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Polyamorie und offene Beziehung - Zwischen Theorie und Praxis?

G
Benutzer Gast
  • #1
Hey Leute :smile:

Ich hab in letzter Zeit über Polyamorie nachgedacht und wie ich dazustehe und....mir ist eingefallen, dass ich ja einfach euch nach einer Meinung fragen kann :upsidedown:

Ich frage mich zurzeit, ob Polyamorie etwas sein kann, was zwar theoretisch passend für mich klingt, aber in der Praxis doch nicht interessant für mich ist. Was ich an Polyamorie sehr gut finde, ist, dass kein Beziehungspartner ein Art Besitzanspruch stellt. Außerdem könnte ich mir vorstellen auch mit anderen mir nahe stehenden Freundinnen intim zu sein.

Ich frage mich, ob ich quasi theoretisch polyamor sein könnte oder eine offene Beziehung führen könnte, aber gewissermaßen aus Zuneigung zu meiner Freundin und auch aus bloßer Faulheit (für mehrere Affären oder ONS bin ich einfach zu faul :cool:), in der Praxis nicht polyamor bin.

Ich hoffe das kommt verständlich rüber. Meine Gedanken in Worte fassen, ist manchmal nicht so easy :whistle: Kann sein, dass ich die Begriffe offene Beziehung und Polyamorie vermische, aber ich finde, dass beide Aspekte wichtig für die Frage sind.

Und keine Angst, es gibt keine Probleme oder Streitereien bei uns. Mich interessiert nur, ob man polyamor sein kann, wenn man glücklich in einer monogamen und geschlossenen Beziehung sein kann und schlicht und ergreifend nicht das Interesse an ONS oder Affären hat.

Danke für Kommentare....falls das verständlich rüberkam :grin:
 
DaMax
Benutzer130414  Meistens hier zu finden
  • #2
ja, ich weiß was du meinst.

ums mal an meiner Situation fest zu machen.
ich Liebe meine Frau, ich weiß aber, das ich auch andere Lieben könnte. vielleicht anders Lieben, aber Lieben.
ABER!
Ich bin zu faul, adere Menschen so tief kennen zu lernen, das sich Liebe entwickeln könnte, und die eine Dame wo ich weiß das ich sie auch Liebe( meine frau auch und umgekehrt) lebt 6500km von uns weg, und wenn man nicht grade Flüchtling oder Doktor ist, ist es sehr schwer nach Deutschland zu kommen. Und sie heiraten darf ich ja auch nicht, und meine Frau auch nicht... das ist verboten in Deutschland :cry:
 
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #3
Da ich polyamor bin und in einer offenen Beziehung lebe, kann ich dir gleich sagen, ganz so einfach wie Du denkst ist das nicht.
Du musst dich mit dem Gedanken anfreunden können, daß die Frau mit der Du gerne intim wirst, auch mit Personen intim wird, die Du vielleicht echt zum Kotzen findest.
Je nachdem mit wie vielen Personen Du zusammenlebst, respektive regelmäßig Kontakt hast, kann sich das natürlich beliebig potenzieren.
Lebst Du mit zumindest einem Teil der Personen zusammen, wird dazu auch noch der Alltag komplizierter.
Schon aus Gründen des Schutzes sollte man einander auf dem laufenden halten, mit wem man in welchem Verhältnis steht....dem Vertrauen untereinander lastet man da manchmal einiges auf.
Manchmal möchte man jemand um sich haben....aber niemand hat Zeit/ist da.
Zu anderen Zeiten möchte man mal Ruhe haben....und dann hocken alle auf dir drauf...
 
Solloki
Benutzer43798  (43) Sehr bekannt hier
  • #4
Du solltest schon einen Unterschied zwischen polyamor und offene Beziehung machen. Denn letztlich entscheidet sich hierbei, worum es geht und wie weit du gehen willst.
Bei einer offenen Beziehung geht es meistens um Sex und andere Körperlichkeiten. Meistens wünscht man sich mehr Abwechslung oder will nicht den Partner alleine exklusiv für sich haben, wenn es um Zärtlichkeiten mit anderen geht. In den meisten Fällen spielen starke Gefühle, wie Liebe, keine so große oder sogar gar keine Rolle bei offenen Beziehungen. Es geht um Sex, ums mal banal zu sagen (ja ich weiß, viele Schattierungen und Farbvarianten).

Bei polyamoren Beziehungen aber geht es explizit darum, dass man richtige Liebe auch mit anderen Personen hat, sich neu verliebt. Hier braucht es sehr viel Vertrauen vom und zum Partner. Denn wenn du jemand anderen liebst und Sex mit ihm hast, kann man schnell schwimmen darin mit welchem Partner man eigentlich fest zusammen ist. Oder du hast tatsächlich funktionierende gleichwertige Beziehungen. Ich halte echte Polyamorie für sehr kompliziert, aber schön und frei. Nicht jeder kann damit leben, dass der Partner auch jemand anderen wirklich liebt. Weniger noch als wenn der Partner fremdvögelt.

Grundsatz ist von vorneherein: finde heraus was du willst. Willst du wirklich dich in andere Menschen verlieben? Oder willst du mit anderen Menschen intim werden/Sex haben? Und dann kläre das mit deiner Freundin. Ihr müsst euch da absolut einig sein, euch total vertrauen. Aber ihr solltet euch Grenzen stecken und diese respektieren. Sonst gefährdest du deine Beziehung radikal.
 
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #5
In den meisten Fällen spielen starke Gefühle, wie Liebe, keine so große oder sogar gar keine Rolle bei offenen Beziehungen.
Das wage ich zu bezweifeln.
Ich kenne ein paar offene Beziehungen (polyamor ebenso wie nicht-polyamor).
Ich kenne davon nur eine in der Liebe keine größere Rolle spielt...
 
T
Benutzer36879  Benutzer gesperrt
  • #6
Es gibt kein "polyamor sein" oder "nicht-sein", das ist eine Einstellungssache und kein festes Genom!
Noch dazu würde ich dir raten, damit erstmal zu warten, du hast doch erst seit kurzem eine Freundin, über sowas würde ich erst später nachdenken, an deiner Stelle.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Das wage ich zu bezweifeln.
Ich kenne ein paar offene Beziehungen (polyamor ebenso wie nicht-polyamor).
Ich kenne davon nur eine in der Liebe keine größere Rolle spielt...

Das verstehe ich jetzt nicht. Was ist denn der Unterschied zwischen polyamor und "offener Beziehung + Liebe"?

Also ich denke mal, dass man sicher prinzipiell "polyamor" sein kann, d.h., dass man prinzipiell emotional der Lage wären, mit mehr als einer Person eine Liebesbeziehung zu haben, und es trotzdem nicht praktiziert und auch nicht praktizieren will. Ich würde außerdem annehmen, dass sogar die allermeisten Menschen in diesem Sinne "prinzipiell polyamor" sind.

Ob man das praktiziert oder auch nur wirklich will, steht eben auf einem ganz anderen Blatt. Ich wollte das definitiv nicht, weil mir EINE Liebesbeziehung + damit in Zusammenhang stehender 5-köpfiger Familie absolut genügt. Es würde mich - auch ganz alltagspraktisch - höchstwahrscheinlich völlig überfordern, wenn da noch eine oder gar mehrere Liebesbeziehung von mir und meiner Frau wären. Das würde wohl zu einem totalen Chaos bzw. zu einem exorbitanten Koordinationsaufwand führen (mit wem fährt man in Urlaub, mit wem verbringt man wann den Abend/die Nacht, ist noch genug Zeit für die Kinder usw.)....Nenene....da wäre ich in kürzester Zeit ein Wrack bzw. reif für die Klapse.

Eine "offene Beziehung" wäre da wohl - jedenfalls was den Koordinationsaufwand und die Chaosgefah betrifft - deutlich einfacher zu realisieren. Da sind ja die Prioritäten ja üblicherweise klar gesetzt. Es gibt EINE Person, mit der man Leben und Alltag teilt und man hat halt noch sexuelle Beziehungen zu anderen (z.B. ONS, Affären). Hier hätte ich persönlich halt ein anderes Problem: Ich kann und mag Liebe und Sex nicht trennen. Sex ohne Liebe ist nichts für mich. Deswegen käme das also auch eine offene Beziehung für mich selbst nicht in Frage ....und deswegen bevorzuge ich meine langweilige monogame, mono-amore Lebensweise dann doch sehr!
Wenn meine Frau eine "offene Beziehung" (für sich) wollte, hätte ich in jedem Fall ein deutlich kleineres Problem damit, als wenn sie Polyamorie praktizieren will. Bei letzterem würde ich ziemlich panisch werden, weil ich unser Familienleben schon den Bach runter gehen sehe. Ersteres wäre ihr dagegen gerne gegönnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Solloki
Benutzer43798  (43) Sehr bekannt hier
  • #8
Das wage ich zu bezweifeln.
Ich kenne ein paar offene Beziehungen (polyamor ebenso wie nicht-polyamor).
Ich kenne davon nur eine in der Liebe keine größere Rolle spielt...

Ist ok. Vermutlich hat jeder seine eigene Definition. Wie wäre denn deine Unterscheidung zwischen einer offenen beziehung und einer polyamoren beziehung? Oder gäbe es da keine für dich?
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
Es gibt kein "polyamor sein" oder "nicht-sein", das ist eine Einstellungssache und kein festes Genom!

Das wiederum glaube ich nicht. Es gibt Menschen, für die eine monogame Beziehung einfach "ein Käfig" ist. Wenn man sich eingeschränkt und fremdbestimmt fühlt, dann sind die Grenzen eben zu eng (für diese Person). Das ist nicht nur eine Einstellungssache. Andere fühlen sich in einer monogamen Beziehung pudelwohl und zufrieden.

Das ist in etwa das gleiche, wie homosexuell und heterosexuell zu sein. Natürlich könnte ich rein theoretisch in einer homosexuellen Beziehung leben... aber das ich heterosexuell veranlagt bin, ist keine Einstellung - ich wäre schlicht todunglücklich in einer Beziehung mit einem Menschen, den ich nicht auf diese Weise liebe.

Und so ist es auch mit der Polyamorie: ich gehe total auf in einer monogamen Beziehung. Klar könnte ich die Beziehung öffnen, aber warum? Es ist nicht nur eine Einstellungssache bei meinem Mann und mir - wir wären unglücklich und könnten den Gedanken nucht ertragen, mit einem anderen Menschen intim zu werden, als der einen Person, die wir lieben.
 
T
Benutzer36879  Benutzer gesperrt
  • #10
Zania, du glaubst allen Ernstes, dass "polyamor, nicht-polyamor" vergleichbar ist mit homosexuell oder heterosexuell??
Das ist doch hanebüchen. Das sind zwei komplett unterschiedliche Dinge.
Ich bin mir sehr sicher, dass die eigene Lebensgeschichte und Vorstellungen darüber entscheiden, was man bevorzugt. Das ist sowas wie Vegetarier oder eben nicht. Ändert sich mit der Einstellung.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Ja, T To Zanarkand , das glaube ich. Ich glaube aber auch, dass es Menschen gibt, die sich in beiden Beziehungsmodellen wohl fühlen... es gibt auch viele Menschen, die sich nicht ausschließlich in einer homo- oder heterosexuellen Beziehung sehen. Natürlich kann man auch mit den Jahren offener werden und sich andere Beziehungsmodelle vorstellen - aber es gibt eben auch viele Menschen, die ihre Bi-Neigung erst im Laufe des Lebens erkennen.
Ich halte das für vergleichbar.

Frag doch einfach hier einige monogam-lebende Personen. Die meisten User hier dürfte man als überdurchschnittlich aufgeschlossen bezeichnen... trotzdem ist es schlicht nicht für jeden etwas, eine offene Beziehung zu führen.
Ebenso andersrum. Du wirst hier einige polyamor lebende Menschen im Forum finden, die eben ganz deutlich sagen können, dass sie sich in einer monogamen Beziehung nicht wohl fühlen würden. Das kommt eben ganz auf die eigene Neigung an.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #12
Mhm ich hatte vor ein paar Wochen dazu eine Regen Austausch mit einer Dame hier im Forum die mir hilfreiche Tipps gegeben hat. Fedora Fedora die Bühne gehört dir !

Es ging darum, dass ich 3 Frauen kennengelernt hatte und mich nicht entscheiden konnte.

Ich hatte bzw habe imemr noch für alle 3 Gefühle . Habe es mir allerdings mit der Offenheit bei ihnen verscherzt, dass sie nicht die einzigsten sind !

Polygamie ist wie wir feststellen mussten auch etwas was zerdacht wird. Oder vielen Menschen ist es einfach zu anstrengend zig Partner zu haben !

Im Endeffekt mir auch !
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #13
Da ich polyamor bin und in einer offenen Beziehung lebe, kann ich dir gleich sagen, ganz so einfach wie Du denkst ist das nicht.
Du musst dich mit dem Gedanken anfreunden können, daß die Frau mit der Du gerne intim wirst, auch mit Personen intim wird, die Du vielleicht echt zum Kotzen findest.

Ich kann keinen Meter einschätzen, wie ich reagieren würde, wenn die Frau der Begierde mit irgendwelchen Assis im Bett wäre. Ich könnte natürlich sagen, dass mir das egal ist und sie Spaß haben soll, aber das kann ich natürlich nur theoretisch sagen.
Du solltest schon einen Unterschied zwischen polyamor und offene Beziehung machen. Denn letztlich entscheidet sich hierbei, worum es geht und wie weit du gehen willst.
Bei einer offenen Beziehung geht es meistens um Sex und andere Körperlichkeiten. Meistens wünscht man sich mehr Abwechslung oder will nicht den Partner alleine exklusiv für sich haben, wenn es um Zärtlichkeiten mit anderen geht. In den meisten Fällen spielen starke Gefühle, wie Liebe, keine so große oder sogar gar keine Rolle bei offenen Beziehungen. Es geht um Sex, ums mal banal zu sagen (ja ich weiß, viele Schattierungen und Farbvarianten).

Ich denke auch eher, dass in offenen Beziehungen die weiteren Sexpartnern nicht immer nur der Sex und der Sex allein im Vordergrund steht. Man kann ja durchaus auch Gefühle für andere Sexpartner haben, die man einfach gern hat.

Es gibt kein "polyamor sein" oder "nicht-sein", das ist eine Einstellungssache und kein festes Genom!
Noch dazu würde ich dir raten, damit erstmal zu warten, du hast doch erst seit kurzem eine Freundin, über sowas würde ich erst später nachdenken, an deiner Stelle.


Wie ich geschrieben habe, wäre ich dafür viel zu faul :zwinker:

Ich habe nicht vor irgendwas mit anderen anzufangen.
Das wiederum glaube ich nicht. Es gibt Menschen, für die eine monogame Beziehung einfach "ein Käfig" ist. Wenn man sich eingeschränkt und fremdbestimmt fühlt, dann sind die Grenzen eben zu eng (für diese Person). Das ist nicht nur eine Einstellungssache. Andere fühlen sich in einer monogamen Beziehung pudelwohl und zufrieden.

Ich finde den Vergleich mit dem Käfig nicht schlecht :smile: Die monogame Beziehung ist der Käfig, der sich aber für die Menschen, die keine anderen Partner wollen, einfach kein Käfig ist:upsidedown:


Nochmal für alle. Ich habe nicht vor irgendwas auszuprobieren und brauche auch keine Tipps was ich machen will :zwinker:
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #14
Warum sollte ich polyamor sein wollen, wenn ich in einer monogamen Beziehung bereits glücklich bin und kein Interesse an anderen habe? Deinen Schilderungen konnte ich gut folgen, aber bei dem Satz verstehe ich den Sinn nicht. Wie meinst du das?

Weil ich das Konzept - mir fällt kein besseres Wort ein, klingt nach Handytarif - der offenen Beziehung gefällt und das auch bei polyamoren Menschen auftritt. Mir "gehört" mein Partner nicht und er soll sich frei entfalten können, ohne dass ich sage "Ich will nicht, dass du mit anderen flirtest"Sex hast etc." Aber mir persönlich wäre es einfach nicht wichtig genug, diese Freiheiten auch auszuleben. Das meine ich mit Theorie und Praxis.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Weil ich das Konzept - mir fällt kein besseres Wort ein, klingt nach Handytarif - der offenen Beziehung gefällt und das auch bei polyamoren Menschen auftritt. Mir "gehört" mein Partner nicht und er soll sich frei entfalten können, ohne dass ich sage "Ich will nicht, dass du mit anderen flirtest"Sex hast etc." Aber mir persönlich wäre es einfach nicht wichtig genug, diese Freiheiten auch auszuleben. Das meine ich mit Theorie und Praxis.

Aber wäre dann nicht eher das "Konzept" von celavie celavie was für dich/euch? Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann haben sie und ihr Mann sich niemals die Treue versprochen. Finde ich eigentlich bei dieser Sichtweise den fairsten Umgang.
 
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reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #30
Und meine Gedanken setzen halt da schon an: ich denke halt, dass "man" nicht vorher plant bzw. planen kann, irgendwann einmal zwei Menschen (oder mehr :zwinker:) zu lieben. Diese Gedanken setzen bei mir ein, wenn auf einmal dieser zweite Mensch auftaucht. Plötzlich und ungeplant. So wie bisher auch alle "ersten" in meinem Leben.
Und was, wenn man eben eine Zeit lang zwei Menschen geliebt hat, die Beziehungen auseinander gehen und man für die Zukunft weiß, dass man polyamor ist und auch so leben will?
Natürlich plant man dann nicht im Sinne von "2017 treffe ich Partner 1 und im März 2018 Partner 2". Aber man plant es ggf. für sich, irgendwann eine Beziehung mit mehreren Menschen zu führen, und richtet sein Leben ein Stück weit danach aus (z.B. sich mit den entsprechenden Leuten umgeben).

Das ist doch genau so wie in klassischen Beziehungen: Die entsprechenden Personen treten zwar ungeplant und zu ungewissen Zeitpunkten ins Leben, trotzdem planen viele Menschen, auch wenn sie gerade Single sind, für sich, dass sie irgendwann wieder eine Beziehung wollen in dem Sinne, dass sie es eben beabsichtigen und ein Stück weit auch ihr Leben danach ausrichten (z.B. sich bemühen, neue Leute kennenzulernen u.s.w.)
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #31
Off-Topic:
Also ich bin nicht polyamor, dennoch liebe ich meinen Mann und bin ein bisschen verknallt in meine Affäre bzw in das Gefühl das er mir gibt.

Wow, das wusste ich gar nicht bei dir.
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #32
Doch, ich find auch, dass bei bekannter Neigung ein gewisses Mass an Planung und Voraussicht von Nöten ist.
Mit steigendem Alter kommen dann ja auch noch Problematiken wie Wohnung/Haus, Familienplanung, usw dazu, was bei einer polyamor fühlenden und lebenden Person andere Auswirkungen hatten als beim "klassischen" monogamen Modell.

Und Disclaimer: Ja Felicia, ich weiss, ist nicht bei allen so, manche Menschen wollen gar nicht zusammenleben etc. :grin:
 
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #33
Das verstehe ich jetzt nicht. Was ist denn der Unterschied zwischen polyamor und "offener Beziehung + Liebe"?
Wie wäre denn deine Unterscheidung zwischen einer offenen beziehung und einer polyamoren beziehung?
Ich beantworte die Fragen mal zusammen, da sie sich inhaltlich überschneiden.

"Polyamor" definiere ich über die Liebe zu mehreren Personen gleichzeitig in vollem Wissen und Einverständnis aller beteiligten.

"Offene Beziehungen" sind hauptsächlich über den Sex mit zusätzlichen Partnern in einer bestehenden Beziehung geprägt.
Der feste Partner weiss davon, daß man mit anderen Personen (die man nicht einmal unbedingt lieben oder länger kennen muß) Sex hat, aber ihn interessieren diese Personen nicht unbedingt weiter....während die Polyamorie eher an langfristigen intimen Beziehungen orientiert ist, geht es bei der offenen Beziehung um...zusätzliche sexuelle Erfahrungen mit anderen Menschen.
Natürlich kann sich das überschneiden, aber bei Polyamor sind alle beteiligten polyamor, auch wenn sie vielleicht nicht alle miteinander schlafen, während bei einer offenen Beziehung nicht alle Beteiligten auch die möglichkeit zum "extern-vögeln" ausnutzen wollen.
Wenn sich das in verschiedenen Konstellationen überschneidet....dann wirds echt kompliziert wie die verschiedenen Verhältnisse zueinander sind.

So definiere ich das für mich.

Ich liebe zwei Menschen (teilweise auf unterschiedlichen Leveln...mit denen ich aber auch reichlich Sex habe), diese beiden respektieren einander genug um zumindest so tiefe freundschaftliche Gefühle zueinander zu haben, daß sie auch miteinander Sex haben, aber wir haben auch Sex mit anderen Personen, die aber nicht unbedingt in solch einer intimen Beziehung zu uns stehen.
Polyamor halte ich auch für einen Zustand, nicht für ein Konzept.
Man ist polyamor, wenn man in einer Liebesbeziehung mit mehreren Personen ist (und die davon untereinander wissen).
Ist man in einer Liebesbeziehung mit nur einer Person, ist man nicht polyamor...auch wenn man sich das vorstellen könnte.
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #34
Korrigiert mich, wenn ich Polyamorie falsch definiere. Für mich bedeutet das nichts weiter, als dass man mehrere Menschen gleichzeitig liebt (und eben nicht einen auf die romantische Art und die anderen platonisch/freundschaftlich/familiär). Betonung liegt für mich auf "liebt". Nicht nur Sex mit hat.
Und da frage ich mich: wieso ist das ein Konzept, das man leben will? Wie kann man planen, irgendwann so zu leben? Wenn, dann passiert es doch einfach. Man verliebt sich in einen Menschen und dann in einen zweiten. Dann, wirklich erst dann, können sich diese Fragen doch erst stellen und man kann oder muss sich entscheiden, welchen Weg man gehen will. Vorher ist doch Alles Theoriekram, der zu nix führt.
Ob man monogam leben will oder nicht, kann man für sich selber überlegen und entscheiden. Das ist nach meinem Verständnis aber das Konzept der offenen Beziehung. Sich aber zu verlieben und dann auch noch in mehrere Menschen gleichzeitig, ist nicht planbar.
Prinzipiell richtig, man kann aber durchaus z.B. bereits vor einer Beziehung bemerkt haben, dass man zu polyamorem Empfinden neigt und sich dann dafür entscheiden, wie viel Raum man dieser erwartbaren Empfindung in einer kommenden Beziehung geben möchte. Insofern kann man also schon zu einem gewissen Grad entscheiden, so leben zu wollen oder eben nicht. Ebenso könnte man ja auch bei entsprechender Veranlagung, unabhängig von seinem vorhandenen Partner, auf Partnersuche gehen. Auch so könnte man die Lebensweise quasi anstreben, ebenso wie ein Single eine monogame Lebensweise anstreben kann. Exakt planbar wird es dadurch nicht, weil man sich natürlich nicht auf Knopfdruck verliebt, aber man kann ja dennoch erstmal den Wunsch haben, so zu leben oder den Grad der Offenheit für diese Lebensweise in seiner Beziehung festlegen.
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Ich frage mich, ob ich quasi theoretisch polyamor sein könnte oder eine offene Beziehung führen könnte, aber gewissermaßen aus Zuneigung zu meiner Freundin und auch aus bloßer Faulheit (für mehrere Affären oder ONS bin ich einfach zu faul :cool:), in der Praxis nicht polyamor bin.

Natürlich kann man feststellen, dass man polyamor empfindet und das dann einfach trotzdem nicht ausleben. Wie zufrieden man damit wird, hängt davon ab, wie viel Priorität diese Empfindungen für einen letztendlich haben, wie gut man mit anderen Varianten zurecht kommt und ob man sich durch das Nichtausleben eingeschränkt fühlt.
Wenn du z.B. hier liest und feststellst, dass die Beschreibung von Polyamorie in deine persönliche Liebeshistorie oder -vorstellung passt, du aber in deiner Beziehung keinen Änderungsbedarf siehst, dann kannst du es auch einfach als Information über dich selbst abhaken. Die Frage bleibt natürlich, ob sich deine Bedürfnisse ändern, wenn du dich dann wirklich (noch)mal zweitverliebst. Ändert das wohlmöglich die Prioritäten? Das Ausmaß kannst du vermutlich selbst erst abschätzen, wenn es dir passiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #35
Ich finde, man muss auch aufpassen, ob man nun verknallt (evtl. eher in ein Gefühl was man bekommt - und klar ist das anders als vom 10 Jahre +x-Partner), verliebt ist oder jemanden liebt. Viele trennen sich ja, weil sie vorübergehend verknallt sind - totaler Quatsch meiner Meinung nach. Nur weil das mal passiert muss man sich nicht unbedingt trennen oder polyamor sein. Das ist natürlich meine ganz persönliche Meinung und wird oft erst von Menschen ab 40+ in langen Partnerschaften geteilt.
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (28) Beiträge füllen Bücher
  • #36
Ich erlaube mir mal, diesen Thread nochmal aufzuwärmen und noch meine Meinung in den Raum zu werfen.
Und da frage ich mich: wieso ist das ein Konzept, das man leben will? Wie kann man planen, irgendwann so zu leben? Wenn, dann passiert es doch einfach.
Ich finde, es gibt einen Unterschied zwischen ployarmor sein und polyarmor leben.
Polyarmor sein kann man sich wahrscheinlich nicht aussuchen und/oder planen. Ob man so aber leben will, kann man sich aussuchen und sollte man auch gut planen.
 
icegirl19
Benutzer136524  (30) Meistens hier zu finden
  • #37
Sehr interessanter Thread :smile:
Unter Polyamorie habe ich mir immer vorgestellt, dass drei oder mehr Menschen sich alle in ziemlich gleichem Maße lieben und zusammenleben.
Eine offene Beziehung bedeutet für mich, dass zwei wirklich zusammen sind, aber auch Alleingänge erlaubt sind, bei denen der Sex bzw das Körperliche eindeutig im Vordergrund steht.

Letzteres praktiziere ich auch selbst mit meinem Partner, wobei ich mit meinen Alleingängen noch zurückhaltender bin, weil ich mich da quasi erst noch selbst finden muss. Mein Partner macht das schon öfter.
Zusätzlich haben wir auch gemeinsam Sex mit anderen.
Nun ist es bei mir schon so, dass Gefühle im Spiel sind, wenn ich Lust auf Sex mit jemandem habe. Derjenige muss mir mindestens in Grundzügen sympathisch sein. Außerdem muss er mich optisch ansprechen - und da bin ich durchaus wählerisch. Vielleicht auch etwas zu wählerisch, aber so ist es nunmal.
Ja und wenn ich jemanden heiß finde und mich auch noch gut mit demjenigen verstehe, entsteht leicht mal eine Schwärmerei. Und das macht den Sex dann natürlich umso knisternder.

Mein Freund und ich sind uns einig, dass ein wenig Gefühle schon dazugehören zu schönem Sex.
Aber von Polyamorie sind wir nach meinem Verständnis trotzdem meilenweit entfernt.
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • #38
Das wiederum glaube ich nicht. Es gibt Menschen, für die eine monogame Beziehung einfach "ein Käfig" ist. Wenn man sich eingeschränkt und fremdbestimmt fühlt, dann sind die Grenzen eben zu eng (für diese Person). Das ist nicht nur eine Einstellungssache. Andere fühlen sich in einer monogamen Beziehung pudelwohl und zufrieden.

Das ist in etwa das gleiche, wie homosexuell und heterosexuell zu sein. Natürlich könnte ich rein theoretisch in einer homosexuellen Beziehung leben... aber das ich heterosexuell veranlagt bin, ist keine Einstellung - ich wäre schlicht todunglücklich in einer Beziehung mit einem Menschen, den ich nicht auf diese Weise liebe.

Genauso sehe ich das auch. Ich würde mich selbst als polyamor bezeichnen. Ganz einfach, weil ich seit Jahren so fühle. Mittlerweile (vor allem dadurch, dass ich es kurze Zeit ausleben konnte) habe ich für mich festgestellt, dass das etwas ziemlich klares für mich ist, so bin ich einfach und ich glaube nicht, dass sich das ändern wird. Das ist genauso wie die Tatsache, dass ich heterosexuell bin.

Der Vergleich mit dem Käfig ist sehr gut. Ich empfinde so, mein Partner (leider) nicht. Er liebt nur mich und möchte niemand anderen, daher ist es für ihn kein Käfig. Bei mir sieht das eben ganz anders aus.
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Korrigiert mich, wenn ich Polyamorie falsch definiere. Für mich bedeutet das nichts weiter, als dass man mehrere Menschen gleichzeitig liebt (und eben nicht einen auf die romantische Art und die anderen platonisch/freundschaftlich/familiär). Betonung liegt für mich auf "liebt". Nicht nur Sex mit hat.
Und da frage ich mich: wieso ist das ein Konzept, das man leben will? Wie kann man planen, irgendwann so zu leben? Wenn, dann passiert es doch einfach. Man verliebt sich in einen Menschen und dann in einen zweiten.

Ja so sehe ich das auch!
Trotzdem kann man natürlich über das Konzept nachdenken.
[doublepost=1488284299][/doublepost]
Unter Polyamorie habe ich mir immer vorgestellt, dass drei oder mehr Menschen sich alle in ziemlich gleichem Maße lieben und zusammenleben.

Nicht unbedingt. Da gibt es sehr viele verschiedene Formen :zwinker:
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #39
Unter Polyamorie habe ich mir immer vorgestellt, dass drei oder mehr Menschen sich alle in ziemlich gleichem Maße lieben und zusammenleben.

Auch, wenn ich selber nicht polyamor bin... die von dir beschriebene Konstellation halte ich für einen echten Sechser im Lotto.
Da müssen nicht nur zwei Menschen zueinander finden und sich lieben, sondern diese beiden Menschen auch noch polyamor sein UND eine dritte Person haben, die sie auf die gleiche Weise lieben. Ja, ich weiß, PhesKlNachtmusi PhesKlNachtmusi lebt in so einer Beziehung, aber ich kann mir echt nicht vorstellen, dass das die Regel ist.

Vorstellbar wäre eher, dass beide Partner noch andere Beziehungen führen, die entweder neben- oder untergeordnet werden.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #40
Nicht unbedingt. Da gibt es sehr viele verschiedene Formen :zwinker:
eben.es gibt viele verschiedene polyamore beziehungsmodelle.
und wie bereits angemerkt wurden,will nicht jeder mit partnern auch zusammenleben.
 
Solloki
Benutzer43798  (43) Sehr bekannt hier
  • #41
Polyamor zu sein bedeutet ja erstmal nur, dass man selbst die Fähigkeit besitzt mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben. Wie dann das Lebensmodell aussieht ist wieder was völlig anderes und so verschieden, wie die Menschen. Im Grunde kann ich mir auch eine Beziehung vorstellen zwischen polyamoren und nichtpolyamoren. Solange der nichtpolyamore glücklich ist, wenn der andere Teil sich zusätzlich in jemand dritten verliebt und zusammen ist.
 
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #42
Ja, ich weiß, PhesKlNachtmusi PhesKlNachtmusi lebt in so einer Beziehung, aber ich kann mir echt nicht vorstellen, dass das die Regel ist.
Es ist nicht die Regel, auch weil die meisten Menschen sich nie in eine Situation entwickeln, die die Grundlagen für polyamore Bindungen schaffen.

Wir sind alle zuerst einmal Individuen, die sehr um ihr eigenes Wohl bemüht sind, durch christlich geprägte Normen, möglicherweise religiös beeinflusste Erziehung, gesetzliche Rahmenbedingungen, Ehe-favorisierende gesellschaftliche Ansprüche sind wir mehr oder minder in die Monogamie vorgeprägt.
Wir daten singulär, wenn wir rausgehen, suchen wir uns meist eine interessante Person aus der Masse heraus, kurzum, die Chancen anders zu fühlen müssen wir uns schon hart erarbeiten...im Sinne von, daß wir den üblichen Konventionen bewusst etwas entgegensetzen.

Meine doch zugegeben recht eigenwillige Beziehungsform kam auch nicht von heute auf morgen. Die Grundlage dafür nenne ich mein völlig verkorkstes Elternhaus, bei meinem Gefährten möglicherweise der Status als Waisenkind, bei unserer Partnerin war ein mitwirkender Faktor die berufliche Situation.
Das das alles mehr oder minder funktioniert, ist wie drei 6er beim Würfeln.
Unkomplizierter macht das den Alltag aber sicher nicht. Wenn einem die Menschen, die man liebt, so viel bedeuten, ist manchmal schon das "jonglieren" mit einem Partner eine Herausforderung....mit zweien oder gar mehr wird das echt manchmal eine geradezu absurde Leistung....und ich kann echt schlecht jonglieren:rolleyes:...ich habs mehr mit dem Schwertschlucken:whistle:

P.S.: Danke für die Erwähnung, sonst hätt ich den Thread wohl ganz vergessen:smile:
 
winterkorn
Benutzer151594  (28) Verbringt hier viel Zeit
  • #43
Ja, ich verstehe deine Gedankengänge :grin:
Hab neulich etwas über Beziehungsanarchie gelesen, das klingt ein bisschen nach deinem Beziehungsideal.
Und was Polyamorie angeht: Ich meine, es geht um die Einstellung, die man zu Liebesbeziehungen, dem Verständnis von Treue und so weiter hat... Wie deine Situation da gerade ganz praktisch aussieht ist doch eine andere Sache.
Ich habe vor einem Jahr (nachdem das lange, lange in mir gewachsen war) beschlossen, ab jetzt polyamor zu leben, dann letztlich einige Zeit voller Abenteuer gehabt, und vor einem halben Jahr mit meinem jetzigen Freund (der bereits glücklich verheiratet ist) zusammengekommen. In der Zeit, in dem wir zusammen sind, lebe ich fast mono, einfach nur weil mir gerade das Interesse an etwas anderem fehlt ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #44
Ich hatte letztes Jahr die Erfahrung gemacht, dass ich polyamor veranlagt bin. Oder einfach keine Entscheidungen treffen konnte . Na ja Die Sache ging Nach hinten los und dazu hatte ich zwar gut Beratung hier aus dem Forum. Doch meine Lebensart wird wohl weiterhin monogam bleiben einfach weil mir alles andere zu stressig ist.

Ich denke es gibt wie ich weitaus mehre Menschen als man denkt die wie Solloki Solloki schon erwähnte Tendenzen dahingehend haben doch deren Lebenswirklichkeit eben anders aussieht !

Wie gesagt mir ist es ebn zu stressig ! Mir fällt dazu nur ein Witz meines Vaters ein : Was sit die Höchsstrafe für Bigamisten in Deutschland ? 2 Schwiegermütter!
 
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