Job Präsentation und die Körpersprache, wie üben?

[Benutzer7447]

Hey zusammen,
ich habe vor wenigen Wochen auf einer Messe eine Präsentation gehalten.
Ich war eigentlich recht entspannt und wurde gefilmt.
Yeah, für mich die Chance, mich selbst mal von außen zu sehen und zu hören.
Okay, hören ist total spooky, die eigene Stimme ist im Kopfhörer irgendwie anders, als ich sie kenne :-P.

Nur sehen war echt eine Katastrophe....
Ich habe ja eine Körpersprache, das ist grausam....
Ich halte mich immer wieder am Presenter und am Pult förmlich fest und wirke von der Körpersprache nicht sehr souverän.
Ich muss sagen, das hat mich wirklich erschrocken und ein Stück weit nervt es mich, denn so habe ich mich null wahrgenommen.
Nun würde ich daran natürlich gerne arbeiten und etwas ändern.
Leider gibt es derartige Chancen nicht zu häufig und im Nachgang eine Manöverkritik ist zwar wertvoll, jedoch immer nachgelagert....

Wer kennt diese Herausforderung und wie habt ihr sie gelöst?
Ich fürchte, Bücher lesen kann man noch und nöcher, das wird nicht zwingend in der Praxis etwas bringen.
Meine "Ticks" habe ich heute das erste Mal wirklich in natura gesehen....
Auf die Hände und den Klammerreflex am Pult achte ich natürlich zukünftig. Nur auch die restliche Körpersprache würde ich gerne souveräner haben.....
Irgendwelche Ideen?



Gruß

 

[Benutzer116134]

Dazu gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: dich möglichst häufig bei solchen Gelegenheiten filmen lassen oder andere bitten, darauf zu achten und dir explizit Feedback zu geben. Mein Chef findet filmen aber auch am effektivsten.

Kannst du ja auch erstmal bei dir zuhause machen, da kriegt man bestimmt schon ein paar Dinge mit.

 

[Benutzer68775 (39)]

Da gibt es ja diverse Wege, beziehunsgweise Richtungen um sich anzunähern:

1. üben: fiktive Vorträge, tatsächliche Vorträge vor unterschiedlichem Publikum (Familie, Freunde, Kollegen, Fremde)

2. Feedback sammeln - zu Listen machen, die "Ticks" aufführen und sich beim üben das immer bewusst machen "Finger weg vom Pult" und so.

3. mit dem vor Augen wieder üben üben üben. Vor allem wenn es um einen bestimmten Vortrag geht.

4. nach einer Weile erneut evaluieren lassen.

Mir hat es geholfen, mich generell zu Körpersprache ein wenig einzulesen, und auch im Alltag im Umgang mit Menschen drauf zu achten, so dass ich es mir "antrainiere".
und zu guter Letzt, mit den übrig gebliebenen Macken anfreunden schadet auch nicht, um entspannt zu bleiben und sich nicht allzu ernst nehmen dabei. So lange man nicht nach jedem zweiten Wort ähm sagt, bleiben die Zuhörer einem natürlich auftretenden Redner meist gewogen

 

[Benutzer7447]

Hey zusammen,
vielen Dank für eure Antworten.
reed :
Du wirst lachen, genau diesen Vortrag habe ich ewig lang jeden Abend einmal für mich selbst gehalten.
Mal im stehen, mal im sitzen. Auch habe ich dort eine ganz andere Körperhaltung, eben weil ich zuhause bin und es scheinbar unterbewusst etwas anderes ist. Da werde ich mich wohl mehrfach filmen lassen müssen und immer schauen, dass ich jemanden finde der das mal eben machen kann. Viele verstehen die Macken nicht und kennen mich zu gut, da nehmen sie es nicht so recht war.... Danke für deinen Tipp

caotica :
1. Mache ich gerade schon. Ich habe kein Problem mit Vorträgen, egal wann und egal wo. Okay, um jeden Preis vor der Familie muss nun nicht sein. Das ist auch was anderes finde ich.
2. Habe ich soeben angefangen, als ich den Vortrag nochmal in Ruhe angeschaut habe. Ich glaube, das ist echt ein Weg bis der souveräne Redner auf der Bühne steht, puh . Wenn es nach mir ginge könnte ich nun täglich vortragen bis es wirklich läuft.
3. Das Thema habe ich zuhause zu Beispiel null oder in Umgebungen, wo ich mich auskenne (Job zum Beispiel). Da habe ich mal direkt Leute gefragt ob ich das auch so nervig mache. Nöp. Also doch vielleicht untergründige Unsicherheit, die sich dann halt manifestiert. Tz

Hast du zur Literatur vielleicht Empfehlungen? Ich habe das mit der Stimme mal gemacht, muss ich nun wohl wiederholen bei meiner Aussprache.
Also ähm mit ähm kann ich ähm nicht dienen :-P. Da habe ich zum Glück keinen Tick mit, dafür nutze ich andere Füllwörter ganz lästig oft. Aber ich fürchte, das merken viele gar nicht. Am Ende will ich natürlich 100 % liefern. Nur ich stimme dir zu, vermutlich machen sogar 80 % es schon aus und das Streben ist schön, aber wirklich Kür .
Nur noch bin ich von den 80 noch entfernt. Also keep running quasi



Gruß

 

[Benutzer116134]

Da werde ich mich wohl mehrfach filmen lassen müssen und immer schauen, dass ich jemanden finde der das mal eben machen kann.

Wieso denn jemanden finden der das macht?
Im Zweifel reicht doch die Handy / Laptopkamera, die du irgendwohin stellst. Klar ist nicht so gut wie eine professionelle Aufnahme, aber ein paar Angewohnheiten sollte man dadurch schon sehen.

Ansonsten gibt es natürlich auch Fortbildungen speziell dafür. Toastmasters fallen mir zB grade ein.

 

[Benutzer164451 (37)]

Ich hab mich im Vortragen seeehr verbessert, natürlich macht da die Übung vor echtem Publikum den Meister. Was bei mir sehr gut geklappt hat - auch wenns total dämlich klingt - ich hab zuhause immer vor Plüschtieren geübt. Es ist beim Üben nochmal etwas Anderes wenn man tatsächlich auf sich gerichtete Gesichter hat, die einen anstarren und wo man den Augenkontakt üben kann.
Weiss aber nicht wieviele Plüschtiere ein 31jähriger Mann zuhause hat geht aber sicher auch mit Luftballons und einem Marker oder so

 

[Benutzer7447]

Hey zusammen.
Danke für eure Antworten.
reed :
Handy /Laptop irgendwo hin stellen würde mich so nervös machen, da wäre ich nur am hinterher gucken :-P
Da nehme ich lieber jemanden, der das einfach macht. Die finden sich immer.
Toastmaster habe ich mir hier mal angeschaut. War leider absolut lahm da die Gruppe die Motivation eines Eisbergs hatte.
Auf meinen Mitgliedsantrag warte ich nach mehreren Mails noch heute....
Die nächste Gruppe ist leider knapp eine Stunde Fahrtzeit entfernt, das schaffe ich zeitlich nicht.

froschteich :
So spooky es klingen mag, so plausibel ist es zugleich.
Das ist wirklich eine Idee, auf die ich nie gekommen wäre, vielen Dank dafür.
Plüschtiere habe ich nun vielleicht irgendwo den Kindheitsteddy. Aber naja, da findet sich sicher etwas.
Ich werde da mal auf die Suche gehen.



Gruß

 

[Benutzer96053]

Du sagst, du übst zuhause. Vor einem großen Spiegel? Schaust du dich darum an und überlegst dir, wie es auf dich wirken würde, wenn ein Fremder solche Bewegungen machen würde?

Noch ein Tipp: Such dir jemanden raus (Internet oder real), den du in seiner Art zu präsentieren wirklich herausragend gut findest. Analysiere, was du daran toll findest und geh genau diese Punkte Schritt für Schritt an. Vergleiche deine Liste mit deinem Video - was machst du anders? Was machst du schon gut? Worin könntest du dich noch verbessern?

 

[Benutzer7447]

Hey Zaniah ,
vielen Dank für dein Feedback.
Nee, ich übe zuhause einfach so, ohne Spiegel.
Die Überlegung kam mir, als ich einen Mitschnitt von mir gesehen habe, da ich auf einer Konferenz gefilmt wurde (mit vorheriger Zustimmung natürlich).
Mir würde es für das erste reichen, nicht mehr so spooky zu wirken und weniger festzuhalten :-P
Der Rest kommt danach denke ich doch.


Gruß