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Partnerschaft auf Augenhöhe – Wunsch oder Wirklichkeit?

Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #1
In Beziehungen geht es heute oft um Gleichberechtigung, gegenseitiges Verständnis und gemeinsame Verantwortung. Trotzdem scheint es manchmal so, als ob bestimmte Rollenbilder weiterhin bestehen: Häufig übernimmt der Mann den aktiveren Part – sei es bei Kommunikation, emotionaler Nähe oder sexueller Zufriedenheit. Einige Frauen wirken dabei eher abwartend oder setzen voraus, dass der Mann den ersten Schritt macht.

Das soll keine Verallgemeinerung sein – es gibt sicher viele Gegenbeispiele. Aber genau das bringt mich zu ein paar Fragen, die mich interessieren:

1. Wie gleichberechtigt gestalten Paare heute Nähe und Intimität?
2. Gibt es ein Ungleichgewicht bei der Initiative – und wenn ja, wie entsteht das?
3. Haben sich die Erwartungen (z. B. auf weiblicher Seite) vielleicht verändert oder sind gestiegen, ohne dass sich die Rollenverteilung im gleichen Maß mitverändert hat?
4. Erleben Männer das als ausgeglichen / empfinden Frauen das eher als selbstverständlich und nicht als Herausforderung?

Ich bin gespannt auf eure Perspektiven, ganz unabhängig vom Geschlecht. Mich interessiert, wie ihr das in euren Beziehungen oder im Umfeld wahrnehmt, und was zu einem guten Gleichgewicht beiträgt.
 
Caelyn
Benutzer87573  (37) Sehr bekannt hier
  • #2
Meiner Erfahrung nach und auch nach dem, was ich in meinem Umfeld so beobachte, kommt es eher auf die einzelnen Persönlichkeiten an, als auf das Geschlecht.

Beim einen Paar ist es der Mann, der aktiver ist, beim anderen die Frau. Manche Paare haben immer dieselbe Dynamik, bei anderen verändert sich das immer mal wieder, je nachdem was gerade privat bei wem so los ist und wer aktuell eher mehr Bedarf an Nähe und Zärtlichkeiten hat.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Häufig übernimmt der Mann den aktiveren Part – sei es bei Kommunikation, emotionaler Nähe oder sexueller Zufriedenheit.
Der Satz hat mich jetzt wirklich überrascht, ich hatte etwas ganz anderes erwartet. Und ich kann mir gerade wenig darunter vorstellen, wie der Mann bzw. man generell den aktiveren Part bei diesen Themen übernehmen soll. Hast du da ein Beispiel? Geht es darum, wer z. B. häufiger kuscheln oder Sex möchte?
Wie meinst du das im Zusammenhang mit der Rollenverteilung – bezogen auf wer bleibt zuhause, wer geht arbeiten bei Nachwuchs?

Ich kenne es fast ausschließlich andersherum, vor allem in längeren Beziehungen und mit Kindern: Die Frau kommuniziert Wünsche, trägt den Großteil des mental loads für die Kinder, versucht über Kommunikation Nähe herzustellen. Der Mann ist eher der Stoffel, vergisst Geburtstage und Termine, organisiert kein Date. Und nachdem sie das über Jahre angesprochen hat, zieht sie irgendwann die Reißlinie - und er ist völlig überrascht.

Das würde ich zwar nicht grundsätzlich verallgemeinern wollen, da ich auch viele Männer kenne, die ganz anders sind.
Aber die Beispiele der Trennungen sind fast ausschließlich so, und ich würde auch behaupten da beide Seiten mitbekommen zu haben.
 
fox79
Benutzer204515  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Partnerschaft auf Augenhöhe ist absolut erstrebenswert!

1. Jede/r wie ihm/r danach ist. Wer gerade möchte äußert das, verbal oder nonverbal.
2. Gibt es natürlich aber verschiedene Situationen funktionieren da auch wieder sehr unterschiedlich.
3. Die einzige Erwartung bei uns ist, dass beide offen über alles sprechen können, geht meistens recht gut.
4. Ich habe manchmal schon das Gefühl, dass ich eher öfter der aktive Part bin aber sie ist auch oft genug aktiv.

Was uns frei macht ist, dass keiner in irgendeiner Weise vom anderen abhängig ist. Eine Trennung würde bei uns 5 Minuten brauchen und daher entscheiden wir uns einfach immer wieder füreinander, weil wir das so wollen.
 
O
Benutzer207972  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Häufig übernimmt der Mann den aktiveren Part – sei es bei Kommunikation, emotionaler Nähe oder sexueller Zufriedenheit. Einige Frauen wirken dabei eher abwartend oder setzen voraus, dass der Mann den ersten Schritt macht.
Mich überrascht dieser Satz auch sehr. Magst du präzisieren, was du damit meinst? Geht es hier um Beziehung oder eher um Dating?

Natürlich gibt es immer Ausnahmen — aber wenn wir hier über Tendenzen sprechen, die sich gehäuft beobachten lassen und damit systematisch sind würde ich auch sagen, dass es meistens die Frauen sind, die in Beziehungen die emotionale Arbeit leisten, Beziehungsarbeit leisten, über Probleme sprechen wollen, Zeit und Nähe wollen. Während Männer eher gelernt haben, die Frau emotional immer ein bisschen auf Abstand zu halten, eher eigene Projekte und Hobbys zu verfolgen, an der eigenen Eigenständigkeit zu arbeiten und die drohenden Beziehungsgespräche der „nölenden“ Frau mit Händen und Füßen abwehren. Das mag jetzt übertrieben klingen, ist in unserer patriarchal geprägten Beziehungswelt aber eher die Regel als anders herum. Gleichzeitig beobachte ich, dass das sexistische Unterstellen, dass Männer immer Sex wollen, nicht mit der Realität übereinstimmt — und dass es oft auch Frauen sind, die von Männern auch dadurch auf Distanz gehalten werden, dass sie keinen Sex mehr initiieren.

Wenn wir über Begriffe der Paartherapie sprechen, sind sich die Therapeutinnen, die ich so konsumiere online auch darin einig, dass die Männer beim häufigen Distancer-Pursuer-Circle eher Distancer sind während Frauen dazu neigen, sich pursuer-mäßig am vor Nähe fliehenden Mann abzuarbeiten.

Persönlich habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass es Männern in Beziehungen schwerer fällt als Frauen, sich emotional zu öffnen und echte emotionale, verletzliche Nähe zuzulassen und auszuhalten. Weil sie dazu („Jungs weinen nicht!“) ganz einfach nicht erzogen werden und daher viel weniger in touch sind mit ihren Emotionen. Deine Beobachtungen überraschen mich daher auch aus persönlicher Perspektive wirklich!
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #6
Der Satz hat mich jetzt wirklich überrascht, ich hatte etwas ganz anderes erwartet. Und ich kann mir gerade wenig darunter vorstellen, wie der Mann bzw. man generell den aktiveren Part bei diesen Themen übernehmen soll. Hast du da ein Beispiel? Geht es darum, wer z. B. häufiger kuscheln oder Sex möchte?
Wie meinst du das im Zusammenhang mit der Rollenverteilung – bezogen auf wer bleibt zuhause, wer geht arbeiten bei Nachwuchs?

Ich kenne es fast ausschließlich andersherum, vor allem in längeren Beziehungen und mit Kindern: Die Frau kommuniziert Wünsche, trägt den Großteil des mental loads für die Kinder, versucht über Kommunikation Nähe herzustellen. Der Mann ist eher der Stoffel, vergisst Geburtstage und Termine, organisiert kein Date. Und nachdem sie das über Jahre angesprochen hat, zieht sie irgendwann die Reißlinie - und er ist völlig überrascht.

Das würde ich zwar nicht grundsätzlich verallgemeinern wollen, da ich auch viele Männer kenne, die ganz anders sind.
Aber die Beispiele der Trennungen sind fast ausschließlich so, und ich würde auch behaupten da beide Seiten mitbekommen zu haben.
Kurzer Nachtrag – am Beispiel Dating:

- Der Mann investiert Zeit, um eine durchdachte Nachricht zu schreiben, während die Frau aufgrund vieler Anfragen oft nicht so ausführlich antworten kann.

- Er stellt Fragen, um sie besser kennenzulernen, sie reagiert darauf, bringt aber selten selbst neue Gesprächsthemen ein.

- Sie wünscht sich schon früh emotionale Tiefe, wartet aber oft ab, statt eigene persönliche Einblicke zu geben.

- Beide möchten körperliche Nähe und Sex, aber der Mann schlägt öfter intime Treffen vor und die Frau entscheidet dann, ob sie zustimmt.

Aber auch in der Partnerschaft, es geht nicht um "wer mehr kuscheln oder Sex möchte".
Als Beispiel:

Die Frau wirkt über längere Zeit distanziert, körperlich zurückhaltender. Der Mann spricht es vorsichtig an, fragt, ob bei ihr etwas los ist oder sie sich weniger verbunden fühlt. Sie sagt, ihr fehlt emotionale Nähe – und dass der Sex für sie dadurch weniger erfüllend ist. Er nimmt das ernst, bemüht sich um mehr Zuwendung, kleine Gesten, Gespräche.
Doch obwohl sie betont, wie wichtig ihr Verbundenheit im Intimen ist, kommt von ihr wenig Initiative – keine klaren Wünsche, keine eigenen Versuche, Nähe aktiv mitzugestalten.

Es geht also nicht darum, wer mehr Sex will, sondern:
Wer übernimmt Verantwortung dafür, dass körperliche und emotionale Nähe lebendig bleibt – und wird das auf beiden Seiten als gemeinsame Aufgabe gesehen?
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #7
Ich bin die mit dem allgemein höheren Sexdrive, ich initiiere. Wenn ich Sex und Nähe komplett ablehne, geht es mir in aller Regel nicht gut, was ich auch deutlich sage.

Der Mann muss natürlich zuhören können. 🙃
 
A
Benutzer218895  (43) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #8
Unter einer Partnerschaft auf Augenhöhe verstehe ich etwas völlig anderes als Rollenverteilung oder die Frage, wer der aktive und passive Part ist.

Ich verstehe darunter eher, dass beide einen ähnlichen, wenn nicht sogar gleichen Entwicklungsstand bezüglich emotionaler Reife, Kommunikation und vielleicht sogar des Intelligenzniveaus haben. Dies ist für mich die Grundlage, um sich gegenseitig mit Respekt zu behandeln und bei Meinungsverschiedenheiten gute Lösungen zu finden.
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #9
Persönlich habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass es Männern in Beziehungen schwerer fällt als Frauen, sich emotional zu öffnen und echte emotionale, verletzliche Nähe zuzulassen und auszuhalten. Weil sie dazu („Jungs weinen nicht!“) ganz einfach nicht erzogen werden und daher viel weniger in touch sind mit ihren Emotionen. Deine Beobachtungen überraschen mich daher auch aus persönlicher Perspektive wirklich!
Dem würde ich tatsächlich komplett zustimmen. Genau deshalb habe ich auch den Eindruck, dass gerade in längeren Beziehungen bei Frauen in diesem Punkt oft eine höhere Erwartungshaltung entsteht – also dass der Mann nicht nur präsent ist, sondern sich auch emotional zeigt, reflektiert, zuhört, sich öffnet usw.

Vielleicht liegt die Herausforderung weniger darin, wer besser mit Gefühlen umgehen kann, sondern eher darin, wie unterschiedlich beide Geschlechter gelernt haben, mit Nähe, Offenheit und Verletzlichkeit umzugehen – und dass daraus schnell Missverständnisse oder unausgesprochene Erwartungen entstehen können.
 
fox79
Benutzer204515  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Persönlich habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass es Männern in Beziehungen schwerer fällt als Frauen, sich emotional zu öffnen und echte emotionale, verletzliche Nähe zuzulassen und auszuhalten. Weil sie dazu („Jungs weinen nicht!“) ganz einfach nicht erzogen werden und daher viel weniger in touch sind mit ihren Emotionen. Deine Beobachtungen überraschen mich daher auch aus persönlicher Perspektive wirklich!
Das sehe ich anders!

Männer die sich mal etwas ernsthafter mit sich und mit dem Thema Beziehung und Erwartungen beschäftigt haben sind oft sehr klar in der Betrachtung ihrer Beziehung und mit sich selbst. Diese Männer können dann auch problemlos emotionale Nähe zulassen und auch geben.
 
V
Benutzer163532  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Ich glaube, das Problem ist oft gar nicht mal fehlende Kommunikation und fehlende Konfliktlösungsbereitschaft, sondern unterschiedliche Kommunikation, unterschiedliche Konfliktlösungsversuche, die nicht gut miteinander kompatibel sind.

Als Beispiel kann ich von meinen Erfahrungen sprechen:
Wir waren beide unzufrieden.
Mein Ansatz: Reden.
Sein Ansatz: Nicht über Schlechtes reden, lieber auf das Gute konzentrieren.
Mein Gefühl dazu: Ihn interessiert meine Sichtweise nicht.
Sein Gefühl dazu: Ich suche nur nach Fehlern, bin immer nur unzufrieden.

... Irgendwann hab ich aufgegeben und dicht gemacht, mich emotional unbewusst distanziert.
Und er hat das gefühlt, sich abgelehnt gefühlt – und hat sich ebenfalls distanziert.

Es waren viiieeele Gespräche und Tränen nötig, um wieder eine Verbindung zueinander herzustellen. Und wir sind dabei beide aus allen Wolken gefallen, weil wir Dinge vom Anderen erfahren haben, die wir einfach nicht wussten. Standpunkte, Gefühle, die zuvor "nie da waren" – oder so schien es. Weil wir viele Jahre falsch kommuniziert haben. Dabei wollten wir doch beide nur, dass das funktioniert.
...Und ja, so fühlt sich für mich Augenhöhe nun an. Sich einander WIRKLICH begegnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #12
Meiner Erfahrung nach sind viele Männer in meinem Alter oder Älter überhaupt nicht bereit (oder in der Lage?) dazu, emotional und tiefgründig zu kommunizieren. Insbesondere beim OD habe ich selten echtes Interesse an mir als Person erlebt, es wurden die typischen Fragen gestellt und wenig nachgefragt. Was auch einer der Gründe war, warum ich OD schließlich aufgegeben habe.

Auch habe ich mehrfach erlebt, dass klare Ansagen von mir einfach ignoriert oder bagatellisiert wurden. Das ist vermutlich immer eine Konsequenz der eigenen Erziehung und Sozialisierung gewesen, aber eine Beziehung auf Augenhöhe ist dann natürlich schwer. 🤷🏻‍♀️
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #13
Jetzt musste ich fast lachen oder weinen? Denn genau dieses Beispiel kenne ich persönlich auch genau andersherum:
Als Beispiel kann ich von meinen Erfahrungen sprechen:
Wir waren beide unzufrieden.
Mein Ansatz: Reden.
Sein Ansatz: Nicht über Schlechtes reden, lieber auf das Gute konzentrieren.
Mein Gefühl dazu: Ihn interessiert meine Sichtweise nicht.
Sein Gefühl dazu: Ich suche nur nach Fehlern, bin immer nur unzufrieden.

... Irgendwann hab ich aufgegeben und dicht gemacht, mich emotional unbewusst distanziert.
Und er hat das gefühlt, sich abgelehnt gefühlt – und hat sich ebenfalls distanziert.
Aber ja viele Probleme entstehen durch
falsch kommuniziert haben. Dabei wollten wir doch beide nur, dass das funktioniert.
...Und ja, so fühlt sich für mich Augenhöhe nun an. Sich einander WIRKLICH begegnen.
Bzw. sich nicht missverstehen und die Sichtweise des Anderen annehmen zu können.
 
O
Benutzer207972  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Ich hatte beides.

Ich hatte eine Beziehung, in der ich zum Mama-Ersatz wurde und mich aktiv um das Funktionieren der Beziehung und des gemeinsamen Haushalts und am Ende auch seines Lebens kümmern musste. In dieser Beziehung wurde interessanterweise oft Sex von mir eingefordert, auf den ich keine Lust mehr hatte. Eine solche Beziehung würde ich nie wieder führen wollen — sie war auf vielen unterschiedlichen Ebenen nicht auf Augenhöhe.

Und ich habe eine Beziehung, in der wir uns gleichberechtigt um den Haushalt und die Beziehungsarbeit kümmern, er vielleicht sogar etwas mehr als ich, während ich mehr arbeite und mehr zur finanziellen Sicherheit beitrage. Hier habe ich das Gefühl, dass er vielleicht leichte Defizite im Zeigen von schwachen Gefühlen hat — etwas, woran er aktiv arbeitet. Und ich wiederum meine eigenen Baustellen habe, an die ich ranmuss, die aber eher mit sonst eher männlich assoziierten Problemen wie zu hoher Selbstständigkeit und Distanzierung zu tun haben. Wir kommunizieren hier immer besser miteinander, am Anfang habe ich mich aber was die emotionale Arbeit angeht oft in der aktiveren Position gefühlt. Das haben wir besprochen und ausgeglichen.

Ich denke auch, dass es hauptsächlich einfach an der Kommunikationsbereitschaft liegt und daran, ob der andere hinsehen und mitarbeiten will oder nicht. Hier lassen sich für die Geschlechter vielleicht allgemeine Tendenzen beobachten, die mit Sozialisierung zu tun haben. Am Ende kommt es trotzdem auf die Bereitschaft beider Personen an, als Individuen.

Männer die sich mal etwas ernsthafter mit sich und mit dem Thema Beziehung und Erwartungen beschäftigt haben sind oft sehr klar in der Betrachtung ihrer Beziehung und mit sich selbst. Diese Männer können dann auch problemlos emotionale Nähe zulassen und auch geben.
Ich denke schon, dass es diese Männer gibt. Ich glaube aber auch, dass sie eher schwerer zu finden sind, weil sie nicht in der Überzahl sind.
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #15
Meiner Erfahrung nach sind viele Männer in meinem Alter oder Älter überhaupt nicht bereit (oder in der Lage?) dazu, emotional und tiefgründig zu kommunizieren. Insbesondere beim OD habe ich selten echtes Interesse an mir als Person erlebt, es wurden die typischen Fragen gestellt und wenig nachgefragt. Was auch einer der Gründe war, warum ich OD schließlich aufgegeben habe.

Auch habe ich mehrfach erlebt, dass klare Ansagen von mir einfach ignoriert oder bagatellisiert wurden. Das ist vermutlich immer eine Konsequenz der eigenen Erziehung und Sozialisierung gewesen, aber eine Beziehung auf Augenhöhe ist dann natürlich schwer. 🤷🏻‍♀️
Ich bin etwas älter als du und wurde „etwas" anders erzogen – bei uns wurde es z. B. akzeptiert, über Gefühle zu sprechen. Gleichzeitig nehme ich wahr, dass viele Menschen – unabhängig vom Geschlecht – eher oberflächlich kommunizieren. Echtes Interesse, Zuhören oder tiefere Gespräche sind im Alltag und besonders beim Online-Dating selten geworden. Das scheint weniger ein Geschlechterproblem zu sein, sondern eher ein gesellschaftliches Muster aus Tempo, Unsicherheit und Gewohnheit.

Was mir zusätzlich auffällt: Manche Frauen fühlen sich erst wirklich verstanden, wenn ihre Gefühle klar gespiegelt werden – z. B. durch Sätze wie „Das ist total nachvollziehbar." Viele Männer hingegen neigen eher dazu, solche emotionalen Aussagen sofort als ein Problem wahrzunehmen, das gelöst werden muss. Zumindest ertappe ich mich selbst auch oft dabei.

Das führt dann leicht aneinander vorbei, obwohl beide eigentlich dasselbe wollen: Verbindung und echtes Verstehen.
 
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M
Benutzer181426  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #22
Für mich passt dein Eingangspost nicht recht zur Überschrift.
Unter Augenhöhe verstehe ich etwas anderes als ausgeglichene Initiative zur Nähe und Intimität. Manchmal lege ich mein Halsband an und gebe die Augenhöhe an der Schlafzimmertür ab, trotzdem empfinde ich unsere Beziehung absolut als auf Augenhöhe.
Auch abseits davon sind wir in manchen Dingen in ganz klassischen Rollen und fühlen uns da pudelwohl, er der große, starke, handwerklich begabte Kerl, der ordentlich zupacken kann und weiß, wie man eine Autobatterie wechselt, und ich mit einem Schrank voll Kleidern, Deko in allen Ecken und liebevoll organisierten Familienfeiern.
Augenhöhe heißt in unserem Fall für mich: Wir sind beide finanziell und organisatorisch völlig eigenständig (wir wohnen ja nicht mal zusammen und haben das die nächsten Jahre auch nicht vor). Wir haben beide unsere Hobbys und Vereine und einen gut gefüllten Terminkalender. Unser Kommunikationsbedürfnis ist auf einem ähnlichen Level, und wir ziehen beide das Texten dem Telefonieren vor, so dass dies unsere Verbindung ist, wenn wir uns nicht sehen. Einzig wenn es um das Besprechen von Stolpersteinen geht, bin ich die, die eher mal ein Gespräch braucht. Wenn mich etwas wirklich trifft, werde ich allerdings oft erstmal stumm, bevor ich reden kann, womit er wiederum für mich perfekt umgeht.
Auch unser Nähe-Distanz-Bedürfnis passt super, ebenso wie die körperliche Nähe. Berührungen, Kuscheln, Küsse, Sex werden tatsächlich von beiden Seiten recht ausgewogen initiiert, und unsere Libido ist ähnlich.
Gemeinsame Verantwortung gibt es bei uns tatsächlich wenig. Durch die getrennten Haushalte und Kinder aus vorigen Beziehungen hat jeder seinen Verantwortungsbereich. Wir unterstützen uns natürlich gegenseitig nach Bedarf und Möglichkeiten, sei es dass er bei mir den Hammer schwingt oder ich den Riss in seiner Jacke nähe.
Wir interessieren uns für den Alltag und die Gedanken des anderen und hören einander zu. Wir haben beide unsere Schwächen und Fehler, können aber jeweils mit denen des anderen gut leben und dürfen daher beide sein, wie wir nun mal sind. Keiner will oder soll sich verbiegen.
Wir haben auch einen großen Punkt, bei dem wir uns einig sind, dass wir uns uneinig sind. Das lassen wir so stehen, jeder macht so, wie es sich für ihn richtig anfühlt und das Verhalten des anderen wird toleriert.
Auch sonst werden unterschiedliche Meinungen in angemessenem Ton und respektvoll diskutiert. Wir können einander kritisieren, ohne dass einer eingeschnappt ist, weil die gegenseitige Wertschätzung stets bleibt.

Dein Fokus auf die Komponente (emotionale) Nähe und Intimität lässt mich aber vermuten, dass deine Fragen nicht aus dem leeren Raum kommen.
Ist das etwas, das dir in deiner persönlichen Situation missfällt?
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #27
Um mal auf deine Beispiel einzugehen, du schreibst als erstes zum Dating
- Der Mann investiert Zeit, um eine durchdachte Nachricht zu schreiben, während die Frau aufgrund vieler Anfragen oft nicht so ausführlich antworten kann.
und dann zu einer Beziehung
Die Frau wirkt über längere Zeit distanziert, körperlich zurückhaltender. Der Mann spricht es vorsichtig an, fragt, ob bei ihr etwas los ist oder sie sich weniger verbunden fühlt. Sie sagt, ihr fehlt emotionale Nähe – und dass der Sex für sie dadurch weniger erfüllend ist. Er nimmt das ernst, bemüht sich um mehr Zuwendung, kleine Gesten, Gespräche.
Doch obwohl sie betont, wie wichtig ihr Verbundenheit im Intimen ist, kommt von ihr wenig Initiative – keine klaren Wünsche, keine eigenen Versuche, Nähe aktiv mitzugestalten
Diese beiden Beispiele sind in meinen Augen so unterschiedlich und so wenig vergleichbar, da gibt es keine gemeinsame Ursache für.

Auf OD-Plattformen sind mehr Männer als Frauen und Männer liken in der Tendenz wahlloser als Frauen. Daher kriegen Frauen mehr Nachrichten als Männer. Dass Männer im Schnitt mehr Zeit für eine gut durchdachte erste Nachricht investieren, ist eine Annahme von dir. Ich weiß nicht, ob man sie objektiv überprüfen kann. Subjektiv würde ich schätzen, dass sich da beide Geschlechter nicht viel nehmen.

Im zweiten Beispiel geht es um eine längere Beziehung, bei der offenbar etwas im Argen ist. Wenn sich die Frau schon länger körperlich distanziert hat, hilft ein Ansprechen nur bedingt! Davon auszugehen, dass sie danach mehr Initiative ergreift, finde ich fast schon absurd. Hier muss man sich die genaue Konstellation anschauen.
Hat sie keine Gefühle mehr für ihn?
Muss sie Mama für ihn sein, ist er nervig und anhänglich geworden statt unabhängig und interessant?
Hat sie in der Vergangenheit vielleicht sogar Wünsche geäußert, die aber ignoriert worden sind?
Wie ist die jeweilige individuelle Belastung?
usw.

Keine gemeinsame Ursache mit dem ersten Beispiel.

- Sie wünscht sich schon früh emotionale Tiefe, wartet aber oft ab, statt eigene persönliche Einblicke zu geben.
Hab ich noch nie so von (Single Männer)-Freunden gehört.
- Beide möchten körperliche Nähe und Sex, aber der Mann schlägt öfter intime Treffen vor und die Frau entscheidet dann, ob sie zustimmt.
Hab ich auch noch nie gehört. Was konkret heißt „intime Treffen vorschlagen“?

Du willst es glaube ich differenziert betrachten, was ja an sich eine gute Idee ist. Aber dadurch habe ich das Gefühl, dass du um den heißen Brei, den Kern deiner Aussage, den Punkt, den du eigentlich machen möchtest, herumredest. Kann das sein?
Häufig übernimmt der Mann den aktiveren Part – sei es bei Kommunikation, emotionaler Nähe oder sexueller Zufriedenheit.
Einige Frauen wirken dabei eher abwartend oder setzen voraus, dass der Mann den ersten Schritt macht.
1. Wie gleichberechtigt gestalten Paare heute Nähe und Intimität?
3. Haben sich die Erwartungen (z. B. auf weiblicher Seite) vielleicht verändert oder sind gestiegen, ohne dass sich die Rollenverteilung im gleichen Maß mitverändert hat?
Wer übernimmt Verantwortung dafür, dass körperliche und emotionale Nähe lebendig bleibt – und wird das auf beiden Seiten als gemeinsame Aufgabe gesehen?
Genau deshalb habe ich auch den Eindruck, dass gerade in längeren Beziehungen bei Frauen in diesem Punkt oft eine höhere Erwartungshaltung entsteht – also dass der Mann nicht nur präsent ist, sondern sich auch emotional zeigt, reflektiert, zuhört, sich öffnet usw.
Also, ich interpretiere daraus: Deinem Eindruck nach leben Frauen Emanzipation und Gleichberechtigung NICHT, sondern erwarten, dass der Mann den ersten Schritt macht - vom Dating über Sex bis zu kuscheln und emotionaler Nähe. Dabei sind sie abwartend und passiv. Quasi konservative Rollenverteilung auf allen Ebenen. Emotionale Nähe und Aufmerksamkeit und Augenhöhe soll zwar da sein, aber alles vom Mann initiiert. Verstehe ich das richtig?
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #31
Emotional, körperlich, kommunikativ. Und ja, das wirkt für mich wie ein eher konservatives Rollenbild, nur in neuem Gewand.

bei Nähe, Zuwendung, Gespräch und Beziehungspflege.
Hast Du denn echt den Eindruck, dass gerade Emotionalität nach außen, Gespräche über Emotionen und Probleme und Reflektion dessen in ein klassisches Männerbild passen, sodass man da von konservativen Rollenbildern sprechen kann?

Ich nämlich so gar nicht, im Gegenteil, sowohl aus eigener Erfahrung, als auch in öffentlicher Darstellung.
Da war der Mann doch immer der starke Kerl, der keine Gespräche über Gefühlskram braucht?

Für mich bedeutet Augenhöhe auch nicht, dass beide alles gleich gut können und leben müssen.
Mein Mann ist nicht gut darin, Gefühle zu reflektieren und ein notwendiges Gespräch anzufangen.
Da helfe ich ihm eben.
Dafür bin ich nicht gut in Geduld und Hilfe annehmen, da kommt er mir entgegen.

Und auch, wenn es bei uns keinen eher passiven Part in der Sexualität gibt, würde ich darin nicht gleich ein Ungleichgewicht sehen, wenn beide Partner gut damit klarkommen.

So einfach finde ich das nicht auf die „Augenhöhe“ zu übertragen, dazu sind Beziehungen zu komplex.
 
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Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #35
Führt das häufige Muster ‚Mann = aktiv, Frau = passiv'
Ist das denn überhaupt so?
Geht es Dir da jetzt nur um aktives Ansprechen im Dating und die Initiative zum Sex?
Denn außerhalb dieser Bereiche erlebe ich Frauen nicht passiv und Männer aktiv. Und angenommen, Du beziehst Dich nur auf diese Bereiche dann
Oder siehst du das als natürlich?
finde ich das nicht natürlich. Aber eben über Jahrhunderte so entwickelt, das schütteln Gesellschaften nicht so schnell ab.

Ich sehe deswegen aber individuelle Beziehungen damit nicht unbedingt im Ungleichgewicht.
Welche strukturellen Probleme siehst Du denn konkret?
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #54
Ungleichgewicht: Männer sollen zunehmend ‚weiblich' konnotierte Aufgaben übernehmen (emotionale Initiative, Care-Arbeit) – aber Frauen übernehmen nicht im gleichen Maß ‚männlich' assoziierte Pflichten (Karrieredruck, Schutzverantwortung). Beispiel Dating: Viele erwarten, dass der Mann den ersten Schritt macht.
Jetzt hast du deinen Punkt gut auf den Punkt gebracht, denke ich. Mit deinen Beispielen konnte ich wirklich wenig anfangen und in meinem Umfeld sehe ich sie auch nicht abgebildet.

Dass das von dir geschilderte Ungleichgewicht wahrgenommen werden kann, glaube ich aber sofort.

Da fällt für mich zum Beispiel rein, dass Anna1309 Anna1309 in einem anderen Thread sagt, dass der Mann fürs erste Date bezahle sei „bare minimum“. (Sorry, dass ich das hier in einem anderen Kontext einbringe.)
Das ist für mich tatsächlich völlig unverständlich. In einer Welt, in der Frauen und Männer Geld verdienen können, finde ich es absurd, dass natürlich der Mann zahlen sollte. Individuell darf man diese Meinung und Vorliebe natürlich haben. Ich kann aber verstehen, dass es irritiert.

Oder eine andere Userin die schreibt, dass man mit kurzem Rock an einem Abend kein Getränk bezahlen müsse.

Ich denke aber, du solltest deine subjektive Wahrnehmung mal fact-checken: Vielleicht werden Stimmen lauter, die Männer bei der Care-Arbeit fordern. In der Realität kommt davon ziemlich wenig an. Schau dir mal an, wer wie viel Elternzeit nimmt oder wer wie viel Gehaltsverlust nach Geburt eines Kindes hat.

Und bzgl. Initiative bei Frauen: neben dem klassischen männlichen Bild mit Proaktivität und Initiative gibt es doch genau das Bild des schüchternen Mädchens, das erobert werden muss. Viele Männer finden es auch einfach unattraktiv, wenn eine Frau zu aktiv ist.
Slutshaming ist dazu auch ein Ding. (Im Bett soll die Frau dann natürlich aktiv und erfahren sein. Vorher aber bitte die schwer zu erobernde Jungfrau 😉)
Dass Männer zwischen total gegensätzlichen Erwartungen zerreißen, sieht kaum einer.
Ich glaube total, dass das so ist. Genauso nur anders, wie es auch bei Frauen ist. Und in vielen anderen Rollen, die jeder Mensch so einnimmt, auch.
Das soll es nicht kleinreden, ich finde es gut, wenn darüber (mehr) gesprochen wird.
Ich habe mal einen Video von einem Unternehmer gesehen, der erzählt hat, wie viel Angst Männer eigentlich vor anderen Männern haben. Auch das glaube ich sofort.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #57
Männer werden mehr von ihren Hormonen beeinflusst als Frauen
Es ist definitiv ANDERS, aber mehr wohl nicht. PMS, als Beispiel, bezieht sich zwar wohl nicht direkt auf Partnersuche, jedoch ist auch bei Frauen die Suche nach einer Partnerschaft überhaupt, Kinderwunsch und ähnliches nicht gänzlich ohne Hormonlage zu sehen und nicht unwahrscheinlich verläuft ein Date um die Zeit des Eisprungs anders als zum Ende der 2. Zyklushälfte.


Q Q-Fireball :
Beim Thema Kariere: Die wenigsten haben das Glück die Kariereleiter nach oben zu klettern, einfach weil es mehr Angestellte als Führungspositionen gibt.
das war z.B. mit meinem Beitrag gemeint. Wenn du klagst, dass Frauen keinen Karrierestress haben im Gegensatz zu Männern, bedeutet das eben häufig auch, dass sie keine Karriere haben, ist doch erstmal kein wirklich zwingend positives Merkmal, zumal ARBEITsstress ja auch völlig unabhängig von Karriere ist, gerade in sozialen Berufen und Dienstleistungstätigkeiten würde ich da bei einer Wette nicht auf die Karriere als Stresssieger setzen.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #60
Der Mann möchte möglichst viele Frauen begatten um seine DNA so weit es geht zu verbreiten. (Möglichst viele Sexualkontakte = Gene weit verbreitet)
Die Frau will den besten Vater für den nachwuchs haben. (Verschiedene Männer kennenlernen, Sex aber nur mit wenigen davon)
Heißt, der Mann muss die Frau überzeugen. Wen man sich Männer beim Date anschaut ist das auch recht auffällig. Der Mann hat irgendwie ein inneres Bedürfnis zu zeigen, wie toll er ist.
Du meinst rein hormonell? Unabhängig davon, dass es natürlich noch andere Aspekte als hormonelle Voraussetzungen gibt, wäre ich mir auch in diesem Bereich nicht so sicher, es gibt ja auch genügend Frauen, die sich sehr viele Sexualkontakte wünschen, die keinen Nachwuchs wollen, usw., die haben ja dennoch steuernde Hormone. Umgekehrt wollen auch Männer trotz Hormonen ein sicheres Nest und haben kein Interesse an einer hohen Quantität von Frauen.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #76
Es gibt auch Studien, die belegen, das Männer ca 1/3 mehr Sexualpartner haben als Frauen. Das kommt ja nicht von irgendwo her.
Es gibt aber doch da noch sehr wesentliche andere Aspekte.
Frauen werden potentiell schwanger und sind dann verantwortlich, Frauen sind dabei stärker gefährdet Opfer von sexueller Gewalt oder Gewalt allgemein zu werden und Frauen sind außerdem als in der Regel penetrierter Part stärker von potentiellen STI betroffen als Männer in der Regel als penetrierender Part.
Da wäre doch viel interessanter zu wissen was wäre, wenn das anders wäre.
 
N
Benutzer197010  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #77
Es gibt auch Studien, die belegen, das Männer ca 1/3 mehr Sexualpartner haben als Frauen. Das kommt ja nicht von irgendwo her.
Diese Studien erfassen, was Männer und Frauen darüber erzählen. Männer geben tendenziell mehr an. Der Unterschied ist nicht so groß: "So verzerrten etwa Studienteilnehmer, welche besonders viele Sexualpartner angaben, die Durchschnittszahlen – dieses Phänomen war bei Männern häufiger zu beobachten als bei Frauen. Liesse man beispielsweise alle Männer weg, die von 110 und mehr Sexualpartnerinnen berichteten, oder alle Frauen mit mehr als 50 Partnern, werde der Unterschied zwischen den Geschlechtern insgesamt kleiner."

Ganz lustig finde ich, dass hier im Forum dauernd behauptet wird, Frauen hätten es in puncto Sex viel leichter - und dann geben Männer selbst diese Zahlen an, Anzahl von Sexualpartnern in Deutschland| Statista

edit: Am Rande noch, wen gibt man als Sexpartner:in an? Ich würde z.B. sagen Leute, mit denen ich irgendeine Art erotischer Handlung vollzogen habe, die über Küssen hinausging (meist OV/AV/GV/HJ etc.), anonyme Spontankontakte aber weder zählen wollen noch können. Täte ich letzteres, wäre es eine deutlich überdurchschnittliche Zahl, zählte ich hingehen z.B. nur GV/AV (würde ich nicht, aber hab im Forum schon mitbekommen, dass manche das machen), läge meine Zahl plötzlich im unteren Durchschnittsbereich. Ich vermute, die einen geben bei solchen Studien das eine an, die anderen das andere, und die dritten haben wieder eine andere Art der Zählung.-
 
Zuletzt bearbeitet:
HarleyQuinn
Benutzer121281  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #82
Da müsst ihr mir mal verraten, wie das geht, ich werde auf der Arbeit, beim Sport oder in der Werkstatt abgegraben.... Finde ich total unangebracht. ONS sind auch nicht mein Fall.

Ich entspreche nicht dem gängigen Schönheitsideal, bin laut, habe eher nischige Hobbies/Interessen,... also kurzum: ich bin für die meisten wohl schlichtweg nicht attraktiv. :grin:

Klar gibt es Frauen, die sehr viel angesprochen werden. Aber eben bei weitem nicht ALLE. Und da die Narrative "Na Frauen müssen ja alle nur auswählen, weil wir immer angesprochen werden" zu bedienen ist eben Kacke.

Es gibt genug Frauen, die für Männer "unsichtbar" sind oder maximal als Objekt für Spott dienen. Das sehen aber vor allem die, die der Meinung "Frauen wählen aus" nicht. Da werden einfach diejenigen betrachtet, die für viele attraktiv sind.
 
C
Benutzer218141  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #99
Dann habe ich da wohl eher altmodische Ansichten. Für mich gibt es den Sex in einer Beziehung
Ich finde die Wertung "altmodisch" schade in diesem Zusammenhang.
Für mich ist das (neben anderen) eine absolut legitime und verständliche Sichtweise und Lebenseinstellung.
oder wen man Solo ist in form von einer einmaligen Sache. Von diesen ganzen Freundschaft+ Konzepten halte ich irgendwie nichts.
Ah interessant, so einmalige Sachen reizen mich wiederum kaum. Für mich wird Sex umso schöner, je mehr man einander kennt. Daher mag ich (sofern nicht Beziehung) am liebsten längerfristige F+.
 
N
Benutzer197010  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #100
Wenn ich als Ziel habe, mich möglichst oft und abwechslungsreich zu vergnügen baue ich doch keine große Beziehung zu einem Partner auf.
Off-Topic:
Ich hab mich oft und abwechslungsreich noch nie mit ONS vergnügt (und auch nicht mit TNS), sondern nur mit kontinuierlichen sexuellen Liaisons. ONS hieß hingegen selten und deutlich weniger abwechslungsreich.
Ebenso wenig, wie wenn ich bereits einen Partner habe und außerhalb Spaß will. Viele Verschiedene Sexualpartner mit denen man aber jeweils in einer Partnerschaft ist wird Zeitlich schon schwierig.
Bei mir ging das Konzept 1-2x die Woche Partnerin und ca. 1x Nebenbeziehung zeitlich ganz gut auf.

F+ ist allerdings auch nicht meins.
 
N
Benutzer197010  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #101
Ist natürlich immer eine Frage was genau ist Initiative? Aber so grundsätzlich, das, was ich jetzt habe, hätte ich ohne Initiative nicht.
Auf jeden Fall. Ich meine besonders die zu Beginn, aufgrund derer es überhaupt zu Sex kommt. Meist geht die meiner Erfahrung schon von beiden aus, klar, wär auch seltsam sonst, aber bei mir brauchte es in aller Regel eine sehr deutliche Ansage des Gegenübers.
Das ist der Punkt, der zu dem Thema hier passt, und bei dem mich interessiert, wie das bei anderen ist.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #102
Auf jeden Fall. Ich meine besonders die zu Beginn, aufgrund derer es überhaupt zu Sex kommt. Meist geht die meiner Erfahrung schon von beiden aus
Es ist ja auch meist so ein Mini-Quidproquo. Was war jetzt vorher, bzw. die Initiative? Das Lächeln oder das Winken?
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #103
Puh, ich bin ja in vielen Dingen sehr nah an Deiner Sichtweise, aber da lese ich eine Verallgemeinerung, bei der es mir im Bauch grummelt, da wehren sich einige Teammitglieder ganz erheblich. Und ich kann Dir nicht mal konkret sagen warum. Das wundert mich gerade selbst.
Wenn du dich damit nicht identifizieren kannst, ist das doch okay. Aber auf viele trifft das durchaus zu.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #104
Es geht um Polaritäten, nicht um Geld. Ich date nicht, um mir selbst zu beweisen, dass ich unabhängig und gleichberechtigt durchs Leben gehe. Das weiß ich, weil mir männliche Aufmerksamkeit und Bestätigung nicht so wichtig ist und ich auch keine Beziehung brauche, um meine Lebensziele zu erreichen und zufrieden zu sein.

Ich will mich in Anwesenheit eines Mannes entspannen und mich ihm hingeben können. Das funktioniert nur, wenn er den Rahmen dafür schafft und mir das Gefühl vermittelt, dass er die Dinge schon im Blick hat und sich kümmert.
Ich finde, du sagst hier mit schönen Worten wenig aus. Wenn du dich in Anwesenheit eines Mannes nur entspannen kannst, wenn er dich beim ersten Date einlädt, dann sei dir das ungenommen. Jede:r darf seine Präferenzen haben.
Was das damit zu tun hat, dass man beim Dating seine Unabhängigkeit beweisen will oder dass du keine männliche Aufmerksamkeit brauchst, weiß ich nicht. Das hieße ja im Umkehrschluss: eine Frau die den Mann beim ersten Date einlädt will damit ihre Unabhängigkeit beweisen und braucht männliche Aufmerksamkeit. Finde ich nicht logisch. 😉
 
Tiffi36
Benutzer223478  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #105
Ich finde, du sagst hier mit schönen Worten wenig aus. Wenn du dich in Anwesenheit eines Mannes nur entspannen kannst, wenn er dich beim ersten Date einlädt, dann sei dir das ungenommen. Jede:r darf seine Präferenzen haben.
Was das damit zu tun hat, dass man beim Dating seine Unabhängigkeit beweisen will oder dass du keine männliche Aufmerksamkeit brauchst, weiß ich nicht. Das hieße ja im Umkehrschluss: eine Frau die den Mann beim ersten Date einlädt will damit ihre Unabhängigkeit beweisen und braucht männliche Aufmerksamkeit. Finde ich nicht logisch. 😉
Dein Zitat ist nicht komplett, darüber ging es um den Punkt, das im Ramen der Gleichberechtigung ja auch die Frau zahlen kann, weil sie ja gleichwertig ist.

Wobei das Zahlen beim ersten Date nichts mit Gleichberechtigung zu tun hat sondern eher mit gewissen Vorstellungen von Anstand und Manieren.

Ich muss auch nicht eingeladen werden, drüber freuen darf ich mich aber dennoch. Ich finde, das das eine liebe Geste ist.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #106
Ich muss auch nicht eingeladen werden, drüber freuen darf ich mich aber dennoch.
Na logisch, es ging aber um
"Und dass Männer die Dates zahlen, ist bare minimum."
Das ist schon etwas anderes als freuen, wenn er zahlt, falls er zahlt.
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #107
Ich finde, du sagst hier mit schönen Worten wenig aus. Wenn du dich in Anwesenheit eines Mannes nur entspannen kannst, wenn er dich beim ersten Date einlädt, dann sei dir das ungenommen. Jede:r darf seine Präferenzen haben.
Was das damit zu tun hat, dass man beim Dating seine Unabhängigkeit beweisen will oder dass du keine männliche Aufmerksamkeit brauchst, weiß ich nicht. Das hieße ja im Umkehrschluss: eine Frau die den Mann beim ersten Date einlädt will damit ihre Unabhängigkeit beweisen und braucht männliche Aufmerksamkeit. Finde ich nicht logisch. 😉
Ja, weil das nichts mit Logik zu tun hat. :zwinker:

Du bleibst mit deinen Überlegungen leider sehr oberflächlich und schaust nicht, warum jemand etwas tun könnte.

Simples Beispiel: du bist kein Christ, nur weil du sonntags in die Kirche gehst. Aber viele Christen gehen sonntags in die Kirche.

Die Handlung (=in die Kirche gehen) sagt erstmal nichts darüber aus, warum jemand das tut (= Motiv/Haltung).

Ich kann auch in die Kirche gehen und abends Kinder vergewaltigen. Dann kann ich schlecht von mir behaupten christliche Werte verinnerlicht zu haben und zu leben. Gut, tun manche trotzdem, ist aber psychologisch betrachtet bullshit und ein Selbstbetrug.

Bei dem Dating Beispiel geht es nicht um die Handlung (=Rechnung übernehmen), sondern um die Haltung (=ich lade gerne ein, gebe einfach gerne, mache gerne anderen eine Freude), quasi um die Werte und das Wesen des Mannes.
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #108
N
Benutzer197010  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #109
Es ist ja auch meist so ein Mini-Quidproquo. Was war jetzt vorher, bzw. die Initiative? Das Lächeln oder das Winken?
Off-Topic:
Ich bin ja eher so der Typ "Und jetzt gehen wir noch in den Park, um zu vögeln". Darf schon auch durch die Blume sein, aber dann eine opulente Lilie, deren Symbolik nicht zu übersehen oder viell. eher -riechen ist.
Du hast trotzdem recht. Und ich kann auch sehr unumschweifig sein. Wenn ich weiß, dass die andere Person das auch ist, zumindest insofern viell. zuerst.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #110
Off-Topic:
Ich bin ja eher so der Typ "Und jetzt gehen wir noch in den Park, um zu vögeln". Darf schon auch durch die Blume sein, aber dann muss es eine opulente Lilie sein, deren Symbolik nicht zu übersehen oder viell. eher -riechen ist.
Du hast trotzdem recht. Und ich kann auch sehr unumschweifig sein. Wenn ich weiß, dass die andere Person das auch ist, zumindest insofern viell. zuerst.
Off-Topic:
Ja gut, bei mir ist das ja sowieso online, da ist schon alles direkter, aber egal, ich wollte ja nur sagen, dass man immer fragen kann, wer hat jetzt wirklich die Initiative ergriffen? Derjenige, der ein Profil oder ein Bild gelikt hat oder derjenige, der daraufhin geschrieben hat?
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #111
Aber warum sollte das dann vom männlichen Part kommen und nicht von dir? :grin:
Weil ich nach Augenhöhe suche. :zwinker: ich weiß ja, was ich zu geben haben und achte beim Dating nicht darauf das möglichst gut beim anderen zu platzieren, sondern schaue mir das Gegenüber genau an: Lifestyle, Persönlichkeit, Werte, Beziehungsideal usw.

Und von "sollen" kann auch nicht die Rede sein. Wenn jemand so nicht ist, dann "soll" er sich auch nicht verstellen.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #112
Du bleibst mit deinen Überlegungen leider sehr oberflächlich und schaust nicht, warum jemand etwas tun könnte.
Im Gegensatz zu dir, die alle Motive und Hintergründe in der Tiefe durchdrungen hat? :grin:
Komische Nebenbemerkung von dir, die nichts zum Thema beiträgt.
Bei dem Dating Beispiel geht es nicht um die Handlung (=Rechnung übernehmen), sondern um die Haltung (=ich lade gerne ein, gebe einfach gerne, mache gerne anderen eine Freude), quasi um die Werte und das Wesen des Mannes.
Weil ich nach Augenhöhe suche. :zwinker: ich weiß ja, was ich zu geben haben und achte beim Dating nicht darauf das möglichst gut beim anderen zu platzieren, sondern schaue mir das Gegenüber genau an: Lifestyle, Persönlichkeit, Werte, Beziehungsideal usw.
Also, fassen wir zusammen: Beim Dating möchtest du nicht zeigen, was dich ausmacht und wer du bist, sondern erstmal schauen, was der Mann gibt. Denn du brauchst deine Unabhängigkeit nicht zu beweisen und brauchst keine männliche Aufmerksamkeit. Du sortierst erstmal aus, bevor du etwas gibst. Daher ist es für dich „bare minimum“, dass der Mann beim ersten Date zahlt. Nur dann hast du das Gefühl, dass er jemand mit der richtigen Haltung ist.

Weißt du, das ist doch völlig legitim.
Du kannst doch einfach sagen, dass du das schön findest. Dass dir diese Geste wichtig ist. Dass du dich damit umsorgt fühlst.

Und ich kann sagen, dass ich das anders sehe. Und dass ich verstehen kann, warum das irritierend auf z. B. Q Q-Fireball wirken kann, bei dem das Gefühl entsteht, Frauen picken sich die Rosinen raus. (Was in meinen Augen nicht so ist, dazu habe ich schon was geschrieben).

Steh doch einfach zu deinem Wunsch, anstatt da so viel hinein zu konstruieren und mir Oberflächlichkeit zu unterstellen.

Denn verrückterweise – ich werde auch gerne eingeladen! Ist eine tolle Geste. Und ich lade auch total gerne ein, auch beim ersten Date. Denn ich habe
die Haltung (=ich lade gerne ein, gebe einfach gerne, mache gerne anderen eine Freude)
.
 
N
Benutzer197010  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #113
Off-Topic:
Ja gut, bei mir ist das ja sowieso online, da ist schon alles direkter, aber egal, ich wollte ja nur sagen, dass man immer fragen kann, wer hat jetzt wirklich die Initiative ergriffen? Derjenige, der ein Profil oder ein Bild gelikt hat oder derjenige, der daraufhin geschrieben hat?
Off-Topic:
Jedenfalls diejenige, die als erste geliket und geschrieben hat, und zwar wie unfassbar schön und klug man ist.
 
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