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Seit über 5 Jahren zusammen – aber noch nie Sex gehabt. Was tun?

S
Benutzer228395  (26) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo zusammen,

ich bin mit meiner Freundin seit etwa fünfeinhalb Jahren zusammen. Wir lieben uns, unternehmen viel zusammen, und eigentlich passt vieles – aber es gibt einen großen Schmerzpunkt in unserer Beziehung, über den ich kaum mit jemandem sprechen kann: Wir hatten noch nie Sex. Kein einziges Mal.

Ganz am Anfang gab es alle paar Monate mal ein bisschen körperliche Nähe – gegenseitige orale Befriedigung oder mit der Hand –, aber selbst das ist inzwischen über ein Jahr her. Es kam insgesamt vielleicht vierteljährlich vor, und dann war wieder monatelang Funkstille, körperlich gesehen. Heute passiert gar nichts mehr. Ich habe das Gefühl, dass sie körperliche Nähe zwischen uns nicht nur ablehnt, sondern sie fast schon abstoßend findet.

Sie ist in einer christlichen Sekte aufgewachsen, was sicher eine große Rolle spielt. In ihrer Familie und dem Umfeld, in dem sie groß wurde, wurden Frauen oft sexualisiert oder nur als Objekte gesehen – sie hat mir selbst gesagt, dass sie deshalb keine Lust empfindet und sich schmutzig fühlt, wenn sie an Sexualität denkt. Ich glaube, sie hat große Probleme, Nähe zuzulassen – zumindest zu mir. Interessanterweise kann sie mit anderen sehr offen über Sexualität im Allgemeinen sprechen, aber sobald es um ihre eigene Sexualität oder unsere Beziehung geht, blockt sie komplett ab.

Ich liebe sie wirklich. Aber ich merke, dass mich die Situation langsam auffrisst. Ich fühle mich ungeliebt, abgelehnt und auf Dauer nicht gesehen. Und gleichzeitig will ich sie nicht unter Druck setzen oder verletzen – sie hat ohnehin schon mit sehr vielen Themen zu kämpfen.

Ich weiß nicht mehr, wie ich damit umgehen soll. Ich wünsche mir Austausch mit Menschen, die vielleicht Ähnliches erlebt haben – oder einfach Gedanken, Tipps, wie man in so einer Situation noch miteinander klarkommen kann. Auch gern kritische Perspektiven.

Danke fürs Lesen.
 
T
Benutzer215713  (41) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #2
Interessanterweise kann sie mit anderen sehr offen über Sexualität im Allgemeinen sprechen, aber sobald es um ihre eigene Sexualität oder unsere Beziehung geht, blockt sie komplett ab.
Das ist der Dreh- und Angelpunkt. Solche Themen gibt es hier oft und es kommt eigentlich immer zu dem Schluss, dass es keine Lösung gibt, solange nur einer einen Änderungsdruck verspürt.
Dein Verständnis für ihre Themen in Ehren. Dennoch hast du ja auch Bedürfnisse. Klar gibt es auch Paare, die ohne Sexualität glücklich sind. Du scheinst aber nicht dazuzugehören. Nach 5 Jahren denke ich ist ein Punkt erreicht, wo man sich überlegen muss, ob man so weitermachen will. Das spürst du ja auch, sonst würdest du nicht hier schreiben.
Was ich an deiner Stelle tun würde: Ein ernstes Gespräch suchen und vermitteln, dass ich unglücklich bin. Fragen, was sie wünscht, wie sie das Thema sieht.
Darum bitten, eine gemeinsame Therapie zu starten. Ist sie eigentlich in Einzeltherapie? Wenn das alles abgelockt wird, würde ich meine Konsequenzen ziehen. Ich wäre nicht bereit ohne körperliche Nähe und Sexualität eine Beziehung zu führen. Das ist für mich ein ganz essentieller Punkt einer Partnerschaft.
 
W
Benutzer201614  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #3
Hallo zusammen,

ich bin mit meiner Freundin seit etwa fünfeinhalb Jahren zusammen. Wir lieben uns, unternehmen viel zusammen, und eigentlich passt vieles – aber es gibt einen großen Schmerzpunkt in unserer Beziehung, über den ich kaum mit jemandem sprechen kann: Wir hatten noch nie Sex. Kein einziges Mal.

Ganz am Anfang gab es alle paar Monate mal ein bisschen körperliche Nähe – gegenseitige orale Befriedigung oder mit der Hand –, aber selbst das ist inzwischen über ein Jahr her. Es kam insgesamt vielleicht vierteljährlich vor, und dann war wieder monatelang Funkstille, körperlich gesehen. Heute passiert gar nichts mehr. Ich habe das Gefühl, dass sie körperliche Nähe zwischen uns nicht nur ablehnt, sondern sie fast schon abstoßend findet.

Sie ist in einer christlichen Sekte aufgewachsen, was sicher eine große Rolle spielt. In ihrer Familie und dem Umfeld, in dem sie groß wurde, wurden Frauen oft sexualisiert oder nur als Objekte gesehen – sie hat mir selbst gesagt, dass sie deshalb keine Lust empfindet und sich schmutzig fühlt, wenn sie an Sexualität denkt. Ich glaube, sie hat große Probleme, Nähe zuzulassen – zumindest zu mir. Interessanterweise kann sie mit anderen sehr offen über Sexualität im Allgemeinen sprechen, aber sobald es um ihre eigene Sexualität oder unsere Beziehung geht, blockt sie komplett ab.

Ich liebe sie wirklich. Aber ich merke, dass mich die Situation langsam auffrisst. Ich fühle mich ungeliebt, abgelehnt und auf Dauer nicht gesehen. Und gleichzeitig will ich sie nicht unter Druck setzen oder verletzen – sie hat ohnehin schon mit sehr vielen Themen zu kämpfen.

Ich weiß nicht mehr, wie ich damit umgehen soll. Ich wünsche mir Austausch mit Menschen, die vielleicht Ähnliches erlebt haben – oder einfach Gedanken, Tipps, wie man in so einer Situation noch miteinander klarkommen kann. Auch gern kritische Perspektiven.

Danke fürs Lesen.
Und wahrscheinlich darf sie erst Sex haben, wenn sie verheiratet ist. Meist sind das so.
 
O
Benutzer227925  (25) Ist noch neu hier
  • #6
Wenn das der einzige Punkt wäre, hätte man einfach heiraten können nach 5 Jahren. Und warum kamen dann alle Körperlichkeiten komplett zum erliegen?
Natürlich nicht der einzigste Punkt und wird auch nicht NUR daran liegen.
 
T
Benutzer167764  Meistens hier zu finden
  • #7
Tja, ihr lebt zusammen als Freunde, das ist ja auch etwas Schönes. Ihr müsst eure Freundschaft auch nicht aufgeben - allein, wenn zu deiner Erwartung an Intimität auch die Sexualität gehört, wirst du dich nach einer anderen Partnerin umsehen müssen. Bezeichnet sie dich denn als Partner? Falls ja und falls sie nicht in Therapie sein sollte, würdest du ihr mit einer Trennung vermutlich helfen, ihr Trauma endlich aufzuarbeiten. Ganz abgesehen von deinen Bedürfnissen.
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #8
Wenn das Thema schambehaftet für sie ist, wird nur eine Therapie Abhilfe schaffen können. Wenn sie aber keinen Leidensdruck verspürt, ist es eher unwahrscheinlich, dass sie eine machen wird. Ich meine, sie scheint ja Partner zu finden, die diesen Umstand mit(er)tragen, siehe dich. Und solange das der Fall ist, wird sie auch keinen Handlungsbedarf sehen.

Das ist der Inbegriff von Co Abhängigkeit: du machst es mir deiner falsch verstanden Toleranz nur schlimmer, anstatt ihr wirklich zu helfen.

Wenn es dir damit nicht gutgeht, würde ich eine Trennung in Betracht ziehen. Vielleicht gibt es da draussen einen asexuellen Menschen für sie, für den das die optimale Beziehungsform wäre, wenn sie sich den Themen nicht annehmen mag?

Liebe alleine reicht nicht aus, um glücklich miteinander werden zu können. Das ist nun einmal leider ein unumstößlicher Fakt.
 
S
Benutzer228395  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #9
Wenn das Thema schambehaftet für sie ist, wird nur eine Therapie Abhilfe schaffen können. Wenn sie aber keinen Leidensdruck verspürt, ist es eher unwahrscheinlich, dass sie eine machen wird. Ich meine, sie scheint ja Partner zu finden, die diesen Umstand mit(er)tragen, siehe dich. Und solange das der Fall ist, wird sie auch keinen Handlungsbedarf sehen.

Das ist der Inbegriff von Co Abhängigkeit: du machst es mir deiner falsch verstanden Toleranz nur schlimmer, anstatt ihr wirklich zu helfen.

Wenn es dir damit nicht gutgeht, würde ich eine Trennung in Betracht ziehen. Vielleicht gibt es da draussen einen asexuellen Menschen für sie, für den das die optimale Beziehungsform wäre, wenn sie sich den Themen nicht annehmen mag?

Liebe alleine reicht nicht aus, um glücklich miteinander werden zu können. Das ist nun einmal leider ein unumstößlicher Fakt.
Danke für deine Rückmeldung.

Vorab: Ich bin ihr erster Partner. Und mein sexuelles Verlangen ist nicht riesig, mir würde 3-4 mal im Jahr Sex völlig ausreichen. Liegt vermutlich an der Unmenge Psychopharmaka die ich schlucke. Whatever.

Ich verstehe, worauf du hinauswillst – besonders, dass Veränderung nur passiert, wenn ein eigener Leidensdruck da ist. Das ist mir bewusst. Ich zwinge sie zu nichts und sehe mich auch nicht in der Rolle, sie „reparieren" zu müssen. Ich bin in dieser Beziehung, weil ich sie liebe und weil ich hoffe, dass wir gemeinsam einen Weg finden können – und weil es neben diesem Thema auch vieles gibt, das gut funktioniert.





Was das Thema Co-Abhängigkeit angeht: Ich weiß, dass es ein reales Konzept ist, aber ich sehe mich selbst eher als jemand, der versucht, die Balance zwischen Geduld und Selbstfürsorge zu halten. Dass das nicht einfach ist, ist ja genau der Grund, warum ich hier um Austausch bitte.





Eine Trennung ist natürlich ein möglicher Gedanke, den ich nicht ausklammere. Aber ich bin hier, weil ich mir auch andere Perspektiven wünsche – nicht nur „ganz oder gar nicht".





Trotzdem danke für deine Einschätzung. Ich nehme mir raus, das mitzunehmen, was mir weiterhilft
 
S
Benutzer228395  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #10
Das ist der Dreh- und Angelpunkt. Solche Themen gibt es hier oft und es kommt eigentlich immer zu dem Schluss, dass es keine Lösung gibt, solange nur einer einen Änderungsdruck verspürt.
Dein Verständnis für ihre Themen in Ehren. Dennoch hast du ja auch Bedürfnisse. Klar gibt es auch Paare, die ohne Sexualität glücklich sind. Du scheinst aber nicht dazuzugehören. Nach 5 Jahren denke ich ist ein Punkt erreicht, wo man sich überlegen muss, ob man so weitermachen will. Das spürst du ja auch, sonst würdest du nicht hier schreiben.
Was ich an deiner Stelle tun würde: Ein ernstes Gespräch suchen und vermitteln, dass ich unglücklich bin. Fragen, was sie wünscht, wie sie das Thema sieht.
Darum bitten, eine gemeinsame Therapie zu starten. Ist sie eigentlich in Einzeltherapie? Wenn das alles abgelockt wird, würde ich meine Konsequenzen ziehen. Ich wäre nicht bereit ohne körperliche Nähe und Sexualität eine Beziehung zu führen. Das ist für mich ein ganz essentieller Punkt einer Partnerschaft.
Vielen Dank – das ist ein sehr klarer und hilfreicher Beitrag.

Du hast recht: Nach so vielen Jahren stellt sich zwangsläufig die Frage, ob und wie es noch weitergehen kann. Ich schreibe hier nicht, weil ich in einem Zustand völliger Klarheit bin, sondern weil ich innerlich genau an diesem Punkt stehe – zwischen Verständnis und der Erkenntnis, dass auch meine Bedürfnisse dauerhaft nicht einfach wegzudenken sind.

Ein gemeinsames Gespräch steht definitiv an. Wir haben zwar schon immer wieder darüber gesprochen, aber ich glaube, ich war bisher oft zu vorsichtig – aus Angst, sie zu verletzen oder zu sehr unter Druck zu setzen. Vielleicht war das ein Fehler.

Eine gemeinsame Therapie fände ich persönlich sehr sinnvoll – Sie ist nicht mehr in Einzeltherapie (sie war es Jahrelang) aber ich denke, es wäre gut, wenn zumindest das ein erster Schritt wäre. Bezweifle aber, dass sie da was machen wird.

Danke dir nochmal, deine Antwort war hilfreich.
 
T
Benutzer228096  (38) Ist noch neu hier
  • #11
Ich liebe sie wirklich. Aber ich merke, dass mich die Situation langsam auffrisst. Ich fühle mich ungeliebt, abgelehnt und auf Dauer nicht gesehen. Und gleichzeitig will ich sie nicht unter Druck setzen oder verletzen.
Das klingt doch grundsätzlich gar nicht schlecht für einen Gesprächseinstieg.

Wird sie sich trotzdem unter Druck gesetzt und verletzt fühlen durch das Gespräch? Mit Sicherheit. Du leidest ja anscheinend schon seit einiger Zeit an eurer Situation und ihr habt es bislang nicht geschafft hier offen miteinander zu kommunizieren. Daher ist es in meinen Augen sehr unwahrscheinlich, dass sie nun direkt offen und konstruktiv sein wird, wenn du die Karten wie schlecht es dir mit der Situation wirklich geht, offen auf den Tisch legst. Sie wird sich wahrscheinlich angegriffen fühlen durch deine Aussagen.

Eine gemeinsame Therapie dürfte da tatsächlich die beste Möglichkeit sein eure Kommunikations-Situation zu durchbrechen. Sollte sie aber auch diesen Weg nicht gehen wollen, dann wirst du dir für dich überlegen müssen wie dein eigener Weg aussehen soll.
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #12
die Balance zwischen Geduld und Selbstfürsorge zu halten.
Du meinst eher die Balance zwischen dem Ich und dem Du, oder? Weil ich wüsste jetzt nicht, wozu ich in einer Beziehung primär Geduld bräuchte. Der andere ist ja kein Projekt von mir, das ich erst entwickeln muss.

Die "Vertragsbedingungen" eurer Beziehung hast du akzeptiert, als du sie eingegangen bist. Klar kann man "nachverhandeln", weil sich die Dinge und man selbst über die Jahre hinweg auch verändert. Aber ich gehe ja keine Beziehung ein mit dem Gedanken, dass es eigentlich nicht passt für mich und sich daher etwas noch "entwickeln" müsste. Da ist dann schon der Wurm drin.

Eine Trennung ist natürlich ein möglicher Gedanke, den ich nicht ausklammere. Aber ich bin hier, weil ich mir auch andere Perspektiven wünsche – nicht nur „ganz oder gar nicht".
Es gibt in der Psychologie etwas, das nennt sich Trennungskompetenz. Damit ist nicht gemeint, dass man sich bei jeder Kleinigkeit gleich trennen soll. Aber wenn man die nicht besitzt, neigt man leider zur Überanpassung und das ist dann für die Lösung des Problems kontraproduktiv. Du müsstest ja in erster Linie mit ihr darüber sprechen und nicht mit einem Forum. Hier kannst du maximal innere Klarheit dich und einer Person betreffend finden.
 
S
Benutzer228395  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #13
Es gibt in der Psychologie etwas, das nennt sich Trennungskompetenz. Damit ist nicht gemeint, dass man sich bei jeder Kleinigkeit gleich trennen soll. Aber wenn man die nicht besitzt, neigt man leider zur Überanpassung und das ist dann für die Lösung des Problems kontraproduktiv. Du müsstest ja in erster Linie mit ihr darüber sprechen und nicht mit einem Forum. Hier kannst du maximal innere Klarheit dich und einer Person betreffend finden.
Danke für deine Gedanken – du hast interessante Punkte angesprochen.

Mit „Geduld" meinte ich weniger, dass ich jemanden verändern will, sondern eher: Raum geben, Verständnis zeigen, auch wenn Dinge nicht gleich lösbar sind. Natürlich ist meine Partnerin kein Projekt – aber in langjährigen Beziehungen begegnet man eben manchmal auch Themen, die Zeit brauchen. Für mich ist Beziehung eben nicht nur „passt oder passt nicht", sondern auch ein Stück weit ein gemeinsamer Prozess.

Dass die Ausgangsbedingungen nicht ideal waren, sehe ich inzwischen klarer. Trotzdem sind viele Dinge zwischen uns gewachsen – auch wenn ein Teil davon fehlt. Ich bin hier im Forum genau deswegen, weil ich gerade diesen Zwiespalt spüre: Ich liebe sie, aber ich merke auch, dass meine Bedürfnisse zunehmend zu kurz kommen. Und ist nicht ein Forum genau dafür da, um Denkanstöße von anderen zu hören? Bis auf meinen Therapeuten habe ich sonst niemanden mit dem ich reden kann.

Und du hast recht: Letztlich muss ich mit ihr sprechen – das tue ich auch. Aber manchmal hilft es, die Gedanken vorher zu sortieren, um mit mehr innerer Klarheit in so ein Gespräch zu gehen.
 
S
Benutzer228395  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #14
Das klingt doch grundsätzlich gar nicht schlecht für einen Gesprächseinstieg.

Wird sie sich trotzdem unter Druck gesetzt und verletzt fühlen durch das Gespräch? Mit Sicherheit. Du leidest ja anscheinend schon seit einiger Zeit an eurer Situation und ihr habt es bislang nicht geschafft hier offen miteinander zu kommunizieren. Daher ist es in meinen Augen sehr unwahrscheinlich, dass sie nun direkt offen und konstruktiv sein wird, wenn du die Karten wie schlecht es dir mit der Situation wirklich geht, offen auf den Tisch legst. Sie wird sich wahrscheinlich angegriffen fühlen durch deine Aussagen.

Eine gemeinsame Therapie dürfte da tatsächlich die beste Möglichkeit sein eure Kommunikations-Situation zu durchbrechen. Sollte sie aber auch diesen Weg nicht gehen wollen, dann wirst du dir für dich überlegen müssen wie dein eigener Weg aussehen soll.
Danke dir!

Du hast recht: Ich befürchte auch, dass sie sich verletzt oder unter Druck gesetzt fühlen könnte, wenn ich offen anspreche, wie sehr mich die Situation belastet. Genau das hat mich bisher oft zögern lassen – aus Rücksicht, aber vielleicht auch aus Angst. Gleichzeitig spüre ich, dass ich so nicht ewig weitermachen kann, ohne selbst dabei kaputtzugehen.

Deine Einschätzung zur gemeinsamen Therapie teile ich. Ich denke auch, dass das ein Weg sein könnte, die Kommunikation zu öffnen – in einem geschützten Rahmen, ohne dass sie sich sofort persönlich angegriffen fühlt. Ich weiß allerdings noch nicht, wie offen sie dafür wäre.

Und ja: Wenn auch das nicht möglich ist, werde ich für mich klarer entscheiden müssen, was mein weiterer Weg ist
 
S
Benutzer228395  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #15
Tja, ihr lebt zusammen als Freunde, das ist ja auch etwas Schönes. Ihr müsst eure Freundschaft auch nicht aufgeben - allein, wenn zu deiner Erwartung an Intimität auch die Sexualität gehört, wirst du dich nach einer anderen Partnerin umsehen müssen. Bezeichnet sie dich denn als Partner? Falls ja und falls sie nicht in Therapie sein sollte, würdest du ihr mit einer Trennung vermutlich helfen, ihr Trauma endlich aufzuarbeiten. Ganz abgesehen von deinen Bedürfnissen.
Ja, wir bezeichnen uns definitiv als Partner. Emotional und auch im Alltag leben wir als Paar zusammen, nicht nur als Freunde. Trotzdem ist das Thema Sexualität natürlich ein gewichtiger Punkt, und ich merke, dass mir da etwas fehlt, das für mich zur Nähe dazugehört.

Ob eine Trennung ihr „helfen" würde, ihre Themen aufzuarbeiten, weiß ich nicht. Ich glaube nicht, dass Heilung immer durch Schmerz ausgelöst werden muss – manchmal geschieht sie auch durch Sicherheit, Vertrauen und Zeit. Aber ich weiß auch, dass ich selbst nicht zum bloßen Aushalten verkommen darf.
 
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Katzenauge123
Benutzer202690  (40) Öfter im Forum
  • #16
Hallo
Ich fühle mit dir, da ich 4 Jahre in einer sexlosen Beziehung war.
Ich hatte immer gehofft, dass es sich entwickelt, war zuversichtlich.
Mein Selbstbewußtsein ist immer mehr abhanden gekommen.
Zwischendurch hatte ich versucht das Fehlende woanders zu holen.
Der Wunsch mit ihm intim zu sein, blieb und konnte nicht ersetzt werden.
Ich hatte das Gefühl, dass ich an seiner Seite kaputt gehe.
Und nach 4 Jahren habe ich uns dann aufgegeben.
Wir sind noch befreundet - aber ich merke immer, wie es mich runterzieht, wenn wir uns getroffen haben.
Bin aktuell am Überlegen, inwieweit ich den Kontakt weiter reduzieren muss, dass ich die Trennung verarbeiten kann.

Wir können uns gerne austauschen, wenn du magst :zwinker:
 
Zuletzt bearbeitet:
S
Benutzer228395  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #17
Hallo
Ich fühle mit dir, da ich 4 Jahre in einer sexlosen Beziehung war.
Ich hatte immer gehofft, dass es sich entwickelt, war zuversichtlich.
Mein Selbstbewußtsein ist immer mehr abhanden gekommen.
Zwischendurch hatte ich versucht das Fehlende woanders zu holen.
Der Wunsch mit ihm intim zu sein, blieb und konnte nicht ersetzt werden.
Ich hatte das Gefühl, dass ich an seiner Seite kaputt gehe.
Und nach 4 Jahren habe ich uns dann aufgegeben.
Wir sind noch befreundet - aber ich merke immer, wie es mich runterzieht, wenn wir uns getroffen haben.
Bin aktuell am Überlegen, inwieweit ich den Kontakt weiter reduzieren muss, dass ich die Trennung verarbeiten kann.

Wir können uns gerne austauschen, wenn du magst :zwinker:
Nehme ich gerne an, wollte dir gerade schreiben aber es ging nicjt. Kannst du mir kurz schreiben? :smile:
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #18
Wann hast du sie denn das letzte Mal darauf angesprochen, dass du gern Sex hättest? Und wie ist ihre Reaktion darauf?
 
R
Benutzer222361  (20) Ist noch neu hier
  • #19
Habt ihr mal über Kinder gesprochen?
Spätestens da wird’s schwierig wenn sie gar nicht will 🙈
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #20
Natürlich ist meine Partnerin kein Projekt – aber in langjährigen Beziehungen begegnet man eben manchmal auch Themen, die Zeit brauchen
Das Thema gab es doch aber von Beginn an. Es ist nichts, was sich im Laufe der Zeit herausgebildet hat und woran du einen Anteil gehabt hättest. Du kannst natürlich an deiner persönlichen Definition einer Beziehung festhalten.
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #21
Für mich ist Beziehung eben nicht nur „passt oder passt nicht", sondern auch ein Stück weit ein gemeinsamer Prozess.
Also ein "Prozess", der sich seit 5 Jahren nicht bewegt und keine Veränderung stattfindet, ist keiner.

Ein Prozess ohne Bewegung ist Stillstand. Und wenn in diesem Stillstand ein Mensch dauerhaft leidet, sollte er sich ehrlich fragen, ob er wirklich in einer Liebesbeziehung ist – oder in einer Form von emotionaler Selbstaufgabe im Namen der Liebe.
 
M
Benutzer224463  (20) Ist noch neu hier
  • #22
Also ein "Prozess", der sich seit 5 Jahren nicht bewegt und keine Veränderung stattfindet, ist keiner.
Insgesamt wird sich die Dynamik ja trotzdem verändert haben. Auch hatte der TS ja geschrieben, dass es anfangs noch körperliche Nähe gab. Auch der Leidensdruck des TS ist ja eine Entwicklung. Ja, keine gemeinsame Entwicklung des Paares. Aber kompletten Stillstand finde ich doch etwas radikal formuliert.
 
S
Benutzer228395  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #23
Wann hast du sie denn das letzte Mal darauf angesprochen, dass du gern Sex hättest? Und wie ist ihre Reaktion darauf?
Das letzte mal vor einem 1/2 Jahr. Sie ist bei dem Thema immer sehr traurig, weil sie weiß, dass sie mich damit verletzt… Sie würde es auch gerne ändern aber sie meint sie kann es noch nicht… Wir reden da selten aber drüber
 
S
Benutzer228395  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #24
Das Thema gab es doch aber von Beginn an. Es ist nichts, was sich im Laufe der Zeit herausgebildet hat und woran du einen Anteil gehabt hättest. Du kannst natürlich an deiner persönlichen Definition einer Beziehung festhalten.
Nein das Thema gab es eben nicht von Anfang an, es gab ja Oralverkehr und ähnliches.
 
S
Benutzer228395  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #25
Insgesamt wird sich die Dynamik ja trotzdem verändert haben. Auch hatte der TS ja geschrieben, dass es anfangs noch körperliche Nähe gab. Auch der Leidensdruck des TS ist ja eine Entwicklung. Ja, keine gemeinsame Entwicklung des Paares. Aber kompletten Stillstand finde ich doch etwas radikal formuliert.
Danke, so sehe ich das auch.
 
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