• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Schwiegerpapa kämpft um sein Leben

Bondage
Benutzer53338  Meistens hier zu finden
  • #1
Hej an alle,

das wird mit Sicherheit sehr, sehr wirr... meine Gedanken sind nicht wirklich geordnet.

Mein Schwiegerpapa wurde am Montag operiert. An sich keine komplizierte OP - aber er ist Risikopatient. Deswegen lag er schon zuvor 2 Wochen im Krankenhaus, sein OP-Termin wurde immer wieder verschoben, weil die Ärzte nicht operieren wollten so lange kein Bett auf der Intensivstation frei ist. Im Fall der Fälle.

Der Fall der Fälle trat Montagabend nach 6 Stunden OP dann ein. Zunächst war er noch stabil, man wollte ihn langsam aus der Narkose holen. Er konnte nicht selbstständig atmen und man wollte ihn aufwachen lassen, damit die Atmung wieder anschlägt. Er hat sich aber massiv gegen den Beatmungsschlauch gewehrt, so sehr das sie ihn wieder schlafen legen mussten.

Dienstags entwickelte er dann hohes Fieber, Verdacht auf Blutvergiftung. Sein Puls war mit 150 viel zu hoch. Dann war er wieder nur auf 32. Dann wieder auf 90. Alles innerhalb von Minuten. Sein Kreislauf total instabil.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch verschlechterte sich sein Zustand rasant. Mittwochmorgens blieb sein Herz stehen, er musste reanimiert werden, liegt seitdem im künstlichen Koma. Der Verdacht der Blutvergiftung hat sich nicht bestätigt, aber er hat eine Lungenentzündung entwickelt. Er ist seit drei Tagen in akuter Lebensgefahr, sehr, sehr kritisch. Die Ärzte können nicht sagen, wie es enden wird. Er bekommt die maximale Dosierung an Antibotika und Medikamenten die möglich sind. Ohne Medikamente hätte er gar keinen Blutdruck mehr, das Herz würde aufhören zu schlagen. Immer noch 40 Grad Fieber, im Körper sitzt irgendwo eine Entzündung die sie nicht finden können.

Meinem Mann geht es sehr schlecht, meiner Schwiegermutter geht es sehr schlecht. Jeden Tag ins Krankenhaus und ihn auf der Intensivstation besuchen - ich kann das nicht. Hat jeder Verständnis für. Ich glaube, der Anblick würde mich zusammenbrechen lassen. Aber ich will für die anderen stark sein.

Wir hoffen. Beten für jede Stunde die verstreicht in der nicht das Telefon klingelt. Hoffnung ist alles was wir haben.

Wir würden uns so sehr freuen, wenn es nun endlich mal eine gute Nachricht gibt. Das es ihm nur ein bisschen besser geht. Das der nächste Schritt erfolgt.

Ich muss am 20.08. eigentlich meine Bachelor Thesis abgeben. An schreiben ist momentan nicht zu denken. Pendel jeden Tag zwischen meiner Wohnung und der meiner Schwiegermutter hin und her. 1.5 Stunden Fahrt ein Weg.

Diese lähmende Angst, das Warten ist die Hölle auf Erden... Es darf nicht sein. Seine Zeit ist noch nicht gekommen. Wir hoffen und reden davon was wir machen werden, wenn er wieder da ist. Was er sagen wird, wenn er aus dem Koma wieder erwacht. Jeder Mensch hat seine dunklen Seiten, aber nicht er. Er ist ein von Grund auf Herzensguter Mensch. Sein Spitzname ist Balu, weil er immer alles so ruhig und gelassen angeht. Er sagte immer, so ein Quatsch, er braucht kein Intensivbett nach der OP. Ich denke er wird dumm aus der Wäsche gucken, wenn wir ihm sagen wie lange er nach der OP weg war...

Und bitte jetzt keine Horrorstories von euren verstorbenen Verwandten als Antworten.
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer99591  Meistens hier zu finden
  • #2
Ich würde dir jetzt so gerne einen Knuddler schicken aber ich finde den Smilie leider nicht :cry:
Ich kann sehr gut nach empfinden, wie nervenzerreißend diese Situation für euch alle ist. Leider weiß ich nicht, was ich dir schreiben kann, damit es dir etwas besser geht.
Ich wünsche euch allen jedenfalls, dass die Situation schnell ein gutes Ende nimmt.
Alles Gute
Gänseblümchen
 
M
Benutzer Gast
  • #3
Ich drücke euch allen die Daumen.
Mehr kann man wohl leider kaum sagen.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #4
Ich kann auch nicht mehr machen.
Viel Glück euch!
 
coolchica
Benutzer46728  Beiträge füllen Bücher
  • #5
Ich hoffe alels wird weider gut! Ich drücke die Daumen!
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #6
Hier bleibt nur euch allen ganz fest die Daumen zu drücken und zu hoffen, dass alles wieder gut wird!
Ich wünsche euch es von Herzen! Alles Gute für diese schwere Zeit und vorallem deinen Schwiegerpapa. Bleib stark, ihr schafft das!
 
Bondage
Benutzer53338  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #7
Danke für eure ganzen Wünsche, tut grad gut das alles zu lesen. Sein Zustand ist auch heute wieder unverändert - sie finden einfach nicht die Quelle für den erhöhten Entzündungswert im Blut. :frown:
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #8
Oje das ist doppelt schlimm. Der schlechte Zustand ist schon besorgniserregend genug, dazu die Tatsache, dass noch nicht mal eine Ursache für seine Probleme gefunden wurde... :frown:
Ich kann mir vorstellen, dass ihr alle auf dem Zahnfleisch geht. Da ist nur schwer ein Alltag möglich.

Ich drück auch die Daumen, dass es bald wieder bessere Nachrichten gibt.
 
littleLotte
Benutzer102949  Beiträge füllen Bücher
  • #9
Oje, welche Operation wurde denn bei ihm durchgeführt?
Man kann dir, deiner Familie und insbesondere deinem Schwiegervater nicht mehr als viel Glück und baldige Genesung wünschen. Hoffentlich schafft er's über den Berg.
 
Bondage
Benutzer53338  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #10
Oje, welche Operation wurde denn bei ihm durchgeführt?

Er hatte einen Riss im Zwerchfell und durch diesen Riss ist der Magen nach Oben gewandert, weswegen sie ihn wieder herunter ziehen und festnähen mussten, aber die OP war an sich keine schwierige, die Probleme kommen daher das er Risikopatient ist.
 
Bondage
Benutzer53338  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #11
Mh, also die derzeitigen Neuigkeiten sind, dass er noch einige Wochen im Koma liegen wird. Morgen soll ein Luftröhrenschnitt gemacht werden, damit der Beatmungsschlauch aus dem Mund kann. Er schwebt immer noch in Lebensgefahr, aber sie haben jetzt einiges an Blut entnommen und Abstriche gemacht, um heraus zu finden woher die Infektion kommt. :unsure:
 
H
Benutzer118246  (26) Benutzer gesperrt
  • #12
Ich habe grade für ihn und euch gebetet.
Viel Glück
 
Sunbabe
Benutzer7157  Sehr bekannt hier
  • #13
Ich drücke euch die daumen, dass die ärzte die ursache bald finden. Außerdem wünsche euch viel Kraft für die nächste zeit und starke nerven! Auch wenn wir hier nicht viel tun können: wenn dir mal nach ausheulen und schwach-sein ist, dann schreibs dir von der seele.
 
Mietzie
Benutzer48246  (37) Sehr bekannt hier
  • #14
Ohhh.... ich wünsch euch alles, alles Gute und drück fest die Daumen, dass sie bald finden woher die Infektion kommt!
Und natürlich, dass es ihm dann bald besser geht!

Dir wünsch ich ganz viel Kraft um die Situation durchzustehen und stark zu sein - auch wenns schwer fällt!!
 
munich-lion
Benutzer53592  Planet-Liebe ist Startseite
  • #15
Hallo Bondage,

es ist verdammt schlimm, wenn man nichts anderes tun kann als all seine Hoffnung und Zuversicht auf die Ärzte und die heutige Medizin, dem Lebenswillen des Patienten und dem Kampf mit der gewonnenen Zeit zu legen.

Jeder Mensch, dem dein Schwiegervater nahe steht, hat Angst diesen besonderen Menschen zu verlieren.
Seine Frau bangt um ihren geliebten Gatten, mit dem sie den Großteil ihres Lebens verbracht hat.
Dein Mann bangt um seinen Vater, der ihn aufgezogen, in allen Lebensbereichen begleitet, Werte vermittelt hat und sicherlich ein großes Vorbild ist.
Du bangst um ihn, weil er vielleicht genau der Schwiegervater ist, den du dir vorgestellt hast und der dich warmherzig in den Kreis seiner Familie aufgenommen hat.
Freunde, Bekannte bangen um ihn, weil er bestimmt ein zuverlässiger und hilfsbereiter Kamerad ist, mit dem man Pferde stehlen kann.
Aber so Schicksalsschläge können eine Familie noch enger zusammenrücken lassen und die Tatsache hat -trotz des ganzen Kummers und der seelischen Schmerzen- auch irgendwie etwas Positives, Tröstliches und Beruhigendes an sich.

Ich weiß, du willst auch für die anderen stark sein, obwohl du selber damit überfordert bist.
Gestehe dir ruhig auch deine Auszeiten und Traurigsein-Phasen ein, um dann wieder gestärkt in den Alltag hineinzufinden, denn der geht schonungslos weiter - auch wenn ein Mensch womöglich Wochen im Koma liegt und um sein Leben kämpft.
Aber er wird kämpfen - da bin ich mir ganz sicher. Und wer weiß? Vielleicht spürt er im Koma all die Zuneigungen und die Gespräche, die man mit ihm führt und das gibt ihm dienötige Kraft und den Willen euch nicht jetzt schon alleine zu lassen.

Alles erdenklich Gute für dich und deine Familie. Und deinem Schwiegerpapa wünsche ich, dass er demnächst die Augen vor versammelter Mannschaft aufschlägt und schwach-lächelnd meint: "Hab ich euch nicht gleich gesagt, dass ich kein Intensivbett benötige".
 
Zuletzt bearbeitet:
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Bondage
Benutzer53338  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #23
Waren heute wieder da - wenn er wach wäre, würde er uns wohl den Vogel zeigen, weil wir für 30 Minuten Besuchszeit 60 km hin und 60 km zurück gefahren sind. War uns aber egal. Mein Mann kann ihn morgen nicht besuchen, weil er beruflich unterwegs ist und erst abends gegen 19 Uhr heim kommt. Ich war heute auch das erste Mal bei ihm - hört sich doof an, aber ich hatte irgendwie ziemlich fest das Gefühl das es ihn arg gefreut hatte.

Es geht ihm unverändert. Weiterhin lebensbedrohlicher Zustand und das Fieber ist noch da, wo es gestern auch war. Er war zwischenzeitlich nochmal im CT, da haben sie jetzt Hämatome auf beiden Lungenflügeln gefunden. Gut ist das mit Sicherheit nicht, aber ich weiß nun auch nicht wie schlecht das ist. Ich denke eher das die da schon die ganze Zeit waren, das beim letzten CT in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch aber noch nicht gesehen worden ist. Haben im Internet gelesen, dass die jedoch auch Infektionsherde sein könnten - vielleicht Ursache für das Fieber? Keine Ahnung.

Wir hoffen das es ihm morgen etwas besser geht. Morgen soll auch der Luftröhrenschnitt gemacht werden, dann freut er sich bestimmt, wenn er den lästigen Schlauch los ist. Das ist nämlich sein Horror Nummer 1.

Ansonsten heißt es nun mal weiter bangen und hoffen...

Danke für eure Antworten und Wünsche!
 
Bondage
Benutzer53338  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #29
Danke euch beiden (und den anderen natürlich auch).

Waren heute zu dritt ca eine Stunde bei ihm. Er sah etwas besser aus als gestern, gestern hat er ziemlich gehechelt und unruhig geatmet, heute war das anders.

Der Arzt mit dem wir heute gesprochen hatten meinte, dass er immer noch ein sehr, sehr kranker Mann ist und wir das nicht vergessen sollten, aber sich der dünne Strohhalm an den wir uns letzte Woche noch geklammert hätten heute um die Hälfte dicker wäre. Das bedeutet nicht, dass man schon sagen das er es überleben wird. Aber es erhöht die Chancen. Der entscheidene Tag, so meinte er, ist noch nicht gekommen, wird sich aber wohl bald zeigen. Heißt, an dem Tag wird es endlich Bergauf oder Bergab gehen...
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Bondage
Benutzer53338  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #49
Also... die Leberwerte sind bis gestern kontinuierlich in den Keller gegangen, Fieber ging hoch usw. Seit Sonntag geben die Ärzte nun keine Antibiotika mehr, um die Leber zu schonen.

Heute sind die Werte minimal besser und er beginnt langsam alleine zu atmen, Fieber ist nach wie vor sehr, sehr hoch. Er liegt noch im Koma, ist aber "wacher", die Ärzte sagten das jedenfalls so. Also manchmal zuckt ein Muskel und sobald sich sein Bett bewegt, schnellt der Puls in die Höhe - das Wenden und Drehen passt ihm halt gar nicht.

Ärzte sagen für sie hat sich sein Zustand nicht groß verändert, aber uns gibt es natürlich neue Hoffnung.
 
Bondage
Benutzer53338  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #81
Erstmal Danke für euren ganz vielen und lieben Worte.

Uns geht es... den Umständen entsprechend. Ich denke dadurch das er 2.5 Wochen in akuter Lebensgefahr geschwebt hatte und uns ja auch die Ärzte keinen Honig um's Maul geschmiert haben, haben wir uns schon in der Zeit viel mit dem Gedanken beschäftigt, dass er sterben könnte. Wir haben viel geweint und viele Ängste durch litten und so hart das klingt, aber bei uns ist nun auch eine Ruhe eingetreten, da wir wissen woran wir jetzt sind. Vorher war die Zukunft ungewiss, jetzt wissen wir was auf uns zukommen wird.

Der Obduktion haben wir zugestimmt, aber die Ergebnisse werden noch gute 4 Wochen brauchen, bis wir sie erhalten werden. Was ihn ja eigentlich getötet hat, war die Infektion für die bisher keine Ursache gefunden werden konnte. Selbst die maximale Dosis an Antibiotika hatte ja nicht geholfen. Die Werte von Lunge und Herz hatten sich ja sogar verbessert, aber 2.5 Wochen Fieber in Höhe von 41 und teilweise 42 Grad hat den Körper zu sehr angestrengt. Durch die hohe Medikamentenzufuhr kam es ja dann zum Leberversagen und letzten Donnerstag dann letztendlich zum Organversagen. Wäre dieses hohe Fieber, die Infektion nicht gewesen, dann hätten die Chancen gut ausgesehen das sich sein Körper erholen würde. Aber so... so war es einfach ein Kampf gegen Windmühlen. Und die Ärzte haben selbst gesagt, sie waren überrascht das er noch so lange durchgehalten hatte. Eigentlich, nach ihrer Prognose, hätte er schon früher sterben sollen.

Am Montag wird der Leichnam abgeholt, er wird eingeäschert. So war es sein Wunsch. In zwei Wochen wird in etwa die Beerdigung sein, im engsten Kreise der Familie. Er hatte es auch so gewollt, er mochte nie große Menschenmassen und der Friedhof wäre auch zu klein, wenn jeder zur Beerdigung zugelassen werden würde, da er hier in der Gegend ein sehr beliebter und bekannter Mensch war...
 
Aliena
Benutzer82466  (45) Sehr bekannt hier
  • #82
Schön, von Dir zu hören und Hut ab, dass Ihr so tapfer seid. Ich kenne das aber von meiner Oma, die ganze Zeit hat man gezittert, dass es zu Ende geht und zwischen Hoffen und Bangen geschwebt. Wenn es dann soweit ist, ist es zwar sehr schlimm, aber man kann besser damit umgehen, weil man Gewissheit hat.

Mir kommen bei Deiner Schilderung immer noch die Tränen, weil er scheinbar doch einen sehr großen Lebenswillen hatte und doch sollte es nicht sein. Ich drücke Euch die Daumen, dass die Beisetzung dann ein Abschluss ist und Ihr wieder nach vorn schauen könnt. Und wie manch anderer hier schon geschrieben hat: in Eurem Herzen ist er immer bei Euch.

Alles Liebe.
 
F
Benutzer113797  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • #83
Mein herzliches Beileid!
Was mir an eurer Stelle helfen würde, ist, dass er wie sich das hier so ließt nicht sehr lese hat Leiden müssen.
 
Bondage
Benutzer53338  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #84
Gelitten hat er nicht, nein. Er war ja direkt im Anschluss an die OP ins künstliche Koma versetzt worden. Er hatte keinerlei Schmerzen und ist einfach nur eingeschlafen als es am Donnerstag dann so weit war... Er hat nie damit gerechnet, dass etwas schief gehen könnte. Hat die ganze Zeit gesagt "Ach, ich brauche doch kein Bett auf der Intensivstation, was soll denn der Unsinn". Hat die ganze Zeit gesagt, was er noch machen will, wenn er wieder nach Hause kommt... aber er kommt eben nicht mehr nach Hause und momentan ist das noch sehr schwer zu realisieren. Ich denke das kommt spätestens bei der Beerdigung. Oder wenn wir wieder zu Hause sind, irgendwas im Haus nicht funktioniert und wir ihn am liebsten anrufen würden um zu fragen, was wir machen sollen. Am 13. August ist unser Hochzeitstag, das wird wohl der erste schwere Tag, mh...
 
zappi001
Benutzer81824  Verbringt hier viel Zeit
  • #85
Hattest du eigentlich schon mal erzählt was für eine OP es war?
Oder möchtest du darüber nichts sagen? Kann mich nur daran erinnern, dass du sagtest er wäre Risikopatient!?
Gebt euch alle gemeinsam Halt in dieser schweren Zeit und trauert gemeinsam! Wenn die Zeit dann gekommen ist,
muss es dann für alle weitergehen. Ich denke das hätte er auch gewollt. In eurem Herzen wird er sowieso immer sein.
 
Bondage
Benutzer53338  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #86
Das hier wurde bei ihm gemacht: http://www.sodbrennen-welt.de/gastro/hiatushernie-zwerchfellbruch.htm Wobei es bei ihm schon sehr heftig war. Der Magen war komplett in den Bereich der Brust gewandert.

Manchmal wird eine Hiatushernie so groß, dass ein Drittel des Magens oder mehr durchs Zwerchfell in den Brustraum hineinragt. Dies kann erheblichen Druck auf die Lungen oder das Zwerchfell ausüben (Druckgefühl z. B. hinter dem Brustbein, Schmerzen, Erbrechen). Zudem können sehr große Hernien auch den oberen Magenanteil so einklemmen, dass es blutet und es zu einer Eisenmangel-Blutarmut (Anämie) durch chronischen Blutverlust kommt.
Schmerzen, Aufstoßen, und ein möglicher Verschluss der Speiseröhre sind möglich, wenn sich der hernienbedingt in den Brustraum verlagerte Magenanteil verdrehen sollte (Magen-Volvulus). Und: In seltenen Fällen kann sogar fast der ganze Magen in den Brustraum verlagert sein, was dann die Durchblutung des Magens erschwert. Dies führt zu heftigem Brustschmerz und Schluckbeschwerden. Tritt dies auf, ist eine sofortiger Arztbesuch angesagt. Es kann sein, dass umgehend eine chirurgische Korrektur der Hernie nötig wird.
Die häufigste Komplikation von Hiatushernien ist jedoch die chronische Refluxkrankheit (bei knapp jedem dritten Patienten mit Hiatushernie). Bis vor einiger Zeit glaubten die meisten Ärzte noch, dass Hiatushernien praktisch alle Fälle der chronischen Refluxkrankheit verursachen. Heute wird jedoch deutlich, dass nur die größeren Hiatushernien eine Rolle dabei spielen. Aber auch die chronische Refluxkrankheit selbst kann zu Komplikationen führen:
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #87
Ich habe auch immer auf den positiven Satz gehofft - es tut mir so unendlich leid, dass er nicht kam.
Da kann die Medizin heute so viel, und immer noch muss man hilflos daneben stehen, wenn sie geliebten Menschen nicht helfen kann... ich wünsche euch Durchhaltevermögen, bis der Schmerz nicht mehr so umfassend ist, und Platz lässt für die schönen Erinnerungen, die ihr mit ihm verbindet, und die diesen Teil von ihm für euch unsterblich machen.

Off-Topic:
Ich bin selber Hernienpatient... es tut mir so leid, dass sein Körper einfach nicht mitgemacht hat...
 
Zuletzt bearbeitet:
M
Benutzer117152  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #88
Hallo Bondage,
das tut mir wirklich sehr leid für euch!
Die Ruhe, von der du weiter oben gesprochen hast, kann ich sehr gut nachvollziehen. Da fällt man in ein tiefes, dunkles Loch, aber gleichzeitig ist man doch irgendwie froh, dass es endlich vorbei ist. Das kann einem in so einer Situation auch keiner übel nehmen.

Die Feste im ersten Jahr nach dem Tod eines geliebten Menschen sind - meiner Erfahrung nach - die schwierigsten, weil man ihn so gerne dabei gehabt hätte, weil man vielleicht auch fest damit gerechnet hat. Aber wer weiß, vielleicht schaut er euch ja von irgendwo zu.
Ich weiß, es ist wenn überhaupt nur ein schwacher Trost, aber irgendwann wird es leichter.
Und irgendwann kann man sich an schöne Momente mit ihm erinnern, ohne gleichzeitig Tränen in den Augen zu haben.

Ich wünsche euch viel Kraft für die nächsten Wochen und Monate! :knuddel:
 
Bondage
Benutzer53338  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #89
Gestern war die Beisetzung. Es war im engsten Familienkreis mit lediglich drei sehr engen Freunden der Familie. Waren dann so 15 Personen. War auch gut, wäre das ganze öffentlich gewesen, hätte das die Kapazitäten des Friedhofs gesprengt. Was direkt nun an meinen nächsten Gedanken anknüpft: Es hat uns sehr viel Post in den letzten zwei Wochen erhalten, viele Kondolenzschreiben. Sogar unsere alte Nachbarin, die meinen Schwiegervater- und mutter gar nicht kennt, hat uns für die Mutter meines Mannes eine Karte mitgegeben. Nur das 800-Seelendorf aus dem mein Schwiegervater kommt... von denen hat kein einziger irgendeine Anteilnahme gezeigt, weil die Beerdigung still und nicht öffentlich war. Mein Schwiegervater ist dort bekannt wie ein bunter Hund, hat allein für die ganzen Lädchen die dort sind die komplette Elektrik gemacht und war immer für jeden da. Aber nein, man pikiert sich darüber das man nicht mit zum Grab kommen und glotzen darf. Naja, nicht glotzen, aber kontrollieren ob wir an den richtigen Stellen weinen und bloß traurig genug aussehen. Mich ärgert das. Tierisch. Weil's meiner Schwiegermutter zusetzt, dass ihr Mann von seinem Dorf noch einen solchen Arschtritt bekommt, der für die Leute dort so viel getan hat und dann noch nicht mal ein einziger auch nur ein bisschen Anteilnahme zeigt. Allesamt verlogen...
 
Tinkerbellw
Benutzer35070  Meistens hier zu finden
  • #90
Die verletzenden Reaktionen aus dem Dorf tun mir leid für Euch! Leider ist es oft so, dass viele Menschen sich in die Trauer von anderen reindrängen anstatt, einfach im Hintergrund zu warten und da zu sein, wenn man einen braucht.
Nachdem meine Mutter gestorben war konnte man Freunde und Egoisten auch ganz gut unterscheiden. Die Freunde haben gesagt: "Melde Dich wenn Dir danach ist, ich bin da." Die anderen haben pausenlos angerufen und waren beleidigt, wenn man nicht mit Ihnen reden wollte. Nach dem Motto "du musst das doch jetzt annehmen, dass ich für Dich da sein will."
Ich hoffe, dass es Deiner Schwiegermutter gelingt, mit den Reaktionen aus ihrem Dorf zu recht zu kommen, ohne dass ihr Kummer noch viel schlimmer wird. Ich finde Hinterbliebenen muss das Recht gewährt werden, so Abschied zu nehmen, wie sie es am besten vertragen können!
 
N
Benutzer82517  Verbringt hier viel Zeit
  • #91
Ach, das ist bei so Jeder-kennt-jeden-Käffern doch oft so, dass da gleich alles persönlich genommen wird, und alle zu verbohrt sind, um sich in andere Leute hineinzuversetzen. Von sowas würde ich mich kein bisschen runterziehen lassen. Im Endeffekt weißt du so doch eh, dass da nichts von Herzen gekommen wäre. Die wirklich wichtigen Leuten waren da - das zählt!
 
ProximaCentauri
Benutzer32843  (36) Sehr bekannt hier
  • #92
Erst einmal mein herzliches Beileid.

Es kann auch gut sein, dass die Leute gerne auch Abschied genommen hätten an der Beerdigung, wenn sie mit deinem Schwiegervater so befreundet waren. Das hat nicht unbedingt etwas mit "spannen" zu tun. Wenn sie dann nicht eingeladen sind, kann das auch dazu führen, dass sie dann nicht kondolieren, denn man will ja offenbar nicht, dass sie auch teilhaben... so zur Dorfmentalität :smile:
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #93
Schön, dass die Bestattung für euch wunschgemäß verlief :smile:

Nur das 800-Seelendorf aus dem mein Schwiegervater kommt... von denen hat kein einziger irgendeine Anteilnahme gezeigt, weil die Beerdigung still und nicht öffentlich war.
Wisst ihr, ob es in dem Dort vielleicht einfach generell so üblich ist? Vlt fasst man es dort einfach so auf, dass man dann auch keine Beleidskarten etc empfangen möchte (könnte ja schließlich auch mit jeder Karte, die man öffnet, "eins reinwürgen" vom Gefühl des Empfängers her dann). Bin auch aus ner ländlichen Ecke, in der jedes Dorf andere Sitten hat. Vlt also wirklich nur harmlos, und keine bösartige Absicht ala "wenn die uns nicht da haben wollen - pöh, dann kriegen die nichtmal ne arte!".
 
M
Benutzer Gast
  • #94
Hallo Bondage,

ich wünsche dir/euch erstmal viel Kraft für die nächste Zeit. Ich schätze deine Beiträge und deine Art hier sehr, von daher tut es mir sehr leid für dich, was du durchmachen musstest und was noch kommen wird.

Bei deinem letzten Beitrag musste ich an die Beisetzung meiner Ma denken. Freunde der Familie und die Familie waren da, die Öffentlichkeit wurde "ausgeschlossen". Das hatte den gleichen Effekt wie bei euch: Die Leute aus dem Dorf, wo sie herkam, waren extrem angefressen. Man konnte sich ja angeblich nicht "verabschieden" von ihr und hätte uns gerne "beigestanden". Im Endeffekt wollte man eben nur auch mal wieder bei so einem "Event" dabei sein und sich was zu erzählen haben - wie herzergreifend die Kinder geschluchzt haben, wie schlimm die Mutter der Verstorbenen dran war und hach, was für dezente aber passende Blumendeko in der Kapelle! Ich fand diese Art widerlich.
Aber: Es hat gezeigt, wie die Leute wirklich drauf sind. Und es hat gezeigt, von wem wir in Zukunft Abstand halten wollen.

Ich denke, die Beisetzung und die Art, wie Menschen jetzt mit euch trauern oder generell mit euch umgehen, zeigt euch ganz gut, wer deinen Schwiegerpapa wirklich als Mensch geschätzt hat und ihn und seine letzten Wünsche respektiert - und wer nur an Dorftratsch interessiert ist.

Noch einmal: Alles gute an dich, ich hoffe, es geht bald bergauf.
 
K
Benutzer664  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #95
Ich bin über den Thread gestolpert und musste ihn nun einfach komplett lesen. Ich will auch garnicht viel sagen außer ein ganz aufrichtiges "herzliches Beileid". Ich kann erahnen wie du dich fühlst, da ich ähnliches durch gemacht habe. Halt die Ohren steif, die Sonne wird auch wieder scheinen!
 
Es gibt 62 weitere Beiträge im Thema "Schwiegerpapa kämpft um sein Leben", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren