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Sprachförderung: gleich die Dinge beim Namen nennen?

G
Benutzer Gast
  • #1
Hallo in die Runde,

noch dauert es wohl eine Weile, bis unser Kleiner seine ersten Worte sagt. Dennoch mache ich mir Gedanken, wie man ein Kind von Beginn an sprachlich fördern kann. Ich würde gerne von Anfang an für alle Dinge die korrekten Namen verwenden. Also zum Beispiel den Schnuller nicht "Schnulli" oder "Didi" nennen. Auch glaube ich, dass es sinnvoll ist, Geschlechtsteile beim richtigen Namen zu nennen um Berührungsängste zu verhindern. Warum nicht einfach "Penis" sagen statt "Piepmann", "Schnippi" oder sonstiger Bezeichnungen?

Wie handhabt ihr das? Ist mein Plan sinnvoll, oder gehört Babysprache einfach dazu und später lernt das Kind schon die richtigen Worte?
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Wir nennen alles beim Namen und sprechen nicht in "Babysprache". Bei den Geschlechtsteilen vor allem deshalb, weil wir keine künstliche Scham vermitteln wollen, die Dinge korrekt zu benennen.

Den Schnuller nennen wir oft tatsächlich "Schnulli", das ist für uns aber keine Babysprache, sondern eine Art Kosename für ein sehr geliebtes Objekt. Wir sagen aber auch "Schnuller", mal so, mal so. Sie haben auch immer verstanden, dass es das Gleiche ist.
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Sprachlich aktiv fördern tun wir nichts, wir sprechen ganz normal. Wir nutzen keine Babysprache. Ein Hund ist ein Hund und kein Wauwau. Die Geschlechtsteile werden normal bezeichnet - auch damit die Erzieher, Großelteen etc. schnell verstehen, wenn es da ein Problem gibt.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #4
Ganz heißes Thema.

Ich kriege regelmäßig die Krise wenn ich so manche Eltern höre.

"Ui, Guck doch, da ist ein wauwau. Da mach mal eiei"

Bitte redet normal mit euren Kindern!
 
R
Benutzer42417  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Off-Topic:
Die "böse" Babysprache ist nicht so "falsch" oder gar schädlich, wie manche glauben, und Lautmalereien wie brumm oder wauwau zählen ebenfalls als Wörter in der kindlichen Sprachentwicklung.
Ich glaube nicht, dass es ein Problem ist, wenn man ein Auto Auto nennt, aber manchmal finde ich dieses "OMG, also diese peinliche Babysprache, das geht gar nicht, so lernt das Kind ja nie, sie richtig auszudrücken" etwas überdramatisiert.
Babysprache Sprachentwicklung
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Naja, für mich ist es ein Unterschied, zu sagen: "Das IST ein Wauwau", oder "Das ist ein Hund. Wie macht der Hund? WauWau" Und auch die ganz kleinen kriegen das durchaus schon mit und lernen das korrekterweise.

Wir haben für die Dinge die korrekten Namen verwendet, aber auch für Krümel einfach auszusprechende Lautwörter wie oben genannt mitbenutzt. Und Krümel hat das damals auch verstanden und als die Sprache dann mehr und mehr kam auch selbst mehr und mehr die "korrekten" Wörter verwendet. Dauert halt alles ein wenig. Sprache erlernt sich ja nicht in fünf Minuten.
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Ich habe keine Ahnung, was die konkreten Auswirkungen von Babysprache sind oder auch nicht sind. Ich will so halt nicht mit meinen Kindern sprechen und habe bei meinen halt auch keine Veranlassung gesehen, es zu tun.

Wobei mir direkt 2 weitere Beispiele eingefallen sind, in denen wir doch gewissermaßen Babysprache verwendet haben. Allerdings immer in Kombination mit der richtigen Ausdrucksweise.
Wenn sie mir weh gemacht haben, habe ich oft gesagt: "Aua! Du hast mir Aua gemacht. Du hast mir weh gemacht."
Oder auch: "Hey, du hast deiner Schwester weh gemacht. Komm, streichel sie mal. Entschuldigung [Schwester], Eiiii. Du streichelst sie. Entschuldigung [Schwester]."
Keine Ahnung, wieso. Instinkt oder so 😅.

Also ganz frei sind/waren wir davon wohl doch nicht. Aber wir sprechen definitiv nicht extrem in Babysprache und ich habe das Gefühl, dass es so, wie wir es machen, bei uns passt.
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
"Das ist ein Hund. Wie macht der Hund? WauWau" Und auch die ganz kleinen kriegen das durchaus schon mit und lernen das korrekterweise.
So haben wir es auch gemacht.
Die Große hat Hunde konsequent "Wauwauwau" genannt und Katzen "Mau" 😁. War für sie wohl leichter zu merken :smile:.
 
jeko2007
Benutzer186762  (52) Öfter im Forum
  • #9
Ob man es so oder so macht - diese Frage hat wohl kaum Auswirkung auf das Kindeswohl.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #10
Wir benutzen keine Babysprache. Ich spreche ab Geburt Hochdeutsch mit den Kindern, mein Mann nördlich gefärbtes Schwedisch.

Aber keine Verniedlichungen oder so. Einfach ganz normale Sprache.
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #11
So haben wir es auch gemacht.
Die Große hat Hunde konsequent "Wauwauwau" genannt und Katzen "Mau" 😁. War für sie wohl leichter zu merken :smile:.
Ich fand es total spannend, dass mein Kind auch „wawa“ zum Hund, „mau“ zur Katze, „*schnalzen*“ zum Pferd und „*blubb*” zum Fisch gesagt hat, obwohl wir solche Begriffe niiiiie verwendet haben. Ich vermute, “Schuld” war ein Buch mit elektronischen Tiergeräuschen :grin:.
 
FrauNaddi
Benutzer174959  Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Mhhh...
Also Babysprache gab es bei uns auch nie... ich will nich sagen "komm wir gehen HEIA machen"
Allerdings gab es auch bei uns eine Art Kosenamen (muttermilch wurde von den Kindern mit MI gesprochen und ich hab es übernommen)

Beim pipimann bleiben wir wohl... sie wissen schon das es auch penis heißt, sie sind anatomisch aufgeklärt das es äusserlich/innerlich geschlechtliche Unterschiede gibt...
 
Lady09
Benutzer46910  (34) Meistens hier zu finden
  • #13
Wir sagen auch : „da ist ein Hund. Wauwau macht der Hund.“
Meine Tochter konsequent: „wauwau“ zum Hund, „gakgak“ zu Enten etc.
Aber sie ist ja erst 1,5 Jahre.
Also auch wenn man „korrekt“ spricht, kann es zur Verwendung der Babysprache kommen.
 
Bria
Benutzer65313  Toto-Champ 2008 & 2017
  • #14
Wie handhabt ihr das? Ist mein Plan sinnvoll, oder gehört Babysprache einfach dazu und später lernt das Kind schon die richtigen Worte?
In der Regel benennen wir alle Dinge korrekt. Also Penis, Brust, Hund, usw. Gerade bei Geschlechtsteilen war mir das schon recht wichtig.
Ich gebe aber zu, dass es ein paar Dinge gibt, die sich eingeschlichen haben, die zT auch jetzt beim Erdmännchen anders laufen als bei der großen Schwester. "Eiei machen" wäre mir früher nie eingefallen, aber tatsächlich auch nur, weil Muckelchen das nie machen brauchte. Die hat ja niemandem kleinen wehgetan. Erdmännchen halt nun eben schon, nämlich v.a. Muckelchen, und da war das Codewort "Ei" für Erdmännchen leichter zu verstehen, als wenn ich ihm gesagt hätte, er solle seine Schwester zur Entschuldigung streicheln. Wäre sicher auch anders gegangen, aber beim ersten Mal habe ich so reagiert und dann blieb es so. Auch ist der Schnuller hier der "Nulli", hat sich einfach so ergeben. "Schnulli" ist für uns übrigens ein völlig normales Wort, Abkürzung/Kosewort halt. Wie Mami. Auf "Mami" kam die Große ganz von selbst, mittlerweile bin ich gerade in der Regel "Mamia". Finde ich ganz niedlich.

Also ja, wir versuchen darauf zu achten, kindgerecht, aber korrekt mit den Kindern zu reden. Natürlich nehmen wir dabei auf, wenn Erdmännchen zB "brumm" macht, dann mache ich auch "brumm" und sage dann, dass das Auto aber toll brumm macht. Ich denke schon, dass lautmalerisches unterstützt werden sollte, aber eben immer in Kombination.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #15
Wir werden mit unseren Kindern so reden, wie wir mit einander reden. Und ja da fallen Worte wie WauWau, NakNak oder auch MuhKuh erstaunlich oft zwischen uns 🤪Aber klar sollte es irgendwann das richtige Wort auch lernen 🤗
 
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Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #72
Ich fürchte, hier liegt zunächst ein Definitionsproblem vor:

Hier im Thread meinte Babysprache ursprünglich teils die Verniedlichung von Wörtern, verfälschte Semantik und Grammatik. Davon ist in den größeren wissenschaftlichen Studien keineswegs die Rede!

In den Studien wird „Babysprache“ als korrekte Sätze mit korrekter Grammatik definiert, allerdings gesprochen in höherer Tonlage, langsamer und in kürzeren Sätzen.

Da ist der Hund dann trotzdem Hund und nicht etwa Wau-Wau, aber anstatt nüchtern zu sagen „Das ist ein Hund!“, sagt man: „Schauuu, ein Huuund!“

Und das wiederum ist ganz gewiss sinnvoll, da durch die veränderte Tonlage Neugier und Interesse erzeugt werden. Langsames (und deutliches) Sprechen erleichtert das Verstehen, wir sind ja noch ganz am Anfang des Spracherwerbs.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #73
Nein, das stimmt nicht. Hier ist die Studie, um die es geht: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/cogs.12628

Allein der Titel sagt schon aus, dass es nicht um das geht, was du sagst:

"Why Choo-Choo Is Better Than Train : The Role of Register-Specific Words in Early Vocabulary Growth"
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #74
Ich bezog mich auf deutsche Studien, ich halte es für nicht zweckdienlich, die Sprachentwicklung zwei so unterschiedlicher Sprachen (Deutsch ist grammatikalisch einfach wesentlich komplexer als Englisch) einfach zusammen in eine Diskussion zu klatschen.

Davon abgesehen habe ich aber auch eine amerikanische Studie gesehen, die mit Babysprache trotzdem korrektes Englisch meinte.

Und welche Studie hat dann Recht?

Wie dem auch sei: Wer seinen Kindern korrektes Sprechen beibringen möchte, muss dazu früher oder später auch korrekte Sprache anwenden, sonst schleichen sich da irgendwann Sprachfehler ein.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #75
muss dazu früher oder später auch korrekte Sprache anwenden, sonst schleichen sich da irgendwann Sprachfehler ein.
Natürlich sollte man nicht bis ins Grundschulalter von Wauwaus sprechen, aber da hab ich auch noch keinen erlebt, der das tut.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #76
Und welche Studie hat dann Recht?
Es gibt auf jeden Fall keinerlei Belege in die Richtung, dass Babysprache schädlich sei und damit spricht nichts dagegen, sie anzuwenden. Vermutlich spricht sogar mehr dafür sie zu nutzen als dagegen. Deshalb soll es jeder machen wie er möchte und kann da nach dem eigenen Gefühl gehen.

Hauptsache niemand denkt er dürfe nicht mehr Babysprache sprechen, denn dass sei schädlich.
 
Pizzabäckerin
Benutzer191613  (41) Öfter im Forum
  • #79
Babysprache an sich ist nicht schlimm. Die meisten Kinder finden mit einfacheren Wörtern einen schnelleren Einstieg in die aktive Sprache.
Man sollte es halt nicht übertreiben und es muss für einen selbst und das Kind passen, wenn man es benutzen mag.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #80
Wenn Erziehung von Kindern nur dann funktioniert, wenn die Eltern ein Studium der Erziehungswissenschaft abgeschlossen habe und den aktuellen Forschungsstand zum Thema Spracherwerb kennen, müsste die Menschheit ausgestorben sein.
Geht es hier um die Sache, oder eher darum auf der richtigen Seite zu liegen oder seine eigenen Entscheidungen "wissenschaftlich" zu grundieren? Ich will keinem auf die Füße treten, aber ich glaube, dass es eher um die letzten beiden Gründe geht.

Ich hab bei diesen Texten ohne Autorenname immer ein großes Problem. Mir ist es lieb, wenn ich weiß, wer hier seine Meinung über den Äther schickt und dann reicht mir ein Vorname nicht.
Ich habe nie ein Kind erzogen, aber der Text irritiert mich ein wenig. Das Kind kommt in dem Text nämlich nicht vor. Es ist eine Art Trichter für die vermeintlichen progressiven Eltern, die sich beim Lesen des Textes selbst auf die Schulter klopfen, weil der Nachwuchs von der Vulva redet.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #81
Geht es hier um die Sache, oder eher darum auf der richtigen Seite zu liegen oder seine eigenen Entscheidungen "wissenschaftlich" zu grundieren?
Mir geht es um die Sache, weil ich hier im Thread erst dachte, was ich wohl verpasst habe, dass hier alle gegen Babysprache sind. Und wenn halt alle sehr einhellig einer Meinung sind in einem bestimmten Umfeld, dann bildet sich daraus schnell ein gefühltes Wissen und das wird weitergegeben und verbreitet.

Ich hab dann recherchiert, weil mich das sehr gewundert hat und da hat sich für mich bestätigt, dass nichts gegen Babysprache spricht und deshalb wollte ich das gerne klarstellen, weil ich auch oft im Forum das Gefühl habe, dass sich dann nur noch die zu einem Thema melden, die die selbe Meinung haben wie alle Vorredner und sich dann keiner traut aus der Reihe zu tanzen.

Mir brennt sowas dann einfach auf der Seele, da die Bahn zu brechen für alle, die es anders Handhaben wollen. Und ich hab schon manchmal hier Nachrichten bekommen, wo sich Leute dann bedankt haben, dass ich auch mal ne andere Sichtweise reinbringe und das sie sich nicht getraut haben, dass auch so anzusprechen, weil es immer anstrengend ist gegen die Meinung einer Gruppe etwas zu sagen.

Merkt man ja hier. Ich wollte niemandem vorschreiben Babysprache zu sprechen, sondern nur klarstellen, dass es wissenschaftlich keine Belege gibt, dass Babysprache schädlich ist, sondern dass die Belege eher in die andere Richtung gehen. Und trotzdem wurde dann direkt wieder alles an der Studie in Frage gestellt und Einzelfälle als Gegenbeispiele gebracht, statt einfach zu sagen: "Ok, ich möchte mit meinem Kind keine Babysprache sprechen, aber dann ist es aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse für mich trotzdem ok, wenn andere das tun wollen und ich werte das nicht ab und versuche nicht es anderen auszureden."
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #82
Als jemand, dessen Kind nicht frühzeitig gesprochen hat, find ich die Diskussion wie super-weit hier wer war irgendwie etwas schwierig, aber ich bin wahrscheinlich auch empfindlich. 😆 Ich habe sicher ähnlich viel richtig und falsch gemacht wie viele anderen Eltern auch, das Ergebnis war trotzdem anders, und ich suche natürlich trotzdem alle Fehler bei mir.

Hier war es so, dass alles, nachdem eine gewisse Schwelle erreicht war, praktisch ein Selbstläufer war. Seitdem holt der Teddy in einem hohen Tempo auf. Mit 2 war er late talker, jetzt merkt man davon nichts mehr. Zu der Schwelle zu kommen war der Knackpunkt und vielleicht ist das auch ein bisschen individuell, was am hilfreichsten ist, je nachdem, wo das jeweilige Kind Schwierigkeiten hat. (Mit einer Tendenz für die Gesamtbevölkerung.)
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #83
Ja, Krümel war auch Late Talker. Bei ihm wurde aber wenigstens der Grund dann irgendwann gefunden: Er brauchte Paukenröhrchen.
Aber wie oft ich mir vom Arzt hab anhören dürfen: "Ja, da müssen sie mehr vorlesen und mehr mit ihm reden!" - Echt, ey, ich hab das arme Kind den ganzen Tag zugetextet.

Und meine Erfahrung ist, dass Kinder sich die Teile der Sprache suchen, die sie am leichtesten Nachmachen können. Egal, ob man sagt "Da ist ein Wauwau", oder "Der Hund macht wau-wau" - ist das Wauwau halt der einfachste Teil und wird dann irgendwann wiederholt. Das ist aber dann kein Qualitätsmerkmal, sondern nur der einfacheren Aussprache geschuldet. Grad bei Worten mit "schwierigen" Lauten, wie K, H, R.....
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #84
dass Kinder sich die Teile der Sprache suchen, die sie am leichtesten Nachmachen können. Egal, ob man sagt "Da ist ein Wauwau", oder "Der Hund macht wau-wau" - ist das Wauwau halt der einfachste Teil und wird dann irgendwann wiederholt.
Genau das.
Ob ich jetzt sage, da IST ein Wauwau oder der Hund MACHT Wauwau…beim Kind bleibt das gleiche hängen.

Ich werde mich da nicht stressen, werde sicher nicht den ganzen Tag Babysprache sprechen, aber mir absichtlich verkneifen werde ich es sicher auch nicht.

Meine Eltern haben es genauso gemacht, ich konnte mit 1 Jahr ganze Sätze sagen, mein Bruder erst mit 2. Man hat es halt als Eltern nicht in der Hand, wann das Kind anfangen mag, richtig zu sprechen - vorausgesetzt, man spricht, singt und liest viel vor, klar. Ob ich dabei Hund oder Wauwau sage, scheint mir nicht wirklich relevant in dem Alter.
 
Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • #85
So wie ich die Zusammenfassung lese gehe ich aber davon aus, dass es nicht vorwiegend um die von dir genannte Variante geht
Von welcher Variante sprichst du? Es ging ja zunächst um die Definition von Babysprache, und da ist mir
Babysprache heißt dabei: Doppelungen wie der berühmte „Wau-wau".
halt echt recht kurz gegriffen, denn wie gesagt: Onomatopoetika gehören zu jeder Sprache, das ist nicht "die" Babysprache. Ich glaube auch nicht, dass jemand bewusst besagte Onomatopoetika weglässt, wenn mit dem Kind gesprochen wird, denn es handelt sich dabei (jetzt wiederhole ich mich) ja um Laute und Geräusche, die damit nachgeahmt werden. Sie werden eben nur nicht zur Benennung von Sachen und Gegenständen verwendet, eben weil es vielen (mir auch) widerstrebt, da falsche grammatikalische Zusammenhänge zu bilden. Dann macht der Hund eben wauwau, ist aber kein Wauwau. Weshalb diese Worte also in meinem täglichen Umgang mit dem Kind seltener vorkommen sollten als bei Leuten, die das Tier als Wauwau bezeichnen, ist mir nicht klar. Aber egal. Ist tatsächlich auch ein Thema, von dem ich überzeugt bin, dass das in beinahe jeder Familie komplett intuitiv abläuft.

Sowas wie die von V Velvet genannte Nane gibt's hier auch nicht, DAS würde mich richtig fertig machen. 😂

Aber ich nehme beim Sprechen definitiv alle Tonlagen mit, die es gibt, bin immer ganz erschrocken, wenn ich mich mit Kind auf Videos höre. 🙈
 
R
Benutzer42417  Verbringt hier viel Zeit
  • #86
Mein Vorsatz war, viel mit meinem Sohn (Hochdeutsch) zu sprechen, zu singen und Bücher zu lesen, und das mach ich in allen Tonlagen, mit Wauwau und ohne, aber auch mit x Fremdwörtern drin oder gar poetisch, wenn ich aus Spass den Zauberlehrling rezitiere, weil ich gerade eine Unterrichtseinheit dazu vorbereite :grin:.
Mein Mann macht es genauso, der hat ihm mit ein paar Monaten irgendwelche Blockchainartikel auf Englisch (und spricht auch Englisch mit ihm, ist seine 2. Muttersprache) vorgelesen, die er für die Arbeit beackern musste, oder total kindische Furzreime gedichtet für ihn:tongue:. Granny spricht "unperfektes" Englisch mit ihm, ihr Englisch ist gut (hat selbst in den USA gelebt eine Zeit, amerikanische Freundin gehabt, arbeitet viel auf Englisch), aber nicht fehlerfrei.
Seine Kita ist auf Schweizerdeutsch und bunt gemischt, da sehr internationales Publikum. Singen tun wir meistens Englisch und Spanisch, ich liebe Latinmusik (und kann Spanisch) und deutsche Kinderlieder nerven mich furchtbar, Raffi hingegen ist erträglich bis unterhaltsam.

Vermutlich machen wir es nicht perfekt. Ich spreche auch ab und zu Englisch, landläufig sagt man, man solle es strikt trennen nach Personen oder Situationen. Grannies unperfektes Englisch ist natürlich nicht ideal. Dazu dann noch chrchr Schweizerdeutsch von nicht Urschweizerinnen und lustiges fünfsprachiges Kauderwelsch in der Kita? Eeieiei!!!

Allerdings glaube ich auch nicht an den perfekten Sprachlernprozess. Menschen sind nicht perfekt, darum ist auch Sprache selten perfekt (und was heisst überhaupt perfekt in diesem Zusammenhang? Nur grammatikalisch richtig, dialektfrei, besonders poetisch, druckreif?).

Ich glaube, viel sprachliche Zuwendung ist wichtig und hilfreich, und dennoch reicht das alleine nicht, weil ein Teil ja auch einfach vom Kind und seiner Entwicklung gesteuert wird, da kann man dann noch grossartig octolingual parlieren und perfektestestes :ninja: Deutsch (oder Muttersprache x) sprechen.
 
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