
Benutzer42813 (42)
Beiträge füllen Bücher
- #1
Ist mein Temperament mit mir durchgegangen? Oder hatte diese Beziehung von Anfang an keinen Sinn? Oder...
Ich stehe hilflos vor einem Scherbenhaufen und frage mich, wie es so weit kommen konnte. Wie dieser sympathische, empathische, gutaussehende Mann, mit dem ich doch zusammen bin, den ich doch liebe und der mich doch liebt - wie wir so plötzlich durch so eine riesengroße Wand voneinander getrennt sein können...
Vorgeschichte: Wir sind seit zwei Monaten zusammen. Fernbeziehung. Ist sowieso nie was Gutes.
Letztes WE, vor Weihnachten, war ich unten bei ihm und seiner Familie - damit ich die mal kennenlerne, weil er da sowieso runter fahren und ein paar alte Freunde mal wieder treffen wollte. Es war eine ziemliche Katastrophe. Seine Mutter ist immer noch nur "Hausfrau und Mutter", und diesen Typ Frau habe ich normalerweise gefressen - dazu ist bei ihm zu Hause so eine unerträglich unharmonische Stimmung zwischen seinen Eltern, dass ein Gefühl von "Willkommen sein" gar nicht erst aufkam. Er hat mich nicht davor gewarnt, mir nur erzählt, was für ein toller Mensch seine "Übermutter" doch ist - so dass ich mein Entsetzen, dass ein gesunder, erwachsener Mensch sich dauerhaft von einem ungeliebten Mann aushalten lässt und dann auch noch ständige Hektik wegen Staubflocken im Haushalt verbreitet, nur schwer unterdrücken konnte. Wenn ich gewarnt gewesen wäre, hätte ich mich darauf vorbereiten und mir einige Gesprächsthemen überlegen können.
Im STich gelassen fühlte ich mich also - und konnte nicht mit ihm über dieses kleinere Problem reden, weil wir wegen der ständigen Beanspruchung durch eben diese Mutter. Dann wurde ich krank - Nierenentzündung, schmerzhaft, weil wir eine Nacht draußen im Auto übernahctet hatten, nach dem Mittwinterfeuer -
- edit - hey, der sollte noch gar nicht on gehen, der Text ist noch nicht fertig!
also, als ich krank wurde - weil er nur eine Decke im Auto mithatte und mir die ständig geklaut hatte! - ließ er mich alleine im Bett liegen, während ich Schmerzen hatte, und meinte hinterher am Telefon sogar noch, dass er nicht so gut damit umgehen kann, wenn Menschen "schwächeln" - wenn er krank ist, dann gibt er sich so doll wie möglich Mühe, trotzdem weiter zu machen. Begriff er denn gar nicht, dass ich im Haus seiner Familie nicht wusste, was ich hätte tun können? Wenn ich arbeiten muss, quäle ich mich sowieso hoch - aber wenn eh alles um mich herum komisch ist?
***
Na ja, Sylvester kommt er für ein paar Tage zu mir, dachte ich. Da können wir reden. Da können wir wieder zueinander finden - in meiner Wohnung, nicht dem staub- und keimfreien Haus seiner Mutter. Dann kann er mich auch mal wieder so erleben, wie er mich kennengelernt hat, im Kreis meiner Freunde, die alle wie ich ein bisschen verrückt sind. Dann können wir zusammen Gitarre spielen, ich ihn massieren und er mir aus der Edda vorlesen oder so. Manche Gespräche führt man besser, wenn man beieinander ist.
Stattdessen kam am Telefon die Nachricht, dass er Sylvester mit einem Kumpel verbringen wird, der ihn gefragt hat. Ein Kumpel, auf den er eigentlich keine Lust hat, aber der sonst alleine ist. Der zwar die Möglichkeit hätte, sich einer anderen Gruppe anzuschließen, aber auf diese andere Gruppe keine Lust hat, sondern auf meinen Freund - der sich dadurch jetzt verpflichtet fühlt. Scheiße, denke ich mir, ich hatte mich darauf gefreut, Sylvester mit ihm da zu sein. Und dann kam der Hammer: dass er auch die Tage danach nicht kommen kann, weil seine Familie am Freitag ein Familienfoto machen will. Ein Foto, dass vorher nichts wurde, weil sein Bruder sich an dem ursprünglichen Termin anderswo verabredet hatte.
Ein drittes Mal ließ er mich im Stich, so empfand ich es. Ich versuchte, ihm das am Telefon zu sagen. Versuchte, zu sagen, dass ich deswegen traurig war und mir wenigstens Trost wünschte - aber von ihm kamen nur Rechtfertigungen, und schließlich musste ich gestern abend los, wir sagten, wir würden später in der Nacht noch mal telefonieren. Haben wir.
Es kam kein "Es tut mir leid", kein Trösten. Nur ein "Ich habe mit mir gerungen und dies und das und habe jetzt diese Entscheidung getroffen und ein Mann steht zu seinen Entscheidungen, ich möchte mich nicht ständig hin und her pushen lassen."
"Wenn du nicht mal Verständnis dafür hast, dass es mir mit deiner Entscheidung scheiße geht und ich mich deshalb verraten und im Stich gelassen fühle, dann sehe ich uns beide ehrlich gesagt nicht mehr als Paar", sagte ich traurig und schockiert.
"Oh Gott, mein Kopf ist jetzt völlig leer... Ich steig überhaupt nicht mehr durch, ich muss das alles erst mal für mich selbst ordnen. Ich ruf dich an, ja? Wenn ich so weit bin..."
"Ich liebe dich... Aber ich betrachte uns jetzt nicht mehr als Paar, ehrlich gesagt! Ich habe doch auch Gefühle, die wertvoll sind!"
"Ich liebe dich auch!"
***
Warum habe ich das nur gesagt? Ich habe vorhin noch mal versucht, ihn anzurufen, mich für meine übermüdeten Worte vielleicht zu entschuldigen - er geht nicht dran. Ich stehe irgendwie gerade unter Schock. Was soll ich jetzt nur tun? Was habe ich falsch gemacht?
Ich stehe hilflos vor einem Scherbenhaufen und frage mich, wie es so weit kommen konnte. Wie dieser sympathische, empathische, gutaussehende Mann, mit dem ich doch zusammen bin, den ich doch liebe und der mich doch liebt - wie wir so plötzlich durch so eine riesengroße Wand voneinander getrennt sein können...
Vorgeschichte: Wir sind seit zwei Monaten zusammen. Fernbeziehung. Ist sowieso nie was Gutes.
Letztes WE, vor Weihnachten, war ich unten bei ihm und seiner Familie - damit ich die mal kennenlerne, weil er da sowieso runter fahren und ein paar alte Freunde mal wieder treffen wollte. Es war eine ziemliche Katastrophe. Seine Mutter ist immer noch nur "Hausfrau und Mutter", und diesen Typ Frau habe ich normalerweise gefressen - dazu ist bei ihm zu Hause so eine unerträglich unharmonische Stimmung zwischen seinen Eltern, dass ein Gefühl von "Willkommen sein" gar nicht erst aufkam. Er hat mich nicht davor gewarnt, mir nur erzählt, was für ein toller Mensch seine "Übermutter" doch ist - so dass ich mein Entsetzen, dass ein gesunder, erwachsener Mensch sich dauerhaft von einem ungeliebten Mann aushalten lässt und dann auch noch ständige Hektik wegen Staubflocken im Haushalt verbreitet, nur schwer unterdrücken konnte. Wenn ich gewarnt gewesen wäre, hätte ich mich darauf vorbereiten und mir einige Gesprächsthemen überlegen können.
Im STich gelassen fühlte ich mich also - und konnte nicht mit ihm über dieses kleinere Problem reden, weil wir wegen der ständigen Beanspruchung durch eben diese Mutter. Dann wurde ich krank - Nierenentzündung, schmerzhaft, weil wir eine Nacht draußen im Auto übernahctet hatten, nach dem Mittwinterfeuer -
- edit - hey, der sollte noch gar nicht on gehen, der Text ist noch nicht fertig!
also, als ich krank wurde - weil er nur eine Decke im Auto mithatte und mir die ständig geklaut hatte! - ließ er mich alleine im Bett liegen, während ich Schmerzen hatte, und meinte hinterher am Telefon sogar noch, dass er nicht so gut damit umgehen kann, wenn Menschen "schwächeln" - wenn er krank ist, dann gibt er sich so doll wie möglich Mühe, trotzdem weiter zu machen. Begriff er denn gar nicht, dass ich im Haus seiner Familie nicht wusste, was ich hätte tun können? Wenn ich arbeiten muss, quäle ich mich sowieso hoch - aber wenn eh alles um mich herum komisch ist?
***
Na ja, Sylvester kommt er für ein paar Tage zu mir, dachte ich. Da können wir reden. Da können wir wieder zueinander finden - in meiner Wohnung, nicht dem staub- und keimfreien Haus seiner Mutter. Dann kann er mich auch mal wieder so erleben, wie er mich kennengelernt hat, im Kreis meiner Freunde, die alle wie ich ein bisschen verrückt sind. Dann können wir zusammen Gitarre spielen, ich ihn massieren und er mir aus der Edda vorlesen oder so. Manche Gespräche führt man besser, wenn man beieinander ist.
Stattdessen kam am Telefon die Nachricht, dass er Sylvester mit einem Kumpel verbringen wird, der ihn gefragt hat. Ein Kumpel, auf den er eigentlich keine Lust hat, aber der sonst alleine ist. Der zwar die Möglichkeit hätte, sich einer anderen Gruppe anzuschließen, aber auf diese andere Gruppe keine Lust hat, sondern auf meinen Freund - der sich dadurch jetzt verpflichtet fühlt. Scheiße, denke ich mir, ich hatte mich darauf gefreut, Sylvester mit ihm da zu sein. Und dann kam der Hammer: dass er auch die Tage danach nicht kommen kann, weil seine Familie am Freitag ein Familienfoto machen will. Ein Foto, dass vorher nichts wurde, weil sein Bruder sich an dem ursprünglichen Termin anderswo verabredet hatte.
Ein drittes Mal ließ er mich im Stich, so empfand ich es. Ich versuchte, ihm das am Telefon zu sagen. Versuchte, zu sagen, dass ich deswegen traurig war und mir wenigstens Trost wünschte - aber von ihm kamen nur Rechtfertigungen, und schließlich musste ich gestern abend los, wir sagten, wir würden später in der Nacht noch mal telefonieren. Haben wir.
Es kam kein "Es tut mir leid", kein Trösten. Nur ein "Ich habe mit mir gerungen und dies und das und habe jetzt diese Entscheidung getroffen und ein Mann steht zu seinen Entscheidungen, ich möchte mich nicht ständig hin und her pushen lassen."
"Wenn du nicht mal Verständnis dafür hast, dass es mir mit deiner Entscheidung scheiße geht und ich mich deshalb verraten und im Stich gelassen fühle, dann sehe ich uns beide ehrlich gesagt nicht mehr als Paar", sagte ich traurig und schockiert.
"Oh Gott, mein Kopf ist jetzt völlig leer... Ich steig überhaupt nicht mehr durch, ich muss das alles erst mal für mich selbst ordnen. Ich ruf dich an, ja? Wenn ich so weit bin..."
"Ich liebe dich... Aber ich betrachte uns jetzt nicht mehr als Paar, ehrlich gesagt! Ich habe doch auch Gefühle, die wertvoll sind!"
"Ich liebe dich auch!"
***
Warum habe ich das nur gesagt? Ich habe vorhin noch mal versucht, ihn anzurufen, mich für meine übermüdeten Worte vielleicht zu entschuldigen - er geht nicht dran. Ich stehe irgendwie gerade unter Schock. Was soll ich jetzt nur tun? Was habe ich falsch gemacht?