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Polyamorie als Lösung?

F
Benutzer198500  (55) Ist noch neu hier
  • #1
Mal sehen, ob ich alles richtig verstanden habe mit Bezug auf meine Situation.
Ich bin Mitte 50 und männlich.
Meine Ehe hat seit 10 Jahren Bestand, seit 20 Jahren kenne ich meine Frau. Es ist die dritte mit der ich verheiratet bin. Bisher lief es gut und wir führten, wie uns Reaktionen aus unserem Umfeld zeigen, eine Vorbild-Bilderbuch-Beziehung. Ich betrachte sie als die Liebe meines Lebens.
Disney wäre begeistert.
Treue - oder besser - Untreue war nie ein Thema.
Dennoch ergab es sich, dass ich mich in eine andere Frau verliebt habe. Vielmehr in eine WEITERE Frau.
Dieses Gefühl der Liebe und der Sorge um den Menschen war "einfach" da.
Jedi-Ritter-mäßig versuchte ich, meine Gefühle zu erforschen und sagte mir "hey, das ist nur... Ne, Moment, Sex hatten wir ja noch gar keinen..."
Es hatte heftig geknallt und zwar völlig unerwartet und unabhängig von Sex, den wir zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch gar nicht hatten.
Es folgten zwei Jahre voller Torturen und ein heilloses Hin und Her. Die Entscheidung für eine der beiden scheint unmöglich und es gab Situationen, die sich extrem zuspitzten. Die eine wollte mich zurück, die andere mich behalten. Und umgekehrt. Beide waren auch an dem Punkt, wo sie mich nicht mehr wollten, nahmen mich aber doch wieder zurück.
Es ist unglaublich schön, von zwei Frauen geliebt zu werden und zwar in einer Weise wie ich es nie für möglich gehalten hätte.
Eine Situation für die ich vor zwei Jahren jedem anderen Highfive gegeben hätte.
Doch wenn man in unserem westlichen und christlich geprägten Wertesystem lebt und sich einigermaßen innerhalb dieser gesellschaftlichen Normen bewegt, ist dieser an sich sehr schöne Gedanke echt die Hölle.
Denn alles ist auf Monogamie programmiert und verlangt nach einer Entscheidung. Ich habe verschiedene Quellen durchsucht und den Begriff gefunden der "seriellen Monogamie" nach der ein Partner durch einen anderen ersetzt wird.
Die Tatsache, dass ich das dritte Mal verheiratet bin, hat mich weiter zum Gedanken mit der Polyamorie gebracht.
Nach allem, was bisher passiert ist und nach dem, was ich zu dem Thema recherchiert habe, schätze ich, dass Polyamorie für mich irgendwie zutreffend ist, wenn auch nicht 100%ig.
Ich sehe keine Lösung des "Problems" ohne schlechtes Gewissen wegen des Vermissens der einen, wenn ich bei der anderen war.
Denn auch ich liebe BEIDE!
Unterschiedlich, weil sie ja auch unterschiedliche Menschen sind. Aber keine mehr oder weniger als die andere.
Wie lässt sich dieser Teufelskreis auflösen?
Die Frage kann anscheinend nicht lauten "welche von beiden" sondern "alle oder keine" Sehr brisant. Denn im schlimmsten Fall würde das dazu führen, BEIDE zu verlieren.
Ich habe keine Ahnung ob Polyamorie "durch Zufall" (bewusst ausgesucht hab ich das ja nicht) die Lösung sein kann aber durch Betrachtung der Tatsachen komme ich zu dem Schluss, dass ich keiner der beiden gerecht werde, wenn die andere nicht "da" ist. Und zwar im Sinne von emotionalem Betrug durch das Denken an, durch das Vermissen und das "Fehlen" der jeweils anderen.
Die beiden kennen sich und wissen voneinander und durch die zwei Jahre Achterbahnfahrt haben beide gelitten wie die Hunde. Ich auch, denn ich will keine der beiden verletzen, tu es aber seit dieser Zeit fortwährend und das zerreißt auch mich.
Nach dem was ich gelesen habe, ist Polyamorie das LIEBEN mehrerer Personen. Es geht nicht (!) um eine offene Beziehung, in der es vordergründig um Sex mit anderen Partnern geht. Auch nicht um einen Freifahrtschein zum Seitensprung nur weil der/die andere Bescheid weiß.
Viele Polyamore entscheiden sich offenbar bewusst dazu, für mehrere emotionale Beziehungen offen zu sein. Aber auch darum geht es mir nicht.
Es ist alles nur ein Vielleicht. Möglicherweise kann die bewusste Entscheidung für so eine Beziehung zum aktuellen Zeitpunkt die Wogen glätten, Ruhe in die ganze Geschichte bringen und drei Menschen gleichzeitig glücklich machen (?) denn aktuell sind alle mehr oder weniger auf der Verliererseite.

Dazu muss die Entscheidung aber von ALLEN Beteiligten FÜR dieses Modell erfolgen. UND es müssen Absprachen und Regeln aufgestellt werden damit es funktionieren kann. (richtig?)

Kann aber auch sein, dass die Mädels mir zusammen den Kopf abreißen. Ein gemeinsames Feindbild ist doch auch schon mal was.

Einiges spricht dafür (dass es funktionieren könnte) :
-beide lieben mich und ich liebe sie (Kernpunkt)
-beide haben mehrfach gesagt, dass ihnen wichtig sei, dass es mir gut geht (mir ist das bei beiden genau so wichtig)
-beide wollen mit mir "alt werden" (und ich auch mit ihnen)
-beide können sich nicht vorstellen einen anderen Partner zu haben (zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt) (ich auch nicht)
-beide haben mich in zwei Jahren on-off-Beziehung mehrfach "zurück genommen"

Warum also nicht das Ganze einfach mal einvernehmlich versuchen und mit klarer Absprache statt planlos und chaotisch?
Ich will nicht der Hahn im Korb sein und trotzdem klingt das alles sehr danach und nach maßloser Selbstüberschätzung wenn ich das alles nochmal durchlese. Aber das ist es nicht, denn ich habe die Hosen gestrichen voll. Nur muss etwas anderes her als bisher sonst endet es wirklich böse. Ein Lösung, die Aussieht wie die Besuchsregelung beim Papa-Wochende bei geschiedenen Eltern.
Ich hab Kopfschmerzen...
Jemand ne Idee?
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #2
Natürlich kannst du das Konstrukt Polyamorie vorschlagen. Aber in diesem Konstrukt müssen sich eben ALLE wohlfühlen.

Ich würde da versuche meinen Egoismus zurück zustellen, so bald ich erfahren würde, dass auch nur eine von beiden das nicht möchte - dann würde ich eine Entscheidung treffen. Und die muss nicht heißen du entscheidest dich für eine von beiden, dass kann auch die bewusste Entscheidung sein, dass du wieder Single wirst.

Denn scheinbar wäre für dich eine polyamoröse Beziehung denkbar? Kämst du damit klar, wenn sich die Damen auch verlieben würden?
Oder ist es gerade einfach eine schöne Aussicht, dass beide Damen nur dich lieben und du das gerne für immer so laufen lassen würdest?

Ich würde da mal tief in mich hören. Und wie gesagt, meine Entscheidung würde ich abhängig davon machen, wie es den beiden Damen in dieser Konstellation geht. Im Moment ist das eine Schwebezustand den ja alle blöd finden.
 
keenacat
Benutzer24402  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Hast du mit den beiden denn mal über das Konzept einer polyamoren Beziehung gesprochen? du kannst dir tausend Gedanken machen, solange die beiden nicht miteinbezogen werden, ist es womöglich etwas, das du dir vorstellen kannst, das aber vermutlich für die beiden oder eine davon nicht tragbar ist.

Dann wäre es noch gut in dich zu gehen und zu ergründen, ob für dich das auch funktionieren kann, wenn eine der beiden oder sogar beide zusätzliche Beziehungen eingehen. Denn das gehört auch dazu.
 
F
Benutzer198500  (55) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #4
Natürlich kannst du das Konstrukt Polyamorie vorschlagen. Aber in diesem Konstrukt müssen sich eben ALLE wohlfühlen.

Ich würde da versuche meinen Egoismus zurück zustellen, so bald ich erfahren würde, dass auch nur eine von beiden das nicht möchte - dann würde ich eine Entscheidung treffen. Und die muss nicht heißen du entscheidest dich für eine von beiden, dass kann auch die bewusste Entscheidung sein, dass du wieder Single wirst.

Denn scheinbar wäre für dich eine polyamoröse Beziehung denkbar? Kämst du damit klar, wenn sich die Damen auch verlieben würden?
Oder ist es gerade einfach eine schöne Aussicht, dass beide Damen nur dich lieben und du das gerne für immer so laufen lassen würdest?

Ich würde da mal tief in mich hören. Und wie gesagt, meine Entscheidung würde ich abhängig davon machen, wie es den beiden Damen in dieser Konstellation geht. Im Moment ist das eine Schwebezustand den ja alle blöd finden.
Ich weiß gerade selbst nicht, wo mir der Kopf steht. Natürlich ist das eine Sache, auf die sich ALLE gemeinsam und einstimmig und ohne Zweifel einigen müssen. Alleine das vorzuschlagen bereitet mir Magenschmerzen. Aber da muss ich dann durch.
Für mich denkbar, ja. Durch das ganze Hin und Her kommt es mir so vor als würden wir eh schon eine "Light-Version" davon praktizieren.
Gleiches Recht für alle ist klar, unbedingt. Und dass das ganze Konstrukt in sich zusammenfällt wenn nur eine(r) sich nicht wohl fühlt bei der Sache auch. Das wäre ein absolutes No Go.
Für mich war neu, dass es so was gibt und anscheinend auch nicht sooo selten, sonst würde das Kind keinen Namen haben.
Den Schwebezustand blöde finden ist aber sehr geschmeichelt.
 
U
Benutzer183259  (52) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Meine Ehe hat seit 10 Jahren Bestand, seit 20 Jahren kenne ich meine Frau. Es ist die dritte mit der ich verheiratet bin. Bisher lief es gut und wir führten, wie uns Reaktionen aus unserem Umfeld zeigen, eine Vorbild-Bilderbuch-Beziehung. Ich betrachte sie als die Liebe meines Lebens.
Disney wäre begeistert.
Treue - oder besser - Untreue war nie ein Thema.

Vorweg:
Ich frage mich gerade, was Du so für Disney-Filme guckst, wo so was wie bei Dir vorkommt...
Man kann doch unmöglich unbewusst in so eine Situation reinschlittern und dann auf die böse Gesellschaft schimpfen, die für derartiges nicht geschaffen wäre.

Ich denke nämlich schon, dass die Gesellschaft alternative Beziehungsformen aushält.
Also ist es letzten Endes "nur" die Frage, ob ihr drei Beteiligten geeignete Vereinbarungen finden könnt.
 
F
Benutzer198500  (55) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #6
Hast du mit den beiden denn mal über das Konzept einer polyamoren Beziehung gesprochen? du kannst dir tausend Gedanken machen, solange die beiden nicht miteinbezogen werden, ist es womöglich etwas, das du dir vorstellen kannst, das aber vermutlich für die beiden oder eine davon nicht tragbar ist.

Dann wäre es noch gut in dich zu gehen und zu ergründen, ob für dich das auch funktionieren kann, wenn eine der beiden oder sogar beide zusätzliche Beziehungen eingehen. Denn das gehört auch dazu.
Gesprochen habe ich mit den beiden noch nicht darüber.
Bevor ich so eine Revolution anzetttle suche ich Hilfe und Anhaltspunkte (und hier jetzt Rückmeldungen) um zu sehen, ob ich vom Grundgedanken her nicht total auf dem Holzweg bin. Wenn ich sowas vorschlage kann der Schuss auch heftigst nach hinten losgehen.
Dass allen Beteiligten die gleichen Möglichkeiten und Freiheiten zustehen (müssen) ist klar. Damit hätte ich auch kein Problem. Ich kann nichts erwarten oder fordern, was ich nicht selbst bereit bin zu tun.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #7
Durch das ganze Hin und Her kommt es mir so vor als würden wir eh schon eine "Light-Version" davon praktizieren.
Nene, die beiden dulden zurzeit den Zustand weil sie auf eine Entscheidung hoffen. Dieser Schwebezustand ist kein Beziehung, dass ist ein Aufschieben von Entscheidungen.

Den Schwebezustand blöde finden ist aber sehr geschmeichelt.
Du kannst dir hier weitere Meinungen anhören, aber ums Ansprechen kommst du nicht drum rum. Und ich an deiner Stelle würde ich das so früh wie möglich machen. Und ich denke auch, dass du dich darum drückst, denn im Endeffekt entscheiden beide Damen darüber, wie deine Beziehung(en) weiter verlaufen. Und das Ansprechen würde den Schwebezustand beenden, den ihr alle massiv kacke findet, aber schon seit 2 Jahren toleriert. Das sagt ja auch schon einiges aus.
 
keenacat
Benutzer24402  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Der Status quo ist, dass du beide Frauen unglücklich machst und du es selbst ebenso bist. Beide fühlen sich betrogen und hintergangen, beide lieben dich dennoch so sehr, dass sie immer wieder darüber hinwegsehen. Was ist denn die von dir gedachte Alternative, um aus diesem Dilemma raus zu kommen? Du kannst das komplette Haus abreißen und einen Weg suchen, der euch allen dreien viel Leid erspart, aber sicher kein leichter sein wird. Oder du kannst das weiter so führen, bis es einer der beiden endgültig reicht, wodurch du mindestens eine auf jeden Fall verlieren würdest.

Mein Rat: schnapp beide Frauen, geh mit ihnen zu einem Paartherapeuten, der sich auf alternative Beziehungsmodelle spezialisiert hat und findet gemeinsam heraus was euch wieder glücklich macht. Natürlich ist das ein Risiko, aber es ist auch eine Chance.
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #9
Möglicherweise kann die bewusste Entscheidung für so eine Beziehung zum aktuellen Zeitpunkt die Wogen glätten, Ruhe in die ganze Geschichte bringen und drei Menschen gleichzeitig glücklich machen (?) denn aktuell sind alle mehr oder weniger auf der Verliererseite.

Du gehst scheinbar davon aus, dass mit dem Konstrukt 3 Menschen gleichzeitig glücklich wären? Dann müssten die beiden Frauen doch eigentlich jetzt schon glücklich sein, da Du Dich gegen keine von Ihnen entschieden hast. Sind sie aber nicht.

Mögen sich die beiden Frauen eigentlich? Also, unabhängig davon, dass sie sich vll gerade als Konkurrenz empfinden, aber besteht eine grundsätzliche Sympathie? Teilen die beiden die gleichen Werte, haben sie einen ähnlichen Humor, vll ähnliche Interessen? Ich frage, weil ich mir vorstellen kann, dass so ein Modell besonders schwierig wird, wenn die Beteiligten von der Persönlichkeit her so total unterschiedlich sind (Beispiel Typ Wissenschaftler und Typ Esoteriker).

Ich habe keine Erfahrung mit der von Dir gewünschten Beziehungsform, aber fände es irgendwie merkwürdig, wenn zwei Frauen nur mitmachen, um den Mann zu halten, obwohl sie ihn eigentlich lieber für sich hätten. Ich sehe da irgendwie auch eine Verantwortung bei Dir und finde es moralisch schwierig, sowas überhaupt vorzuschlagen.
 
keenacat
Benutzer24402  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #10
Mögen sich die beiden Frauen eigentlich? Also, unabhängig davon, dass sie sich vll gerade als Konkurrenz empfinden, aber besteht eine grundsätzliche Sympathie? Teilen die beiden die gleichen Werte, haben sie einen ähnlichen Humor, vll ähnliche Interessen? Ich frage, weil ich mir vorstellen kann, dass so ein Modell besonders schwierig wird, wenn die Beteiligten von der Persönlichkeit her so total unterschiedlich sind (Beispiel Typ Wissenschaftler und Typ Esoteriker).

Bei einem polyamoren Konzept, ist das nicht unbedingt erforderlich. Es geht nicht um eine Dreierbeziehung, sondern unabhängig voneinander gelebte Beziehungen zu mehr als einer Person (wobei man auch poly sein kann, wenn man gerade Single ist oder nur einen Partner hat, das ist mehr sowas wie eine Grundeinstellung)

Ich glaube, dass es schon eine Erleichterung sein kann, wenn beide die Gewissheit erlangen, dass sie ihre Paarbeziehungen weiterführen können, also sofern sie sich auf ein alternatives Beziehungsmodell einlassen, weil die Verlustängste wegfallen, weil vieles klarer wird, weil konkret darüber gesprochen wird. Ich sage nicht, dass es im konkreten Fall so sein wird, aber es kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
F
Benutzer198500  (55) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #11
Vorweg:
Ich frage mich gerade, was Du so für Disney-Filme guckst, wo so was wie bei Dir vorkommt...
Man kann doch unmöglich unbewusst in so eine Situation reinschlittern und dann auf die böse Gesellschaft schimpfen, die für derartiges nicht geschaffen wäre.

Ich denke nämlich schon, dass die Gesellschaft alternative Beziehungsformen aushält.
Also ist es letzten Endes "nur" die Frage, ob ihr drei Beteiligten geeignete Vereinbarungen finden könnt.
Hui,
hab ich das echt so ausgedrückt? Falls ja, sorry.
Ich wollte nicht auf die "böse Gesellschaft" schimpfen (ehrlich, wo steht denn "böse" drin?) Ich habe gemeint, dass ich in meiner Erziehung Werte vermittelt bekommen habe, die im Wesentlichen darauf beruhen, dass ein Mann eine Frau zu heiraten hat. Bis dass der Tod Euch scheidet. Amen. Und ich denke mit dem traditionellen Rollenverständnis, das unsere Altersgruppe (so weit sind wir ja nicht auseinander wenn die Zahl hinter unserem Namen tatsächlich das Alter angibt) da mit aufgedrückt bekommen hat, liege ich gar nicht so verkehrt.
War damals doch so. Das heißt nicht dass es richtig ist und auch nicht, dass ich über die Gesellschaft schimpfe. Aber einen Einfluß auf unser Denken und Tun hat es schon. Ehrlich, meine Eltern hätten beispielsweise mit der heutigen LGBT-Szene ein Riesenproblem. Für die waren Schwule noch Verbrecher (zu einer Zeit wo die es juristisch schon nicht mehr waren). Ich habe Freunde, die homosexuell sind und ich habe nicht das geringste Problem damit. Eine Offenheit, die darauf abzielt, andere Menschen so zu akzeptieren wie sie sindm, die habe ich mir aber recht früh selbst "anerzogen". Wenn ich denen (Eltern) damit kommen würde wozu ich gerade Hilfe und konstruktive Kritik suche..., naja Kreuzigung nicht direkt aber zumindest Enterben wäre die Folge.
Und was die Disney Filme betrifft: das war auf den Passus mit der Bilderbuch-Vorbild-Beziehung bezogen. Der Prinz bekommt die Prinzessin, knutsch, Abspann.

Nuschel ich heute wirklich so?
 
F
Benutzer198500  (55) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #12
Nene, die beiden dulden zurzeit den Zustand weil sie auf eine Entscheidung hoffen. Dieser Schwebezustand ist kein Beziehung, dass ist ein Aufschieben von Entscheidungen.
Das ist mir auch klar :jaa:
Du kannst dir hier weitere Meinungen anhören, aber ums Ansprechen kommst du nicht drum rum. Und ich an deiner Stelle würde ich das so früh wie möglich machen. Und ich denke auch, dass du dich darum drückst, denn im Endeffekt entscheiden beide Damen darüber, wie deine Beziehung(en) weiter verlaufen. Und das Ansprechen würde den Schwebezustand beenden, den ihr alle massiv kacke findet, aber schon seit 2 Jahren toleriert. Das sagt ja auch schon einiges aus.
Es muss was passieren. Das ist absolut richtig.
Und das muss von MIR ausgehen.
Eingangs war mein Satz, "mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe"
Ich habe keinen Bock, noch mehr Geschirr zu zerschlagen, nur weil ich eine Idee (vorschnell) kund tue, in die ich mich möglicherweise verrannt habe weil ich sie toll finde aber leider von Grund auf nicht verstanden habe.
Deswegen bin ich hier.
Ich denke, das kann man mir doch zugestehen, oder?
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #13
Ich denke, das kann man mir doch zugestehen, oder?
Ich kann verstehen, dass du für das Kind einen Namen suchst und brauchst. Aber im Endeffekt weißt du ja schon lange, was du willst - nämlich beide Frauen.

Das ändert sich ja auch nicht, wenn du jetzt weißt, dass du polyamor empfindest. Und das weißt du ja nun bestimmt, es dauert ja schon über 2 Jahre an. Du hast dich ja nicht frisch verknallt und deine Hormone vernebeln dir die Sicht.

Ich hoffe du verstehst, was ich meine. :smile:
 
F
Benutzer198500  (55) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #14
Ich kann verstehen, dass du für das Kind einen Namen suchst und brauchst. Aber im Endeffekt weißt du ja schon lange, was du willst - nämlich beide Frauen.

Das ändert sich ja auch nicht, wenn du jetzt weißt, dass du polyamor empfindest. Und das weißt du ja nun bestimmt, es dauert ja schon über 2 Jahre an. Du hast dich ja nicht frisch verknallt und deine Hormone vernebeln dir die Sicht.

Ich hoffe du verstehst, was ich meine. :smile:
Ist angekommen.
 
U
Benutzer183259  (52) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
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Theoderich
Benutzer107327  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #18
Naja, das ist deine aktuelle Wunschvorstellung um diesen seit zwei Jahren bestehenden völlig unhaltbaren Zustand zu beenden. Ich unterstelle mal, dass du das Thema nicht ansprichst, weil du damit rechnest, dass keine der beiden Damen das so erstrebenswert findet?

Gegenfrage: Was habt ihr den zu verlieren? So wie jetzt geht´s doch nicht weiter. Es ist auch nicht in Ordnung, beide ewig in der Schwebe hängen zu lassen, in der Hoffnung, dass du dich alleine (!) für die jeweilige entscheidest. So wissen sie wenigstens, dass du das gar nicht möchtest. Wie stehen die beiden denn zueinander?


Kann natürlich sein, dass eine oder zwei der beiden dann selbst eine Entscheidung treffen - zum Beispiel das mit dir zu beenden. Das ist halt das Risiko. Oder theoretisch: Falls sich beide drauf einlassen würden (auch wenn ich persönlich nicht drauf wetten würde), dass sie sich vielleicht auch neben dir noch jemand anderen anlachen.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #21
Warum kannst Du nicht mit beiden getrennt reden?
Mag sein, dass ein Brief manchmal die einfachere Lösung ist, ich wäre aber alles andere als begeistert.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #22
ich wäre aber alles andere als begeistert.
Mein erster Gedanke war, dass man sich so eben die
Möglichkeit wählt.

Bei einem Gespräch kann eben auch mal jemand dazwischen und so.
Ist aber eine Sache ob man in einem Forum seine Situation schildert (ähnlich eines Briefes) ohne, dass die andere Seite dazwischen grätscht oder ob man das vergleichbar mit Beteiligten macht. Ich würde das Gespräch bevorzugen. Auch wenn es logischerweise bedeutend unangenehmer ist. Es wäre mehr auf Augenhöhe.
 
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A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #24
Das kannst und sollst Du natürlich so machen, wie es Dir für euch passend erscheint.

Ich kann als Außenstehende ja nur sagen, wie ich das sehen und empfinden würde und ich würde mit einem Brief so nicht gut klarkommen, was halt auch wieder eine Hypothek wäre.
Ich finde aber auch gar nicht, dass es bei beiden Frauen absolut identische Formulierungen und Vorgehensweisen braucht.
Das ist ja kein Geschäft, es ist etwas sehr emotionales zwischen Individuen, da darf aus meiner Sicht auch individuell auf jeden so eingegangen werden, wie es zu ihm passt.

Sind aber ja nur Gedanken und Anregungen.
 
EsmeraldaW
Benutzer179634  (46) Öfter im Forum
  • #25
Eben weil es jeder unterschiedlich empfindet.
Für mich wäre ein Brief eventuell nicht die schlechteste Variante. So hätte ich Zeit um darüber nachzudenken.
In einem persönlichen Gespräch, würde ich (vermutlich) nicht sofort reagieren und es könnte sein, das ich erst mal gar nichts dazu sage. Eben weil ich mir erst mal Gedanken zur Situation machen müsste.
 
G
Benutzer Gast
  • #26
Ich kann dem Briefgedanken auch viel abgewinnen. Der grösste Vorteil im Brief liegt im Umstand, dass es eben nicht die unkontrollierbare Dynamik wie in einem Gespräch gibt. Man hat Zeit, die passende Formulierung und Wortwahl zu finden um genau das zu sagen, was man sagen will, inhaltlich und im Umfang. Es besteht eben nicht die Gefahr, dass bei einem Stichwort das Gespräch abbiegt und man nicht (vollumfänglich) sagen kann, was man ursprünglich wollte. Die Empfängerinnen können das Gelesene erst mal sacken lassen, können die eigenen Gedanken sortieren, Affekte gehen nicht sofort in eine (Gegen)Argumentation über, man hat länger Zeit für eigene Gedanken. Über schwerwiegendes Mal noch eine Nacht zu schlafen, das hat seltenst geschadet. Der Nachteil ist natürlich dabei, dass etwas missverstanden werden kann und man eben nicht die Möglichkeit hat, zu erklären und/oder richtigzustellen. Und manches richtig, unmissverständlich und vollumfänglich geschrieben auszudrücken bedarf manchmal vieler Worte und präziser Formulierung.
 
Meli1976
Benutzer189133  (48) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #27
Eine Polyamore Beziehung kann erfüllend und großartig sein. Aber nur, wenn wirklich jeder Beteiligte damit einverstanden und glücklich ist. Wenn es jemand nur akzeptiert, weil er vielleicht seinen Partner nicht verlieren will oder es nur ihm zu liebe macht, wird es auf Dauer nicht funktionieren und ins Unglück führen.

Bei mir hat es sich über die Jahre von einer offenen Beziehung schleichend zu Poly entwickelt. Und zwar aus der Tatsache heraus, dass ich nicht mit einen Mann oder einer Frau allein glücklich sein kann. Ich bin Bi und würde keine meiner beiden Vorlieben vermissen wollen. Da wäre dann permanent das Verlangen nach dem anderen Geschlecht (Ich hatte schon monogame Beziehungen und es war auf Dauer für mich unerträglich)

So bin ich heute seit ca. 16 Jahren mit meinen Mann und seit 4 einhalb Jahren mit meiner Freundin zusammen. Davor waren viele weibliche Affairen. Im Februar ziehen wir in unser gemeinsames Haus zu dritt ein und werden dann dauerhaft zusammen leben.

Eine Poly Beziehung ist sicher nicht für jeden etwas und mein Mann braucht lange um sich mit dem Gedanken anzufreunden (Dauerhaft zusammen leben ist halt noch mal etwas anderes als treffen) und inzwischen bin ich mit zu 100% sicher, dass es uns 3 damit gut geht und jeder einverstanden und glücklich ist.
 
G
Benutzer Gast
  • #28
Off-Topic:
Ich drück euch von Herzen die Daumen, dass es sich so entwickelt, wie ihr euch das wünscht, Meli1976 Meli1976
 
L
Benutzer185950  Öfter im Forum
  • #29
Wenn das alles so funktioniert und jeder glücklich damit ist, verliert ja auch keiner etwas, sondern gewinnt garantiert…
Bei mir bin ich mir allerdings nicht sicher, ob ihr Partner und auch ich eher „aushalten“ und versuchen zu akzeptieren, damit wir beide sie in irgendeiner Weise in unserem Leben haben. Ich warte noch auf das Gefühl, dass zu jeder Zeit alles gut ist. Ich kann man mehr, mal weniger gut damit umgehen. Allerdings ist das auch erst ein paar Monate so. Vielleicht dauert das auch einfach noch, weil wir alle 3 so eine Situation noch nie hatten. Für uns alle ist das absolutes Neuland.
 
Meli1976
Benutzer189133  (48) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #30
Wenn das alles so funktioniert und jeder glücklich damit ist, verliert ja auch keiner etwas, sondern gewinnt garantiert…
Bei mir bin ich mir allerdings nicht sicher, ob ihr Partner und auch ich eher „aushalten“ und versuchen zu akzeptieren, damit wir beide sie in irgendeiner Weise in unserem Leben haben. Ich warte noch auf das Gefühl, dass zu jeder Zeit alles gut ist. Ich kann man mehr, mal weniger gut damit umgehen. Allerdings ist das auch erst ein paar Monate so. Vielleicht dauert das auch einfach noch, weil wir alle 3 so eine Situation noch nie hatten. Für uns alle ist das absolutes Neuland.
Mein Rat wäre es, das Ganze sehr sehr langsam anzugehen. Viel miteinander reden, in sich schauen und genau beobachten, wie man sich fühlt. Und ehrlich über seine Gefühle zu sprechen. Und wenn man weiter in die Richtung gehen möchte sehr behutsam vorgehen und in kleinen Schritten und jedes mal schauen, wie geht es einem selbst und wie geht es den anderen. Das ist am Anfang eine Gratwanderung und man braucht viel Selbstreflektion und Einfühlungsvermögen. Offene und ehrliche Kommunikation mit den beiden war zumindest bei mir der Schlüssel zum Erfolg. Die eine oder andere Träne ist in dem Prozess aber auch geflossen, da ich mir nicht sicher war, ob ich das richtig mache und meine Gefühle nicht verstand und ins zweifeln kam. Dann musste ich langsamer machen und ganz in Ruhe mit mir selbst meine Gefühle und Wünsche und Vorstellungen klären.
 
G
Benutzer Gast
  • #31
Der Punkt ist, dass sich die Beziehungen multiplizieren und nicht einfach addieren. Bei zwei Partnern gibt es zwei Beziehungsperspektiven, bei drei Partnern sind es schon 6. Da steckt dann jede Menge Beziehungsarbeit drin, Abstimm- und Klärungsbedarf.
 
L
Benutzer185950  Öfter im Forum
  • #32
Mein Rat wäre es, das Ganze sehr sehr langsam anzugehen. Viel miteinander reden, in sich schauen und genau beobachten, wie man sich fühlt. Und ehrlich über seine Gefühle zu sprechen. Und wenn man weiter in die Richtung gehen möchte sehr behutsam vorgehen und in kleinen Schritten und jedes mal schauen, wie geht es einem selbst und wie geht es den anderen. Das ist am Anfang eine Gratwanderung und man braucht viel Selbstreflektion und Einfühlungsvermögen. Offene und ehrliche Kommunikation mit den beiden war zumindest bei mir der Schlüssel zum Erfolg. Die eine oder andere Träne ist in dem Prozess aber auch geflossen, da ich mir nicht sicher war, ob ich das richtig mache und meine Gefühle nicht verstand und ins zweifeln kam. Dann musste ich langsamer machen und ganz in Ruhe mit mir selbst meine Gefühle und Wünsche und Vorstellungen klären.
Dazu müssen aber alle Beteiligten auch miteinander reden und sich kennen. Da da bei uns nicht der Fall ist, gestaltet sich das schwierig. Ich schaue schon viel in mich hinein, ich sage aber nicht alles. Weil ich aber auch nicht die komplizierte Freundin sein will. Ich mache viel mit mir allein ab.
 
L
Benutzer185950  Öfter im Forum
  • #33
Sorry. Ich will hier aber nicht das Thema auf mich lenken 😉
 
B
Benutzer193650  (40) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #34
F
Benutzer198500  (55) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #35
Ihr Lieben!
Es gibt eine neue Entwicklung.
Es fing an an Heiligabend. Die Situation spitzte sich zu und es war klar, dass es unmöglich war, bis nach Weihnachten zu warten. Meine Freundin hatte den Brief schon, durfte ihn aber erst lesen, wenn ich ihr das OK dazu gebe (ging leider nicht anders). Meine Frau hatte eine Art Panikattacke, die zur Katastrophe hätte führen können. Also sie erst mal wieder "eingefangen" und beruhigt. Dann eine Nachricht an meine Freundin geschickt, dass sie den Brief doch schon jetzt lesen sollte. Dann meiner Frau den Brief gegeben, sie gebeten ihn zu lesen, sacken zu lassen und dann noch einmal zu lesen (gleiche "Anweisung" wie bei meiner Freundin)
Eine halbe Stunde später hatte ich zwei Reaktionen, mit denen ich im Leben nicht gerechnet hätte.
Es IST der Jackpot - erstmal. Denn das wird ein langer Weg, den wir da gehen müssen.
Es folgte erst einmal ein Gespräch mit meiner Frau. Am Ende meinte sie dann, dass ich jetzt zur Freundin fahren muss, um auch mit ihr zu reden. Das wäre jetzt unbedingt nötig. Gesagt, getan. Beides sehr gute Gespräche. Keine Verkrampfung, auch wenn ich gedanklich schon einige Wochen "Vorsprung" vor den beiden hatte, war auch ich völlig überfahren von der Situation - aber im positiven Sinn.
Gestern haben die beiden sich erst mal allein zusammengesetzt und ich bin später dazu gekommen.
Alles sehr harmonisch, offen und konstruktiv.
Wir sehen jetzt, wie es weiter geht. Beide sind glücklich darüber, dass sie nun WISSEN was los ist und können (und wollen) damit umgehen. Beide hatten sich so was in der Richtung schon gedacht, sich aber nicht getraut, es zu thematisieren.
Jetzt werden in den kommenden Tagen noch die Menschen mit einbezogen, die direkt von der Situation betroffen sind. Das ist sehr wichtig, weil sie einfach Bescheid wissen müssen.
Zumindest im Augenblick kommen wir alle gut mit der Situation klar. Die Beiden haben keine Angst mehr und ich kein schlechtes Gewissen und keine Zerrissenheit.
Es gibt noch viel zu tun aber wir sind auf dem Weg.:herz::herz::herz:
 
F
Benutzer198500  (55) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #36
Tag 11:
Wir sind weiter gekommen in den letzten Tagen. Die ersten, ich sage mal "Auswärtsübernachtungen" haben wir hinter uns und es ist einfach nur gut. Klar, aus meiner Sicht super nachvollziehbar aber auch die Mädels kommen beide gut damit zurecht. Wir haben einen Wochenplan und es wird an allen Enden gearbeitet und geredet.
Vor vierzehn Tagen ging mir so die Düse und mit DEM Ausgang hätte ich nicht gerechnet. Gewünscht ja, und die leise und verschwindend geringe Hoffnung, dass es eben auch diese Möglichkeit geben könnte, war da. Nur wirklich für möglich gehalten hätte ich das niemals.
Wir müssen nun sehen wie unser Umfeld damit klar kommt. Es sind die Freundeskreise sind drei familiäre Hintergründe davon betroffen. Manche werden und sollen sich in Zukunft auch überschneiden, das ist zumindest unser Wunsch, damit nicht immer einer außen vor ist wenn es zum Beispiel mal zur Geburtstagsparty geht. Klar ist, dass wir nicht überall als Trio auftauchen werden, können und wollen. Aber hier und da wäre es ganz schön.
Wie seid Ihr damit umgegangen, sofern Ihr in einer solchen Konstellation unterwegs seid? Meine Kinder sind erwachsen, das macht die Sache glaube ich einfacher. Seid Ihr irgendwann raus damit und habt es "an die große Glocke" gehängt?
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #37
Ich find‘s toll, dass ihr euren Weg gefunden habt. Deine Beschreibungen klingen sehr danach, als brauchtet ihr nur ein Augenöffnen und einen Pfad auf dem das Ganze funktionieren kann.
Ein bisschen ging es mir damals auch so, als ich merkte, dass noch andere „so“ fühlen und dass das sogar einen Namen hat.

Wie seid Ihr damit umgegangen, sofern Ihr in einer solchen Konstellation unterwegs seid? Meine Kinder sind erwachsen, das macht die Sache glaube ich einfacher. Seid Ihr irgendwann raus damit und habt es "an die große Glocke" gehängt?

Im Freundeskreis ist es bekannt und unproblematisch. Wir tauchen in wechselnden Paarungen oder Trios auf.
Im Familienkreis ist es schwieriger. Nur eine unserer Familien weiß davon, die anderen zeigen schon bei kleinsten Andeutungen von Beziehungsoffenheit jeglicher Art so großes Unverständnis, dass man sich das Drama schon ausmalen könnte… Beruflich ist es bei mir auch schwierig, weil es eine große „Norm“erwartung gibt.
 
F
Benutzer198500  (55) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #38
Das steht bei uns noch an. Wir sind uns einig, dass wir im Augenblick kein großes Outing veranstalten wollen. Wenn aber jemand, fragt, gibt es auch eine Antwort.
Wir haben jetzt vier Wochen rum und es fühlt sich für uns alle drei richtig und gut an.
Wir freuen uns aufeinander (sogar die Mädels gegenseitig)
Alles Weitere wird sich ergeben.
 
F
Benutzer198500  (55) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #39
Wir sind in Woche sechs.
Ja, ich zähle nicht mehr die Tage, sondern bin auf Wochen umgestiegen.
Wir haben die erste "Feuerprobe" hinter uns:
Ich hatte Corona, war auch krank und bin aber bei meiner Frau geblieben (die hat's dann auch erwischt) um meine Freundin und die beiden Kinder nicht anzustecken. Meine Freundin war dann für uns einkaufen und per Video-Chat haben wir fünf dann auch zusammen
Schiffeversenken und Stadt Land Fluss gespielt. Alles sehr harmonisch trotz der Seuche und auch wenn auf der einen Seite das Vermissen sehr stark wurde und sich Traurigkeit breit machte. Aber die Zeit wird nicht als verloren angesehen. Zuerst meinte meine Frau zwar, dass ich dann ja auch zwei Wochen am Stück bei meiner Freundin sein müsste, aber das Aufrechnen und Ausgleichen führt zu nix außer zu neu gerissenen "Löchern" und jetzt läuft wieder alles in geregelten Bahnen.
Meine Frau hatte eine sehr rührende Idee:
Damals war es so, dass wir nicht heiraten konnten, ohne dass sie ihren Arbeitsplatz gefährdet. Sie arbeitet in einer Einrichtung, deren Träger damals kirchlich war und da sie geschieden war, ging eine neue Ehe nicht. Ihre Tochter (damals 16) wollte uns trauen, wenn das anders nicht geht.
Es kam dann anders. Der Träger wechselte, die Kirche war raus und niemanden interessierte es mehr,
ob sie schon mal verheiratet war. So wurde sie dann 2012 - ganz offiziell - meine Frau.
Diesen Gedanken hat sie nun aufgegriffen und das Gleiche mir und meiner Freundin angeboten.
Weil ich und meine Freundin ja nicht auch noch heiraten können, und wir (meine Frau und ich) uns
nicht scheiden lassen wollen, nur damit alle in unserer Beziehung den gleichen Status haben, hat sie
angeboten uns zu "trauen".
Alles sehr anrührend und wenn auch nicht "offiziell" dann doch als Zeichen, dass meine Freundin eben nicht nur ein Anhängsel ist, sondern fest dazu gehört.
Ich fasse das immer noch nicht, wie die beiden Mädels damit umgehen. Es sind beide unglaublich starke Frauen und ich weiß schon, warum ich sie liebe...
 
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