• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Nichts als Rückfälle....

klatschmohn
Benutzer16100  (42) Meistens hier zu finden
  • #1
Ich verstehe grad die Welt nicht mehr......ich hab mich gestern Abend zum ersten Mal seit 2 Jahren wieder selbst verletzt und ich bin mega enttäuscht von mir....

Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich mich seit meinem 12 Lebensjahr selbst verletze und es aber nun seit 2 Jahren nicht mehr getan habe.

Und seit einigen Tagen läuft alles schief...ich habe vor 8 Monaten keinen damaligen Freund vor die Tür gesetzt was ein riesen Fehler war..seitdem hatte ich kurze, sehr kurze Beziehungen und nichts, nichts macht mich wirklich glücklich.....ich bereue zutiefst was und wie es damals mit ihm gelaufen ist....

Beruflich läuft es Top...ich hab gerade meinen unbefristeten Arbeitsvertrag bekommen und hab tierisch Angst, dass ich mir mit meinem Verhalten allles versaue..ich bin sogar in dem einem Jahr in das Leitungsteam des Kigas aufgestiegen....

Und nun das....ich hab schon seit Wochen wieder das Bedürfnis mir weh zu tun und gestern Abend wurde es übermächtig. Ich quäle meinen Körper schon seit Wochen mit zu wenig essen..im Moment sind 45 Kilo mein Ziel....ich habe mich oberflächlich gesehen unter Kontrolle aber ich komme mir vor wie ein broddelnder Vulkan :frown:

Meine beste Freundin (die ich während meiner stationären Therapie kennengelernt habe) hat mir vor einigen Wochen vorgeworfen sie hätte kein Bock mehr auf meine Psychospielchen....seirdem haben wir keinen Kontakt...meine Therapie habe ich letztes Jahr abgebrochen und ich kann erst in knapp einen Jahr wieder eine machen....

Und nun..habe ich mal wieder Angst, dass alles einbricht- dass alles, was ich mir aufgebaut habe wieder einfällt....ich verabrede mich mit meinen Bekannten und Freunden, nur um in letzten Moment ab zu sagen....ich hab keine Lust auf menschliche Beziehungen und bin doch so abhängig davon und sehne mich danach...ich drehe mich einfach im Kreis....

Ich weiß nicht mehr weiter :frown:
 
Wundertüte
Benutzer91008  (36) Sehr bekannt hier
  • #2
Du darfst dich jetzt vor allem selbst nicht fertig machen,
O.K es war nicht gut was du gemacht hast, du kennst dich selbst gut genug um zu
wissen was du gemacht hast.

Aber jetzt such dir Hilfe, du hast schon versucht dir bei deiner besten Freundin Hilfe zu suchen,
bist dort leider abgeblitzt dass kann ich verstehen, dass dir das weh tut.
Denk doch auch mal an Sie, vielleicht ist es auch nur eine Schutzfunktion von ihr du
sagst ihr habt euch in der Therapie kennen gelernt.
Vielleicht ist sie im Moment grad selbst wieder kurz vorm kippen und der
Sorgenfaktor um dich macht es für sie nur noch schlimmer.
Geh zu jemand der dir proffesionell Hilfe geben kann, der nicht so
stark emotional eigebunden ist und der dadurch nicht an seine eigenen Fehler
erinnert wird.

Wegen dem Job, muss ich sagen ja wenn du so weitermachst ohne dir Hilfe zu holen
kann es sein, dass du dir alles versaust, irgendwann kannst du
die perfekte Rolle nicht mehr weiterspielen und es bricht alles in dir durch
wie du selbst schon gesagt hast wie ein brodelnder Vulkan irgendwann kommt der aubruch.
Geh lieber eine Wocher oder zwei in Krankenstand, der Dienstgeber muss ja nicht
erfahren warum du krank bist, und er scheint dich ja auch sehr zu schätzen
wenn er dir wie du gesagt hast einen unbefristeten Vertrag angeboten hat.

Zur Trennung mit deinem Freund,
denk nach du wirst damals auch Gründe gehabt haben,
dich von Ihm zu trennen, oder ?
Und es waren sicher doch auch gute Gründe nehm ich mal an !

Dass mit den Kontakt zu deinen Freunden ist ein Problem,
oft ist es schwer aber je mehr du dich isoliersts um so schlechter geht es einem.
Zwing dich dazu, dich mit Ihnen zu treffen oder versuch wenigstens unter Leute zu gehen
auch wenn du Sie nicht kennst, du wirst merken es tut dir gut !
Sag deinen Freunden, was dein Problem ist, ansonsten werden sie sich auch vor
dir zurück ziehen.
Du musst Ihnen ja nicht alles sagen, es leiden ziemlich viele Menschen an Depressionen,
vielleicht ist sogar einer unter Ihnen der selbst schon mal depressiv war und
sich nur dafür geschämt hat es zu sagen.

Noch ein Tipp von mir geh spazieren: es ist wissenschaftlich erwiesen dass
nach zwanzig Minuten schnellem gehen im Hirn Serotonine ausgeschüttet werden
die für die Glücksgefühle zuständig sind.

Und such dir proffesionelle Hilfe !!!

Ich hoffe dass war nicht zu schroff und hart, aber
es kommt auf jedem Fall von Herzen und ist gut gemeint !
 
klatschmohn
Benutzer16100  (42) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #3
Danke dir erstmal :smile:

Das mit der professionellen Hilfe ist eben ein Problem..laut Krankenkasse steht mir nur alle zwei Jahre eine Therapie zu...ich war über ein halbes Jahr in zwei Kliniken und hab zwei Jahre ambulante Therapie gemacht..die ich dann abgebrochen hab. Ich muss laut Krankenkasse jetzt warten.....und irgendwie hab ich immer das Problem zu denken, dass gerade ich keine Therapie brauche..das alles dramatisiere und mich mal zusammenreißen sollte....

Das Problem ist, dass wir eh schon unterbesetzt sind auf Arbeit..ich werde ab August zwei neue Kolleginnen einarbeiten und schreibe das Konzept für den Kiga..bin für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig...irgendwie wächst mir das alles über den Kopf....

Ich kann auch gar nicht mehr pennen- hab wieder jede Nacht Alpträume und kein Plan wo ich bin....vielleicht sollte ich auch wieder zum Nervenarzt gehen und mir Antidepressiva verschreiben lassen....aber in der Zeit, als ich dieses genommen hab (kombiniert mit 2 anderen Medikamenten) habe ich gar nichts hin bekommen..nicht mal Zähne putzen..nichts...

Ich hab einfach grad keine Idee....
 
Wundertüte
Benutzer91008  (36) Sehr bekannt hier
  • #4
Hmm mit der Krankenkasse da kann ich dir jetzt aber leider auch mal gar nicht weiterhelfen.
Weis dir nicht immer die schuld zu, du dramatisiertst nichts,
wenn es dir schlecht geht geht es dir schlecht, ich weis wie sich das
anfühlt, man gibt sich immer selbst die schuld an allem,
aber dass stimmt nicht !

Ich finde dass mit dem Nervenarzt ist mal keine schlechte Idee,
und sprich Ihn darauf an, dass die Antidepressiva dich letztes mal total von der Rolle geworfen haben,
vielleicht, hat er ja irgendwelche Alternativen auf Lager oder such ev. auch mal die
Meinung eines zweiten Arztes.

Ich hab schon bemerkt dass dir deine Arbeit sehr sehr wichtig ist,
entweder du bittest jetzt jemanden um Hilfe, und
gibst irgendwas ab oder du kämpfst dich durch bis august und siehst zu
dass du gleich mal einige arbeiten abgeben kannst.

Lass dich auf jeden Fall nicht unterkriegen,
denk an die Menschen die dich gern haben und überleg mal
warum sie dich gerne haben.
Und wenn du dich schon so zu nix motivieren kannst dann mach
es für deine Lieben !
 
klatschmohn
Benutzer16100  (42) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #5
Ich hab inzwischen fast keine "Lieben" mehr.....meine Eltern hab ich jahrelang nicht gesehen...meine Omas und Opas sind alle tot und auch sonst ist nichts mit Familie.....

Mit meiner Freunden ist es schwierig...eben wg meiner Erkrankung....aber ich werde Montag mal die Nervenärztin anrufen wo ich schon mal war....auch wenn ich nicht weiß wie ich das alles alleine schaffen soll....
 
S
Benutzer48673  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Ach Klatschmohn...
...das gefällt mir ja gar nicht einen solchen Beitrag von dir zu lesen. :/

Ich kenne das Gefühl total überfordert zu sein...und keiner kriegt es mit. Das hat aber auch immer etwas mit deiner Außenwirkung zu tun. Die meisten Menschen in deinem Umfeld halten dich wahrscheinlich für eine aktive junge Frau, die mitten im Leben steht und sehr ehrgeizig ist. An diesem Punkt setzt du wieder deine Maske auf. Führst dein "Scheinleben", so wie du es selbst von dir erwartest. Darüber hinaus vergisst du dann wer du denn wirklich bist/warst/sein willst und stellst DEINE Bedürfnisse zurück.

Die Idee dir wieder Antidepressiva verschreiben zu lassen, finde ich gut. Es gibt sooooviele verschiedene Mittel. Manche Medikamente wirken einfach nur total dämpfend. Ich nehme zur Zeit Citalopram und merke eine deutliche Verbesserung. Ich bin entspannter und kann schwierige Situationen besser wegstecken. Natürlich gibt es auch unliebsame Nebenwirkungen...
Probier einfach mal was aus! Verlieren kannst du nichts! In eine Klinik kannst du übrigens auch jederzeit. Bei psychosomatischen Kliniken mit Akutstation, kannst du dich auch per Einweisung von deinem Hasuarzt hinbegeben. Die Wartezeiten liegen dann zwar trotzdem noch zwischen 1 und 6 Monaten, aber du hast immerhin eine Perspektive!

Wenn deine KK nicht mehr zahlt, kannst du auch auf eigene Kosten zur Therapie gehen. Ich war zum Beispiel eine zeitlang im diakonischen Werk zur "Lebensberatung". Dort zahlte man soviel man konnte und wollte. Vielleicht gibts bei euch sowas auch?

Zu deiner ES kann und will ich gar nichts sagen. Du weißt selbst, dass du ein Problem hast.

Ich KANN dir auch gar keine hilfreichen Tipps geben, denn ich stecke ja selbst tiefer denn je drin...

Ich wünsche dir, dass du es schaffst irgendwann halbwegs mit dir umgehen und dich achten zu können!
ICH VERSTEHE DICH!

*gwendoline*
 
klatschmohn
Benutzer16100  (42) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #7
Danke gwendoline....ich weiß deine Beiträge wirklich zu schätzen danke dir... *vorsichtig drückt*....ich hab damals cipralex, risperdal und cyprexa genommen und es ging gar nichts mehr...ich denke mal ich muss aber einen Ausweg finden- ich kann ja schlecht völlig verstümmelt auf Arbeit erscheinen....ich weiß da einfach nicht weiter grad....ich werde nächste Woche mal zu meinem HA gehen- das Problem ist, dass dieser zwar weiß, dass ich zu Therapie gegangen bin aber nicht warum.Also alles neu erklären....

Ich glaube am schlimmsten finde ich es alleine zu sein- niemand der sich dafür interessiert ob ich da bin oder nicht..keine Eltern die mal anrufen und mit denen ich streiten kann...ich hab einfach keinen Halt...
 
S
Benutzer48673  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Ich glaube am schlimmsten finde ich es alleine zu sein- niemand der sich dafür interessiert ob ich da bin oder nicht..
Auch das kenne ich! Aber mittlerweile weiß ich, dass das nur DEINE Wahrnehmung ist. Du hast doch sicher irgendwelche Freunde oder Bekannte, wo du dich selbst schon lang nicht mehr gemeldet hast? Kontakte halten ist nicht einfach (für "uns" eher sogar fast unmöglich) , aber dafür muss man auch etwas investieren. Du musst über deinen Schatten springen. Ich verstehe, dass du das momentan nicht kannst, aber genau DAS sollte das Zeichen sein, dass du etwas tun musst! Krisenintervention, Psychiater, Psychiatrie...das sind alles Möglichkeiten, die du hast.

Die ganze Befindlichkeitslage runterzuspielen "Ich muss mich nur mal zusammenreißen" kenne ich auch nur allzu gut. Meist ist das aber nicht deine Meinung, sondern das, was das Umfeld von dir erwartet (oder aber du glaubst, dass es dir von dir erwartet wird)! Man ist "nicht normal" und von Dingen überfordert, die für andere kein Problem sind. Ich weiß, dass das nicht einfach zu kommunizieren ist.

Hm...eigentlich kann ich dir gar nichts raten, außer dass du dir dringend wieder professionelle Hilfe suchen solltest. Setze dich mit deiner Krankenkasse in Verbindung und mache die Dringlichkeit klar. Jeder Arzt ist verpflichtet zu handeln wenn du suizidal bist.
 
klatschmohn
Benutzer16100  (42) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #9
Ja- es gibt da schon Menschen, mit denen ich mich treffen könnte- ich verabrede mich und verabrede mich und übertreibe es gleich wieder- nur um dann allen wieder ab zu sagen...verständlicherweise haben da meine Freunde auch nicht ewig Lust drauf....vlt sollte ich mal zu einer Selbsthilfegruppe für Opfer sexuellen Mißbrauchs gehen...ich weiß es nicht.....

Ich hab letzens seit 3 Jahren meine Mutter mal wieder zufällig am Bahnhof gesehen- ich habe sie wahnsinnig vermisst, obwohl sie jahrelang zugesehen hat....mein Herz schlug wie wild und ich wollte am liebsten auf sie zu rennen um ihr um den Hals zu fallen. Irgendwas hielt mich aber zurück. Ich hab mich in ein paar Metern Entfernung aufgestellt und ihr gewunken und sie angelächelt...sie hat mich angesehen- und wieder weg geguckt.....nichts, da war nichts außer Ablehnung in ihrem Blick und ich verstehe nicht warum? Ich habe daraufhin stundenlang gezittert und war zu nichts zu gebrauchen....

Das sind alles Dinge, die mich belasten...ich kann mich einfach nicht von meiner Vergangenheit befreien so sehr ich auch will....

Aber-ich werde mich wohl mal zumindest im Internet nach Beratungsstellen informieren...
 
Fluxo
Benutzer87151  Ibiza
  • #10
Kleine Frage -

Was würdest du dir als dein eigener bester Freund (mit all deinen Erfahrungen) raten?

...ich kann mich einfach nicht von meiner Vergangenheit befreien so sehr ich auch will....

Kenn ich sehr gut... ATM seh ich mein Leben zwar nicht als 10 von 10 Punkten an (wenn das überhaupt geht), aber so 5 von 10 Punkten - Wohnung ist da, Arbeit auch (für ´s erste..), paar Freunde... könnte schlechter sein.
 
D
Benutzer Gast
  • #11
Hallo.
Ich habe auch deine anderen Threads gelesen und kann es durchaus verstehen was du durchmachst oder durchmachen musstest.

So negativ wie Dein Titel sich auch anhört .."immer nur Rückfälle".

Du hast doch 2 Jahre lang (an Dir/mit Dir) gearbeitet, in die Zukunft geschaut, etwas geschaffen, dich mit dir und deiner Umwelt auseinander gesetzt. Das ist doch Positiv!
Ein "Rückfall" ist doch immer wieder eine Chance, ein Blick oder ein Schritt in die Zukunft!
An der arbeitest du doch auch! Du hast Erfolge, denkst an das, was noch alles vor dir liegt.
Sicher setzt du eine MAske anderen gegenüber auf. Wichtiger ist es doch, dass du in den 2 Jahren nicht DIR selber etwas vorgemacht hast, dass du realistisch bist und dich nicht selber belügst.

Als trockener Alkoholiker seit mittlerweile fast 8 Jahren mit dem Hang zu Depressionen, weiss ich, was es bedeutet, einen "Rückfall" zu haben.

Deine Wahrnehmung ist, dass du meinst, alleine zu sein, dich keiner versteht.
Dem ist aber nicht so.

Ich habe im Laufe der Jahre ein "Netzwerk" von Menschen und Freunden aufgebaut, die - als ich nicht offen genug war, mich nicht verstanden haben, wenn ich "wirres Zeugs" geschrieben habe, irgendwelche Aktionen gemacht habe die (unbewusst) einen Rückfall andeuteten.
Heute gibt mir das Sicherheit, zu wissen, das sie Signale verstehen wenns mal wieder soweit ist, dass ich meine durchzudrehen, weil irgendetwas versucht mich zu verleiten und meinen Körper versucht "auszutricksen".

Deshalb finde ich, dass du jetzt genau das Richtige tust - du schreibst - du rufst Freunde an und nimmst Dir vor, einen Arzt aufzusuchen.

Ich habe immer die Telefonnummern einer Selbsthilfegruppe, einiger guter Bekannter, dem Sorgentelefon und einer Hilfsorganistion in der Tasche.
Diese Menschen sind für DICH (mich) und viele andere da und werden auch helfen.

Ein Rückfall, egal nach welcher Zeitspanne, ist kein Weltuntergang und nichts, wofür man sich schämen muss!
Schlimmer ist es, nicht wieder aufzustehen.

Und du bist bereit dafür, du nimmst Hilfe an und möchtest, dass dir geholfen wird!
Du willst deine Zukunft gestalten und entwickelst dich toll in deiner Aufgabe/deinem Beruf.
Wenn das nicht mal alles Positiv ist!

Ich habe gelernt, dass ich , was die Rückfälle und die Zukunft anbelangt, nicht das sehen soll, was ich "hätte trinken können oder zu sehen wieviele geschlossene Flaschen auf meinem Weg in die Zukunft stehen", sondern "wieviele es nicht sind, die ich geöffnet habe.

Bezogen auf dich, kannst du stolz darauf sein, 2 Jahre ohne Rückfall verbracht zu haben. Mächtig stolz.
Und das gibt dir die Kraft, nächste Woche einen Arzt aufzusuchen und dich (wieder) einer Selbsthilfegruppe anzuschließen um das umzusetzen, was noch vor dir liegt.

Ich wünsche Dir alles Gute! Hol mal tief Luft und komme zu der Erkenntnis, dass du NIE allein bist!
 
klatschmohn
Benutzer16100  (42) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #12
Kleine Frage -

Was würdest du dir als dein eigener bester Freund (mit all deinen Erfahrungen) raten?

Mmmmm..als mein eigener bester Freund würde ich mir raten wieder eine stationäre Therapie zu machen und beruflichen Erfolg erstmal beruflichen Erfolg sein lassen..ich stand schon mal vor der Situation- als es mir in meiner Diplomphase so schlecht ging habe ich mich auch entschlossen für 3 Monate in eine Klinik zu gehen- und mein Diplom trotzdem sehr gut geschafft....aber ich kann jetzt nicht so lange krank machen glaube ich :frown:....aber wenn es meiner besten Freundin so gehen würde wie mir jetzt....würde ich ihr das raten ja....ich sollte damals auch, als ich in der psychiatrie war in eine Klinik gehen, die auf borderlinepatientinnen speziealisiert ist..habe ich aber nicht gemacht....

@donmartin...vielen Dank für deine Offenheit und deine Worte....ich glaube das Problem ist immer auch ein bißchen, dass ich ja selbst sozialpädagokik studiert hab und immer denke- meine güte, wieso kriege ich das nicht selbst hin- ich hab auch über einen langen zeitraum menschen betreut..beraten...und nicht mal schlecht...eltern vertrauen mir jeden tag ihre kinder an..so viele menschen vertrauen mir...und ich bekomme es einfach nicht gebacken..und ich frage mich, warum ich zu doof dazu bin es verdammt nochmal auf die reihe zu kriegen....rrrrrrrrr.....ich bin soooo doof.
 
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Hi!

Erstmal: Du bist nicht zu doof... Es ist schlicht etwas völlig anderes, andere Menschen einzuschätzen und zu beraten als sich selbst. Deshalb lernt auch jeder Psychologiestudent als erstes, sich nicht selbst zu analysieren und therapieren... Der Abstand um die Dinge klar zu sehen und analysieren zu können fehlt einfach. Manchmal braucht an Hilfe von aussen.

Ich würde Dir ehrlich gesagt auch eine spezialisierte Klinik empfehlen... Es bringt Nichts, das ewig vor sich herzuschieben, wenn es einem so dreckig geht. Recht Gutes habe ich bisher von der Klinik in Bad Bramstedt gehört, ist wohl die erste Anlaufstelle in Sachen Borderline. Die Klinik hat Akut-Status, da sollte es auch keine Probleme mit der KK geben, und ne Überweisung vom Hausarzt müsste ja drin sein. Bei Problemen mit der Krankenkasse etc hilft Dir da auch der Patientenservice der Klinik. Falls Du Infos dazu willst, kannst Du Dich auch gerne per PM melden.

Falls Du vor dem Schritt in die Klinik zurückschreckst (und es wär sicher der richtige), schau auf jeden Fall dass Du irgendwie professionelle Betreuung oder Beratung bekommst. Die Idee mit der Selbsthilfegruppe find ich auch gut, genauso wie der Gang zum Nervenarzt sicher nicht schlecht wäre... Es gibt ja derart viele Antidepressiva, da müsste sich auch was finden lassen was Dich nicht ganz ausknockt. :zwinker:

Kopf hoch, tu was und grab Dich nicht ein, es kommen auch wieder bessere Tage,
lg brainie
 
D
Benutzer Gast
  • #14
@donmartin...vielen Dank für deine Offenheit und deine Worte....ich glaube das Problem ist immer auch ein bißchen, dass ich ja selbst sozialpädagokik studiert hab und immer denke- meine güte, wieso kriege ich das nicht selbst hin- ich hab auch über einen langen zeitraum menschen betreut..beraten...und nicht mal schlecht...eltern vertrauen mir jeden tag ihre kinder an..so viele menschen vertrauen mir...und ich bekomme es einfach nicht gebacken..und ich frage mich, warum ich zu doof dazu bin es verdammt nochmal auf die reihe zu kriegen....rrrrrrrrr.....ich bin soooo doof.

Hallo, ich habe dich auch nicht für "doof" gehalten, oder meinte, dass du du vll etwas nicht auf die Reihe bekommst. "Gewählter" irgendwie kann ich mich nicht ausdrücken...;-)

Mit dem Bildungsstand oder mit dem "Wissen" wie es um einen steht, dass man "Dummheiten" macht hat das alles nix zu tun.

Das fatale ist ja gerade, auch bei meiner Sucht, dass ich weiss, was ich da mache. Ich bin mir bewusst, was für Auswirkungen das hat....und trotzdem...
Ich habe vom Akademiker bis zum Vorstand und Müllmann viele Menschen kennenlernen dürfen, die die selben Probleme haben/hatten.
Aber alle haben eines gemeinsam und das trifft auf dich auch zu.
Sie wollen sich helfen lassen und nehmen Hilfe an.

Die Offenheit gehört dazu. Denn was nutzt es, wenn ich nicht bei mir selber anfange, mir selber ehrlich gegenüber bin....?
Belogen und BEtrogen habe ich mich und Andere genug. Auch wenn einiges auf deinem Weg auf der Strecke bleiben wird, wichtig ist nur dass man an sich glaubt an sich denkt und nochmal an sich....;-) Hört sich egoistisch an, aber ist so.

Mach dir keine Gedanken darüber, dass du es besser wissen müsstest.
Die schlauesten Köpfe machen die größten Dummheiten.
"Doof" und Dumm sind die , die auf Menschen, die Fehler haben oder Krank sind,
mit dem Finger zeigen anstatt sich an die eigene Nase zu packen und bei sich anzufangen, die Intolerant und Ignorant durchs Leben laufen und (Warn)Signale ihrer Mitmenschen, denen es schlecht geht, missachten oder noch "einen draufgießen".....!

Du bist, wenn ich das so aus der Ferne sagen kann/darf, doch ein aussergewöhnlicher Mensch, nimm das Vertrauen entgegen und nutze es für Dich!
Das ist Dein Verdienst, ziehe positives daraus.
Dieses Vertrauen, was die Menschen in dich haben, hast du ja nicht aus der Tasche gezogen. Die 2 Jahre ohne dich selbst zu Verletzen sind keine Kinderspiel.
Alle Achtung!

Du bist es dir wert, oder..?......;-))
Ne, doof bist du weiss Gott nicht.....

Schönes Wochenende!
 
klatschmohn
Benutzer16100  (42) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #15
Oh nein da hast du was falsch verstanden......ich hatte nicht den Eindruck, dass du mich für doof hälst..ganz und gar nicht. Ich halte mich für doof.Ich halte mich für einen recht reflektierten Mensch- eigentlich. Ich denke und denke..und drehe mich im Kreis....

@brainie: Ich halte eine stationäre Therapie auch für wertvoll ja...das Problem ist aber, dass ich grad nicht so lange krank machen kann und will..ich müsste mich wieder völlig da hinein begeben..in diese Welt..und ich weiß, dass es mir dann eine zeitlang sehr schlecht gehen wird. Meine Chefin und meine Arbeoitskollegen halten sehr viel von mir- ich hab mir das aufgebaut und ich mag das nicht kaputt machen...gut ich kann mich verletzen wo es keiner sieht.....aber das ist alles nicht das ziel und ich hab grad keine idee wie ich das alles unter einen Hut bekommen soll. Meine HA weiß zwar, dass ich in ambulanter behandlung war aber nicht warum. Ich halte sie auch nicht für sehr kompetent.....ich hab grad einfach keine Kraft mehr aber auch noch nicht genug leidensdruck um wirklich alles afzugeben.... :frown:.....
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #16
@brainie: Ich halte eine stationäre Therapie auch für wertvoll ja...das Problem ist aber, dass ich grad nicht so lange krank machen kann und will..ich müsste mich wieder völlig da hinein begeben..in diese Welt..und ich weiß, dass es mir dann eine zeitlang sehr schlecht gehen wird.[/QUOTE]
Stimmt... In der Regel geht man da von 3 Monaten Aufenthalt aus, soweit ich weiss... und das ist sicher keine leichte Zeit. Aber es hilft wohl enorm. Es ist halt die Frage, wie schlecht es Dir gerade geht... Wenn Du das Gefühl hast in nem Loch zu stecken und da alleine nicht mehr rauszukommen, kann ich Dir nur dringend raten, den Schritt zu gehen. Sonst schlägt sich das ja auch irgendwann bei der Arbeit nieder, damit wäre keinem geholfen... Und ganz in ne Depression solltest Du nicht abrutschen.
Meine Chefin und meine Arbeoitskollegen halten sehr viel von mir- ich hab mir das aufgebaut und ich mag das nicht kaputt machen...gut ich kann mich verletzen wo es keiner sieht.....aber das ist alles nicht das ziel und ich hab grad keine idee wie ich das alles unter einen Hut bekommen soll.
Wenn Klinik jetzt sofort keine Option ist, würd ich mir an Deiner Stelle wie gesagt auf jeden Fall Antidepressiva verschreiben lassen und schauen dass ich zumindest ne Borderline-Selbsthilfegruppe oder so etwas finde... oder wenn möglich doch sowas wie ne therapeutische Betreuung... Warum hast Du die Therapie denn abgebrochen, enn ich fragen darf? Ansonsten das übliche blabla, schau nach "positive Activities", irgendwas was Du für Dich tun kannst, bei dem es Dir gut geht... Mach nicht den Fehler und renn und grübel nur noch. Ansonsten gibt's wohl auch ein paar ganz gute "Selbsthilfe"-Bücher zum Thema Borderline und DBT, aber das ist denk ich mehr Ergänzung als die Lösung an sich... Ws kennst Du Dich da auch besser aus als ich. :zwinker:
Meine HA weiß zwar, dass ich in ambulanter behandlung war aber nicht warum. Ich halte sie auch nicht für sehr kompetent.....ich hab grad einfach keine Kraft mehr aber auch noch nicht genug leidensdruck um wirklich alles afzugeben.... :frown:.....
Hausärzte sind da meistens nicht sonderlich bewandert... So oder so würde ich den eventuellen Gang in die Klinik aber nicht als "alles aufgeben" einstufen... Ich kann mir nicht vorstellen dass Du dadurch alles verlierst, was Du Dir aufgebaut hast. Klar wären 3 Monate krank kein Klacks, aber wenn Du gut bist in dem was Du tust (und den Eindruck habe ich) kannst Du auch sicher wieder zurückkehren und weitermachen... Den Job vor die eigene Gesundheit zu stellen fände ich grundsätzlich falsch. Wie schon gesagt: Wenn's Dir dauerhaft schlecht geht, wird auch deine Leistung leiden. Wenn's Dir nach nem Klinikaufenthalt besser geht haben glaube ich alle mehr davon, als wenn Du Dich nur durchquälst, obwohl Du nicht mehr kannst.

Wirklich einschätzen und entscheiden wo dieser Punkt ist, an dem man den Schritt in die Klinik macht, kannst nur Du... Mach's aber bitte bevor Du ganz am Boden bist.

Lg & alles Gute,
Brainie
 
klatschmohn
Benutzer16100  (42) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #17
Ich habe meine Therapie damals abgebrochen, weil sie langsam zuende ging- ich hatte noch knapp 20 stunden und es ging langsam aber sicher darum, die abschiedsphase zu gestalten. Und genau da lag das Problem. Jetzt kommt das vielleicht alberne- aber ich habe es nicht geschafft diese zu gestalten, ich hatte das Gefühl, meine Therapeutin wollte mich nicht mehr haben und habe mich genau wie von meiner Mutter total abgelehnt gefühlt- die logische Erklärung, dass das eine finanzielle Frage ist und die Krankenkasse das sagen hat ist in mein Unterbewusstsein leider nicht vorgedrungen. ich hab mich einfach nur mal wieder verdrängt und nicht gemocht gefühlt...jegliche Vernunft war einfach weg.

Und so bin ich nicht mehr hin gegangen und ich muss nun noch ein Jahr warten bis die Krankenkasse wieder eine ambulante Therapie bezahlt......meine Therapeutin hatte mir aber schon zuletzt gesagt, dass das ganz sicher nicht meine letzte Therapie war- sie empfahl mir damals noch eine längere Psychoanalyse zu machen. Das Problem ist auch, dass ich in der Zeit mit ihr nur immer über meine Mutter und meinen Vater geredet hab- das eigentliche Problem des sexuellen Mißbrauchs blieb gänzlich unberührt.....

Ich fühle mich irgendwie grad wie in einem Zug der den Berg runter rast...und ich hab das gefühl mich entscheiden zu müssen zwischen an mir arbeiten....und am erfolg arbeiten...wobei das eine ohne das andere schon bald nicht mehr gehen wird....
 
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #18
Ich habe meine Therapie damals abgebrochen, weil sie langsam zuende ging- ich hatte noch knapp 20 stunden und es ging langsam aber sicher darum, die abschiedsphase zu gestalten. Und genau da lag das Problem. Jetzt kommt das vielleicht alberne- aber ich habe es nicht geschafft diese zu gestalten, ich hatte das Gefühl, meine Therapeutin wollte mich nicht mehr haben und habe mich genau wie von meiner Mutter total abgelehnt gefühlt- die logische Erklärung, dass das eine finanzielle Frage ist und die Krankenkasse das sagen hat ist in mein Unterbewusstsein leider nicht vorgedrungen. ich hab mich einfach nur mal wieder verdrängt und nicht gemocht gefühlt...jegliche Vernunft war einfach weg.
Okay, das kann ich nachvollziehen, so albern is das nicht... Passt ja auch sehr gut zur Diagnose. Es ist eh krass, wie Krankenkassen mit solchen Fällen umspringen... :kopfschüttel:

Und so bin ich nicht mehr hin gegangen und ich muss nun noch ein Jahr warten bis die Krankenkasse wieder eine ambulante Therapie bezahlt......meine Therapeutin hatte mir aber schon zuletzt gesagt, dass das ganz sicher nicht meine letzte Therapie war- sie empfahl mir damals noch eine längere Psychoanalyse zu machen. Das Problem ist auch, dass ich in der Zeit mit ihr nur immer über meine Mutter und meinen Vater geredet hab- das eigentliche Problem des sexuellen Mißbrauchs blieb gänzlich unberührt.....
Hm... da musst Du wohl so oder so nochmal ran... Und das echt am besten in gesichertem Klinikumfeld. Sowas geht dann doch sehr an die Substanz. Ob ne längere Psychoanalyse wirklich weiterhilft weiss ich nicht. Ich denk immer Verhaltenstherapie/DBT sind in dem Bereich sinnvoller, aber ich bin ja auch kein Profi. :zwinker: Die Borderliner die ich kenne sind der Meinung, dass dieser Therapie-Ansatz Ihnen am meisten geholfen hat. Es geht darum zu lernen mit der Erkrankung gut umgehen und leben zu können.

Ich fühle mich irgendwie grad wie in einem Zug der den Berg runter rast...und ich hab das gefühl mich entscheiden zu müssen zwischen an mir arbeiten....und am erfolg arbeiten...wobei das eine ohne das andere schon bald nicht mehr gehen wird....
Da sagst Du was sehr Richtiges im letzten Satz... Irgendwo gehören die beiden Felder zusammen. Ich denke es ist klar, dass Du nochmal eine Therapie angehen solltest und die große Frage ist: Wann ist der "passende" Zeitpunkt? Mit der Arbeit passt's ja normal nie... Ich würde eher versuchen früher dran zu gehen als später. Versuch Dir bewusst zu machen dass das keine Entweder/Oder Entscheidung ist, sondern dass beides zusammengehört. Und das was Du bisher geleistet, gelernt und Dir aufgebaut hast geht nicht Alles verloren, wenn Du Dir jetzt die Zeit nimmst, Dich um dich zu kümmern. Das Ziel ist doch am Ende das gleiche: glücklich leben und erfolgreich arbeiten können. Auch wenn's Dir grade beschissen geht, es ist nicht Alles weg, was gut war. Es wird auch nicht alles weggehen.

Fühl Dich mal kurz gedrückt, ich wünsch Dir ganz viel Kraft,
brainie
 
S
Benutzer48673  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #19
Hey Klatschmohn.
Wenn ich mich nicht irre, ist es möglich durch einen Wechsel der Therapieform
(also z.B. von tiefenpsychologisch auf verhaltenstherapeutisch) die Sperre zu
umgehen. Das bedeutet dann natürlich auch, dass du dir einen neuen Therapeuten
suchen musst, aber das ist ja sowieso Thema...
Hast du dich darüber schonmal informiert? Frage mal bei deiner Krankenkasse an und
wage wirklich mal den gang zum Psychiater oder einer Seelsorger-Einrichtung. Es gibt
z.B. auch in allen Städten eine psychiatrische Institutionsambulanz, wo man auch
regelmäßige (wenn auch kurze und in größeren zeitlichen Abständen, als beim
Psychologen) Gesprächstermine bekommen kann.
Lass dich doch da mal fachkompetent beraten.

Du kannst – und solltest! – wirklich etwas unternehmen.
Pass auf dich auf!

*gwen*
 
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren