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Sexfixiertheit und Unfähigkeit zu "romantischen" Gefühlen

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Jenny2000
Benutzer190314  (24) dauerhaft gesperrt
  • #1
Ich hatte bisher zwei feste Beziehungen und zwei reine Sexbeziehungen und rückblickend betrachtet erinnere ich mich viel lieber an die reinen Sexbeziehungen. Denn diese waren unkompliziert und "pflegeleicht". Beide machten sich nichts vor, es war von vornherein klar, um was es ging und dass keine großen Gefühle daraus entstehen werden. Und das war mir sehr wichtig. Ich hatte noch nie viel mit romantischen Gefühlen am Hut und habe es bis heute nicht. Die beiden festen Beziehungen sind dann auch irgendwann daran gescheitert, dass zu einer echten echten Beziehung eben mehr gehört als "nur" Sex und vielleicht noch ähnliche Musik/Filme gut zu finden. Was mir bisher fehlt, ist eine tiefere Bindung mit einem Mann einzugehen, das habe ich bisher noch nie geschafft, weil ich zu sexsüchtig und unromantisch bin. Ich frage mich jetzt einfach, ob ich versuchen sollte, das zu ändern oder nicht. Ich war ja bisher nicht unbedingt unglücklich mit meiner Sexfixiertheit, weil sie immer zu gutem Sex geführt hat. Aber kann das auf Dauer genug sein? Ich habe da zwei Seiten: Es ist, wie wenn auf der einen Schulter ein Engel sitzt, der sagt: Such dir einen Romantiker, einen der deine sanfte Seite weckt, der dich etwas tiefes fühlen lässt. Und auf der anderen Schulter sitzt ein Dämon und sagt: Bleibe bei deinem Beuteschema und suche dir wieder jemanden, der dich um den Verstand fickt.

Ich bin mir nicht sicher, wie verbreitet das Problem der Sexfixiertheit unter Frauen ist. Meistens ist das ja eher ein Männerproblem, oder ist das ein Klischee? Meine allgemeine Frage richtet sich daher an Frauen und Männer: Kennt ihr dieses Problem oder kanntet ihr es in der Vergangenheit und wie geht ihr damit um oder seid ihr damit umgegangen?
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Was genau meinst Du denn mit „Sexfixiertheit“?
Ich kann jedenfalls sagen, dass mir Sex und meine Sexualität sehr wichtig sind und definitiv ein wichtiges Kriterium bei der Partnerwahl. Müsste ich wählen, würde ich eher Sex ohne Beziehung wählen als Beziehung ohne (stimmigen) Sex.

Und bis ich wirklich bereit bin, mich an einen Mann zu binden und tiefere Gefühle als Verliebtheit entstehen, dauert es schon ein bißchen und romantisch bin ich auch nicht besonders.

Meine Lösung: nur Beziehung mit einem Mann, wenn ich liebe und die Sexualität passt, das ist ja kein Widerspruch.
Und keine monogamen Beziehungen mehr.
Wenn das nicht passt, bliebe ich lieber Single.

Was mir ins Auge fällt sind die Formulierungen in Deiner Signatur und auch hier mit dem Romantiker, der Dich „etwas fühlen lassen soll“.
Finde ich keine gute Herangehensweise und falsche Erwartung an einen Partner, warum soll der etwas aus/an einem machen, das sehe ich überhaupt nicht als Part eines anderen, sondern als einen, für den man selbst zuständig ist.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #3
Also meiner Erfahrung nach schließen sich Romantik und um den Verstand gefickt werden überhaupt nicht aus :hmm:
Allerdings wusste ich das mit Anfang 20 auch noch nicht :zwinker:
 
Jenny2000
Benutzer190314  (24) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #4
Was genau meinst Du denn mit „Sexfixiertheit“?

Fixiert sein auf Sex, Sex als zentrales Anliegen, phasenweise sogar Sexsucht. Ich habe alle meine bisherigen Partner zeitweise schon überfordert, weil ich "es zu oft wollte".

Was mir ins Auge fällt sind die Formulierungen in Deiner Signatur und auch hier mit dem Romantiker, der Dich „etwas fühlen lassen soll“.
Finde ich keine gute Herangehensweise und falsche Erwartung an einen Partner, warum soll der etwas aus/an einem machen, das sehe ich überhaupt nicht als Part eines anderen, sondern als einen, für den man selbst zuständig ist.

Es geht bei mir aber nicht.

"Ich schenk dir mein gefrorenes Herz
Ich will dass du es für mich wärmst"


... weil ich selber nicht dazu in der Lage bin, mein Herz aufzutauen. Der einzige Moment, in dem es auftaut, ist während dem Sex und danach beim Kuscheln. Das ist eben die Frage, die ich mir stelle: Geht das bei mir nur so? Oder gibt es da auch andere Wege?
 
Jenny2000
Benutzer190314  (24) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #5
Also meiner Erfahrung nach schließen sich Romantik und um den Verstand gefickt werden überhaupt nicht aus :hmm:
Allerdings wusste ich das mit Anfang 20 auch noch nicht :zwinker:

Ich habe mir bisher auch keine großen Gedanken darüber gemacht. Ich fange erst gerade an, darüber nachzudenken, ob Romantik mir in irgendeiner Form vielleicht doch etwas bedeuten könnte und ob sich das dann gegenseitig ausschließt oder nicht.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #6
Geht es dir um eine tiefere Bindung oder wirklich um Romantik?
 
Jenny2000
Benutzer190314  (24) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #7
Geht es dir um eine tiefere Bindung oder wirklich um Romantik?

Ich denke es geht mir um beides. Vor allem würde es mir wohl um eine tiefere Bindung gehen. Gleichzeitig sagt der Dämon aber schon wieder, dass das alles unwichtig ist und ich damit mein wahres Wesen verrate. Das ist eben das Hin und Hergerissen sein.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #8
Yua, aber das eine schließt sich ja nicht aus mit dem anderen. Kannst ja einen Partner haben mit dem du eine tiefe Bindung eingehen kannst und der dich fickt, wie du es magst.

Wie lang war deine längste Beziehung und war der Sex da anders? Oder wieso glaubst du, dass das eine das andere ausschließt?

Evtl. brauchst ja auch einfach mehr Zeit oder aber hast den richigen nicht gefunden - fall das Sex innerhalb der Beziehung sehr abweicht.

Bezüglich Romantik: Keine Ahnung, ich achte auf sowas nicht. Finde ich anstrengend oft - zumindest das, was ich unter Romantik verstehe.
 
S
Benutzer190912  (48) Öfter im Forum
  • #9
Die Frage wäre bist Du denn glücklich und auch befriedigt so wie es gerade läuft? Also fehlt Dir ein partner mit dem Du eben auch Dinge unternimmst oder Zeit verbringst oder hast Du dafür einen Freundeskreis?
Spürst Du beim Sex Erfüllung und Befriedigung oder bist Du gedanklich schon beim nächsten Durchgang. Wenn es nämlich nicht der Genuss ist sondern Bestätigung, Aufmerksamkeit und das ständige Wiederholen würde das schon auf einen Suchtcharakter hindeuten.

Wenn es Dir dabei gut geht wird sich doch ein Mann finden lassen, dem die Bedingungen zusagen.
Wenn Du unglücklich bist und einsam solltest Du Dir Gedanken machen, warum Dir Nähe zu einem Menschen unangenehm ist
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #10
Wie oft möchtest du denn Sex?
 
Jenny2000
Benutzer190314  (24) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #11
Wie lang war deine längste Beziehung und war der Sex da anders? Oder wieso glaubst du, dass das eine das andere ausschließt?

Die längste Beziehung war anderthalb Jahre lang. Der Sex hat sich schrittweise meinen Bedürfnissen angepasst und dann konnte ich nicht mehr genug davon bekommen. Da ich mich beim Sex eben gerne "benutzen" lasse, schließt das dann vielleicht einfach andersartige Liebesgefühle aus. Ich bin mir nicht sicher, ob das verständlich ist.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #12
Möchtest du das Benutzen werden auch im Alltag erleben ? Oder nur beim Sex?

Ich denke schon ,dass beides möglich ist. Zumindest wenn es rein auf Sex begrenzt ist schon, wenn du es im Alltag auch erleben willst, dann weiß ich nicht so Recht, wobei es solche Beziehung auch gibt.

Du brauchst evtl ein sehr fordernen Partner oder evtl mehrere ? Wäre eine offene Beziehung für dich vorstellbar?
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #13
Muss ständig dieses Benutzen sein? Also auch außerhalb vom Sex? Ich zB trenne diese Ebenen..
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #14
Da ich mich beim Sex eben gerne "benutzen" lasse, schließt das dann vielleicht einfach andersartige Liebesgefühle aus. Ich bin mir nicht sicher, ob das verständlich ist.
Oh das ist überhaupt nicht so. Man kann (extremes) BDSM betreiben und sich lieben, gerade die innige Verbindung die durch das große Vertrauen entsteht unterstützt das oft.
 
Jenny2000
Benutzer190314  (24) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #15
Die Frage wäre bist Du denn glücklich und auch befriedigt so wie es gerade läuft?

Sexuell bin ich bis auf weiteres versorgt. Ich habe was mit einem Paar angefangen, da sind alle Konstellationen möglich, ich mit ihm, ich mit ihr, alle drei zusammen, aber es geht eben nur um Sex.

Spürst Du beim Sex Erfüllung und Befriedigung oder bist Du gedanklich schon beim nächsten Durchgang. Wenn es nämlich nicht der Genuss ist sondern Bestätigung, Aufmerksamkeit und das ständige Wiederholen würde das schon auf einen Suchtcharakter hindeuten.

Ich fühle dabei auf jeden Fall Erfüllung und Befriedigung, wie bei nichts anderem. Deshalb spreche ich ja von Sexfixiertheit.

Wenn Du unglücklich bist und einsam solltest Du Dir Gedanken machen, warum Dir Nähe zu einem Menschen unangenehm ist

Ich denke, dass meine Fixierung auf körperliche Nähe eine Überkompensation dafür ist, dass ich mich nicht auf menschliche Nähe einlassen kann.
 
Jenny2000
Benutzer190314  (24) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #16
J
Benutzer186595  Öfter im Forum
  • #18
Ich denke, dass meine Fixierung auf körperliche Nähe eine Überkompensation dafür ist, dass ich mich nicht auf menschliche Nähe einlassen kann.
Das ist doch schon eine wertvolle und in dieser radikalen Ehrlichkeit wahrscheinlich dann auch realistische Selbsterkenntnis, Respekt.

Ich höre da schon auch die Idee und vielleicht auch eine Sehnsucht heraus, das grundsätzlich irgendwann mal angehen zu wollen. Das muss ja nicht sofort sein, so etwas kann ja auch über einen längeren Zeitraum wachsen. Aber die Saat ist gesät, das wirst du wahrscheinlich nicht mehr herausbekommen aus deinem Kopf. So eine Kompensation hat ja auch ihren Sinn, du musst dich ja nicht für entweder oder entscheiden, sondern kannst ja das Thema, was du da erkannt hat angehen, und dir die Kompensation trotzdem erhalten, bis du sie vielleicht irgendwann nicht mehr brauchst. Und wenn du sie irgendwann nicht mehr brauchst, kannst du viel freier entscheiden, ob du sie trotzdem behalten willst oder hinter dir lässt.
 
G
Benutzer Gast
  • #19
"Ich schenk dir mein gefrorenes Herz
Ich will dass du es für mich wärmst"

Ich denke, dass meine Fixierung auf körperliche Nähe eine Überkompensation dafür ist, dass ich mich nicht auf menschliche Nähe einlassen kann.

das sind große baustellen.
die nur mit dir zu tun haben.

du bist sehr jung.
geh sie an!

du bist eine kluge frau.
es wird dir gelingen.

und dich unendlich bereichern.

aber hol dir dazu
fachliche hilfe ins boot.
 
M
Benutzer181426  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #20
Im anderen Thread sagtest du, deine Vorliebe für harten Sex ginge auf ein Trauma zurück:

Kannst du vielleicht kurz umreißen, was für eine Art Trauma das ist?
 
Jenny2000
Benutzer190314  (24) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #22
das sind große baustellen.
die nur mit dir zu tun haben.

du bist sehr jung.
geh sie an!

du bist eine kluge frau.
es wird dir gelingen.

und dich unendlich bereichern.

aber hol dir dazu
fachliche hilfe ins boot.

Ja, ich weiß, dass es große Baustellen sind. Aber das mit der fachlichen Hilfe ist so eine Sache. Da muss man ja auch immer Vertrauen aufbauen und das ist alles immer so kompliziert. Ich glaube, dass ich dazu noch nicht bereit bin, ich bin momentan noch zu wild und höre tendenziell eher auf den "Dämon".

Im anderen Thread sagtest du, deine Vorliebe für harten Sex ginge auf ein Trauma zurück:

Kannst du vielleicht kurz umreißen, was für eine Art Trauma das ist?

Etwas, das mir in meiner Kindheit angetan wurde. Mehr will ich dazu nicht sagen. Aber vielleicht haben mir die "fachlichen Helfer" die ich diesbezüglich schon hatte, auch nur eingeredet, dass meine sexuellen Vorlieben darauf zurückgehen. Vielleicht bin ich ja einfach von Natur aus so angelegt.

"Ich schenk dir mein gefrorenes Herz
Ich will dass du es für mich wärmst"


... weil ich selber nicht dazu in der Lage bin, mein Herz aufzutauen.

Und dann sollte jemand anderes dazu in der Lage sein?

Es funktioniert ja schon, aber eben immer nur temporär und nur mit einer Methode. Nach dem Sex friert mein Herz wieder zu.
 
Jenny2000
Benutzer190314  (24) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #23
PS: Da ich jetzt schon öfters auf meine Signatur angesprochen wurde:

Dieses Zitat stammt aus einem Lied, das zu diesem Thread hier besonders gut passt, daher werde ich es hier mal reinstellen, für diejenigen, die es interessiert. Manchmal sagt ein Lied mehr aus als tausend Worte, weil die emotionale Ebene so viel besser vermittelt wird. Dieses Lied zeigt mir außerdem, dass ich damit nicht allein bin, was sehr wichtig für mich ist.

 
M
Benutzer181426  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #24
das mit der fachlichen Hilfe ist so eine Sache. Da muss man ja auch immer Vertrauen aufbauen und das ist alles immer so kompliziert. Ich glaube, dass ich dazu noch nicht bereit bin, ich bin momentan noch zu wild und höre tendenziell eher auf den "Dämon".

Etwas, das mir in meiner Kindheit angetan wurde. Mehr will ich dazu nicht sagen.
Ohne vom Fach zu sein, lehne ich mich einfach mal laien-psychologisch aus dem Fenster:

Ich kann mir gut vorstellen, dass etwas, das dir in deiner Kindheit angetan wurde, maßgeblich dazu beigetragen hat, dass du dein Herz so verschlossen hast, und dass es dir schwer fällt, emotionale Nähe zuzulassen.

Sex ist eine Ausnahmesituation, in der Hormone und Botenstoffe freigesetzt werden, die u.U. so intensiv sind, dass dann doch mal Emotionen durch deine Mauer fluten, aber wenn der Hormonrausch abebbt, legt sich das wieder.

Klingt für mich schon so, als würde das alles zusammenpassen und als würde der Schlüssel in deiner Kindheit liegen.

Nun spricht erstmal nichts dagegen, dass du dich sexuell austobst, wie es dir gefällt. Wenn du meinst, dass du im Moment nicht bereit bist, an deinem Trauma therapeutisch zu arbeiten, dann musst du das ja nicht.

Du solltest nur versuchen, achtsam mit dir selbst zu sein und zu beobachten wie es dir mit deinem Lebensstil geht. Bist du im Reinen damit, deinen Dämonen zu folgen und eine wilde Zeit zu leben, dann mach das. Wenn du irgendwann an den Punkt kommst, wo du das Gefühl hast, dass das alles dich nicht (mehr) erfüllt und du dich vielleicht eher nach Liebe und Nähe sehnst, dann ist vielleicht der Moment gekommen, doch nochmal über eine Aufarbeitung des Traumas in einer passenden Therapie nachzudenken.
 
Jenny2000
Benutzer190314  (24) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #25
Ich kann mir gut vorstellen, dass etwas, das dir in deiner Kindheit angetan wurde, maßgeblich dazu beigetragen hat, dass du dein Herz so verschlossen hast, und dass es dir schwer fällt, emotionale Nähe zuzulassen.

Sex ist eine Ausnahmesituation, in der Hormone und Botenstoffe freigesetzt werden, die u.U. so intensiv sind, dass dann doch mal Emotionen durch deine Mauer fluten, aber wenn der Hormonrausch abebbt, legt sich das wieder.

Es ist genau so, wie du es hier beschrieben hast. Ich hatte das ja schon zuvor hier im Forum so ausgedrückt, dass man mich "weichficken" muss. Ich weiß, dass das ein krasses Wort ist, aber es passt halt perfekt. Ich habe schon von mehreren Männern das Feedback bekommen, dass ich direkt nach dem Sex wie verzaubert bin, wie ausgewechselt, und je besser/härter der Sex war, umso verzauberter und ausgewechselter bin ich dann danach. Es ist fast wie eine andere Persönlichkeit. Nur hält das dann eben maximal eine Stunde an - deshalb die Sexfixiertheit/Sucht, das "zu oft wollen". Ich habe bei den beiden festen Beziehungen dann irgendwann den Fehler gemacht, dass ich über mein Trauma geredet habe. Es war deshalb ein Fehler, weil die dann halt auf die Idee gekommen sind, dass meine devoten Wünsche ganz sicher etwas damit zu tun haben müssen und das fanden sie dann bedenklich. Ich bin mir da ja keineswegs sicher, egal wie oft ich es höre, dass da zwangsläufig ein Zusammenhang bestehen muss. Andererseits streite ich die Möglichkeit auch nicht ab. Aber selbst wenn es so wäre: Was ist schlimm daran? Das ist das, was ich nicht verstehe. Ich werde einem möglichen zukünftigen festen Partner nicht mehr davon erzählen, so viel steht fest. Aber das ist dann ja gleich vorweg schon ein Mangel an Vertrauen, was auch nicht gerade gut ist.

Bist du im Reinen damit, deinen Dämonen zu folgen und eine wilde Zeit zu leben, dann mach das. Wenn du irgendwann an den Punkt kommst, wo du das Gefühl hast, dass das alles dich nicht (mehr) erfüllt und du dich vielleicht eher nach Liebe und Nähe sehnst, dann ist vielleicht der Moment gekommen, doch nochmal über eine Aufarbeitung des Traumas in einer passenden Therapie nachzudenken.

Ich sehe das auch so. Die bisherigen Versuche, die lange zurückliegen, hatten keinen Zweck und waren zum Scheitern verurteilt, weil ich mich gar nicht richtig darauf eingelassen habe. Und derzeit folge ich viel zu gerne und leidenschaftlich den Dämonen, als dass ich da was ernsthaftes anfangen würde. Aber der Ursprungsgedanke dieses Threads war ja, dass ich mich da irgendwann mal entscheiden muss, ob ich nicht doch mal eine tiefere Bindung suchen will, die nicht nur während und kurz nach dem Sex besteht. Das ist natürlich eine Frage, über die ich erst noch tiefer nachdenken muss. Gibt es andere Wege, mein gefrorenes Herz aufzutauen? Und vor allem dauerhaft aufzutauen, nicht nur für die kurze Zeit während/nach dem Sex. Wichtig ist schon alleine, dass ich das alles nicht verdränge, das wäre noch fataler, als bewusst den Dämonen zu folgen.
 
Jenny2000
Benutzer190314  (24) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #26
Also meiner Erfahrung nach schließen sich Romantik und um den Verstand gefickt werden überhaupt nicht aus :hmm:
Allerdings wusste ich das mit Anfang 20 auch noch nicht :zwinker:

Bei mir entwickelt es sich momentan so, dass es mir bei den Männern sogar mehr als je zuvor darum geht, um den Verstand gefickt zu werden, und ich da nach wie vor keine romantischen Gefühle spüren kann. Allerdings habe ich mich parallel zu all der Fickerei auf eine Art Beziehung mit einer Frau eingelassen, die zwar auch sehr sexlastig ist, bei der ich aber tatsächlich mal so etwas wie authentische Zuneigung empfinde und in den besten Momentan sogar - ich benutze jetzt mal dieses Wort - Liebe.
 
Metallfuß
Benutzer177659  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #27
tatsächlich mal so etwas wie authentische Zuneigung empfinde
Vielleicht ist das der Schlüssel und du bist auf dem Weg deine emotionale Orientierung (im Sinne von "welches Geschlecht soll mein:e Partner:in haben") zu finden?
 
K
Benutzer Gast
  • #28
Je nachdem was Dein „Geheimnis“ ist, würde ich es eventuell dem Partner/in auch nicht mehr erzählen. Manches ist besser tief in einem selbst aufgehoben ( oder höchstens bei der therapierenden Person) und für immer verschlossen, auch wenn sich über diese meine Meinung sicherlich die Geister scheiden. Nicht jeder kann sich in alles hineinversetzen und nachfühlen oder gar verstehen/das Wissen darüber handhaben. Genau wie - als Vergleich - die ganzen Schlaumeier, die aktuell ihren Zeigefinger als Moralapostel in die Höhe strecken und das Verhalten Rache nehmender Menschen verurteilen, deren Familien aus Spaß gefoltert, vergewaltigt und ermordet wurden. Wenn man nicht selbst in so einer (oder vergleichbaren) Extrem-Situation ist/war kann man unmöglich wissen oder auch nur ansatzweise nachvollziehen, was in den betroffenen Menschen gefühlt wird, geschweige denn beurteilen wie man selbst reagieren würde.
Und wenn meine Partnerin mir sagen würde, dass sie besonders hart rangenommen werden möchte, weil sie als Kind sonstwas erlebt hat, bekäme ich wahrscheinlich nicht mal mehr einen hoch.
 
Jenny2000
Benutzer190314  (24) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #29
Vielleicht ist das der Schlüssel und du bist auf dem Weg deine emotionale Orientierung (im Sinne von "welches Geschlecht soll mein:e Partner:in haben") zu finden?

Ich glaube, so ist es. Ich war ja schon immer bisexuell, dachte aber bisher, dass ich hauptsächlich an Männern interessiert bin und nur nebensächlich an Frauen. Aber es stellt sich jetzt heraus, dass ich wohl bei Frauen, oder zumindest bei dieser einen Frau, mehr emotionale Nähe zulassen kann als mit allen bisherigen Partnern, die ich hatte.
 
Jenny2000
Benutzer190314  (24) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #30
Und wenn meine Partnerin mir sagen würde, dass sie besonders hart rangenommen werden möchte, weil sie als Kind sonstwas erlebt hat, bekäme ich wahrscheinlich nicht mal mehr einen hoch.

Das habe ich denen ja nie so direkt gesagt, ich bin mir ja nicht mal sicher, ob es da überhaupt wirklich einen Zusammenhang gibt, der Zusammenhang wurde nur von einem Psychologen suggeriert und meine Kerle haben sich das dann irgendwann selber so zusammengereimt. Eigentlich ist es mir mittlerweile egal, ob da ein Zusammenhang besteht oder nicht. Ich werde es nur bei künftigen Beziehungen einfach nicht mehr erwähnen.
 
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