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seelische Probleme ohne Therapeut loswerden?

G
Benutzer Gast
  • #1
Hallo liebes Forum,

ich hoffe, ich habe diesen Thread in den richtigen Abschnitt gepackt. Bei mir ist folgendes los:

Seit 18 versuche ich Studium und Familie unter einen Hut zu bringen. Meine Mutter hatte mehrere Schlaganfälle kurz bevor ich 16 wurde und ist seither schwerbehindert. Mein Vater hat sich dazu entschieden, sie daheim zu pflegen, seit ich 17 bin. Anfangs konnte er mich während des Studiums finanziell unterstützen, weil es ihm möglich war, seine Selbstständigkeit weiter zu verfolgen. Um mich für diese Unterstützung zu bedanken, fuhr ich jedes Wochenende heim, hab ihm bei der Pflege und beim Haushalt geholfen, wo ich nur konnte. Als ich 18/19 war, bekam sie dann Brustkrebs und auch da habe ich wirklich geholfen, wo ich nur konnte. Ich habe einen älteren Bruder, der meine Mutter aber eigentlich schon nach ein bis zwei Jahren abgehakt hatte (Zitat, er zu mir, auf einer Autofahrt zu meinen Eltern: "Ich hab da keine Hoffnung mehr und seh nicht, wieso man die Energie investieren sollte.").

Seit ca. zwei Jahren sieht es bei meinem Vater jobtechnisch ganz blöd aus und er hat deshalb aufgehört, mich finanziell zu unterstützen. Also habe ich mich erst über einen Kredit finanziert, aber mir nach und nach auch Nebenjobs gesucht, um eben finanziell möglichst unabhängig zu sein. Wir haben damals vereinbart, dass ich nicht mehr jedes Wochenende komme, um endlich auch mal das Gefühl eines eigenen Lebens zu haben.

Im Zuge dessen, dass ich jedes zweites Wochenende komplett für mich hatte, hab ich damals hauptsächlich gefeiert. Am Ende dieser glorreichen Party-Phase habe ich dann meinen Freund kennengelernt. Wir sind jetzt 14 Monate ein Paar.
Ich behielt diese Verpflichtung alle zwei Wochen zu meinen Eltern zu fahren aber bei. Einfach weil mir beide Leid tun... Mein Vater ist oft überfordert und hat die Pflege meiner Mutter nicht so toll im Griff. Meine Mutter war immer eine sehr gepflegte Person und er legt mM nach nicht immer genug wert darauf, dass sie so gepflegt ist, wie sie es glaub gern hätte. Ich habe immer das Gefühl, dass es beiden sehr gut tut, wenn ich nach ihnen schaue. Mein Vater hat auch die ein oder andere Krankheit, weshalb er schon ein paar Mal ins Krankenhaus musste. Auch da war ich dann immer die Ansprechperson und denke deshalb auch einfach, dass es auch für uns Kinder wichtig ist, sich etwas in der Pflege auszukennen.

Gegen Ende meiner Bachelorarbeit war ich recht hartnäckig bei meinem damaligen Betreuer und konnte mir mehr oder weniger eine dauerhafte Hilfswissenschaftler-Stelle ergattern, bei der ich sogar an eigenen Forschungsprojekten arbeiten kann. Da bin ich die einzige aus meinem näheren Umfeld und bin sehr dankbar, dass ich diesen Job hab.

Aber ich merke momentan einfach, dass es im letzten Jahr (dieses Gefühl hat sich seit meiner Beziehung immer weiter verstärkt) einfach nicht mehr kann.
Ich war jetzt erst wieder zwei Wochen mit meinem Bruder dort, um meinem Vater den Garten schön herzurichten. Außerdem habe ich für meinen Bruder meinen Bauspar-Vertrag aufgelöst und ihm das Geld "geliehen", dass er sein BaföG zurück zahlen kann. Als ich, seiner Meinung nach, zu vehement nach einem Schuldschein fragte, gab es riesigen Zoff. Ich habe auch meinem Vater mein Leid geklagt und wollte meinem Bruder das Geld gar nicht mehr geben, da er sich auch kaum daheim einbringt, aber mir wurde nahe gelegt, dass man sich in einer Familie hilft.

All das, was ich gerade so diffus geschrieben hab, sorgt die letzten ein bis zwei Wochen einfach zu einem so krass verminderten Selbstbewusstsein bei mir und zu emotionalen Zuständen, die dazu führen, dass ich morgens heulend aufwache.
Ich hab Angst durchzudrehen. Ich hätte momentan Semesterferien, aber versuche eben mehr bei meinem Nebenjob zu machen und ich kann mich einfach kaum konzentrieren... An vielen Tagen ist es auch so, dass ich eig den ganzen Tag damit beschäftigt bin, nicht loszuheulen. Ich fühl mich allein und einsam. Großartige soziale Kontakte habe ich außerhalb meiner Beziehung auch nicht mehr... Gleichaltrige sind mir zu anstrengend. Menschen generell. Ich sehe nicht mehr, wo mein Platz in meinem eigenen Leben ist und beobachte mich immer häufiger dabei, zu denken, dass es nicht mehr lebenswert ist.

Ich weiß, dass ich schnell aus diesem Mindset rauskommen muss. Kurz nachdem das mit meiner Mutter passiert ist, hatte ich meine letzte und erste richtige Beziehung und die ging damals natürlich wahnsinnig in die Hose, weil ich erwartete, dass mein Partner mich wieder glücklich macht. Diesmal will ich es besser machen und mich selbst unabhängig von ihm wieder glücklich machen.

Zum Therapeuten will ich nicht. Ich war in Teenager-Zeiten in Therapie (wegen SVV) und habe es gehasst. Im Laufe meines Lebens hab ich schon die ein oder andere (Küchen-)psychologische Einschätzung zu meinen seelischen Zuständen bekommen, aber im Zuge dessen nie etwas erfahren, was mir bei meinen inneren Konflikten half.

Jetzt die Frage an euch: Kann man das irgendwie anders lösen? Gibt es Buchtipps oder Erfahrungen, die ihr vllt mit mir teilen könntet? Um ehrlich zu sein, tat es aber auch schon verdammt gut, sich den ganzen diffusen Mist einfach mal von der Seele zu schreiben.

Alles Liebe,
keineBeauvoir
 
Unisex
Benutzer154152  Meistens hier zu finden
  • #2
psychater bringen nix. das ist meine eigene meinung. das einzige was da irgendwie hilft find ich alles von der seele schreiben,so wie hier z.b. oder anderweitig. hab damals meine skype bekanntschaften zugemüllt die auch immer ein offenes ohr für mich hatten. ansonsten hilft nur nach vorne blicken. wenn es wirklich so schlecht um deine mutter bestellt ist weißt du das es irgendwann auch ein ende haben wird. ansonsten würde ich da vielleicht mal anraten das dein vater sich hilfe holt in form einer pflege die auch ins haus kommt und mit unterstützt im haushalt und allem. familie hält zusammen das ist richtig, aber wenn du selbst daran zerbrichst bist du keine hilfe. sag deinem vater das es dich sehr belastet. das finanzielel mit deinem bruder würde ich nicht machen. ein bausparvertrag ist wichtig für deine zukunft und wenn ich mich recht erinnere kann man bafög auch in raten zurück zahlen. ansonsten kann ich dir nur raten erstmal dir eine auszeit zu nehmen. und wenn es feiern ist,dann ist das so. aber du brauchst dringend abstand von diesem ganzen leid und stress ansonsten wirst du komplett kaputt gehen. man kann selbst nur viel leisten wenn man die möglichkeit hat sich zu regenerieren und diese möglichkeit sehe ich bei dir nirgends.
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #3
Ehrlich gesagt frage ich mich, wieso Du eine Erfahrung, die Du als sehr junger Mensch gemacht hast, über Dein jetziges Leben stülpst. Bist Du noch der selbe Mensch wie damals? Oder hast Du Dich entwickelt und könntest eine Therapie vielleicht doch auf andere Weise annehmen?

Meine erste Therapie habe ich wegen SVV mit 15 gemacht, 2 Jahre lang. Es hat mir nichts gebracht und ich habe es gehasst. Meine zweite Therapie hat mir mit 32 das Leben gerettet.

Du siehst Dein Leben als nicht mehr lebenswert. Du hast kaum soziale Kontakte. Du bist emotional am Ende. Das sind richtig heftige Warnzeichen einer beginnenden (Erschöpfungs)-Depression.

Da kann man ohne therapeutische Hilfe schon rauskommen. Frag Dich aber ganz ehrlich, ob Du noch die Kraft dafür hast, Dir a) eine Auszeit zu nehmen, b) Dich emotional von Deiner Familie zu lösen ODER auf Konfrontation wegen des Geldes zu gehen und c) noch eine funktionierende Beziehung zu führen, ohne Deinen Partner als Seelenmülleimer und Ersatztherapeut zu benutzen.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #4
Ich kann demetra nur zustimmen.

Du bist wegen deiner Vorgeschichte schon belastet und wenn du nicht bald was unternimmst, wird es ernst.
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #5
Wir haben grad einen kleinen Kurzurlaub gebucht, was nach all den letzten Tagen wie ein kleiner Hoffnungsschimmer wirkt.

psychater bringen nix. das ist meine eigene meinung. das einzige was da irgendwie hilft find ich alles von der seele schreiben,so wie hier z.b. oder anderweitig.
Ich bin da ganz bei dir. Ich kann mich selbst einfach nicht genug darauf einlassen, in eine gewisse Schublade gesteckt werden zu müssen, um therapiert werden zu können.

wenn es wirklich so schlecht um deine mutter bestellt ist weißt du das es irgendwann auch ein ende haben wird. ansonsten würde ich da vielleicht mal anraten das dein vater sich hilfe holt in form einer pflege die auch ins haus kommt und mit unterstützt im haushalt und allem.
Den Gedanken hab ich öfter. Fühlt sich aber irgendwie moralisch verwerflich an.
Es kommen jeden Tag Therapeuten und wir haben eine Pflegekraft alle paar Tage, eine einzustellen, die immer da ist, kommt für ihn nicht in Frage. Habe da schon über diverse Alternativen mit ihm gesprochen, aber er kann ein sturer alter Mann sein.

ansonsten kann ich dir nur raten erstmal dir eine auszeit zu nehmen. und wenn es feiern ist,dann ist das so. aber du brauchst dringend abstand von diesem ganzen leid und stress ansonsten wirst du komplett kaputt gehen. man kann selbst nur viel leisten wenn man die möglichkeit hat sich zu regenerieren und diese möglichkeit sehe ich bei dir nirgends.
Darauf hoffe ich so. Das ein bisschen Abstand und etwas Ruhe einfach dafür sorgen, dass ich wieder etwas zu mir komme. Vielen Dank, liebe Unisex Unisex . :smile:

Ehrlich gesagt frage ich mich, wieso Du eine Erfahrung, die Du als sehr junger Mensch gemacht hast, über Dein jetziges Leben stülpst. Bist Du noch der selbe Mensch wie damals? Oder hast Du Dich entwickelt und könntest eine Therapie vielleicht doch auf andere Weise annehmen?
Ich glaube wirklich, dass ich das leider nicht könnte. :\

Meine erste Therapie habe ich wegen SVV mit 15 gemacht, 2 Jahre lang. Es hat mir nichts gebracht und ich habe es gehasst. Meine zweite Therapie hat mir mit 32 das Leben gerettet.
Tut mir Leid, dass du auch Erfahrungen damit hast, es ist nicht einfach, wenn das Gehirn diese Strategie erstmal gelernt hat...
Bei mir ist es so, dass ich mir aktuell nichts antue. Deshalb sehe ich die jetztige Beziehung (auch zu mir) schon als gesünder an, als noch vor ein paar Jahren. Nur...

Du siehst Dein Leben als nicht mehr lebenswert. Du hast kaum soziale Kontakte. Du bist emotional am Ende. Das sind richtig heftige Warnzeichen einer beginnenden (Erschöpfungs)-Depression.
Ich hab halt wahnsinnig Angst, mich wieder in diesem Sumpf der negativen Gefühle zu verlieren. Aber ich will es ganz besserwisserisch "auf meine Art" hinbekommen. Danke Demetra Demetra für deine aufrichtige Sorge.
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #6
Das "auf Deine Weise" hat halt etwas mit der restlichen Kontrolle zu tun, die Du noch über sein Leben behalten willst. Der Gedanke, dass einen die depressive Erkrankung so weit in den Händen hat, dass man eben 'in der Schublade' steckt und darauf angewiesen ist, dass man Hilfe erhält, weil es nicht mehr geht (das kennst Du ja aus familiärem Umfeld), ist ganz schön schlimm.
 
Unisex
Benutzer154152  Meistens hier zu finden
  • #7
ich stimme dir da auch zu. du passt in keine schublade. mit dir ist alles in ordnung. vollkommen in ordnung. es ist deine familiäre situation die nicht in ordnung ist. und da helfen auch keine gespräche mit einen psychater,denn das ändert an der situation mit deiner mutter nix. außer das du zeit,die du warscheinlich eh kaum hast opferst und dadurch noch gestresster bist sehe ich da keinen sinn drin. ich versteh dich das der gedanke mit deiner mutter verwerflich erscheint, ist es auf eine gewissen art und weise sicherlich auch. aber ist es so verwerflich daran zu denken wenn man selbst so stark darunter leidet?
es ist dein leben,du gehst gerade zu grunde. du kannst nix dafür das es deine mutter so geht und es übersteigt deine möglichkeiten daran etwas zu ändern. daher änder die situation und entferne dich etwas davon. natürlich erst ein gespräch mit deinen papa und mach ihn deutlich wie sehr du darunter leidest. wenn er das nicht verstehst das du daran zerbrichst ist das nicht dein problem, sondern seins das er so stur ist und sich nicht helfen lässt. du kannst erst helfen wenn dein leben selber gut läuft und das tut es derzeit nicht :smile:
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #8
Ich würde die Unterstützung von außen nicht gar so weit wegwerfen. Es muss ja nicht gleich ein Psychiater sein.
Es gibt wirklich großartige Coaches, die Dinge auch einfach mal von einem neutralen Standpunkt aus sehen und mit dir zusammen einfach mal sortieren können.
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Meine Vorschläge wären noch sportliche Aktivitäten, Bücher mit positiven Ansatzaspekten oder überhaupt um aus Tiefs herauszukommen Dinge tun, die dir persönlich guttun (auch simple Kleinigkeiten, auf die du dich freuen kannst).
Doch bei deiner wenigen Zeit und in Anbetracht bei dem was du schon alles geleistet hast (mein vollsten Respekt übrigens) sind wohl Auszeiten auch schwierig zu nehmen. Aber die musst du dir unbedingt gönnen. Auch viel schlafen schafft nötige Energie. Und vergegenwärtigen deiner Lage in ruhiger Atmosphäre (hat einen positiv stärkenden Effekt), kein Verdrängen - Klare Sicht, eröffnet auch (neue!) Wege. Jemanden der auch nur zuhören kann - beste Freundin oder Freund ( wirkt befreiend) wie das Niederschreiben hier.

Vielleicht kannst du ja auch hiervon etwas gebrauchen!

Ganz liebe Grüße
LAX
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #10
Ich glaube, du bist -nachvollziehbarer Weise- überarbeitet bzw überlastet nach all den Jahren mit viel zu wenig Zeit für dich und stehst möglicherweise kurz vorm Burnout/bist drin.

Ich würde dir empfehlen, dich über Urlaubssemester schlau zu machen, über eine Auszeit im Studium. Und informier dich unbedingt darüber, wie es mit Unterstützung seitens der Uni aussieht, wenn man Angehörige so intensiv mitpflegt, wie du es anfangs getan hast und auch jetzt noch tust. Da gibt es sicher die Option, dass die Regelstudienzeit verlängert wird oder so.

Dann würde ich dir empfehlen, zur psychologischen Beratungsstelle deiner Uni zu gehen. Da bekommt man zeitnah Termine, falls man nicht eh einfach hingeht, und es kostet nichts.

Hast du mehrere Jobs derzeit? Wenn ja, ist es möglich, einen zu kündigen? Du brauchst dringend mehr freie Zeit für dich.

Ich an deiner Stelle würde meinem Bruder definitiv nicht das angesparte Geld geben. Bafög-Rückzahlung kann man verzögern, wenn man zu wenig Einkommen o.ä. hat und das nachweisen kann. Lies mal hier Wie die BAföG-Rückzahlung funktioniert.
Wenn er Bafög auf einen Schlag zurück zahlen will, wäre ein Kredit vielleicht auch noch eine Option.
Du wirst genug Schulden durch den Studienkredit haben... für die könntest du DEIN eigenes Angespartes besser gebrauchen, vor allem, wenn du monatlich nicht so viel verdienen wirst und nicht ewig abzahlen möchtest.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #11
Zunächst mal Unisex Unisex
Du widersprichst dir selbst und das teilweise in einem einzige Beitrag.
Mal davon ab, dass du Psychiater und Psychotherapeut durcheinander schmeisst, erklärst du uns, dass es wichtig ist, sich etwas von der Seele zu schreiben und mit Menschen zu sprechen. Aber bitte nicht mit dieser widerlichen nicht-menschlichen Spezies.
Ja..es gibt auch Kardiologen, die in ihrem Fachgebiet scheiße sind, aber würdest du dein Herz dann lieber selbst untersuchen? Warum ist der Unterschied so groß zwischen einem Typen in Skype und einem Therapeuten. Der Typ in Skype könnte komplett überfordert sein, vielleicht sogar eine co-Abhängigkeit entwickelt oder sonstwie schaden nehmen...

keineBeauvoir
Eine solche Situation habe ich zwar noch nicht erlebt, kenne aber das Gefühl, dass irgendwie alle an mir ziehen bzw. ich irgendwie bei allen helfen will.
Du hast es aber schon selbst bemerkt: Wenn man über seine Kraft hinaus geht, dann landet man früher oder später an einem dunklen Ort. Je länger man sich dort aufhält, desto schwerer wird es da überhaupt wieder herauszukommen.

Die Frage, die sich mir als allererstes stellt ist: Wie tief hängst du schon drin? Vielleicht sogar tiefer, als du glaubst?

Das war du sofort tun solltest ist, die Fronten zu reduzieren wo du kannst. Vielleicht auch einfach nochmal weniger zu deinen Eltern gehen. Dein Vater mag tlw. hilflos sein, aber er hat sich dazu entschieden deine Mutter zu Hause zu pflegen (ein toller Zug!) und er hat sich dazu entschieden sich keine fremde Hilfe zu holen. Damit wälzt er es aber auch ein bisschen auf dich ab. Denn ein bisschen verlässt er sich sicherlich schon drauf...
Du musst dir diesen Schuh aber nicht anziehen.

Was deinen Bruder angeht: Das mit "Familie hilft man einfach so" ist Bullshit!
Er kann seinen kram auch selbst abbezahlen und ohne dass was schriftlich existiert, würde ich ihm auch kein Geld geben. Gerade WEIL er so gereizt reagiert hat. Wer reagiert denn da bitte gereizt? Das ist ein Stück Papier, dass weniger Wert hat als Klopapier, WENN er vor hat den Kram so zeitig wie möglich zurückzuzahlen...
Der sollte auf Knien dankend rutschen, dass er einen Zinslosen Kredit von dir bekommt, obwohl das Geld eigentlich für dich angelegt ist und nicht noch ärgerlich reagieren, weil er die Kohle nicht ohne Bedingungen bekommt...
Alles in Allem klingt es aber danach, dass du das Geld wesentlich besser gebrauchen kannst, wie es SchafForPeace SchafForPeace schon so schön augeführt hat.

So...zum eigentlich Symptom und damit zum Threadtitel:
Weißt du was ein Psychotherapeut macht?
Das was andere Menschen auch tun. Die reden mit dir. Manche sind unfähig, andere sind extrem gut.
Aus JEDEM Gespräch mit egal wem und selbst aus einer Folge Micky Mouse kannst du etwas ziehen. Vielleicht ein Satz oder ein Wort, dass du ganz anders verarbeitest als es gemeint war und dass dich auf neue Gedanken bringt.
Im Gegensatz zu einer Folge Micky Mouse kann ein Therapeut aber geziehlter arbeiten. Er kann erkennen, was schief läuft und wo man ansetzen könnte und dir damit auch gezielter Rat geben.

Letztlich muss man es so sehen: Du hast hier geschrieben und wir sind hier maximal Küchentischpsychologen. Was wir von uns geben kann der größte Schwachsinn sein...jedenfalls ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich höher als bei jemandem, der sich nicht nur damit beschäftigt hat, sondern es auch zu seinem Beruf gemacht hat.
Wie genau sollst du da die Kontrolle verlieren? Das ist ein Hanswurst, wie jeder andere auch...nur etwas besser ausgebildet. Er kann dir nicht in den Kopf gucken und er kann dir auch nicht Gedanken mit einem Ionenstrahler ins Gehirn meisseln. Es gibt de facto keinen Kontrollverlust und es gibt auch niemanden, der dir die Aufgabe zu heilen abnehmen könnte.

Natürlich kann das auch ohne Therapeut klappen...aber mal ehrlich. Dir geht's scheiße. Wem bringt es was, wenn du nicht jede Hilfe annimmst, die du kriegen kannst. Und diese Hilfe wäre sogar weder emotional mit dir verbandelt, noch müsstest du befürchten, dass du mit irgendwie eine Freundschaft oder sogar deine Beziehung gefährdest. Das halte ich für unheimlich praktisch.
Dass du mit 15 jemanden doof fandest..joa...wie ungewöhnlich! Mit 15 findet man doch alle Menschen toll, besonders die Eltern! :grin: :grin:

Ich denke einfach, du solltest es umgekehrt sehen...der Therapeut hat nix davon, dich zu irgendwas zu bringen was du nicht willst...aber du kannst ihn nutzen wie ne Bibliothek. DU NIMMST DIR WISSEN VON IHM. Sorum läuft der Hase. Mit diesem Wissen kannst du dich selbst heilen.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #12
Demetra Demetra
Der Gedanke, dass einen die depressive Erkrankung so weit in den Händen hat, dass man eben 'in der Schublade' steckt und darauf angewiesen ist, dass man Hilfe erhält, weil es nicht mehr geht (das kennst Du ja aus familiärem Umfeld), ist ganz schön schlimm.
Ich weiß halt nicht, ob ich eine depressive Erkrankung habe. Weil ich bin in meinem Kopf nie soweit, dass ich morgens nicht aufstehen kann oder dem Verlangen, mir was anzutun, nachgeben müsste.

Unisex Unisex
und da helfen auch keine gespräche mit einen psychater,denn das ändert an der situation mit deiner mutter nix. außer das du zeit,die du warscheinlich eh kaum hast opferst und dadurch noch gestresster bist sehe ich da keinen sinn drin.
Ja, der Zeitfaktor (aber tatsächlich auch die zusätzliche Verpflichtung, zu jedem Termin erscheinen zu müssen, wenns nicht teuer werden soll) macht mir das ganze von vorne herein madig.
ich versteh dich das der gedanke mit deiner mutter verwerflich erscheint, ist es auf eine gewissen art und weise sicherlich auch. aber ist es so verwerflich daran zu denken wenn man selbst so stark darunter leidet?
Auf Grund dessen, dass sie große Teile ihrer Familie nicht mal besuchen, weil sie ja so sehr darunter leiden und der Tatsache, dass 80% der Menschen meine Mutter eh nicht mehr als ein menschliches Wesen ansehen, macht, dass ich mich jedes Mal ein klein wenig für diesen Gedanken hasse.
natürlich erst ein gespräch mit deinen papa und mach ihn deutlich wie sehr du darunter leidest. wenn er das nicht verstehst das du daran zerbrichst ist das nicht dein problem, sondern seins das er so stur ist und sich nicht helfen lässt. du kannst erst helfen wenn dein leben selber gut läuft und das tut es derzeit nicht :smile:
Ja, da muss ich mich wohl echt drum kümmern. Die Kraftreserven dafür opfern, mich etwas weiter zu distanzieren... Das fällt mir nur so unglaublich schwer. Vor einigen Wochen war ich da und hab solch ein Gespräch schon mit ihm geführt... Am Schluss saßen wir gemeinsam weinend am Tisch. Aber Menschen können einfach nicht so einfach aus ihrer Haut. Ich weiß, dass mein Bruder und mein Vater nur die besten Absichten haben, aber es beide begriffsstutzige Männer sind und in meiner Familie hat es leider auch etwas Tradition, dass die Frauen die ganze Scheiße ausbaden.

Guinan Guinan
Es gibt wirklich großartige Coaches, die Dinge auch einfach mal von einem neutralen Standpunkt aus sehen und mit dir zusammen einfach mal sortieren können.
So ein Coaching wäre bei mir im Kopf tatsächlich anders konnotiert. Wir haben eine Bekannte der Familie, die ich auch echt für fähig halte, aber wahrscheinlich wäre da ein Unbekannter doch besser. Das ist ein weiteres Problem, das ich in solchen Situationen sehe: Wie könnte ich einem fremdem Menschen je begreiflich machen, wie verstrickt die Situation genau ist? Und das auch noch so, dass er ein Gefühl für den Menschen bekommt, hinter der Maske, hinter der ich das alles trage (meine ich insofern, dass nicht sehr viele Menschen über mein Privatleben Bescheid wissen, ist ja bei uns allen wohl so..)

LAX LAX
Meine Vorschläge wären noch sportliche Aktivitäten, Bücher mit positiven Ansatzaspekten oder überhaupt um aus Tiefs herauszukommen Dinge tun, die dir persönlich guttun (auch simple Kleinigkeiten, auf die du dich freuen kannst).
Sportliche Aktivitäten führe ich am liebsten sehr ausdauernd in der waagerechten durch. :tongue:
Genau auf solche Buchtipps mit positivem Input hoffe ich! :smile:
Doch bei deiner wenigen Zeit und in Anbetracht bei dem was du schon alles geleistet hast (mein vollsten Respekt übrigens) sind wohl Auszeiten auch schwierig zu nehmen. Aber die musst du dir unbedingt gönnen. Auch viel schlafen schafft nötige Energie. Und vergegenwärtigen deiner Lage in ruhiger Atmosphäre (hat einen positiv stärkenden Effekt), kein Verdrängen - Klare Sicht, eröffnet auch (neue!) Wege. Jemanden der auch nur zuhören kann - beste Freundin oder Freund ( wirkt befreiend) wie das Niederschreiben hier.
Vielen Dank.
Das Niederschreiben hier und eure Beiträge haben mir so enorm geholfen. Ich hab es heut morgen tatsächlich geschafft, ein paar Stunden hochkonzentriert zu arbeiten. :grin:
Ich rede inzwischen mit einem Arbeitskollegen/-freund über manche Sachen, prinzipiell ist es aber schwer für mich, im realen Leben Menschen zu finden, mit denen ich das teilen kann. Entweder stellen sie ein auf ein merkwürdiges Podest ("Wie du das alles hinbekommst. Du bist soooooooooo stark!") und das schwingt dann auch gern mal dahingehend um, dass sie mich dann bei ihren Problemen um Rat bitten und sowas. Die andere Variante ist, dass sie einen immer mitleidig anschauen und dieses Mitleid in anderen zu sehen, führt zur Wut oder zum Selbstmitleid.

SchafForPeace SchafForPeace
Ich glaube, du bist -nachvollziehbarer Weise- überarbeitet bzw überlastet nach all den Jahren mit viel zu wenig Zeit für dich und stehst möglicherweise kurz vorm Burnout/bist drin.
Spricht gegen ein Burnout nicht, dass ich keine Probleme habe aus dem Bett zu kommen/selbst lösungsorientiert versuche, an die Sache ranzugehen usw.?
Ich würde dir empfehlen, dich über Urlaubssemester schlau zu machen, über eine Auszeit im Studium. Und informier dich unbedingt darüber, wie es mit Unterstützung seitens der Uni aussieht, wenn man Angehörige so intensiv mitpflegt, wie du es anfangs getan hast und auch jetzt noch tust. Da gibt es sicher die Option, dass die Regelstudienzeit verlängert wird oder so.
Ich hab in meinem zweiten Hochschulsemester ein Urlaubssemester genommen, dass ich damals bei meinen Eltern verbracht habe. Damals bin ich vereinsamt und versumpft und ohne geregelten Tagesablauf wurde alles nur schlimmer.
Die Regelstudienzeit ist nicht direkt das Problem, nur insofern, dass eben alles teurer wird. An solche Hilfsstellen wende ich mich nur ungern, unser Studienberater meinte bei einem Gespräch mal zu mir, dass ich mir unter den Umständen überlegen soll, ob ich überhaupt studieren will. Ich hab ihm das lange übel genommen, aber weiß inzwischen einfach, dass die Menschen an solchen Stellen sehr oft mit Überforderung zu kämpfen haben.
Dann würde ich dir empfehlen, zur psychologischen Beratungsstelle deiner Uni zu gehen. Da bekommt man zeitnah Termine, falls man nicht eh einfach hingeht, und es kostet nichts.

Hast du mehrere Jobs derzeit? Wenn ja, ist es möglich, einen zu kündigen? Du brauchst dringend mehr freie Zeit für dich
Beratungsstelle habe ich mich vorhin mal schlau gemacht. Wäre vielleicht wirklich eine Lösung, auch wenn es Überwindung kosten würde. Die wird bei uns interessanterweise von der Kirchengemeinde getragen. Das macht mich schon wieder skeptisch.
Ich an deiner Stelle würde meinem Bruder definitiv nicht das angesparte Geld geben. Bafög-Rückzahlung kann man verzögern, wenn man zu wenig Einkommen o.ä. hat und das nachweisen kann. Lies mal hier Wie die BAföG-Rückzahlung funktioniert.
Wenn er Bafög auf einen Schlag zurück zahlen will, wäre ein Kredit vielleicht auch noch eine Option.
Du wirst genug Schulden durch den Studienkredit haben... für die könntest du DEIN eigenes Angespartes besser gebrauchen, vor allem, wenn du monatlich nicht so viel verdienen wirst und nicht ewig abzahlen möchtest.
Das mit dem Bausparvertrag hab ich nicht klar genug ausgedrückt. Der ist bereits auf seinem Konto. Eine schriftliche Versicherung habe ich leider immer noch nicht. Aber Monsieur fährt jetzt erstmal nach Portugal, um mit seiner Freundin und ihrer Familie Urlaub zu machen... -.-
Mir war der familiäre Frieden wichtiger als die Kröten. Dass mich das irgendwie zu einer naiven Traumtänzerin macht, ist mir durchaus bewusst.

Damian Damian
Ja..es gibt auch Kardiologen, die in ihrem Fachgebiet scheiße sind, aber würdest du dein Herz dann lieber selbst untersuchen?
Der Unterschied ist für mich, dass ein Kardiologie sein Wissen durch (physiologische) Versuche ans Licht trat. Und ja, auch Psychotherapeuten lernen, wie ihre Wissenschaft durch Experimente und Statistik belegt wurde. Aber meine Psyche ist viel mehr wischiwaschi als ein schlagendes Herz. Das liegt natürlich zu einem großen Teil daran, dass ich mich für eine ganz einzigartige Schneeflocke halte. Ich hoffe, das macht irgendwie Sinn. :grin:
Die Frage, die sich mir als allererstes stellt ist: Wie tief hängst du schon drin? Vielleicht sogar tiefer, als du glaubst?
Das ist sehr schwer, es mir selbst zu beantworten. Ich fühle mich seit zehn Jahren immer wieder so. Mal ist es schlimmer und mal besser.
Das war du sofort tun solltest ist, die Fronten zu reduzieren wo du kannst. Vielleicht auch einfach nochmal weniger zu deinen Eltern gehen. Dein Vater mag tlw. hilflos sein, aber er hat sich dazu entschieden deine Mutter zu Hause zu pflegen (ein toller Zug!) und er hat sich dazu entschieden sich keine fremde Hilfe zu holen. Damit wälzt er es aber auch ein bisschen auf dich ab. Denn ein bisschen verlässt er sich sicherlich schon drauf...
Du musst dir diesen Schuh aber nicht anziehen.
Das gibt er sogar offen zu... er meint immer, er weiß, dass er sich auf mich verlassen kann, mehr als auf meinen Bruder. Und das wird schon immer als Ausrede benutzt sehr viel von mir zu fordern. Ich dahingegen zieh mir den Schuh irgendwie jedes Mal an, weil immer wenn ich daran denke, dass es mein Recht wäre, so ein belangloses Leben zu führen, wie viele anderen 25-Jährigen, dann fällt mir meine Mutter ein. Wie sie da liegt und sich nicht rühren kann und das obwohl sie ihr Leben lang als Krankenschwester anderen geholfen hat und mir fällt ein, wie sehr mein Vater sie liebt. Wie sehr er kämpft und sich selbst zurückstellt und dann ist es wie ein Domino-Effekt im Kopf
Er kann seinen kram auch selbst abbezahlen und ohne dass was schriftlich existiert, würde ich ihm auch kein Geld geben. Gerade WEIL er so gereizt reagiert hat. Wer reagiert denn da bitte gereizt? Das ist ein Stück Papier, dass weniger Wert hat als Klopapier, WENN er vor hat den Kram so zeitig wie möglich zurückzuzahlen...
Der sollte auf Knien dankend rutschen, dass er einen Zinslosen Kredit von dir bekommt, obwohl das Geld eigentlich für dich angelegt ist und nicht noch ärgerlich reagieren, weil er die Kohle nicht ohne Bedingungen bekommt...
Alles in Allem klingt es aber danach, dass du das Geld wesentlich besser gebrauchen kannst, wie es SchafForPeace SchafForPeace schon so schön augeführt hat.
Ich sehe das ganz genauso. Aber es ist irgendwie so eine verrückte Geschichte. Männer sind in meiner Familie einfach mehr wert. Irgendwie scheint es für alle selbstverständlich zu sein, dass die Frau die Stärke zeigen muss und Familie, Haushalt und Beruf unter einen Hut zu bringen, wohingegen die Herren der Schöpfung für jeden Scheiß Applaus ernten und sich ein entspanntes Leben machen können.
Dass du mit 15 jemanden doof fandest..joa...wie ungewöhnlich! Mit 15 findet man doch alle Menschen toll, besonders die Eltern! :grin: :grin:

Ich denke einfach, du solltest es umgekehrt sehen...der Therapeut hat nix davon, dich zu irgendwas zu bringen was du nicht willst...aber du kannst ihn nutzen wie ne Bibliothek. DU NIMMST DIR WISSEN VON IHM. Sorum läuft der Hase. Mit diesem Wissen kannst du dich selbst heilen.
Meine Eltern haben den Laissez-faire Erziehungsstil perfektioniert, weshalb ich nie diese "Ich hasse Erwachsene"-Phase hatte. Das Problem bei der Psycholotherapeutin damals war, dass sie mich unbedingt an einen Psychologen vermitteln wollte, der mir Psychopharmaka verscheibt und mich möglichst in eine psychosomatische Klinik einweisen lassen wollte. Ich war damals schon sehr ehrgeizig und wusste auch, dass mich das SVV anderer anspornen würde, was ich ihr auch so mitgeteilt hatte. Sie ist jedoch nie von ihrem Standpunkt abgewichen und wollte mir ihre Behandlung auf doktrinieren. Danach war ich dann sogar noch bei einer psychologischen Heilpraktikerin und die hat tatsächlich die Behandlung praktiziert, die du beschreibst. Aber eben halt mit einem sehr esoterischen Hintergrund.
Das mit dem Wissen ist ein guter Punkt und ich überlege es mir definitiv. Aber auf Grund meiner Erfahrung bin ich halt ein gebranntes Kind

@all: Vielen Dank für euren Input! Es tut wahnsinnig gut, dass fremden, anonymen, aber netten Menschen zu erzählen. Ich werde mir am Wochenende (das erste komplett freie in einem Monat - yay!) auf jeden Fall Gedanken zum Thema Therapie machen und in mich reinhören. :smile:
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #13
Diese Menschen sind doch genau dafür da und darauf geschult, dass sie das Knäuel mit dir zusammen entwirren.
Letztlich machst ja du, nicht jemand anders.
Nur wenn du das immer nur für dich im Kämmerlein von links auf schräg drehst, kommen keine neuen Ideen, Impulse, Sichtweisen rein. Daher bringt das meistens nix.

Übrigens haben Depression und co. so viele Gesichter... Das muss nicht mit morgendlicher Antriebslosigkeit und Suizidgedanken einhergehen. Manchmal sind es schnöde Magen- oder Rückenschmerzen, Hautprobleme oder etwas anderes, das man erstmal nicht mit der Psyche in Verbindung bringt und das halt irgendwas maskiert. Oder ankündigt. Wenn man alles lange genug ignoriert und verdrängt, dann kommen die "klassischen" Symptome schon noch irgendwann (wobei auch dann die Suizidgedanken nicht sein müssen). Aber du machst ja die Augen auf und das ist der erste Schritt.
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #14
Die wird bei uns interessanterweise von der Kirchengemeinde getragen. Das macht mich schon wieder skeptisch.
Das heißt nicht zwangsläufig, dass dir religiöse Dinge nahegelegt werden oder ähnliches :smile: In erster Linie heißt es nur, dass die Kirche die Sache finanziert.
Psychologische Uni-Beratungsstellen sind denke ich immer neutral, was Religion, Kultur etc angeht. Man kann mit allen möglichen Sorgen und Problemen dahingehen, egal, ob andere sie als lächerlich oder “zu schwer dafür“ einschätzen.
Ich würde hingehen, mich auskotzen (allein das dürfte gut tun) und schauen, was die so meinen :smile:
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #15
Also ganz generell kann man nicht sagen, dass eine Depression oder ein Burnout 'so und so' sind. Ich bin auch immer noch jeden Morgen aus dem Bett gekommen, habe gearbeitet und gute Ergebnisse gebracht. Saubere Kleidung, schönes Make-Up. Der Mensch zieht ja seine Routinen oft noch durch, obwohl ein Teil seines Selbst gerade akut in Not ist. Bei mir war der Warnhinweis, dass ich mich ständig nach dem Sinn meines Lebens gefragt und mich sozial isoliert habe. Zudem konnte ich Menschen einfach nicht Nein sagen und habe deren Bedürfnisse über meine eigenen gestellt.

Dementsprechend sind alle aus den Wolken gefallen, als ich über meine Depression und meine Ängste sprach. "Aber Du hast doch alles!" - "Aber Du schaffst doch alles!" - "Aber Du bist doch so stark und so kreativ!". Das sind alles bekannte Sätze :smile:
 
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Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #18
Aber wir hatten doch gar nicht über Psychiater gesprochen :confused:
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #19
Aber wir hatten doch gar nicht über Psychiater gesprochen :confused:
Ich habe Einfachheits-halber "Therapeut" geschrieben. Generell meintest du in deiner Antwort schon ein pychologisch-ausgebildeten Menschen, oder habe ich dich falsch verstanden?

Ich habe gerade einen Termin mit der psychologischen Beratungsstelle der Uni vereinbart... Auch wenn es mir schwer fällt, habe ich das Gefühl, dass es nicht verantwortungsvoll wäre, mein Glück auf den Rücken dieser Forenmitglieder oder gar meinen Partner abzuwälzen. Und nach dem Gespräch kann ich dann weiterschauen und in mich hören, was mir gut tut.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #20
Genau. Das sind die erwähnten Coaches und auch die Ansprechpartner an der Uni ja auch.
Wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise.

Genau das ist ja der Punkt: Freunde und Familie sind halt nicht immer unbedingt die Richtigen. Wenn es allgemeine Dinge sind, alles gut. Aber sobald der Verdacht besteht, dass es in Richtung Depression/Burnout - irgendwas behandlungsbedürftigem geht, sollte man diese Menschen nicht zum Therapeuten machen. Zum einen können die das nicht, zum anderen belastet es die Beziehungen.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #21
Genau. Das sind die erwähnten Coaches und auch die Ansprechpartner an der Uni ja auch.
Wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise.

Genau das ist ja der Punkt: Freunde und Familie sind halt nicht immer unbedingt die Richtigen. Wenn es allgemeine Dinge sind, alles gut. Aber sobald der Verdacht besteht, dass es in Richtung Depression/Burnout - irgendwas behandlungsbedürftigem geht, sollte man diese Menschen nicht zum Therapeuten machen. Zum einen können die das nicht, zum anderen belastet es die Beziehungen.
Stimmt, entschuldige. Bei all den tollen Antworten, hatte ich bei meiner aktuellsten Antwort aus den Augen verloren, dass du die Coaches vorgeschlagen hattest.

Ich bin sehr gespannt, wie das Gespräch wird. Dauert aber natürlich einige Wochen, bis sie überhaupt einen Platz frei hatten.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #22
Alles gut.
Ich wünsche dir viel Erfolg :smile:
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #24
So ein Coaching wäre bei mir im Kopf tatsächlich anders konnotiert. Wir haben eine Bekannte der Familie, die ich auch echt für fähig halte, aber wahrscheinlich wäre da ein Unbekannter doch besser. Das ist ein weiteres Problem, das ich in solchen Situationen sehe: Wie könnte ich einem fremdem Menschen je begreiflich machen, wie verstrickt die Situation genau ist? Und das auch noch so, dass er ein Gefühl für den Menschen bekommt, hinter der Maske, hinter der ich das alles trage (meine ich insofern, dass nicht sehr viele Menschen über mein Privatleben Bescheid wissen, ist ja bei uns allen wohl so..)
Du könntest es so ähnlich halten, wie hier im Forum... :zwinker:
Das Ganze ist tatsächlich nicht so schwer...wenn du an einen fähigen Menschen gerätst, wird er / sie dir den Raum bieten zu erzählen und eben versuchen Muster zu erkennen. Je besser jemand in deinem Job ist, desto besser und mehr Muster wird er erkennen (gilt für fast alle Berufe).

Beratungsstelle habe ich mich vorhin mal schlau gemacht. Wäre vielleicht wirklich eine Lösung, auch wenn es Überwindung kosten würde. Die wird bei uns interessanterweise von der Kirchengemeinde getragen. Das macht mich schon wieder skeptisch.
Sponsored by halt...wenn die Kirche mehr dazu geben würde, fände ich diesen Zusatzvermerkt auch gerechtfertigter.
Ich schlage vor sofort zu gehen, wenn es zu christlich wird...das würde dir vermutlich einfach nicht helfen. Verlieren kannst du dabei nicht sehr viel.

Das mit dem Bausparvertrag hab ich nicht klar genug ausgedrückt. Der ist bereits auf seinem Konto. Eine schriftliche Versicherung habe ich leider immer noch nicht. Aber Monsieur fährt jetzt erstmal nach Portugal, um mit seiner Freundin und ihrer Familie Urlaub zu machen... -.-
Mir war der familiäre Frieden wichtiger als die Kröten. Dass mich das irgendwie zu einer naiven Traumtänzerin macht, ist mir durchaus bewusst.
Oh je...
Ich kann sehr gut verstehen, dass du nicht NOCH eine Front aufmachen wolltest...
Das kann dir aber in den Hintern beissen.
Ich würde wohl an deiner Stelle einen Moment der Stärke abwarten und von ihm mindestens Zeiten verlangen. Wenn er gereizt reagiert, würde ich ihm ziemlich klar machen, dass es nicht sein Geld und nicht sein Verdienst ist, dass er da auf seinem Konto hat und du es für dein eigenes BAföG / whatever brauchst. Das gibt dem Ganzen zumindest einen Rahmen / eine Frist. Ich würde ihm außerdem ziemlich eine überbraten, wenn er sich nicht bedankt. Eigentlich sollte er irgendwo hocken und arbeiten um SEINE Schulden abzuzahlen, was er auch noch immer tun muss und zwar bei DIR.
Ich gehe richtig in der Annahme, dass keine Raten oder sonst irgendwas vereinbart wurden?

Der Unterschied ist für mich, dass ein Kardiologie sein Wissen durch (physiologische) Versuche ans Licht trat. Und ja, auch Psychotherapeuten lernen, wie ihre Wissenschaft durch Experimente und Statistik belegt wurde. Aber meine Psyche ist viel mehr wischiwaschi als ein schlagendes Herz. Das liegt natürlich zu einem großen Teil daran, dass ich mich für eine ganz einzigartige Schneeflocke halte. Ich hoffe, das macht irgendwie Sinn. :grin:
Ein Stück weit schon. Insbesondere, weil man das Alles nicht so einfach an harte Fakten binden kann. Der "Atypische Verlauf" ist wahrscheinlicher als der typische. Trotzdem gibt es bestimmte Situationen im Leben, die logischerweise bestimmte Gefühle auswerfen. Bei manchen mehr, bei manchen weniger, aber trotzdem ist der Gefühlscocktail der Gleiche. Da kann man schon anknüpfen.
Die Art und Weise ein Problem zu sehen und es anzugehen ist das, was man für sich lernen muss...und da kann einem geholfen werden.
Primär würde ich sagen, ein Therapeut hilft beim:
  • sich selbst sortieren
  • gefühlsventilieren
  • praktische Wege finden um sich weiterhin zurechtzufinden
  • Gefahren und Stolpersteine im eigenen Kopf zu identifizieren



Das ist sehr schwer, es mir selbst zu beantworten. Ich fühle mich seit zehn Jahren immer wieder so. Mal ist es schlimmer und mal besser.
Das ist eine Sch.... lange Zeit. Was anderes fällt mir dazu nicht ein...ganz schön heftig.

Das gibt er sogar offen zu... er meint immer, er weiß, dass er sich auf mich verlassen kann, mehr als auf meinen Bruder. Und das wird schon immer als Ausrede benutzt sehr viel von mir zu fordern. Ich dahingegen zieh mir den Schuh irgendwie jedes Mal an, weil immer wenn ich daran denke, dass es mein Recht wäre, so ein belangloses Leben zu führen, wie viele anderen 25-Jährigen, dann fällt mir meine Mutter ein. Wie sie da liegt und sich nicht rühren kann und das obwohl sie ihr Leben lang als Krankenschwester anderen geholfen hat und mir fällt ein, wie sehr mein Vater sie liebt. Wie sehr er kämpft und sich selbst zurückstellt und dann ist es wie ein Domino-Effekt im Kopf
Das finde ich super kritisch. Dass er sich da offenen Auges auf dich stützt, finde ich ein Unding. Denn ER setzt ja die Anforderungen fest, die DU am Ende umsetzen musst, weil ER das nicht schafft und / oder keine Lust dazu hat. Da bin ich doch etwas ärgerlich gerade.
Dein Vater ist erwachsen...du kannst ihn ruhig mal in die Senkel stellen und verlangen, dass ein Pfleger eingestellt wird, denn es ist DEINE Engergie, DEINE Zeit und vor Allem DEINE Gesundheit!!! Wenn er also deine Hilfe weiter will, und du bist zweifelsohne mit an der Pflege deiner Mutter beteiligt, dann muss er auch DEINE Entscheidungen mittragen.
Deine Mutter hätte es sicherlich auch nicht so gewollt.

Ich sehe das ganz genauso. Aber es ist irgendwie so eine verrückte Geschichte. Männer sind in meiner Familie einfach mehr wert. Irgendwie scheint es für alle selbstverständlich zu sein, dass die Frau die Stärke zeigen muss und Familie, Haushalt und Beruf unter einen Hut zu bringen, wohingegen die Herren der Schöpfung für jeden Scheiß Applaus ernten und sich ein entspanntes Leben machen können.
Dann sollen sie sich dabei applaudieren, wie sie ihren Arsch mal anheben. Ich denke, wenn du eine "entweder / oder - Ansage" machst, dann werden die auch springen.

Meine Eltern haben den Laissez-faire Erziehungsstil perfektioniert, weshalb ich nie diese "Ich hasse Erwachsene"-Phase hatte. Das Problem bei der Psycholotherapeutin damals war, dass sie mich unbedingt an einen Psychologen vermitteln wollte, der mir Psychopharmaka verscheibt und mich möglichst in eine psychosomatische Klinik einweisen lassen wollte. Ich war damals schon sehr ehrgeizig und wusste auch, dass mich das SVV anderer anspornen würde, was ich ihr auch so mitgeteilt hatte. Sie ist jedoch nie von ihrem Standpunkt abgewichen und wollte mir ihre Behandlung auf doktrinieren. Danach war ich dann sogar noch bei einer psychologischen Heilpraktikerin und die hat tatsächlich die Behandlung praktiziert, die du beschreibst. Aber eben halt mit einem sehr esoterischen Hintergrund.
Das mit dem Wissen ist ein guter Punkt und ich überlege es mir definitiv. Aber auf Grund meiner Erfahrung bin ich halt ein gebranntes Kind
Das kann ich gut nachvollziehen. Gibt halt auch welche, die halt als einziges Werkzeug nur einen Hammer haben und für die jedes Problem aussieht wie ein Nagel. Die gibt es leider überall.

Ich bin da etwas wie Rick, von Rick & Morty, in der "Pickle-Rick"-Folg
PICKLE RIIIIIIIIIIIIIIICK! (Wir müssen wohl mal einen Videoabend machen...)
 
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Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #25
Ich schlage vor sofort zu gehen, wenn es zu christlich wird.

keineBeauvoir Ich verspreche Dir: da passiert nix Christliches :zwinker:
Lediglich der Geldtopf ist ein anderer. Es wird dort schon Wert darauf gelegt, nach christlichen Werten zu arbeiten und diese grundsätzlich auch als Grundhaltung zu vermitteln. Aber ich gehe mal davon aus, dass diese grundsäzlich erstmal niemandem unbekannt sind aus dem eigenen Leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #26
Off-Topic:
Guinan Guinan
Oah neee! Musstest du ausgerechnet diesen peinlichen Tippfehler zitieren? :grin: :grin:
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #27
Off-Topic:
Off-Topic:
Guinan Guinan
Oah neee! Musstest du ausgerechnet diesen peinlichen Tippfehler zitieren? :grin: :grin:
Oh,ist mir ehrlich nicht aufgefallen.
Ich hab's mal im Zitat geändert :zwinker:
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #28
Du könntest es so ähnlich halten, wie hier im Forum... :zwinker:
Das gute hier ist ja aber (aus meiner Sicht), dass ihr mich a) nicht kennt und b) mir nicht ins Gesicht schaut, während ich mein Leid klage. Je nach Gemütslage hab ich nämlich ein Tränen-geflutet Gesicht, wenn ich an die Dinge denke & bin wirklich nicht gut darin, mein Leid in der Realität zu teilen.

Ich schlage vor sofort zu gehen, wenn es zu christlich wird...das würde dir vermutlich einfach nicht helfen. Verlieren kannst du dabei nicht sehr viel.
Ich wurde von meinen Großeltern mütterlicherseits sehr früh zur Bigotterie erzogen. Der Schuss ging damals schon dermaßen nach hinten los (sehr her, Oma & Opa, was für eine prächtige, selbstständig-denkende Haidin aus mir wurde! :cool:), weshalb es dort auch an mir abprallen wird. Aber prinzipiell werde ich explizit darauf achten, zu gehen, wenn es irgendwie nicht passt.

Off-Topic:
In den Schreibfehler kann man so herrlich viel reininterpretieren. Ich wollte schon immer mal einen Priester verführen :love::tongue:


Ich würde wohl an deiner Stelle einen Moment der Stärke abwarten und von ihm mindestens Zeiten verlangen.
Er meinte, dass er März nächsten Jahres anfangen will zurück zu zahlen, wenn er seine erste Gehaltserhöhung bekommen hat.
Ich gehe richtig in der Annahme, dass keine Raten oder sonst irgendwas vereinbart wurden?
Genau. Das ist alles recht lose jetzt. Aber im Ernst.. es ist nur Geld. Und dass kann man ziemlich einfach sagen, wenn man nie welches hatte, weil es immer irgendwo in der Familie geendet ist um anderer Leute Schulden abzubezahlen. :grin:

Das ist eine Sch.... lange Zeit. Was anderes fällt mir dazu nicht ein...ganz schön heftig.
Ich verstehe aber teilweise mein eigenes Innenleben nicht. Es gab Zeiten, in denen ich unter der Woche studiert hab und an den Wochenenden in Krankenhäusern saß, um Beistand zu leisten und hatte damals niemanden, um drüber zu reden. Vielleicht macht einen eine Beziehung ja wirklich "weicher"?

Das finde ich super kritisch. Dass er sich da offenen Auges auf dich stützt, finde ich ein Unding. Denn ER setzt ja die Anforderungen fest, die DU am Ende umsetzen musst, weil ER das nicht schafft und / oder keine Lust dazu hat. Da bin ich doch etwas ärgerlich gerade.
Dein Vater ist erwachsen...du kannst ihn ruhig mal in die Senkel stellen und verlangen, dass ein Pfleger eingestellt wird, denn es ist DEINE Engergie, DEINE Zeit und vor Allem DEINE Gesundheit!!! Wenn er also deine Hilfe weiter will, und du bist zweifelsohne mit an der Pflege deiner Mutter beteiligt, dann muss er auch DEINE Entscheidungen mittragen.
Deine Mutter hätte es sicherlich auch nicht so gewollt.
An 12/14 Tagen stemmt er das alles eben alleine & da gelten dann häufig plötzlich Begründungen à la "Lauf erstmal in meinen Schuhen, bevor du mir sagen willst, wie der Laden zu laufen hat."

Dann sollen sie sich dabei applaudieren, wie sie ihren Arsch mal anheben. Ich denke, wenn du eine "entweder / oder - Ansage" machst, dann werden die auch springen.
Bei einer "entweder / oder - Ansage" habe ich um ehrlich zu sein Schiss vor den Konsequenzen. Ich weiß, dass sie mich lieben, aber ich weiß eben auch, dass wenn man einen Fisch danach beurteilt, ob er auf einen Baum klettern kann, usw. (Albert Einstein).
Soll heißen: Ich habe wahnsinnige Angst, dass ihre emotionale Intelligenz einfach nicht ausreicht, um sich in meine Lage zu versetzen.

PICKLE RIIIIIIIIIIIIIIICK! (Wir müssen wohl mal einen Videoabend machen...)
Das genialste ist ja, wie ihn Doctor Wong durchschaut:
'Rick, the only connection between your unquestionable intelligence and the sickness destroying your family is that everyone in your family, you included, use intelligence to justify sickness.'
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #29
Das gute hier ist ja aber (aus meiner Sicht), dass ihr mich a) nicht kennt und b) mir nicht ins Gesicht schaut, während ich mein Leid klage. Je nach Gemütslage hab ich nämlich ein Tränen-geflutet Gesicht, wenn ich an die Dinge denke & bin wirklich nicht gut darin, mein Leid in der Realität zu teilen.
Muss er / sie aushalten..und dir kanns egal sein. Ist wie bei einer Massage..da gehe ich hin und erwarte massiert zu werden. Da würde ich erwarten, dass ich auch...öhhmm.."bedient" werde..

Ich wurde von meinen Großeltern mütterlicherseits sehr früh zur Bigotterie erzogen. Der Schuss ging damals schon dermaßen nach hinten los (sehr her, Oma & Opa, was für eine prächtige, selbstständig-denkende Haidin aus mir wurde! :cool:), weshalb es dort auch an mir abprallen wird. Aber prinzipiell werde ich explizit darauf achten, zu gehen, wenn es irgendwie nicht passt.
Da hatte ich irgendwie nicht dran gezweifelt. :grin:
Off-Topic:
In den Schreibfehler kann man so herrlich viel reininterpretieren. Ich wollte schon immer mal einen Priester verführen :love::tongue:
Echt? Hmmm...kann doch nicht so schwer sein, nachdem was man so alles liest :tongue:
Er meinte, dass er März nächsten Jahres anfangen will zurück zu zahlen, wenn er seine erste Gehaltserhöhung bekommen hat.

Genau. Das ist alles recht lose jetzt. Aber im Ernst.. es ist nur Geld. Und dass kann man ziemlich einfach sagen, wenn man nie welches hatte, weil es immer irgendwo in der Familie geendet ist um anderer Leute Schulden abzubezahlen. :grin:
Klingt übel.
Aber es geht gar nicht unbedingt um die Kohle. Auch...aber nicht nur. Es geht eigentlich um 2 Dinge.
1.) Dass das nicht weiter einreisst. Denn dein Bruder scheint sich ja schon ziemlich sicher zu sein, dass ihm deine Hilfe per se zusteht, er aber nichts dafür zurückgeben muss...bzw. ein gütiges Nicken Lohn genug ist.
2.) Es geht um den Respekt vor dir selbst und deinen Leistungen. Das ist DEIN Geld. DU hast es verdient und es steht DIR zu!

Außerdem kommt mir ein weiterer Gedanke: Wenn du deinen Bruder bezahlen musst, damit es Familienfrieden gibt...wie viel Familie ist das alles dann noch?
Denn das Argument, dass man "Familie hilft" ist absoluter Bullshit. Das ist kein Grund. Man hilft Familie, die sich auch so verhält und nicht jemandem, der einfach die Hand aufhält, weil er sie sonst benutzt um einem weh zu tun.

Ich verstehe aber teilweise mein eigenes Innenleben nicht. Es gab Zeiten, in denen ich unter der Woche studiert hab und an den Wochenenden in Krankenhäusern saß, um Beistand zu leisten und hatte damals niemanden, um drüber zu reden. Vielleicht macht einen eine Beziehung ja wirklich "weicher"?
Nein..sicher nicht. Vielleicht hast du mehr Zugang zu dir. Vielleicht hast du deine harte und vorgeschobene Hülle (Verdrängung vielleicht auch) ein bisschen ablegen müssen, um übehraupt eine romantische Liebesbeziehung haben zu können, die es wert ist. Vielleicht bist du mit der Zeit gereift und vielleicht ist es einfach schon so lange mies, dass es auf Dauer einfach zu schwer geworden ist um es zu tragen.
Und vielleicht ist es ein bisschen von allem.
An 12/14 Tagen stemmt er das alles eben alleine & da gelten dann häufig plötzlich Begründungen à la "Lauf erstmal in meinen Schuhen, bevor du mir sagen willst, wie der Laden zu laufen hat."
Er läuft aber nicht in deinen...und das ist das Problem...
Bei einer "entweder / oder - Ansage" habe ich um ehrlich zu sein Schiss vor den Konsequenzen. Ich weiß, dass sie mich lieben, aber ich weiß eben auch, dass wenn man einen Fisch danach beurteilt, ob er auf einen Baum klettern kann, usw. (Albert Einstein).
Soll heißen: Ich habe wahnsinnige Angst, dass ihre emotionale Intelligenz einfach nicht ausreicht, um sich in meine Lage zu versetzen.
Vielleicht kann er es nicht...aber umgedreht ist es so, dass von dir nicht mehr viel übrig bleibt, wenn du nicht für dich selbst leben kannst...dich nicht losmachst. Es hat ja nichtmal was mit emotionaler Intelligenz zu tun, wenn du ihm sagst, dass du das nicht schaffst und er auch nicht...es ist eine logische Konsequenz. Er verträngt sie vielleicht..aber das ist etwas anderes.
Sein Sohn kümmert sich ja scheinbar auch nicht....das ist auch eine Wahrheit, die er vermutlich verdrängt.

Am Ende ist aber jeder seines Glückes Schmied...dein Vater hat sich, den Schicksalsschlag ausgenommen, alles selbst ausgesucht. Deine Mutter hat sich auch ihren Mann ausgesucht. Du bist nicht in der Pflicht das mitzutragen, weil du dir den Mist nicht ausgesucht hast. Manchmal muss eine Ansage sein.

Das genialste ist ja, wie ihn Doctor Wong durchschaut:
'Rick, the only connection between your unquestionable intelligence and the sickness destroying your family is that everyone in your family, you included, use intelligence to justify sickness.'
Man müsste eigentlich die ganzen Skripte haben, denn so viel Schwachsinn wie da passiert...da sin auch unheimlich viele schlaue Zitate drunter!
 
Spielerseele
Benutzer123048  (44) Sehr bekannt hier
  • #30
keineBeauvoir Ich verspreche Dir: da passiert nix Christliches :zwinker:
Dazu eine Ergänzung aus persönlicher Erfahrung: Oft sind es gerade die "Coaches", "Persönlichkeitstrainer" oder "Weise Leute" (Ja, die gibts auch und lassen sich teuer bezahlen ...), die schlimmen Schaden anrichten, weil sie aus ihrem Schubladendenken nicht rauskommen. Gleich zwei Leuten aus dem nächsten Bekanntenkreis ist genau das befürchtete dort passiert: Keine Hilfe, dafür gabs für zuhause eine Kassette mit Propaganda der Urchristen ...
Das waren aber eben genau solche selbsternannten Berater, die keinerlei professionellen Hintergrund haben.
Der fachliche Psychotherapeut ist natürlich auch nicht pauschal gut - genau wie Psychiatrien.
Da gibt es ganz furchtbar inhumane und unempathische ebenso wie unglaublich wertschätzende, offene und einfühlsame Leute. Letztere zu finden ist die Aufgabe. Das Klingelschild und der dazugehörige Titel verraten das nicht immer unbedingt, im Zweifelsfall würde ich aber immer zu einer Fachkraft mit Studium raten, wenn es um so stark ausgeprägte Belastungen wie die geht, die du beschreibst keineBeauvoir .

Hätte Damian diese ganzen Positionen nicht dargelegt, hätte ich es ganz genau so erklärt. Ich finds übrigens etwas unangemessen Unisex Unisex , dass du deine eigenen - sicher miesen - Erfahrungen hier auf die TS überträgst. Das ist von Therapeut zu Therapeut und von Person zu Person so verschieden, dass du mit deinem Rat genau so schadest wie du zu helfen versuchst.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #31
Ich würde da schon vorher gucken, welchem Background derjenige hat. Gute Coaches haben meist auch gute Webseiten, vielleicht sogar YouTube Videos, wo man sich einen Eindruck verschaffen kann.
Ich finde es gut, vor schwarzen Schafen zu warnen. Aber die Guten kennen auch ihre Grenzen.

Aber auch die Beratung der Uni kann super sein. Im Ernstfall raten die ja auch zum Psychotherapeuten/Psychologen etc.
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #32
KeineBeauvoir
Also ich denke auch wir hier haben dir schon etwas geholfen. Du hast Ideen bekommen und kannst die alle auch nutzen (machst du ja auch schon mit der Uni :smile: ) und dazu ausprobieren. Du kannst sogar noch weiterschreiben bei Bedarf.......

Und alle ausführlichen Kleinigkeiten brauchst du hier ja auch nicht darlegen, das ist doch auch was.

Alles Gute dir,
LAX

P. S. Du wirst schon die richtigen Entscheidungen treffen, die dir helfen.

Und allgemein:
Jeder hat seine Meinungen und Ansichten, man sollte einfach jedem auch zuhören bzw. es niederschreiben lassen. Der / Die TE zieht sich schon Hilfreiches raus und Unsinniges in deren Augen braucht auch nicht groß bis gar nicht beachtet zu werden. Das trau ich jeder/em TE zu.
 
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