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Sexuelle Präferenzstörung - stehe auf "Gebrechlichkeit"

Z
Benutzer178504  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo,

ich habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich schon seit langem für mich das Gefühl habe,
dass ich eine sehr ungewöhnliche "Störung" meiner sexuellen Präferenzen habe.
Ich würde nicht sagen, dass ich darunter leide, aber ich denke schon lange darüber nach
und versuche den Hintergründen auf den Grund zu gehen und in letzter Zeit habe ich mehr und mehr dasBedürfnis mich darüber (zunächst anonym) darüber auszutauschen.

Ich fühle mich bereits seit dem Kindesalter von alten Menschen und auch Tieren angezogen und
entwickle seit sich meine Sexualität entwickelt hat, Phantasien dazu. Alle Zeichen
von Gebrechlichkeit und körperlichem Verfall üben auf mich unerklärlicherweise einen starken Reiz aus, seien es Falten, Zahnlosigkeit, Sabbern, Zittern, Inkontinenz oder jegliche Art von Mobilitätseinschränkungen. Für mich waren und sind z.T. Bilder oder Videos von alten Frauen oder (und das gibt mir wirklich zu denken) offensichtlich sehr alten Tieren, die diese Merkmale aufweisen, anregender als das "gängige" pornographische Material meiner Altersgenossen.
Seit der späten Pubertät habe ich bemerkt, dass sich dieses Schema auch auf jüngere Frauen in meiner Altersgruppe ausgedehnt hat, was bedeutet, dass mich in meinen Phantasien auch junge Frauen beschäftigen, die in irgendeiner Weise eine körperliche Einschränkung aufweisen, auf einen Rollstuhl angewiesen sind oder andere Mobilitätseinschränkungen haben bzw. ganz allgemein einfach die oben genannten Merkmale, die ich
nicht besser als unter dem Begriff "Gebrechlichkeit" zusammenfassen kann, aufweisen.

Ich versuche mich hier jetzt möglichst kurz zu fassen, um den Rahmen nicht zu sprengen, aber mir ist bewusst, dass meine Ausführungen vielleicht unvollständig sind oder viele weitere Fragen aufwerfen. Ich hoffe v.a., dass ich mit meinem Post niemand abgeschreckt habe. Mir ist bewusst wie weit von der Norm abweichend diese Phantasien sind und wie abstoßend sie auf andere wirken könnten. Ich habe bis jetzt mit noch niemandem darüber gesprochen und ich kann mir zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht vorstellen mit einer mir nahestehenden Person
darüber zu reden. Ich habe aber gemerkt, dass ich mir in letzter Zeit sehr viele Gedanken darüber gemacht habe und das Bedürfnis entwickelt habe, diese Gedanken in irgendeiner Art und Weise loszuwerden, weswegen ich mich jetzt hier in diesem Forum angemeldet habe.
Ich wäre sehr dankbar, mich mit jemandem hier darüber auszutauschen. Ich erwarte weder Verständnis noch Bestätigung, aber vielleicht einfach die Möglichkeit hier in einem anonymen Rahmen zu kommunizieren. Falls jemand
Fragen zu meinem Post hat, bin ich gerne bereit unvollständige oder unklare Dinge mehr auszuführen.
Vielen Dank bereits im Voraus und viele Grüße!
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #2
Geht es dann darum, dass du dich diesen Frauen körperlich überlegen fühlst? Ist das ein Dominanzding?
 
Z
Benutzer178504  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #3
Absolut nicht. Ich finde jede Art von Unterdrückung, Gewalt oder Dominanz abstoßend, ebenso die Vorstellung ein negatives Abhängigkeitsverhältnis herzustellen. Das spielt in meinen Phantasien keine Rolle. Vielmehr finde ich die Vorstellung schön mich um die betreffenden Personen zu kümmern und ihnen bei der Bewältigung der durch Alter oder Behinderung entstehenden Einschränkungen zu helfen.
 
EinfachNurMascha
Benutzer175630  (23) Öfter im Forum
  • #4
Für andere zu sprechen ist nicht so mein Ding. Aber ich kann dir sagen, das Menschen mit Einschränkungen lieber behandelt werden möchten, wie alle anderen auch. Und eine Einschränkung ist nicht zwingend mit Gebrechlichkeit gleichzusetzen. Mir persönlich würde es eher Angst machen, wenn sich ein Mann zu mir hingezogen fühlen würde, nur weil ich eingeschränkt in meinen Möglichkeiten bin.

Das finde ich etwas schräg, aber scary finde ich das du dich halt auch von Tieren angezogen fühlst...
 
Zuletzt bearbeitet:
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #5
Aber ich kann dir sagen, das Menschen mit Einschränkungen lieber behandelt werden möchten, wie alle anderen auch.
Nein, ich mag es schon gern, wenn andere Menschen auf meine Einschränkungen Rücksicht nehmen. :jaa:

Zwischen Rücksichtnahme und (übertriebenem) Kümmern gibt es natürlich ein breites Spektrum.

Z Zizanie wo liegt da die sexuelle Komponente? Im Kümmern?
 
Woodstock~81
Benutzer156506  Meistens hier zu finden
  • #6
Schön, dass du dich traust, dich uns anzuvertrauen. Ich hoffe dein Vertrauen wird hier nicht enttäuscht.

Ich kenn das Gefühl selbst, mit den eigenen Neigungen, Gedanken, Phantasien etc. zu hadern und sich nicht zu trauen, darüber zu reden, weil man Angst vor Ablehnung hat. Und genauso kenn ich den unglaublichen Drang, sich endlich von dieser Angst zu befreien, sich in einem Akt der Selbst-Ermächtigung und Selbst-Anerkenntnis zu outen und dazu zu stehen, wer man ist und was man ist, und von seinen Mitmenschen die Anerkennung des Umstandes einzufordern, dass ungewöhnliche Phantasien und Neigungen einen noch lang nicht zu einem schlechten Menschen machen. Ich bin da selbst auch noch lang nicht da, wo ich sein will, aber soweit ich den Weg gegangen bin kann ich dir sagen: es lohnt sich, und es hilft, darüber zu reden.

Ich find deine Ausführungen interessant, auch wenn ich es persönlich natürlich nicht nachvollziehen kann. Besonders interessant ist dabei, dass du es einerseits als "Störung" bezeichnest, aber das wohl nicht ganz wörtlich meinst, und nicht darunter leidest. Findest du denn dein Liebesleben grundsätzlich erfüllt? Kümmerst du dich denn um Menschen, die mit Alter, Gebrechlichkeit oder anderen Einschränkungen zurecht kommen müssen, oder ist das tatsächlich nur eine Phantasie?
 
Metallfuß
Benutzer177659  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Es gibt zu dem Phänomen einen (englischen) Wikipedia-Artikel Abasiophilia - Wikipedia, vielleicht findest Du darüber mehr Informationen (ich hab jetzt nicht groß gesucht).
 
EinfachNurMascha
Benutzer175630  (23) Öfter im Forum
  • #8
Nein, ich mag es schon gern, wenn andere Menschen auf meine Einschränkungen Rücksicht nehmen. :jaa:

Zwischen Rücksichtnahme und (übertriebenem) Kümmern gibt es natürlich ein breites Spektrum.

Z Zizanie wo liegt da die sexuelle Komponente? Im Kümmern?

Rücksicht sollte man immer nehmen...darum geht es mir nicht. Möchte aber nicht auf meine Einschränkungen reduziert oder aufgrund dieser sexualisiert werden.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #9
Rücksicht sollte man immer nehmen...darum geht es mir nicht. Möchte aber nicht auf meine Einschränkungen reduziert oder aufgrund dieser sexualisiert werden.
Das war nicht das, was du schriebst. Du schriebst sehr allgemein:
das Menschen mit Einschränkungen lieber behandelt werden möchten, wie alle anderen auch.
Da ging es ja nicht explizit um das Sexuelle.

Dass jemand meine Behinderung sexualisiert, würde ich allerdings auch mindestens merkwürdig finden.
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Ich würde dir zu psychologischen Gesprächen raten. Da vieles mit dem Aufwachsen in der Kindheit zusammenhängt, denke ich persönlich, dass hier evt. ein Psychologe oder Psychiater dir auch helfen könnte deine Gedankengänge, welche dich offensichtlich sehr beschäftigen, zu ergründen bzw. zu hinterfragen woher diese kommen und wie du damit umgehen sollst, um niemanden damit zu schaden oder in irgendeiner Weise in etwas mit der Zeit hineinzukommen, was du ja auch nicht wollen würdest.

Verurteile mein Vorschlag bitte nicht gleich, es bedarf nur eine Hemmschwelle zu überwinden wie du es hier eben auch getan hast. Psychologen/Psychiater sind hier die richtigen Leute, sie haben schon vieles gehört und sind auch an ihre Schweigepflicht gebunden.
 
EinfachNurMascha
Benutzer175630  (23) Öfter im Forum
  • #11
Spiralnudel Spiralnudel Ich habe geschrieben das Menschen nit Einschränkungen behandelt werden möchten wie jeder andere Mensch auch. Das beinhaltet meiner Meinung nach auch die Rücksicht auf seine Mitmenschen. Denn diese sollte man auf jeden Menschen nehmen.

Er favorisiert nun einmal Menschen mit Einschränkungen und/oder Gebrechlichkeit...ist das nicht eine Reduzierung auf diesen Zustand? Meiner Meinung nach schon. Und ich habe ja nun einmal auf seinen Thread geantwortet.

Und seine Überschrift ist "Sexuelle Präferenzstörung...." also wird das schon mit sexueller Vorliebe zutun haben...Dementsprechend eine Behinderung, Beeinträchtigung, Gebrechlichkeit...Tiere, als sexuelle Komponente. Jedenfalls verstehe ich es so.
[doublepost=1587283413,1587283007][/doublepost]Den Vorschlag von LAX LAX finde ich persönlich sehr gut.
Möchte dementsprechend klar stellen, das es von mir nicht als Angriff gemeint war.
Ich finde es sehr mutig darüber zu schreiben und sich Meinungen einzuholen.
Aber als Mensch mit Einschränkungen triggert mich das etwas. Falls ich also etwas zu harsch gewesen sein sollte...dann tut mir das leid!
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Ich glaube einfach sowas gehört in professionelle Hände. Klar kann man mal vorerst hier reinhören wie sowas gesehen wird, sollte aber jemanden Betroffenes nicht abschrecken zu vorgeschlagenen Stellen zu gehen, richtige Hilfe ist wohl hier eher nicht zu erwarten, da gehört meines Erachtens mehr dazu.
 
EinfachNurMascha
Benutzer175630  (23) Öfter im Forum
  • #13
LAX LAX da bin ich deiner Meinung. Und es ist auch keine Schande sich psychologische Hilfe zu holen, sondern richtig und wichtig.
 
Woodstock~81
Benutzer156506  Meistens hier zu finden
  • #14
LAX LAX , EinfachNurMascha EinfachNurMascha : Warum genau gehört das denn bitte in professionelle Hände? Hat der TS denn irgendwo erwähnt, dass er darunter leidet oder sich deswegen krank fühlt? Was genau sollen denn bitte die "professionellen Hände" hier tun?
 
EinfachNurMascha
Benutzer175630  (23) Öfter im Forum
  • #15
LAX LAX , EinfachNurMascha EinfachNurMascha : Warum genau gehört das denn bitte in professionelle Hände? Hat der TS denn irgendwo erwähnt, dass er darunter leidet oder sich deswegen krank fühlt? Was genau sollen denn bitte die "professionellen Hände" hier tun?

Er nennt es eine Störung und findet es gibt ihm zu denken...also wird er es nicht so locker nehmen. Also könnte ein professioneles Gespräch helfen. In welche Richtung auch immer. Schaden wird es bestimmt nicht.
 
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Woodstock~81
Benutzer156506  Meistens hier zu finden
  • #16
Er nennt es eine Störung und findet es gibt ihm zu denken...also wird er es nicht so locker nehmen. Also könnte ein professioneles Gespräch helfen. In welche Richtung auch immer. Schaden wird es bestimmt nicht.
Er nennt es "Störung", nicht Störung, und er sagt explizit, dass er nicht darunter leidet:

ich habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich schon seit langem für mich das Gefühl habe,
dass ich eine sehr ungewöhnliche "Störung" meiner sexuellen Präferenzen habe.
Ich würde nicht sagen, dass ich darunter leide, [...]

Sein Problem scheint eher darin zu bestehen, dass er Angst hat, dass andere ihn für pervers oder krank oder beides halten, und sich deshalb nicht traut, sich irgendwem anzuvertrauen. Deshalb tut er es erstmal hier, in der Anonymität des Forums:
mir ist bewusst, dass meine Ausführungen vielleicht unvollständig sind oder viele weitere Fragen aufwerfen. Ich hoffe v.a., dass ich mit meinem Post niemand abgeschreckt habe. Mir ist bewusst wie weit von der Norm abweichend diese Phantasien sind und wie abstoßend sie auf andere wirken könnten. Ich habe bis jetzt mit noch niemandem darüber gesprochen und ich kann mir zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht vorstellen mit einer mir nahestehenden Person darüber zu reden. Ich habe aber gemerkt, dass ich mir in letzter Zeit sehr viele Gedanken darüber gemacht habe und das Bedürfnis entwickelt habe, diese Gedanken in irgendeiner Art und Weise loszuwerden, weswegen ich mich jetzt hier in diesem Forum angemeldet habe.
Ich wäre sehr dankbar, mich mit jemandem hier darüber auszutauschen. Ich erwarte weder Verständnis noch Bestätigung, aber vielleicht einfach die Möglichkeit hier in einem anonymen Rahmen zu kommunizieren.

Und du willst ihn nun gleich auf Seite 1 zum Psychodoktor schicken? :argh:

Was genau soll der eigentlich machen? Ihm ein paar Sitzungen lang zuhören und ihm dann a la Sigmund Freud erklären, dass er in der analen Phase steckengeblieben ist? Und dann weiß er endlich, warum er ist wie er ist, und dann wird alles gut?

Meiner bescheidenen Erfahrung nach (als Patient) funktioniert Psychotherapie dann doch etwas anders und setzt voraus, dass es ein Problem gibt, das tatsächlich einer Behandlung bedarf. Wenn sein aber Problem in der Angst vor den Vorurteilen der Gesellschaft liegt, dann braucht er höchstens eine Therapie gegen die Angst, wenn sie denn tatsächlich das Ausmaß einer Störung annimmt. Vor allem aber bräuchte da die Gesellschaft eine Therapie wegen ihrer Vorurteile. :upsidedown:
 
EinfachNurMascha
Benutzer175630  (23) Öfter im Forum
  • #17
Woodstock~81 Woodstock~81 ich habe geschrieben das es ihm zu denken gibt und nicht das er darunter leidet. Und wenn er es nicht als Störung sehen würde, würde er es mit großer Sicherheit anders benennen/eine andere Überschrift wählen. Und das er sich sehr viele Gedanken dbzgl macht schreibt er ja.

Aber ja, genau wie ich interpretierst auch du und schreibst deine Meinung um die er ja gebeten hat. Nicht mehr und nicht weniger.

Und sorry, wenn jemand auch Tiere zu seiner Sexualität zählt ob nun in der Phantasie oder Realität, halte ich das definitiv nicht für gesund und sehe das als Störung.
Und sich von Gebrechlichkeit oder Behinderung/Einschränkungen sexuell angezogen zu fühlen, empfinde ich mindestens als seltsam. Aber das ist meine Meinung zu der ich als Frau mit Einschränkungen gut mitreden kann, denn auf derartiges bin ich schon gestoßen.

Ich bin auch aktuell in therapeutischer Behandlung und nun? Ich halte es definitiv für sinnvoller sich mal mit einem Therapeuten zu unterhalten wenn einen etwas sehr zu denken gibt als alles mit sich selbst auszumachen oder sich mit Meinungen aus einem Forum zu begnügen.

Das die Gesellschaft toleranter werden sollte, da stimme ich definitiv zu. Aber es gibt Grenzen und wenn in diesem Fall zb Tiere eine Rolle spielen, dann ist es nicht an der Gesellschaft dieses zu tolerieren...denn nicht allem kann und sollte man mit Toleranz gegenüber treten!
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #18
Woodstock~81 Woodstock~81
Man kann auch „ungewöhnliche Störungen“ (so betitelt er es ja selbst) sich noch schön reden.
Ich persönlich sehe eben auch eine sich vielleicht ausbildende Gefahr darin, sobald es nicht nur bei diesen Gedanken bleibt.Verfestigtes Denken und dann Handeln. Gedanken sind aber frei und daher gebe ich ihm nur diesen Tipp, ob er daraus etwas macht bleibt seine Sache. Schaden kann es jedenfalls nicht. Auch wenn deine Erfahrungen mit Psychologen/Psychiatern evt. andere sind!
[doublepost=1587297454,1587297298][/doublepost] EinfachNurMascha EinfachNurMascha
Ich sehe das genauso wie du.
 
EinfachNurMascha
Benutzer175630  (23) Öfter im Forum
  • #19
LAX LAX danke...ich wünschte ich könnte mich dbzgl so ausdrücken wie du es tust. Sehr beeindruckend!
 
Z
Benutzer178504  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #20
Hallo!
Erstmal danke für eure zahlreichen und verständnisvollen und interessierten Antworten. Das gibt mir das Gefühl, dass es das richtige war sich bezüglich meiner Phantasien zu öffnen.
Ich möchte versuchen etwas mehr auf eure Fragen einzugehen.
Reale Erfahrungen habe ich in diese Richtung tatsächlich noch nie gemacht. Bezüglich meiner Phantasien, in den alte Tiere eine Rolle spielen, könnte ich das auch nie umsetzen, Sodomie ist etwas unvorstellbares für mich. Was genau die sexuelle Komponente für mich ausmacht is so schwer zu beschreiben und ich denke das ist es auch, was mich daran insgesamt so verunsichert. Die Dinge, die ich versucht habe zu beschreiben wie offensichtliche Altersschwäche oder körperliche Einschränkungen aufgrund einer körperlichen Behinderung oder spielen eben in sofern eine Rolle, als dass sie in mir ein Gefühl der Hinwendung und der Empathie wecken, die sich in mir unerklärlicher Weise auch in sexueller Erregung niederschlagen. Dabei drehen sich meine Phantasien gar nicht mal vorrangig um sexuelle Handlungen. Ich kann es so schwer beschreiben. Aber was für jemand anderen große Brüste oder blonde Haare oder vllt ein sexy Walk in Highheels auf dem Laufsteg ist, das ist für mich für mich ein offensichtlich alter, gebrechlicher Körper oder eine Frau, die einen Rollator oder Rollstuhl benötigt. Ich hoffe, das klingt nicht zu abgedreht. Auch wenn mir bewusst ist, dass diese Phantasien im eigentlichen Sinne des Wortes definitiv als pervers zu bezeichnen sind.
Ich würde nicht sagen, dass ich diese Erfahrungen als leidvoll empfinde auch wenn ich durchaus manchmal über die Dinge, die mich erregen erschrecke. Ich glaube es ist v.a. die große Angst vor Zurückweisung und Verurteilung, da meine Neigungen so anders sind als die der großen Mehrheit. Und eventuell das Gefühl der Einsamkeit, da man sich mit solchen Phantasien schon recht alleine fühlt. Aber über professionelle Hilfe habe ich noch nicht ernsthaft nachgedacht, auch wenn ich das vllt wirklich einmal in Gesprächen bearbeiten sollte. Mich treibt schon sehr stark um, was mir diese Phantasien sagen wollen oder woher das kommt. Ich denke es muss doch eine Erklärung geben für derart stark von der Norm abweichende Neigungen...
 
Woodstock~81
Benutzer156506  Meistens hier zu finden
  • #21
Dabei drehen sich meine Phantasien gar nicht mal vorrangig um sexuelle Handlungen. Ich kann es so schwer beschreiben. Aber was für jemand anderen große Brüste oder blonde Haare oder vllt ein sexy Walk in Highheels auf dem Laufsteg ist, das ist für mich für mich ein offensichtlich alter, gebrechlicher Körper oder eine Frau, die einen Rollator oder Rollstuhl benötigt. Ich hoffe, das klingt nicht zu abgedreht.
Ich finds mehr interessant als abgedreht. Was es nicht alles gibt. Und glaub mir, es gibt noch abgedrehtere Dinge.

Auch wenn mir bewusst ist, dass diese Phantasien im eigentlichen Sinne des Wortes definitiv als pervers zu bezeichnen sind.
Es steht dir natürlich frei, dich stolz und selbstbewusst als "pervers" zu bezeichnen wie es in weiten Teilen der größeren Kink-Szene üblich ist. Aber ich glaube das ist nicht, was du damit meinst. Ich finde den Begriff "pervers" abseits von derartigen Eigenbezeichnungen absolut untauglich, weil er eine Wertung impliziert. Aber an deinen Phantasien gibt es nichts zu bewerten - du bist wie du bist, was dich erregt erregt dich nunmal, darauf hast du keinen nennenswerten Einfluss. Die Gedanken sind frei, und niemand sollte sich für seine Gedanken oder Phantasien schämen müssen. Nein, deine Phantasien kann man höchstens als "ungewöhnlich" bezeichnen. Oder als "extraordinär" :smile:

Ich würde nicht sagen, dass ich diese Erfahrungen als leidvoll empfinde auch wenn ich durchaus manchmal über die Dinge, die mich erregen erschrecke. Ich glaube es ist v.a. die große Angst vor Zurückweisung und Verurteilung, da meine Neigungen so anders sind als die der großen Mehrheit. Und eventuell das Gefühl der Einsamkeit, da man sich mit solchen Phantasien schon recht alleine fühlt.
Mir ging es jahrelang genauso. Ich hab letztendlich die Erfahrung gemacht, das viele Menschen deutlich offener und toleranter sind, als man es erwartet hätte. Klar gibts immer mal wieder jemanden, der einfach kleingeistig und intolerant ist, und vielleicht sogar die Frechheit besitzt, aus Intoleranz heraus einen für pervers zu erklären. Da hilft nur ein dickes Fell, letztendlich fällt eine derartige Geisteshaltung auf ihren Träger zurück.

Aber über professionelle Hilfe habe ich noch nicht ernsthaft nachgedacht, auch wenn ich das vllt wirklich einmal in Gesprächen bearbeiten sollte. Mich treibt schon sehr stark um, was mir diese Phantasien sagen wollen oder woher das kommt. Ich denke es muss doch eine Erklärung geben für derart stark von der Norm abweichende Neigungen...
Ich habe in Bezug auf meine etwas abseitigeren Neigungen kürzlich ein Essay geschrieben. Also einfach mal mich selbst analysiert, das mal im Detail niedergeschrieben und versucht, mir selbst zu erklären was es bedeutet. Ich fand das sehr befreiend, auch wenn es vermutlich nur wenige Leute je zu lesen bekommen werden.

Ich glaub ja, solang du nicht wirklich leidest, brauchst du auch keine Hilfe. Gesprächspartner, ja, und die findest du auch hier und anderswo im Netz. Wenn sich deine Ängste vor Ablehnung allerdings in eine Art soziale Phobie entwickeln, dann könnte es sinnvoll sein, genau dafür einen Therapeuten aufzusuchen.
 
Z
Benutzer178504  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #22
Ich finds mehr interessant als abgedreht. Was es nicht alles gibt. Und glaub mir, es gibt noch abgedrehtere Dinge.
Darf ich fragen, was jemand als Außenstehender an diesen Phantasien interessant findet? Freue mich sehr, dass es hier nicht nur Ablehnung oder Kopfschütteln gibt.
Du hast auch Recht mit deinem Hinweis zur Verwendung des Ausdrucks "Perversität", auch wenn ich mich mit dem Gebrauch in dieser Szene jetzt nicht wirklich auskenne. Die Wertung, die dieser Begriff impliziert ist in der Tat störend. Ich wünschte ich könnte das so abgeklärt betrachten und mich wirklich frei mit meinen Neigungen fühlen und vollkommen dazu stehen, aber das fehlt mir sehr schwer. Ich weiß nicht warum, da die bisher erste Reaktion darauf in diesem Forum ganz anders ist, als ich es erwartet habe. Die Bezeichung "ungewöhnlich oder extraordinär" gefällt mir aber durchaus.
Ich werde auch mal versuchen das aufzuschreiben, vllt erhalte ich daraus ja schon mehr Erkenntnisse. Als leidvoll empfinde ich die Phantasien wie schon gesagt nicht direkt, auch wenn ich Angst vor Bloßstellung oder sozialer Zurückweisung deswegen habe. Ich merke nur zunehmend, dass ich mich gedanklich viel mit dem "woher" und "was will mir das vllt sagen" beschäftige, auch wenn es auf diese Fragen vllt keine guten Antworten gibt und ich auch nicht weiß, ob diese in einer Therapie zu finden wären.
 
Woodstock~81
Benutzer156506  Meistens hier zu finden
  • #23
Darf ich fragen, was jemand als Außenstehender an diesen Phantasien interessant findet? Freue mich sehr, dass es hier nicht nur Ablehnung oder Kopfschütteln gibt.
Ich finds allgemein interessant, was Menschen in erotischer bzw. sexueller Hinsicht antreibt, vor allem wenn es abseits dessen ist, was im allgemeinen als weitgehend normal erachtet wird. Ich versuch mir ja schon seit Jahren eine Reim darauf zu machen, wie das mit der menschlichen Sexualität so läuft, und will mich dabei vor allem selbst verstehen.

In deinem Fall ist vor allem interessant, dass "Gebrechlichkeit" ja irgendwie den üblichen Vorstellungen von Attraktivität entgegenläuft. Es wird ja gern angenommen, dass Jugend und Schönheit für Gesundheit und Fortpflanzungsfähigkeit steht und dadurch quasi "automatisch" attraktiv ist. Da scheint dich ja eher das Gegenteil anzutreiben. Andererseits ist die Vorstellung, jemandem mit liebevoller Fürsorge begegnen zu wollen, ja un auch nicht so ungewöhnlich. Das gibts ja in Form des "Beschützerinstinkts" und diverser Geschlechter-Rollenbilder auch zur Genüge.

Du hast auch Recht mit deinem Hinweis zur Verwendung des Ausdrucks "Perversität", auch wenn ich mich mit dem Gebrauch in dieser Szene jetzt nicht wirklich auskenne. Die Wertung, die dieser Begriff impliziert ist in der Tat störend. Ich wünschte ich könnte das so abgeklärt betrachten und mich wirklich frei mit meinen Neigungen fühlen und vollkommen dazu stehen, aber das fehlt mir sehr schwer. Ich weiß nicht warum, da die bisher erste Reaktion darauf in diesem Forum ganz anders ist, als ich es erwartet habe. Die Bezeichung "ungewöhnlich oder extraordinär" gefällt mir aber durchaus.
So richtig "frei" wird man sich wohl auf absehbare Zeit nicht fühlen können mit ungewöhnlichen Neigungen, aber doch schon deutlich freier als noch vor 10 oder 20 Jahren. Aber ich glaube, man muss es weiter versuchen und sich weiter sein Recht erkämpfen, so sein zu dürfen wie man eben ist. Von alleine wirds nicht besser, aber an der Entwicklung der gesellschaftlichen Einstellung z.B. zur Homosexualität kann man Hoffnung gewinnen. Diese Kämpfe waren mühsam und hart, haben sich aber gelohnt, und niemand der bei Verstand ist will heutzutage noch Homosexuelle umerziehen oder therapieren.

Gibt es denn eine Szene für deine Neigung? Gleichgesinnte? Austausch von Phantasien und Geschichte etc.?

Ich werde auch mal versuchen das aufzuschreiben, vllt erhalte ich daraus ja schon mehr Erkenntnisse. Als leidvoll empfinde ich die Phantasien wie schon gesagt nicht direkt, auch wenn ich Angst vor Bloßstellung oder sozialer Zurückweisung deswegen habe. Ich merke nur zunehmend, dass ich mich gedanklich viel mit dem "woher" und "was will mir das vllt sagen" beschäftige, auch wenn es auf diese Fragen vllt keine guten Antworten gibt und ich auch nicht weiß, ob diese in einer Therapie zu finden wären.

Meiner Erfahrung nach stellt sich vor einer Therapie halt immer die Frage, welche Probleme bestehen und wie die Therapie zu einer Lösung oder wenigstens zu einem besseren Umgang damit beitragen kann. Ich hab für mich nie eine Therapie in der Hinsicht in Betracht gezogen, eben weil ich nie unter meinen Fetischen und Phantasien gelitten habe. Die Angst war aber immer da, ganz ähnlich wie du beschreibst, und da sah ich keine Möglichkeit für Hilfe von außen. Ich musste mir das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl langsam selbst aufbauen, um damit selbstverständlich umzugehen. Letztendlich musste ich 34 Jahre alt werden, um mich zu überwinden, mich mal einem engen Freund anzuvertrauen. Auch wenn mir im Verstand klar war, dass die Reaktionen darauf positiv sein werden, war die Angst vor Ablehnung und Verletzung lange einfach viel zu groß. Dieser erste Schritt hatte zwar für sich genommen noch keinen großen Effekt, aber er hat mir die weiteren Schritte erst ermöglicht.

Ich bin letztendlich in meiner Selbstreflektion auch nie zu der Erkenntnis gelangt, warum ich so bin wie ich bin. Um das wirklich zu erkennen sind wir Menschen wohl einfach zu komplex und verstehen uns selbst zuwenig. Aber schon darüber nachzudenken, in den verschiedenen Fetischen und Phantasien Muster und Gemeinsamkeiten zu erkennen, hat mir geholfen, mich selbst ein bißchen besser zu erkennen.
 
T
Benutzer178567  (53) Benutzer gesperrt
  • #24
Ich finde es sehr mutig und ehrlich es hier in einem Forum von ihm zu schreiben. Auch die Rückmeldungen empfinde ich als hilfreich für ihn. Die Lust sowie das immense überufernde kopfkino hier so zu erklären ist schwierig bei sowas .. Begriffe wie pervers fallen und das ist so ein schmaler grad bei jedem. Wo fängt pervers an? Beim Denken ? Hmmmm das ist so extrem subjektiv.
 
Z
Benutzer178504  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #25
Danke euch weiterhin für eure positiven und interessierten Rückmeldungen, das bedeutet mir wirklich sehr viel!

In deinem Fall ist vor allem interessant, dass "Gebrechlichkeit" ja irgendwie den üblichen Vorstellungen von Attraktivität entgegenläuft.
Ich tue mir auch nach wie vor schwer das für mich in irgendeiner Art und Weise befreifabr zu machen, woher für mich der Reiz kommt und v.a. wieso es meine sexuellen Vorstellungen so beeinflusst. Ich habe mir auch schon oft Gedanken über das, was du schreibst gemacht, denn ja, sagen wir mal aus evolutionsbiologischer Sicht ist meine Neigung ja eigentlich widersinnig. Wobei ich aber nochmal sagen udn klarstellen muss, dass trotz der Rolle die Alter und Gebrechlichkeit oder körperliche Einschränkungen in meiner Phantasie spielen, für mich wirklich sexueller Kontakt mit einer alten Frau nicht so wirklich vorstellbar ist und ich jede Art von Sodomie selbstverständlich ablehne. Wie kommen dann diese Phantasien zustande?
Ich habe mal gelesen, dass sexuelle Phantasien immer auch einer gewissen Logik folgen und manchmal der konkrete Inhalt vllt gar nicht so relevant ist. Jemand der sich in seinen sexuellen Phantasien Gewalt vorstellt kann im echten Leben trotzdem total friedfertig sein und möchte das niemals ausleben. Es soll wohl dann vielleicht nur die Spannung, die diese Diskrepanz erzeugt sein, die sexuelle Erregung erzeugen kann...ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich das einordnen soll, aber mag sein, dass das durchaus eine Rolle spielt.

Andererseits ist die Vorstellung, jemandem mit liebevoller Fürsorge begegnen zu wollen, ja un auch nicht so ungewöhnlich. Das gibts ja in Form des "Beschützerinstinkts" und diverser Geschlechter-Rollenbilder auch zur Genüge.
Finde ich schön, wie du das formulierst und ja liebevolle Fürsorge spielt in meiner Phantasie tatsächlich eine große Rolle.

Eine wirkliche "Szene" für meine Neigung habe ich so noch nicht gefunden. Amelotatismus ist ein Begriff auf den ich immer wieder gestoßen bin, auch wenn die engere Definition, wonach es sich v.a. auf Amputierte als sexueller Reiz beziehen soll, auf mich nicht zutrifft. Natürlich sind Phantasien immer individuell aber in der Art, wie ich es formulieren würde, habe ich es noch niemals auch nur ansatzweise ähnlich gefunden...aber vllt weiß ich auch nicht so genau wie ich danach suchen könnte.
 
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