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Gefühlschaos Partner reist alleine in die Heimat

G
Benutzer Gast
  • #1
Hallo zusammen!
Ich bin seit circa zwei Monaten schon komplett am Ende und möchte einfach mal die Meinung anderer hören.
Ich bin mit meinem Partner seit fünf Jahren zusammen. Mein Partner ist kein Deutscher (er kommt aus einem Land, welches ziemlich stark von Klischees und Vorurteilen behaftet ist, deswegen nenne ich es hier auch nicht, da ich nicht unnötige Konflikte heraufbeschwören möchte). Mein Partner hat seine Familie seit sieben Jahren nicht gesehen und ich kann es voll und ganz verstehen, dass er sie endlich wieder in seinen Armen halten möchte. Wären da nur nicht ein paar Probleme:
Da ich selbst nur über Skype ein paar Worte mit seiner Familie über all die Jahre austauschen konnte (sprechen unterschiedliche Sprachen), ist sie für mich immer noch ein großes Rätsel. Mein Partner hat mir auch die ersten zwei Jahre in der Beziehung wichtige Dinge über seine Familie verheimlicht, was mich im Nachhinein sehr verletzt hat, da mir Ehrlichkeit immer sehr wichtig war. Wir leben seit drei Jahren zusammen und haben die letzten Jahre sehr viel miteinander durchgemacht (zwei sehr nahestehende Familienmitglieder meinerseits verstorben, Geldsorgen, Existenzängste,…). Kurz: das Schicksal hat uns ziemlich aneinander geschweißt und wir lernten füreinander da zu sein. Mein Partner hat mir nach einiger Zeit auch sehr viel über seine Familie erzählt. Naja, wie soll ich sagen… zu 95% Prozent erzählte er mir nur Negatives von ihnen. Er wurde oft verletzt, ja teilweise auch misshandelt (körperliche Gewalt). Nun wurde der absolute Albtraum Realität: Mein Partner möchte für drei Wochen im November seine Familie besuchen. Er hat bereits Visa und Flug gebucht. Nächste Woche ist es soweit. Ich wäre gerne mitgeflogen. Nicht weil ich so darauf brenne seine Familie kennenzulernen, sondern eher, dass ich ihn von den toxischen Verwandten schützen könnte. Leider bin ich aber momentan beruflich zu sehr eingespannt. Er hat mir früher immer versprochen, dass wir zusammen dort hinfliegen. Dass ich auch alle kennenlerne. Ich habe die letzten Wochen so oft mit ihm darüber gesprochen, dass er doch warten soll, bis ich auch mitreisen kann und bis sich generell die Lage mit Corona entspannt. Es ist so, als würde ich mit einer Mauer sprechen. Mein Partner reist in ein Land, in dem Menschenrechte so gut wie nicht vorhanden sind. Ich mache mir große Sorgen um ihn. Ich will mir garnicht vorstellen, zu was er wieder gezwungen werden könnte, welche Gehirnwäsche er durchleben wird. Ob er überhaupt nochmal zurück kommen kann. Er kommt mir völlig naiv vor, so als hätte er nichts aus seiner Vergangenheit gelernt. Ich habe Angst, dass sie ihn ausnutzen werden oder erpressen (seine Familie hat wenig Geld, lebt ärmlich). Mein Partner verdient gut und das weiß seine Familie. Darum betteln sie jetzt schon um Handys und Tablets (mein Partner will ihnen nichts kaufen, er hat früher genug für seine Familie gearbeitet).
Ganz ehrlich, ich vertraue meinen Partner zu 100%, aber seiner Familie kann ich leider kein bisschen über den Weg trauen. Zu viele negative Dinge sind passiert.
Was sagt ihr? Wie würdet ihr handeln? Wir lieben uns ja trotzdem sehr, sind mittlerweile auch schon verlobt. Wäre da nur nicht diese Reise…
 
SauerMachtLustig
Benutzer122781  Planet-Liebe ist Startseite
  • #2
Wie würdet ihr handeln?
was willst du denn machen? ihn festketten?
dein partner ist ein erwachsener mensch, der sich wohl über die zustände in diesem land und bzgl. seiner familie bewusst ist. wenn er jetzt dort hinfahren möchte, kannst du es nicht ändern.
 
froschteich
Benutzer164451  (36) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Das ist schon sehr stark bevormundend von dir. Dein Partner wird am besten wissen, was es mit seinem Land und seiner Familie auf sich hat. Ich find es auch recht verfroren von dir zu sagen, dass du ihn vor seiner eigenen Familie schützen willst und ich könnte es ihm nicht verübeln, wenn diese Einstellungen der Grund sind, warum er nach langer Zeit erst einmal alleine dorthin fliegen will.
Auch wenn da viel Scheiß vorgefallen ist, ist es halt noch immer seine Familie und den Kontakt will er offensichtlich nicht abbrechen. Du solltest lernen das zu akzeptieren und auch zu akzeptieren, dass sein Heimatland seine Heimat ist, egal, was dort politisch passiert.

Vielleicht würde er dich lieber mitnehmen wenn du ehrlich aufgeschlossen seinem Land und seiner Familie gegenüber wärst und du dort nicht als Wächter der westlichen Moral dort aufmarschieren wollen würdest.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #4
Ich würde ihn einfach fahren bzw fliegen lassen.
Für mich selbst aber nicht mal drüber nachdenken, mitzukommen.
 
G
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  • Themenstarter
  • #5
Ich würde ihn einfach fahren bzw fliegen lassen.
Für mich selbst aber nicht mal drüber nachdenken, mitzukommen.
Genau das werde ich auch machen. Ich selbst kann so oderso nicht mit.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #6
Ich finde es übergriffig, dass du ihm ein schlechtes Gewissen machst und versuchst, ihn über die Zustände in seinem (!) Land zu belehren. Er hat das Recht, seine Familie zu besuchen und er kann nichts dafür, dass du im November keine Zeit hast.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Willkommen in einer binationalen Beziehung. Es ist häufiger so, dass Familie in anderen Kulturen einen völlig anderen Stellenwert hat als in der Deutschen. Auch das finanzielle Ausnehmen oder, im positiveren Fall, die finanziellen Verpflichtungen sind leider nicht selten, ich sehe es im Freundeskreis. Das belastet die Betroffenen oftmals enorm, klar. Man ist weit weg von daheim und kann seinen Lieben entweder nur finanziell helfen, teilweise unter größten Schwierigkeiten für den eigenen Lebensunterhalt, oder wird emotional erpresst um finanzielle Hilfe und es wird selbstverständlich erwartet, dass die "reichen" Freund:innen oder Familie einspringen, falls man es selbst nicht schafft. Die Erwartungshaltungen an den Ausbildungsweg und das Verhalten sind teilweise auch enorm hoch. Und wirklich rausnehmen kann man sich da nicht, weil Familie eben einen höheren Stellenwert genießt.

Du wirst dich damit näher auseinandersetzen und bis zu einem gewissen Grad auch arrangieren müssen. Er ist nunmal dein Partner und das ist seine Familie und Kultur. Vielleicht schaust du dich mal nach entsprechenden Foren, Selbsthilfegruppen oder Ähnliches für internationale Beziehungen um, um dich auszutauschen. Ich hab da leider keine Links, aber mich würde wundern, wenn es das nicht gäbe. Ich würde mich da auch rechtlich beraten lassen, was gemeinsame Finanzen angeht – ist sowieso immer sinnvoll, insbesondere wenn ihr heiratet.

EDIT: Formulierung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ravenna
Benutzer125554  (26) Meistens hier zu finden
  • #9
Verbieten kannst du deinem Partner nichts. Ich verstehe schon, dass du sagst, du möchtest ihn schützen, allerdings geht das nicht.
Was du tun kannst, ist ihn aufzufangen, wenn er fällt.
 
G
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  • Themenstarter
  • #10
Verbieten kannst du deinem Partner nichts. Ich verstehe schon, dass du sagst, du möchtest ihn schützen, allerdings geht das nicht.
Was du tun kannst, ist ihn aufzufangen, wenn er fällt.
Wow, danke dir!
Von dieser Seite hab ich das noch nicht gesehen. Es gibt mir irgendwie das Gefühl doch eine Aufgabe zu haben. Dass wie du sagst, wenn er „fallen würde“, was ich hoffe, dass es nicht passieren wird, dass ich ihn auffange. Sehr schön formuliert und ein wundervoller Ratschlag!
Nochmals danke!
Hab mich mittlerweile ein bisschen beruhigen können und hoffe halt, dass er eine schöne Zeit dort verbringen kann. Dass er vielleicht mit der Vergangenheit abschließen kann und seine Schlüsse daraus zieht. Vielleicht wird ja sein Verhältnis zu seiner Familie besser und er kann wieder über schönere Dinge von seiner Familie berichten. Und wenn nicht, dann lernt er zumindest auch etwas dazu. Mal schauen wie es wird. Hoffen wir das Beste.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #11
Ich kann nur unterschreiben, dass ich genau das von vielen Freunden habe,deren Angehörige im Ausland leben. Egal ob Syrien, Iran oder Kamerun. Da wird teilweise sogar Bafög hin gebracht. Egal wie wir das werten, ich kann zumindest sagen, dass es normal ist und der Wert der Familie und das Verständnis von Zusammenhalt viel, viel selbstverständlicher ist, als hier. Unsere Gesellschaft ist viel egoistischer als die vieler Kollektivgesellschaften. Das ist uns fremd und befremdet uns.
 
G
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  • Themenstarter
  • #12
Ich kann nur unterschreiben, dass ich genau das von vielen Freunden habe,deren Angehörige im Ausland leben. Egal ob Syrien, Iran oder Kamerun. Da wird teilweise sogar Bafög hin gebracht. Egal wie wir das werten, ich kann zumindest sagen, dass es normal ist und der Wert der Familie und das Verständnis von Zusammenhalt viel, viel selbstverständlicher ist, als hier. Unsere Gesellschaft ist viel egoistischer als die vieler Kollektivgesellschaften. Das ist uns fremd und befremdet uns.
Stimme ich dir vollkommen zu, dass der Zusammenhalt dort noch viel stärker ist als bei uns. Aber bei meinem Partner war das halt schon grenzwertig. Naja, bei ihm war es halt so, dass er als kleines Kind (8-9 Jahre) schon zur Arbeit geschickt wurde, weil sein Vater angeblich durch eine Kniearthrose nicht mehr arbeiten konnte. Mein Partner ging gerade mal zwei Jahre in die Schule und durfte dann nicht mehr. Er war als Jugendlicher nur in der Arbeit und musste sein ganzes Geld für die Familie ausgeben. Er war der Hauptverdiener in der Familie. Seine Mutter war die einzige die zu ihm hielt und ihm halt ermöglichte, dass er nach Deutschland kommt. Leider ist die gute Seele schon verstorben, denn sie hätte ich liebend gerne kennengelernt. Sie ist die einzige von der mein Partner gut redet.
Früher hatte er auch ab und zu etwas runter geschickt, aber mittlerweile denkt mein Partner so, dass er das Leben seiner Familie nicht mehr finanzieren möchte. Er sagt selbst immer wieder, dass er auch eine Zukunft und eine eigene Familie haben möchte und nicht nur arbeiten geht um das Geld seiner Familie zu schicken. Man kennt es ihm schon an, dass er es leid ist für andere zu schuften. Und obwohl er das nicht immer offen kommuniziert, erkenne ich die Enttäuschung in seinen Augen, wenn mal wieder jemand angerufen hat und ihn um Geld oder Tablets etc. gefragt hat. Ich hör ihm dann halt immer zu und versuche ihn zu beruhigen. Ich möchte halt auch nicht so fies sein und sagen, dass seine Familie ihn ausnutzt, das merkt er ja selbst, aber ich steh ihn da halt bei.
 
Daniel Duesentrieb
Benutzer97517  Meistens hier zu finden
  • #13
Also ihr liebt euch und seit ja schon ein bische zusammen.
Er moechte seine Familie besuchen und ja vielleicht moechte er sagar alleine fliegen. Seine Beweggruende sind erstmal egal (es koennte deine / eure Sicherheit sein, vielleicht moechte es sich nur voll auf seine Familie konzentrieren, etc.)

Meiner Meinung nach solltest du ihn unterstuezen bei dem was er moechte um gluecklich zu sein. Ja auch wenn es unsicher ist und du es gerne anders haettest. Er ist ein erwachsener Mann. Du kannst ihn bitten vorsichtig zu sein, dich regelmaessig anzurufen, usw.

Stell dir vor er fliegt schweren Herzens dort hin (weil er dich vielleicht entaeuscht, du vielleicht traurig bist, usw.) obwohl er sich doch freuen sollte. Freu dich mit ihm, unterstuetze ihn wo es geht, bitte ihn vorsichtig zu sein... und freu dich auf seine Heimkehr zu dir.

Druecke euch die Daumen
 
G
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  • Themenstarter
  • #14
Also ihr liebt euch und seit ja schon ein bische zusammen.
Er moechte seine Familie besuchen und ja vielleicht moechte er sagar alleine fliegen. Seine Beweggruende sind erstmal egal (es koennte deine / eure Sicherheit sein, vielleicht moechte es sich nur voll auf seine Familie konzentrieren, etc.)

Meiner Meinung nach solltest du ihn unterstuezen bei dem was er moechte um gluecklich zu sein. Ja auch wenn es unsicher ist und du es gerne anders haettest. Er ist ein erwachsener Mann. Du kannst ihn bitten vorsichtig zu sein, dich regelmaessig anzurufen, usw.

Stell dir vor er fliegt schweren Herzens dort hin (weil er dich vielleicht entaeuscht, du vielleicht traurig bist, usw.) obwohl er sich doch freuen sollte. Freu dich mit ihm, unterstuetze ihn wo es geht, bitte ihn vorsichtig zu sein... und freu dich auf seine Heimkehr zu dir.

Druecke euch die Daumen
Ich versuche meine Sorgen zu verdrängen. Hab für ihn gestern schon ein paar Kleinigkeiten für die Reise gekauft. Trotzdem kann ich mir die ein oder andere Träne nicht verkneifen. Ich geh dann immer kurz weg und beruhige mich dann wieder. Ich will ihm das nicht so zeigen, dass der Abschied mir schwer fällt. Wie gesagt, er soll sich ja freuen. Es kommt halt immer so schubweise, dass ich Panik bekomme. Hab mir heute schon überlegt, dass ich einfach eine „Willkommen Zuhause“ Party plane. Am liebsten wäre es mir, er wäre schon weg, weil dann könnte ich in Ruhe heulen. 😅 Das Warten und Tage zählen, bis er weg fliegt macht mich ganz kirre.
Hoffe nur, dass ihm nichts passiert und uns Corona nicht einen Strich durch die Rechnung macht. Er ist zwar geimpft und lässt sich noch testen, aber man weiß ja nie was das Schicksal plant.
 
K
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  • #15
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Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #19
ich denke, Du kannst nur mit Deinem Partner über Deine Bedenken sprechen und vorallem gut zuhören, warum er gehen will.
Es ist sein Leben, es ist seine Familie und er darf/kann und soll frei entscheiden. Er ist ein volljähriger Mann und ich denke mal, er wird abschätzen können, wie sehr er sein Leben, seine Freiheit etc. riskiert.
Schliesslich kommt er ja von dort und kennt sein Umfeld, hat seine Erfahrungen gemacht.

Vertrau darauf und lass ihn gehen. Es kommt wie es muss und ich drück Dir alle Daumen, dass er Weihnacht back ist und ihr Euch wieder umarmen könnt.
 
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G
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  • Themenstarter
  • #21
Also Sorge um sein Wohlergehen ist ja gut und schön, und sicherlich auch berechtigt. Aber mal ganz ehrlich: deine Reaktion auf seine Reise, und vor allem dein übertriebenes Bedürfnis ihn “schützen” zu wollen klingt eher als wärst du seine Mutter, nicht seine Partnerin. Vor allem wenn es dir schon seit 2 Monaten so geht…das ist ja schon regelrechte Verlustangst :what:

Gibt es einen Grund weswegen du bei ihm so unsicher und klammernd bist? Auf Dauer würde ich das (an deiner Stelle) erstickend finden.
Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen! Natürlich sind das immense Verlustängste. Das war mir schon immer klar, weil ich eben ein Trauma erlitten habe vor ein paar Jahren als meine Eltern binnen eines halben Jahres verstorben sind und ich als junge Heranwachsende Frau alleine alles managen musste. Ich stand plötzlich vor dem nichts mit einem Haus und einem Berg an Schulden. Und weil das ganze nicht gereicht hat, kämpften wir (mein Partner und ich) auch noch darum, dass er nicht abgeschoben wird. Ich hatte damals täglich Panikattacken, weil ich dachte es könnte jeden Moment so weit sein und er wird abgeschoben. Zum Glück konnten wir das damals gemeinsam lösen und er hat einen Aufenthaltstitel bekommen und durfte endlich wieder arbeiten. Ich hatte die letzten zwei Jahre solche Ängste überhaupt nicht mehr, weils keinen Grund dafür gab und ich mich sicher fühlte. Aber seitdem ich von seiner Reise weiß, gehts mir halt wieder total besch*****. Natürlich kann ich ihn verstehen, warum er seine Familie besuchen möchte. Nur leider kann ich diese Ängste schlecht unterdrücken und darf mir halt nichts ankennen lassen.
Ich war auch deswegen früher in Therapie, um das ganze zu verarbeiten, aber ich hatte eben seitdem auch keine Gründe mehr um Angst zu haben. 😢
Wahrscheinlich bin ich deswegen auch so „bemutternd“ ihm gegenüber, einfach aus der Angst wieder jemanden zu verlieren.
 
G
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  • Themenstarter
  • #24
Hallo ihr Lieben,

Ich habe vor ein paar Wochen schon dieses Thema in einem anderen Threat geteilt. Nun hat sich die Situation aber gravierend verändert.
Kurz zur Vorgeschichte:
Mein Partner wollte nach 8 Jahren seine Familie besuchen (leben im Ausland, leben sehr traditionell). Ich hatte früher die Angst, dass er vielleicht nicht mehr zurück kommen kann wegen Corona oder weil seine Familie ihn zu irgendetwas zwingen könnte. Ich war von Anfang an dagegen, dass er dort hin fliegt und für drei Wochen dort bleibt. Irgendwann habe ich mich damit aber abgefunden und hab ihn dabei unterstützt.
Seine Familie ist ziemlich toxisch. Das habe ich schon früh bemerkt, da sie grundsätzlich nur um Geld betteln und meinem Freund wichtige Dinge verheimlicht haben (z.B. den Tod seiner Mutter). Zusätzlich kommt noch körperlicher und psychischer Missbrauch dazu.
Ich war gespannt wie es sein wird, wenn er sie besuchen wird.
Und naja, wie soll ich sagen? Ich hatte zu 100% Recht.
Die ersten Tage rief er mich mehrmals täglich an, weinte am Telefon wie schlimm es dort sei, dass er niemandem vertrauen kann und wie unglücklich er ist. Alle meine Vorurteile haben sich nur bestätigt. Ich wollte ihm das aber auch nicht vorhalten und versuchte ihn immer zu beruhigen und redete ihm gut zu.
Über die letzten drei Wochen hat er sich aber massiv verändert. Er sagte mir nämlich damals, bevor er abreiste, dass er sich von seinen Verwandten zu nichts zwingen lässt und dass er niemandem mehr Geld geben wird.
Nun, er hat sich ziemlich schnell windelweich reden lassen. Er hat ihnen alle Geld geschenkt und hat sich wie ein Hund behandeln lassen. Er hat sich zu unzähligen Sachen zwingen lassen und spielte einfach mit. Er macht Dinge für seine Familie, davon könnte ich nur träumen, dass er mal für mich sowas machen würde.
Was mir dabei wirklich schwer im Magen liegt ist folgendes:
Er geht zu Feiern zu seinen Verwandten oder lädt diese ein, feiert trotz Schlafmangels Nächte lang durch mit ihnen und liest ihnen jeden Wunsch von den Augen ab.
Sowas würde er hier bei mir niemals machen. Wenn mein Freund nämlich etwas nicht machen mag, egal wie sehr man bettelt, dann macht er das auch nicht. PUNKT. Keine Diskussion.
Wie oft waren wir schon auf Familienfeiern und mussten viel zu früh gehen, weil er keinen Bock mehr hatte. Maximal zwei Stunden bei meinen Verwandten (die ihn übrigens mehr unterstützen und helfen, als es seine Familie je getan hätte. Dazu, er versteht sich ja auch voll gut mit meinen Verwandten, es gab noch nie ernsthafte Konflikte) und wir mussten gehen weil er müde war oder einfach keine Lust mehr hatte. Er tut für seine Familie alles. Wirklich alles. Obwohl sie ihn nur anlügen und ausnutzen. Für mich würde er sowas niemals tun. Das kränkt mich sehr. Weil ihm das Wohlergehen und Glücklichsein seiner Familie wichtiger ist, als meines. Er ist noch nicht mal zuhause, er würde morgen kommen wenn dein COVID Test negativ ausfällt. Aber ich freue mich überhaupt nicht mehr auf ihn. Ich bin so dermaßen enttäuscht, weil mir in den letzten drei Wochen aufgefallen ist, wie er eigentlich unsere Beziehung vernachlässigt und einen Schei** drauf gibt ob ich glücklich bin.
Ich bin wirklich keine Prinzessin auf der Erbse. Ich verlange kein Geld oder Materielles, was ich einfach mir wünschen würde, wenn ich auch einmal so viel Zeit und Wertschätzung erhalten würde, wie er es seiner Familie gibt.
So wie er sich jetzt verändert hat, erkenne ich meinen Partner kaum mehr.
 
G
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  • Themenstarter
  • #29
Du willst also einen Partner der sich dazu genötigt fühlt Dinge mit dir zu machen auf die er überhaupt keine Lust hat, damit du dich Wertgeschätzt fühlst? Denn nichts anderes tut er ja wenn er bei seiner Familie ist, die er seit acht Jahren nicht mehr gesehen hat.
Im Leben nicht. Nein! Es geht darum, dass man manchmal (nein nicht alltäglich) für seinem Partner zuliebe Kompromisse eingeht. Ich fühle mich so endlos dumm. Wie oft habe ich schon Dinge für ihn gemacht, obwohl ich das gar nicht wollte. Jetzt fällt mir auf, dass all das, was er seiner Familie gibt, nie für mich getan hat. Verstehst du? Natürlich will ich nicht, dass er sich ständig zu irgendwelchen Sachen zwingt meinetwegen. Natürlich soll er glücklich sein. Aber ich bemerke zunehmend, wie er unsere Beziehung die letzten Jahre vernachlässigt hat. Ich hoffe das ist jetzt ein bisschen klarer formuliert.
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #30
Zumal, liebe TS, du selbst ja schon deutlich festgestellt hast, dass er sehr unter der "Fuchtel" seiner Familie steht. Er kann sich davon nicht abgrenzen. Nicht wenn er da gerade räumlich vor Ort ist und damit mitten drin. Nicht, ohne noch vor dem Heimflug ganz viel Porzellan zu zerschlagen und damit womöglich Wunden zu reißen, die nie mehr heilen. Selbst ohne kulturelle Besonderheiten, die von unseren deutschen abweichen, gibt es schon Familienstrukturen die maximal dominierend sind und wie ein Perpetuum mobile in ihrer Pathologie sich selbst aufrecht erhalten. Man wird als Co-Abhängiger Teil dieser Pathologie, der man sich nur entziehen kann durch absoluten Bruch! Er hat bereits mit einer deutlichen Abgrenzung begonnen. Er hat die pathologischen, toxischen Strukturen seiner Familie erkannt und eingeordnet, und grenzt sich schon allein räumlich ab- sucht Distanz. Das alles ist ein Prozess. Es braucht Zeit.
Dass er sich mit einigen Familienmitgliedern gut versteht, sie gern hat, an ihnen auch gute Seiten sieht, das kannst du ihm doch nicht ernsthaft vorhalten, und ihnen neiden? Er agiert menschlich. Mehr noch: Er agiert loyal und zugewandt. Und wenn er in diesen drei Wochen nicht nur verzweifelt ist und Trübsal bläst, sondern auch Freude, womöglich sogar gute Gespräche und neue Perspektiven mit einigen Familienmitgliedern hat, dann ist das doch was Tolles!
Wenn du empfindest, er widmet dir nicht das nötige Interesse oder die dir zustehende Wertschätzung und Zuwendung, dann ist das ein ganz eigenes Thema, das mit seiner Familie nichts zu tun hat. Das musst du separat mit ihm klären. Und für dich festlegen, inwiefern du Bewegung diesbezüglich von ihm einforderst. Es kann doch auch nicht Lösung sein, dass du sagst: Wenn er sich von seiner Familie ganz und gar abwendet, dann ist es für dich erträglich, dass er sich dir nicht hinreichend zuwendet. Wenn er aber den Kontakt zu seiner Familie pflegt, und ihnen mehr Zuwendung und Kompromisse bietet, dann ist es nicht mehr okay. Du musst doch unabhängig davon dafür einstehen können, was dir im Zwischenmenschlichen mit ihm und dir wichtig ist!
 
Antyla
Benutzer143952  (29) Sehr bekannt hier
  • #31
Ich fühle mich so endlos dumm. Wie oft habe ich schon Dinge für ihn gemacht, obwohl ich das gar nicht wollte. Jetzt fällt mir auf, dass all das, was er seiner Familie gibt, nie für mich getan hat. Verstehst du? Natürlich will ich nicht, dass er sich ständig zu irgendwelchen Sachen zwingt meinetwegen. Natürlich soll er glücklich sein. Aber ich bemerke zunehmend, wie er unsere Beziehung die letzten Jahre vernachlässigt hat. Ich hoffe das ist jetzt ein bisschen klarer formuliert.
Eure Beziehung und seine Familie sind aber doch 2 Paar Schuhe. Wie gesagt - er macht die Dinge für seine Familie ja anscheinend nicht aus freien Stücken sondern aus falschem Ehrgefühl der Familie gegenüber.

Also wenn er eure Beziehung schleifen lässt, dann hat das nichts mit seiner Familie zu tun sondern mit ihm. Er lässt sie ja schliesslich schon seit Jahren schleifen und nicht erst seit er bei seiner Familie war, dir fällt es nur jetzt erst auf.
 
G
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  • Themenstarter
  • #32
Eure Beziehung und seine Familie sind aber doch 2 Paar Schuhe. Wie gesagt - er macht die Dinge für seine Familie ja anscheinend nicht aus freien Stücken sondern aus falschem Ehrgefühl der Familie gegenüber.

Also wenn er eure Beziehung schleifen lässt, dann hat das nichts mit seiner Familie zu tun sondern mit ihm. Er lässt sie ja schliesslich schon seit Jahren schleifen und nicht erst seit er bei seiner Familie war, dir fällt es nur jetzt erst auf.
Vollkommen richtig! Natürlich hat das nicht per se mit seiner Familie zu tun. Das ist mir klar. Aber jetzt sticht es erstmals mir ins Auge, wie er diese Beziehung vernachlässigt hat. Und das schmerzt halt bitterlich. Weil ich sehe wie ich Vollidiot mich hinten anstelle für die Beziehung und er eben nicht.
 
NichtLustig
Benutzer183126  Öfter im Forum
  • #33
Ich kann Dich schon verstehen, Love_Elements . Mich würde es auch schmerzen, wenn mir so deutlich vor Augen geführt werden würde, dass der Wert Eurer Beziehung für ihn nicht der gleiche ist, wie für Dich. Und dass er ausgerechnet seine Familie so darüber stellt, die sich nicht mal sonderlich Mühe gegeben hat, ihn gut zu behandeln, ist schon bitter. Nur befürchte ich, liegt da der Hund begraben. Dein Partner ist da doppelt belastet. Zum einen scheint er aus einer Kultur zu entstammen, da ist der Zusammenhalt der Familien von elementarer Bedeutung. Das hat man in oft in wirtschaftlich schwächeren Ländern, wo es weder eine sichere Rente, noch ein finanzielles Auffangnetz gibt, wenn man beruflich Pech hat. Es ist praktisch gar nicht anders möglich, als den Zusammenhalt der Familie über alles zu stellen und dass bereits mit der Muttermilch einzuimpfen. Und da ist es zweitrangig, ob die Familie immer alles richtig macht.

Dazu kommt, dass Dein Partner auch stark um die Zuneigung seiner Familie zu ringen scheint. Das hat man gar nicht mal so selten bei Menschen, die als Kind vernachlässigt oder misshandelt wurden. Sie hoffen bis zu ihrem Lebensende, dass sie eben doch geliebt wurden und somit alles in Ordnung ist. Der eigene Wert wird eben komplett von der Liebe der Eltern abhängig gemacht.
Dein Partner steckt da sehr tief drin, einmal emotional, wie auch kulturell. Er kann nicht anders, selbst wenn er wieder und wieder verletzt wird. Aus dem Hamsterrad kommt er nicht raus.
Es gibt durchaus Partnerschaften, die kulturelle Unterschiede meistern können. Da müssen nur beide Partner wollen und vor allen Dingen sich auch bewusst sein, dass die Verantwortung zum Gelingen bei beiden gleichermaßen liegt. Deinem Partner ist es aber nicht bewusst. Er sieht sich nur unter Druck gesetzt, von Dir, wie auch von seiner Familie.
Ich weiß nicht, wie Dein Verhältnis zur Familie ist. Wenn Ihr Euch gut versteht und das anscheinend ohne Mühe und Druck, kann ich mir schon vorstellen, wie schmerzhaft es für ihn sein kann, so etwas mit anzusehen. Es erinnert ihn daran, was er eben nicht hat. Es ist vielleicht gar nicht seine Ignoranz, die Familientreffen frühstmöglich verlassen zu wollen, sondern reiner Selbstschutz.

Ganz ehrlich, ich sehe da wenig Raum für Dich. Da er mehr mit dem Verhältnis zu seiner Familie beschäftigt ist, scheinen dir Ressourcen nicht auch noch für die Beziehung mit Dir zu reichen. Er hat da keine Kontrolle drüber. Impulsiv fügt er sich sofort wieder dem Willen der Familie, obwohl er weiß, dass es ihm nicht gut tut.
Unter diesen Umständen ist die Prognose eher düster für Euch.
Du hast eben auch Deine Bedürfnisse, die er aber nicht befriedigen kann. Du wirst die Enttäuschung auch nicht unterdrücken können. Wenn man immer und immer wieder das Nachsehen hat, ist man irgendwann frustriert.
Die Probleme innerhalb seiner Familie werden Dir aufs Auge gedrückt werden. Finanziell, wie auch emotional. Du wirst in Eurer Beziehung automatisch für das aufkommen müssen, was er in seine Familie reinsteckt. Du wirst seinen Frust abbekommen, wenn er wieder enttäuscht wurde. Nebenbei darfst Du mit ansehen, wie Du Dich zwar um die Beziehung bemühen darfst, allerdings von ihm nichts erwarten kannst, weil er seine ganze Kraft in des Verhältnis zur Familie steckt. Und er wird da nichts Falsches dran sehen. Hier in unseren Breitengraden wird durchaus geraten, mit der eigenen Familie zu brechen, sollte die einem nicht guttun.
Er stammt aber aus einer Kultur, da kommt der Bruch mit der Familie Hochverrat gleich. man wird ihn dafür verantwortlich machen.
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #34
Ich hoffe das ist jetzt ein bisschen klarer formuliert.

Ehrlich gesagt Nein ....

Du willst, dass Dein Partner glücklich ist und so wie das klingt, wird er mit den Dingen, die er dort gemacht hat, nicht glücklich sein. Und Du siehst Dich jetzt als "der große Arsch", weil er das nicht auch für Dich tut? Ist es nicht so, dass Du froh darüber sein solltest, dass Du ihn nicht so behandelst und er sich nicht von Dir derart unterbuttern lässt?
 
Kokiri
Benutzer157013  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #35
Themen zusammengefügt. Es handelt sich ja quasi um die Fortsetzung.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #36
Hat er denn gesagt, dass er jetzt Spaß hat und aus Eigeninteresse die Nächte durchfeiert oder könnte das eher erzwungen sein durch die Familie´?
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #37
Hat er denn gesagt, dass er jetzt Spaß hat und aus Eigeninteresse die Nächte durchfeiert oder könnte das eher erzwungen sein durch die Familie´?
Er jammert nonstop, hat aber mir gegenüber so eine große Klappe und prahlt, „dass er sich nichts gefallen lässt und zu nichts zwingen lässt“ und dann wenns darauf ankommt lässt er alles mit sich machen. Und wenn ich nachfrage, warum er das mit sich machen lässt kommt keine Antwort. Ich verstehe halt nicht warum man anderen die Macht gibt mit einem so umzugehen. Bei mir kann er sich ja auch durchsetzten. Aber das ist wie ein Rattenschwanz. Ich lasse ja auch zu dass es mir deswegen schlecht geht.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #38
Weil ich sehe wie ich Vollidiot mich hinten anstelle für die Beziehung und er eben nicht.

Diese Art von Gefühlen kenne ich. Aus früheren Freundschaften, aus meiner Ehe, auch im Arbeitsumfeld. Immer dann, wenn ich über meine Kräfte hinausgehe, mir buchstäblich den Allerwertesten aufreiße und dann das Gefühl habe, daß das nicht in gleichem Maß erwidert wird. Böse Falle! Wann immer ich dann genauer hinschaue, stelle ich fest, daß ich über meine Grenzen nicht selbstlos hinausgegangen bin, sondern meist die Sehnsucht dahintersteckt, genau das zurückzubekommen. Quasi so eine Art „ich tanz dir vor, was ich von dir gerne hätte“.

Ich verstehe deine Angst und deine Verletztheit, besonders auch vor dem Hintergrund deiner Verluste, die du erleben mußtest. Und ich verstehe auch, wie fassungslos man mitunter sein kann wenn man miterlebt, wie stark und anscheinend zwingend wirkende Familienbande selbst nach jahrelanger Distanz noch immer aktiv sind, das habe ich im Freundeskreis durch verschiedene Kulturkreise auch so miterlebt.

Jetzt hattest du also ein paar Wochen Zeit, in denen du Gelegenheit hattest, nicht nur weitere Ängste aufzubauen, sondern vielleicht auch ein wenig zu spüren, wie es ist, nicht hautnah die Belastungen des Partners mitzutragen, nicht? Und da ist jetzt also auch bissl Luft gewesen, wieder ein wenig besser die eigenen Bedürfnisse, Sehnsüchte zu spüren, die im Miteinander doch oft nicht so richtig wahrgenommen werden können, weil das Ich hinter dem Wir zurückstecken muss?

Das ist sicher kein schönes Gefühl. Aber eine prima Gelegenheit, so eine Art „emotionale Standortbestimmung“ für dich zu machen, unabhängig davon, wie dein Freund zu dir zurückkommt. Die kann dir dabei helfen, zu überprüfen, ob und wie du mit ihm weitermachen willst. Auch „negative“ Gefühle sind dabei kein Beinbruch: Enttäuschung, Frust, Verlustängste und dergleichen sind gute Hinweise, an welchen Stellen du ein wenig mehr auf dich selbst achten musst, was letztendlich nicht nur dir, sondern auch eurer Beziehung gut tun kann, wenn du sie beachtest.
 
G
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  • Themenstarter
  • #39
Der arme Mann.
Du merkst offenbar gar nicht, dass du genauso fordernd und bedrängend bist wie seine Familie.
Ich hoffe er bemerkt es selbst und zieht Konsequenzen.
 
jule-x3108
Benutzer178411  (22) dauerhaft gesperrt
  • #40
Ehrlich gesagt weiß ich gar so richtig was ich sagen soll.
Einerseits verstehe ich deine Gedanken und auch dass du dich unfair behandelt fühlst.
Auf der anderen Seite denke ich mir, dass du extrem fordernd, übergriffig, anmaßend und einengend bist. Legst du bei dir selbst die eigenen Maßstäbe an wie bei ihm?
Wenn er sich bei dir so eingeengt fühlt, wie du es hier mit deinen Schilderungen vermuten lässt, würde es mich nicht wundern wenn er jetzt weit weg von dir Auch mal über die Stränge schlägt. Es klingt auch etwas so, dass er von dir eingeschüchtert ist. Alles keine gute Zeichen.
Auf jeden Fall hat für ihn in seiner Kultur Familie und Heimat einen ganz anderen Stellenwert als für dich in unserer. Vielleicht hab ich es überlesen, aber woher er genau kommt bzw. Wie er geprägt ist, hast du nicht geschrieben oder?
In anderen Kulturen ist es Gang und gebe dass Familie Geld und waren von den im Ausland lebenden Angehörigen bekommen. Sie immer unterstützt werden. Offenbar macht er auch das auch. Ober da jetzt zu gezwungen wird, wer weiß das schon.
Ich befürchte aber, dass du in erster Linie an dir und deinem Anspruchsdenken arbeiten solltest. Ansonsten glaube ich nicht, dass das auf Dauer mit euch gut gehen und halten wird:
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #41
Jetzt fällt mir auf, dass all das, was er seiner Familie gibt, nie für mich getan hat. Verstehst du? Natürlich will ich nicht, dass er sich ständig zu irgendwelchen Sachen zwingt meinetwegen. Natürlich soll er glücklich sein. Aber ich bemerke zunehmend, wie er unsere Beziehung die letzten Jahre vernachlässigt hat
Kannst du da ein paar Beispiele nennen? Was gibt er seiner Familie konkret, was er dir verwehrt und was du dir wünschen würdest? Und hast du auch ein paar Beispiele, wie er die Beziehung vernachlässigt?
 
Daniel Duesentrieb
Benutzer97517  Meistens hier zu finden
  • #42
Ups... das faellt dir jetzt erst auf?

OK das kann passieren und ja es ist schmerzlich aber vermisch das nicht. Analysiere das Problem so gut es geht vom Blickwinkel einer dritten Person. Was wuerdest du einer Freundin raten wenn ihr ganau das passiert. Meist fuehrt das in die richtige Richtung weil das Ego nicht oder wesentlich weniger involviert ist und man die Situation ohne Angst von den Konsquenzen beurteilen kann.

Du schreibst das er dich anruft und weint. Hoehr ihm zu, zeige Verstaendnis aber geb ihm keine Tips mehr wie er sich verhalten soll. Werf ihm nicht vor das er vor der Familie einknickt.
Nun zu dir... du beschwerst dich fuer dieses Ungleichgewicht in der Beziehung. Du hast es (nun) bemerkt, ich verstehe dich, frage jedoch was machst DU dagegen? Denn gluecklich bist du ja nicht damit.

Kleiner Tip, mach nicht seine Probleme zu deinen. Etwas was ich gerade auch bitterlich lernen muss...

LG
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #43
Auf der anderen Seite denke ich mir, dass du extrem fordernd, übergriffig, anmaßend und einengend bist. Legst du bei dir selbst die eigenen Maßstäbe an wie bei ihm?

Magst Du mich (oder wenigstens die TE) mal darüber aufklären, aus welchen Sätzen Du jetzt diesen Vorwurf konstruierst?

Wenn er sich bei dir so eingeengt fühlt, wie du es hier mit deinen Schilderungen vermuten lässt, würde es mich nicht wundern wenn er jetzt weit weg von dir Auch mal über die Stränge schlägt. Es klingt auch etwas so, dass er von dir eingeschüchtert ist. Alles keine gute Zeichen.

Ich war so schockiert über das gelesene und dachte, ich hätte mich total im Thema vertan. Aber auch nachdem ich alle Posts der TE nochmal gellesen habe, frage ich mich ... woher nimmst Du diese Ideen?

Auf jeden Fall hat für ihn in seiner Kultur Familie und Heimat einen ganz anderen Stellenwert als für dich in unserer. Vielleicht hab ich es überlesen, aber woher er genau kommt bzw. Wie er geprägt ist, hast du nicht geschrieben oder?
In anderen Kulturen ist es Gang und gebe dass Familie Geld und waren von den im Ausland lebenden Angehörigen bekommen. Sie immer unterstützt werden. Offenbar macht er auch das auch. Ober da jetzt zu gezwungen wird, wer weiß das schon.
Ich befürchte aber, dass du in erster Linie an dir und deinem Anspruchsdenken arbeiten solltest. Ansonsten glaube ich nicht, dass das auf Dauer mit euch gut gehen und halten wird:

Anspruchsdenken? Ihr Freund geht hin und sagt: "ich sehe es nicht mehr ein, ganz viel Geld in meine alte Heimat zu schicken und mit meinem Arbeitsschweiß die Familie dort zu versorgen. Das sollen sie mal schön selbst machen". Dann will er dahin fahren und sagt: "ich werde denen definitiv kein Geld geben" ... und wo seine Freundin jetzt feststellt: "hat er doch gemacht" ... kommt woher ein Anspruchsdenken, was sie "zurückfahren" soll?
 
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