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Motivation für Ausbildung komplett weg (wieder...) -> Burnout?

N
Benutzer173372  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich bin jetzt schon 27 Jahre, komme aus Bayern und bin zurzeit in einer Ausbildung zum Vermessungstechniker. Das ist mittlerweile meine dritte angefangene Ausbildung, und obwohl ich mir am Anfang vorgenommen habe, es unbedingt durchzuziehen, fällt es mir nun gerade wirklich wieder sehr schwer.

Meine 1. Ausbildung war schon lange her, ich glaube es waren jetzt 9 Jahre. Da ging ich in eine Informatikerschule für ein halbes Jahr und aufgrund von psychischen Problemen und familiären Sachen, die damals vorgefallen sind, fiel ich in mein erstes großes Depressionsloch. Mich hat einfach nicht mehr in dieser Schule interessiert, ich wollte einfach nur noch weg von da und Zeit für mich selbst haben. Darum habe ich diese abgebrochen und bin in eine psychosomatische Klinik gegangen um dort eine stationäre Therapie zu machen. Danach ging es mir auch lange Zeit wieder besser und ich habe für ca. 1 Jahr in einem Restaurant gearbeitet.

Dann habe ich mein Fachabitur nachgeholt und mich mit diesem Fachabi bei einer Fremdsprachenschule beworben, die weit weg von meiner Heimat ist. (dazu muss man sagen, auch während der Fachoberschule, wo ich das Abitur nachgeholt habe, hatte ich schon wieder ein starkes Bedürfnis, das Ganze abzubrechen, hab's aber letztendlich durchgezogen)

Also fing ich ca. im Jahr 2016 an mit der Fremdsprachenschule, welche 2 Jahre dauern würde. Ich wollte unbedingt italienisch lernen und war anfangs schon sehr gespannt darauf, was mich alles so erwartet. Das war auch das erste Mal, dass ich alleine gewohnt habe. Das allein Wohnen hat mir anfangs sehr gefallen und ich verstand mich auch gut mit meinen Mitschülern, habe sogar hin und wieder was mit ihnen unternommen. Etwa zum Ende des 1. Schuljahres fing alles dann plötzlich wieder an, sich auf den Kopf zu stellen. Ich hatte eine Auseinandersetzung mit einer Mitschülerin, habe irgendwie den Anschluss zu allen verloren, und meine Depressionen kamen wieder.
Im 2. Schuljahr fühlte ich mich dann richtig unwohl dort. Allein in einer großen Stadt, und fast niemanden zum Reden. Ich wollte wirklich die Zähne zusammenbeißen und nicht wieder aufgeben, doch leider habe ich auch dort wieder komplett mein Interesse verloren. Ich wollte und konnte nichts mehr lernen, allein schon in meine Schulordner zu schauen hat mich angewidert.
So habe ich dann wenige Monate vor der Abschlussprüfung auch diese Ausbildung schweren Herzens abgebrochen. An meinem letzten Schultag dort wäre ich auch fast noch in eine Schlägerei gekommen, weil ich einfach ständig so leicht reizbar war und mich alles nur noch nervte.

Also habe ich wieder in diesem zuvor erwähnten Restaurant weiter gearbeitet. Der Chef kann zum Glück immer jemanden brauchen (weil ihm wegen seiner Art immer wieder die Mitarbeiter abhauen, mich eingeschlossen). Diese Arbeit hat mir eigentlich immer sehr gefallen und tut sie immer noch, doch mit dem Chef dort hatte ich auch schon einige Auseinandersetzungen. Für mich kommt dieser Job daher nur als Aushilfsjob in Frage, weil ich mit diesem Chef nicht zu viel Zeit verbringen möchte.

Jetzt habe ich mich letztes Jahr in einem Ingenieurbüro beworben und bin auch schon wieder an dem selben Punkt angelangt wie in meinen beiden Ausbildungen zuvor schon. Es ging die erste Zeit gut und dann verlässt mich jegliche Motivation. Ich müsste eigentlich für die Zwischenprüfung lernen, welche nächsten Monat ansteht, doch aus irgendeinem Grund lerne ich einfach nicht. Ich schaue mir unsere Texte an, aber es bleibt nichts in meinem Kopf, weil es mich einfach nicht interessiert.

Warum tue ich mich so schwer damit, mich für etwas zu interessieren? Ich habe ständig irgendwelche inneren Blockaden, fühle mich einfach nur genervt und erschöpft und würde am Liebsten gar nicht hier sein. Sind das Depressionen? Ist das Burnout? Ich kenne mich langsam nicht mehr aus... mir ist einfach alles egal und ich möchte auch mit niemandem reden. Trotzdem schleppe ich mich jeden Tag in diese Ausbildung, obwohl ich keinerlei Motivation habe. Soll ich weitermachen? Ich habe noch 2 Jahre vor mir und wenn ich mich jetzt schon so schwer tue, dann wird es garantiert am Ende nicht leichter...

Eigentlich wäre gerade eine Therapie für mich am Besten... aber selbst davon hatte ich schon einige und mittlerweile ziehe ich auch diese nicht mehr durch.
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer173372  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #2
muss auch dazu sagen, finanziell geht es mir gerade super, ich arbeite neben meiner Ausbildung auch noch in diesem Restaurant und verdiene gutes Geld. Doch Geld macht mich persönlich nicht glücklich. Ich weiß gar nicht, wofür ich das alles überhaupt ausgeben soll, außer den Fixkosten natürlich, die ständig anfallen.

Mein Leben fühlt sich einfach so leer an, als würde ich ständig Sachen machen, die ich gar nicht tun will.
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #3
Hast du aktuell therapeutische Begleitung?
 
VersatileGuy
Benutzer162572  dauerhaft gesperrt
  • #4
Soll ich weitermachen?
Ja.
Trotzdem schleppe ich mich jeden Tag in diese Ausbildung, obwohl ich keinerlei Motivation habe.
Das ist der Punkt, an dem anfängliche Motivation verfliegt und Disziplin gefragt ist. Mir geht es oft ähnlich. Mein Studium ist teils auch ziemlich anspruchsvoll, und in vor den Prüfungsphasen bin ich oft am Anschlag und leicht reizbar.

Ich habe noch 2 Jahre vor mir und wenn ich mich jetzt schon so schwer tue, dann wird es garantiert am Ende nicht leichter...
Wenn du immer dann den Schwanz einziehst, nur weil es unbequem wird, dann wirst du nichts reißen. Gewöhne dich an das unbequeme, dann werden Dinge machbar die du dir davor vielleicht nicht vorstellen konntest.
Ich sag es jetzt mal so: Wenn du nicht die Herausforderung zu deinem Schoßhund machst, wirst du zu ihrem.

Sagt dir das Thema "self-fulfilling Prophecy" was? Du redest dir jetzt schon ein, dass die Ausbildung nur schwerer wird. Egal wie das dann objektiv der Fall ist, für dich wird sie tatsächlich schwieriger. Rede dir nicht ein, dass du eine Therapie brauchst. Sonst brauchst du die noch wirklich. Und du ziehst ja nicht mal die durch. Wozu also eine neue starten? Da frisst du dich immer weiter in deinen Kreislauf aus angefangenen und abgebrochenen Ausbildungen, gefolgt von erfolglosen Therapien.

Geldsorgen hast du momentan vielleicht nicht, aber wenn du die Ausbildung abbrichst verlierst du einen großen Teil deines Einkommens. Selbst wenn nicht, aktuell geht es dir damit vielleicht noch ganz gut. Du bist Single und brauchst es aktuell vielleicht nicht. Dann leg es gut zur Seite. Eines Tages hast du womöglich Kinder. Ohne Ausbildung oder erspartes kann das Blatt sich dann schneller wenden als dir lieb ist. Und es kommt ein Punkt, an dem du nicht mehr einfach aufhören kannst. Du kannst nicht aufhören Kinder zu haben. Verpflichtungen davonlaufen.

Mein Leben fühlt sich einfach so leer an, als würde ich ständig Sachen machen, die ich gar nicht tun will.
Wenn du mich fragst ist es auch ein Mythos, dass jeder nur seinen Traumjob finden muss um sich damit unbeschwert seine Brötchen zu verdienen. Wie erklärst du das Leuten die in den Betriebsferien Lackieranlagen unter saumäßigen Bedingungen reinigen müssen, täglich Toiletten putzen, etc.?

Was ich sagen will: Auch wenn alles mal richtig beschissen läuft, nicht das Handtuch schmeißen. Ich heule auch gerne mal rum, habe oft keine Lust zu arbeiten oder mich in der stickigen, vollen Bahn zur Uni zu schleppen, um Dozenten zu lauschen denen ich am liebsten eine mitgeben würde.
Aber was willst du denn sonst tun? Life's a Bitch. Mach du es zu deiner, sonst macht es dich zu seiner.

Am Ende des Tages wird man sonst nie mit etwas fertig, und das ist ein richtig beschissenes Gefühl. Wenn immer etwas halbgar ist, man nichts wirklich abschließen kann. Vielleicht ist es auch das, was dich plagt.

Wenn du das Lernen etc. alleine nicht packst, dann such dir Nachhilfe. Frag in der Firma, ob sich mal jemand mit dir hinsetzen kann um dir Dinge zu erklären, die du aus den Texten nicht verstehst. Das mag dich einen Kasten Bier, einen Gefallen, oder bares Geld kosten. Aber du wirst sehen, kommen Erfolgserlebnisse (beispielsweise in Form von Noten an der Berufsschule), so kommt auch wieder Motivation.

Mach was draus und renn nicht weg wenn's mal weh tut.
 
G
Benutzer Gast
  • #5
Fand meine Ausbildung auch fürchterlich und habe eine lange Zeit jeden Tag unter der Dusche geheult.
Trotzdem habe ich durchgezogen. Hilft ja alles nichts.
Bei der IHK hat man mir gesagt, ich soll mich nicht so anstelle , die Probleme mit dem Betrieb seien aber bekannt.
Noch heute arbeite ich in dem Beruf.

Burnout hast du nicht, hatte ich schon.

Warum suchst du dir nicht etwas, dass dich begeistert? Wenn es dir finanziell gut geht breche ab, mach ein oder mehrere Praktika und finde etwas, dass zu dir passt.
 
G
Benutzer Gast
  • #6
Als allererstes möchte ich sagen, es gibt glaub ich nichts wichtigeres als eine abgeschlossene Ausbildung, egal ob man später noch in dem Beruf arbeitet oder nicht.
Als kleines Beispiel : Bei uns gibt es einen Baggerfahrer, hat keine abgeschlossene Ausbildung. Große Probleme mit dem Rücken, ein spezieller Fahrersitz kostet 4000 Euro Aufpreis.
Dieser wird zum Großteil vom Land gefördert, sofern es ärztliche Gutachten gibt. Dazu muss man allerdings Facharbeiter sein. Durch die fehlende Ausbildung ist er Hilfsarbeiter, also auch keine Förderung.
Wie schon geschrieben wurde, anfangs ist man top motiviert, alles ist neu und super, die Kollegen sind nett und geben sich Mühe.
Dann kommt der Alltag, irgendwie denk ich ähnlich wie in einer Beziehung.
Täglich der selbe Trott. Wecker klingelt, aufstehen, zur Arbeit und wieder nach Hause.
Da gilt es dann auch, sich selbst zu motivieren. Es spannend zu halten.
Kannst du doch für einen Bereich begeistern? Auf etwas spezialisieren, dass dir Spaß macht? Dich irgendwie besonders einbringen?
Deinem Alltag etwas abwechslungsreicher gestalten?
Oder Teilbereiche wechseln? Um immer mal wieder etwas anderes zu machen?
Das wären alles Möglichkeiten die Spannung zu erhalten.
Ich würde dir einfach raten durchzuhalten, und nicht aufzugeben. Früher oder später lohnt es sich
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #7
Von dem, was du hier schreibst, würde ich nicht unbedingt auf ein Burnout schließen. Was mir aber bei vielen deiner Beiträge ins Auge springt, ist, dass du recht intensiv auf Reize jeglicher Art zu reagieren scheinst. Mal ist es das Mädchen, in das du dich von null auf hundert verguckst und mal die Stimmung dir aufgrund von eher kleinen Dingen schnell umschlagen kann. Dazu kommt noch eine recht geringe Frustrationstoleranz, die dich aus meiner Sicht gerade in den Ausbildungen behindert.
Was mir einfallen würde, wäre, dass du dich auf Einschränkungen bei deiner Konzentrations- und Lernfähigkeit untersuchen lassen könntest, um so gegebenenfalls eine für dich passende Begleitung zu erhalten. Alternativ könnte ich mir vorstellen, dass du womöglich auch in einem integrativen Betrieb etwas besser klarkommen würdest, da du dort gezielter eingebunden werden könntest, man andererseits aber auch auf die Schwierigkeiten, die du hast, Rücksicht nehmen könnte.
Hast du über soetwas schonmal nachgedacht?
 
N
Benutzer173372  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Alternativ könnte ich mir vorstellen, dass du womöglich auch in einem integrativen Betrieb etwas besser klarkommen würdest, da du dort gezielter eingebunden werden könntest, man andererseits aber auch auf die Schwierigkeiten, die du hast, Rücksicht nehmen könnte.
Hast du über soetwas schonmal nachgedacht?

Ja, das größte Problem bei meiner derzeitigen Ausbildung ist, dass sich meine 2 Chefs nur um sehr wenig kümmern und ich eigentlich nie das tue, was ich eigentlich tun soll. Ich bin dort als Vermessungstechniker angemeldet, habe aber im gesamten 1. Schuljahr nur 3 mal was draußen gemacht, was direkt damit zu tun hat. Ich bin eigentlich nur als Bauzeichner tätig und verstehe daher auch in der Berufsschule kaum etwas.
Alle meine Mitschüler sind fast jeden Tag auf irgendwelchen Baustellen und vermessen ständig mit verschiedenen Geräten, was eigentlich auch meine Tätigkeit sein sollte. Ich auf der anderen Seite stehe ständig auf dem Schlauch, habe die meisten Geräte noch nicht mal gesehen und muss mir ständig von den anderen alles erklären lassen, und bis zum nächsten Schulblock habe ich das dann alles wieder vergessen.

Und da ich vom Betrieb aus leider so gut wie gar keine praktische und theoretische Erfahrung zur Verfügung gestellt bekomme, muss ich versuchen, mir alles selbst beizubringen. Da ich aber ein eher praktischer Mensch bin und mich mit Lernen durch pures Lesen sehr schwer tue, funktioniert das sehr schlecht bei mir. Ich habe die letzten Wochen oft darüber nachgedacht, den Betrieb zu wechseln. Ich lerne einfach am Besten, wenn ich Dinge selbst erlebe und ausprobieren kann. Vom Lesen und Zuhören bleibt bei mir nur sehr wenig hängen, die Erkenntnis habe ich leider schon selbst gemacht.
 
G
Benutzer Gast
  • #9
Ja, das größte Problem bei meiner derzeitigen Ausbildung ist, dass sich meine 2 Chefs nur um sehr wenig kümmern und ich eigentlich nie das tue, was ich eigentlich tun soll. Ich bin dort als Vermessungstechniker angemeldet, habe aber im gesamten 1. Schuljahr nur 3 mal was draußen gemacht, was direkt damit zu tun hat. Ich bin eigentlich nur als Bauzeichner tätig und verstehe daher auch in der Berufsschule kaum etwas.
Alle meine Mitschüler sind fast jeden Tag auf irgendwelchen Baustellen und vermessen ständig mit verschiedenen Geräten, was eigentlich auch meine Tätigkeit sein sollte. Ich auf der anderen Seite stehe ständig auf dem Schlauch, habe die meisten Geräte noch nicht mal gesehen und muss mir ständig von den anderen alles erklären lassen, und bis zum nächsten Schulblock habe ich das dann alles wieder vergessen.

Und da ich vom Betrieb aus leider so gut wie gar keine praktische und theoretische Erfahrung zur Verfügung gestellt bekomme, muss ich versuchen, mir alles selbst beizubringen. Da ich aber ein eher praktischer Mensch bin und mich mit Lernen durch pures Lesen sehr schwer tue, funktioniert das sehr schlecht bei mir. Ich habe die letzten Wochen oft darüber nachgedacht, den Betrieb zu wechseln. Ich lerne einfach am Besten, wenn ich Dinge selbst erlebe und ausprobieren kann. Vom Lesen und Zuhören bleibt bei mir nur sehr wenig hängen, die Erkenntnis habe ich leider schon selbst gemacht.
Hast du deinem Chef die Problematik erklärt?
Hast du ihm gesagt, dass du auch das machen willst wofür du angestellt wurdest?
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #10
Ja, das größte Problem bei meiner derzeitigen Ausbildung ist, dass sich meine 2 Chefs nur um sehr wenig kümmern und ich eigentlich nie das tue, was ich eigentlich tun soll. Ich bin dort als Vermessungstechniker angemeldet, habe aber im gesamten 1. Schuljahr nur 3 mal was draußen gemacht, was direkt damit zu tun hat. Ich bin eigentlich nur als Bauzeichner tätig und verstehe daher auch in der Berufsschule kaum etwas.
Alle meine Mitschüler sind fast jeden Tag auf irgendwelchen Baustellen und vermessen ständig mit verschiedenen Geräten, was eigentlich auch meine Tätigkeit sein sollte. Ich auf der anderen Seite stehe ständig auf dem Schlauch, habe die meisten Geräte noch nicht mal gesehen und muss mir ständig von den anderen alles erklären lassen, und bis zum nächsten Schulblock habe ich das dann alles wieder vergessen.

Ist dein Betrieb denn öfters auf Baustellen? Hat dein Chef schonmal gesagt, warum du nicht dorthin mitgenommen wirst?
Gibt es dort (auf Baustellen) überhaupt jemanden, der dich auch betreuen könnte?
Hast du es gegenüber deinen Lehrern schonmal ansprechen können? Was sagen sie dazu?
Alternativ ist die IHK dafür auch Ansprechpartner, schließlich hat das Unternehmen mit dir einen Ausbildungsvertrag geschlossen. Gegebenenfalls kann die IHK dir auch dabei helfen, den Betrieb zu wechseln.
Du bist derjenige, der ausgebildet wird und auch ein „Anrecht“ darauf hat.
 
N
Benutzer173372  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Ist dein Betrieb denn öfters auf Baustellen? Hat dein Chef schonmal gesagt, warum du nicht dorthin mitgenommen wirst?
Gibt es dort (auf Baustellen) überhaupt jemanden, der dich auch betreuen könnte?
Hast du es gegenüber deinen Lehrern schonmal ansprechen können? Was sagen sie dazu?
Alternativ ist die IHK dafür auch Ansprechpartner, schließlich hat das Unternehmen mit dir einen Ausbildungsvertrag geschlossen. Gegebenenfalls kann die IHK dir auch dabei helfen, den Betrieb zu wechseln.
Du bist derjenige, der ausgebildet wird und auch ein „Anrecht“ darauf hat.

Meine beiden Chefs sind oft auf Baustellen, aber eigentlich nur immer zur Begutachtung oder Bauüberwachung, zum Vermessen sind die da nie unterwegs. Sie sind zwar mit einem Vermesser befreundet von einer anderen Firma, aber der hat anscheinend auch nur ganz selten Zeit. Das, oder es gibt irgendeinen anderen Grund, von dem ich nichts weiß.
Auf jeden Fall gefällt es mir gar nicht, dass die sich um fast gar nichts kümmern, aber sich dann mit mir als ihren ersten erfolgreichen Azubi schmücken.

Ich gebe ja zu, die beiden haben wirklich viel zu tun, das verstehe ich schon. Aber man kann nicht einfach einen Azubi einstellen, und von ihm dann verlangen, dass er sich alles selbst beibringt.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #12
Meine beiden Chefs sind oft auf Baustellen, aber eigentlich nur immer zur Begutachtung oder Bauüberwachung, zum Vermessen sind die da nie unterwegs. Sie sind zwar mit einem Vermesser befreundet von einer anderen Firma, aber der hat anscheinend auch nur ganz selten Zeit. Das, oder es gibt irgendeinen anderen Grund, von dem ich nichts weiß.
Auf jeden Fall gefällt es mir gar nicht, dass die sich um fast gar nichts kümmern, aber sich dann mit mir als ihren ersten erfolgreichen Azubi schmücken.

Ich gebe ja zu, die beiden haben wirklich viel zu tun, das verstehe ich schon. Aber man kann nicht einfach einen Azubi einstellen, und von ihm dann verlangen, dass er sich alles selbst beibringt.
Klingt nach einem Fall für die IHK. Die sind für solche Anliegen zuständig und ich würde dir raten, dich dorthin zu wenden. Eventuell könnte man deine Ausbildung auch verlängern, sodass du erst im nächsten Jahr deine Zwischenprüfung machst, schließlich fehlt dir anscheinend ein Großteil. Je schneller du das abklärst, desto besser. Für die Zwischenprüfung: Hänge dich rein, falls du vorher nicht wechseln kannst, hilft dir eine bestandene Zwischenprüfung dabei, den Betrieb zu wechseln. Vielleicht findest du auf YouTube entsprechende Videos, alternativ könntest du mit deinen Mitschülern Kontakt aufnehmen und deine Chefs fragen, ob du diese auch mal begleiten darfst, falls es über den mit ihnen befreundeten Vermesser nicht geht.
Zuerst würde ich aber jetzt den Weg zur IHK einschlagen.
 
Woodstock~81
Benutzer156506  Meistens hier zu finden
  • #13
Ich würde dir dazu raten, dir professionelle Hilfe zu suchen, bevor du eine weitreichende Entscheidung triffst und die dritte Ausbildung abbrichst.
 
P
Benutzer180383  (44) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #14
Hallöchen,
ich klinke mich Mal einfach rein, ich erwähne noch kurz, dass ich mir nicht alle Kommentare durch gelesen habe, vielleicht hilft es dir, von jemandem die Geschichte zu hören, der vor 5Jahren vor der selben Frage stand.
Ich bin selber Depressiv, die Diagnose bleibt, man kann aber lernen, damit zu leben.
Das erste Mal, als ich von meinen Depressionen gemerkt habe, hatten wir das Jahr 2003 und ich war gerade fertig mit meiner Ausbildung zur Arzthelferin, die Gründe hierfür möchte ich nicht weiter erläutern. Mein Problem war alles in mich rein zufressen anstatt darüber zu reden. Mein jetziger Mann merkte dass irgendwas nicht gestimmt und zwang mich mehr oder weniger mir helfen zu lassen, da ich zwischendurch auch Selbstmordgedanken hatte. In die Klinik wollte ich aber nicht, ich hatte aber auch das große Glück dass Freunde und Familie immer da waren. Also begann ich eine ambulante Gesprächstherapie, für 2 Jahre. Ich habe in der Anfangszeit, eine Art Tagebuch geführt, da ich noch nicht mit anderen Reden wollte, kennst bestimmt das Gefühl, um keinen zu Belasten. Dies Beides und und Johanneskraut haben mir zunächst geholfen. Zumal ich einiges auf zuarbeiten hatte.
Bis Mitte 2015 ging es mir gut, eigentlich meldeten sich der Burnout und die Depressionen schon Ende 2014, ich habe es aber verdrängt, zu dem Zeitpunkt wo die ersten Anzeichen da waren, arbeitete ich in der Pflege genauer gesagt 8 Jahre auf dem beschützten (geschlossenen) Dementen Wohnbereich und war mit Leib und Seele dabei. Ich spürte aber das mein Körper mir was sagen wollte, wusste aber nicht was, mein ehemaliger Wohnbereichsleiter hatte eine Ahnung und bot mir an für eine Zeit den Wohnbereich zu wechseln, ich nahm es nach reiflicher Überlegung an, ich erwähne noch kurz, dass man im Schnitt alle 5jahre wechseln sollte vom Dementenwohnbereich auf einen "normalen" Wohnbereich, durch die ständige Unterbesetzung klappt es aber leider nicht. Leider ging es mir nicht besser ganz im Gegenteil, es wurde immer schlimmer, ich habe im April 2015 geheiratet, da ging es mir solala, naja ich habe es noch gut überspielen können und verdrängt. Der Höhepunkt fing ungefähr im Juni an, ich trennte mich von meinem Mann und zog zu meiner damaligen Freundin, anstatt mit der Arbeit kürzer zu treten arbeitete ich noch mehr, ab August 2015 war ich nicht mehr ich selbst und das bis Ende November 2015, ich lag im Bett mit einer Lungenentzündung. Das war der Punkt wo ich beschlossen habe mir helfen zu lassen. Anfang Dezember ging ich zu meiner Hausärztin und schilderte ihr alles.
Ich bekam die Telefonnummer von der Psychologischen Institutsambulanz, holte mir einen Termin, um so schnell wie möglich helfen zu lassen, die Ambulanz ist eingerichtet worden um die Zeit zu überbrücken, während du einen Therapeuten suchst, so muss man sich auch nicht in stationäre Behandlung begeben, wenn man stark genug ist.
Ich habe mich danach mit meinem Mann getroffen und ausgesprochen, ja ich bin zu ihm zurück. Es hat bis Oktober 2016 gedauert bis ich in die Verhaltenstherapie könnte. Leider hatte ich einen schweren Schicksalsschlag in der Zeit hinnehmen müssen, mein Vater ist verstorben, er hatte mich bis zu seinem Tod, begleitet und immer wieder aufgebaut, mir ging bis zu seinem Tod so gut ohne Medikamente, doch das hat mich leider zurück geworfen, weil es auch so plötzlich und unerwartet kam. Gott sei Dank konnte ich schnell mit der Verhaltenstherapie anfangen und bekam ein leichtes Antidepressivum verschrieben.
Meine Verhaltenstherapie ging über 2 Jahre, während dieser Zeit, habe ich gelernt auf meinem Körper zu hören und sobald, ich Anzeichen spüre gleich entgegen zu wirken. Heute bin ich Medikamenten frei und achte auf die Anzeichen, denn nochmal möchte ich das nicht durchmachen.
Also mein Rat: wenn es dir tatsächlich so schlecht geht, höre auf deinen Körper, es bringt dir nichts wenn du zusammen brichst. Du musst der Sache auf den Grund gehen, eine Gesprächstherapie und eine Verhaltenstherapie können dir dabei helfen. Sobald es dir besser geht, kannst du deine Ausbildung bestimmt beenden. Ich würde sie quasi pausieren, an deiner Stelle. Du wirst sehen es klappt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
N
Benutzer173372  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Hallöchen,
ich klinke mich Mal einfach rein, ich erwähne noch kurz, (...) Sobald es dir besser geht, kannst du deine Ausbildung bestimmt beenden. Ich würde sie quasi pausieren, an deiner Stelle. Du wirst sehen es klappt.

danke für die ausführliche Antwort. Ja ich denke schon ständig darüber nach, wieder in eine Gesprächstherapie zu gehen. In eine Klinik will ich nicht wieder. Nicht, weil es dort so schlimm ist, sondern weil ich finde, das wirft einen zu sehr aus dem realen Leben heraus.
Mein Problem mit Gesprächs- und Verhaltenstherapie ist, dass ich mittlerweile auch schon die Therapeuten nicht mehr ernst nehmen kann.
 
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