich da lieber einem Arzt als irgendwem der vielleicht auch noch Fake ist oder von Firmen gschrieben. Wenn mir ein Arzt nicht vertrauenswürdig erscheint gehe ich halt zu einem anderen.
 
G
Benutzer Gast
  • #22
Wozu studiert überhaupt noch wer Medizin? Kann man doch alles googeln :tongue:
Klar schadet es nicht sich auch noch mal selbst zu informieren, aber das Internet ist auch nicht immer die seriöseste Quelle. Im Zweifelsfall vertraue ich da lieber einem Arzt als irgendwem der vielleicht auch noch Fake ist oder von Firmen gschrieben. Wenn mir ein Arzt nicht vertrauenswürdig erscheint gehe ich halt zu einem anderen.

Sorry, verstehe ich nicht. Unzählige Frauen verbringe ihre Zeit damit Kalorien zu zählen und im Spermarkt die Zutatenliste und Nährwerttabellen zu studieren, aber sich auch im Interesse der eigenen Gesundheit mal nur den Beipackzettel durchzulesen, dafür sind sie wieder zu faul. Sorry, aber null Verständnis.
[doublepost=1458677806,1458677532][/doublepost]Klären Euch eure Hausärzte oder sonstigen Mediziner immer vollumfänglich über die Nebenwirkungen jedes einzelnen Präperates auf? Und sei es ein Antibiotikum oder eine Hautsalbe?

Erzählt mir bitte nicht, dass sie es machen. Wer sich nur mal den einen oder anderen Beipackzettel ansieht wird schlucken müssen!
Aber jetzt auf die Frauenärzte einzudreschen finde ich mehr als unfair.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #23
Erzählt mir bitte nicht, dass sie es machen. Wer sich nur mal den einen oder anderen Beipackzettel ansieht wird schlucken müssen!
Aber jetzt auf die Frauenärzte einzudreschen finde ich mehr als unfair.
Es ist nun schon ein gewaltiger Unterschied, ob ich ein Medikament gegen eine Krankheit nehme oder ob ich ohne krankhafte Beschwerden hormonelle Verhütung benutze. Und es ist auch ein Unterschied, ob ich ein Medikament Monate und Jahre nehme, oder ob ich es wochenweise aufgrund einer bestimmten Erkrankung einsetze. Ich finde nicht, dass man die Nebenwirkungen von Medikamenten, die individuell bei bestimmten Krankheiten eingesetzt werden, mit einer Dauerverabreichung aus Verhütungsgründen gleichsetzen kann.

Ob es nun einen kausalen Zusammenhang zwischen "Beipackzettel nicht gelesen" und "Thrombose bekommen, selbst Schuld" gibt, möchte ich auch mal anzweifeln. Beispielsweise steht auch in den Beipackzetteln, dass das Risiko bei Frauen über 30 steigt, die rauchen und übergewichtig sind. Das Lesen des Beipackzettels hat meiner Freundin nun nicht geholfen, und die war zu dem Zeitpunkt Nichtraucher, normalgewichtig und unter 30. Ich finde nicht, dass man in diesem Fall leichtfertig mit seiner Gesundheit umgeht, die Leute rechnen schlicht und ergreifend nicht damit. Und die Ärzte eben offenbar auch nicht, denn oft genug werden Thrombosen dann bei jungen Frauen nicht erkannt, weil sie nicht zur klassischen Patientengruppe gehören.

Für viele Frauen gehört die Pille ganz selbstverständlich dazu. Diese Selbstverständlichkeit sollte man hinterfragen und die Leute vernünftig informieren. Und nur weil das Bewusstsein für etwas steigt und man die Selbstverständlichkeit der Einnahme zunehmend hinterfragt, ist das noch lange keine Panikmache. Hormonelle Verhütung ist für viele Paare schlicht ein Automatismus und wenn das mal jemand nicht kann oder möchte, sind viele ratlos. Und das hat nicht nur was damit zu tun, dass die Pille toll ist, sondern dass sie eben auch entsprechend vermarktet wird. Ich habe Plakate von Jenapharm mittlerweile in den Spints mehrerer Fitnessstudios gesehen - und das finde ich schon krass. Diese Plakate bewerben kein Medikament, sondern einen Lebensstil, der eben junge Frauen in - beispielsweise - Fitnessstudios adressieren soll. Und es gibt genug Ärzte dazu, die die Präparate dazu verharmlosen und über Risiken schlicht nicht aufklären. Ich finds gut, dass da ein Bewusstsein geschaffen wird, unabhängig davon, dass es aufgeklärten und informierten Menschen schon seit Jahren klar ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
soft murmur
Benutzer150539  (34) Sehr bekannt hier
  • #24
Off-Topic:
aber sich auch im Interesse der eigenen Gesundheit mal nur den Beipackzettel durchzulesen, dafür sind sie wieder zu faul. Sorry, aber null Verständnis.
Entschuldige, aber was in nem Beipackzettel alles stehen KANN ist teils weit entfernd von dem, was wirklich als Nebenwirkung auf dich zukommt. Dazu sei nur gesagt: "Nebenwirkungen" sind nicht immer genau definiert - es gibt sogennat "fixe" unerwünschte Arzneimittelwirkungen, und "variable" (Typ A und B) - aber auch "zeitlich blöderweise mit dem Medikament zufälligerweise aufgetretene Symptome". Die Klassiker "Kopfschmerzen", "Müdigkeit" oder "Verstopfung". Steht in jedem Beipackzettel, zusammen mit "Schlaflosigkeit" und "vermehrtem Stuhlgang". Das hat NIX mit dem Medikament zu tun, sondern mit der "Normalverteilung" dieser "Beschwerden" in der Bevölkerung. Wenn du 100 Menschen fragst, ob sie in letzer Zeit mal Kopfschmerzen hatten oder Verstopfung: es werden so einige Ja sagen, völlig egal, ob man denen die Pille, Globuli, Plazebo oder Kiloweise Grünkohl gegeben hat.

Wichtig ist es eben, dass man über die wichtigsten Nebenwirkungen als Arzt nochmals informiert, egal, ob die Patientin nun schlank oder dick, raucherin oder nicht-raucherin oder jung oder alt ist: Thrombosen können IMMER auftreten und bei Anzeichen davon, muss dies SOFORT abgeklärt werden.
Da nützt es mir nix, dass die Patientin gelesen hat, dass es "selten" zu ner Lungenembolie kommen kann, wenn sie Hirntot auf der Notfallstation liegt, weil sie 3 Tage lang Husten, Kurzatmigkeit und n geschwollenes Bein hatte, sich aber dachte, dass das "viel seltener" ist und es SIE drum nicht treffen würde.

Und wie oft liest man hier im Forum "ich hab Panik-Attacken" kurz nach dem Satz "ich nehm seit XY die Pille" - ja, die Pille kann Depressionen, Angstzustände und anderen psychischen Veränderungen führen. Aber kaum jemand glaubt es, bis die Pille dann abgesetzt wird und es plötzlich - oh Wunder - wieder geil aussieht im Leben. Steht auch in der PB, glaub nur niemand. Weil ist ja selten, mich wirds schon nicht treffen.

Off-Topic:
Ich darfs garnicht sagen, aber mancher Mediziner hält nicht viel von Statistik. Ob nun 1 von 100 oder 1 von 1000 - wenn der Patient es hat, dann ist ihm die Statistik scheiss egal. Und wenn du es als Arzt verpasst, bist du zu 100% der Gearschte. Statistik hin oder her.


Und für mich als Ärztin gibt es 3 Kategorien von Medikamente: Akutproblem (z.B. Antibiotika), Langzeit-Medikamente (Blutdruckmittel z.B. oder Antidiabetika) und Lifestyle (z.B. die Pille). Kategorie 3 ist nicht lebensnotwendig, Kat. 1 auf jeden Fall und bei 2 kann man sich "streiten". Und genau so sollte man auch seine eigene Verantwortung handhaben. Wer für Lifestyle die Pille nehmen will, muss sich dessen einfach bewusst sein, dass die Nebenwirkungen vielliecht mehr Schaden bringen, als "Nutzen" und der Plan B vielleicht nicht ganz so "einfach", dafür weniger lebensverändernd sein könnte, wenn es um Nebenwirkungen geht.
 
G
Benutzer Gast
  • #25
Ob es nun einen kausalen Zusammenhang zwischen "Beipackzettel nicht gelesen" und "Thrombose bekommen, selbst Schuld" gibt, möchte ich auch mal anzweifeln. Beispielsweise steht auch in den Beipackzetteln, dass das Risiko bei Frauen über 30 steigt, die rauchen und übergewichtig sind.

Wenn ich mir die Beipackzettel der Präperate ansehe, die ih genommen habe, wird an erster Stelle sofort Thrombose gennant und noch weitere Sachen, die sich sehr unschön lesen.

Ich Deutschland liegt die Zahl der Todesopfer bei denen Aspirin in Spiel war im vierstelligen Bereich. Und nun? Das ganze sogar rezeptfrei! Wo bleibt der Aufschrei?
Da kommt keiner und jeder rennt in die Apo wenn es mal drückt.

Ich mache keinen Unterschied ob ich ein Medikament einen Tag oder Jahre nehme. Nebenwirkung ist Nebenwirkung und die können teils verheerend sein.

Gemessen an den Zahlen der Antibabypille bleibt das für mich weiterhin Panikmache. Wir werden uns hier wohl nicht einig.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hörnchen
Benutzer141323  Benutzer gesperrt
  • #26
Panikmache hin oder her, mir hat dieser Beitrag hier die Augen geöffnet und wahrscheinlich auch das Leben gerettet. Ich war beim Frauenarzt und Hämathologen zum Bluttest. Und was raus kam, war entsetzlich. Ich habe zeitlebens eine schwere Blutgerinnungsstörung und hätte niemals eine Östrogen - Gestagen Pille nehmen dürfen. 8 Jahre nahm ich die Maxim und die Aida! Jetzt sagt mein Frauenarzt zu mir, er verschreibt mir nie wieder so eine Pille, nicht mal die mit Levonorgestrel. Ich fragte ihn danach, warum ich Jahre lang Glück hatte und er sagte O-Ton: "Sie sind jeden Tag über die rote Ampel gegangen, es kann jahrelang gut gehen aber eines Tages wird man überfahren"


Für mich war das krass, es war der gleiche Arzt, der mir acht Jahre die Pille verschrieb. Und jetzt diese Aussage.

Es sollte zur Pflicht werden, vor der Pillenverschreibung einen Test auf Thrombophilie zu machen.

Ich nehme inzwischen eine reine Gestagen Pille (Jubrele) die auch nach aktiver Thrombose genommen werden darf. Schöne Haut habe ich nicht mehr, aber dafür muss ich auch keine Angst haben, morgen schon an einer Lungenembolie zu erkranken.

Danke für diesen Thread. Ich hoffe er erreicht noch mehr Frauen, die ihr Risiko nicht leichtfertig unterschätzen und sich untersuchen lassen auf Thrombophilie beim Hämathologen.
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #27
Es heißt ja nicht gleich das man nicht weiter die Pille nehmen sollte.
Aber der Arzt sollte eben doch über Nebenwirkungen aufklären, damit man sie im Zweifelsfall erkennt. Das würde auch so manchen Todesfall verhindern.
Und zumindest für mich macht es halt schon einen unterschied ob der Arzt mich über eine Nebenwirkung aufklärt des das ganze ggf. auch einortnen kann, oder unreflektiert im Beipackzettel, der mehr dazu dient sich als Hersteller abzusichern als den Patienten aufzuklären.
 
Hörnchen
Benutzer141323  Benutzer gesperrt
  • #28
Das Problem, warum Menschen überhaupt Risiken unterschätzen, sich nicht weiter mit für sie ungünstigen Nebenwirkungen auseinandersetzen, liegt in der subjektiven Risikowahrnehmung des Menschen. Es bleibt viel Raum für optimistische Verzerrungen. Man selbst ist nie betroffen, vergleicht sich oft mit einem Hochrisikostereotyp, der für die eigene Person immer günstig ausfällt. Man nennt dies den optimistischen Fehlschluss der eigenen Risikowahrnehmung. Könnt ihr gerne mal googlen. Weiterhin ist es so, dass häufige Risiken unterschätzt werden, kumulative Risiken ebenfalls und kombinierte Risiken, z.B das Thromboserisiko beim Vorliegen der zwei RISIKOFAKTOREN Rauchen & Pille, werden ebenfalls massiv unterschätzt.

Risiko. Was ist das überhaupt? Es ist die Möglichkeit eines Schadens oder Verlustest als Folge eines Ereignisses oder einer Handlung. (Jungermann & Slovic, 1997). Es kann, es muss aber nicht.

Unterschätzen von Risiken führt aber langfristig zu problematischem "Gesunheitsverhalten" - Ziel des BzgA ist es daher, Menschen aufzuklären über Risiken. Doch in der Risikokommunikation gibt es so zahlreiche Probleme.

Menschen zeigen Abwehrmechanismen gegen ungünstige Informationen, wollen diese nicht annehmen, bagatellisieren. (Steht im Zusammenhang mit der Dissonanztheorie). Sie sind der festen Meinung ,dass ein Mensch gleichen Alters und gleichen Geschlechts (Peer) ein höheres Risiko hat, als man selbst. Auch personenbezogene Information hilft nicht einzuschätzen, wie riskant man lebt. Z.B. Rückmeldung von zu hohem Cholesterinspiegel. Dazu fangen Menschen an, Informationen defensiv zu reinterpretieren, das heißt, es wird gegooglet was das Zeug hält, nach Informationen, die gegen die Risikoinformation stehen. Man versucht sich dadurch zu beruhigen. (Selbsttäuschung)

Ich hoffe sehr, Menschen verschließen nicht weiter die Augen sondern klären ihr individuelles Risiko reflektiert ab.

Pille & Thrombose ist keine minimale Wahrscheinlichkeit. Schon gar nicht wenn Faktoren hinzukommen, wie Blutgerinnungsstörungen, Rauchen, Übergewicht. Seit offen für diese Information. Trefft eure Entscheidungen für eine hormonelle Verhütung wirklich bewusst und informiert. Streitet nicht alles ab, was euch irgendwie in alten Verhaltensweisen bedroht. Klärt euer eigenes Risiko wirklich ab, wenn euch eure Gesundheit am Herzen liegt.

Für alle, die mal ein bisschen reflektiert mit Risiken umgehen wollen, empfehle ich das Buchkapitel "Risikowahrnehmung & Risikokommunikation" von Renner & Schupp.
 
Zuletzt bearbeitet:
B
Benutzer Gast
  • #29
Hm, also meine Frauenärztin rät stark von der Pille ab (ist auch der Grund, weshalb ich zu ihr gewechselt habe). Auf Wunsch hin verweigert sie natürlich nicht den Rezeptblock, aber sie klärt ihre Patienten sehr gut auf und ist auch bestens informiert.

Die Reportage habe ich nicht gesehen, aber mich stark mit dem Thema befasst, als es bei uns zum Aufschrei wegen der Yasmin Pille kam. Natürlich ist es eine Schweinerei, was in diesem Zusammenhang passiert und ich möchte keinem Betroffenen sagen, dass er selber schuld sei, aber ein gesundes Misstrauen und Kritik möchte ich jedem ans Herz legen.

Mein Umfeld und ich haben viel Erfahrungen mit schlechten Ärzten gemacht - leider ist das an der Tagesordnung und inzwischen bin ich davon überzeugt, dass Menschen tatsächlich helfen zu wollen nicht die Hauptmotivation von den meisten Medizinern ist. Sie gehen ihrem Job halt oft genau so halbpatzig nach wie andere Menschen auch - es hat nur schlimmere Konsequenzen. Inzwischen habe ich sehr gute Ärzte gefunden und fühle mich bei ihnen auch gut aufgehoben - kritisch bleibe ich meiner Gesundheit zuliebe trotzdem und würde das auch jedem so empfehlen :zwinker:
 
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren