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Stark unselbstständige Partnerin & Klette

Dark84
Benutzer94422  Meistens hier zu finden
  • #1
Finde soetwas immer sehr schwer zu schreiben, es klingt so destruktiv. Vor allen Dingen, weil sie im Kern eine sehr sensible, liebevolle Person ist. Allerdings auch extrem stark unselbstständig / vergesslich.

Sie ist Dezember 2013 aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet, wir haben uns im November 2015 erstmals kennen gelernt über eine Singlegruppe in Facebook. Bis Februar 2016 hat sie den C1-Kurs erfolgreich absolviert und war dann lange Zeit beim Jobcenter. In 2017 sollte ihre befristeter Aufenthalt ablaufen. Sie hätte verlängern können, aber wieder nur mit Befristung. Hätte Sie einen Job gehabt, könnte sie den unbefristeten Aufenthalt beantragen. Daher habe ich sie - weil ich eine Firma habe - angestellt. Konnte einen - aus meiner Perspektive - einfachen Auftrag akquirieren.

Leider wurde diese Arbeit nicht zur Zufriedenheit des Auftraggebers ausgeführt, daher musste ich den Auftrag am Wochenende unter Akkord selbst abarbeiten. Insgesamt hätte mich das beinahe an den Rand der Insolvenz getrieben, aber sie konnte den unbefristeten Aufenthalt erhalten.

Im Iran hat sie studiert und als Bauzeichnerin gearbeitet. Das Studium als auch die Arbeitserfahrung wurden ihr hier in Deutschland abgesprochen / mit einem Hauptschuldabschluss gleich gestellt. Trotzdem konnte sie / mit Vitamin B / eine Ausbildung zur TGA-Zeichnerin anfangen. Der Übergang von mir zum Ausbildungsbetrieb war nahtlos.

Zwecks dieser Ausbildung wurde sie im ersten Jahr an ein Partnerunternehmen vermittelt, die aber nach einem Jahr die Arbeit mit ihr eingestellt haben. Das zweite Jahr in einem zweiten Partnerunternehmen - allerdings jetzt im November meldete sich ihr Ausbildungsbetrieb bei mir, dass auch das zweite Partnerunternehmen die Arbeit mit ihr beenden möchte. Da ihr Ausbildungsbetrieb nicht über die Möglichkeit der Ausbildung verfügt, ist ihr ein Aufhebungsvertrag vorgeschlagen worden jetzt zum Jahresende. Ganz ehrlich Grund wurde mir (nicht ihr) genannt: Keinerlei Leistungsabfrage.

In der Berufsschule ist sie von den anderen Mitschülern isoliert, schreibt allerdings mittelmäßige Noten (was ich beeindruckend finde bei einem technischen Fach und nicht in der Muttersprache). Ihre Lehrer meinen, dass sie durchaus das Potential besitzt, die Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Das läge allerdings letztlich bei ihr selbst. Nur ob sie in diesem Berufsfeld am Ende glücklich wird, bezweifelt die Schule ebenfalls.

Summe: Unterm Strich höre ich von allen Seiten, dass es besser wäre, wenn sie die bislang 2 investierten Jahre abbricht. Das möchte sie aber auf keinen Fall, sondern die Ausbildung erfolgreich beenden - hat sie mehrfach betont.

Nur, aus der eigenen Beobachtung, sie ist nicht besonders zuverlässig, auch vergesslich, unkoordiniert / unorganisiert. Besonders das Vergessliche irritiert mich stark, da sie sehr schweres Asthma hat und durchaus ihr Asthmaspray irgendwo vergessen kann.

Auch erschwerend, dass sie teilweise ihre eigenen Termine / Todos nicht priorisiert. Z. B. ist eine Abgabefrist oder Klausur morgen und sie teilt mir am Vorabend mit, dass ich ihr helfen soll. Da fühle ich mich immer als derjenige, der die Kohlen aus dem Feuer ziehen soll. Das mache ich mittlerweile immer weniger, bzw. ungern, denn wenn die Situation eskaliert / die Frist verstreicht oder eine schlechte Klausur geschrieben wird, liegt auf einmal die Verantwortlichkeit bei mir und ich bin schuld.

Manches Mal hat sie mir schon unter Tränen mitgeteilt, dass sie sich für ihre Vergesslichkeit / Unzuverlässigkeit hasst und dass es im Iran nicht so gewesen sei. Sie versteht nicht, warum es so ist. Ihr Lehrer geht ebenfalls davon aus, dass mitunter ein psychologisches Trauma vorliegt, dass sie aus dem Iran mitgenommen hat. Ich habe sie schon mehrfach darauf angesprochen, ganz unverbindlich zum Psychologen zu gehen. Ihre Antwort: Dann musst du auch gehen.

Warum sagt sie das? Weil ich nicht heiraten will. Weil ich nicht in eine gemeinsame Wohnung ziehen möchte. Ihrer Meinung nach ist es unnatürlich, dass wir nach 4 Jahren noch nicht heiraten.

Das Thema ist sowieso GANZ schwierig. Schon ganz am Anfang hat sie mir mitgeteilt, dass sie unbedingt heiraten möchte. Allerdings habe ich ihr im darauffolgenden Satz gesagt, dass ich nie heiraten möchte. Eigentlich wurde und wird das Thema bei jeder Gelegenheit wieder von ihr aufgegriffen. Klassische Patt-Situation. Und eine Beziehung funktioniert nur mit Kompromissen. Daher sind wir so verblieben, dass wir höchstens zeremoniell "heiraten", was formaljuristisch keinerlei Auswirkungen hat. Damit ist sie an und für sich einverstanden. Aber seit gestern baut sie wieder Druck auf, dass ich das Weihnachten direkt meinen Eltern erklären MUSS und es in 2020 stattfinden soll.

Es wirkt so, dass sie ungeheuerliche Verlustängste hat und möchte mich binden - bessergesagt - festketten mit einer Heirat. Ich habe ihr gesagt, dass sie damit exakt das Gegenteil bewirkt.

Ich habe ihr schon mehrfach gesagt, dass ihre Prioritäten ganz anders sein sollten: Konzentration auf die Ausbildung / Schule. Daran arbeiten, organisierter zu sein und die Vergesslichkeit zu minimieren. Selbstständiger werden und erst *dann* lässt sich über eine zeremonielle Hochzeit sprechen. Aber nicht zuerst das Dach bauen und dann das Fundament.

Und zuletzt, allerdings das erste Streitthema unter Partnern, das Finanzielle. Natürlich verdient sie in ihrer Ausbildung sehr wenig. Es würde nur knapp reichen, aber es könnte reichen. Ich bin mir sicher, dass einige hier im Forum sind, die sich auch mit einem Ausbildungsgehalt durchschlagen. Jetzt habe ich den Vorteil, dass ich gut verdiene.

Klar unterstütze ich sie, aber ich habe seit geraumer Zeit das Gefühl, nur noch ein kostenfreies Taxi & Portemonaie auf zwei Beinen zu sein. Dann noch zuletzt die Aussage, dass ich ihr ein Auto kaufen muss, damit sie motiviert ist, den Führerschein zu machen.

Wie gesagt... das klingt alles sehr destruktiv. Aber ich habe auch nur ausschließlich die negativen Punkte benannt. Es gibt ebenso viele Punkte, die positiv sind.

Nur diese negativen belasten mich schon sehr stark... und mir fehlen langsam die Ideen, wie es weiter gehen kann. Besonders im Hinblick auf die Ausbildung.
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #2
Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass ihr ein Paar seid und du quasi ihr Chef?
 
Dark84
Benutzer94422  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #3
Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass ihr ein Paar seid und du quasi ihr Chef?

Ich war nur in 2017 für kurze Zeit ihr Chef. Sie ist im August 2017 von mir zum Ausbildungsbetrieb gewechselt.
 
Violettelotl
Benutzer175749  (42) Benutzer gesperrt
  • #4
Er war nur kurze Zeit ihr Chef um quasi notfallmässig ihr aus der Patsche zu helfen (das war für ihn und die Firma offenbar belastend), weil ansonsten hätte die Ausweisung gedroht. Heiraten wäre natürlich auch eine Option um die Ausweisung abzuwehren, leider oft unfein da es klar ausgenutzt wird: Die "Heiratswilligkeit" von Leuten welche migrieren ist drastisch erhöht, insofern muss man hier den Vorwurf einer funktionellen Versachlichung der Liebe gefallen lassen. Ich gehe davon aus dass er das per se nicht möchte und auch generell nichts mit kirchlichen Bereichen anfangen kann.

Beziehungen sollten ja mutuell ablaufen, wechselseitig getragen werden. Hier ist er aber klar der grosse "Geber", etwas was ich kritisch ansehe da eine Art Ausnutzungsverhältnis daraus resultiert mit oft ungesunder Liebesbeziehung.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Eine Therapie wäre sicherlich eine gute Idee für sie. Geflüchtete Frauen und Mädchen haben häufig noch viel schwerere Traumata als Jungen und Männer, da sie sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung erfahren.

Ich kann verstehen, dass du dich durch die Beziehung sehr belastet fühlst. Wieso hilfst du ihr nicht, eine Psychologin oder sogar Klinik mit Schwerpunkt Traumatherapie zu suchen? Das könnte dich auch massiv entlasten. Dann gehst du halt beim ersten Mal mit.

Sie könnte sich vermutlich auch erst einmal krankschreiben lassen für ein halbes Jahr und in der Zeit an ihrer Gesundung arbeiten. Müsste man herausfinden.

Zu den anderen Punkten: Vermutlich spielen hier nicht nur ihre Flucht und daraus resultierende Ängste, sondern auch kulturelle Faktoren mit hinein.
Du musst natürlich nichts mittragen, was dich selbst fertig macht und solltest da auf deine Gesundheit achten. Du hast da als Partner schon mehr Verantwortung getragen, als man von dir als Laien erwarten kann. Vielleicht hilfst du ihr auf den Weg zur Selbsthilfe und nimmst dich dann raus. Natürlich ist es auch dein Recht, dich ohne das rauszunehmen.
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #6
Puh, da bist du in einer richtig miesen Situation gelandet.
In erster Linie solltest du ihr Partner sein, nicht ihr Betreuer oder Psychologe. Gemeinsam lernen, wenn ihr das leichter fällt? Klar. Verantwortung tragen für ihre Handlungen? Nein.
Die Grenze solltest du für dich klar ziehen und auch ihr kommunizieren, sonst rutscht die Beziehung in ein Abhängigkeitsverhältnis das du selbst nicht möchtest.
Ihre Ansprüche an die Beziehung sind dann nochmal eine andere Sache. Sie drängt dich in eine Heirat, das solltest du auf jeden Fall abblocken, tust du ja aber eh.
Und ihre Materiellen Ansprüche... da weiß ich ehrlich gesagt nicht mal wirklich, was ich dazu sagen soll, so absurd wirkt das für mich. Du sollst ihr das Auto kaufen damit sie motiviert ist, einen Führerschein zu machen? So viel Geld damit Madame mal den Arsch hochbekommt und etwas macht, was letztendlich ihr nützt? Den Führerschein darfst du wahrscheinlich auch zahlen?
 
cassiopeia
Benutzer172623  Meistens hier zu finden
  • #7
Kann es sein, dass sie sich absichtlich auf beruflicher Ebene so gehen lässt, um eine Heirat mit dir zu forcieren ?
Im Sinne von "ich habe keine finanzielle Absicherung aufgrund fehlenden Jobs und muss deshalb vom Partner abgesichert werden" ?

Mir persönlich würde es schwer fallen, mit jemandem zusammen zu sein, der sich von mir total abhängig macht und herzlich wenig Eigeninitiative zeigt (Elternzeiten ausgenommen !)
Unterstützen würde ich natürlich, aber ich möchte nicht eine Partnerschaft führen, in der ich gefühlt die Rolle des Erziehungsberechtigten eines unmündigen Kindes einzunehmen habe.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #8
Für mich klingt gerade ihre „Diagnose“, dass du zum Psychologen sollst, weil du nicht heiraten willst nach etwas, wo sie ihre eigene kulturelle Herkunft nicht einordnen kannst. Ja, bei ihr hättet ihr schon längst geheiratet, hier ist es allerdings anders. Womöglich fällt ihr das nich schwerer zu begreifen, nachdem sie auch weniger Kontakt zu Kolleginnen hat, mit denen sie sich über soetwas austauschen kann.
Ich halte @uggas Vorschlag für gut, dass ihr zum ersten Mal gemeinsam hingehst. Das würde ich - nach Möglichkeit jedoch - über ihre Krankenkasse laufen lassen und nicht aus eigener Tasche zahlen.
Manches Trauma zeigt sich eben erst dann, wenn der Alltag nicht mehr bewältigt werden kann. Allerdings würde ich nicht ausklammern, dass sie sich vielleicht auch keine Mühe gibt. Sie scheint über Vorkenntnisse zu verfügen, also ist es verwunderlich, dass sie im Unternehmen nicht liefert. Ich würde dir von einer „richtigen“ Heirat ebenfalls vorerst abraten.

Von all dem abgesehen: Das Gefühl, das sie dir vermittelt, ist nicht gerade schön und darüber solltest du mit ihr reden. Dass du dich nicht als Partner, sondern eher als Versorger oder Organisateur oder Taxifahrer in ihrem Leben fühlst und dass fundiert aber wünschst, dass sie auf Augenhöhe bleibt und ihr gemeinsam euer Leben bewerkstelligt. Eventuell ist es ihr nicht bewusst, wie sie das gerade sabotiert, dass es aber das ist, was du möchtest. Habt ihr denn als Paar Freunde? Womöglich könnten diese entsprechende „Role Models“ sein :smile:
Gegebenenfalls könnte ein Mediator eine gute Sache sein und eventuell versteht sie dann von selbst, dass sie bei dem ein oder anderen Thema bei sich noch nacharbeiten muss.

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass ihr (!) das wieder geradebiegen könnt.
 
Dark84
Benutzer94422  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #9
Zunächst einmal vielen Dank für die Postings.

Ich gehe davon aus dass er das per se nicht möchte und auch generell nichts mit kirchlichen Bereichen anfangen kann.

Das ist richtig. Sie könnte ein deutsches Urgestein sein - ich würde trotzdem nicht heiraten wollen.

Wieso hilfst du ihr nicht, eine Psychologin oder sogar Klinik mit Schwerpunkt Traumatherapie zu suchen?

Nachdem ich das letzte Woche von ihrem Lehrer auch noch gehört habe und ich diese Vermutung ja schon länger habe, wird das wohl der nächste Weg sein.

sondern auch kulturelle Faktoren mit hinein.

Ja, das denke ich auch. Heiraten ist in den Kulturen etwas ganz besonderes / erstrebenswertes. Obwohl sie immer gesagt hat: Ein persischer Mann und/oder Moslem: Niemals!!! Sie selbst ist evangelisch.

Vielleicht hilfst du ihr auf den Weg zur Selbsthilfe und nimmst dich dann raus.

Das wäre das Optimum. Nein, eigentlich wäre das Optimum, wenn sie bereits ihr Leben selbstständig im Griff hätte. Fehlender Führerschein - egal. Keine Ausbildung - egal. Aber die eigenständige Bestrebung, dies zu erreichen. Das ist mir wichtig.

Gemeinsam lernen, wenn ihr das leichter fällt? Klar. Verantwortung tragen für ihre Handlungen? Nein.

So sehe ich das auch. Wochen- oder teils monatelang alle Fünfe gerade sein lassen, aber 2 Stunden vor der Deadline in Panik verfallen. Nur: sie ist ein erwachsener Mensch ü30, ich kann sie doch nicht wie ein kleines Schuldmädchen nach ihren Terminen fragen und Wiedervorlagen setzen. Ich bin mit mir selbst eigentlich gut ausgebucht...

Du sollst ihr das Auto kaufen damit sie motiviert ist, einen Führerschein zu machen? So viel Geld damit Madame mal den Arsch hochbekommt und etwas macht, was letztendlich ihr nützt? Den Führerschein darfst du wahrscheinlich auch zahlen?

Den Führerschein zahlt sie letztlich selbst. Zum Glück... aber Rest - ja.

Ich denke mir einfach, dass das doch nicht normal sein kann. Da muss doch irgendeine Blockade sein.

Kann es sein, dass sie sich absichtlich auf beruflicher Ebene so gehen lässt, um eine Heirat mit dir zu forcieren ?
Im Sinne von "ich habe keine finanzielle Absicherung aufgrund fehlenden Jobs und muss deshalb vom Partner abgesichert werden" ?

Da ich die staatliche Heirat mit allen Rechten und Pflichten stringend ablehne und nur eine zeremonielle, aber formaljuristisch unwirksame Heirat akzeptieren würde, entstünden keine Unterhaltszahlungen. Da sie auch nicht bei mir wohnt und ihre eigene Wohnung hat, kann man nichtmal von einer eheähnlichen Partnerschaft sprechen. Daher glaube ich das nicht. Und so blöd ist sie nicht, dass nicht zu verstehen.

Im Gegenteil... wären wir verheiratet, würden wir beim Jobcenter als Bedarfsgemeinschaft zählen und sie würde 0 € staatliche Unterstützung erhalten. Dafür ist mein Einkommen viel zu hoch. Am Ende hätten wir in Summe sogar weniger, wenn wir "richtig" heiraten würden und sie arbeitslos wird.

Unterstützen würde ich natürlich, aber ich möchte nicht eine Partnerschaft führen, in der ich gefühlt die Rolle des Erziehungsberechtigten eines unmündigen Kindes einzunehmen habe.

Das ist eigentlich mega peinlich zu erwähnen, aber wenn sie bei mir übernachtet und wir morgens zusammen wegfahren, lasse ich mir zeigen, dass sie ihr Handy / Schlüssel / Portemonaie und Asthmaspray einpackt. Vorher gehe ich nicht mit ihr aus dem Haus...
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #10
Wie sieht das eigentlich mit Familie und Kindern aus? Seid ihr euch da einig?
 
Starla
Benutzer164664  Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Warum möchtest du denn nicht zusammenziehen? Ich finde es ganz normal, dass man nach 4 Jahren eine Beziehung "voranbringen" möchte. Das hat doch nichts mit dem kulturellen Hintergrund zu tun oder psychiatrischen Diagnosen. :ratlos:Es ist dir zu Gute zu halten, dass du ihr die Wahrheit sagst und sie nicht hinhältst. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ihr nicht zusammenpasst, wenn ihr so stark abweichende Meinungen über die Zukunft habt.
 
Dark84
Benutzer94422  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #12
Sie scheint über Vorkenntnisse zu verfügen, also ist es verwunderlich, dass sie im Unternehmen nicht liefert.

Das ist in der Tat irritierend und hätte ich nicht mit dem Geschäftsführer des Ausbildungsbetriebes gesprochen, hätte ich es ähnlich gedacht. Bauzeichner und TGA-Zeichnerin liegen anscheinend doch Welten auseinander. Er sagte mir, dass er keine Bauzeichner braucht, das Berufsbild würde wohl so einfach sein, dass demnächst Programme das abbilden können und direkt vom Architekten relativ einfach erstellt. TGA-Zeichner müssten aber sehr komplexe Themengebiete abgreifen (Wasser / Abwasser / Lüftung / Elektrik etc. pp.) von Einfamilienhäusern bis riesige Gewerbekomplexe, eigenständiges Ausrechnen der Bedarfe... Daher sei es nicht miteinander zu vergleichen.

Das kann ich nachvollziehen. Ich habe Industriekaufmann gelernt, bin jetzt in der Hausverwaltung. Nennt sich zwar Immobilienkaufmann, aber hat rein gar nichts mit dem Industriekaufmann zu tun. Nur ein paar Teilbereiche schneiden sich.

Dass du dich nicht als Partner, sondern eher als Versorger oder Organisateur oder Taxifahrer in ihrem Leben fühlst und dass fundiert aber wünschst, dass sie auf Augenhöhe bleibt und ihr gemeinsam euer Leben bewerkstelligt.

Immer, wenn ich das Thema anspreche, blockt sie ab. Sie möchte das nicht hören (Taxifahrer). Da komme ich nicht weiter.

Es ändert sich aber leider auch nichts.

Habt ihr denn als Paar Freunde? Womöglich könnten diese entsprechende „Role Models“ sein

Tatsächlich, ja. Die haben sich ein Häuschen gekauft, geheiratet. Und auch hier: Sie fokussiert sich nur auf das Heiraten und blendet den Rest aus und macht mir den Vorwurf, dass wir noch nicht geheiratet haben (ist mein bester Kumpel aus Grundschultagen).

Gegebenenfalls könnte ein Mediator eine gute Sache

Ja, Mediator oder Psychologe. Je nachdem. Ich hoffe es.

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass ihr (!) das wieder geradebiegen könnt.

Danke :smile:

Wie sieht das eigentlich mit Familie und Kindern aus? Seid ihr euch da einig?

Zum Glück ja. Wir beide wollen keine Kinder. Allerdings sind wir aus ihrer Sicht bereits eine Familie, wenn wir als Paar zusammen wohnen. Egal :zwinker:
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #13
Ist halt schwierig, wenn im Endeffekt da von ihr sehr wenig eigene Initiative vorhanden ist. Letztlich ist das alles ihre Baustelle und sie muss auch was dran ändern wollen. Unzufriedenheit zu äußern ist eben noch keine Initiative. Gut zugeredet hast du ihr ja wohl in dieser ganzen Zeit schon genug.

Macht dich die Beziehung denn noch wirklich glücklich?
Warum möchtest du denn nicht zusammenziehen? Ich finde es ganz normal, dass man nach 4 Jahren eine Beziehung "voranbringen" möchte.
Also ich kann es nachvollziehen, aus der Situation raus würde ich auch das Zusammenziehen meiden wie der Teufel das Weihwasser :seenoevil: Das wirft für ihn doch nur neue Probleme auf ohne welche zu lösen.
 
Dark84
Benutzer94422  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #14
Warum möchtest du denn nicht zusammenziehen?

Ich liebe meine Wohnung, brauche meinen Rückzugsort. Und selbst wenn wir eine gemeinsame Wohnung hätten, würde ich diese Wohnung als Büro nicht aufgeben. 50 m² Maisonette in Köln für 395 € - günstiger kann ich nicht wohnen. Und sie dient natürlich auch gegen willkürliche Richter, die eine eheähnliche Beziehung beschließen gegen meinen Willen.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #15
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Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #22
Und ich glaube, niemand möchte den Babysitter für einen Erwachsenen spielen, der sich nur in seine Probleme verbuddelt.
richtig. und was wäre, wenn du ihr genau das sagst? ich hab die schnauze voll, ich will jetzt zwei wochen nichts von dir hören. solltest du dir in der zeit überlegt haben, wie du deine probleme - ohne mich! - in den griff bekommst, dann kannst du dich hinterher melden. ich werde nicht mehr deinen babysitter spielen, denn wenn ich das weiterhin tue, dann ist meine zuneigung zu dir vergangenheit - du weißt, dass ich keine kinder will.

weil, mal ehrlich... wie du schon sagst: so wie es ist kann es nicht weiter gehen, vom eindruck her würde ich sagen dass es schon gewaltig an deiner zuneigung genagt hat, und es ist ja nicht so als hätte sie da irgendwelche definitiven einschränkungen.

kultur mag mit reinspielen, klar, aber da muss man sich eben an die kultur anpassen die in dem gewählten land gelebt wird. kann man das nicht, dann sollte man dieses land nicht wählen. ist ja nicht so, als wäre sie erst nen halbes jahr hier.

ich würds nicht für unwahrscheinlich halten, dass so eine aussprache in trennung endet... aber dann wäret ihr zumindest beide frei dafür, einen passenderen partner zu finden.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #27
Von sich selbst behauptet sie, dass sie früher nicht so vergesslich war. Ich kann es nicht beurteilen, ob das stimmt. Aber es bedrückt sie stark, daher glaube ich ihr.
War sie denn schonmal beim Arzt und hat sich einem weitreichendem Gesundheitscheck unterzogen?
Ja, vergesslich ist jeder Mal und das ist nicht per se behandlungsfähig. Allerdings, wenn sie selbst sagt, dass das neu ist, kann das auch einfach ein Symptom für beispielsweise eine Schilddrüsenproblematik sein. Diverse hormonelle Fehler des Körpers äußern sich in erhöhter Schusseligkeit und Vergesslichkeit. Ein guter Endokrinologe kann da mitunter helfen.


Davon ab aber denke ich durchaus, dass ihr da an einem Punkt seid in eurer Beziehung, wo es einfach keinen Kompromiss gibt. Wenn es um die Themen "Zusammenziehen" und "Heirat" (genauso wie "Kinder" oder auch "Haustiere") geht, gibt es nur eine gemeinsame Lösung.
Bei euch beiden wäre aber mindestens einer dauerhaft unglücklich damit. Und das geht nicht weg. Bei deiner Freundin merkst du ja jetzt schon, wie ihr Leidensdruck immer größer wird, weil sie dich immer mehr nach Zusammenziehen und Heirat fragt und immer penetranter auch darauf besteht, dass du eure Beziehung so öffentlich wie möglich verkündest und festigst. Das macht sie nciht, weil sie dich rumkriegen will, sondern weil sie leidet. Und auch, wenn ihr beide das nicht wollt, für mich liest es sich so, als stoße sie langsam ganz gewaltig gegen ihre persönlichen Grenzen.

Wenns dir beim Thema Heirat aber nur um's finanzielle geht: Es gibt auch so Sachen wie Gütertrennung und Ausschluss von Unterhalt und sowas. Lässt sich prinzipiell vertraglich alles regeln.
 
YourLifeYourChoice
Benutzer173306  (34) Benutzer gesperrt
  • #36
Ich versuche mich in ihre Lage reinzuversetzen: sie hat in Iran ihr Studium abgeschlossen und als Bauzeichnerin gearbeitet - in ihrem Heimatland war sie eine unabhängige gebildete Frau, die auf ihren die eigenen Beinen stand und Anerkennung von ihrer Umgebung bekam.

Dann kam der Krieg, Todesangst, Schockzustand, Hilflosigkeit, sie hat ihre Nachbarn/Familie/Freunde sterben sehen. Sie flüchtet nach Deutschland (ganz alleine?- für eine Frau ein sehr starker und mutiger Schritt!). Sie kommt in ein fremdes Land dessen Sprache und Kultur sie nicht versteht. Außer dem Deutschkurs und dem Lebensunterhalt hat sie keine Unterstützung, keinen der ihr in dieser emotional schweren Zeit beistehen kann. Plötzlich ist sie am Rande einer Gesellschaft, die ihr teilweise feindlich gegenüber steht, ganz unten in der Hierarchie, ein Flüchtling, ein Fremder, ein "Schmarotzer".

Ihr Studium und Arbeitserfahrung wird ihr "weggenommen" - Hauptschulabschluss, das ist eine Beleidigung für diese anscheinend sehr intelligente und ehrgeizige Frau. Sie kann sich aber dagegen nicht wehren. Sie ist ganz alleine, hilflos verängstigt. Hat kaum berufliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Sie kann nicht in ihren Beruf zurück. Es wird nicht Mal gebraucht.

Dann kommst du, sie verliebt sich, fasst eine neue Hoffnung hier Fuß zu fassen. Aber dann droht der Staat sie auszuweisen, ihre Beziehung zu zerstören zurück in ein zerstörtes Land zu zwingen. Sie bekommt Angst. Zum Glück springst du da ein und rettest sie und eure Beziehung. Für sie bist du der Held. Du kümmerst sich um sie - endlich fühlt sie sich geliebt, Zuhause, willkommen in diesem Land. Gleichzeitig merkt sie dass sie ohne dich nicht auskommt. Ohne dich wäre sie nicht mal mehr hier. Sie realisiert, dass sie dich braucht.

Du gibst ihr einen Auftrag von dem sie nur wenig versteht, Nein sagen kann sie aber nicht, weil sie von dir und deinem Gunsten abhängt. Sie macht es so gut wie sie kann, du bist aber unzufrieden. Du hast ihre Fähigkeiten in diesem Thema überschätzt.

Du besorgst ihr eine Ausbildung in einem Bereich von dem sie nur die Grundlagen versteht. Die Sprache ist immernoch eine Herausforderung für sie. Sie kommt nur schwer mit, in der Berufsschule wo man nur auswendig lernen muss, kommt sie irgendwie klar. Wo es aber um Umsetzung geht und um ein tiefgreifendes Verständnis geht, kommt sie an ihre Grenzen. Mit Mitschülern hat sie kaum Kontakt. Sie fühlt sich ausgeschlossen. 2 Ausbildungsbetriebe wollen sie nicht haben - Sie leistet nicht genug.

Ihre Gesundheit bereitet ihr weitere Probleme,sie hat eine lebensbedrohliche Krankheit, muss immer wieder Asthma-Anfälle erleiden und Angst um ihr Leben haben.

Du bist unzufrieden mit ihr. Erwartest von ihr ein Beziehungsmodell was sie nicht kennt und nicht will. Ihr Traum von einer Familie ist nicht erfüllt. Sie ist sehr unglücklich, fühlt sich in allen Bereichen ihres Lebens als Versagerin, sie leidet. Vergesslichkeit kommt. Du machst ihr Druck, Ausbildungsbetrieb macht ihr Druck, der Staat macht ihr Druck, eventuell ihre Familie macht ihr Druck (warum bist du immernoch nicht verheiratet?). Merkst du was?

Diese Frau hat sooo viel in ihrem Leben gemacht und durchgestanden. Sie ist förmlich an ihre Grenzen gekommen. Und trotzdem ist sie überall nicht gut genug. Ich bin mir 100 Prozent sicher dass ihr Selbstwertgefühl enorm unter dieser Situation leidet. Das +traumatische Erfahrung des Krieges und Flucht + unerfüllte Bedürfnisse nach Bindung und Anerkennung - das alles sind "perfekte" Voraussetzungen für eine psychische Störung. Für mich ist es kein Wunder dass ihre Psyche streikt und im Prinzip sich weigert unter diesen enormen Druck zu funktionieren. Im Prinzip hat sie ihr ganzes Leben nicht ausgewählt. Es war ihre einzige Möglichkeit zu überleben..

Was sie jetzt braucht ist Sicherheit. Jemanden der für sie da ist und ihr Halt gibt. Jemanden bei dem sie erleichtert aufatmen kann, bei dem sie endlich ankommen kann. Ohne ständig Angst um ihr Leben haben zu müssen. Du willst es ihr aber nicht geben. Gleichzeitig versteht sie dass sie ohne dich in diesem Land aufgeschmissen wäre. Sie sieht das genauso wie du. Sie merkt auch bestimmt, dass du unzufriedener mit ihr wirst. Das triggert ihre Verlustängste. Wenn du sie verlässt, wäre nicht nur ihr Herz gebrochen, sie würde wahrscheinlich nicht mehr lange in Deutschland bleiben können. Ihre ganzen Mühen um eine neue sichere Zukunft wären vergeblich. Normal dass sie in so einer Situation zur "Klette" wird und Absicherung in Form von einer Hochzeit fordert.

Leider versteht sie es noch nicht, dass du nicht bereit bist ihr diese Absicherung zu geben. Du sagst zwar dass dies an ihrer Unselbstständigkeit liegt. Das ist aber ambivalent zu deiner Aussage, dass du nie heiraten möchtest. Es gibt doch ein Unterschied zwischen Heiraten wollen unter Bedingungen oder gar nicht heiraten wollen. Und bei dir ist es eher das Zweite.. Obwohl du ihr enorm hilfst,was dir hochzurechnen ist, scheinst du nicht an die Dauerhaftigkeit einer Ehe zu glauben. Du bereitest dich soo akribisch auf eine Trennung vor:

Und sie dient natürlich auch gegen willkürliche Richter, die eine eheähnliche Beziehung beschließen gegen meinen Willen.
Theoretisch ja, praktisch sind Fälle bekannt, wo Eheverträge vom Richter in der Luft zerrissen wurden.

Sogar eine kleinste Wahrscheinlichkeit, dass du irgendwann bei einer Trennung Unterhalt zahlen musst versetzt dich in die Panik, aus der du auf keinen Fall eine Ehe eingehen möchtest. Wenn jeder so denken würde, wäre die ganze Welt nach einer Generation ausgestorben. Da bin ich ganz bei Violettelotl:


Das macht kaum jemand weil wer möchte mit so einem Misstrauen wo eine besondere Absicherung von nöten ist in eine Ehe gehen. Das schreit ja förmlich nach "das hält bestimmt nicht lange", ein ziemlich unfruchtbarer Boden denn man da preisgibt
mMn beschreibt das sehr genau deine Einstellung eurer Beziehung gegenüber. Das ist zwar dein Recht. Besonders förderlich für euch ist es aber nicht, dem musst du bewusst sein. Und meiner Meinung nach etwas übertrieben. Von daher ihren Argument "wenn ich zum Psychologen gehe, geh du aber auch" kann ich durchaus verstehen. Es klingt leicht nach einer Bindungsangst, was bei ihr wiederum ihre Verlustangst triggert und in dem aktuellen Konflikt resultiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #38
Off-Topic:
Soweit ich weiß ist es Christen im Iran zwar verboten ihren Glauben öffentlich auszuleben, aber sie werden nicht verfolgt, und im Iran herrscht auch kein Krieg.
Nur dann, wenn du zu den ethnischen-christlichen Minderheiten gehörst. Konvertierst du vom Islam, wirst du mit dem Tode bestraft.
[doublepost=1576216763,1576214508][/doublepost]Orientalen werden in einer kollektiv-Gesellschaft erzogen: Das Wir steht über dem Ich. Das ist ein riesen Kulturschock, wenn dieses Wir entfällt. Die Sehnsucht einem Wir wieder anzugehören wird enorm sein. Daher auch der Wunsch nach Heirat. Dabei geht es primär nicht nur um finanzielle Absicherung, sondern um den Halt den Familie gibt. Die Ehe ist die Keimzelle einer Familie. So kommt sie an Schwiegereltern, Schwager, Cousinen - und Verbindlichkeit.
Ich kenne einige ethnisch-armenische Christen, die auf dem Papier Iraner sind. Ohne ihre iranisch-armenische Community würden die hier eingehen. Das können wir Deutschen nicht auffangen.
[doublepost=1576216843][/doublepost]Das geht teilweise soweit, dass man sich als Schwester oder Bruder bezeichnet, man sich gegenseitig so vor anderen vorstellt: Die Sehnsucht nach Familie übersteigt alles. Diese Form von Einsamkeit kenne ich wirklich nur von orientalischen Geflüchteten und Einwanderern.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #40
Ich empfehle dir/euch das Buch “Zwei Welten - eine Liebe“ von Eberhard Mühlan.
Er ist ein Theologe, der sich auch Paartherapie spezialisiert hat. In dem Buch geht es um spezifische Probleme in interkulturellen und interreligiösen Beziehungen. Die Praxistipps sind in.verschiedene Sprachen zum Download. Das Buch selbst ist nicht christlich/missionarisch sondern sehr informativ.
 

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J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #43
Eine ganz schön verzwickte Situation - für euch beide. Ich denke, dass ihr mal schauen solltet, ob ihr grundlegend etwas an eurer Beziehung ändern könnt/wollt - sonst sehe ich da, wie einige andere hier auch, keine Basis.

Also ich kann es nachvollziehen, aus der Situation raus würde ich auch das Zusammenziehen meiden wie der Teufel das Weihwasser :seenoevil: Das wirft für ihn doch nur neue Probleme auf ohne welche zu lösen.

Das stimmt zwar, aber man fragt sich schon, wie gut eine Beziehung sein kann, in der man "das Zusammenziehen meiden [muss] wie der Teufel das Weihwasser" - sicher ist das Zusammenziehen keine Pflicht. Wenn beide Seiten einfach gerne ihren Rückzugsort haben, froh sind, dass sie entweder den Ordnungswahn oder das Chaos des anderen nur besuchsweise erleben und finden, gegenseitige Besuche halten die Liebe frisch - warum nicht?! Wenn ein Teil der Beziehung sich aber ein Zusammenziehen wünscht, wirds schon problematisch. Wenn der andere Teil das Zusammenziehen vor allem deshalb vermeidet, weil er so günstig wohnt und weil er verhindern will, dass die Beziehung als Lebensgemeinschaft gelten könne - was ist das dann für eine Grundlage?

Ich liebe meine Wohnung, brauche meinen Rückzugsort. Und selbst wenn wir eine gemeinsame Wohnung hätten, würde ich diese Wohnung als Büro nicht aufgeben. 50 m² Maisonette in Köln für 395 € - günstiger kann ich nicht wohnen. Und sie dient natürlich auch gegen willkürliche Richter, die eine eheähnliche Beziehung beschließen gegen meinen Willen.

Wenn mein Partner mir das als Gründe nennen würde, nicht mit mir zusammenzuleben, dann wäre ich schon sehr sehr traurig. Zumal man auf 50qm ja sogar ggf. zu zweit wohnen könnte. Wie oft seht ihr euch denn? Hat sie Sachen bei dir?

Naja, das ist so ein bisschene eine Fangfrage... kannst du sie bedingungslos lieben? Ich denke, an einem bestimmten Punkt ist immer irgendwo der Ofen aus. Sie könnte 10 und länger Jahre arbeitslos sein - wurscht. Aber dass sie teils lebensnotwendige Medizin einfach "vergisst", wenn sie das Haus verlässt. Das ist anstrengend. Sie hat keine geistige oder körperliche Behinderung, es ist einfach nur Unachtsamkeit. Ich habe tatsächlich einen geistig behinderten Bruder - der kann nichts dafür. Kommt aber sogar besser zurecht als sie.

Ich finde nicht, dass es eine Fangfrage ist, wenn man fragt, ob man eine Person schon so liebt, wie sie ist, oder eigentlich nur dann, wenn sie sich in einigen zentralen Punkten ändern. Ja, natürlich ist Liebe zu einem Partner oft nicht bedingungslos - und das zu recht. Es ist sogar gut, wenn Liebe endet, wenn man vom Partner misshandelt wird. Bei vielen hört es, und das ist okay, schon früher auf - wenn sie betrogen werden oder sich nicht mehr respektvoll behandelt fühlen.
Aber in all diesen Fällen liebt man den Partner eben so, wie er aktuell ist - sollten sich aber andere "Seiten" zeigen, würden sie daran nicht unbedingt festhalten. Was du beschreibst ist schon ein bisschen anders - du findest schon den Ist-Zustand problematisch. Das ist nicht verwerflich, das gibt es sicher auch häufiger und du hast gute Gründe, schon im Ist-Zustand nicht zufrieden zu sein. Denn ja, der Ist-Zustand klingt anstregend. Es gibt sicher viele, die es nicht mögen, sich ständig Sorgen um den Partner machen zu müssen. Dennoch klingt deine Freundin nicht wie ein Mensch, die mit ihren aktuellen Eigenschaften niemand mögen/lieben könnte. Es gibt etliche Menschen, die vergesslich sind - leider auch in wichtigen Punkten - und trotzdem geliebt werden. Das mit dem Asthmaspray ließe sich praktisch sicher gut lösen, man kann z. B. Sender kaufen, die ein Alarmsignal geben/ans Handy schicken, wenn sie sich zu weit vom Empfänger (z. B. dem Handy) entfernen.

Vergesslichkeit/Unorganisiertheit ist ein Problem, was es in vielen Partnerschaften gibt und wirklich nicht ungewöhnlich (musst du nur mal in den Männer-Verwandte-Auskotzthread gucken). Sich darüber zu ärgern ist völlig normal. Nicht alles mitzumachen ist völlig normal. Wenn man damit aber einen Punkt erreicht, an dem Zusammenziehen ausgeschlossen ist, kann man sich schon mal fragen, ob diese Beziehung das richtige ist/ob das passt. Oder ob man seine Grenzen anders setzen kann, sodass die Beziehung für dich besser funktioniert.

Aber die Frau ist 31 Jahre alt und arbeitet gar nicht an ihren Problemfeldern. Das sind keine kleinen Zipperlein, sondern handfeste und existenzbedrohende Grundproblematiken. In mir sieht sie ihren "Fels in der Brandung"... aber stetig Wasser höhlt den Stein.

Wenn ich das lese - das klingt fast schon nach Verachtung, und das ist nie gut in einer Beziehung. Vielleicht hast du schon mal von den vier apokalyptischen Reitern gehört, mit denen (nach einer Theorie) vorhergesagt werden kann, ob eine Beziehung hält oder nicht. Verachtung ist einer davon (Schuldzuweisungen der nächste und Rechtfertigung/Abwehr/Verleugnung eigener Anteile am Konflikt sind zwei weitere). Das klingt hier leider schon alles an - du siehst Fehler bei ihr (unselbständig, keine Änderungsbereitschaft, sie will unbedingt heiraten aber hält damit die von dir vorgeschriebene Aufgabenreihenfolge nicht ein), eigene Fehler beschreibst du gar nicht, du redest über sie, als würde sie einfach nix gebacken kriegen und müsse dringend mal was ändern.

Ich will damit nicht sagen, dass sie doch alles supi macht und du eigentlich der glücklichste Mann der Welt sein müsstest. Der Vorschlag/Wunsch mit dem Auto war ganz bestimmt etwas drüber. Aber bei dir sehe ich eben auch eine gewisse Abwehrhaltung - du stellst es ja auch so da, als sei es nach vier Jahren Beziehung mit über 30 völlig normal, nicht übers Zusammenziehen nachzudenken - ist es nicht, kann ich dir jedenfalls aus meinem Umfeld berichten. Wenn du die Beziehung wirklich mit ihr willst, müsst ihr an eurer Kommunikation arbeiten, Kompromisse finden, schauen, wie du mit ihrer Vergesslichkeit besser zurecht kommst und vielleicht einige Dinge "ihr Ding" sein lässt und nicht so nah an dich ranlässt - damit du sie als Menschen näher an dich ranlassen kannst.
 
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J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #47
Anders als YourLifeYourChoice YourLifeYourChoice möchte ich nicht so weit gehen, dass du eine Trennung vorbereitest - du hast eben ziemlich klar im Blick, dass eine Trennung nicht ausgeschlossen ist und hast ebenso klar im Blick, welche Verpflichtungen du für diesen Fall (nicht) haben möchtest. Das ist natürlich weitsichtig.

Dennoch hältst du dein Risiko, was eine Trennung angeht, eben auffällig gering. Zusammenziehen bedeutet z. b. in den allermeisten Fällen ein Risiko für die Beteiligten. Wenn man seine Wohnung nicht ohnehin aus anderen Gründen verlassen muss, gibt man schließlich immer seine Wohnung auf (die einem oft auch gefällt) und nimmt einen Umzug inkauf mit dem Risiko, sich im Trennungsfall eine neue, häufig teurere Wohnung suchen und einen zweiten Umzug machen zu müssen (mit allen damit verbundenen Umständen und Kosten).

Habe ich nicht behauptet. Ganz im Gegenteil, weil ich sie so mag und schätze, mache ich mir ja Gedanken, wie man es verbessern kann. Hat mir soeben ein Bild ihrer Klassenarbeit betreffend Heizlast geschickt - 88 %! Klasse!

Bist du sicher, dass das die Definition von Liebe für eine Partnerin ist? Geht es dir auch mit Freunden so, dass du überlegst, wie du sie optimieren kannst, wenn du sie magst und schätzt?
Dass man sich freut, wenn es für den anderen gut läuft, ihm gerne mal hilft oder bei seiner Entwicklung unterstützt, ist das eine - wenn dir aber "weil du sie so schätzt" überlegst, wie sie etwas verbessern kann, ist das anders. Vieles klingt da eher nach dem Verhältnis Eltern/Lehrer zu Kind. Dafür will ich dir gar nicht
die Schuld geben, es gehören immer zwei dazu - und nach allem, was du schreibst scheint ja auch genau das dich zu stören. Du willst ja gar nicht der Lehrer sein. Dann versuch mal, dich da rauszuziehen. Sei nicht ihr Lehrer. Behandle sie als gleichberechtigte Partnerin.

Um Gottes Willen, ich verachte sie doch nicht :eek: Das geht völlig am Thema vorbei. Ich verachte schon eher den Umstand, dass wir (und nicht nur einmal) nach 13 km Kölner Stadtverkehr am Ziel angekommen sind und sie z. B. sagt: "Oh, ich habe meinen Schlüssel bei dir vergessen.". Das hat dazu geführt, dass ich mittlerweile sie nach den wichtigsten Sachen nicht nur frage (sie sagt sonst halt einfach "ja"), sondern ich lasse mir zeigen, dass sie es wirklich einpackt.

Naja, ihr Verhalten zu verachten ist schon ziemlich weit auf dem Weg dahin, sie selbst zu verachten. Ich kann deine Reaktion (sie nun immer zu kontrollieren) zwar verstehen, aber ich denke nicht, dass das der richtige Weg für eine Beziehung auf Augenhöhe ist. Damit nimmst du ihr es ja am Ende einfach ab, an Dinge zu denken. Wie wäre es denn mit "Das ärgert mich - ich habe keine Lust, jetzt nochmal hin und herzufahren. Lass uns zurück fahren und bei mir übernachten."

Habe nie behauptet, dass ich normal sei :zwinker: Mir ist bewusst, dass sehr viele Leute schon nach signifikant kürzerer Zeit zusammen ziehen.

Klar, du hast keine Pflicht "normal" zu sein, also irgendwelchen durchschnittlichen Standards zu entsprechen. Ich meine nur, dass deshalb menschlich nachvollziehbar ist, dass sie vielleicht Erwartungen an die Beziehung hat, die im Moment nicht erfüllt werden.

Nur war ihr von Anfang an meine Wohnung bekannt und dass ich diese überhaupt nicht verlassen möchte.

Wer kommt denn schon zusammen und der neue Partner verkündet in Sekunde eins, dass er seine Wohnung schon bald verlassen möchte? Das ist doch eher selten.

Es ist auch nicht allein die Wohnung, sondern vielmehr das gesamte Umfeld, dass ich nicht verlassen möchte. Trotz Köln ländliche Umgebung (Naturschutzgebiet in der Nähe / Landwirtschaft), schnelle Anbindung (mit Auto) an die Autobahn und eine hervorragend gewachsene Nachbarschaft mit 2 Straßenfesten im Jahr / Sommer- und Adventsfest.

Aus ihrer Sicht ist ein ganz großer Negativpunkt der Stadtteil (Meschenich / sozialer Brennpunkt durch die drei Hochhäuser), weitere Negativpunkte die fehlende Bahnanbindung und die Tatsache, dass ich nur ein Badezimmer habe und sie vom Bett die Treppe nach unten nehmen muss. Auch würde sie gerne einfach zu Fuß z. B. in Clubs oder auch Geschäfte gehen - die finden sich aber erst frühestens in 5 km Entfernung.

Sollte sie demnächst Führerschein/Auto haben, wären Distanzen mMn kein Thema mehr. Letztlich zweifel ich sowieso an ihrer Aussage, etwas zu Fuß machen zu wollen. Sie bittet mich, auch um 200 m das Auto zu benutzen / quasi direkt an der Haustür sie raus zu lassen.

Also an der Stelle wirds dann wirklich vorgeschoben, meinst du nicht? Du suchst förmlich nach Gründen, die gegen ein Zusammenziehen sprechen, aber alle Probleme, die du beschreibst, sind doch eher typisch, wenn ein Paar in einer Großstadt zusammenziehen möchte - und so viele tun es trotzdem. Köln hat, soweit ich weiß, auch einen öffentlichen Personennahverkehr :zwinker: Es ist also nicht so, dass ohne Führerschein nichts zu machen ist.
 
Dark84
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  • Themenstarter
  • #48
Weißt du warum deine Ex- Beziehungen nicht funktioniert haben?

Nein... leider nicht.

Auf jeden Beispiel wo die Beziehung/Ehe nicht gehalten hat, gibt es ein Beispiel wo es funktioniert.

Genau das ist mein Problem. Eine Ausfallquote von 50 %, die weitreichende Konsequenzen nach sich zieht. Stell dir einen Aktienfonds oder Direktaktien vor, die eine Ausfallquote von 50 % haben... Würdest du kaufen? Käme bestimmt auf die Rendite an. Aber wenn man die auch nur "emotional" beziffern könnte, wäre es doch in allen Fällen ein Verlustgeschäft.

Klingt nach einer Depression. Habt ihr schon einen Termin zur psychologischen Beratung?

Einen Termin noch nicht, aber sie möchte hin.

Warum dann nicht bei dir zusammen ziehen?

Aus vorangegangenen Gründen / eheähnliche Verhältnisse.

eine neue, häufig teurere Wohnung suchen und einen zweiten Umzug machen zu müssen (mit allen damit verbundenen Umständen und Kosten).

Das wäre sogar der letzte Schritt. Und gerade hier in Köln wäre es sehr schwierig, überhaupt etwas finden zu können.

Sei nicht ihr Lehrer. Behandle sie als gleichberechtigte Partnerin.

Das wäre wundervoll. Aber die Realität hat ja gezeigt, dass ich für ihre Vergesslichkeit "bluten" muss. Sei es mit investierter Zeit, Doppel- und Dreifachfahrten oder mit finanziellem "in die Bresche springen"...

Lass uns zurück fahren und bei mir übernachten.

Wenn es so einfach wäre. Ein paar Beispiele:

Familie von ihr ist im Park zum Grillen. Ich hole sie ab. Sind fast beim Park: "Drehen, habe das Grillfleisch vergessen!". Alternativen? In den Park gehen und Hände am Feuer wärmen? Nach Hause fahren und die Familie im Park alleine lassen?

Wir fahren zu meinen Eltern (220 km), sie vergisst ihr Asthma-Spray. Mitten in der Nacht fängt das große Keuchen an. Soll ich einfach liegen bleiben? Nein... also wieder los --> KH / Apotheke.

Sie bestellt im Internet Sachen, erhält diese auch. Bezahlt aber nicht. Da ich sie eben nicht kontrolliere, läuft das Ganze völlig zufällig ab. Das heißt, irgendwann finde ich einen gelben Umschlag vom Amtsgericht und denke mir: was ist das denn? Und im Zuge dessen sind noch andere offene Rechnungen aufgefallen.

Ich meine nur, dass deshalb menschlich nachvollziehbar ist, dass sie vielleicht Erwartungen an die Beziehung hat, die im Moment nicht erfüllt werden.

Ja, aber es war von Anfang an klar.

Wer kommt denn schon zusammen und der neue Partner verkündet in Sekunde eins, dass er seine Wohnung schon bald verlassen möchte? Das ist doch eher selten.

Konkreter: Natürlich habe ich ihr nicht beim ersten Date alles an den Latz geknallt. Nur irgendwann am Anfang habe ich ihr schon mitgeteilt, dass ich meine Wohnung vorzugsweise erst in der horizontalen verlassen möchte.

Du suchst förmlich nach Gründen, die gegen ein Zusammenziehen sprechen

Das sind nicht meine Argumente, das sind ihre. Ich will meine Wohnung ja gar nicht verlassen.
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #53
Das wäre sogar der letzte Schritt. Und gerade hier in Köln wäre es sehr schwierig, überhaupt etwas finden zu können.

Ja, kommt mir bekannt vor - so ist das in einer Großstadt und trotzdem ziehen Paare dort zusammen. Ich will dich gar nicht drängen, das jetzt unbedingt mit ihr zu tun - ich finde nur, dass dir klar werden sollte, warum du das nicht möchtest. Und ich finde das auch durchaus nachvollziehbar, weil eure Beziehung nämlich eine gehörige Schieflage hat, mit der du ja auch gar nicht zufrieden bist. Das verstehe ich gut und wäre es auch nicht. Aber um aus der Schieflage herauszukommen musst du eben bei dir selbst anfangen.

Das wäre wundervoll. Aber die Realität hat ja gezeigt, dass ich für ihre Vergesslichkeit "bluten" muss. Sei es mit investierter Zeit, Doppel- und Dreifachfahrten oder mit finanziellem "in die Bresche springen"...

Das ist auch nichts ungewöhliches, ist auch häufig so. Wenn du hier mal reinguckst, da wimmelt es von Beschwerden über vergessliche/ zuspät kommende/ schlecht organisierte/ chaotische Partner. Und ja, das betrifft ganz oft auch den anderen - all diese Eigenschaften wirken sich nämlich im Zusammenleben aus.
Trotzdem empfehle ich eben, Wege zu finden, die logische Konsequenzen sind, ohne dass du deine Partnerin von nun an permanent kontrollierst/erziehst. Versuch einfach mal drüber nachzudenken, mir fallen nämlich jeweils Alternativen ein, mit denen ihre Vergesslichkeit nicht ausschließlich dich trifft.

Wenn es so einfach wäre. Ein paar Beispiele:

Familie von ihr ist im Park zum Grillen. Ich hole sie ab. Sind fast beim Park: "Drehen, habe das Grillfleisch vergessen!". Alternativen? In den Park gehen und Hände am Feuer wärmen? Nach Hause fahren und die Familie im Park alleine lassen?

Ja, sind beides in meinen Augen valide Optionen, je nach Wegstrecke. Bei kurzer Fahrstrecke könnte man auch sagen, sie fährt selber zurück (ja, ich weiß kein Auto - dann ÖPNV?) und du gehst schon mal zur Familie. Nicht nett und das macht man sicher nicht, wenn sowas nur gelegentlich vorkommt, aber schon möglich, wenn es gehäuft ist.

Bei längerer Wegstrecke ist ja sowieso naheliegend, nicht wieder hinzufahren (dann haben doch alle schon fertig gegrillt?).

Alternative: Jeder bringt seine eigenen Sachen mit. Dann hast du auf jeden Fall was zum Grillen.

Wir fahren zu meinen Eltern (220 km), sie vergisst ihr Asthma-Spray. Mitten in der Nacht fängt das große Keuchen an. Soll ich einfach liegen bleiben? Nein... also wieder los --> KH / Apotheke.

Ja, das Asthmaspray hast du schon häufig erwähnt. Ich sehe ein, dass das ein Sonderfall ist und würde da auch eine Ausnahme vom sonstigen Grundsatz machen.

Sie bestellt im Internet Sachen, erhält diese auch. Bezahlt aber nicht. Da ich sie eben nicht kontrolliere, läuft das Ganze völlig zufällig ab. Das heißt, irgendwann finde ich einen gelben Umschlag vom Amtsgericht und denke mir: was ist das denn? Und im Zuge dessen sind noch andere offene Rechnungen aufgefallen.

Auch das würde mich richtig stören. Das finde ich auch einen richtig guten Grund, dem Partner zu sagen, dass man unter diesen Umständen bestimmte Schritte nicht gehen will, weil man ja dann auch selbst mehr drinhängt (wenn auch nicht unbedingt rechtlich, doch faktisch). Das ist aber nichts, was man dann beiläufig abwickelt. Da würde ich mal versuchen, außerhalb eines konkreten Vorfalls mit dir reden - dass dich das beunruhigt, ob sie das nicht auch ändern möchte und wie mögliche Lösungen für sie aussehen könnte (unterstützen kann man ja - z. B. könnte sie ein Ablagesystem für Rechnungen haben, das sie 1x pro Woche abarbeitet - manche Leute brauchen sowas nicht, andere schon).

Nein, eben nicht. Warum habe ich denn wie blöd versucht, sie in Lohn und Brot zu bringen? Ich kann gleich einen Schritt auf die Straße machen und ein LKW tötet mich. Dann möchte ich aber, dass sie abgesichert ist. Nicht, durch eine bescheuerte Versicherung, sondern durch eigener Hände Arbeit.

Das schließt sich nicht unbedingt gegenseitig aus. Du hast dir eine abhängige Partnerin gesucht, die dir jetzt doch etwas zu viel Arbeit macht bzw. siehst du eben auch die realen negativen Konsequenzen (auch für dich) ihrer Abhängigkeit. Gleichzeitig denke ich aber schon, dass du diese Abhängigkeit - jedenfalls zu Beginn - emotional nicht schlecht fandst, sonst hättest du dich darauf gar nicht eingelassen (viele Menschen, kulturell geprägt wohl besonders Frauen, würden sich gar nicht erst auf einen Partner einlassen, der so abhängig ist).

Vom Heiraten hat sie tatsächlich ganz von Anfang an gesprochen. Aber das ist gar nicht der Knackpunkt. Wir haben ja einen Kompromiss gefunden, mit dem wir beide leben können.

Bist du sicher? Hast du sie nicht einfach auf das kleinste tragbare Übel zusammengedampft? Die zeremonielle Hochzeit, die es als Kompromiss geben soll, bekommt sie ja auch nicht "einfach so", sondern nur gegen eine Gegenleistung (Abschluss ihrer Ausbildung?), wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
 
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Dark84
Benutzer94422  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #58
Ich warte zunächst ab, was die Sitzungen beim Psychologen bringen werden. Vielen Dank für die vielen Ratschläge.

Wenn es wirklich kein Problem ist, warum heiratest du sie denn nicht einfach nächstes Jahr, so wie sie es möchte?

Festsaal reservieren, Gäste einladen, alles groß aufbauen etc. Kostet Geld. Sie hat keins, ich auch nicht. Werde - abgesehen von Immobilien - nie wieder etwas auf "Pump" kaufen. Kleine Party will sie nicht.

Was tut sie für dich?

Sie hat mich in der Vergangenheit bei der Wohnungsreinigung unterstützt. Dabei ist allerdings so viel kaputt gegangen, dass es kostengünstiger ist, wenn sie es nicht macht.

Dass sie das nicht ist, war von Anfang an klar - warum ist sie trotzdem deine Partnerin geworden?

Aber nein. In den ersten Wochen hat sie großartig darüber gesprochen, wie sie in Teheran allein gewohnt und gearbeitet hat.

Off-Topic:
Völlig off-topic, aber du fühlst dich wirklich wohl in Meschenich?? :ashamed: Das ist da wo der Kölnberg ist oder? Bin positiv überrascht, dass in diesem Stadtteil eine so gute Nachbarschaft existiert. Man lernt nie aus über Kölle... Das erklärt natürlich auch, warum deine Miete so günstig ist, die ist für Köln ja echt der Hammer.

Es lebt sich - meiner Meinung nach - tatsächlich super hier. Habe die Wohnung 2009 im Immobilienscout gefunden. Sind von Niedersachsen hierhin gefahren, angeschaut und wollte direkt haben. Wir haben keine andere Wohnungen mehr angeschaut. Meine Vermieter wollten mich ebenso. Ist eigentlich unglaublich... Die Wohnung befindet sich in einer Doppelhaushälfte, wovon unsere Hälfte mit drei Parteien bewohnt wird. Vom Schlafzimmerfenster habe ich Blick auf den Kölnberg - aus der Ferne sieht er ganz hübsch aus und hat einen Weihnachtsbaum oben auf dem Dach.

Ein Aldi befindet sich hier, bei dem ich alles bekomme. Der ist sogar hervorragend organisiert (wesentlich besser als der Netto in Ehrenfeld, wo ich in der Mittagspause etwas hole). Friseur / Ärzte ebenfalls im Stadtteil. Apotheke & türkischer Supermarkt befinden sich ganz am Anfang im EG des Kölnbergs. Aber auch hier - alles ruhig. Keine Krawalle oder sowas.

Kneipentour kannst hier weniger machen, also Nachtleben ist tot. Da müsstest tatsächlich mit der Linie 132, oder mit dem Auto los. Es gibt auch keine Schwimmbäder hier, nur Fußballplätze & einen Tennisverein. Im hinteren Teil ist noch ein Reiterhof.

Kriminalität ist trotzdem vorhanden, will ich nicht verleugnen. Von meinem Fenster aus höre ich 2 - 3x im Jahr einen Schuss. Aber - soweit ich das beurteilen kann - beschränkt sich diese Kriminalität tatsächlich nur auf die drei Häuser. Und in den 10 Jahren (wovon ich 4 Student war und dementsprechend häufig ÖPNV benutzt habe) hatte ich nur einmal einen Irren im Bus. Das ist zwar unangenehm, aber kommt auch im ÖPNV in der Altstadt vor, bzw. im Speckgürtel Zollstock, Sülz, Ehrenfeld, Nippes...
 
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G
Benutzer Gast
  • #83
"1500€ ist jetzt aber auch keine günstige Wohnung für zwei oder drei Leute" :cautious:

Man findet günstigere, auch in Köln - keine Frage. Kölnberg, Chorweiler oder Kalk sind aber nicht gerade die Locations, wo ich die Mutter meiner Partnerin sowie Adoptivcousin einquartieren würde. Es ist Lövenich geworden - damit ein besserer Stadtteil. Adäquater Wohnraum in Köln kostet halt...


tja, sorry, aber -
da kann ich es mir nicht verkneifen zu sagen:
"tja, wer hat, der hat ..."

(und ich kann deine "finanzierungsbeschwerden"
nach dem tonfall dieses deines kommentars
nicht mehr nachvollziehen -
ich sehe nur einen mann, der ganz frei
seinen ansprüchen gemäß seine finanzen verwaltet)
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #84
Off-Topic:
Wenn das Jobcenter eigentlich zahlen würde, dann würde die Mutter bestimmt auch einen Wohnberechtigungsschein bekommen. Der kann auch nochmal dazu beitragen, günstigere Wohnungen zu finden. Nur so als Info an dich. Wenn du die Wohnung anmietest, geht das natürlich nicht.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #85
Off-Topic:
Schonmal drüber nachgedacht, die Wohnung unterzuvermieten eben für jenen Preis, der auch vom Jobcenter bezahlt würde? Dann hast wenigstens nicht ganz so hohe Kosten.
 
YourLifeYourChoice
Benutzer173306  (34) Benutzer gesperrt
  • #86
Und jetzt meine Frage: du hast Angst sie zu heiraten, weil du Angst vor einer Trennung und der damit verbundenen Kosten und Unterhaltsleistungen hast, finanzierst aber jetzt freiwillig sie und ihre ganze Familie mit mindestens 2000€ monatlich? Und dann sagst du,du wünschst dir eigentlich eine selbstständige Partnerin die ihr Leben alleine stemmt und dich nicht wie einen Geldbeutel benutzt. Finde nur ich das leicht gegensätzlich?
 
Zuletzt bearbeitet:
D
Benutzer176382  (49) Benutzer gesperrt
  • #87
"1500€ ist jetzt aber auch keine günstige Wohnung für zwei oder drei Leute" :cautious:

Man findet günstigere, auch in Köln - keine Frage. Kölnberg, Chorweiler oder Kalk sind aber nicht gerade die Locations, wo ich die Mutter meiner Partnerin sowie Adoptivcousin einquartieren würde. Es ist Lövenich geworden - damit ein besserer Stadtteil. Adäquater Wohnraum in Köln kostet halt...

Man muss ja auch nicht unbedingt in Köln wohnen, wenn man es sich nicht leisten kann. Im Umland wohnt es sich deutlich günstiger, mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass man seinen Mitmenschen nicht über Gebühr auf der Tasche liegt.
Sozialverträgliches Verhalten und Rücksichtnahme sind eben keine Einbahnstraße.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #88
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #89
Off-Topic:
Gibt doch inzwischen auch viele Bücher und online-Ratgeber darüber, wie man als Bedürftiger der öffentlichen Hand (also seinen Mitmenschen) am effizientesten das Geld aus der Tasche zieht.
Im Umland wohnt es sich deutlich günstiger, mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass man seinen Mitmenschen nicht über Gebühr auf der Tasche liegt.
Deine abfälligen Kommentare gegenüber Empfängern von Sozialhilfe sind in diesem Thread völlig fehl am Platz und helfen dem TE kein Stück weiter. Vielleicht kannst du deine Wut woanders herauslassen.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #90
Man muss ja auch nicht unbedingt in Köln wohnen, wenn man es sich nicht leisten kann. Im Umland wohnt es sich deutlich günstiger, mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass man seinen Mitmenschen nicht über Gebühr auf der Tasche liegt.
Sozialverträgliches Verhalten und Rücksichtnahme sind eben keine Einbahnstraße.
Aber Sie liegt dem Staat ja gar nicht auf der Tasche, du kannst also ganz erleichtert sein.
[doublepost=1578118235,1578118172][/doublepost]Lieber TS, wenn du dich so aufopferungsvoll um sie und ihre Familie kümmerst, dann kann ich aber auch verstehen, weshalb sie denkt, dass eine Hochzeit der nächste Schritt ist. Wer der Freundin so viel Geld zur Verfügung stellt, der wirkt eben extrem verbindlich
 
coolchica
Benutzer46728  Beiträge füllen Bücher
  • #91
Das ist Quatsch. In Köln gibt es mehr als genug Wohnungen unter 1500€, außerhalb der genannten Stadtteile.
Meiner Meinung nach muss niemand über seinen Verhältnissen leben. Wenn du so nett bist, kannst du ja etwas draufzahlen, um Ihnen mehr zu bieten. Oder auch nicht... Dann zahlst du halt gerne für sie und ihre Familie und wunderst dich nicht, warum dir alle unselbständig auf der Tasche liegen....
 
D
Benutzer176382  (49) Benutzer gesperrt
  • #92
Off-Topic:
Off-Topic:


Deine abfälligen Kommentare gegenüber Empfängern von Sozialhilfe sind in diesem Thread völlig fehl am Platz und helfen dem TE kein Stück weiter. Vielleicht kannst du deine Wut woanders herauslassen.
Liebe reed reed , ich hege überhaupt keine Wut sondern pflege lediglich einen gesunden Realismus ohne verklärte, weltfremde Sozialromantik.
 
Dark84
Benutzer94422  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #93
Die Miete ist eher wie ein zinsfreier Kredit. Sie will es mir irgendwann zurück zahlen.

Nichts desto trotz... warten wir ab, wie sich die Situation entwickelt...

Letztlich ist der Aufhebungsvertrag nicht unterschrieben worden, noch hat der AG eine Kündigung ausgesprochen. Ab jetzt sitzt sie bei einer anderen Fa. Mal schauen, wie es sich entwickelt.
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #94
Sie will es mir irgendwann zurück zahlen.
Und das will sie wie genau machen?
Wenn du ihr jetzt ein Jahr die Miete finanzierst kommst du mit 1500€ auf 18.000€ die sie dir schuldet. Es ist unwahrscheinlich, dass sie so schnell einen Job findet, mit dem sie die Wohnung sofort komplett bezahlen kann, rechnen wir also nochmal 1,5 Jahre mit einem Zuschuss von 500€ pro Monat, bis sie die Wohnung alleine finanzieren kann oder der Cousin so weit ist, selbst auch etwas beizusteuern. Schon sind es 27.000€.
Sie wird mit einem nicht sehr hohen Gehalt ihre Wohnung und den Lebensunterhalt zahlen müssen, es bleibt also nicht viel Geld über, mit dem sie dich abbezahlen könnte. Ich komme mit 100€ pro Monat auf über 20 Jahre, die sie abbezahlt. Bis dahin ist sie auf jeden Fall in Rente gegangen, diese wird auch nicht sonderlich hoch ausfallen.

Ich würde also nicht damit rechnen, dass das alles zurück kommt. Nicht, weil ich ihnen da grundsätzlich böse Absichten unterstelle, sondern weil ich es in ihrer Situation für unrealistisch halte.
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #95
Ich stimme wild_rose wild_rose zu und finde wirklich, dass ihr euch mit dieser Konstruktion einen Bärendienst erweist. Es wird, auch im Raum Köln, sicherlich Drei-Zimmer-Wohnungen zu einem günstigeren Preis geben, erst recht mit einem Wohnberechtigungsschein vom Jobcenter (ich weiß nicht, wie sich soetwas in NRW nennt, aber auch in NRW wird es Wohnungen speziell für Menschen geben, die wenige oder gar keine Einkünfte haben).

Sie macht damit Schulden bei dir, die sie kaum jemals zurückzahlen kann, obwohl sich das - wenn auch mit Aufwand und Wohnungssuche - wohl durchaus vollständig vermeiden ließe. Angesichts dessen, dass es ihr wohl kaum möglich sein wird, den Betrag zurückzuzahlen, frage ich mir wirklich, wie ihr das als Dauerlösung ansehen könnt.
 
G
Benutzer Gast
  • #96
Man sollte nur Beträge verleihen, die man notfalls auch zu verschenken bereit wäre.

Ich finde es ehrlich gesagt bezeichnend, dass sie finanzielle Hilfe in diesem Maß annimmt, statt die Leistungen des Jobcenters in Anspruch zu nehmen.

Wenn du meinst, hier "helfen" zu müssen, kann man dich nicht davon abhalten. Aber dir sollte bewusst sein, dass du dieses Geld wahrscheinlich nie wieder zu sehen bekommst.
 
YourLifeYourChoice
Benutzer173306  (34) Benutzer gesperrt
  • #97
Also ich kann nur meinen Anfangsverdacht wiederholen, dass du nach meiner Einschätzung durchaus gerne der Versorger bist. Ein Teil in dir liebt es sowohl sie auszuhalten als auch ihre Unselbstständigkeit obwohl du bewusst das verneinen würdest. Ich glaube es könnte dir unbewusst die Sicherheit geben dass du unersetzlich für sie bist und sie somit dich nicht so einfach verlassen kann. Weil genau davor hast du mMn so eine große Angst, nicht vor den Unterhaltsleistungen, die du, solltet ihr euch trennen, locker wegstecken könntest, alleine schon weil dann die Miete für ihre Eltern wegfallen würde.. Eventuell deswegen willst du ihr die Sicherheit in Form von Heirat nicht geben weil sie dann mehr Rechte in diesem Land bekäme und somit ein Stück unabhängiger werden würde. Denk drüber nach..
 
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