neuer Mann und ich fühle mich zerrissen...

[Benutzer102417 (38)]

Hallo ihr Lieben,

seit ungefähr einem halben Jahr bin (?) ich Single. Ich war immer der Typ Frau der gerne schnell das ganze Herz in etwas Neues geworfen hat und so war es auch in der letzten Beziehung. Mein Ex und ich sind innerhalb kürzester Zeit von Null auf Hundert gegangen, zusammen gezogen etc... und das war auch eine wunderschöne Zeit, die auch stark von ihm aus ging. Ich habe ihn zum Mittelpunkt meines Lebens erhoben bis... er mich plötzlich eiskalt fallen ließ und ich nur noch Beschäftigungsmöglichkeit zweiter, dritter Wahl war. Ich habe sehr darunter gelitten immer so um seine Aufmerksamkeit kämpfen zu müssen und wirklich ständig von ihm verletzt und versetzt zu werden, unwichtig zu sein, nie zu genügen, nicht gut genug zu sein... zum ganz großen Knall kam es schließlich, als er eine Affaire mit meiner Freundin eingegangen ist.
Unter dieser Trennung habe ich anfangs furchtbar gelitten und wusste nicht, wie ich das durchstehen soll. Aber heute geht es mir (eigentlich) gut. Es interessiert mich nicht mehr was er macht. Es berührt mich nicht, wenn ich ihn mit meiner "Freundin" sehe und es gibt nichts was es noch zu sagen gäbe...

Aktuell bin ich dabei eine neue Beziehung einzugehen. Ich kenne ihn schon seit Anfang des Jahres und bemerkte damals schon diesen Funken zwischen uns, aber ich war vergeben. Auch nach der Trennung bekam es erstmal keiner von uns hin so richtig auf den anderen zu zugehen. Bis jetzt! Jetzt haben wir es hingekriegt und ich finde ihn einfach nur toll!!

Das Problem nun:
seit ich weiß, dass er auch mehr als nur eine platonische Freundschaft will, plagen mich regelrecht Fluchtgedanken... ich bin zerfressen von Zweifeln. Was wenn er genau so ist wie mein Ex? Was wenn ich genauso wieder leiden muss? Wenn ich ihm genauso unwichtig bin? Wenn ich mein Herz ganz für ihn öffne und er mich dann auch fallen lässt?
Obwohl wir gesagt haben, wir lassen es langsam angehen plagen mich ständig diese Ängste: Warum meldet er sich jetzt nicht? Warum nimmt er mich jetzt nicht in den Arm? Gehe ich ihm auf die Nerven, wenn ich mich jetzt melde?
Hinzu kommt, dass er sehr lange keine Beziehung mehr hatte und sein Singleleben sehr gewohnt ist.
Es ist, als müsste ich mir selbst verbieten mich ganz für ihn zu öffnen, damit es nicht schlimm ist, wenn er mich fallen lässt.
Gleichzeitig weiß ich aber, dass ich immer das Risiko eingehen muss mich verletzlich zu machen, wenn ich lieben und geliebt werden will. Und das will ich doch...

 

[Benutzer102417 (38)]

keiner einen Rat für mich?

 

[Benutzer86276 (36)]

warum erzählst du ihm nicht von deinen Ängsten, er wird doch sicher auch mitbekommen haben, wie schlecht es dir ging nach der Trennung, wenn du ihn schon seit anfang des Jahres kennst

 

[Benutzer120764 (30)]

Ich würde ihn auch von deinen Ängsten erzählen. Damit er weis wie es dir eigendlich geht.
Und ich würde den Schritt wagen und wirklich mit ihm eine ernsthafte Beziehung versuchen. Versuche deine Ängste irgendwie zu überwinden und vielleicht kann dir dein Freund dabei helfen.
Vergleiche nicht deinen Ex mit deinem jetztigen Freund. Es sind nicht alle Männer gleich. Jeder hat so seine Eigenschaften und Eigenheiten aber das bedeutet nicht das dein neuer Freund so ist wie dein Alter.
Und natürlich besteht die Gefahr das du verletzt wirst, aber es kann auch eine wunderschöne Beziehung daraus werden.

Also mein Tipp: Rede mit deinem Freund über deine Ängste und wage eine neue Beziehung mit ihm. Zweifle nicht an ihm oder seinen Gefühlen. Genieße einfach die Momente mit ihm.

 

[Benutzer95608]

Gleichzeitig weiß ich aber, dass ich immer das Risiko eingehen muss mich verletzlich zu machen, wenn ich lieben und geliebt werden will. Und das will ich doch...

Genau so und nicht anders siehts aus.

Ich finde, dass vergangene schlechte Erfahrungen eine neue Partnerschaft nicht "anrühren" sollten.
Sicher kann man erwähnen, was man erlebt hat und wie traurig man war - doch kein Gespräch der Welt bewahrt Dich oder den anderen vor einer schlechten Erfahrung, die sich weder voraussagen lässt - noch lässt sich planen, das Erlebtes nie wieder passiert.

Von daher in die Zukunft vertrauen, aber vernünftiger handeln. Also nicht so schnell zusammen ziehen, keine gemeinsame finanzielle Verpflichtungen eingehen, nicht zu viele Kompromisse schließen, sofort über ungute Gefühle und Probleme reden, sich nicht zu sehr auf den Partner zu fixieren, sondern auch ein Stück weit unabhängig bleiben.

So merkst Du Stück für Stück, ob dieser Mann auch wirklich der richtige ist - oder eben nicht ... auf Bauchgefühle hören und auch wirklich danach handeln - also nicht zurückstecken und hoffen ...

Wenn dieser Mann nicht passt, dann passt eben der nächste.
Gib Dich nie mit halben Sachen zufrieden - nur ein Mann der Dich glücklich machen möchte, ist der richtige.
Alle anderen Verhältnisse führen zu: nichts und machen Dich traurig.

 

[Benutzer96776]

Das Problem nun:
seit ich weiß, dass er auch mehr als nur eine platonische Freundschaft will, plagen mich regelrecht Fluchtgedanken... ich bin zerfressen von Zweifeln. Was wenn er genau so ist wie mein Ex? Was wenn ich genauso wieder leiden muss? Wenn ich ihm genauso unwichtig bin? Wenn ich mein Herz ganz für ihn öffne und er mich dann auch fallen lässt?
Obwohl wir gesagt haben, wir lassen es langsam angehen plagen mich ständig diese Ängste: Warum meldet er sich jetzt nicht? Warum nimmt er mich jetzt nicht in den Arm? Gehe ich ihm auf die Nerven, wenn ich mich jetzt melde?
Hinzu kommt, dass er sehr lange keine Beziehung mehr hatte und sein Singleleben sehr gewohnt ist.
Es ist, als müsste ich mir selbst verbieten mich ganz für ihn zu öffnen, damit es nicht schlimm ist, wenn er mich fallen lässt.

Damit bist du nicht allein, vielen geht es so (vorallem) nach einer Enttäuschung) aber irgendwann muss man wieder lernen zu lieben und zu vertrauen wenn man nicht alleine bleiben will und seine Bedenken über Bord werfen. Es sind eben nicht alle so wie der Ex und das musst du dir verinnerlichen.

Du hast dir deine Antwort eigentlich ja bereits selbst gegeben

Gleichzeitig weiß ich aber, dass ich immer das Risiko eingehen muss mich verletzlich zu machen, wenn ich lieben und geliebt werden will. Und das will ich doch...

Genau das ist der Punkt! Alles was man tun kann ist hoffen, dass sowas nicht nochmal passiert und alles gut wird und vorsichtig zu sein (aber auch nicht zu übervorsichtig weil das auch verkehrt ist) oder besser gesagt das Ganze langsam anzugehen.
Ich finde ihr seid wirklich auf einem sehr guten Weg. Versuch doch mal deinen Kopf etwas auszuschalten und nicht so viel darüber nachzudenken.

 

[Benutzer98976]

Gib Dir Zeit.
Sprich: Setz Dich nicht unter Druck, jetzt keine Angst haben zu dürfen. Du hast eben schlechte Erfahrungen gesammelt die auch nicht allzu lange her sind, also gib Dir Zeit, umzulernen. Ich kenne solche Ängste auch und bin gut damit gefahren, dass meinem Partner hin und wieder mitzuteilen "Ich hab grad Angst, dass Du mich nicht mehr magst. Dabei weiß ich doch, dass Du mich magst." woraufhin er verständnisvoll mit einem "Ich mag Dich nicht nur, ich finde Dich ganz toll und wunderbar" reagiert. Solche Reaktionen behalte ich mir im Gedächtnis und erinnere mich gern gezielt wieder daran, wenn ich wieder unsicher sein sollte. Zumal ich mir in solchen Momenten auch gern etwas Zeit nehme, durchschnaufe und mich frage "Wie könnte ich mich wohler und weniger ängstlich fühlen?" und "Welchen Grund gibt es für meine Befürchtungen?". Kann ja gut sein, dass Dein junger Herr Dir Anlass zu Befürchtungen bietet - kann aber auch sein, dass Du in diesem Moment erkennst, dass er das nicht tut.
Eventuell würde es Dir helfen, Dir vorzunehmen, jetzt erst einmal mindestens ein Jahr (oder zwei) nicht zusammen zu ziehen und weiterhin regelmäßig Deinen Freundeskreis zu pflegen - so kannst Du langsam Vertrauen aufbauen. Zumal ich es langfristig ohnehin für besser halte, wenn man auch neben der Beziehung andere Interessen pflegt und Kontakt zu anderen Menschen hat. Das hält nicht nur Dich selbst frisch und glücklicher, sondern auch die Beziehung interessanter. Es kann gut sein, dass Dein Ex sich von eurer Beziehung erdrückt fühlte, weil es so wenig anderes für Dich gab. Natürlich war seine Reaktion darauf nicht in Ordnung, denn er hätte auch mit Dir darüber sprechen und Dich anregen können, Deine Kontakte nach außen wieder zu verstärken, statt Dich durch diese schmerzliche Erfahrung des Fallenlassens und Betruges gehen zu lassen. Nur erfordert das eine gewisse Selbstreflektion und Reife, die leider viele nicht haben.
Was aber nun Deine derzeitige Beziehung angeht: Es ist nichts Schlimmes, wenn Du Dich nach dieser Erfahrung nicht gleich wieder derart intensiv darauf einlassen kannst und willst. Gönne Dir das und sieh es nicht als negativ an. Denn die Beziehung kann dennoch sehr intensiv und schön werden, das wird nicht allein durch das Tempo bestimmt. Viel mehr aber durch das Vertrauen in den Partner und in die Beständigkeit der Partnerschaft. Sei also rücksichtsvoll mit Dir selbst und lass es auf Dich zukommen. Du machst das schon.

 

[Benutzer102417 (38)]

Mein Ex hat mich oft nieder gemacht, mir das Gefühl gegeben nicht gut genug (nicht liebenswert?) zu sein (dabei war das Gegenteil der Fall). Er hat mich sehr oft versetzt und mich stundenlang auf nichts warten lassen...
An sich habe ich kein Problem damit es zu wagen eine neue Beziehung einzugehen. Nur lebe ich in Angst, dass er es vlt nicht ernst meinen könnte oder es sich plötzlich anders überlegen könnte. Ich mache aus jeder Mücke gleich so einen Elefanten. Er meldet sich nicht sofort? Oh Gott bestimmt will er nichts mehr mit mir zu tun haben...
Gestern hat er unser Date abgesagt, weil es ihm nicht gut ging. Und das ist ja echt ok, nur steigt bei mir dann direkt die Panik auf, dass er mich nicht mehr will oder ich wieder nur 2. Wahl bin etc... ich deute jede blöde bedeutungslose Kleinigkeit so, dass er bestimmt nix mehr mit mir zu tun haben will. Ich weiß selbst, dass das völlig bescheuert ist!! Ich tu mir aber schwer diese akute Blödheit einfach mal loszulassen.

 

[Benutzer123421 (34)]

Du redest die ganze Zeit dir selber dieses negative Zeug ein! Erzähl dir selber die guten Seiten oder das wie du es sagst auch einfach nicht schlimm ist mal abzusagen!
In der Not könntest du es auch ihm erzählen, damit er weiß wo drauf er sich einlässt.

 

[Benutzer102417 (38)]

Ich habe heute viel nachgedacht.
Es ist gut, dass er in mein Leben gekommen ist. Seine Existenz hält mir so gnadenlos den Spiegel vor. Er legt meine Ängste und meine negativen Muster offen von denen ich selbst nichts wusste. Jetzt weiß ich, dass sie da ist, die Angst. Vielleicht kann ich sie so jetzt einfach loslassen.
Ich versuche jetzt jedenfalls mich fallen zu lassen und meine Stimmung aufzuhellen.
Gibt es denn was Schöneres als diesen Moment, pünktlich zum Fest der Liebe, in dem es Funken schlägt zwischen mir und diesem tollen Mann, nach einem Jahr voller Liebeskummer? Es wird Zeit loszulassen und zu genießen.