• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Prostitution abschaffen?

Was sollte man unternehmen?


  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    140
Ritter Lanze
Benutzer117428  Benutzer gesperrt
  • #1
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Eine neue Aktion von Frau Schwarzer. EMMA fordert die Abschaffung der Prostitution. Sie hat einen Brief an Angela Merkel geschikt um eine entsprechende Gesetztesänderung zu erwirken, unterzeichnet von 90 Prominenten.

Nach Meinung der Unterzeichner sollen Freier künftig geächtet oder eventuell bestraft werden. Weitere Punkte auf der Liste: Präventions- und Aufklärungsarbeit, Unterstützung von Frauen, die aus dem Beruf aussteigen wollen, sowie Maßnahmen, "die kurzfristig zur Eindämmung und langfristig zur Abschaffung des Systems Prostitution führen".

http://www.spiegel.de/panorama/emma...ichnen-brief-gegen-prostitution-a-930377.html

Wie ist eure Meinung dazu?
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #2
Massnahmen gegen Zwangsprostitution finde ich absolut unterstützendswert.
Ein genereller Verbot von Prostitution ist in meinen Augen allerdings alles andere als positiv zu sehen. Ich sehe keinen Grund, diesen Beruf abschaffen zu wollen, wenn er freiwillig ausgeübt wird.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #3
Ich finde auch Maßnahmen gegen Zwangsprostitution absolut richtig und finde es auch gut, wenn dort mehr gegen die Freier vorgegangen wird.

Eine allgemeine Ächtung der Prostitution halte ich für nicht zielführend, weil das nur zu mehr Illegalität führt.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #4
Ach ja...die liebe ambivalente Frau Schwarzer...
Hat sie nicht für diese komische Zeitung geschrieben? Ich meine die, die prostituierte nackt fotografiert hat, um sie als "Studentin" auszugeben...da waren doch Artikel von dieser Person direkt daneben...

Ich glaube diese Frau hat irgendwas zu verarbeiten, denn mit so viel Wut immerzu gleichzeitig als die Retterin der Welt dastehen zu wollen, kann keinem gesunden Geist entsprungen sein.
Meine Meinung..aber ich bin halt nur ein Mann. :grin:
 
G
Benutzer Gast
  • #5
Sehe ich genauso. Zwangsprostitution geht gar nicht, dagegen muss was unternommen werden!
Freiwillige Prostitution kann mann doch gar nicht verbieten. Ist halt ein Job, wenn Frau ihn gerne macht dann soll man sie lassen.
 
Chabibi
Benutzer20341  Sehr bekannt hier
  • #6
Ich finde auch Maßnahmen gegen Zwangsprostitution absolut richtig und finde es auch gut, wenn dort mehr gegen die Freier vorgegangen wird.
Merke ich als Freier ob die Prostituierte das freiwillig macht oder gezwungen wird ?
 
H
Benutzer137374  (52) Benutzer gesperrt
  • #7
Wie ist der genaue Wortlaut der Umfrage in der Emma? Dass sich Prominente dafuer einsetzen, dass man Gesetze dergestalt veraendert, dass Frauen nicht illegal von Maennern (Zuhaeltern) ausgebeutet werden koennen, finde ich nicht verwunderlich und richtig. Ein generelles Verbot des aeltesten Berufes der Welt zu fordern, ist hingegen laecherlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Prominenten auf dem cover bei sowas mitmachen.

Huhngesicht
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #9
Die Argumentation geht in die Richtung, dass ein erschreckend kleiner Anteil sich tatsächlich (dauerhaft) freiwillig prostituiert, und viele die freiwillig beginnen, später aussteigen wollen und nicht können.
Das sind schon Punkte, die man bedenken muss, wie ich finde.

Problematisch ist wohl auch, dass durch die Legalisierung der Prostitution, Menschenhandel Tür und Tor geöffnet wurde. Die Polizei hat kaum Eingriffsmöglichkeiten dagegen, weil auf den ersten Blick alles in Ordnung ist und sie keinen rechtlichen Anlass haben, Bordelle zu durchsuchen. Dadurch gibt es viele unfreiwillige und auch minderjährige Prostituierte.

Dennoch sehe ich ein generelles Verbot skeptisch, ich denke, es ist zu kurz gedacht. Eine Gesetzesänderung müsste auf jeden Fall her. Zum Beispiel darf aktuell jeder (incl. vorbestrafte Menschenhändler) ein Bordell eröffnen und es gibt einfach nicht hinreichende Auflagen dafür. Ich finde auch, in so einem sensiblen Bereich, müsste es generell strenge Kontrollen geben und es kann nicht sein, dass die Polizei keine Eingriffsmöglichkeiten hat.

Interessant dazu ist auch dieser Artikel zum nordischen Modell und seinen Vor- und Nachteilen:
http://www.spiegel.de/politik/ausla...glueckliche-huren-gibt-es-nicht-a-515779.html
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #10
Im Bereich der Prostitution gibt es sicherlich Missstände, aber ich glaube nicht, dass man dieses Urteil pauschal auf die ganze Branche ausdehnen kann.

Außerdem lassen sich Kontrollen und Sozialarbeit in dem Bereich nur schwer durchführen, wenn das ganze Gewerbe in den Untergrund gedrängt wird. Und wenn Prostitution per se illegal ist, verlieren Zwangsprostituierte, von Freiern oder Zuhältern misshandelte Prostituierte, betrogene/ausgeraubte Kunden etc. faktisch jeden Rechtsschutz, wenn sie sich in der Illegalität bewegen.
 
Ritter Lanze
Benutzer117428  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #11
Wie ist der genaue Wortlaut der Umfrage in der Emma?

Das war keine Umfrage sondern ein öffentlicher Brief/Appell den die Prominenten unterzeichnet haben.

http://www.emma.de/hefte/ausgaben-2013/novemberdezember-2013/appell-gegen-prostitution/
  • Eine Gesetzesänderung, die der Deregulierung von Frauenhandel und Prostitution schnellstmöglich Einhalt gebietet und die Frauen sowie die Minderheit männlicher Prostituierter schützt.
  • Prävention in Deutschland und in den Herkunftsländern, sowie Hilfen zum Ausstieg für Frauen in der Prostitution. Und Schutz vor Abschiebung von Zeuginnen sowie deren Aufenthaltsrecht.
  • Aufklärung über die Folgen von Frauenkauf bereits in den Schulen etc.
  • Ächtung und, wenn nötig, auch Bestrafung der Freier; also der Frauenkäufer, ohne die dieser Menschenmarkt nicht existieren würde.
  • Maßnahmen, die kurzfristig zur Eindämmung und langfristig zur Abschaffung des Systems Prostitution führen.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #12
Merke ich als Freier ob die Prostituierte das freiwillig macht oder gezwungen wird ?
Tja, das ist halt dann das eigene Risiko, Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
Das es eventuell mit einem Mädel problematisch ist, die kein gerades Wort deutsch kann, sollte aber auch den meisten Freiern klar sein.
Finde das eigentlich einen guten Ansatz.
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #13
  • Eine Gesetzesänderung, die der Deregulierung von Frauenhandel und Prostitution schnellstmöglich Einhalt gebietet und die Frauen sowie die Minderheit männlicher Prostituierter schützt.
  • Prävention in Deutschland und in den Herkunftsländern, sowie Hilfen zum Ausstieg für Frauen in der Prostitution. Und Schutz vor Abschiebung von Zeuginnen sowie deren Aufenthaltsrecht.
  • Aufklärung über die Folgen von Frauenkauf bereits in den Schulen etc.
Diesen drei ersten Punkten würde ich uneingeschränkt zustimmen.

  • Ächtung und, wenn nötig, auch Bestrafung der Freier; also der Frauenkäufer, ohne die dieser Menschenmarkt nicht existieren würde.
Hier müsste zumindest eine Bestrafung derer möglich sein, die sich den Prostituierten gegenüber verachtend verhalten. Manche denken offenbar wirklich, mit Prostituierten könne man machen was man will, machen alles, was den eigenen Frauen z.B. zu eklig ist und auch gegen den Willen der Prostituierten. Dafür gibt es aber eigentlich keine rechtliche Grundlage - sobald der Sex einvernehmlich ist, ist es ganz schwer, das weiter zu differenzieren. Hier wäre also Nachbesserungsbedarf, um sich vor solchen Leuten schützen zu können. Eine Prostituierte muss auch einen Kunden ablehnen dürfen und abgesehen von einigen wenigen Elitedamen, ist das wohl nicht der Fall bisher.
 
S
Benutzer125735  Sehr bekannt hier
  • #14
"EMMA und Frau Schwarzer abschaffen"

Gefällt mir. :grin:
 
C
Benutzer136306  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Bevor Prostitution abgeschafft wird, würde ich zunächst Hunger und Krankheit abschaffen. Vielleicht fordert das die Emma in der nächsten Ausgabe.

Hier müsste zumindest eine Bestrafung derer möglich sein, die sich den Prostituierten gegenüber verachtend verhalten. Manche denken offenbar wirklich, mit Prostituierten könne man machen was man will, machen alles, was den eigenen Frauen z.B. zu eklig ist und auch gegen den Willen der Prostituierten. Dafür gibt es aber eigentlich keine rechtliche Grundlage - sobald der Sex einvernehmlich ist, ist es ganz schwer, das weiter zu differenzieren. Hier wäre also Nachbesserungsbedarf, um sich vor solchen Leuten schützen zu können.

Wie stellst du dir eine solche Regelung vor? Du kannst ja kaum die verächtliche Einstellung des Freiers bestrafen.
 
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Ritter Lanze
Benutzer117428  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #145
Tut er nicht. Denn

a) kämpft jeder um den Erhalt seines Jobs, wenn er ihn hat. Das hat aber nichts damit zu tun, ob man den Job gut findet oder nicht. Oder ob man ihn behalten sollte oder nicht.

b) Stehen solche Vereinigungen im Verdacht, in Wirklichkeit von Bordellbesitzern geleitet zu werden. Solange die Prostituierte in ihrer "Tätigkeit" ist, hat sie keine eigene Stimme unabhängig von ihrem Zuhälter. 9/10 Prostituierten sind fremdbestimmt.

c) Es ist kein Zufall, dass vor allem Ex-Prostituierte, denen niemand mehr droht, für das schwedische Modell argumentieren.

a) Und? Es gibt viele die Leute die Ihren Job nicht mögen. Was hat das mit Illegalität zu tun? Das ist wie eine Gewerkschaft, die versuht die Bedingungen für Ihre Mitglieder zu verbessern.

b) Sorry, das ist aus der Luft gegriffen. Das sind Behauptungen ohne Beweise.

c) Welche Ex-Prostiuierte sind das? Ich kann da keine große Gruppe erkennen.[DOUBLEPOST=1383760251,1383758749][/DOUBLEPOST]
Klar. Hast DU die anderen gesehen? Ich erinnere mich an einen hässlichen alte Mann, der sagt, dass die Frauen jünger als seine Tochter sind. Und dass er (alt und hässlich) keine hässliche alte Frau mehr anfassen kann, da seine Ansprüche jetzt anders sind.

Und die Invisible Men?

Da schreiben immer wieder Freier, dass sie wissen, dass es den Frauen keinen Spaß macht, dass sie aber wollen, dass sie so tun. Dass sie es genießen, den Frauen wehzutun und dass sie sich beschweren, wenn Frauen irgendetwas ablehnen (beim Zuhälter).

Du liest auch nur das was Du willst. Der Mann (der nicht hässlich sondern einfach seinem Alter entsprehend aussieht) hat nichts von hässlichen Frauen gesagt. Er beschrieb lediglich, dass durch seine Clubbesuche seine (optischen) Ansprüche gestiegen sind. Außerdem sagt er explizit, dass er nicht mit Frauen schläft, die Jünger als seine Tochter sind.

Was diese englische Seite angeht, ich habe da nicht alles durchgelesen, aber das sind einzelne Meinungen von einzelnen Freiern die selektiv ausgewählt wurden. Da Prostiution eben eine Dienstleistung ist, ist es erstmal legitim diese auch zu bewerten (so wie andere Dienstleistungen eben auch). Natürlich wird von einer professionellen Prostiuierten eine professionelle Einstellung erwartet. Wenn man im Restaurant essen geht, möchte man ja auch freundlich bedient werden, egal ob der Kellner heute Bock zu arbeiten hat oder nicht.
Ich sehe da keine Gründe die dafür sprechen sollten dies zu illegalisieren.
 
Ritter Lanze
Benutzer117428  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #163
Wer noch mal ne echte Studie über Freier will:

Wie Sexkäufer so eingestellt sind:

"1. On average, men reported were 21 years of age when they first bought sex.

2. 25% of the sex buyers had traveled to another state and while there used women in prostitution.

3. 41% of the sex buyers knowingly used a woman in prostitution who was controlled by a pimp.

4. 66% of the sex buyers observed that a majority of women are lured, tricked or trafficked into prostitution.

5.74% of the sex buyers reported that they learned about sex from pornography.

6. Sex buyers were more than 7x’s more likely than non-sex buyers to acknowledge that they would rape a woman if they could get away with it and if no one knew about it.

7. Sex buyers are far more likely than non-sex buyers to commit felonies, misdemeanors, crimes related to violence against women, substance abuse-related crimes, assaults, crimes with weapons, and crimes against authority.

8. 89% of sex buyers said they would be deterred from buying sex if their name were to be added to a sex offender registry.

9. 90% of sex buyers said they would be deterred from buying sex if a $1,000-$2,000 penalty were imposed.

10. 100% of sex buyers said they would be deterred from buying sex if a one month jail term were imposed."

http://iwantrest.com/2013/04/30/ten-things-you-might-not-know-about-men-who-buy-sex/

;-)

Uah, nein Ritter-Lanze, die Frauen von SPACE INTERNATIONAL und EVE Canada sagen explizit, sie mögen Sex. Sie beschreiben sehr deutlich, wie der ständige Sex, den sie nicht wollten, sie fertig gemacht hat. Und dass das anderen Frauen nicht passieren soll.

Ah bitte, das ist doch wieder eine amerikanische Studie wo von vornherein klar ist, was am Ende als Ergebnis rauskommen soll. Ich kann das nicht ernstnehmen. Und was soll sowas wie "90% of sex buyers said they would be deterred from buying sex if a $1,000-$2,000 penalty were imposed."? Ich würde auch keine Gummibärchen mehr kaufen wenn darauf eine Strafe on 1000€ stünde. Die Studienersteller würden ja Pornografie gleich mitverbieten. Warscheinlich würden sie auch ein solches Forum wie PL verbieten.

Wichtiger Unterschied: "Sex, den eine Frau will" und "Sex, den eine Frau nicht will." Wenn Sie nicht erregt ist und den Mann nicht attraktiv findet (meistens bei 10 Männern am Tag), hat sie einen Sex gegen Geld, den sie nicht will. Wenn du sie bezahlen musst, will sie dich nicht. Ganz einfach eigentlich.

Wenn jemand also keine Lust hat in's Büro zu gehen aber trotzdem hingeht weil er Geld dafür bekommt, dann läuft das dieser Logik nah dann unter Zwangsarbeit.
Die Frau in deinem Beispiel hat Sex niht aus Leidenshaft sondern Sex des Geldes wegen. Es kommt auh or, dass Prostiuierte Lust haben dann aber das Geld natürlih gerne Mitnehmen.

Ich denke das Hauptproblem ist, dass es den ganzen Gegnern nicht darum geht die Situation von diesen Frauen zu verbessern, sondern sie haben ein moralisches Problem damit, dass Frauen Sex an Männer für Geld verkaufen. Sie wollen gar nicht, das Prostiution eine ganz normale, saubere Dienstleistung ohne Stigma wird, die für mehr Frauen attraktiv sein könnte, sie wollen dass Prostiution verschwindet.
Wenn es wirklich darum gehen würde, die Lage für Prostiuierte zu verbessern, dann sollte man deren Forderungen wahrnehmen und aktiv Verbesserungen vornehmen.

http://www.hydra-berlin.de/fileadmin/users/main/pdf/Presseerklaerung_Hydra_ProstG_01.pdf
 
Ritter Lanze
Benutzer117428  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #177
Zu beweisen war, dass hier nichtmal eingesehen wird, dass Prostitution schädlich ist und sich damit jegliche weitere Diskussion erübrigt.
Probleme werden weggeredet und eine Branche voller massiver Gesundheitsrisiken psychischer und physischer Art wird einfach als ganz unproblematisch hingestellt, obwohl gesunder Menschenverstand und ein kleines bisschen Empathie reichen sollten, um zu sehen, dass das kein Beruf ist, den man einfach mit einem anderen vergleichen kann, sondern der selbstverständlich problembehaftet ist.

Nur eine kleine Aufzählung: Geschlechtskrankheiten, witterungsbedingte Krankheiten, psychische Belastungsstörungen, extreme körperliche Bedingungen, soziale Ausgrenzung durch geringe Achtung anderer Menschen, hohe Gefahr von Drogenabhängigkeit, kriminelles soziales Umfeld, Ängste, extremer psychischer Druck durch Angst vor Ausweisung, vorm Arbeitgeber, vor gewalttätigen Freiern, vor sozialem Abstieg,...
- Wie hoch schätzt du eigentlich die Lebenserwartung einer Prostituierten ein, wenn du so vollmündig erklärst, der Beruf sei (unter den real herrschenden Bedingungen!) nicht schädlich? Findest du dich nicht selbst etwas naiv?

Wenn Du eine Behauptung aufstellst musst Du sie auch begründen, das ist doch logisch.
Du redest von physischen und psychischen Belastungen. Die gibt es auch bei anderen Berufen. Burnout, Rückenprobleme, Knieprobleme, usw. Ja, manche haben sogar Gliedmaßen in ihrem Job verloren. Das ist nicht schön aber kein alleiniges Problem der Prostiution. Wenn Du z.B. Drogenabhängigkeit nennst, dann wird das bei einigen zutreffen, die Prostiution muss dafür aber nicht ursächlich sein. Wahrsheinlich eher umgekehrt.
Geschlehtskrankheiten kommen auch bei anderen Menschen vor. Professionele Prostiuierte achten sehr auf ihre Gesundheit, die ja letzlich auch ihr Kapital ist. Die Gefahr sich bei einem ONS anzustecken ist wahrscheinlich höher als bei einer Prostiuierten.
Was einige andere Punkte betrifft, z.B. die Ausgrenzung, ist das sicher teilweise ein Problem. Ein Problem was durch die Illegalisierung noch verstärkt würde. Gegenarbeiten kann man da nur durch Gleichstellung dieses Gewerbes mit anderen und natürlich der Beibehaltung der Legalität.

Wenn die Frage also ist: "Schadet Prostitution den Prostituierten in einem Maße, das ein Verbot rechtfertigt?" Dann ist meine Meinung dazu "Nein, nicht in einem Maße, dass ein Verbot rechtfertigen würde (bezogen auf freiwillige Prostiution).

"Ist ein Verbot geeignet, diesen Schaden einzudämmen oder zu verhüten?" Ich sage dazu ein Verbot würde die Probleme sogar erhöhen.
 
Ritter Lanze
Benutzer117428  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #201
Ich wüsste nicht, dass die Skandinavier so im Ruf stünden, nicht wissenschaftlich arbeiten zu können. Aller Recherche nach ist diese Zeitschrift unter Psychologen renommiert, ich bin aber natürlich kein Insider.
Nein, nicht grundsätzlich. Aber man weiß wie die Einstellung in Skandinavien zu dem Thema ist. Da nimmt es nicht Wunder, dass so eine Studie gerade dort veröffentlicht wurde. Eine Studie mit anderem Ergebnis wäre vermutlich gar nicht dort veröffentlicht worden. Außerdem fragt man sich natürlich warum die Studie nicht in einem schweizer oder deutschen Wissenschaftsjournal veröffentlicht wurde. Vielleicht wurde sie für mangelhaft befunden.


Solange die Zusammensetzung gut gemacht ist, ist das allein noch kein Grund dafür, dass die Studie schlecht sein sollte.
Naja, um statistisch einen Wert zu haben sollte die Quantität schon stimmen. Eine Studie von weniger als 200 Prostituierten in Zürich soll einen Aussagewert für die (angeblich) 400.000 Prostituierten in Deutshland haben?

Off-Topic:
Wenn Du deinen Post noch in Ordung bringst antworte ich auh auf die anderen Punkte. Da kam was mit der Zitatfunktion durcheinander.
[DOUBLEPOST=1384522004,1384521872][/DOUBLEPOST]
Off-Topic:
Wenn du mir erklärst, wie so eine Studie prinzipiell Kausalität zeigen könnte, bekommste drei Gummipunkte von mir.

Ja, das ist prinzipiell schwierig. Mann müsste quasi alle anderen Faktoren ausschließen. Darum sind solche Schlußfolgerungen wie sie von den Studienerstellern gezogen wurden einfach sinnlos.
 
Ritter Lanze
Benutzer117428  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #204
Off-Topic:
Das hat nichts mit Fakten ausschließen zu tun. Aus Observationsstudien können grundsätzlich nur Korrelationen gezogen werden. Darum geht deine Kritik an der Studie halt auch ziemlich ins Leere.


Man könnte ja eine Gegenstudie versuchen, in der man zeigt, dass Prostitution und psychologische Auffälligkeiten nicht korreliert sind. Gibt es aber afaik nicht. Von daher halte ich das schon für nicht so weit hergeholt, hier erstmal das zu nehmen, was man hat und nicht wie du zu spekulieren.

Ich sagte Faktoren ausschließen, nicht Fakten.
Mein Kritik ziehlt ja darauf ab, dass die Studienersteller aus angeblicher Korrelation auf Kausalität geschschlossen haben. Das ist nicht seriös.

Es ist ja jetzt wirklich nicht so, als gäbe es in Skandinavien genau eine Einstellung zu dem Thema. Und solange das Journal wissenschaftlich hochwertig ist, ist mit einer gedanklichen Zensur eigentlich nicht zu rechnen.
Ja doch, es gibt da schon einen gesellschaftlichen Konsens. Ich würde da auch nicht von Zensur sprechen. Aber ein Wissenschaftsmagazin wählt natürlich unter verschiedenen Studien aus, welche sie in ihrem Journal veröffentlicht. Und da kommt so eine Studie eben gelegen.

In den Zusammenfassungen die ich gelesen habe (Süddeutsche Zeitung, psychologie-heute.de) steht nichts, woraus sich ein Fehlen einer Kontrollgruppe herauslesen lässt. Sie wird aber auch nicht erwähnt. Und Kausalität lässt sich durch Umfragen nie beweisen, nur in Versuchen. Ansonsten ist sie einfach nur wahrscheinlicher, je deutlicher die Ergebnisse der Umfrage sind.
Nein, hätte eine Kontrolgruppe existiert, wäre diese erwähnt worden. Die Zahlen sind nur mit den Zahlen aus einer anderen Studie für die Gesamtschweiz verglichen worden.


Bitte einen Link (oder Hinweise wo die zu finden ist). Ich bin bei der Suche danach auf ein paar Seiten gestoßen, die Studien mit unterschiedlichen Ergebnissen präsentieren, sowohl "für" als auch "gegen" Prostitution, aber nichts näheres.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11270461


Dann halte ich die Aussage, dass "viele das nur nebenbei machen" für etwas gewagt. Aber auch wenn es stimmen mag - wenn man von Prostituierten redet, meint man üblicherweise die Hauptberuflichen.[/quote]
Ja, das ist ja das Problem, das alles in einen Topf geworfen wird. Prostiution, Zwangsprostiution, Haupt- und nebenberuflihe Prostiution. Man muss da eben mehr unterscheiden.
 
Ritter Lanze
Benutzer117428  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #206
Da kennst du ein anderes Skandinavien als ich - zumindest was Norweger und Schweden angeht, habe ich nie den Eindruck erhalten, dass sie stärker als andere gegen oder für Prostitution wären. Trotzdem, solange die Zeitschrift gut ist, ist der gesellschaftliche Konsens, vorhanden oder nicht, irrelevant.
Die Zustimmung der Bevölkerung zu einem Prostitutionsverbot ist in Schweden in etwa so groß wie bei uns die Ablehnung eines solchen Verbotes. Man muss sehen dass solche Studien seltenst wirklich neutral sind. Sie werden politisch verwendet um eine politische Richtung zu rechtfertigen. Oft werden solche Studien ja auch gezielt in Auftrag gegeben.



Sex workers were less likely to be married and had been exposed to more adult physical and sexual abuse than the comparison group. They were more likely to smoke and to drink heavily when they drank. One-third said that their general practitioner was not aware of their work. A subgroup not working with regular clients or in a massage parlour had higher GHQ-28 scores and may be an at-risk group.

Wenn diese Studie also vielleicht nicht auf Depression kommt, zumindest nicht bei allen Prostituierten, weist auch diese Studie auf Probleme hin, die mit dem Beruf zusammenhängen könnten (wie gesagt, können Umfragen keine Kausalität nachweisen, nur wahrscheinlich machen) - mehr Erfahrung von "normaler" und sexueller Gewalt, größerer Alkoholmissbrauch (wenn man "drink heavily" als das deuten kann). Und Untergruppen, die sehr wohl gefährdet sind.
Ja, wie gesagt kann man da keine Kausalität nachweisen. Es wird zwar von Gewalt geschrieben, aber es ist nicht klar ob dies während der Ausübung der Prostiution geschah oder auch vorher schon. Da ja Prostitution viel mit dem Nachtleben zu tun hat ist es nicht verwunderlich, dass es da mehr Leute gibt die mehr als der Durchschnitt trinkt.


Wie auch immer, die Ausgangsfrage war doch, ob Prostiution an sich grundsätzlich schadet. Nehmen wir mal an die Zahlen dieser schweizer Studie wären korrekt, und 30% litten unter Depression. Das hieße im Umkehrschluss dass 70% nicht unter Depressionen leiden. Also immer noch der größere Teil. Es wird ja erklärt, diese psychishen Probleme lägen vor allem auch an der Gewalt, die diese Frauen erleiden würden. Das ist aber doch vor allem deswegen so problematisch, weil Prostiution noch nicht mit anderen Dienstleistungen gleichgestellt ist und eben gerade auch in den gefährlicheren Vierteln einer Stadt stattfindet. Das Problem ist also die Gewalt die bei einigen als Begleiterscheinung auftritt, aber nicht die Tatsache an sich, dass da eine sexuelle Dienstleistung erkauft wird. Ziel müsste demnach sein, die Prostitution aus der Schmuddelecke rauszunehmen, sie gleichzustellen mit anderen Dienstleistungen und die Leute die diesen Service anbieten (oder auch annehmen) nicht zu diskriminieren und erst recht nicht zu kriminalisieren. In dem Zusammenhang sollte man auch vor allem auf die Prostiuierten selbst hören.

Eine Frage noch, du meintest vorher noch Prostiution würde auch den Freiern schaden. Wie und in welcher Weise ist sie das deiner Meinung nach?
 
Ritter Lanze
Benutzer117428  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #212
Das ist schon richtig (die Verwendung der Studien - über Schweden kann ich da nicht wirklich mehr sagen), aber das sollte eigentlich keinen Einfluss auf die Bewertung der Studie haben. Die sollte danach bewertet werden, wie sie gemacht wurde, und nicht danach, wer sie gemacht hat (es sei denn derjenige ist bereits dafür bekannt, Werte zu fälschen).
Ja, das alleine wäre kein ausreichender Grund. Aber ich finde schon, dass man schon immer im Hinterkopf behalten sollte von wem welche Studien in Auftrag gegeben wurden und von wem sie veröffentlicht wurden. Leider sind eben die meisten Studien keineswegs neutral.



Wobei das allein natürlich immer noch nicht viel aussagt - es wäre ja auch notwendig zu wissen, ob das häufigere Auftreten von Depressionen mit längerer Tätigkeit als Prostituierte korrelliert. Wenn Prositution leichter zu Depressionen führt, sollten Depressionen unter den dienstälteren Prostituierten natürlich häufiger sein, als unter den "Anfängern".
Dann müsste man aber auch überprüfen ob Depressionen auch bei anderen Angestellten mit Dienstalter zunehmen.


Ob das Problem nur die Gewalt ist, oder auch die sexuelle Dienstleistung, ist etwas, dass man untersuchen müsste, um objektive Aussagen treffen zu können. Im übrigen stimme ich dir aber zu - eine Kriminalisierung der Prostitutierten würde die Probleme nur noch verschärfen. Und natürlich sollte man auch auf die Prostituierten selbst hören - allerding dabei bedenken (das gilt natürlich immer, wenn jemand über sich selbst Aussagen macht), dass auch diese ihre Arbeit nicht immer richtig einschätzen können, das Phänomen, dass Menschen etwas für gut halten, was ihnen objektiv schadet, gibt es ja nicht nur da.
Naja, also wir müssen solche Frauen schon ernst nehmen. Bei Gewerkschaften hören wir ja auch zu. Ob das alles direkt so umsetzbar ist, ist ne andere Sache. Aber ernstnehmen und zuhören sollte man schon.



Das glaube ich, weil ich der Meinung bin, dass es den Sex als Ausruck von Liebe und Hingabe herabwertet, wenn man ihn nur zur Triebbefriedigung benützt. Und wenn man das oft genug macht, wird man sich schwerer tun, ihn als etwas anderes zu sehen, als als Mittel zum Zweck.
Das ist für mich aber kein Argument, die Prostitution abzuschaffen, oder irgendetwas zu verbieten.
Ich kann deine Einstellung verstehen. Das hat vermutlich auch was mit deiner christlichen Einstellung zu tun. Ich denke aber, dass es Menschen gibt, die da anders gestrickt sind, für die Sex nicht immer mit Liebe verbunden sein muss. Ich glaube hier auf PL gibt es da einige User. Ich sehe sowas nicht grundsätzlich als schädlich an, aber es kann natürlich Einzelfälle geben, wo sich z.B. eine Sucht entwickeln kann, die dann schädlich wäre. Aber sowas kommt ja in vielen Bereichen des Lebens vor die nichts mit Sex zu tun haben.
 
Ritter Lanze
Benutzer117428  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #221
Du hast doch die Frage gestellt, nun ertrage die Diskussion wie ein Mann - samt Frau Schwarzer! :zwinker:

Ich habe es ertragen, trotz einer unerträglichen Frau Schwarzer.

Ich habe den Anfang verpasst - aber wie mir scheint, nicht sehr viel. Ich fand die Sendung unproduktiv, unsachlich und anstrengend, ich kann es nicht ausstehen, wenn man sich ständig ins Wort fällt und rumschreit.
Wenn man das alles nicht will, dann darf man Frau Schwarzer nicht einladen, denn ansonsten ist sicher, dass das passieren wird.

2 Gegnerinnen des Gesetzes mussten ja auch noh ihre Bücher promoten. Eine davon natülich Frau Schwarzer. Als sie ihr Buch zur Hand nahm kam dann der schöne Satz von der Pro-Prostitutionsseite: "Ach, ist das jetzt der Werbeblock für Ihr neues Buch?". Da war die Alice dann richtig beleidigt. :grin:
Aber letzten Endes habe ich bei ihr wirklih das Gefühl, dass es ihr nur noch um sowas geht, und nicht um die Situation der Betroffenen.
Dann gab es noch die ehemalige Zwangsprostituierte und die freiwillige Prostituierte (Domina) aus Leidenschaft, die beide so gar nicht die Sicht der jeweils anderen verstehen konnten. Welche verkörpert den nun die Realität der Prostiution war die Frage und die Antwort der Dame on Terre des Femmes war "Beide."
Meiner Einschätzung nach wäre die richtigere Antwort aber wohl gewesen "Beide verkörpern Extreme, der Großteil der Prostituierten befindet sich wohl zwischen diesen beiden Extremen.

Es wurde aber auch schnell klar, wie Zahlen von "90% Zwangsprostiution" des Kriminalkomissars aus Bayern zustande kommen, nämlich in dem man die Definition von Zwang so weit ausdehnt, das jede die den Job wegen des Geldes und nicht aus Leidenschaft maht, gleich zur Kategorie unfreiwillig gerechnet wird.

Interessant auch die offensichtliche Uneinigkeit der Parteien darüber, inwiefern Bordellbesitzer Weisungsbefugnis haben. Der Bordellbesitzer des Pascha sagte, keinerlei, er würde sich sogar strafbar machen, wenn er den Frauen vorschreiben würde, wo sie zu arbeiten hätten. Der Kommisar aus Bayern sagte das Gegenteil. Ich habe den Verdacht, dass es da länderspezifisch Unterschiede gibt.

Natürlich wurde noch von den Prostiutions-Gegnern das Model Schweden gelobt für die Prostitutions-Befürworter ist das Modell krachend gescheitert.

Letztendlich hat sich meine Einstellung zu dem Thema nicht geändert, insgesamt fand ich die Pro-Seite überzeugender.
 
Ritter Lanze
Benutzer117428  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #229
ich habe mir jz die 205 beiträge nicht durchgelesen aber wenn es keine prostitution gäbe würde es vielleicht mehr vergewaltigungen geben
man weiß es nicht
sagt mir falls es die antwort schon gibt ^^

Ja, das wurde erwähnt. Allerdings ist das spekulativ und es gibt keinerlei validierte Zahlen dazu. Außerdem würde das Freier als "potentielle Vergewaltiger" verunglimpfen. Es gibt andere, gute Argumente die für legale Prostiution sprechen.

Der Vergleich der Prostituierten mit Soldaten ist gar nicht schlecht. :zwinker:

Man spricht aber durchaus davon das Militär abzuschaffen, in der Schweiz konnten wir schon 2mal darüber abstimmen.

Interessant, das wusste ich nicht. Ihr habt doch alle ein Gewehr zuhause falls einer der umgebenden Staaten angreifen sollte.:zwinker: Ich bin mir aber sicher die Überlegung das Militär abzushaffen beruht nicht auf den psychischen Problemen der Soldaten durch den Militärdienst.

Und den Krieg möchte man seit Jahrhunderten abschaffen, weil doch nur wenige davon profitieren.
Es gab ja eine ähnliche Aussage in der Sendung. Die Frage ob man an eine Welt ohne Prostiution glaubt. Und dann kam die Aussage von Frau Schwarzer, das wäre ja so wie mit dem Hunger in der Welt. Man müsse ja auch an eine Welt ohne Hunger glauben und daran arbeiten. Oder so ähnlich. Nun, ich finde den Vergleich unpassend, da ich Prostiution nicht grundsätzlich als Übel ansehe, Hunger und Krieg schon. Besser wäre es zu sagen, man sollte versuchen die Zwangsprostiution auszurotten. Der Vergleich mit dem Welthunger ist aber noch aus einem anderen Grund unpassend. Hunger stellt ein Bedürfnis des Menschen nach Nahrung dar, sowie auch der Sexualtrieb ein Bedürfnis nach Sex darstellt. Dieses Bedürfnis kann nicht ausgerottet werden denn es wird immer ein Bedürfnis nach Sex geben und somit auch nach käuflichem Sex. Da hat sich Alice ins eigene Bein geschossen.

Besonders gut fand ich die Frauenrechtlerin von den Grünen, die immer wieder auf die Nachteile hinwies, die ein Prostitutions-Verbot für die Frauen bringen würden (Illegalität, Vergewaltigungen usw.).
Ja, die hatte aber auch ne persönliche Fehde mit der Schwarzer. Eine Aussage von der Dame war aber falsch, nämlich dass in China auf Prostitution die Todesstrafe stünde. Natürlich ist die Situation der Prostituierten dort deutlich schwieriger, aber so eine Aussage ist einfach falsch. Das hätte sie wissen müssen und nicht so eine Aussage tätigen sollen.

Ich habe mich oft mit Prostituierten unterhalten warum sie diesen Job machen, und die meisten sagten mir sinngemäß: "Ich habe in meinem früheren Job nicht so viel verdient wie ich für meinen Lebensstandard brauche. Ich liebe den Luxus, und im Bordell verdiene ich so viel, dass ich mir mehr leisten kann als mit Büroarbeit." Es war also kein existenzieller Zwang. Arbeitslos war vorher keine einzige. Außerdem bestätigten mir fast alle, dass sie großen Spaß am Sex haben.
Nächstes mal solltest Du in die Sendung gehen. :zwinker: Jedenfalls hätte ich die Perspektive aus Sicht eines Freiers dort interessant gefunden. Aber es ist natürlich klar, das da schwerlich jemand zu finden ist, der offen darüber reden würde.
Sinngemäß sagte ja Frau Schwarzer sowas wie, die Freier die sich nicht von dem was sie predigt bekehren lassen würden, sollen aussterben. Schon ziemlich unverschämt, aber was auch klar wurde, es geht um ihre persöhnlichen Moralvorstellungen die sie anderen aufzwingen will und die Gesetz sein sollen. Aber sie hat ja generell ein Problem mit Hetero-Sex.
 
Ritter Lanze
Benutzer117428  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #236
Ganz unpassend ist der Vergleich nicht, jedenfalls nicht beim Krieg. Der Krieg hat auch seine Profiteure. Ich meine jetzt nicht die die man Sieger nennt. Die Sieger sind die welche am oder im Krieg reich werden, und die Verlierer sind die, welche einen Arm, beide Beine, den Kopf oder das Leben verlieren. Dass der Krieg reich machen kann ist ja auch einer der Gründe warum es immer wieder Krieg gibt. Und dass es Opfer gibt einer der Grunde warum man ihn abschaffen möchte.

Auch die Prostitution kennt eben ihre Opfer. Darum ist sie auch im Visier von Menschen die gegenüber käuflichem Sex an sich tolerant sind. Weil der Anteil der Opfer und der Geschädigten relativ gross ist.Ganz abgesehen davon kann man "Spass am Sex" auch spielen. Ich würde das in der Situation auch tun, das gehört zur Professionalität.

Nein, also mit dem Vergleich kann ich nichts anfangen. Im Krieg gibt es nur ganz wenige Profiteure, selbst die Soldaten auf der Siegerseite leiden oft. Es geht darum Leben auszulöschen.
Das alles ist bei der Prostiution nicht der Fall. Zumindest einer sollte Spaß dabei haben, im Idealfall sollten beide profitieren. Aber ich will jetzt auh nicht näher auf den Vergleich eingehen.

Ich bin nicht dafür die Prostitution unter Strafe zu stellen (von Abschaffen kann für mich schon gar nicht die Rede sein!). Aber ich bin dafür dass in den Fällen von Zwangsprostitution, Menschenhandel usw. auch die Freier bestraft werden können. Bis jetzt trifft es immer die Opfer, nur ab und zu manchmal die Menschenhändler.
Der viel stärkeren und gerechteren Bekämpfung der Zwangsprostitution kann ich voll zustimmen. Ich hoffe dass die gegenwärtige Diskussion hier etwas bewegt!

Das Problem dürfte sein, nachzuweisen, ob ein Freier das wusste.
Wie ja auch in einem anderen Thread angemerkt, gibt es einen Gesetzentwurf in Frankreich, dass nun grundsätzlich alle Freier bestraft werden müssten. Eine rießen Sauerrei und nicht zielführend.
Fast so als würde man bei Drogendelikten nur den Konsumenten bestrafen aber nicht den Dealer.
Nur dass freiwilige Prostiution legal sein sollte und nur Zwangsprostitution verboten. Noch ein weiteres Problem: Oftmals haben Freier die einen Verdacht wegen Zwangsprostiution hatten, dies z.B. bei Beratungsstellen gemeldet. Diesen Weg müsste man eigentlich weiter verfolgen, und die Freier darauf sensibilisieren, dass sie es melden, wenn ihnen etwas merkwürdig vorkommt. Statdessen bestraft man sie pauschal. Dadurch werden sie sich hüten, noch irgend etwas zu mahen, wenn sie dann fürchten müssen selbst bestraft zu werden.
Das ist alles nicht zielführend und ich hoffe für die Prostituierten in Frankreich, dass das Gesetz nicht durchkommt.
 
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schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #399
Was hier nie behandelt wurde ist die Frage nach der männlichen Prostitution !

Das ist aber wieder Typisch so was wird nie behandelt und vor allem von Aktivisten nie berücksichtigt .
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #400
schuichi schuichi Das wurde weiter vorn durchaus schon angesprochen, aber wenn es um die Frage nach dem Abschaffen geht, ist das ohnehin nicht geschlechterspezifisch.
 
C
Benutzer140930  Verbringt hier viel Zeit
  • #401
.[/QUOTE]
Das beste wäre einfach die Prostitution zu verstaatlichen und alle die es außerhalb einer Staatlich anerkannte Prostituierten machen einfach strafrechtlich verfolgen. Wobei diese extrem dumm währen weil der Staat ja Schutz und gesundheitliche Vorteile verspricht.

nach welcher besoldungsgrupper werden diese dann eingestuft? sind es dann angestellte oder beamte?
mal spass beiseite dieser vorschlag wäre etwas zuviel des guten. auch wenn einie schreioben, dass es welche gibt die diesem gewerbe aus spass am sex nachgehen, denke ich doch dieser prozentsatz sehr gering ist. den meisten geht es doch der finanziellen not versuchen zu entfliehen oder um den drogenkonsum finanzieren zu können.

eine abschaffung würde in das rotlicht milieu noch mehr kriminalität bringen. ein verbot eines strassen-striches würde ich befürworten, um frauen und männer die diesem gewerbe nachgehen, eine besseren gesundheit zu gewährleisten und der evtl. zwangsprostitution vorzubeugen indem sie in kontrollierten häusern arbeiten.

.
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #402
Gilt der Mindestlohn eigentlich auch für Prostituierte? Was, wenn einige Stunden kein Freier kommt? :drool:
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #403
Gilt der Mindestlohn eigentlich auch für Prostituierte? Was, wenn einige Stunden kein Freier kommt? :drool:
um auf den Mindestlohn einzugehen:

Prostitutuion ist im Prinzip so was wie ein Arbeitsverhältnis auf Provision. Da greift es nur beim Grundgehalt .

Aber lasst uns weiterträumen, ich denke, dass nur ganz wenige Frauen dort den Reihbach machen und mehr Geld als ich nach Hause schleppen , ehr weniger .
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #404
ich denke, dass nur ganz wenige Frauen dort den Reihbach machen und mehr Geld als ich nach Hause schleppen , ehr weniger .

Ich vermute, dass es Prostituierte gibt die sehr gut verdienen, und welche die nur wenig kriegen. Kommt ja auch aufs Aussehen an. Der Freier nimmt meist die Schönsten.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #405
Ich vermute, dass es Prostituierte gibt die sehr gut verdienen, und welche die nur wenig kriegen. Kommt ja auch aufs Aussehen an. Der Freier nimmt meist die Schönsten.
Natürlich. Allein, was man im Escort-Service verdienen kann!
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #406
Natürlich. Allein, was man im Escort-Service verdienen kann!
Da kenne ich sogar zwei Frauen und wenn ich mitbekomme was da verdient wird und wie Selketiv die sich ihre Klienten aus picken können schlackern mir die Ohren .
 
Ritter Lanze
Benutzer117428  Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #407
Ein sehr interessantes Interview zum Thema Prostitution. In dem Buch das die Autorin geschrieben hat geht es wohl hauptsächlich um die Situation in den USA, ist aber auch für Deutschland und den Rest der Welt interessant.

Mit ihrem Buch "Hure spielen" kämpft die US-Autorin Melissa Grant gegen die internationale "Prostituiertenrettungsindustrie". Im Interview erklärt sie, was Sexarbeiterinnen wirklich hilft.
 
I
Benutzer144428  (30) Meistens hier zu finden
  • #409
Wie es in Ländern aussieht, in denen es keine legale Prostitution gibt weiß ich zwar nicht genau, aber ich glaube, dass Kriminalität, Krankheiten, Drogen und Zwänge dort größere Probleme darstellen.

Deswegen finde ich das "abschaffen" dumm und kurzsichtig. Aber natürlich sollte es mehr Schutz für die Damen und Herren des horizontalen Gewerbes geben. Es sollte Anwälte geben, die sich darauf spezialisieren den Freier zu verklagen wenn er aus der sexuellen Dienstleistung Vergewaltigung macht. Es sollte Gesundheitsinspektionen geben wie in Restaurants und vermutlich Arztpraxen oder Schönheitssalons. "Na, sind die Kondome auch noch nicht abgelaufen?" "Also diese Bettwäsche muss dringend gewaschen werden, so geht das nicht, da tummeln sich alle möglichen Keime."
Auch wenn ich gerade nicht den Wunsch danach habe, so möchte ich doch, wenn ich eines Tages mal die Dienste einer Prostituierten in Anspruch nehme, dass dies eine entspannte und sorgenlose Tätigkeit ist, von beiden Seiten aus.
Dann könnten wir auch das bedingungslose Grundeinkommen einführen und die Leute, die dadurch sonst arbeitslos würden, als Kontrolleure einsetzen.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #410
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #411
Echt interessant! Wer hätte gedacht, dass da was bei rauskommt?
Leider habe ich den Eindruck, dass das auch hier wieder ungehört verrauchen wird....
Geht mir auch so. bBei uns in Saarbrücken wurde ohne so einen solche anhörung der Straßenstrich geschlossen und Straßenprostitution für den Freier wie die Prostituierten unter hohe Ordnungsgeldstrafen gelegt.


Mir gefällt die Idee von Geschützen Häusern usw. Jedoch muss ich wieder anmerken , will das jeder ? besteht da Nachfrage ?
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #412
Aus einem lesenswerten Interview von Theresa Bäuerlein mit einer ehemaligen Prostituierten:

Aber nein, nur wir Prostituierten müssen uns damit auseinandersetzen, was unsere Tätigkeit mit uns macht, und die Freier verschwinden in der grauen Masse. Diese Männer brauchen einen Kanal, wo sie es irgendwie rauslassen können, und sie lassen es sexuell raus, und in dem, was sie den Prostituierten mitteilen. Die Not ist groß, irgendwem zu sagen: „Ich liebe meine Frau, aber sie will keinen Sex mehr mit mir. Es hat trotzdem nichts mit meiner Frau zu tun, dass ich jetzt alle Frauen in diesem Laden durchprobiere.“

Puh... :unsure:
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #413
Gibt noch einen zweiten Teil des Interviews.

Die Wahrheit, die man aus Prostituierten herauspressen möchte, ist eine Wahrheit, die vorkonzipiert ist, und deshalb besteht sie natürlich nur aus Lügen. Es ist an dieser Stelle immer dieselbe Versuchung, sich mit der Existenz von Prostituierten in dieser Welt zu entspannen, indem wir erfahren: Die Frauen machen es nicht freiwillig. Es geht ihnen schlecht, Gott sei Dank.

Genauso lesenswert, finde ich.
 
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