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Rauchverbot an öffentlichen Orten

  • Themenstarter Fußliebhaber84
  • Erstellt am

Soll in Deutschland flächendeckend ein Rauchverbot an öffentlichen Orten eingeführt werden?


  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    90
Fußliebhaber84
Benutzer195524  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Für den Schutz der Kinder verbietet Frankreich ab 01. Juli das Rauchen an öffentlichen Orten.

Ich als vehementer Nichtraucher kann das ganze nur gut heißen.

Wie steht ihr zu dem Thema? Sollten solche Rauchverbote auch in Deutschland eingeführt werden?
 
Bria
Benutzer65313  (37) Toto-Champ 2008 & 2017
  • #4
Für den Schutz der Kinder verbietet Frankreich ab 01. Juli das Rauchen an öffentlichen Orten.

Ich als vehementer Nichtraucher kann das ganze nur gut heißen.

Wie steht ihr zu dem Thema? Sollten solche Rauchverbote auch in Deutschland eingeführt werden?
Ja.

Weils sonst einfach nicht klappt. Ich wurde schon an zig öffentlichen Orten eingequalmt. Tut mir Leid für die rücksichtsvollen Raucherinnen, aber ich hab zb keine Lust, in der Schlange beim Metzger draußen eingequalmt zu werden.

Also...

Ja.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
Jeder, der einmal eine Müllsammelaktion mitgemacht hat, egal ob in der Stadt oder im Wald oder sonstwo, wird mir zustimmen: Was man am meisten findet, sind weggeworfene Kippen. Säckeweise.

Alles, was das Rauchen unattraktiver und weniger verbreitet macht, findet daher sehr meine Zustimmung. (Plus das angesprochene Problem mit Rauchern, die gerne ihre Kippen DIREKT vor dem Eingang von Geschäften rauchen, so dass man auf jeden Fall durch die Wolke durchmuss)

Es tut mir ja leid für die vernünftigen und rücksichtsvollen Raucher. Aber die stehen leider einer unerträglich großen Anzahl von Idioten in ihren Reihen gegenüber.
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #6
Nein, weil es sinnbefreit ist. Rein vom Gesundheitsaspekt ist Feinstaub ein wesentlich größeres Problem als wenn neben mir einer unter freiem Himmel raucht.
 
Milk&Apple
Benutzer200985  Öfter im Forum
  • #7
Ja, ich bin dafür. Bin schon zu oft durch Zigarettenrauch belästigt worden.

Für mich ist es unvorstellbar, dass in meiner Jugend sogar noch drinnen geraucht werden durfte. Tatsächlich darf in manchen Bundesländern, z.B. in Rheinland-Pfalz, noch immer in Kneipen etc geraucht werden. War für mich ein Grund dort keinen Kneipen-Karneval zu feiern. Bin froh, dass ich dort nicht lebe.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #8
Als jemand der durchaus auch schon mal ne Fluppe in der Hand hatte: Ich finde es schon vernünftig. Die Kultur, Kippen überall hinzuwerfen ist schon hart asozial.
 
V
Benutzer163532  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Mich stört der einzelne Raucher irgendwo auf dem Parkplatz nicht.
Aber wirklich schlimm finde ich vor allem Familienveranstaltungen. Wenn man da in einer Warteschlange für die Sommerrodelbahn steht und eingequalmt wird, das ist mir zuletzt z.B. in Erinnerung geblieben. Oder im Freizeitpark, während die Kids auf ein Foto mit dem Maskottchen warten.
Oder auf dem Festumzug, wo die Kinder Süßigkeiten einsammeln.
Und tatsächlich habe ich schon ein paar Mal freundlich (!) gefragt, ob die Person ein bisschen weiter abseits rauchen könnte und JEDES Mal wurde pampig bis aggressiv reagiert.
Ey, sorry. Ich weiß, dass es rücksichtsvolle Raucher gibt, aber leider halt auch verdammt viele asoziale. Man braucht sich nur die Bereiche um die Sitzbänke, Tischtennisplatten und Ähnlichem auf jedem beliebigen Spielplatz bei uns anzusehen. Immer voller Kippen.
 
Carignan
Benutzer177399  (42) Meistens hier zu finden
  • #11
Das schon erwähnte Abfallproblem kann ich nur bestätigen. Ein Teil meiner täglichen Arbeit besteht darin Abfall einzusammeln, selbst direkt vor den Aschenbechern liegen viele kippen einfach auf dem Boden und wenn man an einer Bushaltestelle steht ist es zu 95% sicher dass man zum Passivrauchen gezwungen wird. Von daher würde ich ein Rauchverbot in der Öffentlichkeit sehr begrüßen, man sollte eigentlich noch weiter gehen und es so machen wie Neuseeland: Die wollen bis in wenigen Jahren völlig Rauchfrei sein. Und ich finde wenn Kiffer in ein Haus einziehen wollen sollte das nur möglich sein wenn alle anderen Bewohner einverstanden sind.
 
Ananass
Benutzer182466  (49) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #12
Ich finde es sollte ein Menschenrecht sein, sich im gesamten öffentlichen Raum, rauchfrei aufzuhalten.
Die die rauchen wollen (müssen) sollen sich drum bemühen in einem abgesonderten, gekennzeichneten Bereich zu rauchen und nicht die nicht die Nichtraucher, dass sie nicht dem sinkenden Rauch ausgesetzt sind.
Gerade jetzt im Sommer finde ich, es ist mein Recht auch in der Gartenwirtschaft etwas feines zu essen ohne dass am Tisch neben an gequalmt wird.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #13
Für mich ging das gastronomische Leben erst damit wirklich los, dass das Rauchverbot in Gaststätten kam.
Wird geraucht, habe ich am nächsten Morgen davon eine Art Kater, kann nicht laufen (rennen) und bei zu viel Rauch entwickle ich leider auch nach einigen Stunden Symptome einer leichten Nikotinvergiftung.

Im Sommer nervt es mich, wenn man draußen sitzt und an den Nachbartischen gehen die Zigaretten an. Es stinkt, im Gegensatz zur sonst sauber wirkenden Luft hat man auf einmal etwas in der Nase, das sich nicht ausblenden lässt. In Finnland genieße ich gerade die Cafés, die in ihrem Außenbereich kein Rauchen zulassen und das ist wirklich angenehm.

Das Müllproblem ist da. Wir leben an einer Straße, in der viele Menschen langlaufen, die Häuser sind hoch und wer dort raucht belästigt zwangsläufig die hinter sich laufenden Menschen (geht stark bergab und der Rauch hält sich dort). Gelegentlich sammeln wir dort Zigaretten ein. Ich weiß, dass mehrere Menschen aus der Straße das tun und trotzdem reicht meistens eine kleine Tüte nicht aus und auch kleine Müllbeutel reichten bei mir schon nicht.
Für solche Bereiche wäre ich für ein Verbot — funktionieren würde das aber nur, wenn es auch Strafen geben würde. 50€ fürs Brechen des Rauchverbots im Verbotsbereich und 200€ beim Wegschnippen. Das Vollstrecken des Verbotes sollte sich für die Kommunen lohnen und insbesondere das Wegschnippen generiert eben auch hohe Folgekosten.
 
Gebäckträger
Benutzer209049  (30) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #14
Ich bin absolut dafür. Aber wenn es dann nicht einheitlich, für alle verständlich und ohne Schlupflöcher in ganz Deutschland umgesetzt wird, sehe ich da eher geringere Erfolgschancen.
Abgesehen davon müsste es dann auch konsequent durchgesetzt werden, mit empfindlichen Strafen. Denn wenn das so läuft wie jetzt teilweise, kann man es auch sein lassen. An den Bahnhöfen zum Beispiel interessieren die extra raucherbeeiche auch die wenigsten. Viele rauchen halt da wo sie gerade sind. Dem Sicherheitsdienst oder der Bundespolizei scheint das auch egal zu sein. Oder ich saß abends in der Kneipe und es wurde beschlossen das schon spät genug ist um auch innen zu rauchen.

Von daher müssten Behörden dann auch bereit sein das Verbot durchzusetzen bzw. auch die Kapazität dafür haben/bekommen.
 
Katzenauge123
Benutzer202690  (40) Öfter im Forum
  • #15
Ich wäre eindeutig für das Verbot.
Finde es erschreckend, wie egoistisch Menschen in der Menge rauchen, egal ob andere Nichtraucher oder gar Kinder daneben stehen.
Bei uns im Kraftwerk ist es super gelöst - da gibt es Raucherbereiche und ansonsten herrscht überall das Verbot.
 
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blackinmind
Benutzer27300  (48) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #17
Ich war selbst einen Großteil meines Lebens Raucher, habe vor 8 Jahren aufgehört und vermutlich hätte ich mich bis vor 8 Jahren hier anders zum Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und vor allem im öffentlichen Bereich geäußert.

Jedoch empfinde ich es heute meist als sehr störend, wie hier ja auch schon mehrfach geschrieben, wenn man irgendwo in Geschäfte oder andere Gebäude rein will und erstmal durch eine Rauchwolke durchlaufen muss, weil Raucher dort eben mal schnell ihre Kippen durchziehen müssen.

Noch viel schlimmer finde ich jedoch, und auch dass habe ich alleine gestern Nachmittag wieder mal feststellen müssen, wenn Raucher im Außenbereich von Gastronomie ihre Kippen anzünden müssen. Der Typ gestern, das kam erschwerend noch dazu, hat sogar gleich eine Zigarre im Biergarten quarzen müssen. Tisch natürlich mitten drin, egal wie der Wind stand, irgendjemand hat es immer abbekommen, viele Kinder anwesend. Das dort natürlich andere Leute am Essen waren, hat ihn selbstverständlich auch nicht gestört.

Und das habe ich häufig bereits in Speisegaststätten mit Außenbereich erleben müssen. Erstmal muss man den stinkenen Aschenbecher der Vorgänger vom Tisch stellen und wenn man dann sitzt, kommen kurze Zeit später andere Gäste, die noch vor der Bestellung sich die erste Kippe anzünden und garantiert die nächste anstecken, genau wenn mein Essen gerade serviert wird. Das ist assozial und rücksichtslos.

Klar, liegt letztlich bei mir, solche Gaststätten zu meiden bzw. beim Hausrecht des Betreibers, ob er eben Raucher zulässt oder nicht. Aber Alternativen gibt es oft nicht wirklich.

Also ja, ich bin durchaus für ein allgemeines Rauchverbot im öffentlichen Raum. Einerseits um Menschen vor Belästigung durch den Rauch zu schützen. Aber vor allem ist eine weitere Ächtung von Tabak in der Gesellschaft ein weiterer Schritt, dass immer weniger Menschen zu den Klimmstengeln greifen. Nur so lässt sich langfristig eine rauchfreie Gesellschaft erreichen. Über den Preis hat es ja nicht funktioniert. Wie oft habe ich in meiner Jugend von Leuten gehört "Wenn die Schachtel 5 Mark kostet, höre ich auf....". Ja nee, iss klar Heinz...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe ist Startseite
  • #31
Rauchfreie Gesellschaft = Daumen runter
Warum eigentlich? Also ernstgemeint.

Dass man all diejenigen, die jetzt schon rauchen, nicht kriminalisiert und Zwangsentwöhnt, ist ein valides Argument und vollkommen nachvollziehbar.

Aber was ist jetzt z.B. an dem Modell Neuseeland so schlimm, dass Kinder, die (hoffentlich) noch nie geraucht haben, dazu auch später im Leben nicht in der Lage sein werden? Dass die nie süchtig nach etwas werden können, das nachweislich Krebs verursacht, die Gewässer verunreinigt, hochgiftigen Sondermüll verursacht und keinen Nutzen hat, der nicht anders und mit weniger Nebenwirkungen genauso erzielt werden kann?

ich finde das nicht logisch.

Da finde ich ein Cannabis-Verbot sogar noch unlogischer als ein Zigaretten-Verbot, denn THC hat wenigstens einen erwiesenen und nebenwirkungsarmen Nutzen (Appetitsteigerung, nützlich beispielsweise in der Krebsbehandlung) und kann auch gegessen werden, so dass man niemand anderen damit belästigt und ist vollständig biologisch abbaubar.

Aber was ist der größere Nutzen von Zigaretten? (Und wenn mir jetzt hier einer mit persönlicher Freiheit kommt, kann ich nur sagen, dass die Marlboro-Werbung jahrzehntelang wohl deutliche Spuren hinterlassen hat)
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #48
Es geht nicht um logisch. Sondern um die Freiheit sich entscheiden zu dürfen. Ich als Erwachsener Mensch will die Freiheit zu entscheiden, Rauche ich oder nicht. Trinke ich Alkohol oder nicht. Kiffe ich oder nicht. Ich will nicht, dass mir der Staat das für mich entscheidet.
Darf ich unter Alkoholeinfluss Auto fahren? Zum Glück nicht! Wenn ich wegen zu schweren Entzugserscheinungen zu meinem eigenem Schutz und dem der Gesellschaft aus dem Verkehr gezogen werde, dann ist das gut so.
Du darfst es immernoch privat und in entsprechenden Clubs machen — du darfst nur niemanden mehr damit öffentlich beköstigen und wenn Nikotin für eine Person ein notwendiger Kick ist, dann gibt es wenig nervtötende Alternativen (Pflaster, Snus, Schnupftabak…)
Man muss dann halt sehen, inwieweit sich das ganze verlagert. Wir haben ja jetzt schon lauter keine Smartphonejunkies. Das Bedürfnis, welches die Zigarette befriedigt, wird nicht verschwinden, indem man sie verbietet. Und was ist, wenn diese Kinder anfagen Tabak anzubauen und den rauchen?
Wenn sie das im Privaten tun (was wahrscheinlich primär dem Nachteil, rauchende Eltern zu haben (dafür gibt es recht valide Daten) geschuldet ist, dann ist es für mich weniger ein Problem — auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass Menschen, die ihre Immobilie vermieten, durchaus das Recht haben sollten, Rauchen gegebenenfalls zu verbieten. Derzeit hat man als vermietende Instanz leider nur eine geringe rechtliche Handhabe.
Rauchen ist wie alle Süchte eine Selbstregulation. Es ist ja nicht jeder in der Lage sich anders zu regulieren.
Pflaster. Oder wenn jemand den Kick braucht (was ich durchaus nachvollziehen kann), dann funktionieren auch Snus. Es gibt Möglichkeiten und dafür muss man niemanden belästigen. Man würde auch keine alkoholkranken Mensch (der nicht primär psychisch, sondern auch stark körperlich abhängig ist) völlig alkoholisiert Menschen in einer Fußgängerzone anpöbeln oder Auto fahren lassen, weil Konzentration nicht anders möglich ist oder der Mensch das braucht, um Stress abzubauen. Es geht hier immerhin nur darum, das Rauchen so weit einzuschränken, dass andere Menschen nicht mitrauchen müssen und dass weniger Verschmutzung stattfindet.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #57
Ich finde Zigarettenrauch sowohl beim passiv rauchen, als auch wenn er kalt in den Klamotten steckt, so ekelhaft, dass ich noch nie einen einzigen Zug Zigarette geraucht habe. (Shisha habe ich ein mal probiert, weil das nicht so ekelhaft stinkt... aber es hat mir überhaupt nichts gegeben, so dass es bei drei Zügen an einem Abend blieb.)

Und natürlich fände ich es schön, so wenig wie möglich von Zigarettenrauch belästigt zu werden, den andere Menschen absondern. - Also insbesondere an allen Orten, an denen man sich länger aufhält (z.B. Außengastronomie).
Das Rauchverbot in der Innenraum-Gastronomie war in dieser Hinsicht schon ein ganz großer Gewinn.
Ich frage mich nur, ob und wie man da eine darüber hinausgehende, halbwegs faire Regelung finden kann, die einerseits möglichst viel Belästitung anderer Menschen verhindert (ich denke da an Dinge, wie rauchen auf dem Balkon, oder aus der Raucherwohnung ins Treppenhaus ziehender Rauch, der die Nachbarn im Mehrfamilienhaus viel stärker belästigen kann, als hier und da mal eine Rauchschwade im Biergarten) und andererseits nicht zu kompliziert, kleinteilig und willkürlich wird.


Allegiance147 Allegiance147
Auch wenn ich verstehe, dass Alkoholprobleme richtig übel sein können, sehe ich darin keine Rechtfertigung für ein Alkoholverbot, bzw. wohl eher Alkoholkonsum-Verbot in der Öffentlichkeit.

Im Gegensatz zum rauchen, wo der Konsum selbst Menschen in der Umgebung mit einem ekelhaft stinkenden, alles andere als gesundheitsfördernden Rauch belästigt, werden Menschen in der Umgebung ja nicht dadurch belästigt, dass jemand einen Schluck aus einer Bierflasche trinkt.
Wenn es etwas gibt, das Mitmenschen belästigen kann, ist das das Verhalten (stark) alkoholisierter Menschen, wobei das Verhalten von der Person und der konsumierten Menge an Alkohol abhängt, aber doch nicht davon, ob die Getränke in der Bar oder auf der Wiese im Park konsumiert wurden.

Und es ist ja auch so, dass es genügend Menschen gibt, die Alkohol in Maßen als Genussmittel konsumieren und damit niemanden stören, während beim rauchen schon der allererste Zug an einer einzigen Zigarette den ekelhaft stinkenden Rauch erzeugt, der andere Menschen stört.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe ist Startseite
  • #61
Man sollte Nikotin nicht gleichsetzen mit Zigarettenkonsum. Reines Nikotin ist sehr viel ungefährlicher als dieser Mischmasch an verschiedenen Mitteln, der in einer Zigarette enthalten ist (und der sehr, sehr viel süchtiger macht, als pures Nikotin das überhaupt könnte. Unter anderem ein Grund, warum die meisten Zigarren-Raucher mit längeren Entzugsphasen weniger Probleme haben als der durchschnittliche Zigaretten-Konsument)

Genau deshalb können die meisten Raucher auch nicht einfach auf Nikotinpflaster umsteigen und brauchen auch trotz dieser Hilfsmittel zur Entwöhnung noch einen starken Willen, um Rückfälle zu vermeiden. Denen fehlen dann häufig eher die anderen Chemikalien, die in einer Zigarette enthalten sind, und/oder die ritualisierte Handlung, die ja durchaus auch viel mit der Psyche macht. (Pawlows Hund lässt grüßen.)

Und wer Sorgen vor den Nebenwirkungen von Nikotin hat (die ja durchaus berechtigt sind), sollte seinen Kaffee-Konsum mal scharf im Auge behalten, denn Koffein und Nikotin sind chemisch ganz, ganz nah verwandt (weshalb auch viele Raucher einen überdurchschnittlich hohen Kaffeekonsum haben, da Nikotin die Koffeinwirkung beschleunigt)

Wenn es rein um Nikotin ginge, wäre das eine andere Diskussion. Wenn alle Raucher ganz einfach auf Pflaster umsteigen könnten, die sie auch hoffentlich fachgerecht entsorgen und nicht in die Gegend schnippen, wär das sehr, sehr viel einfacher.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe ist Startseite
  • #82
Das könnten Gaststätten aber auch einfach per Hausrecht regeln, dafür braucht es den Staat nicht.
Naja.... erinnerst du dich noch an die ganzen Aussagen der Dehoga usw., dass ja ALLE (TM) Gaststätten und Kneipen gaaaaaanz sicher pleite gehen werden, wenn das Rauchverbot in Innenräumen kommt, weil dann ja der Umsatz TOTAL einbrechen würde und das doch überhaupt gar nicht umsetzbar sei und blablablabla?

Also ich hab es noch im Ohr.

Von daher finde ich durchaus, dass einige Dinge eben gesetzlich und nicht über das Hausrecht geregelt werden sollten.

Und was beispielsweise an der Vorgehensweise von Neuseeland, das legale Erwerbsalter für Zigaretten immer weiter anzuheben, so dass schlicht keine neuen Raucher dazukommen, alle bisherigen Raucher aber ihre Glimmstängel weiter kriegen, falsch sein soll (außer einem "Ich will aber..." ), konnte mir jetzt auch noch keiner logisch erklären.


Aber ich persönlich würde mich ja ehrlicherweise schon mit Rauchverboten eben in Gaststätten (auch draußen), an Bushaltestellen/Bahnhöfen/U-bahnstationen, an Spielplätzen, Schulen und Parks zufrieden geben.
Noch viel besser fände ich allerdings, wenn auf die Filter Packungsweise Seriennummern aufgedruckt werden würden, so dass jede weggeworfene Kippe der Person, die sie gekauft hat, zugeordnet werden könnte. Dann Haftung für unfachgerechte Entsorgung mit 50 Euro pro weggeschnippte Kippe... hach, das wär fein. Dann würden vielleicht tatsächlich mal nicht nur alle behaupten, natürlich Aschenbecher zu verwenden und auch einen mitnehmbaren in der Tasche zu haben, sondern das wär dann mal tatsächlich so...
 
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LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #166
Ich bin zwar Nichtraucher, aber gegen ein Rauchverbot an öffentlichen Orten im Freien. Das ist in meinen Augen völlig übertrieben. So lange ich nicht mit Rauchern in Räumen „eingesperrt“ bin, kann ich mich bestens mit ihnen arrangieren.

Nur werden Gesetze, Regeln und Grundsätze des gesellschaftlichen Zusammenseins nicht daran entschieden, ob ein Michael Müller sich mit irgendwas arrangieren kann. Menschen sind nämlich verschieden. Das scheint dir irgendwie nicht klar zu sein.

Weil du ein Nichtraucher bist, und dich Rauch nicht stört, gehst du davon aus, dass er alle anderen Nichtraucher auch nicht stört. Ergo müssen alle Nichtraucher, die sich beschweren, übersensible Meckerer sein.

Das ist aber falsch. Es gab zum Beispiel Zeiten, da konnte ich laute Partys im Studentenwohnheim super gut ab. Trotzdem halte ich die allgemeinen Regeln zur Ruhestörung für richtig, weil sie betreffen nicht nur mein 20-jähriges Ich, sondern auch schwangere Frauen, alte Männer oder junge Kinder. Oder vielleicht auch 20-jährige Männer, die es halt mächtig stört. Es gibt Menschen, die sind lärmempfindlich und solche, die sind unempfindlich.

Regeln, die das Zusammenleben austarieren, müssen irgendwo einen Mittelweg finden zwischen verschiedenen Bedürfnissen. Dass dich etwas nicht stört, heißt aber nicht, dass du diesen Mittelweg darstellst. Vielleicht bist du auch einfach besonders unempfindlich.

Vor allem aber...

Dieses in meinen Augen hohl drehende Gesundheitsnazigetue finde ich falsch.

... ist es unfassbar arrogant und selbstzentriert, Menschen, die etwas stört mal pauschal "hohl drehendes Gesundheitsnazigetue" zu unterstellen. Das ist natürlich super bequem: Jeder, den etwas stört, das dich nicht stört, dreht hohl oder ist ein autoritärer Spinner. Da muss man sich dann auch nicht mit Argumenten auseinandersetzen, weil das eigene Gefühl wird zum Maßstab für die Realität der Welt.

Wenn es wirklich um Gesundheitsschutz ginge, gäbe es ganz andere Dinge, die man verbieten sollte.

Mit dem Argument kannst du generell immer alles ablehnen. Es gibt immer noch ganz andere Dinge, die geregelt werden müssten und aus irgendwelchen Gründen nicht geregelt werden können oder nicht geregelt werden.

Man könnte auch erstmal den Welthunger besiegen und für Weltfrieden sorgen.

Es gibt aber keinen Grund, nicht einfach trotzdem Dinge anzugehen, die sinnvoll sind. Auch wenn "diese andere Idee da" noch sinnvoller wäre.

Wenn Menschen in größeren Gruppen zusammenleben, braucht es gewisse Vereinbarungen. Vielleicht ist das Ding mit den Ruhestörungszeiten sogar ein recht brauchbarer Vergleich. Die werden bekanntlich auch nicht überall eingehalten. Aber den Leuten ist prinzipiell bewusst, dass es eine sinnvolle Idee ist, dass man anderen Leuten ab 23 Uhr ihren Schlaf gönnt. Wenn Rauchern bewusst wäre, dass der Rauch, den sie produzieren, selbstverständlich auch im Freien Menschen belästigt und stört, wäre ja schon was gewonnen.

Meinetwegen soll sich jeder auf die Art und Weise zugrunde richten, die ihm lieb ist. Zucker ist auch nicht gesund in Mengen. Aber Menschen, die zu viel Fett und Zucker essen, stören normalerweise dabei keine anderen Personen. Rauch stört halt. Ähnlich wie Lärm oder andere Belästigungen. Menschen haben das Recht, sich nicht von anderen Menschen belästigen zu lassen, egal um was es geht.

Wer soll denn ein Rauchverbot kontrollieren? Es fehlt doch heute schon an Außendienst-Mitarbeitern in den Ordnungsämtern und bei der Polizei.

Ich weiß nicht, wann bei dir das letzte Mal jemand in den Wagen geschaut hat und kontrolliert hat, ob du angeschnallt bist.

Kontrolliert auch kaum jemand (mehr) und trotzdem halten sich alle Leute dran. Und soll ich dir was sagen? Ich bin alt genug um mich daran zu erinnern, dass sich anfangs sehr viele Menschen da nicht dran gehalten haben. "Weil ich fahr ja nur kurz zum Bäcker."

Der Sinn und Zweck von Regeln erschöpft sich nicht alleine darin, ob sie auch kontrolliert und sanktioniert werden. Er beginnt bereits damit, dass sie überhaupt mal existieren. Ab da kann nämlich eine Verhaltensänderung im Kopf starten. Und irgendwann haben sich alle daran gewöhnt.

Mal ganz abgesehen davon, dass es dort draußen auch einfach sehr viele Menschen gibt, die sich generell an Regeln halten. Weil sie wissen, dass am Ende jeder irgendwie irgendwo mal davon profitiert, dass Menschen sich insgesamt an Regeln halten. Auch wenn niemand bestraft wird. Aber in der Tat müssen dazu die entsprechenden Regeln erstmal existieren. Dann haben Menschen das Gefühl, dass das "alle" betrifft und nicht nur sie selbst. Nennt man Gerechtigkeitsgefühl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #170
Das mit den Kindern ist ja auch immer ein Totschlagargument für die Seite, die sich auf der moralisch überlegenen Seite sieht. Damit kann man ja alles begründen. Es muss nur einer sagen " ja aber die Kinder" ... Und schon ist jeder der dagegen argumentiert ein Kinderhasser und böse.
Das ist nicht richtig. Wenn ich beispielsweise sage, wir brauchen zwingend Luftfilter in allen Kinderaufbewahrungsstätten, weil deren Gesundheit sowohl durch die wiederholten Covidinfektionen als auch durch Feinstaub, Schimmelbelastung usw. geschädigt wird, dann lautet die Reaktion in den meisten Fällen "zu teuer, dauert zu lange, wäre bestimmt laut, ist unnötig" - und zumindest letzteres stimmt einfach nicht. Es ist nur so, dass schon ein großer Konsens bestehen muss dass etwas wirklich schädlich ist, damit das Argument überhaupt zieht. Vorher ist es völlig wirkungslos.

Die Geruchsbelästigung ist ja das eine - ich persönlich, wenn ich nur mein eigenes Empfinden und meine Geruchsbelästigung berücksichtige, wäre ja eher für ein Verbot von Weichspüler (der übrigens in den meisten Fällen auch umweltschädlich ist) - aber dass Tabakrauch gesundheitsschädlich ist, auch für passiv Rauchende, das ist nun wirklich allgemein bekannt.

Irgendwo im Park oder auf der Straße, wo man üblicherweise nur an Rauchern vorbei geht und dann vielleicht mal 1-2 Atemzüge ihren Gestank abbekommt, fände ich ein Verbot auch übertrieben.
Vernünftigerweise - so finde ich - raucht man unterwegs auch nur dort, wo so wenig Menschen vorhanden sind, dass man nicht ständig wen, wenn auch nur kurz, vollqualmt. Dann kann man nämlich, wenn einem wer entgegenkommt (dass mich wer von hinten überholt kommt eher nicht vor) auch die Hand mit der Kippe mal ne halbe Minute locker runterhängen lassen und der hauchdünne Rauchfaden der dann noch entsteht (jedenfalls bei selbst gedrehten mit dünnem Papier, tatsächlich verwende ich für unterwegs dünneres als für daheim) ist, denke ich, für nen Atemzug erträglich, oder, man macht es einfach so wie ich es mache, weil Menschen nunmal dazu neigen auf für mich qualvolle Weise zu stinken, man hält für ein paar Schritte die Luft an.

Was ich so richtig, richtig scheisse finde ist dort zu rauchen, wo andere nicht ausweichen können. Am schlimmsten an überdachten Bushaltestellen wenn es regnet. Wenn ich nun unbedingt ums verrecken genau in dem Moment rauchen möchte, dann überlasse ich die trockene Bushaltestelle doch bitteschön den nicht rauchenden Menschen - sofern welche vorhanden sind, wenn welche hinzukommen frage ich ob es stört - und geh halt nen paar Meter weiter in den Regen. Wenn das nicht machbar ist kann das mit dem "jetzt rauchen wollen" ja nicht so nötig sein.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #181
Tut mir Leid, dass ich Dich enttäusche.
Ja. Vielleicht wäre es doch ganz gut, wenn man regelmäßig die AfD Ergebnisse im Osten auf irgendwelche anderen Ursachen als rechtsradikales Gedankengut diskutiert/gesehen haben möchte, NICHT auf den Begriff (Gesundheits-)NAZI zurückzugreifen für Menschen, die aus den verschiedensten Gründen, die ja hier auch nachvollziehbar dargestellt wurden, für ein Rauchverbot in der Öffentlichkeit sind.
Das, wie gesagt, obwohl ich aus verschiedenen Gründen immer noch neutral dazu stehe.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #188
Also ich fand die Coronazeit war ein prima Beispiel für teilweise völlig überzogene Verbote und Vorschriften. Man denke an die Verbote, dass man nicht alleine draußen auf einer Parkbank sitzen und lesen durfte, je nach Bundesland. An Gebärende mit FFP2-Masken. An Quarantäne über zwei Wochen, weil jemand in der gleichen Kita-Gruppe einen positiven Test hatte.
Natülich gab es da auch unsinnigen Kram - einige Punkte hast Du genannt, ich fand z.B. die zwei-Meter-Abstand-Regel beim Einkauf vollkommen albern, weil schon früh klar war, dass das so ziemlich genau garnichts bringt, mich aber dafür zu längeren Aufenthalten gezwungen hat. Aber, grade vor den verfügbaren Impfungen, da haben nicht "Rücksichtnahme" sondern "Vorschriften" die Wellen gebrochen und damit unzählige weitere Tote und langfristig geschädigte Menschen verhindert. Den Part findest Du doch vermutlich auch nicht schlecht?

Worauf ich hinaus wollte war aber vielmehr, es gibt Dinge, bei denen hilft "Rücksichtnahme fordern" genau garnichts, und Rauchen gehört dazu. Es gibt Menschen, von denen muss man das nicht fordern, die sind eh rücksichtsvoll, und es gibt andere, die lachen nur drüber. So wie es Menschen gab die von sich aus FFP getragen haben und andere, die es absolut nicht eingesehen haben, und die erst mit klaren Vorschriften dazu gebracht werden konnten.

Dass feste Regeln auch in Situationen gelten wo sie wenig Sinn ergeben ist klar, aber ich darf selbst auf einer komplett menschenleeren Straße die ich in beiden Richtungen mit ausreichend Abstand absichern lasse nicht ohne Führerschein Auto fahren. Nichtmal wenn ichs besser kann als manche Menschen über 85, die es sehr wohl dürfen. Regeln können nie jeden Einzelfall berücksichtigen, und bevor man sich dann drüber aufregt dass sie ein Einzelfällen doch überhaupt keinen Sinn machen und völlig überzogen sind oder stattdessen nicht genug wirken könnte man ja zumindest mal drüber nachdenken, ob der Nutzen so ganz allgemein nicht trotzdem gegeben ist.

Bei einem allgemeinen Rauchverbot an öffentlichen Plätzen sehe ich den Nutzen in einem Ausmaß gegeben, der meiner Meinung nach die potentiellen Nachteile für Individuen ausreichend legitimiert.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #215
Jetzt muss ich dich aber doch mal fragen, wenn wir doch darüber einig sind, dass Rauchen stark abhängig und süchtig macht, bei welcher anderen Sucht du denn KEINE Maßnahmen zu Prävention und Senkung der Zahlen siehst und es Süchtigen erlaubt wird, ihre Sucht ganz offen und ohne jegliche gesellschaftliche Zurückweisung auszuleben und mehr noch, die Mehrheitsgesellschaft dazu aufgefordert wird, auf die Bedürfnisse von Süchtigen Rücksicht zu nehmen?
Eigentlich wollte ich in diesem Faden nicht mehr mitdiskutieren. Aber da du mir direkt eine Frage stellst, kann ich ja wohl nicht anders ohne unhöflich zu sein.
Da kommen jetzt m.E. verschiedene Dinge ins Spiel.
Ich möchte nochmal klar stellen: Meine Ablehnung bezieht sich auf ein KOMPLETTES Rauchverbot im öffentlichen Raum und auf die hier im Thread besonders stark vertretene Begründung der "Störung" durch den Zigarettenrauch. Gegen Rauchverbote in spezifischen Situationen, in denen Nicht-Raucher quasi gezwungen sind, sich dem Rauch auszusetzen, ohne ihm entgehen zu können, habe ich mich nie ausgesprochen. Da kann man m.E. gerne auch "strenger" sein als bisher (z.B. bezogen auf Freiluftveranstaltungen wie Fußballspielen, direkt an Bushaltestellen etc.). Das ist aber genau NICHT das Thema diese Threads, sondern eben ein komplettes Verbot im öffentlichen Raum, selbst wenn Nicht-Raucher gar nicht in relevanter Weise gestört würden.

Du bringst jetzt einen anderen Aspekt, nämlich die generelle "Anti-Raucher-Prävention" ins Spiel. Das ist wohl auch eine der offiziellen Begründungen für das komplette Rauchverbot im öffentlichen Raum in Frankreich, das ja Ausgangspunkt für diesen Faden war.
Das ist m.E. gegenüber dem "Störgefühl" ein deutlich gewichtigeres Argument.
Ja, es ist durchaus nicht abwegig anzunehmen, dass durch ein komplettes Rauchverbot im öffentlichen Raum das Rauchen dermaßen "unattraktiv" und "gesellschaftlich geächtet" kommuniziert wird, dass in Zukunft evtl. weniger junge Menschen mit dem Rauchen anfangen, was angesichts der schlimmen Folgen des Rauchens durchaus eine gesellschaftlich legitime Zielgröße ist.

Ein komplettes Rauchverbot im öffentlichen Raum ist ja eigentlich nichts anderes als ein staatliches Drogenverbot durch die Hintertür. Hintertür deswegen, weil es die Droge nicht explizit verbietet und die Produzenten der Droge (Tabakkonzerne etc.) direkt sanktioniert, sondern die süchtigen Konsumenten zur Verantwortung zieht. Schon hier habe ich ein "Störgefühl".
"Psychologisches" Präventionsmittel sind dabei Ausgrenzung, Drangsalierung und "moralisieren" gegenüber suchtkranken Menschen. Das lehne ich persönlich eben einfach ab, egal, ob evlt. der Zweck die Mittel heiligt!

Nochmal: Nur weil das hier ja offenbar manche nicht verstanden haben. Mein Problem ist hier nicht, dass es Regelungen bezüglich rauchfreier Orte gibt. Das ist natürlich vollkommen legitim. Ich habe nur ein Problem mit einem generellen Rauchverbot im öffentlichen Raum. Das hat für mich eine völlig andere Qualität.

Also, ja, Alkohol fällt mir da noch ein, wobei es selbst da diverse Einschränkungen (Straßenverkehrstauglichkeit, Führen sonstiger Maschinen, bei der Schuldfrage in diversen Straf- und Zivilprozessen) gibt und offensichtlich betrunkene Personen sehr wohl gesellschaftlicher Ablehnung ausgesetzt sind.
Es gibt allerdings kein generelles Alkoholtrinkverbot im öffentlichen Raum. Das würde ich auch genauso ablehnen wie ein generelles Rauchverbot. Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es in manchen Ländern ähnliche Konstrukte. Da darf man z.B. im öffentlichen Raum (allerdings durchaus in der kommerziellen Gastronomie, also dort, wo es ums Geschäft geht) kein Bier trinken, außer man hat eine Papiertüte um die Flasche gewickelt. Ja, natürlich lehne ich sowas ab! Das ist Bigotterie pur und bringt - auch präventiv - überhaupt nichts.

Aber sonst so? Ist doch schlicht bei keiner Sucht so, als ob das irgendwie im öffentlichen Raum stattfindet und alle das einfach nur akzeptieren sollen. Und bei egal welcher Sucht, wenn das auffällig und störend wird, wird doch eingeschritten, sei es, dass die Polizei den Heroinjunkie von der Straße aufsammelt, oder dem Tierhorter die Tiere weggenommen werden oder oder oder.
"Tierhorter" sagt mir gerade nichts. Aber ja, ich finde eine Drogenpräventionspolitik, die primär auf Ausgrenzung von Süchtigen und "Moralisieren" setzt immer problematisch. Natürlich gilt das auch für Heroinsüchtige. Da ist die Praxis teilweise ja besonders schlimm.

Ich versteh da jetzt nicht, was die Sucht nach Nikotin so besonders machen sollte, als dass sie sich Sonderrechte rausnehmen könnte, was die Belästigung der Mitmenschen angeht.
Natürlich nichts. Ich sehe eine auf Verbote, Moralisierung, Ausgrenzung und Drangsalierung von Suchtkranken beruhende Drogenpräveniton auch bei anderen Suchtmitteln extrem kritisch.

Die Regulierungen wie in Singapur scheinen mir vernünftig. Dort gilt in der Öffentlichkeit erst mal ein strenges Rauchverbot, dafür aber verschiedene Zonen in denen die Junkies ihre Sucht ausleben können. Wer Kippen wegwirft kann auch mit Prügelstrafe rechnen.
Wenn es zumindest Zonen gibt, in denen man noch rauchen darf, dann ist das zumindest "liberaler" als das, was hier mehrheitlich gefordert wird.
Und das in einem Staat wie Singapur mit zweifelhafter Demokratie, das "Prügelstrafen" und die Todesstrafe umsetzt. Nur so viel: Staaten mit Prügel- und Todesstrafe sind für mich schon mal prinzipell per se als "Vorbild" völlig desavouiert, weil prinzipiell unzivilisiert, egal ob sie Nordkorea, USA, Saudi-Arabien, Singapur oder Iran heißen.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #216
Kippenwegwerfen unter Strafe stellen wäre ein Anfang.
Kann man die Filter nicht gegen eine umweltverträglichere Variante ersetzen? Papierfilter sind z.B. in der Chemie recht verbreitet.
Dass das achtlose Wegwerfen von Kippen unter Strafe gestellt ist, gibt es in Italien seit Jahren. Finde ich ansgesichts der Umweltschädlichkeit von Zigarettenkippen sehr positiv. Jedem Raucher kann zugemutet werden, seine Kippe anders zu entsorgen. Das gilt natürlich für Kaugummis, Snackverpackungen etc. genauso. Das hat m.E. aber absolut nichts mit dem Thema des Fadens zu tun.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #217
Das gilt natürlich für Kaugummis, Snackverpackungen etc. genauso.
Weil das ganz zu Beginn schonmal aufkam:
Ja, das ist so, ist auch nicht schön, geht es aber nicht auch um die Giftstoffe und den besonders hartnäckigen Filter? Also, dass das noch blöder für die Natur als ein Bonbonpapier und auch einfach auch eine Mengenfrage? Wie viele Kippen werden geraucht, wie viele Bonbons gelutscht?
Durch die besondere Giftigkeit kommt übrigens auch noch die Problematik dazu, dass hungrige Tiere so Gift essen. Da ist zwar Müll ganz generell ein Problem, so verhungern ja z.B. viele Meerestiere, weil ihr Magen voller Müll ist, aber hier kommt eben nochmal giftiger Müll dazu. Also, ja, kann man gerne generell dagegen vorgehen, aber Kippen sind eben trotzdem nochmal problematischer als Bonbonpapiere.
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #218
Das ist aber genau NICHT das Thema diese Threads, sondern eben ein komplettes Verbot im öffentlichen Raum, selbst wenn Nicht-Raucher gar nicht in relevanter Weise gestört würden.
Und genau das ist halt falsch. Deswegen auch:
Nur weil das hier ja offenbar manche nicht verstanden haben.
Du hast offenbar nicht verstanden, wen du hier alles mit deinem "Gesundheitsnazi"-Rundumschlag in einen Topf geworfen hast. Und jetzt schaffst du es nichtmal, das wenigstens einzusehen.
Aber gut: Damit setzt du eine schöne Tradition fort, die schon vor Jahren begonnen hat:
Nur auf Bahnsteigen müßte man mal härter durchgreifen.
Worauf mir erwidert wird:
Genau! Und jeder Raucher sollte demnächst einen gelben Stern am Revers tragen müssen.
In diesem Sinne vielen Dank.
 
N
Benutzer197010  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #219
Ja, es ist durchaus nicht abwegig anzunehmen, dass durch ein komplettes Rauchverbot im öffentlichen Raum das Rauchen dermaßen "unattraktiv" und "gesellschaftlich geächtet" kommuniziert wird, dass in Zukunft evtl. weniger junge Menschen mit dem Rauchen anfangen, was angesichts der schlimmen Folgen des Rauchens durchaus eine gesellschaftlich legitime Zielgröße ist.
Ich stimme, wie man meinen vorherigen unschwer entnehmen dürfte, Deinem Beitrag komplett zu, insbesondere der nochmaligen Klärung, worum exakt es hier geht , vielen Dank dafür.
Allein bei dem zitierten Absatz bin ich mir unsicher. In meiner Jugend war die komplette Ächtung von Drogen ein wesentlicher Grund für deren Attraktivität (inkl. Nikotin und Alkohol, aber eben auch Marihuana, Heroin etc.). Die Kinder aus den Familien und an den Schulen, an denen die Ächtung am rigidesten war, haben im Verborgenen (die Parkhäuser neben Schulen waren z.B. ein beliebter Konsum-.und Umschlagplatz und abends die Spielplätze; scheint den Kippen und mitunter Spritzen dort nach noch heute so zu sein) am extremsten konsumiert. Die einzige Lehrerin, die Erfahrung in der Drogenprävenation hatte (ihr früherer Job) und die Kids erreicht hat, wurde von reaktionären Eltern mit Disziplinarverfahren überzogen, weil sie eine aufgeklärte Haltung einnahm und das zero tolerance-Klima kritisierte, das die Probleme unsichtbar machte statt löste (und wahrsch. weil den Saubermann-Eltern unangenehm war, dass gerade ihre Kinder schon druff in den Unterricht kamen).
Meine persönliche Linie ist darum (politisch wie meinem Kind gegenüber): Mehr Aufklärung über Risiken und Nebenwirkungen sowie Umgang mit Suchtverhalten. Rigide Verbote sind kontraproduktiv.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #220
Die Kinder aus den Familien und an den Schulen, an denen die Ächtung am rigidesten war, haben im Verborgenen (die Parkhäuser neben Schulen waren z.B. ein beliebter Konsum-.und Umschlagplatz und abends die Spielplätze; scheint den Kippen und mitunter Spritzen dort nach noch heute so zu sein) am extremsten konsumiert
Könnte Korrelation statt Kausalität sein. Es ist anzunehmen, dass das grundsätzlich rigide Elternhäuser mit starren Strukturen, Leistungsdruck und vielleicht auch Bestrafung und ähnliches waren. Diesen Zusammenhang kenne ich nämlich mit Jugendlichen und Drogen. Das Entfliehen von autoritären Elternhäusern und den Problemen (z.B. in Schule), die damit einher gehen.
 
N
Benutzer197010  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #221
Könnte Korrelation statt Kausalität sein.
Ja. Oder Multikausalität, eindimensional läuft das sicher nicht. Das ändert in meinen Augen aber nichts an meiner Schlussfolgerung.
 
Camellia
Benutzer184772  Öfter im Forum
  • #222
Kippenwegwerfen unter Strafe stellen wäre ein Anfang.
Es ist ja eigentlich generell verboten, seinen Müll auf die Straße/in die Umwelt zu werfen. Darunter fallen dann auch Zigarettenstummel.
Zudem, gibt es in vielen Städten und Gemeinden nochmal extra für das Kippen wegschnippen zum Teil nicht geringe Bußgelder:
NRW-Kommunen erhöhen Bußgelder - Kampf gegen Kippenschnippen
(Es gibt viele Artikel im Netz zum Thema - habe jetzt einfach mal einen herausgepickt, wo ein paar Bußgeld-Beträge genannt werden.)

Im obigen Artikel von 2019 wird z.B. erwähnt:
Köln - 50€
Düsseldorf - 10€
Aachen - 30€
Essen - 35€
Bielefeld - 40€
Lüdenscheid - 100€
Da der Artikel schon ein paar Jahre alt ist, sind die Bußgelder inzwischen evtl. auch schon erhöht worden.

Wenn diese Bußgelder aber nicht, oder kaum verhängt werden, nutzt es nicht viel.
Dazu, wie oft diese Bußgelder verhängt werden, habe ich keine konkreten Infos gefunden.

Kann man die Filter nicht gegen eine umweltverträglichere Variante ersetzen? Papierfilter sind z.B. in der Chemie recht verbreitet.
Das könnte man mit Sicherheit. Es gibt plastikfreie Papierfilter zu kaufen, für Leute, die ihre Zigaretten selbst drehen und auch fertige Zigaretten, die einen Papierfilter haben.
Da wäre ich auch sehr dafür, dass es gesetzlich vorgeschrieben wird, dass nur plastikfreie Papierfilter verwendet werden dürfen. Das löst nicht das Giftproblem, aber zumindest das Mikroplastikproblem könnte damit etwas eingedämmt werden.

Ich bin ja selbst Raucherin, habe aber schon seit ca. 15 Jahren immer einen kleinen Taschenaschenbecher einstecken. Es wäre so einfach, dieses Müllproblem durch Kippen einzudämmen, wenn Raucher generell solche Taschenaschenbecher verwenden würden.
Aber mir war früher die Problematik auch nicht bewusst und ich habe meine Kippen in den Rinnstein geworfen, wenn kein Mülleimer in der Nähe war, mit dem Gedanken, dass die ja in der Stadt von den Straßenkehrmaschinen wieder beseitigt werden.
Heute weiß ich, dass eben die Giftstoffe in den Kippen, die durch Regen ausgeschwemmt werden ein großes Umweltproblem sind und bis mal eine Straßenkehrmaschine den Rinnstein säubert, sind die Giftstoffe schon längst ausgewaschen worden und mit dem Wasser in den Boden und die Kanalisation gelangt.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe ist Startseite
  • #223
casanis casanis Danke für deine Erklärung. Wir sind zwar inhaltlich in Teilen unterschiedlicher Meinung, aber ich kann deine Meinung jetzt zumindest besser nachvollziehen.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #224
Ein komplettes Rauchverbot im öffentlichen Raum ist ja eigentlich nichts anderes als ein staatliches Drogenverbot durch die Hintertür. Hintertür deswegen, weil es die Droge nicht explizit verbietet und die Produzenten der Droge (Tabakkonzerne etc.) direkt sanktioniert, sondern die süchtigen Konsumenten zur Verantwortung zieht. Schon hier habe ich ein "Störgefühl".
Aber es wird ja keine Droge verboten. Rein theoretisch können Snus, Schnupftabak und Nikotinpflaster stattdessen verwendet werden.
Gerade Snus nerven weniger, zwingen niemanden zum Mitrauchen und brennen nicht im Wald — sie sollten aber auch fachgerecht entsorgt werden.
Man würde lediglich eine, bzw. zwei problematische Konsumformen einschränken.
Mir würde tatsächlich ein Verbot an Haltestellen, bei Festivals, Feiern, Außenbereichen von Cafés und Fußgängerzonen schon weit entgegenkommen.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #225
Also mir fallen schon einige Süchte ein, die im öffentlichen Raum befriedigt werden - allen voran Zucker, Koffein, Alkohol... und Alkohol ist ja nun auch für das Umfeld gefährlicher, gerade beim Autofahren oder durch alkoholbedingte Ausfallerscheinungen wie Aggressionen. Das stinkt halt nicht und macht weniger Müll und ist gesellschaftlicher anerkannter - aber "besser" ist es nun auch nicht.

Ich vape halt sehr gerne, halte mich aber da zurück, wo viele Menschen sind. Ich weiß ja, dass es für viele unangenehm riecht und wo manche Leute bei dem kalten Tabakgeruch den Brechreiz kriegen, sind es für andere die künstlichen Gerüche der Vapes. Ich wüsste aber nicht, warum ich es lassen soll, wenn ich draußen spazieren gehe, mit Freunden ein Glas Wein trinke (die es nicht stört) oder alleine Autofahre.

Für Kinder und Jugendliche sind Vapes natürlich gefährlich, das ist ähnlich, wie die Diskussion um die Alcopops - die fand ich mit 18, 19 wirklich toll und dann hieß es, dass es für Kinder so gefährlich ist, weil man den Vodka nicht schmeckt und die Teile wurden unendlich teuer. Heute trinkt man dann halt Lillet Wild Berry, das ist ähnlich süß und wenig bitter, aber auch nicht ohne Umdrehungen.

Es gibt halt viele gesellschaftliche Probleme und Raucher sind eins davon - ebenso wie Alkoholabhängige, Fettsucht, Zuckersucht usw., dass das alles nicht gesund ist weiß man. Und trotzdem ist es für viele Menschen auch ein Genussmittel oder stark ritualisiert, wird mit Wohlbefinden assoziiert und das ist ja per se auch in Ordnung. In der Außengastronomie Leute beim Essen zuzuqualmen, geht gar nicht und das hat auch was mit normalem Anstand zu tun, dass man das lässt. Ich fand es auch echt eklig, als wir eine Putzfrau hatten, die stark geraucht hat und alles nach kaltem Rauch roch, wenn sie weg war. Aber das würde sich durch ein Rauchverbot im öffentlichen Raum auch nicht ändern, weil sie zu Hause machen kann, was sie möchte (und selbst da gibt es Einschränkungen in Mietwohnungen und Eigentumswohnungen, wozu ich keine eindeutige Meinung habe).

Für mich wäre wirklich die Priorität, diese Unsitte des Kippen wegwerfen auszumerzen - und da Rauchverbote zu verhängen, wo viele Menschen auf engem Raum sind, gerade auch draußen.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe ist Startseite
  • #226
Zucker und Fett machen aber im Gegensatz zu Zigaretten nicht zwangsläufig süchtig und es gibt bei denen auch definitiv ein absolut unbedenklichen Maß, das völlig gefahrlos auch regelmäßig konsumiert werden kann. Die meisten Leute können Zucker essen, ohne danach süchtig zu werden. Zumal der halt ein Grundbaustein der Nahrung ist, ebenso wie Fett. Das ist halt doch schon ein erheblicher Unterschied, auch wenn viele Raucher das echt gerne ausblenden.

Aber es gibt halt schlicht nur die Menge 0, die bei Zigarettenkonsum unbedenklich ist. Und absolut keine nahrungstechnischen Notwendigkeit.
Und leider greift wegen Passivrauchen da die Eigenverantwortung zu kurz, eben weil man da nicht nur für sich selbst verantwortlich ist, sondern alle rundherum schädigt.

Könnte man Zigaretten essen oder könnte man da problemlos auf Nikotinpflaster umsteigen, wär das Thema denke ich völlig anders und auch weniger emotional.

Aber wie schon gesagt, die Entsorgung vernünftig regeln und zumindest bei Veranstaltungen, Gastronomie und an Bushaltestellen etc. würde den meisten Nichtrauchern schon absolut ausreichen.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #227
Zucker und Fett machen aber im Gegensatz zu Zigaretten nicht zwangsläufig süchtig und es gibt bei denen auch definitiv ein absolut unbedenklichen Maß, das völlig gefahrlos auch regelmäßig konsumiert werden kann. Die meisten Leute können Zucker essen, ohne danach süchtig zu werden. Zumal der halt ein Grundbaustein der Nahrung ist, ebenso wie Fett. Das ist halt doch schon ein erheblicher Unterschied, auch wenn viele Raucher das echt gerne ausblenden.
Natürlich ist das ein erheblicher Unterschied, aber mir ging es mehr darum, zu betonen, dass es viele Genussmittel gibt, die nicht gesund sind und die trotzdem eben auch öffentlich stattfinden. Ich bin ja selbst fast immer Nichtraucher gewesen, ab und zu mal Partyraucher, eine Weile mochte ich Shishas und nun mag ich halt meine Vapes, weil sie keinen Tabak haben und ich Tabak mit zunehmendem Alter einfach richtig fies finde.

Nikotin mag ich aber, ebenso, wie ich die berauschende Wirkung von Alkohol, die aufputschende Wirkung vom Kaffee, Zucker und salzigen Snack mag, obwohl ich weiß, dass das alles nicht gesund ist. Sind auf 40,5 Lebensjahre vielleicht 40, die ich rauchfrei war, aber ich führe die Diskussion unabhängig von meinen eigenen Gewohnheiten. Ich bin halt kein Mensch, der schnell von irgendwas abhängig wird und ich genieße bestimmte Dinge, auch wenn sie nicht gesund für mich sind. Nicht alles ist immer so schwarz weiß wie dieser Thread.

Andere Leute mit meinen Gewohnheiten nicht zu nerven, ist mir trotzdem wichtig und ich habe noch nie irgendwo Müll entsorgt, wo er nicht hingehört. Ich würde auch nicht mit einer Flasche Bier auf einem Spielplatz stehen, bestimmte Dinge gebietet einem ja schon das allgemeine Anstandsgefühl. :zwinker: (Und ich finde den Geruch von ausgelaufenem Bier und gegorenen Getränkeresten an Mülleimern auch extrem widerlich). Es ist aber nicht so, dass das Anstandsgefühl bei Rauchern generell nicht vorhanden ist, genauso wenig, wie generell alle Hundehalter die Haufen nicht wegräumen oder alle Biertrinker die Dosen in die Landschaft schmeißen. Dass das passiert, ist ein Ärgernis, aber ob es für ein Verbot des gesamten Konsums ausreicht, wage ich zu bezweifeln.

Wenn man natürlich nur militante Nichtraucher gegen Raucher aufrechnet, die überall ihre Kippen hinschmeißen und Leute zuqualmen, die auf den Bus warten oder nett essen gehen wollen, ist doch klar, wie das Ergebnis aussieht. :zwinker: Ich bin da einfach nicht so streng unterwegs, solange keiner gestört wird. Dass man Regelungen brauchen könnte, die die Störungen reduzieren, sehe ich auch so. Ich bin aber nicht für flächendeckende Verbote unabhängig von tatsächlichen Störungen. Es ist ja immer noch ein Rechtsstaat und für Eingriffe braucht man gute Gründe. Es gibt gute Gründe, aber "Ich mag den Rauchgeruch nicht" ist eben was anderes als "Es wäre auch für alle gesünder". Man braucht nicht für jedes unvernünftige und ungesunde Verhalten "gute Gründe". Gewisses riskobehaftetes Verhalten wird man immer in einer Gesellschaft finden und man muss schauen, wie man es abwägt und welche Risiken man so schwer wertet, dass man daraus ein Verbot ableitet.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #228
Es ist halt irgendwie auch ein Aspekt von "Gelegenheit macht Diebe" dabei.

Würde mir groß was fehlen, gäbe es am Bahnhof keine ausgewiesene Rauchzone? Ehrlich gesagt, nein. Aber wenn es eine gibt (und die angemessen ist, also nicht mitten zwischen anderen Reisenden), dann nutze ich sie, wenn es Wartezeit zu überbrücken gibt.

Würde mir was fehlen, wären Aussenbereiche von Bars rauchfreie Bereiche? Ja, ein bisschen, besonders wenn man abends länger mit nem Cocktail dort sitzt. Andererseits hab ich den auch aus anderen Gründen schon "to go" gewählt, und, wenn ich drinnen sitze, dann gehts ja eh auch problemlos ohne. Aber wenn da halt Aschenbecher stehen ist die folgende Handlung naheliegend.

Und so zieht sich das durch, lauter ich sag mal "kleine Aufforderungen" die neben Routine und Gewohnheiten... also neben einer kleinen Empfindung von "mir wird was weggenommen" in dem Fall, so schlecht fänd ichs sogar für mich selbst nicht. Ein Teil des Spaßes, das "Zigarette drehen", das wäre mir vermutlich eh weiterhin überall erlaubt :grin: - und wenn nicht, auch kein Drama.
 
Nachtwächter
Benutzer84435  Meistens hier zu finden
  • #229
Und das in einem Staat wie Singapur mit zweifelhafter Demokratie, das "Prügelstrafen" und die Todesstrafe umsetzt. Nur so viel: Staaten mit Prügel- und Todesstrafe sind für mich schon mal prinzipell per se als "Vorbild" völlig desavouiert, weil prinzipiell unzivilisiert, egal ob sie Nordkorea, USA, Saudi-Arabien, Singapur oder Iran heißen.

Naja, wenn die Singapurer durch das Frankfurter Bahnhofsviertel gehen würden sie uns auch für prinzipiell unzivilisiert halten. Westliche Moralapostelei interessiert den Globalen Süden nicht mehr und wir sollten erst mal bei uns aufräumen.
 
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