Soll ich den Kontakt zu meiner Mutter aufnehmen?

[Benutzer182585 (24)]

Ich denk jetzt schon sehr lange darüber nach, wieder Kontakt zu meiner Mutter aufzunehmen. Ich weiß aber nicht, wie ich das angehen soll. Um mir da helfen zu können , sollte man einige Hintergrundgeschichten kennen.

Ich bin 18 meine Eltern haben sich schon vor 12 Jahren scheiden lassen und sind im Streit auseinander gegangen.
Der Kontakt nach der Trennung meiner Eltern hielt noch bis zu meinem 9. Lebensjahr im Rahmen von "alle 14 Tage ein Wochenende bei Mama verbringen" wurde aber mit der Zeit immer weniger und schließlich brach sie den Kontakt ganz ab.Eigentlich hatte ich immer die Hoffnung das sie eines Tages wieder kommt.

Aber das hat sie nie getan und deshalb habe ich vor 5 Jahren ohne Erlaubnis meines Vaters den Kontakt zu ihr gesucht.Ich habe ihre Nummer im Telefonbuch gefunden und ihr gesagt das ich sie sehr vermisse und sie wieder in meinem Leben haben möchte.Wir haben uns dann ein Tag später getroffen und sind in Tränen ausgebrochen als wir uns gesehen haben.

Als ich sie gefragt habe wieso sie den Kontakt abgebrochen hat,hat sie gesagt das sie wegen der Trennung unter starken Depressionen litt,Alkoholikerin geworden ist und sie immer noch darunter leidet.Sie konnte deshalb nicht mehr arbeiten und bezieht seit der Trennung Hartz 4.Sie hatte Angst davor das sie einen negativen Einfluss auf mich hat und dachte das ich ohne sie besser dran wäre.

Ich habe ihr gesagt das ich sie trotzdem in meinem Leben haben möchte.Doch wir konnten nur 2 Monate miteinander verbringen,weil mein Vater durch seinen Freund von uns beiden erfahren hat.Ich musste den Kontakt zu ihr abbrechen und die Beziehung zwischen meinem Vater und mir hat sich sehr verschlechtert.Außerdem hat sich die Familie meiner Mutter über mich lustig gemacht,weil ich mich so dumm und naiv verhalten habe. Mein Vater hat mir nicht mehr vertraut und in meiner Freizeit musste ich immer Zuhause bleiben.Wir haben auch kaum miteinander gesprochen.

Jetzt ist die Beziehung zwischen uns wieder gut geworden.Ich möchte das nicht auf dem Spiel setzen indem ich wieder Kontakt zu meiner Mutter aufnehme.Zudem kann ich ihr nicht aus dem Weg gehen,weil sie in meiner Gegend wohnt und ich ihr oft auf der Straße begegne.Immer wenn ich sie sehe habe ich Mitleid mit ihr,bekomme Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen.Ich sehe es ihr an das sie todunglücklich ist und keinen Sinn mehr in ihrem Leben findet.

Auf der einen Seite fühle ich mich verantwortlich für sie und möchte dafür sorgen das sie ihren Seelenfrieden findet.Auf der anderen Seite wäre das meinem Vater gegenüber nicht fair,weil er aus eigenen Mitteln und Kräften mich großzog.Meine Mutter hatte in der Vergangenheit viel Mist gebaut.Sie war z.B. gewalttätig,kriminell und hat meinen Vater 2 mal betrogen.Aber ich weiß das sie ihre Fehler bereut und deshalb kann ich ihr auch verzeihen.Mir ist auch bewusst das ich die vielen vergangen Jahre nicht mehr aufholen kann.

Meine Mutter ist jetzt schon 54 Jahre und habe Angst davor das sie jederzeit sterben könnte.Denn dann würde ich mir mit Sicherheit Vorwürfe machen .Doch ihre Familie hindert mich an der Kontaktaufnahme,weil sie so toxisch sind.Was ist wenn ich es nicht schaffe mit dem Verhältnis meiner Mutter ins Reine zu kommen und ihre Familie die Schuld auf mich schiebt und mich als die schlechte Tochter abstempeln.

Tut mir leid das der Text so lange geworden ist und hoffe das ihr mir trotzdem einen Rat geben könnt.

 

[Benutzer11466]

ihr mir trotzdem einen Rat geben könnt.

Du bist erwachsen und kannst selbst entscheiden, mit wem Du Umgang pflegst. Wenn Du Deine Mutter sehen willst, sieh sie - das geht Deinen Vater nichts an und wenn er deswegen zickt, stell ihn in den Senkel.

Auf der einen Seite fühle ich mich verantwortlich für sie

Bist Du nicht. Es ist lieb von Dir, wenn Du Dich um sie kümmerst - aber sie ist für ihr Leben selbst verantwortlich. Heißt natürlich nicht, daß Du ihr nicht helfen sollst, sofern sie Hilfe braucht. Aber das darf nicht so weit gehen, daß ihre Probleme zu Deinen werden.

 

[Benutzer59943 (42)]

Ich würde mir von meinem Vater nicht vorschreiben lassen, ob ich Kontakt zu meiner Mutter hat. Sie ist erwachsen, du bist erwachsen. Und sie ist deine Mutter!
Das ist eine Tatsache, an der auch dein Vater nicht vorbei kommt und grade wenns um das Wohl seiner Tochter geht, sollte ihm was dran liegen. Und er sollte das nicht boykottieren.

 

[Benutzer72433]

Auf der anderen Seite wäre das meinem Vater gegenüber nicht fair,weil er aus eigenen Mitteln und Kräften mich großzog.

und dir - einem kind, damals! - den kontakt zur leiblichen mutter verboten hat. und dich daraufhin mit eisesstimmung gestraft und offenbar quasi daheim eingesperrt hat. ich mein, hallo? der typ spinnt doch. er hätte sich verdammtnochmal für dich freuen sollen, als du ein schönes verhältnis zu deiner mutter hattest!

Doch ihre Familie hindert mich an der Kontaktaufnahme,weil sie so toxisch sind.

inwiefern muss ihre familie davon denn etwas mitbekommen?

Jetzt ist die Beziehung zwischen uns wieder gut geworden.Ich möchte das nicht auf dem Spiel setzen indem ich wieder Kontakt zu meiner Mutter aufnehme.

eine "gute beziehung", die darauf basiert, dass man keinen kontakt zu der eigenen mutter aufnehmen darf, das ist keine gute beziehung. das ist eine beschissene, manipulative, machtausübende drecksbeziehung.

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du siehst, meine meinung ist relativ klar: kontakt zur mutter aufnehmen. nicht, weil du für sie verantwortlich bist, sondern weil sie deine mutter ist, weil es dir offenbar weh tut keinen kontakt zu haben - und ihr auch.

 

[Benutzer180521]

Liebe A Angelina087
ich frage mich, warum dein Vater so strikt gegen den Kontakt zu deiner Mutter ist. Was ist seine Befürchtung?

.Außerdem hat sich die Familie meiner Mutter über mich lustig gemacht,weil ich mich so dumm und naiv verhalten habe.

Wie bitte?! Das verstehe ich nicht. Was daran soll denn naiv gewesen sein?

in meiner Freizeit musste ich immer Zuhause bleiben

Weil du deine Mutter sehen wolltest, hat er dich in deiner kindlich-jugendlichen Entwicklung behindert, indem er deine Freizeitgestaltung unterbunden hat?

möchte dafür sorgen das sie ihren Seelenfrieden findet.

Das ist nicht deine Verantwortung, das solltest du nicht auf dich laden. Du bist keine Therapeutin und kein Seelsorger. Es ist schön, dass du Kontakt zu ihr haben möchtest. Ich finde es auch toll, dass du ihr verzeihen möchtest (vor allem, weil ich mir vorstellen kann, dass dein Vater oft schlecht über sie geredet hat). Aber bitte sieh dich nicht verantwortlich für ihr Glück, denn das bist du nicht. Sie ist erwachsen.

Was ist wenn ich es nicht schaffe mit dem Verhältnis meiner Mutter ins Reine zu kommen und ihre Familie die Schuld auf mich schiebt und mich als die schlechte Tochter abstempeln.

Diese Familie ist dann keinen Gedanken wert. Du hast geschrieben, die Familie sei toxisch. Bitte versuche nicht, dein Leben danach zu leben, was toxische Menschen von dir denken könnten.

Ansonsten stimme ich meinen Vorposter:innen zu: Dein Vater hat dir nichts mehr zu sagen. Es ist ihm ganz offensichtlich nicht wichtig, dass es DIR gut geht (sonst würde er seine Bedenken äußern, dir aber trotzdem deine freie Entscheidung überlassen), sondern, dass ER dich manipulieren kann.

 

[Benutzer171790]

Es ist selbstverständlich, dass man seine Wurzeln sucht und natürliches Interesse an der Situation hat wie sich darstellt , bzw die Gründe dafür sucht.
Die Obsorge wurde dem Vater zugesprochen und der Mutter ein Besuchsrecht eingeräumt, auf das sie nach einiger Zeit freiwillig verzichtet hat. Sie muss aber schon während der Ehe viel Mist gebaut haben, sonst wäre die Obsorge anderst gereglt worden.
Also du als Tochter bist nicht für das Leben deiner Mutter verantwortlich, die es anscheinend auch zuwege brachte, mit ihrer Familie zu brechen. Sie hat vermutlich die Hilfe aus ihrer Familie abgelehnt, missbraucht oder ohne Besserung ausgenützt, weshalb ihre Familie sich komisch verhält.
Dein Vater sollte für deinen Wunsch, Kontaktnahme zu deiner Mutter, zumindest Verständnis aufbringen und dir den Kontakt nicht verbieten. Du willst deiner Mutter anscheinend helfen und fühlst dich für sie, aus mir unerklärlichem Grund sogar verantwortlich - dies dürfte auch dein Vater erkannt haben und möchte dich vermutlich nur schützen und ist deshalb gegen die Kontaktnahme.
Aufgrund ihrer freiwillig gewählten Lebenssituation (Gewalt, Kriminalität, Alkoholsucht, Männerbekanntschaften?) und vermutlich daraus resultierenden gesundheitlichen und körperlichen Beeinträchtigungen hat sie den Kontakt zu dir abgebrochen. Ihre Muttergefühle waren dir gegenüber wahrscheinlich nie so stark, dass sie bereitgewesen wäre, für dich ihr Leben zu ändern und selbst für dich zu sorgen.
Dass du ihr helfen möchtest ist vollkommen in Ordnung und ehrt dich sehr, aber versuch trotz aller Emotionen ihr Leben und die Beziehung zu ihr auch aus einem sachlichen Blickwinkel zu sehen.
Du hast sie nicht in ihre Situation gebracht und bist dafür nicht verantwortlich, rede dir nicht das Gegenteil ein.
Mir tut es leid, dass sich deine Mutter offenbar nicht die Gedanken über dich so macht, wie du dir über sie.
Nimm Kontakt zu deiner Mutter auf, aber keinesfalls aus einem Schuld- oder Verantwortungsgefühl heraus, sondern einfach, weil du deine Mutter aus kindlicher Liebe heraus näher kennenlernen und sie wieder öfters treffen möchtest. Du warst ihr bisher zeimlich egal, erwarte nicht, dass sie dich als ihre Heilsbringerin sieht und akzeptiert.
Versuche auch das Verhalten, die Sorgen und Ängste deines Vaters zu verstehen und zu respektieren. Er hat dich qasi alleine groß gezogen und befürchtet wahrscheinlich , dass du bei zuviel Engagement für deine Mutter auch in irgendetwas Unangenehmes hineinrasselsn könntest.