S
Benutzer15054 (44)
Benutzer gesperrt
- #1
Wird etwas länger:
Mit meiner Freundin feiere ich nächste Woche 4-jähriges Beziehungs-Jubiläum. Ich wollte eigentlich erst morgen, am Samstag, von Bielefeld (wo ich wohne) zu ihr nach Mannheim fahren. Ich habe sie aber überrascht und bin gleich heute schon zu ihr gefahren. Die Mitfahrgelegenheit war relativ günstig. Meine Freundin hat sich auch riesig gefreut.
Nach dem, was meine Freundin mir aber eben beichtete, ist mir die Freude aber wieder vergangen. Denn sie und ihre Mutter, mit der sie in einer 3-Zimmer-Wohnung wohnt, haben kein Geld mehr bis Ende des Monats und wissen nicht mehr, wie sie sich die nächsten 2 Wochen ernähren sollen. Jetzt erwarten offenbar beide mehr oder weniger, dass ich für sie das Essen bezahle. Zwar habe sie noch Nudeln und Tomatensoße. Die reicht aber nur noch für etwa 4 Tage. Beide sind Hartz-4-abhängig.
Ich wusste von all dem nichts. Meine Freundin hatte mir nicht gesagt, dass sie kein Geld mehr hat. Sie sagte zu mir, dass sie anlässlich unseres Beziehungs-Jubiläums mir Geschenke gekauft hat: eine Taschenuhr, ein Buch und einen Bilderrahmen für ein Paarfoto.
Ich sage zu meiner Freundin immer wieder, dass sie mir nie etwas schenken, sondern ihr Geld für sich nutzen soll. Denn das ist nicht das erste Mal, dass sie unter Geldknappheit, verbunden mit Nahrungsmittelmangel, leidet.
Nicht nur ich werfe ihr immer wieder vor, dass sie (und auch ihre Mutter) nicht mit Geld umgehen kann. Meine Mutter, mein Bruder und seine Freundin sagen das genauso.
Meine Freundin kann überhaupt nicht mit Geld umgehen. Sobald sie zu Anfang des Monats ihr Alg-2 überwiesen bekommt, hebt sie gleich erst einmal eine bestimmte Summe ab und geht damit irgendwelchen Blödsinn einkaufen (Tischdecken, Kerzen, Geschenke für mich und ihre Familienmitglieder und Freundin).
Zudem hat sie auch total unrealistische Konsumwünsche. Sie wollte von mir, dass ich ihr zum Beziehungsjubiläum einen Stepper oder ein Piercing für 50 Euro kaufe. Danach bat sie mich die ganzen letzten Wochen. Aber sie sprach nie ein Wort von ihrer Geldknappheit.
Und sie kommt immer wieder auf irgendwelche Schnappsideen: Sie will mit mir an der Ostsee Urlaub machen, will mit mir eine Wohnung mit Garten etc..
Sie selbst sieht aber nie ein, dass sie über ihre Verhältnisse lebt. Sie wäscht ihre Hände in Unschuld und sagt immer wieder, dass notwendige Kosten sie immer wieder in Geldnot bringen.
Diesmal meinte sie zu mir, die Strom- und Gaskosten fressen ihr H4 auf. Sie müsse monatlich 300 Euro Gas und Strom bezahlen. Hinzu kommt eine Nachzahlung von 700 Euro für Gas und Strom, wovon sie monatlich 100 Euro abbezahle.
Dann seien da noch die vielen Medikamente, die sie und ihre Mutter einnehmen müssten (Pille, Diabetes, Depressionen, Schilddrüse).
Aber genau das stört mit eben an ihr: Sie plant die Kosten nie in ihr Geld ein. Gleich zu Beginn des Monats kloppt sie das meiste von ihrem Alg-2 für unsinnige Dinge auf den Kopf, so dass sie im weiteren Verlauf des Monats von Kosten überrollt wird. Da sind plötzlich die Tabletten alle und müssen nachgekauft werden; der Tabak (sie ist Kettenraucherin) ist plötzlich alle, aber sie hat das ganze Geld schon verpulvert. Sie kann einfach nicht mit Geld haushalten.
Ich habe ihr das immer wieder ins Gesicht gesagt, dass sie nicht mit Geld umgehen kann. Ich habe ihr immer wieder Vorschläge gemacht, um ihre Finanzen in den Griff zu kriegen:
- Auflistung aller fixen Kosten pro Monat
- wenn sie etwas extra kaufen will (Tischdecke, Hose, Kerzen), soll sie bis zum Ende des Monats warten. Wenn sie dann noch Geld übrig hat, kann sie sich noch kaufen, was sie will.
- nur das nötigste einkaufen
- Stromanbieter wechseln
- Ordnung in ihre Finanzen bringen (Kontoauszüge sammeln, einen Ordner erstellen für ihre Finanzen, Rechnungen sammeln etc.)
Aber sie hat das bis heute, die ganzen 4 Jahre Beziehung, nie gemacht. Und ich habe wenig Hoffnung, dass sich daran etwas ändert. Sie kauft auch weiterhin Geschenke für mich und andere, auch wenn ich ihr immer wieder sage, dass sie sich das nicht leisten kann. (Meine Freundin sieht Geschenke offenbar als eine Art Leistung und Gegenleistung an. Wenn sie etwas geschenkt bekommt, dann fühlt sie sich verpflichtet, demjenigen auch etwas zu schenken. Und wenn sie jemandem (z.B. mir) etwas schenkt, dann verlangt sie auch vom Beschenkten, dass er ihr wieder etwas schenkt. Total bescheuert!)
Im Gegenteil: Allein durch meine Hilfe konnten zumindest ihre Telefongebühren gesenkt werden.
Bis vor einiger Zeit bekam meine Freundin und ihre Mutter monatlich eine Telefonrechnung von etwa 100 € bis 150 €.
Ein Drittel der Telefonate ging immer an mich (meine Freundin ruft mich viel zu oft an), ein weiteres Drittel ging für Handy-Telefonate drauf (meine Freundin kapiert einfach nicht, dass man nicht einfach mal so minutenlang Handygespräche führen kann), und das letzte Drittel geht für Auslandsgespräche drauf (meine Freundin und ihre Familie sind Italiener, daher telefonieren sie und ihre Mutter auch fast täglich nach Italien. Auch hier denken sie über die Preise nicht nach.)
Ich habe es dann aber vor einem halben Jahr geschafft, meiner Freundin einen DSL-Anschluss mit Festnetz- und Italien-Flatrate zu besorgen. Dadurch ist zumindest das Problem mit den Festnetz- und Auslandsgesprächen gelöst.
Dennoch hat meine Freundin noch nie damit begonnen, nur soviel zu konsumieren, wie sie auch über Guthaben verfügt. Sie ist mittlerweile bei mehreren Personen (unter anderem ihrer Freundin und ihrer Schwester) verschuldet. Auch bei mir hat sie Schulden. Sie war vor einem Monat zwei Wochen lang bei mir und wollte unbedingt nach Italien mit ihrer Familie telefonieren. Ich wollte es ihr eigentlich untersagen. Aber sie hat mir dann versprochen, mir ihren Anteil an den Telefonkosten zu erstatten, sollte die nächste Telefonrechnung zu mir kommen.
Diese war auch happig: 86 Euro! Davon 30 Euro allein für Auslandsgespräche, hinzu kommen dann noch einmal etwa 10 Euro für ihre anderen Gespräche. Sie hat mir versprochen, mir die 40 Euro Ende des Monats zu überweisen, wenn das nächste Alg-2 wieder kommt.
Das glaube ich ihr auch. Bisher hat sie - meistens zumindest - ihre Schulden bei mir immer an mich zurückgezahlt. Aber das Ganze hat immer einen bitteren Beigeschmack: Denn die Rückzahlung der Schulden schränkt zugleich ihr Guthaben ein, so dass sie bei der nächsten Alg-2-Zahlung schon wieder weniger Geld zur Verfügung hat.
Ich war daher eine Zeit lang, als ich noch in Mannheim wohnte, dazu übergegangen, ihr jeden Monat Geld, dass sie dringend brauchte, von meinem Alg-2 zu "schenken", damit sie in keine Teufelsspirale von Schulden und Geldknappheit gerät.
Diese Praxis habe ich aber schon bald wieder aufgegeben. Zum Einen deshalb, weil es völlig unsinnig ist, jemandem Geld zu geben, von dem man weiss, dass er es nicht mehr zurückzahlen wird; zum Anderen aber deshalb, weil meine Freundin sich sogar daran gewöhnte, mich um Geld anzupumpen und auch gar nicht merkte, dass sie mir nichts mehr zurückzahlen musste.
Ich bin so froh, dass vor ich vor zwei Monaten aufgrund meiner Promotion von meiner Freundin in eine 300 km entfernte Stadt ziehen musste, so dass sie mich nicht mehr um Geld anpumpen kann.
Ihr versteht vielleicht, warum mich dieses Fehlverhalten meiner Freundin ankotzt.
Und der heutige Tag hat dem Ganzen nochmal die Krone aufgesetzt! Ich komme fröhlich zu ihr, überrasche sie mit einem frühen Besuch, sie will mit mir eine Menge unternehmen am Jubiläums-Tag (ins Schwimmbad gehen z.B.) und von mir ein Stepgerät für 50 Euro geschenkt bekommen - und sagt mir dann so ganz beiläufig, dass sie - mal wieder - kein Geld hat.
Im Klartext: Ich darf jetzt in der einen Woche, die ich mit meiner Freundin verbringen wollte, die Notwendigkeiten für sie und ihre Mutter mitbezahlen, also Essen, Tabak, etc.. Auf meine Frage, warum sie mir das denn nicht schon am Telefon mitgeteilt hat, bevor ich losgefahren bin, meinte sie, sie habe sich geschämt, mir das zu sagen.
Ich fragte sie dann, wie lange denn noch das Essen reicht. Sie meinte, ein paar Tage. Wovon sie und ihre Mutter denn bis zum Ende des Monats noch leben wollen, fragte ich sie. Sie meinte daraufhin zu mir, dass sie eben hungern werde.
Meine Stimmung ist nun vom Hoch- auf einem Tiefpunkt. Ich habe keinen Bock mehr, mit meiner Freundin zu kuscheln oder gar zu "feiern".
Das Beste kam dann eben noch: Ich sagte meiner Freundin, dass ich das Essen für diese Woche für uns drei bezahlen werde, und zwar für 30 Euro.
Als "Gegenleistung" habe ich von ihr verlangt, dass sie sich in der kommenden Woche mit mir zusammensetzt und mit mir einen Finanzplan aufstellt und ich auch in ihre Kontoauszüge schauen will. Das hat sie abgelehnt. Sie will nicht, dass ich mir ihre Ausgaben auf den Kontoauszügen anschaue.
Daraufhin habe ich zu ihr gesagt, dass ich ihr und ihrer Mutter dann kein Geld für das Essen geben werde. Meine Freundin meinte nur: "Ok."
Ihr könnt sicherlich verstehen, dass mich ihre Fahrlässigkeit im Umgang mit Geld und ihre Antriebslosigkeit, daran etwas zu ändern, immer wieder auf die Palme bringen. Ich habe schon oft mit meiner Freundin wegen dieses Fehlverhaltens gestritten. Aber sie kapiert es einfach nicht!
Im Gegenteil: Wenn ich ihr Vorwürfe mache und immerzu auf derselben Sache rumreite, nämlich dass sie nicht mit Geld umgehen kann und sich stattdessen immer wieder bei anderen Geld pumpen muss, kommt sie mit der Opfer-Psycho-Schiene:
Sie wirft mir dann vor, ich wäre gemein, fies und lieblos zu ihr, ich würde sie hassen und nicht mehr lieben usw.. Sie will dann nichts mehr hören und verlangt von mir, dass ich das Thema wechsle.
Wenn ich dann trotzdem weitermache, fängt sie an zu heulen, so dass ich mir dann Vorwürfe mache und ein schlechtes Gewissen habe, ihr ihre Charakterschwächen so knallhart ins Gesicht gesagt zu haben.
Ich sagte es schon meiner Freundin: Am Liebsten würde ich sofort wieder die Koffer packen und mit der nächsten Mitfahrgelegenheit wieder nach Hause fahren. Der Geldmangel meiner Freundin hat mir die Feierlaune gründlich verdorben!
Auf der anderen Seite kann ich einfach nicht so "knallhart" sein, dass ich jetzt die nächste Woche nur für mich Essen einkaufe, während meine Freundin und ihre Mutter zusehen sollen, wo sie bleiben. Dafür ist mein schlechtes Gewissen zu groß. Ich kann die Beiden doch nicht hungern lassen. Außerdem wird sie dann womöglich sowieso mich um Geld anbetteln. Wenn sie dann immer noch kein Geld von mir bekommt, wird sie zur Furie, beleidigt mich und kommt dann wieder mit dieser Opfer-Psycho-Schiene.
Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was ich machen soll!
Durch diese Geldknappheit ist meine Finanzplanung durcheinandergekommen. Wenn ich das Essen meiner Freundin und ihrer Mutter mitfinanzieren soll und ich dann auch noch nach Hause kommen will, gehen mit Sicherheit einfach mal so 50 Euro weg. Und ich habe es auch nicht so dicke.
Oder soll ich beide tatsächlich "hungern" lassen, damit sie mal wissen, wie es ist, wenn man mit dem bissl Geld, was man hat, nicht haushalten kann?
Anmerkungen:
Bevor ihr fragt, was denn die Mutter zu dem Ganzen sagt: Die Mutter meiner Freundin ist noch schlimmer als sie. Die Mutter kann kein Wort Deutsch (obwohl sie schon seit über 8 Jahren in D lebt), redet die finanziellen Probleme noch mehr herunter wie ihre Tochter und stellt sich auch immer wieder auf die Seite meiner Freundin, wenn ich die finanziellen Missstände der Beiden anprangere.
Meine Freundin hat da noch ihre Schwester. Diese aber ist verheiratet und wohnt mit ihrem Mann ein Stockwerk über meiner Freundin. Die Schwester meiner Freundin hält sich sehr zurück, was das Geld-leihen an meine Freundin angeht. Wie gesagt, meine Freundin hat auch bei ihrer Schwester Schulden, weswegen diese sich weigert, ihr Geld zu geben.
Mit meiner Freundin feiere ich nächste Woche 4-jähriges Beziehungs-Jubiläum. Ich wollte eigentlich erst morgen, am Samstag, von Bielefeld (wo ich wohne) zu ihr nach Mannheim fahren. Ich habe sie aber überrascht und bin gleich heute schon zu ihr gefahren. Die Mitfahrgelegenheit war relativ günstig. Meine Freundin hat sich auch riesig gefreut.
Nach dem, was meine Freundin mir aber eben beichtete, ist mir die Freude aber wieder vergangen. Denn sie und ihre Mutter, mit der sie in einer 3-Zimmer-Wohnung wohnt, haben kein Geld mehr bis Ende des Monats und wissen nicht mehr, wie sie sich die nächsten 2 Wochen ernähren sollen. Jetzt erwarten offenbar beide mehr oder weniger, dass ich für sie das Essen bezahle. Zwar habe sie noch Nudeln und Tomatensoße. Die reicht aber nur noch für etwa 4 Tage. Beide sind Hartz-4-abhängig.
Ich wusste von all dem nichts. Meine Freundin hatte mir nicht gesagt, dass sie kein Geld mehr hat. Sie sagte zu mir, dass sie anlässlich unseres Beziehungs-Jubiläums mir Geschenke gekauft hat: eine Taschenuhr, ein Buch und einen Bilderrahmen für ein Paarfoto.
Ich sage zu meiner Freundin immer wieder, dass sie mir nie etwas schenken, sondern ihr Geld für sich nutzen soll. Denn das ist nicht das erste Mal, dass sie unter Geldknappheit, verbunden mit Nahrungsmittelmangel, leidet.
Nicht nur ich werfe ihr immer wieder vor, dass sie (und auch ihre Mutter) nicht mit Geld umgehen kann. Meine Mutter, mein Bruder und seine Freundin sagen das genauso.
Meine Freundin kann überhaupt nicht mit Geld umgehen. Sobald sie zu Anfang des Monats ihr Alg-2 überwiesen bekommt, hebt sie gleich erst einmal eine bestimmte Summe ab und geht damit irgendwelchen Blödsinn einkaufen (Tischdecken, Kerzen, Geschenke für mich und ihre Familienmitglieder und Freundin).
Zudem hat sie auch total unrealistische Konsumwünsche. Sie wollte von mir, dass ich ihr zum Beziehungsjubiläum einen Stepper oder ein Piercing für 50 Euro kaufe. Danach bat sie mich die ganzen letzten Wochen. Aber sie sprach nie ein Wort von ihrer Geldknappheit.
Und sie kommt immer wieder auf irgendwelche Schnappsideen: Sie will mit mir an der Ostsee Urlaub machen, will mit mir eine Wohnung mit Garten etc..
Sie selbst sieht aber nie ein, dass sie über ihre Verhältnisse lebt. Sie wäscht ihre Hände in Unschuld und sagt immer wieder, dass notwendige Kosten sie immer wieder in Geldnot bringen.
Diesmal meinte sie zu mir, die Strom- und Gaskosten fressen ihr H4 auf. Sie müsse monatlich 300 Euro Gas und Strom bezahlen. Hinzu kommt eine Nachzahlung von 700 Euro für Gas und Strom, wovon sie monatlich 100 Euro abbezahle.
Dann seien da noch die vielen Medikamente, die sie und ihre Mutter einnehmen müssten (Pille, Diabetes, Depressionen, Schilddrüse).
Aber genau das stört mit eben an ihr: Sie plant die Kosten nie in ihr Geld ein. Gleich zu Beginn des Monats kloppt sie das meiste von ihrem Alg-2 für unsinnige Dinge auf den Kopf, so dass sie im weiteren Verlauf des Monats von Kosten überrollt wird. Da sind plötzlich die Tabletten alle und müssen nachgekauft werden; der Tabak (sie ist Kettenraucherin) ist plötzlich alle, aber sie hat das ganze Geld schon verpulvert. Sie kann einfach nicht mit Geld haushalten.
Ich habe ihr das immer wieder ins Gesicht gesagt, dass sie nicht mit Geld umgehen kann. Ich habe ihr immer wieder Vorschläge gemacht, um ihre Finanzen in den Griff zu kriegen:
- Auflistung aller fixen Kosten pro Monat
- wenn sie etwas extra kaufen will (Tischdecke, Hose, Kerzen), soll sie bis zum Ende des Monats warten. Wenn sie dann noch Geld übrig hat, kann sie sich noch kaufen, was sie will.
- nur das nötigste einkaufen
- Stromanbieter wechseln
- Ordnung in ihre Finanzen bringen (Kontoauszüge sammeln, einen Ordner erstellen für ihre Finanzen, Rechnungen sammeln etc.)
Aber sie hat das bis heute, die ganzen 4 Jahre Beziehung, nie gemacht. Und ich habe wenig Hoffnung, dass sich daran etwas ändert. Sie kauft auch weiterhin Geschenke für mich und andere, auch wenn ich ihr immer wieder sage, dass sie sich das nicht leisten kann. (Meine Freundin sieht Geschenke offenbar als eine Art Leistung und Gegenleistung an. Wenn sie etwas geschenkt bekommt, dann fühlt sie sich verpflichtet, demjenigen auch etwas zu schenken. Und wenn sie jemandem (z.B. mir) etwas schenkt, dann verlangt sie auch vom Beschenkten, dass er ihr wieder etwas schenkt. Total bescheuert!)
Im Gegenteil: Allein durch meine Hilfe konnten zumindest ihre Telefongebühren gesenkt werden.
Bis vor einiger Zeit bekam meine Freundin und ihre Mutter monatlich eine Telefonrechnung von etwa 100 € bis 150 €.
Ein Drittel der Telefonate ging immer an mich (meine Freundin ruft mich viel zu oft an), ein weiteres Drittel ging für Handy-Telefonate drauf (meine Freundin kapiert einfach nicht, dass man nicht einfach mal so minutenlang Handygespräche führen kann), und das letzte Drittel geht für Auslandsgespräche drauf (meine Freundin und ihre Familie sind Italiener, daher telefonieren sie und ihre Mutter auch fast täglich nach Italien. Auch hier denken sie über die Preise nicht nach.)
Ich habe es dann aber vor einem halben Jahr geschafft, meiner Freundin einen DSL-Anschluss mit Festnetz- und Italien-Flatrate zu besorgen. Dadurch ist zumindest das Problem mit den Festnetz- und Auslandsgesprächen gelöst.
Dennoch hat meine Freundin noch nie damit begonnen, nur soviel zu konsumieren, wie sie auch über Guthaben verfügt. Sie ist mittlerweile bei mehreren Personen (unter anderem ihrer Freundin und ihrer Schwester) verschuldet. Auch bei mir hat sie Schulden. Sie war vor einem Monat zwei Wochen lang bei mir und wollte unbedingt nach Italien mit ihrer Familie telefonieren. Ich wollte es ihr eigentlich untersagen. Aber sie hat mir dann versprochen, mir ihren Anteil an den Telefonkosten zu erstatten, sollte die nächste Telefonrechnung zu mir kommen.
Diese war auch happig: 86 Euro! Davon 30 Euro allein für Auslandsgespräche, hinzu kommen dann noch einmal etwa 10 Euro für ihre anderen Gespräche. Sie hat mir versprochen, mir die 40 Euro Ende des Monats zu überweisen, wenn das nächste Alg-2 wieder kommt.
Das glaube ich ihr auch. Bisher hat sie - meistens zumindest - ihre Schulden bei mir immer an mich zurückgezahlt. Aber das Ganze hat immer einen bitteren Beigeschmack: Denn die Rückzahlung der Schulden schränkt zugleich ihr Guthaben ein, so dass sie bei der nächsten Alg-2-Zahlung schon wieder weniger Geld zur Verfügung hat.
Ich war daher eine Zeit lang, als ich noch in Mannheim wohnte, dazu übergegangen, ihr jeden Monat Geld, dass sie dringend brauchte, von meinem Alg-2 zu "schenken", damit sie in keine Teufelsspirale von Schulden und Geldknappheit gerät.
Diese Praxis habe ich aber schon bald wieder aufgegeben. Zum Einen deshalb, weil es völlig unsinnig ist, jemandem Geld zu geben, von dem man weiss, dass er es nicht mehr zurückzahlen wird; zum Anderen aber deshalb, weil meine Freundin sich sogar daran gewöhnte, mich um Geld anzupumpen und auch gar nicht merkte, dass sie mir nichts mehr zurückzahlen musste.
Ich bin so froh, dass vor ich vor zwei Monaten aufgrund meiner Promotion von meiner Freundin in eine 300 km entfernte Stadt ziehen musste, so dass sie mich nicht mehr um Geld anpumpen kann.
Ihr versteht vielleicht, warum mich dieses Fehlverhalten meiner Freundin ankotzt.
Und der heutige Tag hat dem Ganzen nochmal die Krone aufgesetzt! Ich komme fröhlich zu ihr, überrasche sie mit einem frühen Besuch, sie will mit mir eine Menge unternehmen am Jubiläums-Tag (ins Schwimmbad gehen z.B.) und von mir ein Stepgerät für 50 Euro geschenkt bekommen - und sagt mir dann so ganz beiläufig, dass sie - mal wieder - kein Geld hat.
Im Klartext: Ich darf jetzt in der einen Woche, die ich mit meiner Freundin verbringen wollte, die Notwendigkeiten für sie und ihre Mutter mitbezahlen, also Essen, Tabak, etc.. Auf meine Frage, warum sie mir das denn nicht schon am Telefon mitgeteilt hat, bevor ich losgefahren bin, meinte sie, sie habe sich geschämt, mir das zu sagen.
Ich fragte sie dann, wie lange denn noch das Essen reicht. Sie meinte, ein paar Tage. Wovon sie und ihre Mutter denn bis zum Ende des Monats noch leben wollen, fragte ich sie. Sie meinte daraufhin zu mir, dass sie eben hungern werde.
Meine Stimmung ist nun vom Hoch- auf einem Tiefpunkt. Ich habe keinen Bock mehr, mit meiner Freundin zu kuscheln oder gar zu "feiern".
Das Beste kam dann eben noch: Ich sagte meiner Freundin, dass ich das Essen für diese Woche für uns drei bezahlen werde, und zwar für 30 Euro.
Als "Gegenleistung" habe ich von ihr verlangt, dass sie sich in der kommenden Woche mit mir zusammensetzt und mit mir einen Finanzplan aufstellt und ich auch in ihre Kontoauszüge schauen will. Das hat sie abgelehnt. Sie will nicht, dass ich mir ihre Ausgaben auf den Kontoauszügen anschaue.
Daraufhin habe ich zu ihr gesagt, dass ich ihr und ihrer Mutter dann kein Geld für das Essen geben werde. Meine Freundin meinte nur: "Ok."
Ihr könnt sicherlich verstehen, dass mich ihre Fahrlässigkeit im Umgang mit Geld und ihre Antriebslosigkeit, daran etwas zu ändern, immer wieder auf die Palme bringen. Ich habe schon oft mit meiner Freundin wegen dieses Fehlverhaltens gestritten. Aber sie kapiert es einfach nicht!
Im Gegenteil: Wenn ich ihr Vorwürfe mache und immerzu auf derselben Sache rumreite, nämlich dass sie nicht mit Geld umgehen kann und sich stattdessen immer wieder bei anderen Geld pumpen muss, kommt sie mit der Opfer-Psycho-Schiene:
Sie wirft mir dann vor, ich wäre gemein, fies und lieblos zu ihr, ich würde sie hassen und nicht mehr lieben usw.. Sie will dann nichts mehr hören und verlangt von mir, dass ich das Thema wechsle.
Wenn ich dann trotzdem weitermache, fängt sie an zu heulen, so dass ich mir dann Vorwürfe mache und ein schlechtes Gewissen habe, ihr ihre Charakterschwächen so knallhart ins Gesicht gesagt zu haben.
Ich sagte es schon meiner Freundin: Am Liebsten würde ich sofort wieder die Koffer packen und mit der nächsten Mitfahrgelegenheit wieder nach Hause fahren. Der Geldmangel meiner Freundin hat mir die Feierlaune gründlich verdorben!
Auf der anderen Seite kann ich einfach nicht so "knallhart" sein, dass ich jetzt die nächste Woche nur für mich Essen einkaufe, während meine Freundin und ihre Mutter zusehen sollen, wo sie bleiben. Dafür ist mein schlechtes Gewissen zu groß. Ich kann die Beiden doch nicht hungern lassen. Außerdem wird sie dann womöglich sowieso mich um Geld anbetteln. Wenn sie dann immer noch kein Geld von mir bekommt, wird sie zur Furie, beleidigt mich und kommt dann wieder mit dieser Opfer-Psycho-Schiene.
Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was ich machen soll!
Durch diese Geldknappheit ist meine Finanzplanung durcheinandergekommen. Wenn ich das Essen meiner Freundin und ihrer Mutter mitfinanzieren soll und ich dann auch noch nach Hause kommen will, gehen mit Sicherheit einfach mal so 50 Euro weg. Und ich habe es auch nicht so dicke.
Oder soll ich beide tatsächlich "hungern" lassen, damit sie mal wissen, wie es ist, wenn man mit dem bissl Geld, was man hat, nicht haushalten kann?
Anmerkungen:
Bevor ihr fragt, was denn die Mutter zu dem Ganzen sagt: Die Mutter meiner Freundin ist noch schlimmer als sie. Die Mutter kann kein Wort Deutsch (obwohl sie schon seit über 8 Jahren in D lebt), redet die finanziellen Probleme noch mehr herunter wie ihre Tochter und stellt sich auch immer wieder auf die Seite meiner Freundin, wenn ich die finanziellen Missstände der Beiden anprangere.
Meine Freundin hat da noch ihre Schwester. Diese aber ist verheiratet und wohnt mit ihrem Mann ein Stockwerk über meiner Freundin. Die Schwester meiner Freundin hält sich sehr zurück, was das Geld-leihen an meine Freundin angeht. Wie gesagt, meine Freundin hat auch bei ihrer Schwester Schulden, weswegen diese sich weigert, ihr Geld zu geben.