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Plötzlich erwacht und nun ist alles kaputt...

L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • #1
Hallo...Ich weiß gerade nicht, wie mir geschieht. Vielleicht muss ich kurz ausholen...
Ich habe vor 4 Jahren angefangen zu studieren, vorher hatte ich nie richtig tiefe Freundschaften und wusste nicht, wie es ist, eine Clique zu haben, weil wir ständig von Stadt zu Stadt gezogen sind. Aber in diesem Studium lernte ich so tolle Menschen kennen, ich fand eine beste Freundin und wir haben alle so viel zusammen unternommen, es war wie meine Familie. Doch irgendwann merkte ich, dass das Studienfach nichts für mich war, ich wollte irgendwie was Neues. Also wechselte ich.

Und damit fing alles an schlecht zu werden. Ich hatte wegen des neuen Studiums fast nie mehr Zeit, meine Freunde erlebten alles ohne mich, während ich in der Uni saß und mich selbst verlor. Hinzu kommt, dass meine große Liebe mich verließ und mich das komplett aus der Bahn geworfen hat. Irgendwie lebte sich dann alles auseinander, weil ich nie wieder irgendwo dabei war, ich war wie in Trance, merkte überhaupt nicht mehr, was ich tat und was ich verlor...Ich wusste nur, dass ich immer unglücklicher wurde.

Dann kam es, dass meine Freunde ihren Abschluss machten und einer nach dem anderen aus meiner Stadt verschwand...ich habe sie nicht mal verabschiedet, weil ich überhaupt nichts mehr gemerkt habe...ich weiß nicht, was mit mir los war, aber ich hasse mich dafür...

Heute war dann der letzte Tag, den meine beste Freundin in meiner Stadt war, ab morgen ist sie für immer weg. Sie ist die letzte, die geht. Und wir saßen noch mal alle zusammen, seit so langer Zeit, und ich merkte, wie anders alles war. Wie sehr ich mich von ihnen distanziert habe. Früher haben wir alles zusammen erlebt, ich war Teil von ihnen, und heute kann ich noch bei kaum was mitreden. Und alles nur, weil ich kaum ein einziges Mal seit einem Jahr irgendwo dabei war. :schuettel: Ich fühle mich so unglaublich schlecht, gerade realisiere ich, dass sie nie mehr wiederkommen und dass nun alles, was mir mal so unglaublich viel bedeutete, einfach weg ist :flennen:
Ich könnte nur noch weinen, weil ich nicht weiß, was ich machen soll. Ich habe schon ernsthaft überlegt, mit ihnen im Oktober in eine andere Stadt zu gehen, dort entweder ein Semester lang Praktikum zu machen oder gleich die Uni zu wechseln, aber ich weiß gerade nicht mal mehr, ob es überhaupt wieder so werden wird wie früher. Ich werde ja doch immer außen vor sein, weil sie alle den Master zusammen machen, während ich mein eigenes Ding mache :schuettel: Aber sie fehlen mir so, die Zeiten fehlen mir so, ich war damals so glücklich wie nie im Leben und jetzt bin so traurig wie nie. Als wir da saßen, kam so ein Hauch des Gefühls von früher bei mir hoch, das erste mal seit Monaten, dass ich überhaupt wieder gefühlt habe, wie ich früher einmal war...und das war so viel besser...

Ich weiß nicht, was ich mir von diesem Thread erhoffe, ich schreibe wirr, aber mir fällt auf einmal alles wie Schuppen von den Augen und was ich sehe, kann ich nie wieder gutmachen...es ist als wär es zu spät :flennen:
Vielleicht kann mir jemand was raten, oder irgendwas sagen, was es weniger schlimm macht...Soll ich mit ihnen gehen, oder soll ich hier bleiben? Mich hält hier einfach nichts, bis auf das Studium, aber eben dieses hat mein ganzes Leben zerstört und mir so viel genommen :schuettel: Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll...
 
P
Benutzer63864  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Zeiten wiederholen sich nicht. Natürlich kenne ich dieses Gefühl, das man hat, wenn man an bestimmte Phasen seines Lebens zurückdenkt und ihnen nachtrauert. Aber eigentlich beschäftige ich mich gedanklich immer mehr mit der Zukunft und stelle mir vor, wie alles noch besser werden könnte.
Es gibt Zeiten, da geht es einem richtig gut und und Zeiten da möchte man den ganzen Tag nur noch schreien.
Was macht diese guten Zeiten aus?
Ich denke, es sind oft glückliche Gesamtkonstellationen. Du hattest einen Partner, den du über alles geliebt hast. Die Aufbruchstimmung war da, endlich anzufangen zu studieren und du hattest viele nette Leute, um dich herum, die das gleiche "durchgemacht" haben und mit denen du viel Spaß haben konntest.
Im Laufe der Zeit bedarf es wenigen Ereignissen und so eine Konstellation zerbröselt langsam, aber sicher. Das ist ganz normal. Ich würde allein den Kontakt zu diesen bestimmten Freunden nicht als Lebensinhalt Nummer 1 sehen, der es vermag, dich auf "Knopf-Druck" glücklich zu machen. Daher würde ich ihnen nicht "blind" hinterherziehen. Freundschaften ändern sich.

Wie gefällt dir denn das Studium an sich überhaupt? Und wie lange brauchste noch, bis du den Abschluss in der Tasche hast?
Natürlich ist es immer eine Option, die Uni zu wechseln, in eine andere Stadt zu ziehen, etwas frischen Wind im Gesicht zu spüren. Hast du denn abseits dieses Freundeskreises keine anderen Kontakte, z.B. in deinem Studiengang?
 
S
Benutzer Gast
  • #3
Ich stelle mir das mal in etwa so vor, dass da mal eine imaginäre Straße ist, und auf beiden Straßenseiten je eine große Firma.

Du fängst in der einen Firma an zu arbeiten, alles läuft super und du schließt viele Freundschaften. Irgendwann gefällt dir der Job nicht mehr so gut, und du bewirbst dich in der Firma auf der anderen Straßenseite...

Dort bekommst du auch einen Job, aber freundschaftlich bleibst du bei deinen früheren Freunden hängen - und dieses hängenbleiben verhindert auch ein Stück weit, dass du in der jetzigen Firma neue Freunde suchst oder findest.

Natürlich kannst du mit deinen früheren Kollegen und Freunden auch gar nicht mehr so mitreden, denn sie erleben inzwischen viel zu viel ohne dich - du bist eigentlich aus den Themen raus...

Und dann fangen sie nach und nach an zu kündigen dort drüben in deiner früheren Firma... Einer nach dem anderen geht weg - aber nicht zu dir, sondern irgendwo anders hin.

Und über all die Zeit hast du keine Freundschaften in deiner jetzigen Firma geschlossen?

Also ich habe das jetzt mal nur so grob übersetzt... Kommt das in etwa hin, oder habe ich einen Aspekt ausgelassen?

Grüße vom Seeker
 
L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #4
Also ich habe schon Kontakte geknüpft in meinem neuen Studium, aber irgendwie war ich durch diese ganzen Umstände mit der Trennung damals gar nicht in der Lage, wirkliche Freunde zu suchen. Ich lebte ja auch in der Illusion, dass ich meine alten habe und sich das nie ändern wird...Und zudem ist es so, dass die Leute in meinem neuen Studiengang irgendwie nicht auf meiner Wellenlänge sind. Ich empfinde das alles als total oberflächlich und ich kann diese Uni nicht mehr leiden...Das Fach an sich gefällt mir...aber der Preis, den ich dafür zahle, erscheint mir gerade unverhältnismäßig hoch :schuettel: Ich höre sowas auch von anderen, aus höheren Semestern, dass es nicht wirklich möglich ist, wahre Freunde in diesem Studiengang zu finden...

Ich bin gerade am Überlegen, ob ich an meinen alten Freundschaften nicht festhalten und versuchen sollte, sie wiederzubeleben...ich fühlte mich in den letzten Tagen zumindest ein kleines Stück wieder so wie früher...jetzt, da ich auch endlich Semesterferien habe und Zeit habe, wieder irgendwo dabei zu sein...Oder sollte ich vielleicht irgendwo anders komplett neu anfangen?? Ich bezweifle irgendwie, dass ich jemals wieder solche Freunde finden werde :flennen:
 
SpeedyMaus
Benutzer78066  (46) Sehr bekannt hier
  • #5
Alte Zeiten kann man nicht mehr zurückholen ... die Welt hat sich weitergedreht ... für die anderen sowie auch für Dich. Freundschaften halten nicht unbedingt ein lebenlang ... vor allem wenn man sich auseinander entwickelt, wird es schwieriger. Wenn beide in der Lage sind, es anzupassen ... so daß sie sich mitverändern kann, dann wird´s bestimmt funktionieren.
Ob es gut ist, sie wiederzubeleben? Schwer zu sagen ... Du mußt Dir nur im Klaren sein, daß Du die alten Gefühle nie mehr zurückholen kannst ... weil sich alles verändert hat. Wenn das für Dich okay ist ...
Das kann ich Dir alles aus Erfahrung sagen ... zum Beispiel meine Freundin aus der Schule von früher ... wir wohnen über 500 km auseinander ... wir waren total viel zusammen ... als ich dann wegging, wollten wir, daß alles so bleibt wie bis dato .... tut´s aber nicht. Wie auf einer Autobahn ... einer ist links, einer rechts .... und irgendwann merkst Du, daß sich die Fahrbahn teilt .... und es geht in unterschiedliche Richtungen. Man sieht sich noch über den Grünstreifen ... und dann teilt sichs. Wir haben uns nach einer längeren Zeit mal wieder getroffen ... die gemeinsame Basis war irgendwie nicht mehr da ... keine Vertrautheit mehr wie früher ... und nun ist gar nichts mehr ... Was ich damals sehr bedauert habe, was mich traurig gemacht hat. Heute sehe ich das eweng anders ... früher hats gepaßt ... die guten Zeiten kann man nicht mehr zurückholen ... und trotzdem waren sie schön und ich denke gerne zurück. -- Was ich Dir sagen möchte, solche Gefühle, die Du zur Zeit hast, sind keine Seltenheit.

:knuddel: So wie Du plötzlich erwachst bist und das Gefühl hast, daß alles kaputt ist ... so wirst Du bestimmt bald aufwachen und einen inneren Drang in Dir spüren ... irgendwie irgendetwas zu verändern. Laß Deinen Gefühlen erstmal freien Lauf ... und fühl Dich leider nur aus der Ferne gedrückt.
 
S
Benutzer Gast
  • #6
Weder kann man an "alten Freundschaften" mit Macht festhalten, noch kann man neue Freundschaften erzwingen... Du kannst in Freundschaften immer nur deinen Teil investieren und darauf vertrauen, dass das andere auch machen...

Selbst wenn du das mit deinen alten Freundschaften nun versuchst - sie wiederzubeleben - funktioniert das nur dann, wenn das das Gegenüber auch macht.

Allerdings kann man auch sagen, dass die wirklich guten Freundschaften meist viele Jahre überstehen, selbst wenn man sich gar nicht gesehen hat. Sowohl meine Frau, als auch ich, haben aus der Studienzeit noch alte Freunde. Teilweise hat man sich über Jahre nicht gesehen oder gehört, und dann telefoniert man und alles ist wie früher. Das Gefühl der Vertrautheit ist nach wie vor da, auch ohne dass man häufig Kontakt hatte.

Warum sollte es auch weg sein? Der Andere hat das Vertrauen ja nie gebrochen... - die Tatsache, dass einen die Wege auseinandergeführt hatten, war ja kein Vertrauensbruch...

Allerdings darf einen das nicht davon abhalten, neue Freundschaften zu schließen. Schade, dass alle um dich herum - scheinbar - zu oberflächlich sind. Aber könnte es nicht auch so sein, dass du in sie noch gar nicht genug investiert hast, um ihre Oberflächlichkeit zu durchbrechen? Hast du das überhaupt mal versucht? Oder hast du aus der sicheren Abwehr heraus, - dass du ja bereits Freunde hattest - diesen Versuch gar nicht gewagt?

Alles in allem ist es gar nicht so schlimm.... wenn das wirklich Freunde sind von denen du da schreibst, dann sind die nicht weg....

Sie sind nur gerade nicht da!

Grüße vom Seeker
 
L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #7
Danke für eure Antworten ... :smile:

:knuddel: So wie Du plötzlich erwachst bist und das Gefühl hast, daß alles kaputt ist ... so wirst Du bestimmt bald aufwachen und einen inneren Drang in Dir spüren ... irgendwie irgendetwas zu verändern.
Diesen Drang verspüre ich schon...aber ich weiß nicht, was ich verändern soll :confused: Am liebsten würde ich jetzt meinen Bachelor haben und irgendwoanders hingehen, neu anfangen. Aber ich komme erst ins 4. Semester und lerne hier einfach niemanden mehr kennen, außer Menschen von meiner Uni und die werden immer oberflächlicher :schuettel: Ich würde gerne mehr Zeit mit meinen alten Freunden verbringen, mir tat das schon gut jetzt am Wochenende, aber sie sind jetzt alle woandershin gezogen und werden im Oktober eben zusammenziehen...ich habe das Gefühl, dass wenn ich dann nicht mit ihnen gehe, die letzte Chance vertan ist :cry:

Seeker2010 schrieb:
Allerdings darf einen das nicht davon abhalten, neue Freundschaften zu schließen. Schade, dass alle um dich herum - scheinbar - zu oberflächlich sind. Aber könnte es nicht auch so sein, dass du in sie noch gar nicht genug investiert hast, um ihre Oberflächlichkeit zu durchbrechen? Hast du das überhaupt mal versucht? Oder hast du aus der sicheren Abwehr heraus, - dass du ja bereits Freunde hattest - diesen Versuch gar nicht gewagt?
Ja, ich hab nicht viel investiert, allerdings habe ich ja 2-3 Freunde an der Uni, mit denen rede ich auch über Privates, aber von der Wellenlänge her passt es einfach nicht so richtig. Wir haben einen unterschiedlichen Humor und ohne das Studium wären sie nie meine Freunde geworden. Bei den alten hingegen ist es so, dass es sofort gepasst hat, sowas habe ich noch nie erlebt :hmm:
Und die anderen Leute an der Uni, die ich kennenlernte...die meisten bilden sich so viel auf dieses Studium ein und tragen das extrem nach außen...Während andere wiederum total fertig sind, die Uni hassen und eben auch keine wahren Freunde finden. (Und es aber auch nicht wollen anscheinend, denn sonst hätte man sich ja gegenseitig anfreunden können)
Ganz zu schweigen von den Männern, die dort einfach alle überhaupt nicht mehr klarkommen, mein Ex z.B. hat mit vor einem Jahr haargenau das gesagt, was ich jetzt gerade durchmache. Und ich wollte nie so werden wie er...Und nun geht es mir genauso, ich bin genauso gefangen wie mein Ex es war und habe genauso alle richtigen Freunde vernachlässigt und vielleicht verloren und bin genauso plötzlich erwacht...nur dass er wieder eingeschlafen ist, davor habe ich Angst :schuettel:

Aber vielleicht habe ich auch zu hohe Ansprüche an Freundschaften? Ich spüre bei niemanden diese Nähe und diese Natürlichkeit und die Selbstverständlichkeit, dass beide ihren Teil zur Freundschaft beitragen :schuettel:
 
G
Benutzer Gast
  • #8
Ich glaube nicht, dass du zu hohe Erwartungen hast. Du übersiehst nur, dass auf Grund dieser Ansprüche echte Freunde wirklich selten sind!
Die Freunde, von denen du sprichst, finden sich ja nicht auf der Straßen. Es dauert eben, bis man qualitativ hochwertige Kontakte geknüpft hat. In Singlezeiten dauert es ja auch manchmal, bis wieder ein richtig toller Typ über den Weg läuft.

Allerdings muss ich sagen, dass man für solche Freundschaften dann natürlich auch etwas tun muss. Viele meiner Freunde leben nicht in der Stadt und ich habe nicht immer Lust sie anzurufen, tue es aber trotzdem, einfach um den Kontakt zu halten. Wenn man sich dann mal trifft, ist es auch immernoch so wie früher.
 
X
Benutzer59900  Verbringt hier viel Zeit
  • #9
ich kenne das gefühl und habe dies auch durchgemacht... und werde das selber nochmal wieder (zum xten mal in meinem leben) durchleben müssen.

allerdings bin ich diesmal in der situation "der verlassenden". ich werde meine freunde zurücklassen und wegen meinen neuen job in eine neue stadt ziehen. im grunde ist es aber dasselbe, die freunde sind weit weg.

zum ende des studiums habe ich sie vernachlässigt... beruhte teilweise auf gegenseitigkeit (sie waren selbst beschäftigt). wenn ich nachdenke, fällt mir ein, wie oft mich freunde angerufen haben. ich musste sie abwürgen (wegen der uni), mit dem versprechen bald zurückzurufen... habe ich leider erst monate danach getan.

ich hatte angst, dass sie sich von mir entfernen. aber mit manchen ist es wieder wie damals. ein paar monate nicht gesehn... beim ersten treffen wieder vertraut wie eh und je. so was gibts auch :smile:... dennoch habe ich angst, immer etwas zu verpassen... irgendwann nicht mehr dazu zu gehören. mich verletzt es, wenn die clique mich nicht mehr fragt, ob ich mit ins kino will... andererseits wird mir klar: ich habe 5 mal abgesagt. warum sollen sie mich denn wieder fragen, wenn ich doch nur wieder absage?

wenn ich sie zurück haben will, muss ich diesmal etwas vorschlagen. ich rufe sie also alle an und schlage ein gruppentreffen vor. und siehe da? die meisten freuen sich!... klar, mit manchen ist es nicht mehr wie früher. manche sind vllt sogar sauer. was soll ich machen. was passiert ist, ist passiert. richtig?

sorry, sehr viele selbstgespräche. aber was ich dir damit sagen will ist: menschen kommen und gehen. manche bleiben... lerne aus deinen fehlern. versuche, die freundschaften, die geblieben sind zu pflegen.

auch wenn sie weit weg sind... was bringt es, wenn du ihnen anhaltslos hinterher fährst? was machst du dort? bleibe hier, beende dein studium. dann kannst du doch von neuem anfangen oder zu ihnen ziehen.

freunde die weit weg sind, sind dennoch nicht aus der welt. arrangiere gelegentliche "gruppen" zusammentreffen. so a la "klassentreffen"...

in der zwischenzeit such dir neue freunde. sorge dafür, dass sich auch deine welt weiterdreht. klammere nicht an deinem alten leben. viel glück :smile:
 
SpeedyMaus
Benutzer78066  (46) Sehr bekannt hier
  • #10
Allerdings kann man auch sagen, dass die wirklich guten Freundschaften meist viele Jahre überstehen, selbst wenn man sich gar nicht gesehen hat. Sowohl meine Frau, als auch ich, haben aus der Studienzeit noch alte Freunde. Teilweise hat man sich über Jahre nicht gesehen oder gehört, und dann telefoniert man und alles ist wie früher. Das Gefühl der Vertrautheit ist nach wie vor da, auch ohne dass man häufig Kontakt hatte.

Warum sollte es auch weg sein? Der Andere hat das Vertrauen ja nie gebrochen... - die Tatsache, dass einen die Wege auseinandergeführt hatten, war ja kein Vertrauensbruch...

Vertrautheit verbinde ich nicht sofort immer mit Vertrauen ... ach ... wie soll ich das sagen ... wenn die Vertrautheit nicht da ist, ist das nicht gleich Mißtrauen oder fehlendes Vertrauen ... es gibt die Möglichkeit, daß man sich nichts zu sagen hat, wenn eine gewisse gemeinsame Basis fehlt.

Wobei ich auch noch Freund/Freundin habe, wo das genau so ist wie Du es beschrieben hast. Wir können immer wieder dort anknüpfen, wo wir aufgehört haben, ohne viel zwischendurch geredet zu haben. Gibt also sowohl das Eine als auch das Andere.

Alles in allem ist es gar nicht so schlimm.... wenn das wirklich Freunde sind von denen du da schreibst, dann sind die nicht weg....
Sie sind nur gerade nicht da!

Hast Du schön gesagt ... gefällt mir. :smile:
 
S
Benutzer Gast
  • #11
Vertrautheit verbinde ich nicht sofort immer mit Vertrauen ... ach ... wie soll ich das sagen ... wenn die Vertrautheit nicht da ist, ist das nicht gleich Mißtrauen oder fehlendes Vertrauen ... es gibt die Möglichkeit, daß man sich nichts zu sagen hat, wenn eine gewisse gemeinsame Basis fehlt.

Wobei ich auch noch Freund/Freundin habe, wo das genau so ist wie Du es beschrieben hast. Wir können immer wieder dort anknüpfen, wo wir aufgehört haben, ohne viel zwischendurch geredet zu haben. Gibt also sowohl das Eine als auch das Andere.

Vertrauen ist das eine Ende- und Misstrauen das andere Ende auf ein und der selben Messlatte...

Die Vertrautheit umschreibt den Zustand den zwei Menschen haben, die einander in tiefem Vertrauen, einem hohen Grad an Offenheit, und umfassenden Wissen voneinander - zugetan sind.

Wenn man das Vertrauen bricht, wird die Vertrautheit mit zerbrechen... Wenn man nicht mehr offen zueinander sein kann, kann die Vertrautheit verblassen und wenn man nicht mehr allzu viel voneinander weiß, dann kann das auch geschehen.

Also ist der einzig sichere Weg die Vertrautheit zu verlieren, das Vertrauen eindeutig zu brechen - somit entsteht dann Misstrauen. Mangelnde Offenheit oder beim anderen nicht mehr auf dem Laufenden zu sein, - das KANN die Vertrautheit beeinträchtigen - muss sie aber nicht zwingend...

Deshalb funktioniert das manchmal mit der jahrelangen Trennung- und doch ist die Vertrautheit noch da - und manchmal nicht...

Darum schreibe ich ja auch: WIRKLICH gute Freundschaften....

Naja - diese Themen sind immer ein wenig philosophisch :zwinker:

Grüße vom Seeker
 
SpeedyMaus
Benutzer78066  (46) Sehr bekannt hier
  • #12
Danke für eure Antworten ... :smile:
Diesen Drang verspüre ich schon...aber ich weiß nicht, was ich verändern soll :confused: Am liebsten würde ich jetzt meinen Bachelor haben und irgendwoanders hingehen, neu anfangen. Aber ich komme erst ins 4. Semester und lerne hier einfach niemanden mehr kennen, außer Menschen von meiner Uni und die werden immer oberflächlicher :schuettel: Ich würde gerne mehr Zeit mit meinen alten Freunden verbringen, mir tat das schon gut jetzt am Wochenende, aber sie sind jetzt alle woandershin gezogen und werden im Oktober eben zusammenziehen...ich habe das Gefühl, dass wenn ich dann nicht mit ihnen gehe, die letzte Chance vertan ist :cry:

Das Gefühl kann Dir niemand nehmen ... wobei die letzte Chance noch lange nicht vertan ist .... und der letzte Zug noch nicht gefahren ... da fahren noch genügend. Hauptsache Du blockierst Dich nicht selber. :smile: ... Das Gefühl der "Ohnmacht" währt bestimmt nicht lang ...

---------- Beitrag hinzugefügt um 18:58 -----------

Off-Topic:
Vertrauen ist das eine Ende- und Misstrauen das andere Ende auf ein und der selben Messlatte...

Die Vertrautheit umschreibt den Zustand den zwei Menschen haben, die einander in tiefem Vertrauen, einem hohen Grad an Offenheit, und umfassenden Wissen voneinander - zugetan sind.

Wenn man das Vertrauen bricht, wird die Vertrautheit mit zerbrechen... Wenn man nicht mehr offen zueinander sein kann, kann die Vertrautheit verblassen und wenn man nicht mehr allzu viel voneinander weiß, dann kann das auch geschehen.

Also ist der einzig sichere Weg die Vertrautheit zu verlieren, das Vertrauen eindeutig zu brechen - somit entsteht dann Misstrauen. Mangelnde Offenheit oder beim anderen nicht mehr auf dem Laufenden zu sein, - das KANN die Vertrautheit beeinträchtigen - muss sie aber nicht zwingend...

Deshalb funktioniert das manchmal mit der jahrelangen Trennung- und doch ist die Vertrautheit noch da - und manchmal nicht...

Ich liebe es manchmal eweng philosophisch. Ich habe mir da die Extrempunkte wohl herausgesucht. ... Bzw. das Beispiel, wo die Vertrautheit verblasst.
 
C
Benutzer92983  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
:schuettel: Ich höre sowas auch von anderen, aus höheren Semestern, dass es nicht wirklich möglich ist, wahre Freunde in diesem Studiengang zu finden...

Sorry, dass ich frage. Ich grüble schon die ganze Zeit. Aber jetzt würde mich natürlich brennend interessieren, welches Fach das ist!
 
L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #14
in der zwischenzeit such dir neue freunde. sorge dafür, dass sich auch deine welt weiterdreht. klammere nicht an deinem alten leben.
Das hast du schön gesagt und irgendwie hast du damit Recht...Ich glaub, ich hab einfach verpasst, Dinge loszulassen, die nie wiederkommen...und wenn es nur Gefühle sind...

Zum Thema Vertrauen: Für mich heißt Vertrauen in einen Menschen haben nicht gleich dass man auch eine gute Freundschaft führt. Meine alten Freunde müssen mein Vertrauen nicht erst brechen, um keine so guten Freunde mehr zu sein. Und für mich kann es Vertrautheit auch ohne Vertrauen geben. Ich setze das nicht miteinander gleich. Ich kann auch jemanden gerade erst kennengelernt habe, eigentlich kaum was von ihm wissen, und mich ihm trotzdem Vertraut fühlen. Und ich kann leuten vertrauen und ebenso keine Vertrautheit fühlen. Für mich sind das manchmal 2 unterschiedliche paar Schuhe...

Ich werde am Wochenende zu meinen alten Freunden fahren, allerdings habe ich ein schlechtes Gefühl...als ob ich da störe oder so :confused:
 
S
Benutzer Gast
  • #15
Hallo ihr,

ja - das ist wirklich nicht leicht mit dem Vertrauen :zwinker:...

Manche Menschen gehen in eine zwischenmenschliche Beziehung und geben gleich von Anfang an einen großen Vertrauensvorschuss - andere widerrum, da muss man sich das Vertrauen erst nach und nach verdienen... Also gibt es auch Vertrautheit auch durchaus in frischen Beziehungen - kommt eben immer auf die beteiligten Menschentypen an.

Wir hatten ja auch festgestellt, dass die Vertrautheit verblassen oder vergehen kann, ohne dass das Vertrauen gebrochen wird... - Aber falls das Vertrauen gebrochen wird, ist das ein sehr sicherer Weg die Vertrautheit zu verlieren. Vertrautheit völlig ohne Vertrauen? Also für mich undenkbar...

Aber wie ja schon gesagt: Das ist sehr philosophisch - jeder sieht das ein wenig anders...

Ach ja: Wenn du zu deinen Freunden fährst und das Gefühl hast da zu stören - dann ist die Vertrautheit schon ein wenig verblasst scheinbar, oder?

Grüße vom Seeker
 
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L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #16
Ach ja: Wenn du zu deinen Freunden fährst und das Gefühl hast da zu stören - dann ist die Vertrautheit schon ein wenig verblasst scheinbar, oder?
Ja, das ist sie allerdings. Wie gesagt...ich hab das Gefühl nicht mehr dazu zu gehören, was aber auch kein Wunder ist, da ich ja in den letzten Monaten wirklich nie irgendwo dabei war...Ich frage mich auch, ob es sich noch lohnt, krampfhaft an einer Zeit festzuhalten, die vorbei ist und nie wiederkommt...denn egal, was ich tue, ich werde ja doch nie wieder richtig dazugehören, weil ich einfach nicht mehr mit ihnen studiere und ihre Inhalte nicht mehr teile...:geknickt:
Mal sehen, was das Wochenende so bringt...
 
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