• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Ständige negative Gedanken über meine Freundin

paulus 30
Benutzer182830 (32) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo zusammen,

ich bin 29, männlich und habe Probleme mit den negativen Gefühlen und Gedanken über meine Freundin.

Zum Hintergrund, wie sind etwa 1,5 Jahre zusammen. Ich arbeite in einer Managementposition, sehr leistungsorientiert und Sie ist Studentin. Ich hatte bisher drei Beziehungen, die alle etwa 2,5 Jahre lang waren. Alle drei sind mehr oder weniger wegen ähnlichen Gedanken zu Ende gegangen, weil ich unbewusst dachte, meine Freundin ist nicht gut genug und meine Gefühle dann von jetzt auf gleich weg waren.

Ich frage mich: Wie soll ich mit meinen negativen Gedanken und Gefühlen über meine Freundin umgehen?

Was ich denke und fühle:

Was ich über Sie denke hängt von meiner Stimmung ab. Wenn ich gute Laune habe, kann ich über Ihre Schwächen hinwegsehen, und dann finde ich sie schön, was sie eigentlich auch ist. Wenn ich nicht gut gelaunt bin, zum Beispiel wenn ich gestresst von der Arbeit nach Hause komme, dann sehe ich nur die schlechten Sachen in Ihr und mein Bauch fühlt sich grauenhaft an, ich bekomme Verdrängungsgefühle. Ich versuche mir dann nichts anmerken zu lassen und versuche Sie zu vermeiden.

Die Gedanken, die dann hoch kommen sich zum Beispiel, dass sie bisher in Ihrem Leben einfach nicht besonders erfolgreich war, dass sie mit 27 noch nicht ihr Studium fertig hat, dass Sie sehr schlechte Noten hatte, dass sie Pickel hat, dass sie eine kratzige Stimme hat, dass sie manchmal einen leeren, dummen Blick hat, dass sie einfach nicht besonders sozial ist. Dass Ihre Mutter eine alleinlebende Frau ist, die Ihr ganzes Leben nicht gearbeitet hat und Ihren Mann mehr oder weniger geheiratet hat, damit er Sie finanziert. Wenn ich mich mit Freunden treffe und sie dabei ist, habe ich das Gefühl, dass sie mich blamieren könnte, und befürchte, dass andere Sie ebenso negativ bewerten können. Ich fühle mich grauenhaft, wenn ich an diese Gedanken habe und wünschte, sie wären nicht da. Mein Bauch fühlt sich wie übel an, so als sagte er mir, dass ich sie loswerden muss und ich verkomme Verdrängungsgefühle. Manchmal starre ich eine weile wie versteinert in die Luft, wenn so etwas passiert. Diese negativen, bewertenden oder vergleichenden Gedanken rauben mir sehr viel Energie.
Um den Gefühlen aus dem Weg zu gehen, habe ich schon einmal eine Woche alleine Urlaub gemacht, um diese Minderwertigkeitsgefühle zu unterdrücken. Danach kamen sie leider wieder zurück.

Zwischen Ihr und mir liegt ein enormer Unterschied, der sich vor allem durch meine ehrgeizige Karriere und ihre sagen wir Langsamkeit im beruflichen ergibt. In fast allen Bereichen des Lebens bin ich weiter entwickelt als sie, ob das jetzt soziale Kompetenzen, sportlich oder persönlich ist. Beruflich bin ich jetzt schon erfolgreicher als jeder aus Ihrer Familie, den ich bisher kennen gelernt habe. Es gibt leider kaum Dinge an Ihr, die ich wirklich bewundere, außer, dass sie schnell systematische Sachen abarbeiten kann, was ich nicht besonders gut kann.

Ich will einfach, dass diese Gedanken und Gefühle weg gehen! Ich will mich besser fühlen! Und ich will mich mit Ihr einfach gut fühlen!

Wie kann es überhaupt sein, dass ich Sie liebe, wenn ich Sie doch so oft so negativ sehe?

Manchmal denke ich, dass ich Sie liebe weil ich denke, dass ich sie ändern kann. Weil ich denke, dass sie vielleicht irgendwann so wird, wie ich mir das wünsche. Irgendwann. Ich weiß, das ist nicht realistisch, jeder Psychotherapeut würde mir sagen, dass ich Sie nicht ändern kann und dass sie so ist, wie ist.
Aber mir fällt nichts anderes ein als darauf zu hoffen, dass sie sich bessert.

Ich weiß nicht, wie ich mich Verhalten soll. Echt nicht. Ich verstehe mich nicht.

Was soll ich tun, damit es mir besser geht?
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #2
Hast du auch was nettes über sie zu sagen? Das klingt alles so fies und teils respektlos, das ich mich ganz ernsthaft frage was dich bei ihr hält und auch zu ihr geführt hat.

Wenn ich das so lese kommt es mir so vor als hättest du dich innerlich schon lange aus der Beziehung verabschiedet.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #3
Ich denke, du solltest dich von ihr trennen und eine Partnerin suchen, die deinen Vorstellungen mehr entspricht. Daraus lernen dass du beim nächsten mal die Punkte, die dir wichtig sind, am besten schon frühzeitig(er) abgleichst.
 
littleLotte
Benutzer102949  Beiträge füllen Bücher
  • #4
HalloWas soll ich tun, damit es mir besser geht?

Ganz einfach, dich trennen. Ihr passt offenbar nicht zusammen, du hast kaum ein positives Wort über sie verloren und sie tut mir ehrlich Leid.
 
G
Benutzer Gast
  • #5
.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
thraca
Benutzer182699  (32) Öfter im Forum
  • #6
Fallen dir diese Dinge (du schreibst, dass auch die vorigen Beziehungen an solchen Gedanken zugrunde gingen) denn immer erst nach so langer Zeit auf? Wieso wolltest du diese Beziehung zu Beginn überhaupt eingehen? Und wenn du sagst du liebst sie, wie genau äußert sich das, was bedeutet das für dich?
 
T
Benutzer54465  Meistens hier zu finden
  • #7
Inwiefern beeinträchtigt es sich dich denn, dass du beruflich erfolgreicher bist? Ist sie finanziell von dir abhängig? 'Musst' du sie oft einladen?

Wenn man in anderen das schlechte sucht, ist das häufig ein Zeichen der eigenen Unzufriedenheit. Du kommst gestresst von Arbeit und sie hatte vielleicht einen chilligen Studenten-Tag. Empfindest du das unterbewusst als negativ?

Bist du wirklich zufrieden mit deinem Leben? Du sagst, sie ist nicht besonders sozial, aber wie du hier redest, bist du auch nicht besonders sozial. Es ist eine Fassade.
Ich wollte auch immer mega erfolgreich sein, ich hab mich angestrengt, war gestresst, hab viel schlechtes in anderen gesehen... Und dann hab ich erkannt, dass der Erfolg mir einen beschissenen Charakter verleiht und ich habe begriffen, dass ich das alles nicht brauche um glücklich zu sein, dass meine Freunde auch meine Freunde sind, wenn ich tue worauf ich Lust habe usw. Ist dir wichtig was deine Freunde über dich denken? Willst du dass sie dir Anerkennung schenken? Wären sie auch deine Freunde, wenn du arbeitslos wärst?

Wie auch immer... Manchmal hilft es einfach den Blickwinkel zu wechseln. Warum hast du dich in sie verliebt und warum stören dich die Dinge, die du hier nennst.
 
paulus 30
Benutzer182830 (32) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #8
Hast du auch was nettes über sie zu sagen? Das klingt alles so fies und teils respektlos, das ich mich ganz ernsthaft frage was dich bei ihr hält und auch zu ihr geführt hat.
Wir haben uns am Anfang super verstanden, weil eine ähnliche Familienhintergrund eine damit eine ähnliche "Leidensgeschichte" haben. Unsere Väter waren auf eine ähnlich Art unfähig und wir beide sollten den Betrieb von dem Vaters übernehmen, was wir beide nicht getan haben. Daher versteht sie meinen Hintergrund und ich Ihre. Sie kann sich vorstellen mit mir später auf dem Land zu leben und ein Haus und Kinder zu haben. Meine Eltern haben Ländereien, um die ich mich kümmern muss und bei ihr Eltern ist das ähnlich. Wir sind was das angeht praktisch Leidensgenossen und haben ähnliche Ziele. Daher war ich davon überzeugt, dass sie für mich ein strategisch guter Fang wäre. Außerdem ist sie objektiv gesehen sehr hübsch, das heißt meine Freunde finden Sie hübsch, sie ist nicht mein Typ, aber ich habe mir dann eingeredet, dass das nicht so wichtig ist.
Wir wohnen seit einem halben Jahr zusammen, ich werde ggf. beruflich umziehen und habe Sie gefragt, ob sie mitkommen will. Ich denke, dass ich Sie liebe und manchmal fühle ich das auch.

Wenn ich das so lese kommt es mir so vor als hättest du dich innerlich schon lange aus der Beziehung verabschiedet.
Tatsächlich habe ich diese negativen Gefühle schon von Anfang der Beziehung gehabt. Die haben sich richtig festgesetzt und kamen alle paar Wochen auf. Wir waren am Anfang für eine Woche im Urlaub, da waren diese Gefühle, Verdrängungsgefühle nenne ich sie mal, ständig präsent. Ich wollte diese Gefühle nicht zulassen, weil ich mit Ihr zusammen sein sollte. Letztes Jahr im Sommer bin ich für eine Woche alleine in die Berge gefahren um mich von den Gefühlen (und von Ihr) zu distanzieren. Das hat nicht geklappt, als ich Sie am Tag danach gesehen habe war alles wieder wie vorher. Um Weihnachten rum hatte sich das so stark aufgestaut, dass ich innerlich ständig dachte ich muss mich von Ihr trennen. Wir haben dann zwei Wochen in getrennten Wohnungen gelebt. Ich wollte aber nicht auf mein Ego, bzw. auf meine Gefühle hören. Wir haben es dann noch einmal probiert und getrennte Zimmer eingerichtet. Mit der Zeit habe ich es geschafft, dass Sie mehr über Gefühle reden kann. Am Anfang konnte sie praktisch nicht über Gefühle reden, hat alles unterdrückt. Für mich als Gefühlsmensch ist das eine echte Qual gewesen. Seit dem ist es etwas besser geworden, was mir vorsichtig optimistisch macht.

Ich glaube mein Optimismus hält mich davon ab, mich von Ihr zu verabschieden, auch wenn es sich einfach nicht wirklich richtig oder gut anfühlt. Sie hatte es wirklich schwierige Voraussetzungen und irgendwie will ich ihr zeigen, wie das Leben auch gehen kann.

Manchmal denke ich, dass mein Ego keine Macht über mich haben darf. Ich denke, wie du sagst Kartoffeltierchen, dass es respektlos ist so über sie zu denken, wie ich es beschrieben habe. Aber ich will dass der Gedanke weg geht.

Ich quäle mich lieber (und sie auch?) und hoffe das es besser wird, als die Beziehung zu beenden. Irgendwie hört sich das total bescheuert an, oder? Ich verstehe mich einfach nicht mehr.
Wie kann es sein, dass ich trotzdem das Gefühl habe, dass ich Sie liebe und mit Ihr zusammen bleiben muss?
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #10
Ich glaube mein Optimismus hält mich davon ab, mich von Ihr zu verabschieden, auch wenn es sich einfach nicht wirklich richtig oder gut anfühlt. Sie hatte es wirklich schwierige Voraussetzungen und irgendwie will ich ihr zeigen, wie das Leben auch gehen kann.
Fühlst du dich nicht selbst ein bisschen schäbig wenn du das schreibst? Du sprichst hier nicht von einem alten Stuhl der mal etwas geschliffen und lackiert werden muss.
Du redest von einem Menschen und wenn du wirklich selbst so toll wärst, hättest du mal daran gedacht das deine Freundin bereits glücklich ist. Das sie gut so ist wie sie ist und das sie nicht durch dich optimiert werden muss.

Tu dem armen Mädchen einen gefallen, mach Schluss. Gib ihr die Chance jemanden zu finden der sie liebt wie sie ist und der nicht ewig an ihr tüfteln muss.
Du liebst sie nicht, du brauchst was mit dem du vor anderen gut dastehst.
 
G
Benutzer Gast
  • #11
Ich frage mich grade warum um alles in der Welt bist du auch noch mit ihr zusammen gezogen?
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Wow, bist du arrogant, das erlebt man so geballt auch nicht so häufig.
Du findest dich selbst ja ziemlich dufte. Ich kann dir sagen, wie superunsympathisch du rüberkommst. Zumindest in diesem Punkt bist du ziemlich sicher nicht "weiter entwickelt" als sie. Da sehe ich menschlich nicht allzu viel, auf das ich an deiner Stelle stolz wäre.

Trenn dich und suche dir eine Partnerin, die dir in deinen Augen das Wasser reichen kann und die dich genauso toll findet wie du dich selbst.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #13
Trenn dich und suche dir eine Partnerin, die dir in deinen Augen das Wasser reichen kann und die dich genauso toll findet wie du dich selbst.
Die gibt es vermutlich nicht ^^ Man findet ja an anderen auch gerne das zum kotzen was anteilig auch in einem selbst steckt...
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #14
Ganz einfach:
Dir steht es nicht zu zu entscheiden, ob jemand mit seinem Leben zufrieden sein sollte oder nicht. Egal wie viel derjenige verdient, egal wann derjenige sein Studium abschließt. Solang derjenige sein Leben bestreiten kann, ist alles gut

Für mich als Gefühlsmensch ist
Sorry, aber ein "Gefühlsmensch" besitzt eine ausgeprägte Empathie und würde nicht so über jemanden anderen reden. Du hast einfach ein massiv großes Ego und damit gepaart ein eher nicht so guten Charakter.

Zum Thema "Ich liebe sie". Du liebst sie nicht. Für dich war sie eine strategische Investition. Du hast damit gerechnet, dass sie sich anpasst, dass dein Investment aufgeht. Nun hast du aber - schon wieder - so viel investiert, dass du dieses Mal nicht wieder dein Investment wegschmeißen willst. Also bleibst du in der Beziehung und hoffst, dass es doch noch aufgeht.

Würdest du sie lieben, dann würdest du niemals so anfällig über sie reden. Dann würdest du Wertschätzung gegenüber ihr fühlen und nicht Verachtung und Scham.
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Wie kann es überhaupt sein, dass ich Sie liebe, wenn ich Sie doch so oft so negativ sehe?
Das kann nicht sein. Du liebst sie nicht. Das ist keine Liebe.
Ich weiß nicht, wie ich mich Verhalten soll. Echt nicht. Ich verstehe mich nicht.
Ich verstehe dich schon:

Wenn ich es diplomatisch ausdrücken sollte, würde ich sagen: Geh zu einem qualifizierten Psychiater und mach das NPI-16 durch, dann lernst du ob du ein verbriefter Narzisst oder einfach nur ein Granatenarschloch bist.

Denn wenn man seine Partnerin so untergriffig und gemein niedermacht und dann auch noch drüber jammert wie viel Energie einen selbst das kostet, ist das anders kaum mehr zu erklären.

So sehr ich gegen den inflationären Gebrauch des Begriffes Narzissmus ankämpfe ist jede Zeile die du schreibst auf nahezu gruselige Weise wie aus dem Lehrbuch gegriffen.

Was deine arme Freundin angeht, solltest du dich nur schon ihr zu liebe von ihr trennen.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #19
Ich würde gerne wissen, ob es eine andere Alternative gibt als das Schluss machen.
Eine Therapie anfangen und dann an deinem Charakter arbeiten? Das könnte noch eine Alternative sein.
Solltest du aber - ganz ehrlich - unabhängig von der Beziehung tun 🤷‍♀️
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #20
Du hast womöglich erlebt, dass dich dein Handeln, deine Talente eben auch zum "Erfolg" boosten. Und weil du in deiner beruflichen Blase steckst, spiegeln dir ähnlich denkende, ähnlich handelnde Menschen, die ähnlich erfolgreich sein wollen, wider wie erfolgreich du bist (und umgekehrt), damit ihr euch alle ganz erfolgreich fühlen könnt. Tatsächlicher Erfolg bemisst sich aber nicht in der eigenen Blase...
Du hast oben deinen Job angegeben. Seit einem Jahr arbeite ich im Consulting-Bereich für Banken und Versicherungen. Ich habe dafür einen steilen beruflichen Wechsel hingelegt, und finde mich noch ein. Was ich hier bereits gelernt habe, ist, wie selbstgefällig und ego-aufgeblasen so nahezu jeder, mit dem ich seither zu tun hatte, daherkommt. Und wenn er sich auch noch so sozial zugewandt und empathisch selbst einordnet. Es mag wohl sein, dass das Teil der Voraussetzung ist, um in ähnlich gelagerten Ellenbogen-Branchen nicht unterzugehen- weil eben doch nach unten getreten wird.
Vielleicht solltest du nochmal ganz klar für dich reflektieren, ob das für dich erstrebenswert ist. Auf Dauer...

Talente, Fertigkeiten, Erfolge bemessen sich doch an vielerlei.
Du solltest sie in Relation nicht zu deiner eigenen Blase setzen.
Wenn deine Freundin abends lächeln kann, und sich gut fühlt, dann hat sie womöglich einen erfolgreicheren Tag gehabt als du.
Wenn ich nach zwölf Stunden Arbeit, trotz dessen, dass die Tage wieder länger werden, und draußen bei Sonnenschein die Vögel zwitschern, die Sonne nur durchs Dachfenster gesehen habe, dann war mein Tag sicher nicht erfolgreich.
Ich bin selbst sehr karrierefokussiert. Mein Herzensmann ebenso. Deine Arroganz, die Arroganz meiner jetzigen Branche, ist und bleibt mir dabei bisher dem Himmel sei Dank fremd. Karriere und eine Balance zwischen Freiheit, Freizeit, Familie, Einkommen muss sich auch nicht ausschließen. Die Wege, die man dafür gehen muss, sind eben nur meist nicht geradlinig. Auch nicht steil nach oben. Sie erfordern Kreativität- die sich durch ihre Prokrastination, ihre Muße zur Muse, deine Freundin vielleicht gerade bewahrt.

Ich verstehe nicht, dass du die Beziehung zu ihr erzwungen hast, obwohl du schon bei der Anbahnung gemerkt hast, dass dich vielerlei Dinge stören. Egal wie das mit euch weitergeht- du bist den Mitmenschen, gerade in einer Beziehung, mit denen du engen Kontakt pflegst, doch so viel Ehrlichkeit schuldig, dass du für sie aufrichtig fühlen kannst. Und dann auch zu deinen Gefühlen stehen kannst.
Zum Thema "Ich liebe sie". Du liebst sie nicht. Für dich war sie eine strategische Investition. Du hast damit gerechnet, dass sie sich anpasst, dass dein Investment aufgeht. Nun hast du aber - schon wieder - so viel investiert, dass du dieses Mal nicht wieder dein Investment wegschmeißen willst.
Yurriko Yurriko beschreibt perfekt, was ich auch in deinen Worten finde. Man "liebt" ggf. einen teuer erworbenen Besitz. Man liebt ihn aber nicht. Du liebst das Bild von ihr, das du dir gebaut hast, und gern von ihr tatsächlich gespiegelt bekommen würdest.
...Denn dann würde es ja so gut passen zwischen euch.
Du liebst sie, wie die neu erworbene charmante Villa mit den bildschönen Fenstersimsen und den beeindruckenden Erkern, die du nach allen Regeln der Kunst umzugestalten träumtest, bevor du bemerkt hast, dass die Leitungen noch aus Blei sind, und die Elektrik komplett erneuert werden muss.
Ich finde es rühmlich, dass du nach Wegen suchst, an dir zu arbeiten. Das wärst du ihr aber schuldig gewesen, bevor du was Ernstes mit ihr anfängst, und sie dann auch noch (Zusammenziehen etc.) in zunehmende Abhängigkeit von dir drängst, und damit sogar ihre individuelle Entwicklungsfreiheit, ihren Weg zu finden, ihre Talente auszuspielen, ihr Glück zu machen, beschneidest.

Du kannst zahlreiche Frauen finden, die "deine Ideale von Erfolg" ebenfalls leben. Es wird einen Grund haben, warum du dich bisher offenbar recht stereotyp in eine andere Art von Frau verliebt hast. Versuche mal, dem auf den Grund zu gehen.

Um professionelle Hilfe wirst du m. E. tatsächlich nicht herum kommen. Deine Schäden liegen tief. Und ich glaube auch nicht, dass sie ausschließlich aus deiner beruflichen Gegenwart stammen; ich kann mir vielmehr vorstellen, dass alte verhaftete Glaubenssätze und Erfahrungen, vielleicht auch der Versuch der Selbstbefreiung davon (du beschreibst die Abgrenzung von deinem Vater) da eine große Rolle mit hineinspielen.
Suche dir zeitnah einen Psychologen.

Was hast du denn für Werte im Leben? Wofür lohnt es sich aus deiner Sicht zu leben, zu kämpfen? Für den Kontostand? Woraus ziehst du Befriedigung? Wann steigt dein Serotoninspiegel? Was für eine Zukunft wünschst du dir für dich, für deine Freundin, für euer Umfeld, für deine späteren Kinder und Enkel?
Stellen deine Werte dein Streben auf den Kopf? Oder rennst du in die richtige Richtung? Ist es sinnvoll, was du jeden Tag tust? Wonach du strebst? Wofür du dich einsetzt, womöglich aufreibst? Ist es erfolgreich?

Du findest eine Vielzahl von hilfreichen Blogs und Youtube-Beiträgen im Hinblick auf Empathie, Achtsamkeit, Persönlichkeitsentwicklung. Vielleicht spricht dich da auch was an. Tiefgreifende Änderung wird vermutlich zumindest Monate, womöglich Jahre dauern. Mach dir klar, dass du bis dahin nicht der Partner für deine Freundin sein kannst, den sie verdient hat.
Sollten deine Gedanken mittelfristig weiter anhalten, trotz dass du an dir arbeitest, dann gib sie frei und ermögliche ihr Glück!

Viel - und das meine ich aufrichtig, nicht zynisch- Erfolg dir!
 
G
Benutzer Gast
  • #21
Mal als Denkanstoß:
Kann es sein dass Du Dir unbewusst Frauen heraussuchst , die nicht in Deiner "Liga" spielen weil Du Dich selbst dann größer fühlst? Um Dich selbst grösser zu machen?

Du sagst, Du hast irgendwann in allen deinen drei Beziehungen so gedacht, da solltest Du mal in Dich hineinhören. Wie gross ist Dein Selbstbewusstsein wirklich?
Definierst Du dich auschliesslich über Deinen beruflichen Erfolg?
Wer bist Du ohne Deinen Managerposten?
 
G
Benutzer Gast
  • #22
meine Freundin wertschätzen, denn wenn diese Gedanken aus sind, dann habe ich keinen Zweifel, dass ich mit ihr zusammen sein will.
Ich finde Deine Offenheit echt beeindruckend obwohl Du hier mit enorm viel Kritik rechnen musstest.

Du solltest Dir trotzdem mal in Ruhe überlegen ob eine Trennung nicht doch am sinnvollsten wäre, denn Liebe zu Deiner Freundin kann ich auch nicht feststellen.
Du willst sie umkrempeln nach Deinen Vorstellungen, schreibst sie ist nicht Dein Typ, lebst aber mit ihr zusammen. Und fragst sie ob sie mit Dir woanders hinzieht?
Was tust Du Ihr damit an ?
Sie soll ganz viel aufgeben für einen Mann der sie nur "aushält"?

Sie ist doch nicht doof. Meinst Du es tut ihr gut, ständig das Gefühl zu haben ein einziger Kompromiss zu sein? Das schadet auf Dauer auch Ihrem Selbstbewusstsein!
Weil, seien wir mal ehrlich, sie wird nie die Frau sein die Du willst. Selbst mit plötzlichen Karrieresprung nicht!
Tu ihr UND Dir das doch nicht an!

Du solltest auch versuchen herauszufinden woran es liegt dass Du Dir immer so "erhaben" und "besser" vorkommst.
Wäre es auch so wenn Du arbeitslos werden würdest?
Es ist nicht verkehrt ehrgeizig zu sein und Ziele zu haben. Aber es sollte aus den richtigen Gründen so sein. Und nicht daraus andere ( vor allem nicht) die Partnerin abzuwerten.

Es lohnt sich bestimmt deine Motive zu ergründen, sonst wird es Dir vermutlich mit jeder anderen auch so gehen.
 
Bria
Benutzer65313  Toto-Champ 2008 & 2017
  • #23
Aus Sicht einer Frau, deren Partner sich für sie geschämt hat: Trenne dich bitte - oder sprich ehrlich mit ihr. Sie spürt das garantiert. Ich habe das damals, und ich war wesentlich jünger. Danach kannst du immer noch aufarbeiten, aber es ist nicht fair, ihr da was vorzuspielen und ihr Lebenszeit zu stehlen.
 
Violettelotl
Benutzer175749  (42) Benutzer gesperrt
  • #24
Schon interessantes Thema weil, "Scham" für den Menschen auf denn ich zugehe, das ist wahrscheinlich ein echtes No Go, es würde nie zu irgend einem Kontakt kommen da ich hier ausweiche. Allerdings brauchts sehr viel bis ich so ein Gefühl verspüre und eigentlich nur bei hochgradiger Niveau- oder kritischer Herzlosigkeit. Es ist bestimmt weder körperlich noch gesellschaftlich und bestimmt nicht wirtschaftlich.

Erfolg, das sieht und fühlt tatsächlich jeder anders und damit kann man endlos vieles verbinden. Da ja sowieso jeder "Erfolg" anders bemisst, es mit etwas anderem verbindet, ist es eine streng subjektive Begebenheit. Ich weiss... fühlt man sich erstmal mit einem bestimmten Milieu verbunden mit dem man Erfolg bemisst... dann ist es schwer sich da in der Liebe "auszuklinken". Dennoch... es hat hier wirklich eine ganz andere, viel würdigere Ebene, welche irgendwo so substanziell sein kann dass alles andere wie Verblendung und Abklatsch jederzeit auch wegfallen könnte. Nur das Eine das kann bestehen bleiben weil es hat es ganz einfach nicht nötig sich an irgendwas von Aussen zu bemessen, kann aus sich selbst heraus genug Würde bieten.

Jedenfalls, ich muss der Gesellschaft sicher nichts beweisen und muss niemandem, nicht einem, über das was ich wirklich liebe Rechenschaft ablegen. Es gibt keine akute Abhängigkeit zu einem Buisness und sollte mich jemand deswegen abwerten oder minderwertiger ansehen dann ist das deren Problem, nicht meins. Ich würde auch mit niemandem einen "Deal" eingehen der mich deswegen abwerten würde... habe ich nicht nötig, wäre ethisch verwerflich und ja, ich stehe auf eine gewisse Ethik.

Ja, hoffe einfach dass es irgendwie zu bewältigen ist... aber eine konkrete Lösung weiss ich auch nicht. Ich würde bestimmt eine psychologische Behandlung empfehlen weil es schon ein ziemlich schwerwiegendes Problem ist und keine Ahnung ob es mit der bestehenden Beziehung so noch funktionieren kann... wage ich nicht zu beurteilen. Klar man kann schon versuchen gleichgesinnte "Erfolgsfrauen" zu finden die einem dann nicht enttäuschen sollten... nur... hier wird das was die Liebe ja so würdig und romantisch macht untergraben und wird nie zur vollen Blüte gelangen. Es ist dann halt eher sachlicher, zweckmässiger, Natur. Ich würde das nicht empfehlen und besser langfristig mit Therapie an dieser Haltung oder sehr fragwürdigem Werteverhältnis arbeiten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Metallfuß
Benutzer177659  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #25
Ja, stimmt. Wenn ich mit einer Art Menschen nicht klarkomme, dann sind es arrogante, überhebliche Menschen mit narzisstischen Tendenzen. Ich hasse diese Anteile an mir und komme damit selbst nicht klar. Ich will nicht so sein.
Wenn das wirklich so ist, dann tu was dagegen, also suche dir einen Psychiater.


Wir sind im Moment sehr glücklich zusammen.
Ich glaube das ist Selbstbetrug, denn du bist doch nicht glücklich. Du hast ne Menge Persönlichkeitsanteile, die dir nicht gefallen. Wenn Du Deiner Freundin sagen würdest wie du dich (manchmal?) fühlst, dann würde Sie dich (hoffentlich!) verlassen.

Normalerweise sehen wir hier auf PL nur die andere Seite solcher Beziehungen, die (oft) Frauen mit narzisstischen Partnern, die aus den Beziehungen nicht loskommen. Ich finde es von dir sehr mutig, Dich so offen von deiner (auch mir sehr unsympathischen) Seite zu zeigen.
 
Violettelotl
Benutzer175749  (42) Benutzer gesperrt
  • #26
Ist einfach sehr schwierig, selbst wenn man es bemerkt, das wegzukriegen weil es halt doch stark das Selbstbild prägt wenn man ständig mit solchen Werten von Aussen oder auch systematisch beeinflusst und geprägt wird. Da muss man, quasi wie bei Drogen, enorme innere Stärke entwickeln um dem nicht zu verfallen. Sicher... hilft immer wenn man sich selbst nicht so ernst nimmt, vielleicht sogar sich selber verhöhnt. Als ich... eigentlich gutgemeint einer Dame einen grossen Monolog geschrieben habe weil ich einfach eine für mich grobe Ansicht (das ging nie in die Details aber sie sieht es sicher anders) über viele von ihr angesprochene Themen vermitteln wollte, da kam es ziemlich frontal bei ihr an. Da konnte ich mich dann nur schwer noch rauswinden, auch nur dank meiner Hartnäckigkeit...

Jedenfalls... ich bin gar nicht so, habe sie nie als minderwertiger angesehen oder sowas... wieso sollte ich sie überhaupt kontaktieren wenn sie ein niederes Geschöpf wäre? Dann kann es ja auch ein Hund sein mit dem ich rede... kann ich dann endlos Monologe führen, ohne jede notwendige Antwort. Ne, bei mir ist es zum Glück nur eine empfundene Wirkung, aber ich hatte nie das Gefühl dass ich jemanden jetzt als minderwertiger ansah, einfach nur sehr unverstanden und irgendwann kann natürlich die Liebe auch in Hass mutieren wenn man fast ständig auf schlechte Resonanz stösst, zumindest gefühlt... ob es den Tatsachen entspricht... wer weiss. Effekt ist und war dass ich dann fast schon zwingend alles und jedes abwerten musste da mein eigener Selbstwert so verletzt wurde/wird.

Schlussendlich, was mir hier bei der "ankommenden" Kommunikation hilft ist einfach mal mich selber bischen, und das ist ja schonwieder Paradox, in den Hexenkessel zu werfen, mich selber mal an den eigenen Hörnern nehmen, selbst dann wenn ich sowieso schon das Gefühl habe dass mein Selbstwert reduziert wurde/ist. Es ist nur so, dass ich aufgrund meinem übertriebenen Interesse und dazu übertriebene Dominanz ähnlich wirken kann wie jemand der z.B. deutlich narzisstische oder arrogante Tendenzen hat, ich jedoch keine haltbare Evidenz habe dass solche Tendenzen MICH jemals am belasten sind, nur zum Teil eine Diskrepanz im Selbstwertgefühl... insbesondere weil anderen Leuten ja oft mit Leichtigkeit das gelingt was ich doch locker hinbekommen sollte, aber nie tue. Nur weil ich einfach so bin wie ich bin... ohne jede böse Absicht.

Aber, ich lerne langsam und stets das so hinzubekommen dass ich hier an den Ursachen und am Ende Lösung arbeiten kann. Und wenn ich leider... einfach so wirke als sei ich einer der "Verpönten" dann muss ich teils ebenfalls ähnliche Lösungen anstreben. Nur reicht bei mir eine aufmerksame "Selbstbehandlung" und ein achtsames empathisches Umfeld aus, während... bei den Leuten welche dann WIRKLICH diese Tendenzen haben eine psychologische Hilfestellung nicht mehr zu vermeiden ist, möchte man es wegbringen oder zumindest so lindern dass es in gesunde Bahnen gelenkt werden kann.

Habe mich dann... bei besagter Dame... einfach mal selbst in den Kessel gehauen... das kann helfen damit man bischen von "hoch oben" runterkommt, selbst wenn die Ursache hier eine andere ist. Es ist jedenfalls toll wenn man das selber bemerkt und es sich offen eingestehen kann, das ist sicher der erste wichtige Schritt.
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #27
Ich würde dir auch zu einer Therapie raten, denn evtl hast du da die Chance seine zwischenmenschlichen Beziehungen besser zu managen. Egal wie es zwischen euch ausgeht wirst du ihr damit auch einen Gefallen tun, denn selbst wenn du der Meinung bist dass du deine Gefühle und Einstellungen vor ihr versteckst: sei dir sicher, dass davon trotzdem etwas bei ihr ankommt.
Was mir besonders auffiel ist deine Unsicherheit ob/ was Liebe ist. Tatsächlich ist dies ein Thema das ich schon öfters mit jemandem besprochen habe, der es ebenfalls nur theoretisches Konstrukt kennt und nicht nachvollziehen konnte wie es anfühlt jemanden zu lieben.
Das einzige was du in diesem Fall machen kannst ist den Dialog zu suchen und deine Verärgerung nicht zu schlucken, sonst wirst du wohl immer in diesem Kreisel feststecken..wenn nicht mit deiner jetzigen Freundin dann mit der nächsten
Viel Glück!
 
paulus 30
Benutzer182830 (32) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #28
Hi, vielen Dank für die wertvollen Kommentare!

Ich habe alles sehr intensiv gelesen und habe versucht auf wirklich alles einzugehen. zu den Kommentaren auf Seite 2 des Threads äußere ich mich noch.
Danke dafür!
Ich persönlich glaube mittlerweile, dass ich ein grandioser Narzist bin, aber noch "in der Ausbildung". Google es, da wirst du viel Material finden.
Mache ich, danke. Ich denke bei mir ist das auch zutreffend.
In meinem Beruf (Immobilienverwalter) bin ich mit "ausgebildeten und erfahrenen" Narzisten in Berührung gekommen, dass meine Grundeinstellung sagt: Nö, so möchte ich mich im Kern nicht entwickeln
Meine Chefs sind auch irgendwo Narzissten, denke ich. Ich habe mich angepasst um bestehen zu können. Aber an dem Punkt an dem ich jetzt bin, finde ich mich selbst nicht mehr gut. Ich will anderen, egal wem, nicht vor den Kopf stoßen.
... Sie spricht und schreibt fließend deutsch; selbst teilweise Fachbegriffe aus ihrer (persischen) Ausbildung. Sie hat einen Führerschein / Auto. Und ich Sack spreche ihr eigenständiges Handeln ab.
Kann ich voll und ganz nachvollziehen. Die Umstände meiner Freundin waren auch schlecht, in Ihrer Haut wäre ich auch nicht so weit gekommen, aber trotzdem bewerte Sie schlecht. Und dann fühle ich mich schlecht, weil ich Sie schlecht bewerte und das aber eigentlich nicht in Ordnung ist. Aber es stört mich und ich will trotzdem mit Ihr zusammen sein. Verrückt. Ich könnte mir auch eine erfolgreiche Freundin suchen, aber da habe ich irgendwie Angst vor.
Eine Therapie anfangen und dann an deinem Charakter arbeiten?
Danke, ja das habe ich vor. Ich habe schon viele Therapien gemacht, aber Narzissmus war noch nicht Thema. Es fällt mir nicht leicht mir einzugestehen, dass ich so arrogant und so abwertend sein kann. Das passt nicht in mein Selbstbild.
Ich glaube auch, dass du ein sehr geringes Selbstwertgefühl hast und stark abhängig von der Bewertung durch andere bist usw. Also keinen Wert in dir verspürst. Dein Erfolg im Außen und die tolle Fassade ist da sogar kontraproduktiv.
Wenn ich alleine bin geht es mir immer gut. Mir mir alleine bin ich im reinen. Ich meditiere täglich, mache viel Sport und Joga als Ausgleich.
Es mag wohl sein, dass das Teil der Voraussetzung ist, um in ähnlich gelagerten Ellenbogen-Branchen nicht unterzugehen- weil eben doch nach unten getreten wird. Vielleicht solltest du nochmal ganz klar für dich reflektieren, ob das für dich erstrebenswert ist. Auf Dauer...
Danke für den Impuls. Wenn ich zuhause umschalten könnte und dann anders wäre, dann würde ich auf jeden Fall damit weiter machen. Denn das ist Job den ich immer machen wollte. Wenn nicht, dann muss ich wechseln.
Und weil du in deiner beruflichen Blase steckst, spiegeln dir ähnlich denkende, ähnlich handelnde Menschen, die ähnlich erfolgreich sein wollen, wider wie erfolgreich du bist (und umgekehrt), damit ihr euch alle ganz erfolgreich fühlen könnt. Tatsächlicher Erfolg bemisst sich aber nicht in der eigenen Blase... (...) Du solltest sie in Relation nicht zu deiner eigenen Blase setzen.
Das Bild mit der eigenen Blase gefällt mir sehr gut. Es ist so, wie du es beschreibst. Ich messe meinen Erfolg zum größten Teil daran, wie ich in meiner Base voran komme.
Du solltest sie in Relation nicht zu deiner eigenen Blase setzen.
Ja. Das ist mir klar, aber wo nach sollte ich Sie "messen"? Meine eigenen Maßstäbe taugen nicht.
Wenn ich nach zwölf Stunden Arbeit, trotz dessen, dass die Tage wieder länger werden, und draußen bei Sonnenschein die Vögel zwitschern, die Sonne nur durchs Dachfenster gesehen habe, dann war mein Tag sicher nicht erfolgreich.
Wenn ich 12 Stunden gearbeitet habe fühle ich mich wirklich gut. Erschöpft, aber gut. Erfolgreich ist es für mich trotzdem, denn am Ende kann ich dann auf der Arbeit abliefern und das ist für mich Erfolg. Das ist, wie du sagst, meine Blase.
Karriere und eine Balance zwischen Freiheit, Freizeit, Familie, Einkommen muss sich auch nicht ausschließen. Die Wege, die man dafür gehen muss, sind eben nur meist nicht geradlinig. Auch nicht steil nach oben. Sie erfordern Kreativität- die sich durch ihre Prokrastination, ihre Muße zur Muse, deine Freundin vielleicht gerade bewahrt.
Aus meiner Sicht ist ihre Muße Faulheit, für mich gibt es das nicht. Sonst würde ich ja meine beruflichen Ziele gefährden, die einfach vorgehen. Aber es stimmt schon, es ist fies sie genau so zu bewerten. Weiß ich selbst, aber ich mache es ja auch nicht bewusst. Shakespeare sagte einmal "Messe nicht andere an deinem eigenen Maß" hört sich einfach an, ist es aber nicht.
Du liebst sie, wie die neu erworbene charmante Villa mit den bildschönen Fenstersimsen und den beeindruckenden Erkern, die du nach allen Regeln der Kunst umzugestalten träumtest, bevor du bemerkt hast, dass die Leitungen noch aus Blei sind, und die Elektrik komplett erneuert werden muss.
Ja, es ist so. Sie hat zum Beispiel viele Filmklassiker, die eigentlich jeder kennt nicht gesehen und ich meine, dass sei eine Bildungslücke und dass wir uns die mal angucken sollten. Unterbewusst wünsche ich mir, dass Sie so ist wie ich.
Du kannst zahlreiche Frauen finden, die "deine Ideale von Erfolg" ebenfalls leben.
Ich kann mir darunter nicht viel vorstellen, meine Eltern auch ähnlich unterschiedlich.
Es wird einen Grund haben, warum du dich bisher offenbar recht stereotyp in eine andere Art von Frau verliebt hast. Versuche mal, dem auf den Grund zu gehen.
Weil sie meiner Mutter ähnlich waren, denke ich rückwirkend. Ich bin da eher wie mein Vater. Die Beziehung zwischen beiden funktioniert nicht wirklich gut, aber trotzdem sind sie wenig zusammen. Ähnlich ist es bei mir... Ja vielleicht mache ich es einfach unbewusst meinen Eltern nach...
Suche dir zeitnah einen Psychologen.
Ich denke, dass ich da nicht drum rum komme. Ich dachte immer, ich kenne mich "in und auswendig" und kann mein Verhalten fast immer selbst erklären. Aber bei dem Thema hier habe ich mich bisher nicht mal getraut mit dem Therapeuten drüber zu reden.
Mach dir klar, dass du bis dahin nicht der Partner für deine Freundin sein kannst, den sie verdient hat.
Ja, das stimmt. Aber wenn ich mit Ihr Schluss mache und die Gefühle nicht habe, dann kann ich mich damit ja auch nicht beschäftigen?
Viel - und das meine ich aufrichtig, nicht zynisch- Erfolg dir!
Vielen Dank!

Ich denke zusammenfassend, dass das Narzissmus-/Bindungsthema schon sehr stark wahrgenommen wird. Ich werde mich um eine Therapie bemühen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #29
Ja, das stimmt. Aber wenn ich mit Ihr Schluss mache und die Gefühle nicht habe, dann kann ich mich damit ja auch nicht beschäftigen
Du willst also ihre seelische Unversehrtheit, ihre Integrität, ihr Glück für dein Experiment opfern?!
Pfui.
Und dabei hast du nicht mal den Mut zur Ehrlichkeit ihr gegenüber, damit sie in eine Position versetzt würde, mündig selbst eine Entscheidung treffen zu können.

Hast du kein Erinnerungsvermögen?

Ich habe mich angepasst um bestehen zu können

Ich will anderen, egal wem, nicht vor den Kopf
Du bist also ein Duckmauser.


Ich könnte mir auch eine erfolgreiche Freundin suchen, aber da habe ich irgendwie Angst vor.
Du bist also zu feige, jemand ebenbürtig neben dir gelten zu lassen.

Was in deinem letzten Post beschrieben ist, wirkt auf mich ganz, ganz klein, fernab von jedem Selbstvertrauen und maximal erbärmlich.
... Das sage ich nicht, um dich zu beleidigen, sondern um dir zu schildern, was für ein Bild, was für eine Wahrnehmung von dir ich habe.
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #30
Ja, das stimmt. Aber wenn ich mit Ihr Schluss mache und die Gefühle nicht habe, dann kann ich mich damit ja auch nicht beschäftigen?
Doch sicherlich. Die Grundeinstellung ist ja nicht plötzlich weg.
 
FeelTheSoul
Benutzer180833  (34) Öfter im Forum
  • #31
Daher war ich davon überzeugt, dass sie für mich ein strategisch guter Fang wäre. Außerdem ist sie objektiv gesehen sehr hübsch, das heißt meine Freunde finden Sie hübsch, sie ist nicht mein Typ, aber ich habe mir dann eingeredet, dass das nicht so wichtig ist.
"Strategisch guter Fang" und "objektiv sehr hübsch" hört sich so kopflastig an. Man könnte meinen es geht um ein neues Auto.
Tatsächlich habe ich diese negativen Gefühle schon von Anfang der Beziehung gehabt
Sie aber verdrängt, weil...? Vielleicht " weil ich mich neben ihr so smart und weiterentwickelt gefühlt habe und das hat mir gut getan"?
Ich wollte diese Gefühle nicht zulassen, weil ich mit Ihr zusammen sein sollte
Sprich "Ich habe mich gezwungen mit ihr zu sein" weil.. ? Vielleicht "weil ich unbewusst gedacht habe eh nichts besseres zu verdienen?"
Sie hatte es wirklich schwierige Voraussetzungen und irgendwie will ich ihr zeigen, wie das Leben auch gehen kann.
"Ich will ihr zeigen wie erfolgreich mein Leben ist und wie cool ich bin".
Wie kann es sein, dass ich trotzdem das Gefühl habe, dass ich Sie liebe und mit Ihr zusammen bleiben muss?
"Muss", weil...? "weil ich mich selbst gezwungen habe". Und ab da s.o.
Ich fühle mich mich wegen der Karriere selbstbewusster, einfach wertvoll, aber nicht besser als andere sondern so als dass ich überhaut etwas wert bin.
"Meine Karriere ist das einzige was mir ein Stückchen Selbstwertgefühl gibt"
Ich denke, ich habe mich in Sie verliebt, weil Sie ohne den ganzen Stress und Ehrgeiz zufrieden sein kann und weil ich gerne auch so wäre, es aber nicht kann.
"Sie definiert sich nicht über Erfolg und diese Fähigkeit fehlt mir". Ups, ich glaube du bist doch nicht in allem weiterentwickelter.
Ich
kann und will diesen Persönlichkeitsanteil bei mir nicht akzeptieren kann und will das um jeden Preis in den Griff kriegen.
"Ich nehme mich nicht an so, wie ich bin und werte meine Freundin ab um mich besser zu fühlen".
Ich könnte mir auch eine erfolgreiche Freundin suchen, aber da habe ich irgendwie Angst vor.
"Eine erfolgreiche Freundin könnte erfolgreicher sein/werden als ich und dann ist meine einzige Quelle des Selbstbewusstseins weg"

Ich denke du wertest deine Freundin ab, weil du dich unbewusst sogar wertloser fühlst als sie. Nimm dir deinen Beruf und "Erfolg" weg bleibt ein elendes Stückchen Selbstzweifel. Sie schafft es aber die Situation, vor der du dich so fürchtest auszuhalten und dabei sogar ganz zufrieden zu sein. Etwas was du nicht kannst, weil du in dieser Situation nicht wüsstest, wo du deinen Selbstwertgefühl herholen sollst.

Ich glaube unbewusst sehnt sich dein Unterbewusstsein nach langsameren weniger stressigen Leben, nach echtem Selbstwertgefühl anstatt ewigem Kampf um Kompensation durch äußeren "Erfolg". Deswegen hast du dir diese Frau ausgesucht. Sie zieht dich durch ihr Lebensstil hin zur Heilung. Du hast aber gleichzeitig Angst davor deine sichere Fassade aufzugeben und deinen Job durch langsameres Tempo zu gefährden. Dir fehlen Strategien um mit weniger Bestätigung umzugehen. Deswegen hältst du deine Freundin durch Abwertungen auf Abstand. Gleichzeitig bist du in einem Inneren Konflikt, weil du es einerseits willst andererseits Angst davor hast, dein Leben zu verändern.

Von daher ist dein Ziel zu einer Psychotherapie schon richtig. Deine Freundin ist aber dabei an nichts schuld, sie ist nur dein Spiegel und zeigt dir Anteile in dir, die du selbst verdrängst.

Zum Schluss hin wollte ich deinen Mut loben, mit dem du dich hier geöffnet hast. Man sieht dass du dich schon lange mit sich selbst auseinander gesetzt hast und viel selbst erkennen und reflektieren kannst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Crazyküken
Benutzer182891  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #32
Hallo zusammen,

ich muss gestehen als ich den Thread-Titel las, habe ich mich etwas wieder gefunden. Auch mit meiner Therapeutin habe ich das Thema schon sehr oft besprochen. Mein Partner hasst es zu arbeiten und für mich ist Arbeit etwas sehr wertvolles. Deshalb geraten wir oft aneinander.

Ich denke es hat etwas narzisstisches an sich, jedoch auch viel mit Perfektionismus.
Doch woran messen wir uns überhaupt? :smile: Wie sieht das Traumbild aus? Ist es wirklich schaffbar sich einen perfekten Traumpartner zu kreieren? Natürlich nicht.

Ich weiß jetzt nicht mehr wer es geschrieben hatte, denke es war ganz am Anfang des Threads und ich würde dem zustimmen, dass wir sehr negativ über den Partner denken, wenn wir selbst nicht im Reinen mit uns sind!

Warum habe ich mir einen Partner gesucht, der Arbeiten verabscheut?

Weil er ein Privatleben hatte - ich jedoch damals nicht! Ich bin nie feiern gewesen, hatte selten Vergnügen. Ich habe mich geknechtet und war 10 Stunden am arbeiten... um dann Zuhause ins Bett zu fallen. Was habe ich davon nun? Nichts. Denn gerade finde ich keinen Job mehr in der Corona-Krise, also hat das Knechten leider zu nichts geführt. Denn was wir brauchen ist eine gut funktionierende Beziehung.

Wie bekommen wir eine gut funktionierende Beziehung? Nunja....

Ehrlichkeit und Authentizität.

Es ist wichtig, dass wir unserem Partner davon berichten wie wir uns fühlen.

Es ist notwendig, dass wir eine gewisse Harmonie aufbauen können. Was ist Harmonie? Balance.

Gleichwertigkeit in der Partnerschaft ist notwendig, damit wir nicht auf den Trip kommen, dass unser Ego über uns und die Partnerschaft hinauswächst.

Ich selbser hatte in der Kindheit große Probleme mit meinen Eltern. Deswegen brauchte ich eine Identität, an der ich mich heften kann und das war das Studium - ich powerte mich dahingehend aus, um Anerkennung zu bekommen.

Deine Freundin studiert auch und das ist ein Privileg. Die Frage ist wie lange sie schon studiert und was sie beruflich geplant hat.

Naja, auf jedenfall ist Reden und auch Verletzlichkeit zeigen für eine tiefgründige Beziehung Voraussetzung.

Vielleicht halten deine Beziehungen deswegen nicht länger als 2 Jahre?

Eine Therapie zu machen ist ein guter Ansatz! Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!

Ich glaube, dass es auch wichtig ist, deine eigene Unzufriedenheit auf den Grund zu gehen. Ist der Managerposten wirklich das was du willst oder schließt dieser Posten nur eine Lücke des Schmerzes aus deiner Vergangenheit?

Vielleicht habt ihr auch ganz andere Wertvorstellungen im Leben?
Oder dir hat wirklich die Leichtigkeit im Leben gefehlt und das konntest du mit deiner neuen Freundin leben, bis du gemerkt hast, es ging dir dann plötzlich doch nicht mehr gut, als die erste Verliebtheit weg war?

In was für ein Idealbild hast du dich verliebt?

Kannst Du jetzt noch Stärken an ihr finden oder etwas an ihr sehen, was du liebst? Kannst du konkret benennen, was du an ihr gut findest?

Versuche Dich mal auf das Positive zu konzentrieren und nicht die Enttäuschung überhand gewinnen zu lassen.

Eins ist klar: Die perfekte Partnerin findet man eh nicht. Irgendwas ist immer, was dich stören könnte ;-)
 
G
Benutzer Gast
  • #33
Daher war ich davon überzeugt, dass sie für mich ein strategisch guter Fang wäre. Außerdem ist sie objektiv gesehen sehr hübsch, das heißt meine Freunde finden Sie hübsch, sie ist nicht mein Typ, aber ich habe mir dann eingeredet, dass das nicht so wichtig ist.

*kopfschüttel

cut.
befrei sie von dir.

Wie kann es sein, dass ich trotzdem das Gefühl habe, dass ich Sie liebe ...

du weißt halt nicht,
was liebe ist.
 
Es gibt 3 weitere Beiträge im Thema "Ständige negative Gedanken über meine Freundin", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren