• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Mit Geständnis heile Welt zerstören

ghostspaces
Benutzer180257  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Ich wende mich nochmal an dieses Forum, weil ich hier kürzlich bereits sehr freundliche und hilfreiche Unterstützung erhalten habe. Leider befürchte ich dennoch, dass mir bei diesem Problem niemand wird helfen können.

Ich trage seit ein paar Jahren eine Art Geheimnis mit mir rum, etwas, woran ich dringend etwas ändern muss. Es ist nichts illegales etc.
Das Problem ist, dass ich Hilfe brauche und es alleine einfach nicht hinbekomme, diese in Anspruch zu nehmen. In letzter Zeit habe ich immer wieder den Gedanken, dass ich mich einfach jemandem anvertrauen möchte. Ich will hier nicht als totales Muttersöhnchen rüberkommen, aber ich würde mich ehrlich gesagt gerne meiner Mutter anvertrauen, weil wir ein wirklich gutes Verhältnis haben.
Leider wäre es jedoch sehr egoistisch von mir, dies zu tun. Im Grunde würde ich wahrscheinlich ihr ganzes Weltbild zerstören, weil sie durch mein Geständnis merken würde, dass ich sie im Grunde die letzten Jahre über belogen habe.
Vor ein paar Wochen erst hat sie gesagt, wie sehr sie sich freut, dass es ihren Kindern gut geht, dass wir etwas aus uns gemacht haben und auf eigenen Beinen stehen. Dass wir so "gut geraten" sind und wir als Familie ein gutes Verhältnis haben etc.
Ich kann das nicht kaputtmachen.
Ich weiß nicht, ob das jemand kennt: wenn alle so sehr davon überzeugt sind, dass man alles im Griff hat und nie Probleme hat. Dann kann man nicht einfach von einem Tag auf den anderen mit dem Geständnis ankommen, dass das so nicht stimmt und man nur nie was gesagt hat.
Die ganze Situation belastet mich sehr, aber gerade deshalb würde es mir egoistisch vorkommen, andere damit zu belasten.
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #2
Hallo,

ich finde es toll, dass du dich öffnen willst und sehr emphatisch von dir, dass du dir vorher so viele Gedanken machst.

Aus deinen Zeilen würde ich es so einschätzen, dass du mit deiner Mutter sprechen solltest. Niemand muss sich so eine Belastung antun, wie du sie beschreibst. Wenn ihr so ein gutes Verhältnis zueinander habt, wird deine Mutter deine Ehrlichkeit schätzen und dankbar dafür sein, dass du dich ihr anvertraust.
Es ist am Ende nicht die heile Welt, die zählt, sondern der Zusammenhalt, selbst wenn das, was immer du ihr zu erzählen hast, im ersten Moment schockierend für sie ist. Rede mit ihr.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #3
Ich glaube, deine Mutter wäre dankbar dass du dich ihr öffnest. Und würde dir gerne zur Seite stehen.

Und vermutlich auch verstehen dass du es lange für dich behalten hast.

Also, ich weiß natürlich nicht worum es geht. Aber so allgemein würde ich das antworten.
 
ghostspaces
Benutzer180257  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #4
Ein Teil meiner Zweifel rührt auch daher, dass ich jetzt schon weiß, dass ich massive Schuldgefühle haben werde, wenn ich es sage. Weil es meine Eltern in jedem Fall verletzen wird und sie es nicht verstehen werden und denken könnten, sie hätten Schuld, auch wenn das definitiv nicht so ist.
Am Ende würde dabei vielleicht nur herauskommen, dass sich außer mir nur noch mehr Menschen schlecht fühlen und was würde das dann bringen...
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (28) Beiträge füllen Bücher
  • #5
Vor ein paar Wochen erst hat sie gesagt, wie sehr sie sich freut, dass es ihren Kindern gut geht, dass wir etwas aus uns gemacht haben und auf eigenen Beinen stehen. Dass wir so "gut geraten" sind und wir als Familie ein gutes Verhältnis haben etc.
Würde dein Geständnis diese Vorstellung denn komplett über den Haufen werfen?
Je länger man jemanden kennt, desto weniger beeinflussen zusätzliche Infos das Bild, dass man von einer Person hat. Das muss schon gravierend sein, sodass deine Mutter ihr Bild, das sie 25 Jahre lang von dir aufgebaut hat, komplett revidiert.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #6
Ich kann dein Bedürfnis, sich jemandem anzuvertrauen gut nachvollziehen. Ich würde das jedoch etwas anders angehen: Es scheint etwas zu sein, das dich betrifft, daher mache das mit dir aus und versuche die Hilfe von einer Beratungsstelle o. Ä. zu holen.
Dinge, die man einmal ausgesprochen hat, lassen sich nicht zurück nehmen, daher wäre ich da sehr vorsichtig.
 
A
Benutzer180354  (32) Öfter im Forum
  • #7
Ich verstehe sehr gut wie du dich fühlst und kann mich 100 % in dich rein versetzen.

Mir geht es ähnlich.
Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, allerdings bin ich vor 7 Jahren, wegen meiner Frau, 750 km von meinem Heimatort weg gezogen deshalb besteht der Kontakt überwiegend per Telefon.

Als ich mich kürzlich von meiner Ehe-Frau getrennt habe bin ich in meine Heimat gefahren und habe meine Eltern besucht u. A. Um Ihnen mitzuteilen das wir uns getrennt haben. Ich habe mir schon die Worte im Gedächtnis parat gelegt.

Es kam an dem WE wie es kommen musste und meine Mutter hat permanent geschwärmt wie glücklich Sie doch ist das meine Schwester und ich beide verheiratet und in einer glücklichen Beziehung sind und das Sie sich so gefreut hat das meine schwester Ihr eine Enkelin geschenkt hat und das Sie es kaum erwarten kann das meine Frau und ich Ihr ein Enkelkind schenken.

Und ich war jedes Mal daneben und konnte Ihr in diesem Moment nicht mitteilen das wir nicht mehr zusammen sind, weil ich Ihr "heile Welt denken" einfach nicht zerstören kann...
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #8
Hat das Geheimnis denn etwas mit deinen Eltern zu tun? Oder ihrem Verhalten dir gegenüber?
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #9
Oft ist die Reaktion auf solche Geständnisse ganz anders als man vermutet. Viele Eltern ahnen schon, wenn da etwas ist und verstehen dann Reaktionen, die sie vielleicht vorher nicht einordnen konnten.
Unpassende Schuldgefühle kann man mit der Zeit ausräumen, wenn man miteinander spricht. Etwas zu wissen, was einen nahestehenden Menschen so lange belastet, kann einen auch näher zueinander bringen. Vielleicht kann man nicht alles immer verstehen, aber wenn man so einen Hintergrund kennt, ist das auch etwas Bedeutsames was man teilt. So wie du deine Mutter beschreibst, würde ich davon ausgehen, dass sie es zu schätzen wüsste.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #10
Meine persönliche Lebenserfahrung ist: Dunkle Geheimnisse, ob klein oder groß, stauen sich an. Sie wachsen. Sie laden sich durchs Schweigen immer mehr auf. Sie belasten. Sie bedingen weitere Lügen. Sie stehen zwischen Menschen. Immer.

Das ist ne Dynamik, aus der ich irgendwann ausgebrochen bin. Ich versuche mein Leben mit so reinem Tisch wie möglich zu leben. Und finde es viiieeeeeeeel entspannter.

Aber es mag natürlich immer auf den Einzelfall ankommen.
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #11
und wir als Familie ein gutes Verhältnis haben etc.
Deswegen denke ich, dass du es ihr anvertrauen darfst.

Magst du sagen oder andeuten, worum es geht? Vielleicht kann man dir dann einen gezielteren Rat geben.
[doublepost=1601717766,1601717611][/doublepost]Vielleicht reagiert deine Mutter auch ganz anders, entspannter als du es befürchtest. Es kommt recht oft vor, dass man selbst ein persönliches Problem als für andere dramatischer einschätzt, als es für sie ist.
 
ghostspaces
Benutzer180257  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #12
Würde dein Geständnis diese Vorstellung denn komplett über den Haufen werfen?
Je länger man jemanden kennt, desto weniger beeinflussen zusätzliche Infos das Bild, dass man von einer Person hat. Das muss schon gravierend sein, sodass deine Mutter ihr Bild, das sie 25 Jahre lang von dir aufgebaut hat, komplett revidiert.

Ich kann es schlecht einschätzen. Vielleicht würden sie es auch gar nicht so dramatisch finden. Es wäre einfacher, wenn ich das vorab einschätzen könnte.

Ich kann dein Bedürfnis, sich jemandem anzuvertrauen gut nachvollziehen. Ich würde das jedoch etwas anders angehen: Es scheint etwas zu sein, das dich betrifft, daher mache das mit dir aus und versuche die Hilfe von einer Beratungsstelle o. Ä. zu holen.
Dinge, die man einmal ausgesprochen hat, lassen sich nicht zurück nehmen, daher wäre ich da sehr vorsichtig.

Das hatte ich mir auch überlegt. Bisher habe ich es aber immer noch nicht geschafft, mich dazu zu überwinden, mir selbst Hilfe zu holen.

Hat das Geheimnis denn etwas mit deinen Eltern zu tun? Oder ihrem Verhalten dir gegenüber?

Nein, nichts von beidem.

Deswegen denke ich, dass du es ihr anvertrauen darfst.

Magst du sagen oder andeuten, worum es geht? Vielleicht kann man dir dann einen gezielteren Rat geben.

Nicht wirklich. Daran scheitert auch die Inanspruchnahme von Hilfe von außen. Ich kriege es nicht mal hin, es anonym im Internet zu sagen weil ich mich zu sehr schäme und ich Angst vor potenziellen Reaktionen habe. Entweder würde man es so dramatisch nicht finden und ich würde mir blöd vorkommen, deswegen so ein Drama zu veranstalten, oder die Reaktion wäre Verständnislosigkeit und Ekel, und mit beidem könnte ich eher schlecht umgehen.
 
G
Benutzer Gast
  • #13
Ich wende mich nochmal an dieses Forum, weil ich hier kürzlich bereits sehr freundliche und hilfreiche Unterstützung erhalten habe. Leider befürchte ich dennoch, dass mir bei diesem Problem niemand wird helfen können.

Ich trage seit ein paar Jahren eine Art Geheimnis mit mir rum, etwas, woran ich dringend etwas ändern muss. Es ist nichts illegales etc.
Das Problem ist, dass ich Hilfe brauche und es alleine einfach nicht hinbekomme, diese in Anspruch zu nehmen. In letzter Zeit habe ich immer wieder den Gedanken, dass ich mich einfach jemandem anvertrauen möchte. Ich will hier nicht als totales Muttersöhnchen rüberkommen, aber ich würde mich ehrlich gesagt gerne meiner Mutter anvertrauen, weil wir ein wirklich gutes Verhältnis haben.
Leider wäre es jedoch sehr egoistisch von mir, dies zu tun. Im Grunde würde ich wahrscheinlich ihr ganzes Weltbild zerstören, weil sie durch mein Geständnis merken würde, dass ich sie im Grunde die letzten Jahre über belogen habe.
Vor ein paar Wochen erst hat sie gesagt, wie sehr sie sich freut, dass es ihren Kindern gut geht, dass wir etwas aus uns gemacht haben und auf eigenen Beinen stehen. Dass wir so "gut geraten" sind und wir als Familie ein gutes Verhältnis haben etc.
Ich kann das nicht kaputtmachen.
Ich weiß nicht, ob das jemand kennt: wenn alle so sehr davon überzeugt sind, dass man alles im Griff hat und nie Probleme hat. Dann kann man nicht einfach von einem Tag auf den anderen mit dem Geständnis ankommen, dass das so nicht stimmt und man nur nie was gesagt hat.
Die ganze Situation belastet mich sehr, aber gerade deshalb würde es mir egoistisch vorkommen, andere damit zu belasten.
eine (gute) mutter will,
dass es ihrem kind (wirklich) gut geht.
und dass es (sich) ihr (an) vertraut.
und dass sie ihm helfen kann, wenn es hilfe braucht.

das ist ihr viel lieber, als nicht ent-täuscht zu werden.
[doublepost=1601722233,1601719883][/doublepost]
Ich kriege es nicht mal hin, es anonym im Internet zu sagen weil ich mich zu sehr schäme und ich Angst vor potenziellen Reaktionen habe. Entweder würde man es so dramatisch nicht finden und ich würde mir blöd vorkommen, deswegen so ein Drama zu veranstalten, oder die Reaktion wäre Verständnislosigkeit und Ekel, und mit beidem könnte ich eher schlecht umgehen.
nun ...
entweder es ist relativ undramatisch im sinne von "da bist du (bei weitem) nicht der einzige", oder es ist tatsächlich "sehr aussergewöhnlich" - in beiden fällen ist es jedoch vor allem eines:
EIN TEIL VON DIR.
so ist es jetzt.
so bist du jetzt.

ganz stark drängt sich mir auf, dass diese sache dringend einen realitätskontakt braucht - meine idee dazu:
such dir aus deinen threads hier ein (oder auch zwei, drei) menschen raus, die dir in ihrer art bisher am stimmigsten waren - und dann frag sie, ob du ihnen per pn kurz "die sache benennen" darfst, und sie dir bitte kurz dazu ihre einschätzung geben würden (möglicherweise auch auf einer von dir vorgegebenen - breiten - skala) ...

und bedenke ...
gerade in internetten zeiten sind der halbwegs interessieren gesellschaft die ungewöhnlichsten dinge anderer menschen bekannt geworden, sei es nun was sexuelles oder auch nicht - z.b. siehe dieses hier:
Ich bin ein Mann und liebe es Damenbinden zu tragen. Ist das ein Problem?

nun ...
ich sehe,
du bist noch sehr jung ...

und du erzählst nichts darüber, wie diese leidenschaft in dir gewachsen ist - und wie dein ganzes sexualleben (tatsächlich oder gewünscht) aussieht ...
die einbettung dieser (fetisch- oder suchthaften) leidenschaft in dieses gesamtbild und auch in dein gesamtleben ergäbe erst ein wirklich aussagekräftiges bild ...

darüberhinaus gehts hier aus meiner sicht um dich ...
und nicht darum, wer sonst warum und wie mit diesen harmlosen dingern freiwillig oder unfreiwillig zu tun hat - du hast ja hier keinen thread zum thema "wie gehts euch mit dem thema binden?" eröffnet, sondern um rat zu einem teil DEINES sexuallebens gesucht ...
ich würd mich an deiner stelle hier auch nicht damit auseinandersetzen, wer auf dieser welt aller für welchen "unnötigen scheiß" wieviel geld auch immer "unnötig" ausgibt und wieviel "unnötigen" müll er damit produziert - denn du suchst ja hier nur rat zu einem teil DEINES sexuallebens ...

und ich will dir auch raten: entspann dich! ; - )
in sexuellen dingen gibt es sooo viele verschiedene mitunter sehr spezielle seitenwege - der eine rennt mit eisern verschlossenem penis herum, die nächste steht drauf ihren mann abzuwatschen oder er versohlt gern seiner frau den hinter rotgrünblau, andere kommen nur gut wenn man ihnen die luft abschnürt, manche begeben sich stunden- und tagelang in die herrschaft eines anderen und erfüllen all dessen forderungen, es gibt welche die sich von unzähligen fremdem durchbangen lassen und wieder andere die im großkreis mit anderen einer frau ins gesicht ejakulieren wollen, manche macht es geil sich bis an ihre existenzgrenzen finanziell unkontrolliert an fremde zu verschenken, manche vögeln nie, andere nur jährlich missionarmäßig unter der decke im dunkeln oder sowieso grundsätzlich nur mit sich selbst und so weiter und so fort ...
ich wage zu behaupten "es gibt nichts was es nicht gibt", und es gibt die verschiedensten all dem zugehörigen, besser und schlechter begründeten, theoretischen und praktischen ab- und zuneigungen ...
das ein (sexueller) mensch sein kennt also vielerlei spielarten und farbnuancen, die aus ganz individuellen gründen entstanden und für die jeweiligen menschen ganz verschieden gut handelbar sind (kannsein, musthave, fetisch, sucht, mit oder ohne leidensdruck, offen oder geheim und alle dementsprechenden schattierungen) ...
und vor allem sind wir immer unterwegs auf unserem ganz eigenen lebensweg und über die jahre kann es in vielen dingen viel veränderung geben ...

die gute nachricht ist: du bist nicht allein! : - )
deiner neigung vielleicht ähnlich oder vermutlich zumindest aufgeschlossen sind die menschen, die diesen windel- und babyfetisch haben (es gibt da sogar babykleidung, schnuller usw. für erwachsene zu kaufen) - womit wir zur zweiten guten nachricht kämen: du lebst im internetten zeitalter, und kannst somit zu all dem verschiedenste informationen sowie ähnlich und gleichgesinnte finden ...
zur spezialität des mitspielenden bezugs deiner leidenschaft zur weiblichen monatsblutung (wenn ich es recht verstanden habe) fiel mir eine männliche figur aus einem erotischen roman ein - der kunde einer prostituierten, der sich immer vorbereitend massive verstopfungen erarbeitete, und die auflösung derselben in heftigen schmerzenskrämpfen erfolgte dann in einem gynäkologischen stuhl unter der dienstleistenden begleitung dieser frau (dieser mann war gynäkologe, und seine leidenschaft war die simulation eines geburtserlebnisses) ...

wie all dem im weiteren auch sei - hiermit schließt sich nun der kreis meiner wortmeldung:
du bist noch sehr jung ... wenn du einen zu starken leidungsdruck verspürst oder deine (sexuelle) lebensgeschichte besser verstehen willst oder einfach interessiert an einer fachmeinung bist, dann wende dich an sexualberaterInnen - das kann sehr hilfreich sein, in welcher weise auch immer ...

ansonsten denk an das topf-und-deckel-prinzip des menschlichen sich findens und leb einfach aufrechter haltung das mitunter auch schwierige leben eines menschen mit einer (relativ) großen "seltsamkeit" (von der ja nicht jeder wissen muß), denn davon gibt es ja auch sehr viele - wie beispielsweise jemand, der mit dreissig schlangen seine wohnung teilt oder pausenlos am putzen ist oder regelmäßige körperpflege ideologisch ablehnt oder seine ganze freizeit dem aufspüren sammeln ordnen seiner briefmarken widmet oder fanatische schnäppchenjägerin ist oder oder oder ...

ALLES GUTE DIR ...

und zum "mit den eltern (oder erstmal der mutter) reden": ich schlage vor, einen brief dazu zu schreiben - und mit der bitte um ein gespräch (als auftakt des selben) zum lesen geben ...
und möglicherweise musst du "die sache" darin gar nicht direkt benennen - manche dinge (im positiven wie im "negativen") sind einfach zu persönlich, um sie (mit der mutter) zu teilen ...
 
ghostspaces
Benutzer180257  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #14
eine (gute) mutter will,
dass es ihrem kind (wirklich) gut geht.
und dass es (sich) ihr (an) vertraut.
und dass sie ihm helfen kann, wenn es hilfe braucht.

das ist ihr viel lieber, als nicht ent-täuscht zu werden.
[doublepost=1601722233,1601719883][/doublepost]
nun ...
entweder es ist relativ undramatisch im sinne von "da bist du (bei weitem) nicht der einzige", oder es ist tatsächlich "sehr aussergewöhnlich" - in beiden fällen ist es jedoch vor allem eines:
EIN TEIL VON DIR.
so ist es jetzt.
so bist du jetzt.

ganz stark drängt sich mir auf, dass diese sache dringend einen realitätskontakt braucht - meine idee dazu:
such dir aus deinen threads hier ein (oder auch zwei, drei) menschen raus, die dir in ihrer art bisher am stimmigsten waren - und dann frag sie, ob du ihnen per pn kurz "die sache benennen" darfst, und sie dir bitte kurz dazu ihre einschätzung geben würden (möglicherweise auch auf einer von dir vorgegebenen - breiten - skala) ...

und bedenke ...
gerade in internetten zeiten sind der halbwegs interessieren gesellschaft die ungewöhnlichsten dinge anderer menschen bekannt geworden, sei es nun was sexuelles oder auch nicht - z.b. siehe dieses hier:
Ich bin ein Mann und liebe es Damenbinden zu tragen. Ist das ein Problem?

nun ...
ich sehe,
du bist noch sehr jung ...

und du erzählst nichts darüber, wie diese leidenschaft in dir gewachsen ist - und wie dein ganzes sexualleben (tatsächlich oder gewünscht) aussieht ...
die einbettung dieser (fetisch- oder suchthaften) leidenschaft in dieses gesamtbild und auch in dein gesamtleben ergäbe erst ein wirklich aussagekräftiges bild ...

darüberhinaus gehts hier aus meiner sicht um dich ...
und nicht darum, wer sonst warum und wie mit diesen harmlosen dingern freiwillig oder unfreiwillig zu tun hat - du hast ja hier keinen thread zum thema "wie gehts euch mit dem thema binden?" eröffnet, sondern um rat zu einem teil DEINES sexuallebens gesucht ...
ich würd mich an deiner stelle hier auch nicht damit auseinandersetzen, wer auf dieser welt aller für welchen "unnötigen scheiß" wieviel geld auch immer "unnötig" ausgibt und wieviel "unnötigen" müll er damit produziert - denn du suchst ja hier nur rat zu einem teil DEINES sexuallebens ...

und ich will dir auch raten: entspann dich! ; - )
in sexuellen dingen gibt es sooo viele verschiedene mitunter sehr spezielle seitenwege - der eine rennt mit eisern verschlossenem penis herum, die nächste steht drauf ihren mann abzuwatschen oder er versohlt gern seiner frau den hinter rotgrünblau, andere kommen nur gut wenn man ihnen die luft abschnürt, manche begeben sich stunden- und tagelang in die herrschaft eines anderen und erfüllen all dessen forderungen, es gibt welche die sich von unzähligen fremdem durchbangen lassen und wieder andere die im großkreis mit anderen einer frau ins gesicht ejakulieren wollen, manche macht es geil sich bis an ihre existenzgrenzen finanziell unkontrolliert an fremde zu verschenken, manche vögeln nie, andere nur jährlich missionarmäßig unter der decke im dunkeln oder sowieso grundsätzlich nur mit sich selbst und so weiter und so fort ...
ich wage zu behaupten "es gibt nichts was es nicht gibt", und es gibt die verschiedensten all dem zugehörigen, besser und schlechter begründeten, theoretischen und praktischen ab- und zuneigungen ...
das ein (sexueller) mensch sein kennt also vielerlei spielarten und farbnuancen, die aus ganz individuellen gründen entstanden und für die jeweiligen menschen ganz verschieden gut handelbar sind (kannsein, musthave, fetisch, sucht, mit oder ohne leidensdruck, offen oder geheim und alle dementsprechenden schattierungen) ...
und vor allem sind wir immer unterwegs auf unserem ganz eigenen lebensweg und über die jahre kann es in vielen dingen viel veränderung geben ...

die gute nachricht ist: du bist nicht allein! : - )
deiner neigung vielleicht ähnlich oder vermutlich zumindest aufgeschlossen sind die menschen, die diesen windel- und babyfetisch haben (es gibt da sogar babykleidung, schnuller usw. für erwachsene zu kaufen) - womit wir zur zweiten guten nachricht kämen: du lebst im internetten zeitalter, und kannst somit zu all dem verschiedenste informationen sowie ähnlich und gleichgesinnte finden ...
zur spezialität des mitspielenden bezugs deiner leidenschaft zur weiblichen monatsblutung (wenn ich es recht verstanden habe) fiel mir eine männliche figur aus einem erotischen roman ein - der kunde einer prostituierten, der sich immer vorbereitend massive verstopfungen erarbeitete, und die auflösung derselben in heftigen schmerzenskrämpfen erfolgte dann in einem gynäkologischen stuhl unter der dienstleistenden begleitung dieser frau (dieser mann war gynäkologe, und seine leidenschaft war die simulation eines geburtserlebnisses) ...

wie all dem im weiteren auch sei - hiermit schließt sich nun der kreis meiner wortmeldung:
du bist noch sehr jung ... wenn du einen zu starken leidungsdruck verspürst oder deine (sexuelle) lebensgeschichte besser verstehen willst oder einfach interessiert an einer fachmeinung bist, dann wende dich an sexualberaterInnen - das kann sehr hilfreich sein, in welcher weise auch immer ...

ansonsten denk an das topf-und-deckel-prinzip des menschlichen sich findens und leb einfach aufrechter haltung das mitunter auch schwierige leben eines menschen mit einer (relativ) großen "seltsamkeit" (von der ja nicht jeder wissen muß), denn davon gibt es ja auch sehr viele - wie beispielsweise jemand, der mit dreissig schlangen seine wohnung teilt oder pausenlos am putzen ist oder regelmäßige körperpflege ideologisch ablehnt oder seine ganze freizeit dem aufspüren sammeln ordnen seiner briefmarken widmet oder fanatische schnäppchenjägerin ist oder oder oder ...

ALLES GUTE DIR ...

und zum "mit den eltern (oder erstmal der mutter) reden": ich schlage vor, einen brief dazu zu schreiben - und mit der bitte um ein gespräch (als auftakt des selben) zum lesen geben ...
und möglicherweise musst du "die sache" darin gar nicht direkt benennen - manche dinge (im positiven wie im "negativen") sind einfach zu persönlich, um sie (mit der mutter) zu teilen ...

Ich hätte wahrscheinlich erwähnen sollen, dass es nicht um etwas sexuelles geht (das würde ich dann auch eher weniger mit meinen Eltern besprechen wollen ^^). Sorry, dass ich das nicht deutlich gemacht habe...
[doublepost=1601725139][/doublepost]Ich hatte es schon mal in einem anderen Forum angesprochen, aber die Bewertungen der Problematik haben mir nicht wirklich geholfen, weil die einen meinten, ich solle dringend mal mit einem Psychologen reden, während andere es überhaupt nicht dramatisch fanden.
Bei meinen Eltern könnte es genauso sein: entweder sie würden es schlimm finden und ich würde damit ihr Weltbild zerstören oder sie würden nicht verstehen, warum ich mich da so reinsteigere und ich müsste ihnen erstmal erklären, warum ich so einen Leidensdruck habe. Beides wäre sehr unangenehm.
Ich habe selbst schon überlegt, zu einem Therapeuten zu gehen, aber selbst in diesem professionellen Kontext glaube ich nicht, dass ich es aussprechen könnte.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #15
Gerade, wenn du es dir nicht vorstellen kannst, mit jemandem Nähen darüber zu reden, würde ich dir raten, dich erst einmal an eine Beratungsstelle zu wenden. Ernst genommen wirst du da auf jeden Fall und du kannst schauen, wie die Reaktion ausfällt.

Als ersten Schritt würde ich dir empfohlen, die Sache mal aufzuschreiben. (Natürlich so, dass keiner drüber stolpern kann). Das kann auch schon helfen.

Was genau macht dir am Anvertrauen eigentlich Angst? Ich denke, dass was es auch ist, es wird einfacher bei einer Person, die du danach nicht wieder sehen musst.
 
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Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #46
Ich werde es wahrscheinlich bereuen, das hier zu schreiben. Werde es wahrscheinlich früher oder später löschen lassen.
Dann zitiere ich nur das hier und versuche, nicht explizit darauf einzugehen sondern meine Antwort allgemeiner zu halten.
Und ich hoffe, du bereust es nicht, das geschrieben zu haben, weil ich das wirklich nicht schlimm finde. Sogar ziemlich normal.
Wenn mich etwas bedrückt und mich stresst ist mir übel, eine Freundin von mir kann unter Stress nicht essen... ich finde das eine ziemlich naheliegende Reaktion. Nichts, das man anderen auf die Nase bindet, aber nichts, das super ekelhaft wäre und das man verschweigen müsste.

Ich finde das nur aus einem gesundheitlichen Aspekt heraus bedenklich, sowohl für deinen Körper als auch für deine Psyche. Ich denke, das schränkt deinen Alltag schon ein und sorgt dafür, dass du bestimmte Situationen und Auslöser vermeidest. Ich denke aber auch, dass sich da mit einer Therapie dran arbeiten ließe. Probleme mit Stress haben viele, aber gesündere Wege, um damit umzugehen, lassen sich lernen.

Ich kann verstehen, dass man sowas nicht jedem erzählen möchte, weil man sich damit verletzlich macht (und es nicht jeden was angeht), aber deiner Mutter solltest du das erzählen können, wenn du möchtest und ein gutes Verhältnis zu ihr hast. Und einem Therapeuten auch, falls du dich dazu bereit fühlst.
Ich denke, deine Mutter kann ganz gut damit umgehen, falls du es ihr sagen möchtest. Das ist nämlich auch etwas, wo sie dich unterstützen könnte, in welcher Form auch immer, und wenn ihr wirklich ein gutes Verhältnis habt, wird sie sich sicher darauf konzentrieren.
Ich halte es aber für wichtiger, dass du mit jemand professionell geschultem darüber sprichst. Wie gesagt, gesund ist das was du machst nicht. Aber das wertet dich als Person in keiner Weise ab.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #47
Das klingt nicht so schlimm, wie ich gedacht hätte.

Wenn mir z.B. mein Bruder sowas erzählen würde, wäre ich weder geschockt noch angeekelt. Ich würde mir auch keine Vorwürfe machen oder ihn danach mit anderen Augen sehen. Es würde mir sehr für ihn leid tun dass er darunter leidet nicht aufhören zu können, und dass er so Angst hatte es zu offenbaren.

Und mein Rat wäre in der Tat eine Therapie. Und ich würde ihm sagen, dass das wirklich nichts peinliches ist (und es auch so meinen).

Vermutlich wäre ich froh dass er sich an mich gewandt hat, dieses Vertrauen in mich hat.

Wahrscheinlich würde ich im ersten Moment sogar denken "ist doch gar nicht so schlimm". Aber schlimm ist natürlich subjektiv, und für ihn ist es offenbar schlimm. Und damit ist es auch wichtig. Ich würde ihm alle Unterstützung anbieten die ich kann.

Und ja, ich würde denken dass er da schamhafter reagiert als nötig. Was ich aber auch irgendwie verstehen könnte.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #49
Herzlichen Glückwunsch!
Du hast den ersten Schritt getan und es anderen gegenüber offengelegt und das ist ein großer Schritt.
Zu deinem Problem: Ich finde es nicht eklig, allerdings besorgniserregend. Wärst du z.B. mein Bruder, würde ich dich wahrscheinlich umarmen und dir sagen, dass wir das hinbekommen.
Wenn es so gelagert ist, wie ich es jetzt verstanden habe, hast du sogar recht gute Chancen, das in den Griff zu bekommen, abhängig davon, worauf es beruht.
Davon abgesehen würde ich dir tatsächlich raten, das anzugehen. Warum? Weil es langfristig tatsächlich zu Schäden führen kann und auch, damit du dieses Schamgefühl loswirst. Allein das letzte sollte schon viel Druck rausnehmen.

Eine Frage, die du für dich beantworten solltest: Woher kommt dieses Schamgefühl? Ist das etwas, das dich womöglich schon länger begleitet?
Was passiert, wenn du es dann gemacht hast? Fühlst du dich erleichtert oder wieder „besser unter Kontrolle“ oder ist es etwas anderes? Das könnte hilfreich sein, gerade falls du irgendwann Hilfe suchst. Dein Hausarzt wäre dafür ein guter Ansprechpartner, falls du gesetzlich versichert bist.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #62
ghostspaces ghostspaces , manchmal werden die Dinge, die uns Angst machen oder vor denen wir uns schämen größer und größer. Rein psychologisch lässt sich dieses Phänomen auch erklären: Durch das Schamgefühl und die Angst machst du es „größer“ und dadurch, dass es eben nicht besprochen oder durch Gespräche darüber „auf Verhältnismäßigkeit“ geprüft wird, wird es mit der Zeit schlimmer und schamvoller, weil wenn es nicht so ein schwerwiegendes Problem wäre, dann würde man doch nicht so stark empfinden, oder?
Und hier beginnt dann der Prozess, der bei dir bereits gestartet ist. Du ekelst dich stark vor dir selbst, hast Angst, eine „heile Welt“ zu zerstören — aber würde es das wirklich? Stell dir vor, deine Schwester oder dein Bruder würde sich mit diesem Problem an dich wenden. Was würde passieren? Würdest du dich ekeln? Oder wärst du eher besorgt und würdest wollen, dass sie sich unterstützt und geliebt fühlen?

Vielleicht ist das hier eine Hilfe für dich:
klick
Hier hat sich ein Vater an dieses Forum gewandt, weil sein Sohn ihm etwas anvertraut hat, das er mit Sicherheit schon länger mit sich herumgetragen hat. Durchs ansprechen steht die Familie es gemeinsam durch und für die Eltern ist es eine Bestätigung, dass dieses Vertrauen und die Liebe, die sie ihren Kindern mitgegebenen haben, dazu führt, dass diese sich gegebenenfalls auch trauen, sich Hilfe zu holen.
Die wenigsten Menschen sind immer perfekt. Die meisten haben irgendeine Form von Päckchen zu tragen, aber vieles lässt sich mit der richtigen Unterstützung auch händeln.
Mache dir bewusst, dass dich das nicht weniger liebenswert macht. Du tust dir damit selbst weh und deswegen wäre es gut, du würdest dir professionelle Hilfe suchen — aber es macht keinen anderen Mensch aus dir.

Dazukommt, dass solche „Stressreaktionen“ wie die deine gar nicht mal so selten auftreten, dass sie sich oft aber sehr gut behandeln lassen. Da es dich bereits seit einigen Jahren verfolgt und allein darüber nachzudenken bereits dazu führt, dass es zur Stressreaktion kommt, wird es aus meiner Sicht Zeit, etwas dagegen zu tun, insbesondere wie gesagt, um zu verhindern, dass du dir auf längere Zeit wirklich schadest (Zähne, Speiseröhre, etc.).
Und vielleicht kannst du aus dem verlinken Thread mitnehmen, dass es den meisten liebenden Eltern nicht ganz so wichtig ist, dass die Welt oberflächlich „heil“ ist. Da steht eher das Wohl des Kindes im Vordergrund — außerdem kann die Welt auch dann wieder heil werden :smile:
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #72
Mein Selbstwertgefühl beeinflusst es nicht, es ist nur einfach diese wiederholte Erkenntnis, dass in meinem Gehirn irgendetwas gewaltig schief laufen muss, dass ich das so nebenbei sozusagen als normalen Zeitvertreib mache.
Lies dir den Satz nochmal durch... genauso wie deine anderen Beiträgen, in denen du beschreibst, wie ekelhaft es sei, was du tust. Das klingt wirklich nicht gut — und wie sollte dieser Ekel, den du vermutlich vor dir selbst hast (warum sonst, solltest du ihn bei anderen so stark vermuten?) bitte nicht auf dein Selbstwertgefühl schlagen? Das wäre verwunderlich.
Magst du die Fragen, die ich dir zu deinen Gefühlen vor und nach dem Erbrechen noch beantworten?

Am Ende kriege ich immer nur Panik und verdränge es wieder und es ändert sich doch nichts.
Deswegen: Diesmal keine Panik. Klar, langfristig wäre es natürlich wichtig, dass du das Erbrechen lässt. Kurz- und mittelfristig wäre es aber wichtig, dass du soweit kommst, dass du dich anderen öffnen kannst und dich nicht allein die Vorstellung, darüber zu sprechen, stresst. Das kannst du z.B. auch „üben“, indem du bei solchen Einrichtungen wie Nummer gegen Kummer anrufst und dort davon berichtest.
Das Problem ist — wie du selbst schreibst — dass es anscheinend zunehmend exzessiver wird und du mittlerweile auch Schäden davon spürst. Die Frage ist also, warum genau du erbrichst, welches Gefühl du dadurch hervorrufen möchtest und gegebenenfalls auch, welche gesündere Alternativen es gibt in solchen Momenten (dass du sogenannte „Skills“ findest). Das löst zwar vorerst nicht das Stressproblem, hilft aber, dass die Schädigungen geringer ausfallen und du noch etwas mehr Zeit hast, bis es unumgänglich wird, dich zu öffnen oder du dich von selbst aus öffnen möchtest.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #90
Wenn ich um Unterstützung bitte, wird man mich wahrscheinlich dazu zwingen, aufzuhören. Entweder ich kriege das hin oder ich muss lügen damit die heile Welt wieder intakt ist.
Wie heil ist die Welt denn, wenn du dich selbst zu etwas gezwungen siehst, dass dir langfristig gesehen körperlich sehr schadet und kurzfristig gesehen auf die Psyche schlägt?
Das, was du „heile Welt“ nennst, ist also ohnehin nur eine Farce. Du kannst versuchen, es besser zu machen, die Hilfe suchen und musst es nicht allein durchstehen— gerade auch, weil du weißt, dass es nicht ewig so weitergeht. Außerdem wird dich niemand dazu zwingen können, aufzuhören, das musst du selbst auch wollen. Deswegen ist es auch so wichtig, herauszufinden, warum du es machst, was du damit möglicherweise kompensierst oder auch, ob dir etwas fehlt. Genau das wären Themen, die in einer Therapie auch besprochen werden würden — denn meistens geht es eben nicht um den Bewältigungsmechanismus, sondern darum, warum du diesen benötigst. Wenn man das lösen kann und du dafür eine Lösung hast, ist der Rest wahrscheinlich nur noch die „Entwöhnung“ davon.

Hast du schon darüber nachgedacht, dich erstmal anonym an eine Telefonseelsorgestelle oder so zu wenden? Dadurch würdest du üben, das auszusprechen und auch nochmal von anderen hören, dass es nichts ist, dass diese Scham rechtfertigen würde. Und falls du wirklich nicht die gespielte heile Welt beeinflussen würdest, würde ich wirklich direkt beim Therapeuten anfangen. Er hat keine Handhabe, dich zu etwas zu zwingen, kann dir aber dabei helfen, die Sache wieder selbst zu kontrollieren — weil im Moment kontrolliert sie eben dich.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #101
Wie gesagt: Es gibt verschiedene Formen, aber das Streben nach Kontrolle, bzw. die Angst vor Verlust der Kontrolle sind oftmals wichtige Faktoren, von daher passt das schon ins Bild.
Dir muss auch klarwerden, dass das Erbrechen nur ein Bewältigungsmechanismus von etwas anderem ist. Es ist sozusagen nur ein Symptom von etwas, das definitiv angegangen werden sollte. Du merkst im Moment, dass es sich anscheinend doch weiter „durchzieht“. Wie gesagt: Vielleicht gehst du wegen dem Erbrechen zu einem Therapeuten, behandeln wird man aber das, was zu dem Verhalten führt. Demnach wirst du auch nicht zu etwas gezwungen, sondern dir werden andere Werkzeuge an die Hand gegeben, wie du dein emotionales Problem in dem Moment händeln kannst.
Für mich als Außenstehende wirkt es, als wäre der Bereich Selbstwert, bzw. Selbstbild ebenfalls beteiligt, womöglich musst du auch diesen Teil, den du nicht magst an dir, erstmal annehmen und schauen, inwiefern du ihn nutzen kannst. Außerdem solltest du hinterfragen, weshalb du so ein Problem mit dem gefühlten Kontrollverlust oder auch mit dem Gefühl der Imperfektion hast. Soetwas lässt sich besser abschätzen und gegebenenfalls auch einordnen, wenn man sich damit auseinandersetzt und es hinterfragt.
Du schreibst hier von einer glücklichen Kindheit, einem glücklichen Elternhaus und auf mich wirkt es so, als würdest du dir selbst nicht „zugestehen“ dass du „trotzdem“ eben Probleme hast — und weil dem so ist, möchtest du diese „heile Welt“ nicht angehen.
Für mich ist übrigens auch das Sprechen über Probleme und sich Hilfe holen Teil einer „heilen Welt“, bzw. Teil einer „heilen Familie“.
Wäre es dir möglich, einen Therapeuten zu suchen, um diese Probleme mit der Kontrolle und deinem Selbstwert anzugehen? Ob und wann du das mit dem Erbrechen offenbarst, muss am Anfang noch nicht festgelegt sein und wie gesagt: Es wird dich niemand zu irgendwas zwingen, aber es wird für dich bei erfolgreicher Therapie schlichtweg nicht mehr notwendig sein, da du diesen Stress anders bewältigen kannst, bzw. Stress in dieser Form in diesem Maße nicht mehr existiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
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  • #105
Nur weil man „kein Problem haben sollte“, heißt es nicht, dass es nicht da ist.
Und nur weil andere vielleicht Probleme haben, die sie mehr beeinträchtigen, heißt das nicht, dass dein Problem nicht behandlungsbedürftig ist.

Ist dir wirklich klar, dass du nicht gezwungen werden kannst, solange es dir gesundheitlich gut geht? Warum ist die Angst davor so groß?
Was spricht denn dagegen, unverbindlich anzufragen und einen Kennenlern-Termin zu vereinbaren? Das kannst du bei mehreren Therapeuten machen und so schauen, bei wem du dich am wohlsten fühlst. Denk dran, es geht hier nicht um den Verlust von Kontrolle, sondern darum, dass du die Kontrolle über dein Verhalten wiederbekommst. Egal, ob es „einfach so“, „aus Langeweile“ oder „wegen Stress“ vorkommt: Es geht dir dann schlecht, wenn du deinen Bewältigungsmechanismus, der dir die Illusion von Kontrolle zurückgibt, nicht ausüben kannst. Kurz: Das ist tatsächlich echter Kontrollverlust — und den magst du ja eigentlich nicht :zwinker:

Off-Topic:
Ich versuche, das jetzt etwas flapsiger zu formulieren. Hängt damit zusammen, dass ich dir keinen Stress und vor Allem keine Angst machen möchte, denn die hilft dir an der Stelle einfach nicht weiter. Bedeutet aber nicht, dass ich dein Problem nicht ernstnehme, denn es ist tatsächlich etwas, das ernstgenommen werden sollte.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #106
Ich habe schlicht und einfach keinen Grund, mich zu beklagen. Und damit auch kein Recht. Erst recht nicht wenn ich mir meine "Probleme" selbst mache.
Kannst du so sehen. Damit nimmst du aber dich nicht ernst. Und deine Gefühle, deine Gedanken und deine Probleme nicht. Und damit machst du dir viel mehr selbst Probleme als mit allem anderen.
Wenn du dich selbst nicht ernstnimmst, wer dann?
Manchmal sieht man den Grund auch einfach nicht, selbst wenn es einen sehr legitimen Grund gibt, weswegen man mit bestimmten Dingen Probleme hat.
Mir ist schon klar, dass so eine Einstellung eher mit Emotionen als mit Logik verknüpft ist, aber auch hier: eine starke Moral verleiht Kontrolle, sie hält dich darin aber auch gefangen und ist deswegen nicht das, wonach man unbedingt handeln sollte.

Du hast ein Problem. Das kannst du nicht wegreden. Du kannst verschiedene Ansichten haben, wie groß das Problem ist, aber es ist da. Ob es nun da sein sollte oder nicht. Und entweder du behebst es, oder du lässt es. Der Rest darum herum ist erstmal unerheblich, weil das eine Einstellung ist, dem die bloße Existenz deines Problems widerspricht.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
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  • #109
Was mich davon abhält, es einfach mal mit Therapie zu versuchen: es wäre ein Eingeständnis. Menschen ohne Probleme gehen nicht zur Therapie. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich eins habe.
Du windest dich wie ein Fisch. Naja, scheinbar hat du eins. Du hast extreme Probleme damit, wenn etwas nicht so läuft, wie es laufen sollte, was dich unter Stress setzt und dich dazu zwingt, willentlich zu erbrechen, um dir in diesen Momenten Erleichterung zu verschaffen. Dein Umgang mit Stress und auch, dass du Teile von dir nicht annehmen kannst, sind beides Probleme.
Man muss keine existenzbedrohenden Probleme haben, um sich Hilfe zu holen. In diesem Fall geht es darum, dass du wieder zu einem besseren Umgang mit dir selbst findest und dir nicht weiter selbst schadest.
Zu deinem Beispiel: Ja, rauchen und bewusst Erbrechen hat tatsächlich zwei Gemeinsamkeiten in diesem Fall: Es ist schädlich (und eigentlich völlig unnötig) und es ist Stressbewältigung. Hinzu kommt, dass Sucht auch immer bis zu einem gewissen Punkt Kontrollverlust bedeutet. Da du selbst schreibst, dass es gelegentlich auch „exzessiver“ wird und du tagelang danach noch etwas davon spürst, scheint es dir auch zunehmend mehr zu entgleiten.
Oder anders: Am Anfang war es vielleicht tatsächlich nur Stress und ein zu hoher Erwartungsdruck. Zunehmend wird es aber zum „Problem“, vor allem, wenn du es lieber weiter auslebst, anstatt deine Gesundheit (körperlich und psychisch) dem ganzen unterzuordnen.
Du merkst selbst, dass es definitiv nicht gut ist. Du kompensierst dadurch den Teil von dir, der nicht so will wie du willst, der nicht so perfekt ist. Ist aber auch ein Teil von dir. Niemand ist in allen Teilbereichen perfekt. Wenn man sich selbst aber ablehnt, bzw. Teile seiner selbst, Abscheu davor entwickelt und es Stress hervorruft, allein daran zu denken, dann ist das ein erhebliches Problem.
 
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Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #171
Sagen wir so: wie gut kannst du später als Beamter in einem Beruf arbeiten, wenn du dir jetzt die Speiseröhre täglich zerschießt?
Je nachdem wie lange du es bis zur Verbeamtung hättest wäre ich echt vorsichtig, ob die Gesundheit da nicht doch zu sehr leidet und du lieber den Traum an den Nagel hängst als deinen Körper...könntest du deinen Hausarzt dazu befragen?
 
ghostspaces
Benutzer180257  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #172
Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, ich hätte den ganzen Mist für mich behalten. War einfacher, nicht darüber nachzudenken. Jetzt habe ich Gesprächsbedarf und niemanden, mit dem ich darüber reden könnte. Therapie will ich nicht und online wird man sofort gesperrt wenn man das sagt. Wird hier wahrscheinlich auch noch passieren.
Sorry für den sinnlosen Post.
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #173
Das klingt blöd aber es stimmt: es muss erstmal schlimm genug werden und du musst tief genug fallen, bis du merkst, dass Hilfe notwendig und keine Schande ist.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #174
und online wird man sofort gesperrt wenn man das sagt
Wo hast du das denn ausprobiert?
Insbesondere in online-Hilfsangeboten sollte sowas nicht passieren.
Außer du hast keine Trigger-Warnung davorgepackt oder Ähnliches...

Wenn dir dein Beamtenstatus erstmal wichtiger ist als deine Gesundheit fällt Therapie wohl raus, aber dass du online keine Hilfe bekommst kann ich nicht glauben.
Hast du es schonmal auf sorgen-tagebuch.de versucht, wenn du so viel Gesprächsbedarf hast?
 
G
Benutzer Gast
  • #175
Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, ich hätte den ganzen Mist für mich behalten. War einfacher, nicht darüber nachzudenken. Jetzt habe ich Gesprächsbedarf und niemanden, mit dem ich darüber reden könnte. Therapie will ich nicht und online wird man sofort gesperrt wenn man das sagt. Wird hier wahrscheinlich auch noch passieren.
Sorry für den sinnlosen Post.

ja. die leichen im keller kann man leicht(er) ausblenden. stimmt.

aber sie fangen irgendwann sehr heftig zu stinken an.

jetzt hast du deine halt hochgeholt. das machts zuerst mal schwieriger. ist aber andererseits auch deine einzige chance, sie schritt für schritt wirklich loszuwerden.

hab dir da mal was rausgesucht:

Telefon - TelefonSeelsorge® Deutschland

Telefonberatung
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #176
Dass du dich darüber ärgerst, ist nachvollziehbar - vor allem wenn jetzt endlich das Bedürfnis da ist, das anzugehen.
Wäre eine private Therapie für dich denn ersmtal möglich? Die würde nicht auf dem Papier auftauchen und du würdest Hilfe bekommen.

Ansonsten wären solche Sachen wie Nummer gegen Kummer oder psychosoziale Beratungsstellen eine Möglichkeit, sich ein bisschen was von der Seele zu reden.
 
ghostspaces
Benutzer180257  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #177
Hallo.

Vielleicht ist es nicht sinnvoll, das Thema hier wieder hervorzukramen. Aber ich weiß aktuell nicht, an wen ich mich sonst wenden soll. Ich habe zwar einen Therapieplatz gefunden, allerdings dauert es noch ein paar Wochen, bis ich da anfangen kann.
Ich habe keinen Grund, zu klagen, bezogen auf meine aktuellen Umstände. Dennoch geht es mir einfach nicht gut. Und je schlechter es mir geht, desto mehr muss ich lügen und anderen etwas vorspielen, und das kostet mich jeden Tag Energie, die ich einfach nicht habe.
Jeden Tag habe ich Angst, jemand könnte hinter die Fassade schauen und realisen, wie es dahinter aussieht. Leider ist es auch keine Option, mich jemandem anzuvertrauen. Glaube auch im Grunde nicht, dass mich jemand ernst nehmen würde.
Ich frage mich immer wieder, was eigentlich mein Problem ist, dass ich mich immer wieder an Kleinigkeiten aufhänge, die so belanglos sind, dass mich niemand ernstnehmen kann. Als würde ich krampfhaft nach irgendeinem Grund suchen, um mich schlecht zu fühlen.
 
G
Benutzer Gast
  • #178
Hallo.

Vielleicht ist es nicht sinnvoll, das Thema hier wieder hervorzukramen. Aber ich weiß aktuell nicht, an wen ich mich sonst wenden soll. Ich habe zwar einen Therapieplatz gefunden, allerdings dauert es noch ein paar Wochen, bis ich da anfangen kann.
Ich habe keinen Grund, zu klagen, bezogen auf meine aktuellen Umstände. Dennoch geht es mir einfach nicht gut. Und je schlechter es mir geht, desto mehr muss ich lügen und anderen etwas vorspielen, und das kostet mich jeden Tag Energie, die ich einfach nicht habe.
Jeden Tag habe ich Angst, jemand könnte hinter die Fassade schauen und realisen, wie es dahinter aussieht. Leider ist es auch keine Option, mich jemandem anzuvertrauen. Glaube auch im Grunde nicht, dass mich jemand ernst nehmen würde.
Ich frage mich immer wieder, was eigentlich mein Problem ist, dass ich mich immer wieder an Kleinigkeiten aufhänge, die so belanglos sind, dass mich niemand ernstnehmen kann. Als würde ich krampfhaft nach irgendeinem Grund suchen, um mich schlecht zu fühlen.
hmmm ...
meine empfehlung?
wandere in ruhe nochmal durch diese neun seiten hier - dich betrachtend, trost und rat betrachtend ...
 
W
Benutzer180521  Verbringt hier viel Zeit
  • #179
Leider ist es auch keine Option, mich jemandem anzuvertrauen. Glaube auch im Grunde nicht, dass mich jemand ernst nehmen würde.
Das denkt man leider viel zu oft und es ist so gut wie nie richtig. Da einem Gehirn das aber so vorspielt, wenn es einem nicht gut geht, kann ich dir diese Angst, nicht verstanden und angenommen zu werden, leider nicht nehmen.
Ich bin sehr froh darüber, dass du einen Therapieplatz hast. Wenn sie beginnt, dann sei geduldig mit dir und erwarte nicht sofort Fortschritte. Man muss seinem Kopf etwas Zeit geben, sich an positivere, gesündere Verhaltensweisen und Gedankenmuster zu gewöhnen.
Wie lange genau dauert es bis zu deinem ersten Termin? Ein paar Wochen klingt doch machbar :smile: Wenn dich bis dahin etwas bedrückt bis dahin, und es dich erleichtert, das irgendwohin loszuwerden, dann ist dieser Thread doch ein guter Ort :smile:
 
Kisch
Benutzer182656  (73) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #180
Hallo Ghostspaces,
eigentlich ist dein Problem nicht unlösbar, Du darfst dir bei einer Lösung nur nicht selber im Weg stehen. Da ist zum Beispiel deine Angst, dich gegenüber einer Person deines Vertrauens zu öffnen. Einer der Gründe ist, dass Du immer wieder dein Problem mit den Augen anderer zu betrachten versuchst. Was für andere unwichtig, eine Kleinigkeit oder was auch immer ist, das ist es nicht für Dich. Egal wie unwichtig es dir aus der Sicht anderer erscheint, es ist DEIN Problem und es ist so bedeutsam, dass es DEIN Leben bestimmt. Ein Problem ist so bedeutsam wie es für dich ist und nicht wie Du glaubst, dass andere es sehen oder einschätzen könnten.

Du solltest versuchen – wahrscheinlich nur mit professioneller Unterstützung – das Problem zu lösen. Doch ein erster Schritt ist zumindest dir selber gegenüber zu diesem Problem stehen zu können. Dabei kann auch erst einmal ohne Bedeutung bleiben, ob es sich um ein medizinisches, psychisches oder psychosomatisches Problem handelt. Erst wenn Du soweit bist, dass Du dein Problem als solches akzeptieren und dazu stehen kannst, dann kann man versuchen Wege aus dieser Situation heraus zu finden. Doch so lange Du mit deinem Problem abstrakt umgehst, als wäre es nur das, was ANDERE darin sehen, da gibst Du kaum jemandem eine Chance dir wirklich zu helfen.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #181
Glaube auch im Grunde nicht, dass mich jemand ernst nehmen würde.
Nimmst du dich selbst denn ernst?
Denn ehrlich gesagt habe ich da nicht das Gefühl bei dir, und man schließt doch recht oft von sich auf andere.

Du erzählst immer wieder, du hättest doch gar keinen Grund dich schlecht zu fühlen und trotzdem geht es dir schlecht. Für deinen Körper und Teile deiner Psyche gibt es also sehr wohl einen Grund, dich schlecht zu fühlen. Und den lässt du völlig außer Acht und erlaubst dir nicht, krank zu sein.

Das ist wie Sand im Getriebe. Erst ist es nur ein bisschen Sand, dann sind es kaputte Zahnräder und dann ein Gerät, das gar nicht mehr funktioniert. Und der Grund ist ein lächerliches Sandkorn an der falschen Stelle.

Ich denke nach wie vor, dass du unterschätzt, wie beispielsweise deine Eltern zu dir stehen würden, würdest du mit ihnen reden.
Hast du ansonsten mal Angebote der Telefonseelsorge oder Online-Stellen zur Überbrückung genutzt?
 
ghostspaces
Benutzer180257  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #182
Ich kriege mein Leben aktuell einfach nicht mehr auf die Reihe. Was auch nicht stimmt, denn nach außen hin, beruflich etc., läuft alles super. Nach außen hin kann ich super so tun, als wäre alles okay, und meistens fühle ich mich in der Gegenwart anderer auch okay. Wenn ich alleine bin, durchlaufe ich permanent die selben Gedanken. Dass ich egozentrisch und potenziell narzisstisch bin, dass ich nichts ohne Hintergedanken tue, und das letztendlich nicht von dem, was ich tue, aufrichtig und ehrlich ist. Alles im Grunde nur Schein und Manipulation.
Ich weiß inzwischen, dass meine Stimmung instabiler ist und meine Gedanken weniger klar, wenn ich zu viel kotze. Manchmal gibt es Tage, wie heute, da reicht einmal nicht. Seit heute Nachmittag dreimal gefressen und gekotzt und ich weiß nicht, ob ich für heute fertig bin.
Manchmal will ich am liebsten jemanden anrufen, aber ich kann nicht, weil ich es nicht zurücknehmen kann, wenn ich einmal anfange, zu reden. Nicht von dem, was ich mache, hat irgendetwas mit dem Menschen zu tun, für den andere mich halten.
 
G
Benutzer Gast
  • #183
Ich kriege mein Leben aktuell einfach nicht mehr auf die Reihe. Was auch nicht stimmt, denn nach außen hin, beruflich etc., läuft alles super. Nach außen hin kann ich super so tun, als wäre alles okay, und meistens fühle ich mich in der Gegenwart anderer auch okay. Wenn ich alleine bin, durchlaufe ich permanent die selben Gedanken. Dass ich egozentrisch und potenziell narzisstisch bin, dass ich nichts ohne Hintergedanken tue, und das letztendlich nicht von dem, was ich tue, aufrichtig und ehrlich ist. Alles im Grunde nur Schein und Manipulation.
Ich weiß inzwischen, dass meine Stimmung instabiler ist und meine Gedanken weniger klar, wenn ich zu viel kotze. Manchmal gibt es Tage, wie heute, da reicht einmal nicht. Seit heute Nachmittag dreimal gefressen und gekotzt und ich weiß nicht, ob ich für heute fertig bin.
Manchmal will ich am liebsten jemanden anrufen, aber ich kann nicht, weil ich es nicht zurücknehmen kann, wenn ich einmal anfange, zu reden. Nicht von dem, was ich mache, hat irgendetwas mit dem Menschen zu tun, für den andere mich halten.
du bist nicht allein. tausch dich in eßstörungsforen mit deinesgleichen aus, dort bist du damit richtig, gut aufgehoben, das hilft auf gewisse art! alles gute dir!
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #184
Du hast den Stein ins Rollen gebracht, das ist schon mal wichtig. Du hast noch sehr viel zu verarbeiten, und das ist nicht leicht, aber du versteckst es nicht mehr tief in dir drin, sondern fängst an dich dem zu stellen.

Hilft es dir schon mal, online zu schreiben? Hier oder auf anderen Seiten, wo du anonym bist?
Wie denkst du kannst du den Menschen der du bist, und den den du darstellst in Einklang bringen?
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #185
Manchmal will ich am liebsten jemanden anrufen, aber ich kann nicht,
Was immer dir gegen Grübeln hilft (Timer stellen, Erinnerungsnotizen überall anbringen, Ablenkung suchen, 10-Minuten-Regel anwenden...), tu das. Und wenn Gesellschaft dir hilft, dann such sie dir ruhig.
Du musst z.B. bei der Telefonseelsorge nicht erzählen, was genau dich bedrückt. Du kannst auch ruhig anfangen mit „ich brauche etwas Gesellschaft, weil es mir gerade nicht gutgeht“ und sagst vielleicht noch dazu, dass du gerade davor bist, dir selbst zu schaden und das gerne verhindern möchtest. Ruf ruhig jemanden an.
Bis deine Therapie anfängt (und du erste Erfolge merkst) darfst du ruhig alles an Stützen nutzen, die du auftreiben kannst.

Du hast hier jetzt auch schon verschiedene Dinge genannt, die dich beschäftigen und an denen du arbeiten müsstest.
Vielleicht hilft es dir auch, das mal aufzuschreiben und dir für die einzelnen Punkte Lösungen zu überlegen. Damit du dich nicht mehr der Situation ausgeliefert fühlst.
 
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