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Gefühlschaos On/Off verliebt trotz Beziehung. Wie komme ich da raus?

P
Benutzer170360  (36) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Liebes Forum,

ich bin ganz neu hier und melde mich direkt mit einer harten Nuss. Achtung, es wird etwas länger!
Die Geschichte beginnt an meinem früheren Arbeitsplatz, wo ich mich in einen direkten Kollegen verknallt habe. Mich traf es damals wie der Blitz, mit der ganzen Batterie an Begleiterscheinungen wie Schlaflosigkeit, Schüchternheit, flauem Magen, usw. Hier kommt aber schon der Catch: ich bin – damals wie heute – in einer langfristigen und ernsten Beziehung... Mehr dazu später.

Ich habe versucht, den Kollegen aus dem Kopf zu bekommen, was durch die räumliche Nähe schwierig war, aber mir dann doch gelungen ist. Nun, wie sich über den Zeitraum von 3! Jahren herausgestellt hat, waren meine Bemühungen nur von kurzer Dauer und das (persönliche) Interesse und (körperliche) Verlangen nach diesem Mann kehrten immer wieder zurück.
Wir hatten immer einen sehr ungezwungen, lustig-kollegialen Umgang miteinander, aber darüber hinaus habe ich gespürt, dass da irgendwie "mehr" ist. Es fing an mit kleinen Neckereien und beiläufigen Berührungen, dann ständigen gemeinsamen (Raucher-)pausen, dann gemeinsamen Raucherpausen als er längst mit dem Rauchen aufgehört hatte. Wir haben uns über tiefgründige und private Themen unterhalten, oder einfach rumgealbert. Als Team, auch im beruflichen Sinne, also sehr eingespielt und vertraut, und das fiel auch anderen Kollegen auf.

Während dieser 3 Jahre gab es viele Situationen, die in meinem Kopf diese Vorstellung gesät haben, dass es auf beiden Seiten ein ehrliches Interesse gibt. Er hat mir zum Beispiel Mut gemacht und Hilfe angeboten, wenn ich mit einer Situation etwas überfordert war. Oder sich kleine Details über mich gemerkt und diese in seinen Handlungen und Worten berücksichtigt. Oder heimgebracht, wenn es auf der Arbeit etwas später wurde. In den Momenten, in denen wir alleine waren, habe ich immer gehofft, dass er den nächsten Schritt macht und wir uns näherkommen. Und mit jedem Mal begann mein Kampf von vorne: Ich musste die Träumereien an diesen Moment gehen lassen, die Gefühle verdrängen, mich meiner real existierenden Beziehung zuwenden und mit den Schuldgefühlen gegenüber meinem Freund klarkommen. Aber wie eingangs erwähnt habe ich genau das Mal für Mal überwunden.

Zum jetztigen Zeitpunkt arbeiten wir nicht mehr zusammen, sehen uns durch den gemeinsamen Freundeskreis aber regelmäßig. Alleine haben wir uns nur ein Mal getroffen. Jedenfalls waren wir vor kurzem erneut im Freundeskreis unterwegs und wieder war die Luft wie elektrisch aufgeladen, wieder wurden wir von Fremden angesprochen, ob wir ein Paar seien. Als es dann an die Verabschiedung ging, hat er von seinem geplanten Heimweg kehrt gemacht und mich nach Hause begleitet. Wir sind dabei auffällig langsam gelaufen und haben den Sonnenaufgang bewundert. Wir haben noch versucht, den Abschied aufzuschieben und Engelchen und Teufelchen haben in meinem Kopf darum geringt, ihn noch zu mir einzuladen. Jeder ist aber dann seines Weges gegangen.
Er hat mir am nächsten Morgen eine getextet und wir haben ein paar Nachrichtet ausgetauscht, aber auf meine letzte Nachricht kam dann keine Antwort mehr. Seitdem habe ich nichts mehr gehört.

Seit diesem Abend steht meine Welt (erneut) Kopf. Ich bin erschöpft von dieser ständigen emotionalen Achterbahnfahrt möchte für klare Verhältnisse sorgen. Jetzt gibt es natürlich zwei Baustellen, an denen ich arbeiten muss: mein Kollege, sowie mein Partner. Nennt mich feige, aber ich möchte zunächst die Fronten mit meinem Kollegen klären. Konkret möchte ich ihm in einem persönlichen Gespräch erklären, wie ich unser Verhältnis empfinde und wie er dazu steht. Auch wenn ich unsicher bin, welche mögliche Antwort schlimmer oder besser ist. Wenn ich mir sein Interesse nur eingebildet haben sollte stehe ich im schlimmsten Fall wie ein Idiot da und riskiere die Freundschaft. (Ich sage eingebildet, weil ich meiner eigenen Zurechnungsfähigkeit bei diesem Thema nicht traue und manchmal denke, dass ich mich in etwas hineingesteigert haben könnte und das alles aus seiner Sicht nur freundschaftlich gemeint war.) In diesem Fall hätte ich aber endlich die Gewissheit, trauere noch eine Weile, und kann mein Leben normal weiterleben. Wenn das Interesse auf Gegenseitigkeit beruht wird es exponentiell problematischer, denn dann steht meine langjährige Beziehung erst recht auf dem Spiel. Wie ich mit dieser Antwort umgehen würde – keine Ahnung!

Danke bereits an alle, die bis hierher mitgelesen haben!! Ich habe bewusst nicht viel über meine Beziehung und meinen Partner geschrieben, um es etwas kürzer zu halten. Die Kurzfassung ist aber, dass wir soweit eine ausgeglichene und gesunde Beziehung führen, bis auf den Sex, der schon seit Jahren viel zu kurz kommt. Wir verdrängen das Thema ein wenig; auch um die sonst gut funktionierende Beziehung nicht zu belasten. Unabhängig davon liebe ich ihn nämlich sehr und kann mir nicht vorstellen, plötzlich ohne ihn zu sein.

Jetzt kommt ihr ins Spiel. Wie schätzt ihr meine Situation ein? Ist es sinnvoll, mit dem Kollegen darüber zu sprechen? Wie gehe ich sowas am Besten an? Persönliches Treffen ist klar, aber wo/in welchem Rahmen? Wie initiiere ich so etwas, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen? Oder sollte ich diese Phase des Schwärmens wieder aushalten und verstärkt an meiner Beziehung arbeiten? Beides zusammen? Ich bin hoffnungslos verwirrt und hätte noch viel mehr, was ich loswerden möchte, aber da ich sonst mit niemanden darüber sprechen kann (alles gemeinsame Freunde meines Partners) wende ich mich hoffnungsvoll an euch. Ich bin über jeden Gedanken und Rat dazu dankbar!
 
Zuletzt bearbeitet:
Christo
Benutzer170365  (39) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #2
Hey,

Ich habe seid knapp 2 Jahren das selbe Problem. Die Person Sitzt im Büro genau neben mir und sind uns einfach ausgesetzt. Ich fühle mich total zu ihr hingezogen und habe das Gefühl das es von Ihrer Seite genauso ist. Auch die Art und weise wie wir uns manchmal berühren, ist da mehr. Ich in seid 10 Jahre in einer Beziehung und wie es eventuell oft so ist, läuft es zwar, aber es ist halt Standard und nicht so wie am Anfang. Ich stelle mir auch die frage, wie weit geht man und was sagt man usw
 
Zuletzt bearbeitet:
L
Benutzer170280  (23) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #3
:winkwink::winkwink::winkwink::winkwink:Hallo:smile:

du hast ja geschrieben, dass du mit deiner Beziehung im Moment sehr zufrieden bist und deinen Partner liebst, das Sexleben aber auf der Strecke geblieben ist. Hast du vielleicht schon einmal darüber nachgedacht, ob deine Schwärmerei für deinen (ehemaligen) Arbeitskollegen damit zusammenhängt?

Vielleicht bist du deswegen unzufrieden und versuchst durch diese Verknalltheit dieses "Loch" zu flicken?

An deiner Stelle würde ich mit deinem Partner reden und deine Meinung über das Sexleben besprechen und das Problem lösen.

Wenn du danach noch immer ernsthaftes Herzklopfen bei einem anderen Mann bekommst, würde ich nachdenken an was es noch liegen könnte und in Erwägung ziehen, dass sich die Wege zwischen dir und deinem Partner eventuell trennen könnten.

Liebe Grüße:winkwink:
 
P
Benutzer170360  (36) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #4
Hallo Lilou, und danke für deine Gedanken.

Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass mein Verlangen nach dem anderen Mann mit unserem unausgeglichenen Sexleben zusammenhängt. Es ist definitiv der größte Knackpunkt in unserer Beziehung. Nach 8 Jahren ist es normal, dass die Leidenschaft ein wenig nachlässt, aber bei uns läuft mittlerweile so gar nichts mehr. Wir sprechen hier von wenigen Malen im Jahr... :cry:

Wir sind beide nicht wirklich in der Lage, aus unserer Komfortzone herauszutreten und Bemühungen zu unternehmen, diesen Zustand zu ändern. Immer haben andere Dinge Vorrang, selbst die alltäglichsten wie Abendessen, Film bis spät Abends schauen, längere Gespräche usw. So findet man ständig innerlich Ausreden, warum es heute wieder nicht passt. Wir haben darüber schon mehrfach gesprochen, aber diese Gespräche waren sehr schmerzhaft und nur kurzzeitig zielführend. Ich denke, wir haben uns damit irgendwie abgefunden und ich merke selbst, wie hart das klingt. Als Mensch und Freund schätzen wir einander wirklich sehr, aber es fehlt an Leidenschaft und Lust auf den anderen. Selbst beim Küssen bleibt es oft bei einem kurzen "Bussi".

Ich weiß einfach nicht, ob wir uns in unserer jetztigen Situation festgefahren haben und es nach so langer Zeit noch möglich ist, das Ruder rumzureißen. Die Trennung als Alternative dazu möchte ich nicht wahrhaben wollen, auch wenn wir vor 2 Jahren diesen Schritt vollzogen haben. Nach einer zweiwöchigen Trennungsphase haben wir dann beide festgestellt, dass wir ohne den anderen nicht sein möchten.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #5
Könnt ihr euch denn vorstellen, eine Beziehung zu führen, ohne miteinander Sex zu haben? Wenn sonst alles super ist?
Ihr könntet euch ja drüber unterhalten, ob ihr euch den Sex dann jeweils anderweitig holt.
 
L
Benutzer170280  (23) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #6
Ich denke auch, dass dieses Problem oft in langjährigen Beziehungen auftaucht. Jedoch wenn man sich liebt und auch zusammenbleiben möchte, sollte man miteinander über diese Probleme reden können. So wie du deine Beziehung beschrieben hast, hört es sich an, als ob ihr nur noch aus Gewohnheit zusammen seid.

Aber nach der zweijährigen Trennungsphase ist es doch auf Dauer auch nicht mehr besser geworden, sieh es vielleicht als Grund für die entgültige Trennung.

Es muss ja auch danach nicht sein, dass ihr euch nie wieder seht, ihr versteht euch gut, warum solltet ihr dann nicht auch nach einer Beziehung noch befreundet sein, wenn ihr euch einvernehmlich trennt. Denn dein Freund merkt es sicherlich auch, dass nicht mehr alles stimmt.

Du musst auch bedenken, dass in deinem Alter (ohne beleidigend zu klingen) in den Beziehungen oft der nächste Schritt gemacht wir (Hochzeit) und möchtest du wirklich bis ins hohe Alter eine Beziehung führen, in der du nicht einmal annähernd glücklich wirst und ihr ohne Leidenschaft lebt?
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Könnt ihr euch denn vorstellen, eine Beziehung zu führen, ohne miteinander Sex zu haben? Wenn sonst alles super ist?
Ihr könntet euch ja drüber unterhalten, ob ihr euch den Sex dann jeweils anderweitig holt.

Sie hat doch aber auch erwähnt, dass die Beziehung sonst auch ziemlich leidenschaftslos ist und diese Beziehung eher aus Gewohnheit als aus Liebe existiert.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #7
Sie hat doch aber auch erwähnt, dass die Beziehung sonst auch ziemlich leidenschaftslos ist und diese Beziehung eher aus Gewohnheit als aus Liebe existiert.

Ich bezog mich da jetzt auch einzig auf:

Nach einer zweiwöchigen Trennungsphase haben wir dann beide festgestellt, dass wir ohne den anderen nicht sein möchten.
Und
Die Kurzfassung ist aber, dass wir soweit eine ausgeglichene und gesunde Beziehung führen, bis auf den Sex
 
P
Benutzer170360  (36) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #8
So wie du deine Beziehung beschrieben hast, hört es sich an, als ob ihr nur noch aus Gewohnheit zusammen seid.

Das würde ich so nicht sagen. Sicherlich definiert jeder Liebe innerhalb einer Beziehung etwas anders. Der quantitative Rückgang der Zärtlichkeiten und Intimität bedeutet für mich nicht automatisch eine qualitative Veränderung der Liebe zueinander. Es ist auch nicht so, dass ich in der Beziehung unglücklich bin. Die Gewichtungen oder Prioritäten haben sich nur verlagert...
Wir waren übrigens nur 2 Wochen voneinader getrennt und das ist 2 Jahre her. Seitdem ist der Gedanke an eine Trennung nicht ansatzweise aufgekommen.

Guinan Guinan ,
Beziehung ohne Sex ist natürlich vorstellbar da längst Realität. Die Möglichkeit einer offenen Beziehung geht mir gelegentlich durch den Kopf, aber wurde bisher nicht angesprochen. Allerdings gibt es da nicht viele Männer, mit denen ich mich sexuell ausleben wollen würde. Eigentlich fällt mir nur mein Kollege ein, und es würde wohl arg komisch rüberkommen, wenn ich gerade mit ihm etwas anfangen würde. Das ist aber schon wild spekuliert, denn ob er an mir Interesse hat, das weiß ich nunmal nicht.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #9
Ja gut,aber das lässt sich ja alles abchecken.
 
P
Benutzer170360  (36) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #10
Das stimmt wohl. Nur wie?!
Es ist so, dass ich – angenommen er hätte kein Interesse – das ganze Thema ( ihn im Speziellen und die offene Beziehung im Allgemeinen) zu den Akten legen würde und wahrscheinlich nie wieder darüber nachdenken würde. Mein Kopf und mein Herz wären vermutlich wieder frei genug, mich dem Thema Sexualität innerhalb meiner Beziehung vernünftig zuzuwenden. So lange diese Unklarheit herrscht fühle ich mich in meinen Entscheidungen wie gelähmt. Ergibt das ansatzweise Sinn für euch? Ich bin da in einer echten Zwickmühle gelandet, aber an diesem Punkt muss ich wirklich die Zügel in die Hand nehmen und für mich Klarheit schaffen. Dafür habe ich diese Auseinandersetzung zu lange verdrängt. Nur bin ich komplett planlos, was da der fairste und befriedigendste Weg für alle Parteien ist.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #11
Ich würde das schon zuerst in der Partnerschaft klären.
Hab ich das richtig verstanden? Wenn der andere kein Interesse hat, kannst du dich wieder um den Sex in eurer Beziehung kümmern. Hat er Interesse, würdest du den anderen sexuell aber vorziehen.

Das wäre in der Tat ein Punkt, der mich stutzig macht. Warum würdest du dich dann wieder um deine Beziehung kümmern wollen (wenn "das Bessere" nicht mehr verfügbar ist - formuliere ich jetzt mal gemein und überspitzt), jetzt aber nicht?
 
P
Benutzer170360  (36) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #12
Guter Punkt. Um zusammenzufassen: wenn er kein Interesse hat, ist das Thema durch; ich kann damit beruhigt abschließen. Wenn er doch Interesse hat, dann würde ich versuchen, eine offene Beziehung ansprechen. Einfach Fremdzugehen steht völlig außer Frage. Bisschen seltsam, dass es dabei nur um diesen einen Typen geht?! Das Verlagen nach dieser Person plagt mich eben schon so lange, und ich möchte auf die eine oder die andere Art einen Haken dahintersetzen (ein weniger rationaler Begriff fällt mir gerade nicht ein).

Und warum jetzt nicht? Weil unsere bisherigen Versuche, an der Sex-Situation etwas zu ändern, nicht wirklich gefruchtet haben, und ich nach meiner letzten Begegnung mit dem Kollegen dermaßen aufgewühlt bin, dass ich die direktere Lösung, da wieder herauszukommen, nur in einem offenen Gespräch mit dem Kollegen sehe. Wenn ich das wieder aussitze stehe ich in ein paar Monaten wieder an der gleichen Stelle, so zumindest mein Gefühl.
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #13
Ist es denn romantische Liebe, die du für deinen Partner empfindest, oder vielleicht nur noch eine intensive freundschaftliche?
 
P
Benutzer170360  (36) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #14
Hmm, find ich wirklich schwer da eine klare Linie zu ziehen.
Mal gibt es den Gedanken an Hochzeit und Familie, und mal überkommen mich Zweifel, die aber vielleicht nur hausgemacht sind; ausgelöst durch gesellschaftliche Vorstellungen von einer Partnerschaft. Die meiste Zeit bewege ich mich irgendwo dazwischen. Liegt bestimmt auch daran, dass ich selbst etwas "sprunghaft" bin und keine festen Erwartungen an die Zukunft habe. Meist höre ich auf mein Gefühl und mache das, was sich gut und richtig anfühlt. Im Umgang miteinander sind wir grundsätzlich aber sehr zärtlich und liebevoll.

Wir haben uns jetzt berufsbedingt für ein paar Tage nicht gesehen. Das Alleinsein hat mir zumindest geholfen, wieder etwas klarer zu sehen und mich vor überstürzten Entscheidungen im Gefühlsrausch zu schützen. Aber die große Frage bleibt, wie ich mit dem Kollegen umgehen soll. Die Freundschaft mit ihm ist mir wichtig – zumal ein ganzer Freundeskreis daran hängt – und ich möchte ungern riskieren, dass es zwischen uns unangenehm wird oder ich als naives, verknalltes Mädel dastehe. Mit solchen Situationen habe ich leider null Erfahrung... Findet ihr, hier anzusetzen ist zu abwegig?

Meinem Freund vorab zu gestehen, dass ich mich anderweitig verguckt habe, halte ich für keine gute Idee. Er kann mir dabei nicht helfen, ich würde ihn damit sehr verletzen, und ich kann selbst keinen Lösungsvorschlag liefern.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #15
du hast jetzt in deinen letzten Beiträgen etwas mehr über deinen Freund erzählt. Wobei es jedes Mal eher oberflächlich geblieben ist.
In deinem Eingangspost war er gerade mal eine Erwähnung wert und ich frage mich: Warum?

Du schreibst zwar all die "richtigen" Dinge über ihn, aber ich bekomme nicht den Hauch eines Bildes. Du schreibst nichts über seine Persönlichkeit, eure Gespräche, euer Verhältnis zueinander, eure Gefühle zueinander.
Fürmich klingt es bisher so, als wenn ihr nur nebeneinander her lebt. Es ist sogar so, dass du implizit angeibst, dass du dich aktuell nicht einmal auf Sex mit deinem Freund konzentrieren kannst.

Was genau bezweckst du mit einer offenen Beziehung? Du müsstest für meine Begriffe viel eher auf die Poly schiene gehen..aber auch dazu klingt das Ganze mit deinem Freund viel zu unpersönlich.
Ist er denn wirklich wirklich deine Nummer 1?
Kannst du mit ihm über solche Themen reden?
Kannst du dir eine Zukunft mit ihm vorstellen?
Was bewegt dich dazu, dass du die Kiste mit dem "neuen" erstmal abchecken willst, bevor du überhaupt grundsätzlich mit deinem Partner redest. Denn es ist ja nicht der andere Typ der entscheidet, wie du dich fühlst. Es geht um DEIN Gefühlsleben und das deines Partners. Also eigentlich.
Du machst hier schon eher den Eindruck, dass du dir die Rosinen rauspicken willst und dein Gefühlsleben vor allen geht.

Was soll es also sein?
Diese Frage solltest du dir mal ganz kalt stellen. Vielleicht sogar keiner von beiden. Vielleicht nur einer zum Sex und der andere gar nicht. Erst wenn du wirklich weisst was du willst, solltest du handeln, sonst rennst du blind in die nächste Achterbahn.
 
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G
Benutzer Gast
  • #16
Bei meinem Exfreund hatte ich eine ähnliche Situation... Ich habe eine neue Arbeitsstelle angetreten und dann hab ich ihn kennen gelernt. Ich wurde jedes mal total schüchtern und meine Gedanken waren den ganzen Tag bei ihm. Ausserhalb der Arbeit haben wir uns nie gesehen und wir hatten auch keinen Textkontakt. Aber ich war nicht verliebt in ihn sondern wollte ihn einfach nur bespringen. Er hat mich auch immer geneckt aber mehr als sexuelle Fantasien waren nicht drin. Das Problem hatte sich nachdem er die Arbeitsstelle gewechselt hatte nach einiger Zeit von selber gelöst. Keine Ahnung was das genau war aber ich kann nachvollziehen wie du dich fühlst
 
A
Benutzer84021  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #17
Das moralische Problem ist im Moment dass du deinen Freund und seine Wünsche/Bedurfnisse ausblendet, und das hat mit Partnerschaft nicht viel zu tun.
Dass es sein könnte dass sich das Problem erledigt ist eine Sache und auch noch verständlich, die Sache mit der "offenen Beziehung" hingegen reine Verarsche.
In einer harmonischen gut laufenden Beziehung mag das funktionieren wenn beide damit einverstanden sind, in dem Fall ist es einfach nur ein Vorteil für dich ihn als Sicherheit behalten zu können während du dich sexuell anderweitig vergnügst während er auf dem trockenen sitzt. (ja klar, theoretisch wäre er frei das selbe zu tun, aber das ist nicht unbedingt das erste woran man denkt wenn, bei nicht vorhandenen Sexleben, sich die Partnerin gerade schön von einem anderen durchnehmen lässt. Das ist einfach nur verletzend.)
Es erfordert nur einen kleinen Funken Empathie sich mal in seine Lage zu versetzen und sich zu fragen ob diese Rahmenbedingungen mit vertauschen Rollen für dich irgendwie in Ordnung wären.
Und da für das durchaus zuzutrauen ist... vermeidet du es lieber und fokussiert dich auf dein eigenes Dilemma.

Wenn die Gefühle deines Partners dir also dermaßen wenig bedeuten dass du bereit wärest ihn dieser Situation auszusetzen, spricht das dafür dass du ihn schlichtweg nicht mehr liebst. Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit in Gewohnheit und gemeinsamer Vergangenheit? Klar. Liebe? Nicht ernsthaft.

Ich sehe 2 faire Optionen.
Entweder du brichst mit sofortiger Wirkung den Kontakt zum potentiellen Lover ab und versuchst auf ehrlicher Basis zusammen mit deinem Partner die Beziehung wiederzubeleben (und eine Freundschaft verkraftet auch mal ein halbes oder ein Jahr wenig bis garkeiner Kontakt aus Gründen von Gefühlsverwirrungen, das lässt sich sogar offen und ehrlich so kommunizieren wenn man es will), oder du trennst dich von ihm und versuchst dein Glück.

Alles andere ist scheinheilig und im Endeffekt auf dem Rücken des Mannes ausgetragen der dir angeblich so wichtig ist.
 
P
Benutzer170360  (36) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #18
Zunächst einmal Danke für all eure ausführlichen und hilfreichen Beiträgen bis hierher! Es hilft mir wirklich, durch die Brille eines Außenstehenden betrachtet, die Dinge mal etwas selbstkritischer zu sehen. Oft genug bleibt man ja in den eigenen Denkmustern hängen und blendet andere Positionen aus. Ich versuche mal, nach und nach Antworten darauf zu finden.

Bei meinem Exfreund hatte ich eine ähnliche Situation... Ich habe eine neue Arbeitsstelle angetreten und dann hab ich ihn kennen gelernt. Ich wurde jedes mal total schüchtern und meine Gedanken waren den ganzen Tag bei ihm. Ausserhalb der Arbeit haben wir uns nie gesehen und wir hatten auch keinen Textkontakt. Aber ich war nicht verliebt in ihn sondern wollte ihn einfach nur bespringen. Er hat mich auch immer geneckt aber mehr als sexuelle Fantasien waren nicht drin. Das Problem hatte sich nachdem er die Arbeitsstelle gewechselt hatte nach einiger Zeit von selber gelöst. Keine Ahnung was das genau war aber ich kann nachvollziehen wie du dich fühlst

"Bespringen" ist ein ganz passender Begriff. Meine Gefühle für den anderen sind ebenfalls hauptsächlich sexueller Natur. Klar finde ich seine Persönlichkeit auch toll – ich könnte niemanden körperlich begehren den ich menschlich total ätzend finde – aber das andere überwiegt doch stark. Da er ja nun dein Exfreund ist: würdest du sagen, dass dieses Verlangen ein symptomatischer Ausdruck von tieferliegenden Problemen in der Beziehung waren, oder war es davon losgelöst? Bin mir nicht sicher, ob es da generell einen direkten Zusammenhang gibt.
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Das moralische Problem ist im Moment dass du deinen Freund und seine Wünsche/Bedurfnisse ausblendet, und das hat mit Partnerschaft nicht viel zu tun.
Dass es sein könnte dass sich das Problem erledigt ist eine Sache und auch noch verständlich, die Sache mit der "offenen Beziehung" hingegen reine Verarsche.
In einer harmonischen gut laufenden Beziehung mag das funktionieren wenn beide damit einverstanden sind, in dem Fall ist es einfach nur ein Vorteil für dich ihn als Sicherheit behalten zu können während du dich sexuell anderweitig vergnügst während er auf dem trockenen sitzt. (ja klar, theoretisch wäre er frei das selbe zu tun, aber das ist nicht unbedingt das erste woran man denkt wenn, bei nicht vorhandenen Sexleben, sich die Partnerin gerade schön von einem anderen durchnehmen lässt. Das ist einfach nur verletzend.)
Es erfordert nur einen kleinen Funken Empathie sich mal in seine Lage zu versetzen und sich zu fragen ob diese Rahmenbedingungen mit vertauschen Rollen für dich irgendwie in Ordnung wären.

Ich gebe zu, in diesem Punkt etwas unreflektiert und egoistisch gedacht zu haben. Mit dem Konzept der offenen Beziehung habe ich mich zwar nur sehr oberflächlich beschäftigt, aber was du sagst ist absolut richtig. So sollte es nicht laufen und natürlich würde ich in der umgekehrten Rolle nicht besonders happy sein. Vielleicht lässt sich meine Denke dadurch erklären, dass ich, was den Sex anbetrifft, lange den aktiven Part gespielt habe und mein Freund wiederum nur selten die Initiative ergreift. Seine Erklärung dafür ist mangelndes Selbstvertrauen in Hinblick auf körperliche Attraktivität. Er hat ein paar Kilo zugenommen, was für mich gar kein Problem ist, aber seine Unsicherheit wirkt sich leider negativ auf seine Attraktivität in meiner Wahrnehmung aus. Irgendwann habe ich es dann selbst sein lassen, und dadurch sind wir in einem Teufelskreislauf gelandet. Ich habe vermeide weitere Zurückweisung und er fühlt sich noch weniger begehrt ergo attraktiv. Es ist sehr verzwickt...

Ich sehe 2 faire Optionen.
Entweder du brichst mit sofortiger Wirkung den Kontakt zum potentiellen Lover ab und versuchst auf ehrlicher Basis zusammen mit deinem Partner die Beziehung wiederzubeleben (und eine Freundschaft verkraftet auch mal ein halbes oder ein Jahr wenig bis garkeiner Kontakt aus Gründen von Gefühlsverwirrungen, das lässt sich sogar offen und ehrlich so kommunizieren wenn man es will), oder du trennst dich von ihm und versuchst dein Glück.

Es fällt mir sehr sehr schwer, mich für eine der beiden Optionen zu entscheiden. :frown: Eine Trennung kann ich mir nicht vorstellen; auf der anderen Seite weiß ich, dass ein Kontaktabbruch nicht dauerhaft helfen würde. Es war sogar schon eimal so, dass wir einige Monate am Stück keinen Kontakt hatten und danach die Gefühle doch wieder aufgeflammt sind. Wahrscheinlich habe ich es mir zu bequem in dieser Lage gemacht und möchte jetzt nicht aus der Komfortzone ausbrechen. Dass daran kein Weg vorbeiführt ist gerade ne bittere Pille für mich...
 
A
Benutzer84021  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #19
Freut mich dass du es nicht als persönlichen Angriff wertest, ich denke nur manchmal braucht es unmissverständlich kläre Worte. Deine Perspektive ist ja nicht unverständlich, nur sehe ich keine anderen Alternativen.
Was allein der Vorschlag einer "offenen Beziehung" mit einem ohnehin angeschlagen Selbstwertgefühl in Bezug auf Attraktivität anrichten würde.. reden wir nicht weiter drüber. :rolleyes:

Und klar wäre Ein Kontaktabbruch alleine wenig hilfreich, dein Freund ist ebenfalls gefragt.
Wenn ihm der Ernst der Lage nicht bewusst wird, bzw nicht ausreicht um entsprechenden Ehrgeiz zu entwickeln etwas zu ändern (und dazu gehört in erster Linie mal sich die Dynamik unverblümt bewusst zu machen ohne sich in die Opferrolle zu begeben), dann hat er einen gehörigen Anteil am Ende.
Denn wenn er sich seinem Teil der Verantwortung stellt, UND du den Kontakt abbrichst, dann bestehen vielleicht noch Chancen. Wenn du das überhaupt noch willst natürlich.

Ansonsten... beende es, aber so dass du am Ende reinen Gewissens in den Spiegel schauen kannst ohne dich selbst zu belügen. Abgesehen davon dass es einen Anfang erleichtert und auch einen massiven Vertrauensvorschuss beim nächsten Mann erzeugen dürfte wenn du dich erst kurz zurückzieht um klare Fronten zu schaffen statt die Geschichte mit einer Affäre zu beginnen.
 
P
Benutzer170360  (36) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #20
du hast jetzt in deinen letzten Beiträgen etwas mehr über deinen Freund erzählt. Wobei es jedes Mal eher oberflächlich geblieben ist.
In deinem Eingangspost war er gerade mal eine Erwähnung wert und ich frage mich: Warum?

Du schreibst zwar all die "richtigen" Dinge über ihn, aber ich bekomme nicht den Hauch eines Bildes. Du schreibst nichts über seine Persönlichkeit, eure Gespräche, euer Verhältnis zueinander, eure Gefühle zueinander.
Fürmich klingt es bisher so, als wenn ihr nur nebeneinander her lebt. Es ist sogar so, dass du implizit angeibst, dass du dich aktuell nicht einmal auf Sex mit deinem Freund konzentrieren kannst.

Vermutlich wollte ich nicht wahrhaben, dass der Kern des Problems in unserer Beziehung zu suchen ist. Weil die tiefere Auseiandersetzung damit die Beziehung gefährden könnte. Ich möchte ihn eigentlich nicht verlieren. Wir können sehr offen über alles reden und kennen die Persönlichkeit des anderen sehr gut. Wir sind uns charakterlich ziemlich ähnlich, haben die gleichen Werte und Meinungen. Ich bin allerdings eher der romantische, von Idealen geleitete Typ, und er ist eher der rationale und materielle. Vor große Probleme stellt uns das aber nicht. Was die Zukunft angeht sind wir beide nicht sicher, wohin es gehen soll. Ich bin sehr freiheitsliebend und möchte mich durch Heirat und insbesondere Kinder eigentlich nicht auf die Rolle der Ehefrau oder Mutter festlegen lassen. Wir haben sehr früh in der Beziehung über Kinderwunsch etc. gesprochen, aber damals habe ich noch etwas anders getickt. Er sieht es aber mittlerweile ähnlich und möchte es einfach auf sich zukommen lassen.
Was noch… er ist erst mein zweiter Partner, davor war ich in einer weiteren Langzeitbeziehung. Davor und dazwischen gab es nur ein paar kurze Affären.
Vielleicht fügt sich in euren Köpfen gerade das Bild einer ewig Unentschlossenen mit sexuellem Nachholbedarf :tongue: Weiß nicht ob das so ist, und so einfach erst recht nicht. Ein vollständiges Persönlichkeits- und Beziehungsprofil kann man innerhalb dieses Formats auf ein paar Zeilen ja sowieso nicht abbilden. Aber als kleinen Eindruck reichts vielleicht?

Was bewegt dich dazu, dass du die Kiste mit dem "neuen" erstmal abchecken willst, bevor du überhaupt grundsätzlich mit deinem Partner redest. Denn es ist ja nicht der andere Typ der entscheidet, wie du dich fühlst. Es geht um DEIN Gefühlsleben und das deines Partners.
[...]
Was soll es also sein?
Diese Frage solltest du dir mal ganz kalt stellen. Vielleicht sogar keiner von beiden. Vielleicht nur einer zum Sex und der andere gar nicht. Erst wenn du wirklich weisst was du willst, solltest du handeln, sonst rennst du blind in die nächste Achterbahn.

Danke für diese wichtigen Punkte, die mich sehr nachdenklich gemacht haben...
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #21
Du hast in deiner Antwort 2X an entscheidenden Stellen das Wort "eigentlich" verwendet. Das, finde ich, sagt mehr als alles andere...

Sicher, dass deine "Freiheitsliebe" nicht eher etwas damit zu tun hat, dass du nur den aktuellen Ort verlassen möchtest?
 
G
Benutzer Gast
  • #22
"Bespringen" ist ein ganz passender Begriff. Meine Gefühle für den anderen sind ebenfalls hauptsächlich sexueller Natur. Klar finde ich seine Persönlichkeit auch toll – ich könnte niemanden körperlich begehren den ich menschlich total ätzend finde – aber das andere überwiegt doch stark. Da er ja nun dein Exfreund ist: würdest du sagen, dass dieses Verlangen ein symptomatischer Ausdruck von tieferliegenden Problemen in der Beziehung waren, oder war es davon losgelöst? Bin mir nicht sicher, ob es da generell einen direkten Zusammenhang gibt.
[doublepost=1530877243,1530875047][/doublepost]

Naja bei mir war das nur bei diesem einen Mann so und als er dann weg war war ich auch noch einige Zeit mit meinem Exfreund zusammen. Also ich glaube das war unabhängig von den Problemchen die wir hatten.
 
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