• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Raus aus der Provinz, rein in die Metropole

P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #1
Ich sah neulich im TV mal wieder einen Beitrag über die Wohnungsnot in Berlin. Man zeigte u.a. eine Familie, die aus der Provinz nach Berlin gezogen war und dann dort eine Mietkündigung wegen Eigenbedarf bekam. Seitdem suchen sie krampfhaft nach einer bezahlbaren Mietwohnung, finden aber nichts. Sie leben im Obdachlosenheim, obwohl beide arbeiten gehen. Davon soll es tausende geben und es werden immer mehr.

Nun sehe ich aber hier in der Provinz (wo ich lebe, Kreisstadt): Leerstehende Wohnungen in Unmengen, Kaltmiete um 150 Euro/Monat (Warmmiete 300 Euro), saniert, Balkon, Fahrstuhl, in ruhigem Wohngebiet mit viel Grün. Touristisch schöne Landschaft. Immer wieder müssen wegen dem hohen Leerstand sanierte Wohnhäuser abgerissen werden. Arbeit gibts genug, natürlich nicht in jedem Beruf. Aber keiner will hier hin ziehen.

Warum wollen (fast) alle weg aus ländlichen Regionen in die großen Metropolen und schimpfen dann dort über die erbärmlichen Zustände auf dem Wohnungsmarkt?
 
KillPhil78
Benutzer175230  Öfter im Forum
  • #2
Bequemlichkeit?! - das ist das Erste was mir dazu einfiel (muss nicht stimmen)
 
A
Benutzer180354  (32) Öfter im Forum
  • #3
Ich bin extra aus Berlin weg und ins Ländliche Dorf gezogen.
Gut, das sind bei Mir rund 750 km Entfernung geworden aber mir gefällt es hier einfach besser.

Wohnungsnot ist mittlerweile ja in jeder großen Stadt ein Thema.

Aber bist du dir sicher das die Wohnungen bei euch nur um die 300 Euro kosten?
Selbst ebei uns auf dem Land ist die Kaltmiete meist höher und das sind alles alte Häuser.
 
Antyla
Benutzer143952  (30) Sehr bekannt hier
  • #4
Weil man dort alles bekommt und alles in der Nähe ist. Man dort nicht stundenlang warten muss bis mal ein Bus kommt.Die feste Arbeitsstelle so näher ist.oder man besser erreichen kann. Einkaufen kann man zu Fuß. Mehr Angebot an Freizeitaktivitäten. 24h Geschäfte... etc.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #5
Ich schätze auch, dass es um bessere Infrastruktur und damit die eigene Bequemlichkeit geht. Nachvollziehen kann ich das nicht, mich zieht es immer aufs Land.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #6
Warum wollen (fast) alle weg aus ländlichen Regionen in die großen Metropolen und schimpfen dann dort über die erbärmlichen Zustände auf dem Wohnungsmarkt?

Du bist nochmal woher?
Ich lebe in der Rhein-Main-Region.
Und hier sind die Wohnungen knapp, egal ob eher ländlich oder eher städtisch. In die Metropole (hier: FFM) zieht es wenige Leute, die ich kenne, aber die Anbindung mit Bus und Bahn brauche ich trotzdem. Ich hab bis vor ca. 1/2 Jahr auf dem Land gelebt, aber mit Kind finde ich das nicht so super. Es gibt einfach auf Dauer zu wenig Möglichkeiten vor Ort.
Jetzt lebe ich in einer Kleinstadt, in der die Miet- und Grundstückspreise trotzdem hoch sind und man echt suchen muss, um was passables zu finden. Aber selbst auf dem Land war unsere Wohnung (ca. 100m² und 750€ warm) eine der günstigen.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #7
Nicht jeder kann Auto fahren oder von seinem Geld ein Auto unterhalten. Und ich persönlich möchte auch aus Umweltgründen keines.
In der Stadt geht das, weil es da Öffis gibt.
Und insbesondere für Kinder ist in der Stadt wohnen einfach bequemer, weil die sich leichter treffen können.
Ein Kind kann kein Auto fahren, also spielt entweder Mama Taxi überall hin was sich nicht jede Mutter erlauben kann, oder Kind findet eben schwer Freunde wenn in der Nachbarschaft wenig los ist weil es nicht mal eben mit dem Bus zu Freunden kann.
Anbindung klingt wie so ein banales Thema, aber wenn man nirgends hinkommt ist das schon lästig.
Ich komme aus einer "Großstadt" und um fünf Uhr morgens aufstehen um um halb acht bei der Arbeit in der Nachbarstadt zu sein weil die Busse nur stündlich fahren ist halt echt nicht so das Wahre.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Und insbesondere für Kinder ist in der Stadt wohnen einfach bequemer, weil die sich leichter treffen können.

Zumal Kinder halt auch älter werden.
Im alten Wohnort gab es nichts für Jugendliche, außer Garde, Kerb und Feuerwehr. Keine Ahnung wie meine Töchter in der Pubertät ticken, für mich wäre das furchtbar gewesen. Busse und Bahnen fuhren bis maximal 12 Uhr nachts.
Vereinssport gab es Garde, Kinderturnen und ausschließlich für Jungs Fußball und weitere Ballsportarten.
Joa. Ich hätte gerne vor Ort etwas mehr Entfaltungsmöglichkeiten, denn ich werde meine Töchter nicht ewig irgendwo hinfahren können, z.B. weil ich in ein paar Jahren auch arbeiten werde. Und ich möchte, dass meine Kinder in der Lage sind, sich selbständig zu bewegen.

(Mehrer Schulfreundinnen von mir wohnten auf dem Land. Wunderschön gelegen, verschiedene Ortschaften. Teilweise fuhr drei Mal pro Tag ein Bus. Klar waren wir trotzdem befreundet, aber es war einfach sau anstrengend.)
 
Antyla
Benutzer143952  (30) Sehr bekannt hier
  • #9
Off-Topic:
Ich finde es jetzt nicht das schlechteste, dass sich ein heranwachsender selbstständig so organisieren muss, um dort hin zukommen wo er hin möchte (und natürlich auch zurück). Und wenn um 00.00 der letzte Bus kommt, muss er halt diesen nehmen oder sich anders organisieren. (zb. bei einem Freund schlafen, Taxi nehmen, laufen, etc.) Wir wohnen ländlich und wenn unsere Kinder irgendwann alt genug sind um Freunde zu besuchen, alleine in die Stadt zu können, oder zu ihrem Sportverein, wird bestimmt keiner von uns einfach so Elterntaxi spielen, wenn sie in der Lage sind die Strecke alleine zu bewältigen. Wenn es erforderlich ist oder man eh grad auf den Weg ist, wird der Nachwuchs natürlich gefahren. Aber solange sie zwei gesunde Füsse haben können sie auch laufen.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #10
Die an mehreren Stellen erwähnte „Anbindung“ ist auch für mich das Zauberwort. Für mich ist es Luxus, dass ich innerhalb einiger Gehminuten am nächsten Supermarkt bin, der zu akzeptablen Preisen (ist ein Rewe) alles hat, was ich brauche. Außerdem finde ich es toll, dass ich Tag und Nacht Busse zur Verfügung habe, die mich nach Hause bringen — und dass mein Partner und ich eben nicht ausmachen müssen, wer von uns beiden an dem Abend nichts trinkt. Genauso gehören dazu aber auch die Aktivitäten: Es gibt eigentlich immer etwas, sei es ein Pubquiz, eine Aufführung oder Aktionen in Museen oder von lokalen Vereinen.
Ich selbst kenne das Dorfleben, bin damit auch aufgewachsen und klar, der Garten war toll. Aber da fährt der letzte Bus unter der Woche eben auch um 20:15 Uhr, am Wochenende sogar schon um 18 Uhr und da es keinen festen Taxistand im Ort gibt, zahlt man eben auch noch die Anfahrt mit. Selbst wenn es dann „nur“ in die nächstgelegene „Stadt“ geht, sind dann erstmal 30€ nur für den Hin- und Rückweg weg. Wir reden hier von etwas 7km. Natürlich könnte man die auch mit dem Fahrrad bewältigen. Seit etwa anderthalb Jahren gibt es einen unbeleuchteten Radweg an der Schnellstraße entlang.
Etwas besser: Die Anbindung zur tatsächlichen nächsten Großstadt. Sind auch nur etwas drei km zum Bahnhof, kann man auch mal laufen, ist nachts aber eben... schwierig. Mal von menschlichen Gefahren abgesehen, gibt es eben auch einige Tiere, die sich gerne auch mal auf den Wegen sehen lassen.
Ob die Idylle das aufwiegt? Schwer zu sagen. Im Alltag nicht. Mein Balkon geht raus ins Grüne und trotz der zentralen Lage gibt’s hier keinen Straßenlärm und das nächste größere Grün ist keine Gehminute entfernt.
Im Dorf würde ich die Aktivitäten am Abend vermissen — man kommt nicht weg, es gibt eine Kneipe in der Mehrzweckhalle und einen Kiosk mit Trinkhalle... ist beides nicht meins und „Saufen“ ist aus meiner Sicht auch keine abendfüllende Aktivität. Außerdem kommt die Vereinswelt hinzu. Es gibt einen Fußballverein (seit sieben Jahren haben sie sogar eine Mädchenmannschaft), Kerb, Landfrauen (etwa wie die Kerbjungs, aber älter und weiblich), Musikverein, Messdiener, Chor und seit einigen Jahren auch eine Jugendfeuerwehr, bei der ebenfalls das Trinken im Vordergrund steht).
Hier in der Stadt ist das anders. Über Sport bis hin zu Kultur, Politik und ehrenamtlichem Engagement ist eigentlich alles geboten und möglich, man kommt ohne Auto gut hin und weg und hat insgesamt vielleicht einen kleineren Radius, dafür wirkt es einfach nach viel mehr, weil auch mehr da ist.
Ich verstehe, dass es manche Menschen gibt, die die ländliche Ruhe wirklich brauchen — von Zeit zu Zeit finde ich die auch toll und verbringe dort mit Freude auch mehrere Tage, aber spätestens, wenn die Frage aufkommt, wie ich dieses Mal denn zum Bahnhof komme, weil das Gepäck zum Laufen über den Feldweg zu viel und zu schwer ist, freue ich mich auf mein Zuhause in der Stadt.
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #11
Aufm Land im Osten isses halt ziemlich rotzig :tentakel:

Gründe, warum ich von dort weggezogen bin: Infrastruktur, Arbeitsplätze für mich unattraktiv, Gesinnung der Menschen.
 
Caelyn
Benutzer87573  (36) Sehr bekannt hier
  • #12
Ich bin in einem für hiesige Verhältnisse kleinen Dorf (ca. 2k EW) aufgewachsen, in dem es außer einem Bäcker, 2 Banken und 3 Friseuren sowie einem Gemüseladen nichts gab und fand das schon immer toll. Wir konnten als Kinder im Garten und auf der Straße spielen, weil da nichts los war und konnten auch alleine aufs Feld. Trotzdem war man in etwas mehr als einer halben Stunde in einer Großstadt und in 15 Minuten in der nächsten Stadt mit 100k EW. Bus fuhr alle halbe Stunde bis Mitternacht und danach noch 2 Nachtbusse.

In der Stadt zu wohnen käme für mich nicht in Frage. Die ganzen Menschen und der Lärm und die schlechte Luft erdrücken mich.

Mein jetziger Wohnort ist ein Kompromiss zwischen mir und meinem Partner. Er würde gerne in der Stadt wohnen und ich gerne noch deutlicher weiter draußen auf dem Land. Also haben wir uns auf den Vorort der Grosstadt geeinigt und leben jetzt in einem Ort mit 10k EW, der ganz gut angebunden ist und in dem es vor Ort alles nötige gibt.
 
G
Benutzer Gast
  • #13
Warum wollen (fast) alle weg aus ländlichen Regionen in die großen Metropolen und schimpfen dann dort über die erbärmlichen Zustände auf dem Wohnungsmarkt?
das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
die mietgschicht ist politisches versagen.
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • #14
Weiß ich nicht warum man in die Großstadt zieht (außer zum studieren). Ich bin Dorfkind durch und durch und froh wieder auf dem Dorf zu leben. In ~ 2 Jahren ziehen wir zwar nochmal um, aber wieder ländlich :smile:
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #15
Ich finde es jetzt nicht das schlechteste, dass sich ein heranwachsender selbstständig so organisieren muss, um dort hin zukommen wo er hin möchte (und natürlich auch zurück).

Sich selbst organisieren müssen: ja. Muss man aber auch in der Stadt.
Meine Freundinnen lebten damals wirklich auf dem Land und dann nimmt man halt nicht unbedingt den letzten Bus . Wir fuhren mit Betrunkenen heim, eine lag mal die ganze Nacht im Graben weil sie es nicht heim geschafft hat... Usw. Die Gedanken will ich mir nicht mehr machen als nötig.
Und ich hab eben auch selbst die Erfahrung wie es ist, ländlich als Außenseiter aufzuwachsen. Hätte ich die Anbindung an die Stadt nicht gehabt wäre es mir deutlich beschissener gegangen. Ich finde es unschön für Jugendliche, nur die Dorfjugend als enge Sozialkontakte zu haben. Wer da nicht ins Schema (Saufen, Party, Fasching) passt, hat oft Pech gehabt.

Edit: Was mich am Dorfleben noch nervt, ist dass jeder verfolgt was der andere tut. Das war an meinem letzten Wohnort echt nervig, die ganzen Nachbarn die am Fenster hängen und beobachten ob du in Urlaub fährst etc. Ich brauche nicht die Anonymität der Großstadt, aber dieses Dorfgeklüngel. ... nee :grin:
 
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P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #38
Es ist aber auch in einer "Kleinstadt" - ich bin mir nicht mal sicher, ob es noch als Kleinstadt zählt. Vermutlich aber schon, ein Dorf ist es ja nu auch nicht.

Genau, es ist ein großer Unterschied zwischen "Dorf" und größerer Kleinstadt. Ich weiß was in den Dörfern los ist: Ohne Auto bist du dort erledigt. In unserer Stadt ist das aber nicht so - es gibt genug Einkaufsmärkte (teilweise bis 22 Uhr geöffnet), Stadtbusse, gutes Kulturangebot usw. Das genügt mir im Alltag.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #39
Genau, es ist ein großer Unterschied zwischen "Dorf" und größerer Kleinstadt. Ich weiß was in den Dörfern los ist: Ohne Auto bist du dort erledigt. In unserer Stadt ist das aber nicht so - es gibt genug Einkaufsmärkte (teilweise bis 22 Uhr geöffnet), Stadtbusse, gutes Kulturangebot usw. Das genügt mir im Alltag.
Nur das die "Kleinstadt" aus der ich komme am Sterben ist. Da hast du einfach 0 Perspektive als Informatiker bzw. die jungen Leute ziehen alle weg. Sie ist jetzt nicht tot, aber röchelt seit Jahren schon und es wird nicht besser.

Ein Großstadt bietet da mehr.

Beides hat Vor- und Nachteile und da muss jeder für sich entscheiden, was einen glücklich macht.

Für mich wäre eine Kleinstadt nichts mehr.
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #40
Aber als erwachsener Mensch in einer Einraumwohnung zu leben ist ja nun auch nicht jedermanns Geschmack.

Meine "Einraum"wohnung (offiziell so genannt) besteht aus großem Wohnzimmer, großer Küche, Flur, Abstellraum, großem Balkon, Keller. Was soll ich mit noch mehr Zimmern? :zwinker:
[doublepost=1602184396,1602184197][/doublepost]
Beides hat Vor- und Nachteile und da muss jeder für sich entscheiden, was einen glücklich macht.

Das sehe ich absolut genau so. Ich habe mich für die Kleinstadt entschieden. :thumbsup:
 
G
Benutzer Gast
  • #41
Meine "Einraum"wohnung (offiziell so genannt) besteht aus großem Wohnzimmer, großer Küche, Flur, Abstellraum, großem Balkon, Keller. Was soll ich mit noch mehr Zimmern?
Mir würde mindestens ein Schlafzimmer fehlen.
Ich meinte damit auch eher, dass man Einraumwohnungen auf dem Land dann auch mit welchen in der Großstadt vergleichen muss. Natürlich zahlen die meisten Großstädter mehr Miete als du, aber die wohnen vermutlich auch nicht auf 45 qm.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #42
Off-Topic:
Natürlich zahlen die meisten Großstädter mehr Miete als du, aber die wohnen vermutlich auch nicht auf 45 qm.

Also in Berlin ist das ja nicht ungewöhnlich, mit Ende 30 noch in WGs zu wohnen :grin: Ich glaub, über ne Einraumwohnung würden sich viele sogar eher freuen :zwinker:
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #43
G
Benutzer Gast
  • #44
Off-Topic:


Also in Berlin ist das ja nicht ungewöhnlich, mit Ende 30 noch in WGs zu wohnen :grin: Ich glaub, über ne Einraumwohnung würden sich viele sogar eher freuen :zwinker:
Ich kenne niemanden, der Ü30 noch in einer WG oder Einraumwohnung wohnt. Bin wohl zu spießig. :zwinker:
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #45
Ich kenne niemanden, der Ü30 noch in einer WG oder Einraumwohnung wohnt. Bin wohl zu spießig. :zwinker:

Off-Topic:
Hier. :grin:

Dabei sind die Mieten hier erschwinglich und ich könnte mir diese Wohnung auch allein leisten. Möchte ich aber nicht. Warum sollte ich ca. 700 Euro bezahlen, wenn ich es auch für 200 haben kann? :zwinker:
 
McCeline
Benutzer136609  (26) Beiträge füllen Bücher
  • #46
Puh, ich bin ja in Berlin geboren, das ist wohl der Hauptgrund wieso ich noch hier wohne :grin:
Ich kann mir sehr gut vorstellen mal etwas ländlicher zu wohnen, höre aber natürlich von vielen Freunden die vom Land nach Berlin ziehen die ganzen Nachteile, besonders Privatsphäre und Einkaufsmöglichkeiten werden da immer genannt.

Mit meiner Wohnung und auch deren Miete bin ich sehr zufrieden. Ja, es gibt verdammt teure Wohnungen. Aber es gibt auch genug Genossenschaften die wirklich bezahlbare Wohnungen anbieten die wirklich schön sind.

Dennoch glaube ich, fände ich es etwas Abseits schon schön. Es hat eben alles vor und Nachteile.
Zur Zeit komme ich innerhalb von 5min Laufen zu 3 verschiedenen Supermärkten, zu 2 Tramstationen und in 10min zu einer S Bahn/zum Ring. Ich brauche 10min zur Arbeit, habe massig Ärzte, Therapeuten, Sportmöglichkeiten, Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe. Auch ein schöner Park ist direkt vor der Tür, ein weiterer deutlich größerer etwa 10 Gehminuten entfernt. Beruflich hab ich zumindest in meinem Bereich mehr als genug Angebote.
Ich hätte gerne noch mehr Grün und Ruhe wo ich wohne, denke aber das ich die anderen Vorteile einfach vermissen würde.

Ich kenne übrigens auch niemanden der noch in einer 1-Raum Wohnung oder WG wohnt :ninja:
 
M
Benutzer64981  (36) Beiträge füllen Bücher
  • #47
Ich find inzwischen Zürich irgendwie echt geil :grin: ich komm an sehr viele Ecken problemlos mit dem Velo, ÖV ist super, ich hab viel grün in 10min Laufdistanz von der Wohnung aber eben auch die Vorteile von ner Stadt wie Kultur, Jobs, usw.

Ja, okay, dafür sind die Mieten exorbitant.

Zürich wäre die Alternative gewesen zu München.
Ich fand meine Wochenenden dort immer fantastisch! So schön, die Stadt!
 
R
Benutzer42417  Verbringt hier viel Zeit
  • #48
Ich liebe Zürich: See, Bergsicht, sehr sauber und sicher und organisiert und schweizerisch, aber dennoch mit internationalem Flair :grin:, genialer öV, für mich perfekte Grösse, viiieeele Restaurants, bester Verdienst für meinen Job, Kultur, haben eine wunderschöne und zentrale Wohnung (Miete wird allerdings lieber verschwiegen :ninja:)...perfekt für oberschwäbische Landkinder wie mich, die gerne alle Möglichkeiten einer Stadt kombiniert haben mit dem etwas spiessbürgerlich-perfektionistischen Charme der Schweiz.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #49
Ich sah neulich im TV mal wieder einen Beitrag über die Wohnungsnot in Berlin. Man zeigte u.a. eine Familie, die aus der Provinz nach Berlin gezogen war und dann dort eine Mietkündigung wegen Eigenbedarf bekam. Seitdem suchen sie krampfhaft nach einer bezahlbaren Mietwohnung, finden aber nichts. Sie leben im Obdachlosenheim, obwohl beide arbeiten gehen. Davon soll es tausende geben und es werden immer mehr.

Nun sehe ich aber hier in der Provinz (wo ich lebe, Kreisstadt): Leerstehende Wohnungen in Unmengen, Kaltmiete um 150 Euro/Monat (Warmmiete 300 Euro), saniert, Balkon, Fahrstuhl, in ruhigem Wohngebiet mit viel Grün. Touristisch schöne Landschaft. Immer wieder müssen wegen dem hohen Leerstand sanierte Wohnhäuser abgerissen werden. Arbeit gibts genug, natürlich nicht in jedem Beruf. Aber keiner will hier hin ziehen.

Warum wollen (fast) alle weg aus ländlichen Regionen in die großen Metropolen und schimpfen dann dort über die erbärmlichen Zustände auf dem Wohnungsmarkt?

Am letzten Satz ist etwas Wahres dran. Ich glaube, dass es sich um ein Phänomen handelt, das gerade abklingt, weil sich die klassische Mittelschicht Großstadt nicht mehr leisten können will,. Gerade, weil Großstadt dann meisten auch mit Innenstadt gleichgesetzt werden wird, aber Standrand ist eben auch München, Hamburg oder Berlin, fühlt sich aber oft nicht mehr so modern an
 
Blue_eye1980
Benutzer138371  (43) Beiträge füllen Bücher
  • #50
Ich wohne in einem Dorf mit ca. 1500EW.

Immer schon, da fühlte man sich wohl, kannte jeden, und konnte auch mal die Haustüre offen lassen, und es wurde nichts geklaut :grin:

Fahre jeden Tag zur Arbeit, und dann in die Stadt. Ich muss ehrlich sagen, dass ich froh bin, wenn ich wieder daheim bin.
Mich erdrückt die Stadt, und die Menschenmassen immer wieder.

Mein Freund wohnt auch dort, aber am Stadtrand. Soweit ist das auch alles ok.

Meine Oma hatte direkt in einer Millionen Stadt gewohnt. Und nach jedem WE war ich froh dass ich wieder heim fahren durfte.

Klar, ich muss hier immer mit dem Auto fahren, sonst kommst nicht wirklich wohin, aber damit kann man leben. Und ich würde auch nicht mehr tauschen wollen.
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #51
Ich glaube, dass es sich um ein Phänomen handelt, das gerade abklingt, weil sich die klassische Mittelschicht Großstadt nicht mehr leisten können will.

Wenn die Bus/Bahn-Verbindungen von der Metropole in die Provinzstadt erheblich besser wären, würden vielleicht mehr Leute in die Provinz ziehen und dann zur Arbeit pendeln. Aber wenn ich nach 19 Uhr nicht mehr in die Kleinstadt komme und am Wochenende 3 mal ein Bus fährt, hat sich das für viele erledigt.
 
G
Benutzer Gast
  • #52
Ich bin auf dem Land aufgewachsen (15000 Einwohner), und habe danach Jahre lang in einer Millionenstadt gelebt. Das möchte ich am liebsten nie wieder. Obwohl ich mit den Wohnungen dort richtig Glück hatte (gute Lage und guter Zustand zum selben Preis, wie die schlechten Wohnungen), musste ich trotzdem täglich ins Zentrum pendeln. Die Menschenmassen und die schlechte Luft habe ich nie gemocht. Dazu kamen die langen Fahrzeiten, weil man dort eigentlich nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln vorwärtskommen konnte, weder Auto noch Fahrrad waren eine sinnvolle Alternative. Nur leisten konnte ich mir das Ganze eigentlich nicht, es gab aber jobtechnisch so gut wie keine Alternative. Deutschland ist in der Hinsicht deutlich besser, weil hier nicht alles in einer Stadt konzentriert ist.

Mein letzter Wohnort war von den Voraussetzungen her ideal für mich. Kleinstadt auf dem Land (25000 Einwohner), mit Einkaufsmöglichkeiten für fast alles, mit Bahnhof, Krankenhaus und sauberer Meeresluft. Ich wohnte am Stadtrand in einer ruhigen Straße, war in 3 Minuten zu Fuß am Arbeitsplatz und in 4 Minuten am Ortsausgang. Ideal für Fahrradtouren, weil ich mich nicht erst durch den Stadtverkehr kämpfen musste um rauszukommen. Wenn ich Lust auf Kultur und Veranstaltungen hatte, war die nächste Großstadt nur 30km entfernt. Wäre es am Arbeitsplatz besser gelaufen, wäre ich bestimmt dort geblieben.

Jetzt wohne ich in einer kleinen Großstadt (für mich schon ziemlich an der Schmerzgrenze). Das einzig Positive ist, dass ich jetzt im ÖD arbeite, und weil dort die Gehälter sich nicht so sehr an die Lebenshaltungskosten richten, wie in der freien Wirtschaft, stehe ich finanziell recht gut da, weil diese Stadt im Vergleich noch relativ günstig ist. Damit habe ich auch schon alle Vorteile aufgezählt. Der einzige Grund, warum ich nicht ins Umland ziehe ist, dass ich hier auch das Glück hatte, eine gute Wohnung recht günstig bekommen zu haben. In eine richtige Großstadt zu ziehen, wäre schon aus finanziellen Gründen sinnlos, denn durch die höhere Miete hätte ich am Monatsende weniger in der Tasche.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, mir ein kleines Haus mit Garten zu kaufen, allerdings sind sie im näheren Umfeld Mangelware bzw. zu teuer, und da ich mich in den letzten Jahren zu sehr an einen kurzen Arbeitsweg gewöhnt habe, möchte ich nicht zu weit wegziehen. Außerdem weiß ich nicht, ob ich auch langfristig Lust hätte, mich mit einem Garten zu beschäftigen. Ich möchte aber langfristig bestimmt nicht hier im Stadtzentrum bleiben. Erstmal warte ich ab, denn es steht im Raum, dass mein Arbeitsplatz eventuell in ein Dorf in der Nähe zieht, sobald Klarheit herrscht, überlege ich weiter.
 
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