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Panikstörung- alleine kämpfen?

L
Benutzer182244  (29) dauerhaft gesperrt
  • #1
Hey Leute ,
an alle die sich mit Panikstörungen auskennen..
Habe eine , die ich natürlich loswerden will.

Bin ich die einzige die sich in diesem "Kampf" allein fühlt?
Habe einigen guten Freunden und Familienmitgliedern von meiner Panikstörung erzählt. Die sind für mich da und die bringen mir auch überwiegend Verständnis entgegen. Aber trotzdem fühle ich mich meist unverstanden und allein damit.
Ich glaub dass Menschen die das nicht kennen, das nicht wirklich verstehen können. Ohne es böse zu meinen. Ich weiss auch dass wenn Panikattacken auftreten , mir keiner dabei helfen kann. Und irgendwie tut mir das sehr weh..
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
L Lightn ich kann gut verstehen, dass du dich allein fühlst damit.
Schon über eine Selbsthilfegruppe/ -forum oder einen Klinikaufenthalt nachgedacht? Da kennen deine Situation sicherlich nochmal mal mehr Menschen.
 
Dolphinchen
Benutzer184314 (34) Ist noch neu hier
  • #3
Hallo Lightn,

ja ich kenne das auch, je nachdem wie stark meine Panikattaken sind stoße ich all meine Freunde von mir weil sich dann auch noch die Angst einschleicht nicht verstanden zu werden. Ich habe für mich einen Weg gefunden wie ich "halbwegs" damit umgehen kann. Ich habe mir ein Online Radio gesucht in dem ich ein bis zwei mal die Woche sende und ich muss sagen seit ich dabei bin sind die Panikattaken weniger geworden. Wenn sich dann doch mal eine Panikattake einschleicht habe ich mir angewöhnt eine Art Panikattaken-Tagebuch zu führen, da schreibe ich alles rein was mir in dem Moment Angst macht und mache eine kleine Liste was die schlimmsten Szenarien sind und zu guter letzt die positiven Szenarien um das ganze mit etwas positivem abzuschließen. Klar weiß ich nicht ob es dir auch helfen kann, aber auf einen Versuch kommt es an würde ich sagen

Liebe Grüße

Dolphinchen
 
G
Benutzer Gast
  • #4


Das könnte dir hilfreich sein, es ist keine Schande sich diese zu holen.
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #5
Ich hatte eine Panikstörung :smile: und sicher können da Andere bei einer Attacke helfen - du solltest das unbedingt in deiner Therapie (?) besprechen.

Das Wichtigste ist es den Realitätsverlust zu bekämpfen, da können Andere super helfen. Sie können dich dazu animieren den Kleiderschrank neu zu ordnen, die Küche zu putzen, alle blauen Sachen im Raum aufzuzählen während sie die gelben aufzählen. Wenn es ganz schlimm ist kann man zusammensitzen und Finger abzählen, eins zwei drei vier fünf eins zwei drei vier fünf eins zwei... dabei immer mit dem Zeigefinger die Finger der anderen Hand berühren.

Sie können aufpassen, dass du dich nicht selbst verletzt und dir beim Atmen helfen wenn du hyperventilierst. Einatmen, Pause, Ausatmen, einatmen, Pause, Ausatmen.

Wenn du über die Ängst (mitten in der Attacke) reden willst dann sollten sie dich ablenken und dich fragen wo zB das eine Buch ist. Was du gestern zu Mittag gegessen hast, etc.

Da gibt es ganz viel :smile:
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #6
Ich glaub dass Menschen die das nicht kennen, das nicht wirklich verstehen können.
Exakt das. Wie sollen sie auch, ich verstehe mich ja selber immer noch nicht, obwohl ich jetzt bald 15 Jahre damit zu tun habe.
Mein Rat: erzähle Deinen engeren Freunden davon, so dass sie einschätzen können, warum Du Dich z.B. ab und zu mal unerklärlich verhältst oder Dich zurück ziehst. Aber mache Deine Freunde nicht zu Deinen Therapeuten oder seelischen Stützen. Das können sie nicht, sie haben das nie gelernt. Du läufst Gefahr, sie zu überfordern und damit auf Distanz zu Dir zu bringen.

Ja, Du bist in Deinem Freundeskreis alleine damit. Aber nur, weil diese Krankheit ein Arschloch ist, nicht weil Deine Freunde welche sind!

Suche Dir bitte so schnell wie möglich professionelle Hilfe. Nur so kannst Du das Alleine-fühlen durchbrechen, diese Menschen wissen, wie sie Dir helfen können. Und, mache es wirklich sehr schnell, denn eine Panikstörung wird sich, wenn sie unbehandelt bleibt, mehr und mehr in Dein Leben einnisten und Macht übernehmen.
 
L
Benutzer182244  (29) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #7
Exakt das. Wie sollen sie auch, ich verstehe mich ja selber immer noch nicht, obwohl ich jetzt bald 15 Jahre damit zu tun habe.
Mein Rat: erzähle Deinen engeren Freunden davon, so dass sie einschätzen können, warum Du Dich z.B. ab und zu mal unerklärlich verhältst oder Dich zurück ziehst. Aber mache Deine Freunde nicht zu Deinen Therapeuten oder seelischen Stützen. Das können sie nicht, sie haben das nie gelernt. Du läufst Gefahr, sie zu überfordern und damit auf Distanz zu Dir zu bringen.

Ja, Du bist in Deinem Freundeskreis alleine damit. Aber nur, weil diese Krankheit ein Arschloch ist, nicht weil Deine Freunde welche sind!

Suche Dir bitte so schnell wie möglich professionelle Hilfe. Nur so kannst Du das Alleine-fühlen durchbrechen, diese Menschen wissen, wie sie Dir helfen können. Und, mache es wirklich sehr schnell, denn eine Panikstörung wird sich, wenn sie unbehandelt bleibt, mehr und mehr in Dein Leben einnisten und Macht übernehmen.
Das mit dem die Krankheit ist ein Arschloch und nicht meine Freunde, nehme ich mir definitiv zu Herzen ! Das ist so wahr..
Manchmal ist das nur so unglaublich schwierig mit dem unverstanden fühlen....Aber ich weiss ,da kann keiner was für.

Wie sind so eure Erfahrungswerte bezüglich Freundschaften ? Ich habe immer sehr viel Zeit mit Freunden verbracht. Das reduziert sich allerdings in der letzten Zeit manchmal von meiner Seite aus.. Wenn ich zb morgens eine Panikattacke hatte , sage ich Verabredungen für nachmittags teilweise ab.
Einfach weil ich dann dadurch sp extrem erschöpft bin und die Ruhe brauche... Mir ist klar dass man so nicht alle Freunde halten können wird.. Aber ich versuche gerade wirklich auf mich zu achten ..
 
ProximaCentauri
Benutzer32843  (36) Sehr bekannt hier
  • #8
Wie sieht es denn mit Therapie etc. aus? Was machst du gegen die Panikstörung an sich?

Generell: der soziale Rückzug ist ein Risikofaktor für eine Chronifizierung - ein gutes, stabiles Umfeld schützt davor. Daher würde ich versuchen, deine Freunde dennoch weiter zu sehen - es ist da auch die Panikstörung, die den Rückzug verursacht, lass dich nicht zu sehr von dem "ich achte auf mich" täuschen...
 
L
Benutzer182244  (29) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #9
Wie sieht es denn mit Therapie etc. aus? Was machst du gegen die Panikstörung an sich?

Generell: der soziale Rückzug ist ein Risikofaktor für eine Chronifizierung - ein gutes, stabiles Umfeld schützt davor. Daher würde ich versuchen, deine Freunde dennoch weiter zu sehen - es ist da auch die Panikstörung, die den Rückzug verursacht, lass dich nicht zu sehr von dem "ich achte auf mich" täuschen...
Ich bin derzeit auf der Warteliste für eine Therapie. War ca 1 Monat krankgeschrieben, in diesem Monat haben sich meine Zustände gebessert. Mir wurde empfohlen wieder arbeiten zu gehen , da die Angst sonst schlimmer werden würde. Und da bin ich nun dran. Reflektiere mich sehr viel , achte mehr auf Ernährung und Schlaf etc.
Ich treffe mich schon noch mit Freunden, allerdings weniger als vorher. Es ist nun auch eine große Umstellung wieder arbeiten zu gehen. Genieße dort aber mein soziales Umfeld. Trotzdem laugen mich die morgendlichen PA aus und dann will ich einfach nur allein sein weil ich dann so erschöpft bin ..
 
Fender83
Benutzer174520  (41) Öfter im Forum
  • #10
hatte schon des Öfteren nen heftige Panikanfälle während der Arbeit. Ist nicht schön. Beim letzten mal hab ich fast ne Abmahnung bekommen :cautious: :cautious: :argh:
 
Fender83
Benutzer174520  (41) Öfter im Forum
  • #12
weil es wohl keine Leute meines Berufes geben darf die während ihrem Dienst unzuverlässig werden weil sie Panik bekommen. ist wohl ein Tabu für meinen Brötchengeber
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #13
weil es wohl keine Leute meines Berufes geben darf die während ihrem Dienst unzuverlässig werden weil sie Panik bekommen. ist wohl ein Tabu für meinen Brötchengeber
Welcher Grund hätte denn dann in der Abmahnung gestanden?
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #14
Off-Topic:
ist wohl ein Tabu für meinen Brötchengeber
Off-Topic:

Dein AG darf durchaus Maßnahmen ergreifen, wenn Du Deine Tätigkeit nicht ausüben kannst. Wenn es medizinische Gründe sind, sollte er Dich unterstützen. Was Zwangsmaßnahmen angeht, ist die Rechtslage unsicher. Mein anderer Teamkollege (der, der nicht gestorben ist) hatte eine heftige Psychose entwickelt, die Firma hat Alles versucht, was sie durfte, um ihn in eine Therapie zu bekommen, aber er hat sich strikt geweigert und ab einem gewissen Punkt waren der Firma die Hände gebunden.
Wenn Deine Firma aber eher auf dem harten Trip ist, kann ich Dir nur raten, so schnell wie möglich eine Rechtsschutzversicherung mit spezieller Arbeitsrechtsverfahren-Klausel abzuschließen.

Sorry, L Lightn , ich höre auch wieder auf, nicht über Dich zu sprechen.
 
Fender83
Benutzer174520  (41) Öfter im Forum
  • #15
Gefährdung der Kunden sowie des Betriebsablaufs
 
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G
Benutzer Gast
  • #23
Ich hab leider sehr viele Jahre mit Angstzuständen und Panikattacken verbracht. Eine Therapie hat mir wirklich richtig gut geholfen. Die Attacken sind von täglich( teils öfter) auf maximal 2x im Monat zurück gegangen. Trotzdem bin ich die ganze Zeit über arbeiten gegangen. Ob mir das geholfen hat? Ich glaube schon. Es wäre schlimmer geworden denke ich. Die Angst kann sich wunderbar verlagern. Es kostet soviel Kraft trotz Angst seinen normalen Alltag zu bewältigen, aber es ist das einzig richtige. Natürlich darf man sich auch mal rausziehen aus Situationen oder wenn es sehr schlimm ist,man muss nur aufpassen, dass es nicht selbstverständlich wird.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #24
Viel drüber zu reden macht es bei mir tatsächlich schlimmer, weil die unsinnigen Ängste so plötzlich Teil meiner Realität werden. Ich habe einigen ausgewählte Freunden davon erzählt. Mein Mann weiß dass generell, habe ihm aber eben auch gesagt, dass ich da nicht drüber reden will, eben weil es dann zu oft im Raum steht. Bei mir geht das oft in Hypochondrie einher. Würde man mich jetzt tagtäglich fragen "wie es mir geht", wäre das gar nicht gut. Das triggert. Drei Freundinnen und einen Freund weihe ich akuten Situationen auch ein. Aber wir reden nicht ständig darüber. Es ist einfach ein Teil meines Lebens, aber nicht mein ganzes Leben.

Mir hilft es diese negativen Gedankenspiralen gar nicht erst aufkommen zu lassen, bevor die Panik dann ausbricht. Wenn ich merke, dass ich abdrifte hilft es mir Texte zu schreiben, Lyrik, Prosa im weitesten Sinne. Von Fanfiction, freie Geschichten, Songtexte ist alles mitdabei. Notfalls dichte ich unterwegs Texte bekannter Lieder um oder übersetze Lieder von deutsch auf englisch oder andersherum: Das ist Gehirnjogging hilft mir ganz enorm, dann nicht in andere Gedanken abzurutschen.

In der akuten Situationen helfen mir Mantras wie "eine Panikattacke vergeht schnell wieder. Nach 5 Minuten ist es wieder vorbei", oder ähnliches.

Generell ist es natürlich wichtig die Wurzel des Problems zu erkennen und therapeutisch anzugehen. Aber erstmal ist Angst-Management wichtiger. Deine tiefen Probleme sind ja nicht nach drei Sitzungen verschwunden. Wahrscheinlich wird dich das Thema Angststörung dein Leben lang begleiten. Da ist es gut zu wissen, was man tun kann.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #25
Würde man mich jetzt tagtäglich fragen "wie es mir geht", wäre das gar nicht gut.
Ja, das geht mir ähnlich. Auch ein einfach nur nett und freundlich gemeintes "Oh, Du siehst aber müde/kaputt/blass/... aus" kann bei mir eine Angstattacke auslösen, die ich nicht so schnell wieder los werde.

L Lightn : Wie Du sicherlich gemerkt hast, sind in diesem Forum recht viele Menschen, die eigene Erfahrungen mit Angststörungen, Angst- und Panikattacken haben. Das, was Du vll beim ersten Lesen nicht so direkt aufgenommen hast: allen Betroffenen ist eins gemeinsam: die Symptome und Ursachen sind NIE gleich. Sie sind bei jedem Menschen anders.
Deswegen mögen Dir Erfahrungsberichte anderer Betroffener einen Einblick geben, aber Deine Ängste, Deine Panikattacken sind so individuell wie Du selber als Mensch individuell bist. Du musst also Deinen eigenen Weg durch diese Krankheit finden und da kann Dir eben nur eine professionell ausgebildete Person bei helfen und Dich unterstützen.

Was das Arbeiten gehen angeht: es kann sein, dass Du früher oder später eine Konfrontationstherapie machst. Eins der Elemente dieser Therapieform ist die sog. "Exposition" (kannst Du gerne mal nach googlen, da gibt es viele gute Seiten, die das näher erkären). Eine Exposition ist, kurz gesagt, eine Konfrontation mit dem, vor dem Du Angst hast. Ziel ist: so viele Expositionen wie möglich zu machen, damit Du die Angst davor verlierst. Klingt erstmal widersprüchlich, ist es aber nicht.
Zur Arbeit zu gehen ist für Dich (das ist bei mir sehr ähnlich) auch ein Angstauslöser. Wenn Du Dich dem aber stellst, hast Du jedes Mal, wo Du es schaffst, einen Schritt Richtung Besserung getan, quasi selber eine Exposition durchgeführt. Ja, das kostet Kraft. Manchmal enorm viel Kraft, dass man denkt, es geht einfach nicht mehr. Dann kann man auch mal eine Pause machen, im Optimalfall eine Therapiesitzung in Anspruch nehmen. Aber Du solltest zumindest wissen, dass jedes einzelne Standhalten gegen die Angst ein (vll nur kleiner) Schritt nach vorne ist, aber nie ein Schritt weiter in die Krankheit.
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #26
Was das Arbeiten gehen angeht: es kann sein, dass Du früher oder später eine Konfrontationstherapie machst. Eins der Elemente dieser Therapieform ist die sog. "Exposition" (kannst Du gerne mal nach googlen, da gibt es viele gute Seiten, die das näher erkären). Eine Exposition ist, kurz gesagt, eine Konfrontation mit dem, vor dem Du Angst hast. Ziel ist: so viele Expositionen wie möglich zu machen, damit Du die Angst davor verlierst. Klingt erstmal widersprüchlich, ist es aber nicht.
Zur Arbeit zu gehen ist für Dich (das ist bei mir sehr ähnlich) auch ein Angstauslöser. Wenn Du Dich dem aber stellst, hast Du jedes Mal, wo Du es schaffst, einen Schritt Richtung Besserung getan, quasi selber eine Exposition durchgeführt. Ja, das kostet Kraft. Manchmal enorm viel Kraft, dass man denkt, es geht einfach nicht mehr. Dann kann man auch mal eine Pause machen, im Optimalfall eine Therapiesitzung in Anspruch nehmen. Aber Du solltest zumindest wissen, dass jedes einzelne Standhalten gegen die Angst ein (vll nur kleiner) Schritt nach vorne ist, aber nie ein Schritt weiter in die Krankheit.
ich will hier noch anmerken, dass es hier nur darum geht, deinen Alltag aufrecht zu erhalten. Du musst dich mit dem auseinandersetzen, das dir den Alltag erschwert, damit du da in keine ungute Spirale reinkommst. Du musst dich jetzt nicht auf Teufel komm raus mit allem beschäftigen, was bei dir Angst auslöst, aber du solltest dich mit allem beschäftigen, dass dich von deinem normalen Alltag abhält. Alles Weitere kannst du dann mit einer Therapeutin regeln. Wenn du jetzt erstmal keine Wanderung über Wildwasserbäche machen willst ist das okay und etwas woran man später arbeiten kann. Wenn du dich nicht mehr zur Arbeit traust, dann musst du dich da durchzwingen. Sonst wird es, wie die Anderen auch geschrieben haben, nur schlimmer und schlimmer.
 
L
Benutzer182244  (29) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #27
ich will hier noch anmerken, dass es hier nur darum geht, deinen Alltag aufrecht zu erhalten. Du musst dich mit dem auseinandersetzen, das dir den Alltag erschwert, damit du da in keine ungute Spirale reinkommst. Du musst dich jetzt nicht auf Teufel komm raus mit allem beschäftigen, was bei dir Angst auslöst, aber du solltest dich mit allem beschäftigen, dass dich von deinem normalen Alltag abhält. Alles Weitere kannst du dann mit einer Therapeutin regeln. Wenn du jetzt erstmal keine Wanderung über Wildwasserbäche machen willst ist das okay und etwas woran man später arbeiten kann. Wenn du dich nicht mehr zur Arbeit traust, dann musst du dich da durchzwingen. Sonst wird es, wie die Anderen auch geschrieben haben, nur schlimmer und schlimmer.
Ich bin nun seit 2 Wochen wieder am arbeiten. Ich weiss mittlerweile besser wie ich während Panik ruhig bleiben kann. Das schreckliche Gefühl bleibt natürlich trotzdem. An einzelnen Tagen war ich echt stolz auf mich trotz der täglichen Panik arbeiten zu können. Da gehört einiges zu.
An Tagen wie heute würde ich am liebsten alles wieder hinschmeißen, mich krankmelden und im Bett verkriechen. Der Gedanke schafft ein erlösendes Gefühl. Aber ich weiss es bringt nichts.. Nur wird meine Kraft immer weniger.. Das zerrt an mir, meine Geduld ist nicht mehr so da und ich weine heute seit Stunden..
 
G
Benutzer Gast
  • #28
Nein meine Vorgesetzten wissen nichts davon. Ich habe einer Kollegin bescheid gegeben die mich für ein paar Minuten " vom Spielfeld" nahm und mich einer anderen Kollegin anvertraute. Die verpasste mir einen Einlauf und stellte mich wieder genau ans Selbe becken in die gleiche Situation die die Panik auslöste. Die Daruffolgenden zwei Arbeitstage war ich zwar bei der Arbeit, habe aber nichts davon wahr genommen.

OT:
*nachdenk
und das kannst du vor dir verantworten - menschlich und berufsethisch??
dass da deswegen vielleicht jemand ertrinkt / hirngeschädigt von einem badeunfall zurückbleibt??
 
L
Benutzer182244  (29) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #29
Melde mich nochmal zurück. Musste mich erneut auf der Arbeit krankmelden weil ich es einfach nicht gepackt habe. Natürlich bin ich enttäuscht von mir selbst. Aber es ging einfach nicht mehr , die Panikattacken waren wieder täglich da und haben mir von mal zu mal mehr Kraft genommen. Ich hab es nicht mehr ausgehalten. Mein Arzt ist nicht begeistert darüber , er ist an für sich dafür dass ich wieder arbeiten gehe. Das gibt mir ein noch schlechteres Gefühl- auch so als hätte ich komplett versagt.
Ich weiss dass Vermeidungsverhalten schlecht ist , aber ich weiss auch dass manche Situationen auch nur bis zu einem gewissen Punkt tragbar sind. Zb arbeite ich jeden Tag an mir indem ich mich Situationen stelle wie Rausgehen, mit Freunden treffen, einkaufen. Auch das ist nicht einfach , aber hey ich setze es trotzdem in die Tat um und freue mich dann über die Erfolge.
Ich weiss auch nicht wie ich das mit der Arbeit wieder hinbekommen soll. Im Juli beginnen meine Therapien wenn alles klappt. Darauf setze ich einige Hoffnungen.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #30
Madame Tahini hatte hiermit auch enorm zu kämpfen, als wir noch in England lebten. Hier in Schweden verschrieb ihr dann ihr Arzt einfach mal kurz ein Medikament namens Oxascand, das sie nehmen kann, wenn sie so eine Attacke hat, und dann ist innerhalb von 20 Minuten alles gut.

Das hat ihr so viel Sicherheit gegeben, dass die Anfälle nun von ehemals 2-3 die Woche auf vielleicht einen alle zwei Monate zurueckgingen.

Sollte mir mal sowas zu schaffen machen, wuerde ich da direkt so verfahren.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #32
Einfach mal kurz Benzos? Also das klingt, als wäre das easypeasy.
So erscheint es mir auch. Was mich erstaunt hat, ist, wie viel Ruhe und Selbstvertrauen dieser Mechanismus meiner Frau mittlerweile verschafft hat. Da gab es zuvor eine ganze Dimension von "Angst vor der Angst", die sie geradezu am Straucheln hielt. Jetzt, wo sie weiss, das ist abschaltbar, kommt sie gar nicht mehr so schnell in die Situation, wo sie's braucht.
 
Fender83
Benutzer174520  (41) Öfter im Forum
  • #33
OT:
*nachdenk
und das kannst du vor dir verantworten - menschlich und berufsethisch??
dass da deswegen vielleicht jemand ertrinkt / hirngeschädigt von einem badeunfall zurückbleibt??
das frag ich mich auch manchmal, war ja auch nicht das erste Mal.Ich hab mich in diesem Fall einfach mal geäußert dass ich kurzfristig nicht meiner Verantwortung nach gehen kann. Ich habe schon vor längerer Zeit einen Vorgesetzten von meinen.Panikattacken unterrichtet
seine Antwort beinhaltete den "Ratschlag" solange ich den Kopf noch unterm Arm tragen kann sei ja alles ok. Ich soll mich nicht so anstellen. Ich fragte nach Innerbetrieblichen Möglichkeiten um mir helfen zu lassen. Fa wurde nicht darauf reagiert und mit Personalmangel begründet
 
G
Benutzer Gast
  • #34
das frag ich mich auch manchmal, war ja auch nicht das erste Mal.Ich hab mich in diesem Fall einfach mal geäußert dass ich kurzfristig nicht meiner Verantwortung nach gehen kann. Ich habe schon vor längerer Zeit einen Vorgesetzten von meinen.Panikattacken unterrichtet
seine Antwort beinhaltete den "Ratschlag" solange ich den Kopf noch unterm Arm tragen kann sei ja alles ok. Ich soll mich nicht so anstellen. Ich fragte nach Innerbetrieblichen Möglichkeiten um mir helfen zu lassen. Fa wurde nicht darauf reagiert und mit Personalmangel begründet

sorry,
aber da gibst du deine ganz persönliche verantwortung an vorgesetzte / betrieb ab ...
kann mir nicht vorstellen,
dass ihr in der ausbildung dazu nicht gelernt habt, wo ihr ganz persönlich eine grenze ziehen und "ich kann die sicherheit der menschen, für die ich zuständig bin, nicht mehr garantieren" sagen müsst ...
 
Fender83
Benutzer174520  (41) Öfter im Forum
  • #35
nein meine Ausbildung ist 20 Jahre her. Da gabs das nicht dass man eventuell seine Verantwortung nicht stemmen kann. wenn ich das jetzt sage, wird das als inkompetent und Schwäche ausgelegt
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #36
schön.
dann mach mal so weiter.
(aber überleg dir auch schon eine erklärung für die angehörigen möglicher opfer dieser deiner berufshaltung)

NS:
in 20 jahren keine zusatzschulungen, kein aktualisiertes fachwissen??
(erschreckend - aber: hab auch nie den eindruck gehabt, dass ich die unversehrtheit meines kindes im wasser den dafür gedachten angestellten überlassen könnte.)
 
Fender83
Benutzer174520  (41) Öfter im Forum
  • #37
Glaub ich muss da was richtig stellen. Fachwissen wird mehrmals im Jahr regelmäßig aufgefrischt, (Notfallübungen mit verschiedenen Szenarien/ Notfällen/Verletzungen/ Umstände, Erste Hilfe Training). Es gibt allerdings keine Trainings, in welchen man geschult wird, wie man sich in Situationen wie ich sie beschrieben habe handeln soll/ Kann. In den drei Jahren Berufsausbildung lernt man nichts, wie man sich selbst helfen kann wie in einer Situation wie ich sie beschrieben habe. Weder zu meiner Zeit, als ich die Ausbildung absolvierte und auch zu jetzigen Zeiten. Es gibt auch keine Schulungen für langjährige Fachkräfte meines Berufstandes zu diesem Thema. Außerdem war ich nicht ganz untätig und hab mir ne Therapie gesucht. Tagesklinik für längere Zeit. Da war es sehr entspannt. Weil ich das erste Mal in zwanzig Jahren einen Tagesablauf hatte der strukturiert war, Aufstehen, Mahlzeiten, zu Bett geh Zeiten. Eine 5 Tage Woche. Nicht wie sonst, ein Tagesablauf im Schichtrythmus mit während der laufenden Woche wechselnden Arbeitszeiten, die Mitunter die gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten (in Deutschland 11 Stunden) zwischen den Schichten verletzen. Was mich in der Tagesklinik nicht gerade wunderte, war die Situation dass ich auf zwei Kollegen meines Berufsstandes traf. Die u.a derselbe Trigger wie bei mir in die Therapie führte.

Die Einzige ""Erklärung" die ich in den zwanzig Jahren seither abzugeben hatte, war lediglich die wie ich es schaffte ,einen Badegast wieder zurück zu holen, Ehe der Notarzt übernahm.( Genaueres darf ich nicht äußern wegen Datenschutz) Es gab noch andere Notfälle bei denen es Spitz auf Knopf zu ging, die ich sehr gut und professionell abgewickelt habe. Den Leuten ging es und geht es immer noch gut, ohne jegliche Folgeschäden.
Bis zu meiner Panikattacke war ich froh 6 Jahre nach Ausschleichung der Medikamente und ohne Therapie klar gekommen zu sein.

Also Samsara ,ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und nicht desto trotz weiterhin entspannte Schwimmbadbesuche. Lass Dich von meiner Erfahrung nicht abschrecken einen Chlorwasserteich zu betreten.
 
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