• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

"Noch"-Frau und Kind meines Freundes

K
Benutzer86436  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen.
Erst mal sehe ich gerade, dass ich mein Thema falsch zugeordnet habe... Sorry dafür :zwinker:
Ich schreibe trotzdem mal direkt drauf los, was mir Kummer bereitet.
Undzwar bin ich seid einem Jahr mit meinem jetzigen Freund zusammen. Er ist 12 Jahre älter als ich, aber das war für uns kein Hindernis für unsere Liebe. Als wir uns kennenlernten, wusste ich nicht, dass er verheiratet ist und die beiden ein Kind zusammen erwarten. Das Kind war von ihm kein Wunschkind. Er wollte noch keine Kinder, aber die Frau hat die Pille abgesetzt ohne seines Wissens und ist schwanger geworden. Bei ihnen hat es schon länger gekrieselt und es war nur noch eine Frage der Zeit, wann deren Ehe in die Brüche geht. Dass er mich kennen- und liebengelernt hat, hat es nur beschleunigt. Wie dem auch sei hat seine Frau im Januar ein gesundes Kind zur Welt gebracht. Er wohnt seid 5 Monaten in einer eigenen kleinen Wohnung, ist aber jeden Dienstag und Donnerstagabend bei seiner Frau und passt auf das Kind auf. Am Wochenende hat er den Kleinen auch einmal über Nacht bis zum Mittag am nächsten Tag.
Mein Problem besteht darin, dass ich in letzter Zeit nur noch an seine Vergangenheit denken muss. Ich stelle mir vor, wie er seiner Frau einen Heiratsantrag gemacht hat, wie sie in der Kirche geheiratet haben, ein schönes Fest zusammen hatten und ja, wie er im Januar mit ihr im Krankenhaus war und ihr bei der Geburt ihres gemeinsamen Kindes geholfen hat. Ich sehe diese Bilder ständig vor mir, werde nachts davon wach. Sie gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Immer wieder rede ich mir ein, dass die Geburt - die ganze Schwangerschaft - nicht schön war. Seine Gefühle für sie wurden ja bereits in der Schwangerschaft weniger bzw. waren nachher garnicht mehr da. Ich rede mir dann ein, wenn er und ich ein Kind zusammen bekommen würden, wäre das alles tausend mal schöner und nicht zu vergleichen. Das ist aber im Moment kein Thema und wird es auch erst mal nicht werden. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich habe sein Kind einmal gesehen und das ist bestimmt schon ein halbes Jahr her. Ich kann mich nicht überwinden, zu ihm zu gehen, wenn der Kleine da ist, weil ich weiß, dass es nicht schön werden würde. Ich sehe ja nicht nur sein Kind, ich sehe das Kind seiner Frau und ihm. Es tut so weh, dass seine Frau ihn mit so etwas für immer an sie gebunden hat. Mein Freund sagt selber, er ist der Meinung, dass seine Frau damit die Ehe retten wollte (was natürlich totaler Unsinn ist und nichts rettet). Sieht man ja jetzt auch.
Ist von euch vielleicht jemand in derselben Situation? Weiß jemand, wie sich das anfühlt? Ständig sehe ich die Bilder vor mir, wie sie im Krankenhaus waren, sich dort gemeinsam auf das Kind gefreut haben und wie er für sie in der Zeit da war. Es schmerzt so sehr. Wie kann ich lernen, damit umzugehen?
Ich hoffe, jemand von euch kann mir ein paar gute Tips oder Ratschläge geben. Ich möchte meinen Freund nicht wegen so etwas verlieren! Ich liebe ihn und weiß, dass er der Mann für mein restliches Leben ist!
Danke für hilfreiche Ratschläge von euch...
LG
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #2
also ich wäre eher stolz auf meinen freund, wenn er sich um sein kind kümmert, obwohl er sich getrennt hat und überhaupt nie ein kind wollte. da jetzt garnichts zu machen fänd ich eher unerträglich.
er ist doch jetzt mit dir zusammen, wo ist denn das problem?
 
K
Benutzer86436  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
klar, es ist toll, dass er sich kümmert. das stört mich auch nicht. nur ich muss immer dran denken, was er mit ihr erlebt hat. dass er mit ihr die erfahrung gemacht hat ein kind auf die welt zu bringen. das tut unglaublich weh, wenn ich daran denke und macht mich unglücklich. ich kann damit nicht umgehen und weiß auch nicht, wie ich es lernen soll. ich möchte das kind als kind von ihm sehen und nicht dran denken müssen, dass es von einer anderen frau ist und was die beiden am tag der geburt zusammen erlebt haben. aber genau daran denke ich nur noch..
 
A
Benutzer13281  Kurz vor Sperre
  • #4
ich habe auch einen mann geheiratet der 12 jahre älter ist als ich und vor mir verheiratet war und sogar 2 kinder hatte.
ich verstehe bzw weiß ganz genau wie du dich fühlst denn genau die gleichen probleme hab ich selbst heut noch auch wenn ich weiß das er mich liebt und wir nun auch ein absolutes wunschkind miteinander haben. aber irgendwie ist man doch immer nur die nr 2. SIE war die erste frau die er vor den altar geführt hat.SIE war die erste mit der er eine schwangerschaft erlebt hat und bei der geburt dabei war. bei uns ist das ja alles nichts neues mehr da er das schon kennt. obwohl mein mann mir nie das gefühl gegeben hat das es für ihn jetzt egal ist weil er das schonmal hatte. aber trotzdem wird es immer irgendwie zwischen uns stehen auch wenn das mein man nicht so sieht. vielleicht liegt es aber auch daran das wie immernoch altlasten abzubauen haben. das schlimme ist das man zu so ediner situation nichts groß raten kann. entweder man akzeptiert es (was ich aber auch bis heut noch nicht getsn habe) oder man muß sich,schlimm wie es ist,trennen.
ich sag dir ganz ehrlich,hätte ich vorher gewußt was durch sein vorleb auf mich zukommt hätte ich mir das ganze nochmal überlegt aber wenn man liebt denkt man man schafft alles. aber mich hat der ganze scheiß verdammt viele nerven und tränen gekostet und es ist noch lange nicht vorbei...:cry:
 
SottoVoce
Benutzer11686  (41) Sehr bekannt hier
  • #5
So, ich muss hier jetzt mal die andere Seite vertreten.

Ich war auch mal mit einem Mann zusammen, der bereits verheiratet gewesen war und auch mit dieser Frau ein Kind hatte. Mich hat das nicht so wirklich gestört, dass er das dort alles schonmal hatte. Das war für mich nie schwierig und überhaupt kein Problem, seine Tochter fand ich supersüß und hab mich jedesmal fast überschlagen vor Begeisterung, wenn ich sie sehen konnte (und die Kleine fand mich auch toll *g*). Ich fand es im Gegenteil toll und rührend, wie er sich um seine Tochter gekümmert hat.
 
A
Benutzer13281  Kurz vor Sperre
  • #6
jeder mensch ist anders. sie kann damit wohl genauso wenig umgehen wie ich. für manche ist es egal für uns aber nicht. und wenn man so ist macht es das ganze verdammt schwierig denn es werden immer wieder moment kommen wo man stinksauer ist und dann dem mann vorhaltungen macht was aber eigentlich eh nichts bringt außer stress in der beziehung da der mann es ja nun eh nicht mehr ändern kann.
 
SottoVoce
Benutzer11686  (41) Sehr bekannt hier
  • #7
jeder mensch ist anders. sie kann damit wohl genauso wenig umgehen wie ich. für manche ist es egal für uns aber nicht. und wenn man so ist macht es das ganze verdammt schwierig denn es werden immer wieder moment kommen wo man stinksauer ist und dann dem mann vorhaltungen macht was aber eigentlich eh nichts bringt außer stress in der beziehung da der mann es ja nun eh nicht mehr ändern kann.

Sowas ist für mich halt absolut unverständlich, weil ich überhaupt nicht kapiere, wieso das ein Problem für manche ist. Aber okay, jeder ist anders und wenn ein Mann so einen Zirkus mitmacht, ist es ja okay...
 
K
Benutzer86436  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
wie schon gesagt, es gibt menschen, die damit kein problem haben und für die das alles schön ist. leider ist es für mich nicht so. ich denke, dass es auch ein wenig mit meinem alter zu tun hat. hätte ich schon mehr lebenserfahrung - auch mit kindern von freunden oder bekannten - wäre das sicher auch wieder anders. das habe ich nun mal nicht und das macht es nur noch schwerer. ich weiß, dass es irgendwann vorbei geht, dass es irgendwann alles toll sein wird und wir viele schöne momente mit dem kind haben werden, aber bis dahin ist es noch ein langer, schwieriger weg. wahrscheinlich bringt es nur die zeit ... vielleicht sieht es auch wieder anders aus, wenn mein freund sich von seiner frau geschieden hat. dann ist es ja wieder etwas ganz anderes. sie sind zwar immer noch durch das kind miteinander verbunden aber halt nicht mehr verheiratet. ich denke, dass das auch eine große rolle spielt. aber es ist schön zu wissen, dass ich nicht die einzige bin, die probleme damit hat... meine freundinnen kennen das gefühl nicht, da die alle keinen freund mti kind haben. und ein "zirkus" - wie hier jemand sag - ist das nicht. mein freund versteht mich auch und er sagt selber, wäre er in der situation wie ich es bin, würde er wohl garnicht damit klar kommen...
 
G
Benutzer Gast
  • #9
So, ich muss hier jetzt mal die andere Seite vertreten.

Ich war auch mal mit einem Mann zusammen, der bereits verheiratet gewesen war und auch mit dieser Frau ein Kind hatte. Mich hat das nicht so wirklich gestört, dass er das dort alles schonmal hatte. Das war für mich nie schwierig und überhaupt kein Problem, seine Tochter fand ich supersüß und hab mich jedesmal fast überschlagen vor Begeisterung, wenn ich sie sehen konnte (und die Kleine fand mich auch toll *g*). Ich fand es im Gegenteil toll und rührend, wie er sich um seine Tochter gekümmert hat.
:grin: Ja, ich war auch mal in der Situation und man muss dazu sagen, ich war 18 also noch mitten im Partyalter.
Mein damaliger Freund war 28, lebte in Scheidung und hatte eine 1-jährige Tochter. Er kümmerte sich rührend um die Kleine und wir haben viel mit ihr unternommen.
Ich kenne diese Art von Eifersucht bezüglich seines Vorlebens nicht. Hatte ich nie. Ich fand die Kleine einfach nur putzig und meine Stiefmutter hätte sie gern als Enkelkind adoptiert :tongue:
Vor kurzem habe ich das Kind mal wieder gesehen :herz: das war wirklich sehr schön, obwohl sie sich gar nicht an mich erinnerte. Die Beziehung hielt damals auch nur ein halbes Jahr, was aber nicht an der Tochter lag sondern daran das er Drogen nahm und ich damit nicht zurecht kam.

Aber ich kann auch von der anderen Seite berichten. Ich habe mittlerweile selber zwei Kinder (fast 6 und 8) und bin seit 4 Jahren geschieden. Mein Ex hat sehr viel Kontakt zu den Kindern und ist bei allen möglichen Anlässen die die Kinder betreffen natürlich dabei (das fängt bei St.Martin, Einschulung etc an und geht bis Geburtstag).
Seit einem Jahr habe ich nun einen neuen Partner...er hatte noch nie eine Beziehung mit Kindern und hatte auch große Angst davor (ich wusste es nicht, habs natürlich geahnt...wir haben uns vor ein paar Wochen mal auf einer Party mit anderen darüber unterhalten).
Er fürchtete, die Kinder könnten ihn nicht mögen und akzeptieren.
Hatte Angst davor das sie sagen:"Du hast uns überhaupt nichts zu sagen, du bist ja nicht unser Papa!" (das hat meine Tochter tatsächlich einmal gebracht :tongue: hab ihr aber daraufhin erklärt, das Oma, Opa, Tante usw auch was zu sagen haben obwohl sie keine Eltern sind).
Er hat sich aber sehr gut in unser Familienleben eingefügt und kommt mit den Kindern prima zurecht. Es ist mittlerweile so, das mein Sohn mich ständig nervt, mein Freund soll doch bei uns einziehen :grin: :herz:
Selbst mein Ex Mann mag meinen Freund.
 
A
Benutzer13281  Kurz vor Sperre
  • #10
So, ich muss hier jetzt mal die andere Seite vertreten.

Ich war auch mal mit einem Mann zusammen, der bereits verheiratet gewesen war und auch mit dieser Frau ein Kind hatte. Mich hat das nicht so wirklich gestört, dass er das dort alles schonmal hatte. Das war für mich nie schwierig und überhaupt kein Problem, seine Tochter fand ich supersüß und hab mich jedesmal fast überschlagen vor Begeisterung, wenn ich sie sehen konnte (und die Kleine fand mich auch toll *g*). Ich fand es im Gegenteil toll und rührend, wie er sich um seine Tochter gekümmert hat.
es kommt vielleicht auf darauf an wie geregelt die ganze sitution ist. ich hab die komplette trennung mitgemacht. er ist wegen mir erst ausgezogen und bei uns hat die ex halt auf doof gemacht weil sie die verlassene war.wir konnten nicht heiraten weil sie die scheidung nicht eingereicht hat usw. wenn ein mann natürlich schon jahre getrennt ist und jeden egal ist was der ex macht sieht die sache natürlich schon wieder anders aus.
 
SottoVoce
Benutzer11686  (41) Sehr bekannt hier
  • #11
es kommt vielleicht auf darauf an wie geregelt die ganze sitution ist. ich hab die komplette trennung mitgemacht. er ist wegen mir erst ausgezogen und bei uns hat die ex halt auf doof gemacht weil sie die verlassene war.wir konnten nicht heiraten weil sie die scheidung nicht eingereicht hat usw. wenn ein mann natürlich schon jahre getrennt ist und jeden egal ist was der ex macht sieht die sache natürlich schon wieder anders aus.

Ich war der Grund für deren Trennung, da war sie sogar noch schwanger und das Kind noch nicht einmal geboren.
 
K
Benutzer86436  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
genau so war es bei mir auch... irgendwann hätten sich die beiden sicher eh getrennt, aber durch unser kennenlernen hat sich das nur beschleunigt... mein freund ist jedoch erst 5 monate nach der geburt bei ihr ausgezogen. er wollte ihr nichts in der schwangerschaft sagen, aus angst, es könnte etwas passieren. sie so lange zu belügen, war sicher auch nicht richtig, aber besser, als ihr in der schwangerschaft davon zu erzählen...
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #13
Ich kann nachvollziehen, dass dich das stört. Auch ich hätte mal fast eine Beziehung mit einem Mann begonnen, der Kinder hatte. Er war schon geschieden, aber der Gedanke, dass er mit einer anderen Frau etwas hat, was er mit mir nicht haben würde, der hat mich ziemlich runtergezogen. Ich habe genauso gedacht wie du. Ich habe an ihre Hochzeit gedacht, an die Geburten der Kinder usw. In anderen Beziehung habe ich zwar auch ab und an an die Vergangenheit meiner Partner gedacht, aber nie in dem Ausmaß. Ich habe die Kinder mit als Hauptgrund dafür gesehen, dass es mit ihm und mir nicht funktionieren konnte.

Einen Tipp kann ich dir also nicht wirklich geben, aber du bist definitiv nicht die einzige, die solche Gedanken hat.
 
Beastie
Benutzer2160  Beastialische Beiträge
  • #14
ist das dein erster freund?

und wenn nicht, hattest du bei deinen anderen freunden auch solche probleme mit der vergangenheit?
 
K
Benutzer86436  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
nein, er ist nich mein erster freund. und bei meinen früheren beziehungen hatte ich nie probleme mit deren vergangenheit!
 
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A
Benutzer13281  Kurz vor Sperre
  • #39
ich glaub dir das gerne, dass es eine schwere zeit ist... sowas ist ziemlich anstrengend und geht einem sehr an die nerven. ich kann dir auch nur die däumkes drücken, dass ihr bald keinen stress mehr habt in sachen geld bzw. unterhalt habt und das geklärt ist. es bringt ja nichts, sich aufzuregen. das macht es nur noch schlimmer.

ein kumpel von meinem freund sagte letztens noch zu ihm, dass er sich nicht aufregen soll, dass er unterhalt für die frau und für das kind bezahlen muss. irgendwann ist das nur noch "business" :grin: sein kumpel spricht aus erfahrung! :zwinker:
genau so ist es. es bringt nix sich aufzuregen das kostet nur zusätzlich nerven und ändern tut es eh nichts. ich kann ja froh sein das die kinder wenigstens schon 9 und 11 sind. wir sagen uns immer: vielleicht sind es nur noch 10 jahre und dann hat das eine ende und wir leben nur noch für uns und unsere kinder. und eins sag ich dir: wenn er nicht mehr zahlen muß sind wir reich :grin: denn dann wird das geld gespart denn wir hatten es jetzt die ganzen jahre auch nicht und dann kaufen wir uns unseren audi a6 :tongue:
 
Beastie
Benutzer2160  Beastialische Beiträge
  • #40
Piratin
Benutzer29410  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #41
Erstmal kurz die Eckdaten zu mir: bin seit 10 Monaten mit meinem Freund zusammen, als wir uns kennengelernt haben war sein Sohn drei, und er war seit zwei Jahren von seiner Ex getrennt.

Bei seiner Ex und ihm war es genauso wie bei dir (außer dass sie nicht verheiratet waren): sie merkte dass die Beziehung sehr kriselte und versuchte, ihren Status durch ein Kind zu retten. Sie hat die 300 Euro für das Verhütungsstäbchen, die er ihr gegeben hatte, auf den Kof gehauen, ihm davon natürlich nichts gesagt und "merkte" erst nach nem halben Jahr, dass sie schwanger war. Mein Ex dachte sich: gut, dann müssen wir da halt des Kindes wegen durch, es ging katastrophal in die Hose, sie zog mit dem Baby irgendwann wieder zu ihren Eltern (einen Beruf oder eine Ausbildung hat sie nicht, mit mittlerweile fast 30 ist sie von Beruf Tochter) und ein schönes Gezerre und Geziehe um das Kind, das sich natürlich auch auf die weitere Verwandtschaft erstreckte, fing an.

Und dann kam ich irgendwann. ;-) Die erste feste Freundin seit der Trennung, auch noch ne Fernbeziehung, absolut planlos und ich hatte null Ahnung, worauf ich mich da eingelassen hatte.:zwinker:

Seine Exfreundin fing mit einem unglaublichen Psychoterror an, der mit einer tränenreichen, theaterreifen Vorstellung begann, mit der sie ihn "zurückerobern" wollte ("Das Kind und ich, wir brauchen dich doch so!") und sich mit übelsten Mitteln weiter hinzog, in dem das Kind als Druckmittel verwendet wurde. "Nein, zu Ostern darf der Kleine nicht zu dir kommen wenn deine neue Freundin auch da ist." oder: es ist "unser" WE und mein Freund ist bei mir, 700 km von zu Hause entfernt. Samstag kommt der Anruf: "Der Kleine hat morgen eine Kindergartenvorstellung wo er singen soll." mein Freund: "Du weisst doch, dass ich dieses WE bei...bin. Warum hast du mir das nicht früher gesagt, dann hätten wir das anders planen können?" sie: "Du bist doch eh bloß an dir interessiert. Der Kleine hat auch schon gesagt dass der Papa ihn gar nicht mehr lieb hat." Meinem Freund, der ein hingebungsvoller Vater ist, hat das fast das Herz gebrochen und uns beiden war total das We versaut.

Anfangs war ich ein nervliches Wrack. Die Wohnung meines Freundes und sein Büro in der Arbeit sind vollgeklatscht mit Fotos von dem Kind in Plakatgröße, wo man auch hinschaut, der Blick fällt auf einen entsprechenden Bilderrahmen oder riesengroße Bilder an der Wand. In seiner Wohnung standen und hingen Fotos von ihm, seiner Ex und dem Kleinen, der Stammbaum der Familie an der Wand seiner Oma zeigte an seinem Zweig ein liebevolles Foto von den beiden und dem Baby, bei senen Eltern hängt alles voller Kinderfotos, er hat eine Homepage eingerichtet, mit einem detaillierten Geburtsbericht seiner Ex, Fotos von wirklich jedem Augenblick der Schwangerschaft, vor der Geburt, direkt nach der Geburt und zahllose weitere Fotos von dem sich entwickelnden Kind und den Sprüchen: "Blut ist dicker als Wasser" und "Die Sippe ist das wichtigste im Leben".

Die EX ruft jeden Tag mehrmals an, früher auch gerne mitten in der Nacht, und mindestens einmal am Tag werden die Webcams angeschmissen damit der Kleine seinen Papa sehen kann.

Ich sage euch, ich hätte am liebsten gekotzt. Jemand der nicht in der Lage jemals war, kann sich überhaupt gar nicht vorstellen, wie sich das angefühlt hat. Ich kam mir wirklich so vor: der Thronerbe, das Wichtigste in seinem Leben, ist gezeugt, und ich darf jetzt meinen Platz als Amüsierdame einnehmen. :grin: Mir ist sehr schnell klar geworden, dass die beiden ein ewiges Band verbindet, dass seine Vergangengheit immer präsent sen wird und ich nie damit abschließen kann und jedesmal wenn ich sie oder das Kind gesehen habe stiegen vor menem inneren Auge sehr hässliche Vögel- und Geburts-Bilder von meinem Freund und seiner Ex auf.

Wie wir das Ganze in den Griff gekriegt haben? Erstmal mussten wir uns darüber klar werden, was die Situation eigentlich für den anderen bedeutet. Mein Freund hatte am Anfang schwerste Gewissensbisse: früher hatte er jedes WE seinen Sohn abgeholt, und nun ging alles drunter und drüber, denn da gab es ja nun noch die neue Beziehung. Mir ging es aus oben genannten Gründen dreckig. Schließlich machten wir beide mal den Mund auf und da wir jung und energisch sind, fiel uns auch was ein.

Zuerst haben wir einen strikten Plan aufgestellt, von dem jeder einen Ausdruck bekam: ich einen, die Ex einen und mein Freund einen, wo ganz genau drauf vermerkt war, wann jeder der Eltern das Kind hat, und da wird sich dran gehalten, damit sich jeder drauf einstellen kann und spontane Überraschungsaktionen vermieden werden (Fälle wie Krankheit etc. sind natürlich ausdrücklich ausgenommen und in der Woche darf mein Freund sein Kind auch jederzeit holen). Das heißt für mich: ich habe ihn nur jedes 2. WE, dafür haben wir dann auch Zeit für uns, und der Kleine hat ihn jedes 2. We und ca. zweimal unter der Woche. So klappt es am besten bei uns. Ich finde, eine junge Beziehung braucht Zeit und Zuwendung, sonst klann sie nicht gedeihen, und bei einer Fernbeziehung ist das anders schwer zu regeln. Dem Kleinen tut vdie Regelmäßigkeit auch gut und als mein Freund merkte, dass es sowohl mir als auch dem Kleinen gut tut, entspannte er sich auch und hatte kein schlechtes Gewissen mehr.

Weiter: die ganzen Bilder wo seine Ex drauf zu sehen war, sind rausgeflogen, ein paar Fotos in Plakatgröße von mir und ein Blderrahmen von uns beiden haben die Fotosammlung ergänzt. :zwinker: Seine Eltern kriegen auch bald eins von uns zwei, da freuen die sich. Er übernachtet nicht mehr spontan bei seiner Ex wie er es früher getan hat und er hat sie auch gebeten, die Anrufe mitten in der Nacht einzustellen bzw. ist dann gar nicht mehr ans Telefon gegangen, und das hat sich mittlerweile auch erledigt.

Alles Friede, Freufde und Eierkuchen ist natürlich trotzdem nicht, klar, oder? ;-)

Wenn ich in den Ferien etwas länger bei meinem Freund bin, kommen wir natürlich auch in die Situation, dass wir das Kind gemensam am entsprechenden WE beaufsichtigen. Das fällt mir alles andere als leicht. Zum einen bin ich da nicht reingewachsen wie mein Freund, zum zweiten ist es nicht mein Kind und zum dritten ist der Kleine unglaublich verschlossen und hat große Probleme, Kontakte zu anderen zu schließen (selbst zu seinen eigenen Großeltern), es kommt von ihm fast nichts zurück, auch zu mir nicht. Das macht solche Wochenenden natürlich unglaublich anstrengend. Mit einem Kind, das nicht reagiert und das - weil alle so froh sind wenn er mal eine Regung zeigt oder etwas sagt - von allen hofiert wird und deswegen auch kein "nein" oder "jetzt machen wir etwas das uns allen Spaß macht" kennt, ist so ein We kein Zuckerschlecken. Dazu kommt noch, dass man den ganzen Tag ein fremdes, schwer zu bespaßendes Kind bespaßt und abends todmüde ins Bett fällt und kaum Zeit für einander hat.

Mir ist natürlich klar, dass das Kind - das ich genauso mag wie alle kleinen Kinder, nicht mehr und nicht wenger, nichts dafür kann und behandele es so, wie ich ein eigenes auch behandeln würde.

Erst war ich frustriert und fand es langweilig und nervig, dann hab ich die Ärmel hochgekrempelt und hab es angepackt. Da mir schnell aufgefallen ist, dass alle immerzu um das Kind herumtanzen und was von ihm haben wollen, es im Umkehrzug immer verschlossener und ausdrucksloser wird, hab ich ihm zur Begrüßung nur den Kopf gestreichelt und dann einfach mit dem weitergemacht was ich ohnehin grad gemacht habe. Das war er nicht gewöhnt und war verdutzt. Normalerweise führen Mama, Papa und alle Großeltern immer einen Affentanz um ihn auf. Dieser Wegfall von Druck half ihm dann, sich an mich zu gewöhnen und wir begannen, auf seine zaghaften Versuche hin, miteinander sowas wie zu kommunizieren, was immer besser klappte mit der Zeit. Nachdem mich das ewige "Höhle bauen" und "Wasserbomben schmeißen" Spielen langweilten, begann ich eigene Akzente zu setzen. Ich fing an, ihm abends vorzulesen, schnitzte mit ihm Kürbisgesichter, malte den Boden vor dem Haus mit Kreide mit ihm zusammen voll und bastelte ein Puppentheater, wo ich vor dem begeisterten 2 Mann Publikum kleine Stücke aufführte. (Das kannte das Kind alles gar nicht) Direkt zurück kriege ich immer noch nicht viel, aber es häuft sich. Ich hasse Paprika und friemel meine immer von der Pizza runter, er macht es nun genauso. :grin: Ich liebe es, ausgiebig zu frühstücken, er will nun auch an "seinen" Wochenenden mit Papa zusammen genauso frühstücken wie wenn wir drei den Tag verbringen. Er fragt ständig nach mir und bastelt mir Geschenke.

Es ist immer noch anstrengend und ich bevorzuge ein Wochenende allein mit meinem Freund bei weitem, aber die Vergangenheit kann man nicht rückgängig machen, man kann nur ein neues Kapitel im Buch des Lebens aufschlagen und sen Möglichstes versuchen, dass es ein besseres, schöneres wird.

Die olle Ex von meinem Freund mag ich immer noch nicht, und sie mich auch nicht, aber ich beiße die Zähne zusammen und komme überall mit hin, denn der Platz an der Seite von meinem Freund gehört mir, nicht ihr.
Mich frustriert immer noch, dass eine Frau bloß ein Kind auf die Welt bringen muss, um wie die Königin von Saba behandelt zu werden, bei entsprechender Unterstützung durch den Kindsvater/die glücklichen Großeltern keinen Finger zu rühren braucht um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und dann noch dem Kind nichtmal eine entsprechende Kindheit/Erziehung zu bieten braucht - das Druckmittel Kind ist tödlicher als jede Waffe, und man kann einen Haufen Leute damit wunderbar terrorisieren.

Aber daran kann ich nichts ändern. Ich für meinen Teil möchte lieber eine glückliche Familie haben, mit einem Mann an meiner Seite der mich liebt, und Wunschkindern, für die wir uns gemeinsam entschieden haben, als die Königin von Saba sein, die doch nur die Vergangenheit hat, auf der sie sich ausruhen kann, und an der sie gleichzeitig leidet.

Ja, es ist hart, und so schön und problemlos wie im Fernsehen ist es nicht, die ewige Zweite zu sein, aber in unserem Fall hat uns unser Probleme bzw. die gemeinsame Bewältigung dieses Problems noch enger zusammengeschweißt. Wir lieben uns über alles, und auch wenn ich vorher gewusst hätte, wie schwierig es für mich werden würde, würde ich alles genauso noch mal wieder machen.
 
S
Benutzer69138  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #42
ich hab den thread jetzt nur überflogen,

aber was mir spontan in den sinn kam, waren zwei dinge:

- zum einen pflichte ich dem einsamen engel bei: auf unbewusster ebene ist ein vertrauensbruch passiert. er hat seine frau während der schwangerschaft belogen, und die trennung hinausgezögert... ich finde das ein starkes ding. heftig für die noch frau.
dass er sich aber dann konsequent getrennt hat, und sich ums kind kümmert ist auf alle fälle ein plus.
unbewusst prüft man den partner auf seine ehrlichkeit und loyalität. denn man könnte der nächste sein.

- zum anderen glaube ich an unbewusstes schulderleben deinerseits. dir kommen die schönen momente der beiden hoch. und letztlich warst du der tropfen auf den heißen stein, der das zerstört hat, und einem kind den vater und einer frau den mann "nahm" (auch wenn er sich kümmert, ein verlust ist da) klar bist du nicht verantwortlich aber auf seelischer ebene spielt das oft keine rolle.

irgendetwas scheint dich in deren beziehung zu ziehen. überleg dir was genau es ist. die beziehung der beiden ist vorbei. die elternschaft besteht weiter. die beziehung geht dich nichts an, sie scheiterte schon vor deiner zeit.

das kind allerdings war auch schon vor dir da. ebenso die frau. sie musste platz machen, damit du an seine seite konntest. würdige das. dann kannst du sie auch loslassen.
erkenne den platz des kindes an, er tangiert deinen nicht, denn zwischen euch besteht die paarebene.

der herr an sich bereitet mir aber noch einige sorgen. er scheint es unbewusst wunderbar auf die reihe zu bekommen, dass sich die frauen an seiner seite immer gedanken um eine andere machen müssen. hier stellt sich die frage, welchen zweck er damit unbewusst verfolgt.

klassisch ist auch, dass er sich eine jüngere genommen hat. eine ohne kinderwunsch. praktisch. die gefahr ist erst mal gebannt.


es trifft deine situation zwar nur ansatzweise, aber:
mein partner war mit seiner ex schwanger. sie haben das kind verloren. für mich ist klar, sobald wir beide nun zusammen ein kind bekommen, werden meine kinder irgendwann wissen, es gab noch ein älteres halbgeschwisterchen. jedes kind hat ein recht auf seinen platz.
 
A
Benutzer13281  Kurz vor Sperre
  • #43
@piratin:
oh gott wie schrecklich.:eek: hut ab das du das mitgemacht hast und vorallem das eure beziehung das durchgehalten hat. ich glaube DAS hätte ich nicht mitgemacht. mir hat unser theater schon gereicht (und sie hat gott sei dank nie angerufen oder ähnliches,soviel verstand hat sie dann wohl doch). wir hatten schon unsere wohnung gekündigt weil ich eben nicht mehr damit leben konnte das wie du schon sagtest eine frau nur ein kind kriegen brauchte und somit für immer die königin sein wird.
ich glaube ich hätte die foto´s von den wänden gerissen :angryfire
mein mann hatte letztes jahr auch briefe von seinen kindern bekommen in denen wortwörtlich stand: papa komm doch zu uns aber OHNE ... schlaf doch mal bei uns. lass dich nicht herum führen denn du hast dein leben selbst in der hand.

und sowas soll ein 8 jähriges kind geschrieben haben!!:angryfire
ich weiß genau das diese briefe nicht von den kindern kamen bzw der inhalt nicht. aber die liebe mutter streitet natürlich alles ab und sagt das haben die kinder geschrieben. mein mann kennt nur seine kinder nicht mehr denn sie sind schon sehr weit...

ich habe mir eins geschworen: sollten wir uns jemals trennen möchte ich niemals so eine besch....e ex werden wie sie und viele andere!!!
 
S
Benutzer72261  Verbringt hier viel Zeit
  • #44
....
 
Piratin
Benutzer29410  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #45
sara-mira: stimme dir absolut zu! mir ist schon öfter aufgefallen, dass viele Männer nach gescheiterten Beziehungen die Kinder auf eine Art Podest stellen, wie den heiligen Gral. (Ob das das schlechte Gewissen ist?) Viele können sich vor lauter markigen Sprüchen gar nicht einkriegen: "Die Kinder sind das wichtigste im Leben, da kommt sonst nichts ran." "Ich tu alles für meine Kinder, würde alles für sie aufgeben" usw.

Wenn die Kinder das Allerheiligste im Leben sind, für das alles andere geopfgert wird, dann frage ich mich, warum sich die Herren dann überhaupt getrennt haben. ;-)

Und was besonders lachhaft ist (auch bei alleinerziehenden Müttern!): Je markiger die Sprüche, desto erratischer gestaltet sich gewöhnlich die Erziehungsarbeit. :zwinker:
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #46
Ach was, das ist doch alles nur noch eine Ausrede.

Somit können die Herren sich dann alles freihalten und sich auch alles erlauben...

Z.B. eine Affaire... solange die "Freundin" nicht aufmuckt und alles mitmacht, ist es ok. Aber wehe sie will daß er sich von der Frau trennt... Da wird er sagen "Nein, kommt nicht in Frage, wegen der Kinder", egal wie wenig er seine Frau überhaupt noch liebt.

Ich weiß nicht was besser ist: den Kindern die heile Welt vorspielen, obowhl es da sicherlich auch ganz schön krachen muß,
oder eine schmerzliche Trennung haben, und den Kindern ein Hin-und-her zumuten?

Besser ist es, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen,
aber das ist scheints heutzutage gar nicht mehr so einfach.

Wo sind die guten Beispiele?

:engel_alt:
 
S
Benutzer72261  Verbringt hier viel Zeit
  • #47
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Piratin
Benutzer29410  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #48
Was dabei rauskommt, sieht man bei Kindern, die ihren Vätern furchtbar auf der Nase rumtanzen und immer im Mittelpunkt stehen wollen

jawoll....das kenn ich gut :ratlos: Aber da muss ich ganz einfach sagen: das muss mein Freund dann halt ausbaden. ;-) Der Kleine tritt und schlägt und beisst seine Mutter, die setzt ihm noch weniger Grenzen und erzieht noch weniger. Ein glückliches, fröhliches, freundliches Kind ist der Kleine jedenfalls nicht....
 
S
Benutzer72261  Verbringt hier viel Zeit
  • #49
....
 
B
Benutzer82104  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #50
ich wäre froh gewesen wenn mein vater so gedacht hätte... aber genau das war da leider nicht der fall. er hat sich für die neue entschieden und den kntakt abgebrochen. habe ihn genau einmal in meinem leben gesehen.

ok ich hatte nen stiefvater aber das beste verhältnis hab ich zu ihm nicht - sage zwar "papa" aber meiner mutter steh ich einfach nochmal ganz anders gegenüber...
ich glaube das so manches meiner "probleme" (probleme in der schule, drogenkonsum, die falschen leute, usw) auf die fehlende vaterrolle zurückzuführen sind. das ist KEINE rechtfertigung aber ich könnte mir vorstellen das das mitwirkt.

also auch wenn du probleme hast: denk an das kind, denk an die zukunft des kindes.
vielleicht fällt es dir dann leichter :smile:
 
Piratin
Benutzer29410  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #51
ich glaube das so manches meiner "probleme" (probleme in der schule, drogenkonsum, die falschen leute, usw) auf die fehlende vaterrolle zurückzuführen sind. das ist KEINE rechtfertigung aber ich könnte mir vorstellen das das mitwirkt.

Naja dann frage ich mich aber, wie die ganze Kriegskindergeneration nach 45 das erfolgreichste Wirtschaftswunder aller Zeiten hingekriegt hat, ohne kollektiv am Vatermangel einzugehen. ;-)

also auch wenn du probleme hast: denk an das kind, denk an die zukunft des kindes.
vielleicht fällt es dir dann leichter

Das ist natürlich eine ethisch-moralische Forderung, die für ein junges Mädchen unglaublich schwierig umzusetzen ist, selbst mir fällt das nicht leicht, mit meinen 30 Jahren. Welcher Mensch aus Fleisch und Blut ist so selbstlos, sein eigenes Schicksal auf dem Altar eines fremden Kindes zu opfern?

Was mir mehr geholfen hat, als der generelle gesellschaftliche Imperativ "Denkt an die Kinder" waren folgende Überlegungen:

Basis war: ich liebe meinen Freund. Über alles, keine Zweifel, absolut.

Mein Freund liebt sein Kind - und mich. Ohne den Kontakt zu seinem Kind wäre er kreuzunglücklich. Das Kind ist auch ein Teil von ihm. Es haben sich schon Männer umgebracht, weil sie ihr Kind nicht sehen durften, ich kenne da einen Fall im Bekanntenkreis. Rumzuzicken oder ihn zu irgendeiner "Entscheidung" zu zwingen, wäre pure Folter für ihn, würde garantiert die Beziehung sehr schädigen wenn nicht terminieren und ich glaube er würde mich auch nie wieder mit dem gleichen Blick ansehen, wie er es heute tut.

Was ich tue, ist mein Möglichstes zu geben, dass die Interessen von allen Beteiligten (Freund, Sohn, meine) austariert werden.
Klar hätte ich mehr von einem Freund ohne Kinder, aber die Qualität unserer Beziehung ist eine so besondere, dass ich diese Einbuße in Kauf nehme.
 
A
Benutzer13281  Kurz vor Sperre
  • #52
Mein Freund liebt sein Kind - und mich. Ohne den Kontakt zu seinem Kind wäre er kreuzunglücklich. Das Kind ist auch ein Teil von ihm.

genau so ist es aber als junger mensch muß man erst lernen das die liebe zu einem kind etwas ganz anderes ist wie dir liebe zum partner.
aber wenn man selbst noch keine kinder hat ist es eigentlich fast unmöglich das zu verstehen. zumindest war es bei mir so.
meine mutter hat damals immer zu mir gesagt das ich das erst verstehen werde wenn ich selbst kinder habe.
mit kindern kann man teilen.mit einer anderen frau nicht.
 
T
Benutzer64930  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #53
Das glaube ich auch.
Mein Freund ist 5 Jahre älter als ich und hat drei Kinder. Mit den Töchtern hat er nicht allzu viel Kontakt; die eine lebt in Deutschland und ist aus einem ONS hervorgegangen, die andere lebt in England, die Mutter ist verheiratet und mein Freund hat sie nur einmal gesehen (während er auf die erste immer wieder aufgepasst hat, als sie noch ein Baby war und die Mutter noch in Österreich war). Mit seinem Sohn ist das was anderes; die Mutter hat meinem Freund geholfen, aus der Drogenklinik herauszukommen, war immer wieder für ihn da, und als sie schwanger geworden ist, haben sich die beiden bewusst entschieden, zu heiraten. Mein Freund war bei der Geburt seines Sohnes mit dabei und war jeden Tag für ihn da. Der Kleine ist jetzt acht und hängt immer noch wahnsinnig an ihm. Das einzige Problem ist, dass die Mutter im Moment spinnt und dass deswegen der Kontakt sehr schwierig geworden ist. Mein Freund hat auch mehrmals gesagt, dass er die Liebe, die er für seinen Sohn empfindet, niemand anders geben kann. Mir tut der Gedanke auch manchmal weh; aber nicht, dass er seinen Sohn so liebt, sondern dass er dieses Erlebnis von der Geburt nicht mit mir, sondern mit einer anderen Frau hatte.
Er sagt mir oft, dass er das Gefühl hat, nie in eine Frau so verliebt gewesen zu sein wie in mich; er nennt mich im gleichen Atemzug mit all seinen Kindern, wenn er davon spricht, welche Menschen ihm in seinem Leben am wichtigsten sind; er erzählt mir manchmal, dass seine Ex-Frau nicht so gut zu ihm gepasst hat, wie er gedacht hat, und dass es schon vor der Scheidung Krisen und Trennungen auf Zeit gegeben hat. Anfangs musste sie ihn auch mit einer anderen teilen, und mein Freund wusste nicht, für wen er sich entscheiden soll. Das macht es für mich vielleicht einfacher, zu akzeptieren, dass sein Sohn existiert und dass er immer für ihn da sein wird. Auf der anderen Seite denke ich mir auch, was wäre, wenn er sagen würde, sein Sohn sei ihm egal? Und wenn wir dann zusammen bleiben würden? Dann würde ICH bestimmt keine Kinder von ihm wollen...
Für mich ist es vielleicht auch deswegen leichter, weil ich die Trennung nicht miterlebt habe. Als ich ihn kennen lernte, war er schon seit gut zwei Jahren geschieden. Aber ich wusste über ihn Bescheid, bevor ich mich für eine Beziehung entschieden habe. Ich kann nicht von ihm verlangen, dass er sich zwischen mir und seinem Sohn oder auch den anderen Kindern entscheiden soll. Mein Freund verbringt jede freie Minute mit mir, also kann ich ihm doch wohl die kostbare Zeit mit seinem Sohn zugestehen.
 
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