• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Mir geht der Sinn von allem verloren

G
Benutzer Gast
  • #1
Hallo Community,

um so länger dieser ganze Corona-Mist andauert, um so mehr verliere ich den Sinn des großen Ganzen aus den Augen. Und ja, ich war vor Corona ein sehr aktiver Mensch (gesellschaftlich wie auch sportlich und nicht zuletzt beruflich)

(Fast) keine sozialen Kontakte mehr, jegliche Hobbies kann ich nicht mehr ausführen (in meinem Fall Musik mit Bands auf öffentlichen Festen!), sonstige Aktivitäten (Kino, Bars, Sporttreffs) alles ist zu oder nur enorm eingeschränkt nutzbar (über den Sommer Kinos offen konnteste dir aber auch sparen, weil nix lief).

Jetzt kommt Weihnachten. All die letzten Jahre war Weihnachten eine riesige Institution für mich. Heuer hatte ich vor dem ersten Advent es nicht mal richtig geschafft, mich soweit mit ein wenig Dekoration vorzubereiten.

Ich falle immer mehr ein Motivations-Loch. Wem geht es noch so? Ich verliere wirklich den Sinn am großen ganzen.
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Mir gehts genau so. Ich bin in 3 Vereinen, da passiert nix mehr. Wer weiß ob die wieder existieren werden. Keine sozialen Kontakte außer ein paar Telefongespräche. Ich war früher oft unterwegs zu Kulturveranstaltungen und Ausstellungen, jetzt nix mehr. Ich fühle mich eingesperrt wie im Strafvollzug. Mir fehlt Bewegung, ich habe zugenommen, trinke zu viel und komme früh nicht mehr richtig aus dem Bett. Brauch ich auch nicht, ich kann ja im Homeoffice auch abends arbeiten. Meine Motivation ist gleich null.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Natürlich müssen staatliche Maßnahmen zur Eindämmung des Virus sein. Leider halten sich viel zu viele Leute nicht daran und die Vernünftigen müssen darunter leiden. :censored:
 
Goldbär
Benutzer180126  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Vielleicht ist es hilfreich, diese Zeit auch für andere Dinge zu nutzen, die einem vorher eigentlich auch wichtig waren, für die man sich aber nie die nötige Zeit genommen hatte.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Willkommen im Club! :bier:

Mir geht es auch nicht nur um die verlorenen Jahre (das wird sich ja nicht auf 2020 beschränken), sondern ich merke auch immer mehr, wie ich nicht in diesen Staat und diese Gesellschaft passe, bzw. wie die nicht zu mir passen, da ja in allen möglichen Bereichen immer wieder veruscht wird, Sicherheit über Freiheit zu stellen, was ich für absolut falsch halte.
 
Horatio
Benutzer181422  Öfter im Forum
  • #5
Mh,.. ich blühe durch Corona richtig auf.

Ich bin das gar nicht, was du so beschreibst. Interessieren würde mich ja mal dein Sinn.
Ich bin auch aktiv (gewesen.. wobei noch). Ich arbeite viel mit Senioren. Inzwischen halt über Skype und Zoom. Ich bin aktiv über Zoom und eben am Rechner in meiner Stadtteilversammlung. Musik lässt sich auch übers Internet machen.
Ich habe durch Corona eine neue und hoch interessante Frau kennengelernt. Ich bin in drei neuen Foren. Sport kann ich auch zu Hause machen oder eben E-Sport.

Wenn ich raus gehe, ist nicht so viel Volk unterwegs. Mit den Masken sprechen die auch weniger oder sehen eventuell unhöflich aus.

Wenn es nach mir ginge, dürfte Corona nie aufhören.

Gut, Weihnachten. Bei acht Geschwistern die sich zu diesem Zeitpunkt immer irgendwie getroffen haben (die inzwischen über die ganze Welt verstreut sind) wird das dieses Jahr eher dürftig ausfallen, aber auch da gibt es Internet.
Zu Weihnachten wird das System zusammenbrechen. Aber Weihnachten ist eigentlich nur ein fiktiver Termin der aus völlig schwachsinnigen Gründen aufrecht erhalten wird.

Vielleicht solltest du mal deine Möglichkeiten und deine Alternativen überdenken.
So, wie du dich beschreibst, bist du festgefahren auf einer Schiene und jammerst jetzt rum, anstatt deine Fähigkeiten zu nutzen und neue Wege zu suchen und zu entdecken.

Off-Topic:
Meine Meinung! - Ist nicht bös gemeint.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #6
Mir fehlt Bewegung, ich habe zugenommen, trinke zu viel und komme früh nicht mehr richtig aus dem Bett. Brauch ich auch nicht, ich kann ja im Homeoffice auch abends arbeiten. Meine Motivation ist gleich null.

Ganz genau. Gleiches bei mir. Gut Alkohol-Konsum hat deswegen jetzt nicht zugenommen. Aber ansonsten das selbe hier. Ich ging bisher 2-3 mal die Woche für ca 30-45min. joggen damit hat sich mein Gewicht immer gut lenken lassen. Seit Corona und dem ganze scheiß rumsitzen daheim reicht dies aber nicht mehr.

Ganz zu schweigen von der psychischen Verfassung. Ich habe hier wirklich das Gefühl inhaftiert zu sein, weil es einfach kein "Angebot" mehr gibt. Ich verlottere von Tag zu Tag irgendwie mehr.

So, wie du dich beschreibst, bist du festgefahren auf einer Schiene und jammerst jetzt rum, anstatt deine Fähigkeiten zu nutzen und neue Wege zu suchen und zu entdecken.

*hahahaha* Das kommt mir gerade recht: Na dann sag mir mal welche Fähigkeiten ich entdecken möchte! Aber behalte im Auge, dass ich z.B. für meine musikalischen Fähigkeiten in frühen Jahren Unmengen an Stunden und Geld geopfert habe! Und das alles soll wegen diesem Drecks-Virus jetzt nichts mehr Wert sein? Und davon ab: Frag mal Musiker, die sich jetzt mehr auf "Collaborative Arrangement" eingeschossen haben (das ist wohl das was du mit "Fähigkeiten nutzen" meinst!) ob das das gleiche Gefühl gibt, wie vor einer tosenden Menge zu stehen und live zu performen!
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Mir geht es auch nicht nur um die verlorenen Jahre (das wird sich ja nicht auf 2020 beschränken), sondern ich merke auch immer mehr, wie ich nicht in diesen Staat und diese Gesellschaft passe, bzw. wie die nicht zu mir passen, da ja in allen möglichen Bereichen immer wieder veruscht wird, Sicherheit über Freiheit zu stellen, was ich für absolut falsch halte.

Ich wüsste nicht, was ich deinen Aussagen noch hinzufügen sollte :smile:
 
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #7
ich mache soviel Sport wie nie. Jogge mehrmals pro Woche, bin einen virtuellen Halbmarathon gelaufen im Juni. Bin wochenlang durch die Schweiz geradelt.
Gehe wandern und spazieren. Bin jeden Tag an der frischen Luft.

Andere Menschen treffe ich 1 bis 2 pro Woche. Klar, mal wieder verreisen oder ins Kino oder oder wäre schön, aber das wird schon wieder kommen.

Und Weihnachtsdeko ist mir noch viel mehr wert dieses Jahr, da ich ja auch zu Hause bin. Ich mach das Beste draus und schau, dass ich so gesund wie lange nicht mehr bin.
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Mir geht es auch ganz stark so.
Ich habe allerdings 2 Kinder, darunter ein Baby, das sich, wie es Babys nun mal tun, rasant entwickelt, das hilft mir sehr, in der Spur zu bleiben.

Vor ein paar Tagen fühlte ich mich richtig fertig und traurig und ich konnte nicht mal heulen, fühlte mich regelrecht emotional gelähmt.
So extrem sind bei mir nicht alle Tage und ich raffe mich auch immer wieder auf, weil muss ja, meine Mäuse brauchen mich und die Große sprudelt so voller positiver Lebensenergie, das ist großartig und auch ansteckend :smile:.

Wenn du das Gefühl hast, nicht aus diesem Loch zu kommen, such dir bitte Hilfe.
Das graue Wetter macht es nicht gerade leichter, auf bessere Gedanken zu kommen, aber es gibt viele Menschen, denen es aktuell so geht wie uns. Vielleicht hilft dir schon der Austausch in Foren (so wie hier :smile:), vielleicht auch der Gang zum Hausarzt.

Eine Freundin von mir hört nicht auf, mir zu sagen, ich solle mehr an die frische Luft gehen, das würde mir helfen.
Ich kenne jeden Stein am Rheinufer (persönlich, mit Lebensgeschichte), diese ewigen Spaziergänge lassen mich nur noch mehr mental versumpfen.
Nicht lachen, aber: Ich knüpfe jetzt Makramee-Sterne :grin:.
Ich will dir damit nicht sagen, dass du das auch tun sollst, aber vielleicht findest du auch etwas, das dir Spaß macht und dich ein bisschen auf bessere Gedanken bringt, selbst wenn es dir erst mal blöde oder belanglos vorkommt.
Dem einen helfen Spaziergänge, dem anderen Makramee-Sterne. Dir vielleicht etwas Anderes, das du erst noch entdecken musst.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #9
Dann musst du dich selbst motivieren. Alternativen finden (es gibt sie!).

Ja, mir fehlen auch Konzerte und generell das Abhängen mit Freunden, aber ich trainiere täglich, mache eben zu Hause Musik, zocke, gehe meinem Alltag nach – der mit Kindern gerade am Wochenende mangels Unternehmungen ganz schön anstrengend und eintönig ausfallen kann, aber so ist das jetzt und ich versuche, das Beste aus der Situation zu machen.

Weihnachten, ja, auch das erlebe ich dieses Jahr auf eine Art und Weise, die ich nur als trist empfinden kann – einerseits. Meine Eltern und Oma in Deutschland, meine Schwiegermutter in Frankreich, meine Stiefsöhne bei ihrer Mutter und kein gemeinsames Weihnachten. Aber: Es gibt Videochats. Und das traditionelle Weihnachtsessen lassen wir uns auch schmecken, in kleinerem Rahmen eben. Und dann, wenn die Kleine schläft, wird Cyberpunk gezockt. :grin: Es gibt immer einen Lichtblick.
 
Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • #10
Ich habe auch das Gefühl, dass ich aus der Zeit gefallen bin. Das Leben erscheint zunehmend absurd.
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #11
Ich finde jetzt ist es ja relativ angenehm, weil man sich so ins Weihnachtszeug fallen lassen kann, dekorieren, Weihnachten planen, Geschenke shoppen, Backen, etc. - nach Weihnachten wird das glaub ich nochmal schwerer, zumal draußen sein auch nicht so einfach ist mit der Kälte.

Mein Mann wird dann auch noch auf Geschäftsreise fahren, ins Ausland für zwei Wochen und ich sitz mit Kind daheim und werde wahrscheinlich vor lauter Neid heulen :ashamed:
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #12
Mir geht es ganz ähnlich wie dir. Mit dem kleinen Unterschied, dass das bei mir auch schon vor Corona so war. Es ist einfach eine etwas andere Lebensweise, an die man sich mit der Zeit gewöhnt :smile:
Es kann helfen, sich Beschäftigungen anzueignen, die sich besonders gut alleine machen lassen. Das geht gerade super, weil es weniger Ablenkungsmöglichkeiten gibt.
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Vielleicht ist es hilfreich, diese Zeit auch für andere Dinge zu nutzen, die einem vorher eigentlich auch wichtig waren, für die man sich aber nie die nötige Zeit genommen hatte.

Naja, der "innere Schweinehund". Ich will immer mal was machen wofür die Zeit gefehlt hat, aber dann liege ich doch nur auf dem Sofa und höre Musik.
Wahrscheinlich werde ich erst wieder richtig aktiv, wenn es im Frühjahr größere Lockerungen gibt, weil die Infektionszahlen stark sinken und zumindest die Risikopatienten ihre Impfung erhalten haben.
 
W
Benutzer180521  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Lieber InconclusiveGuy , du siehst ja schon an den vorigen Antworten, dass du damit keineswegs allein bist.
Meine Antwort wird lang. Keine Ahnung, wie man dieses Spoiler-Dings macht, sagt Bescheid falls die Länge des Posts stört.
1. Alle Beschäftigungen, die wegfallen, machen Platz für neue. Die sind nicht das gleiche und füllen dich vielleicht nicht so aus wie die alten Tätigkeiten. Aber sie können auch Freude machen. Beispiel von mir. Ich kann nicht mehr: mich mit mehreren Freunden auf einmal treffen, ins Kino gehen, Theater spielen etc. pp. Ich kann: öfter zeichnen, spazieren gehen, schreiben, Musik hören. Welche neuen Hobbies kannst du dir suchen, die dir für den Moment Freude bringen?
2. Eine feste Tagesstruktur unterstützt dich an Tagen, an denen dich nichts motivieren kann. Bist du in der Ausbildung/Studium oder arbeitest du? Im Home-Office? Welche anderen Komponenten deines Tages sind wichtig, abgesehen von deinen beruflichen Pflichten? Du kannst dir festlegen, welche Dinge wann erledigt werden und dir bewusst Zeiten einteilen, in denen du etwas für dich tust. Wenn du Gewohnheiten daraus machst, sind sie leichter einzuhalten, selbst wenn du mal ein Tief hast. (frag andere Menschen wie man das am besten etabliert, ich bin furchtbar schlecht im Tagesstruktur einhalten).
3. Bewegung hilft der Psyche. Du schreibst, du warst sportlich aktiv. Welchen Sport hast du gemacht? Welchen Sport kannst du dir vorstellen anzufangen, der auch in der aktuellen Situation möglich ist (Joggen, Yoga, Home-Workout mit Kraftsport, Boxen mit Boxsack, ...)?
4. Reduziere negative Einflüsse. Beobachte mal im Alltag, welche Aktivitäten dich eher runterziehen als aufbauen. Da ich dich nicht kenne, gebe ich dir ein paar Beispiele von mir: Zu viele Nachrichten deprimieren mich, vom ewigen vor dem Bildschirm sitzen bekomme ich Kopfschmerzen, zu wenig Schlaf schwächt mich mental, der "Alltag in Zeiten von Corona III"-Thread macht mich oft traurig. Deshalb versuche ich, all diese Dingen entgegenzuwirken und es hilft. Wo ertappst du dich dabei, dass du an etwas länger festhängst, das dir nicht gut tut? Entscheide dich bewusst dagegen.
5. Soziale Kontakte bauen auf. Du schreibst "(Fast) keine sozialen Kontakte mehr". Du hattest also welche, und sie gingen dir verloren. Woran lag das? Dass das nicht mehr als reales Face-to-Face-Treffen geht? Dass ihr euch nicht genügend um den Kontakt bemüht? Dass es um Menschen geht, die dir nicht nah genug sind, um sie privat zu treffen (z.B. Arbeitskollegen)? Das kann ich gut nachvollziehen. Online zu quatschen gibt mir längst nicht so viel, und ich bin jemand, der Körperkontakt braucht. Trotzdem muss ich mich größtenteils mit zoom und telefonieren begnügen. Und es ist zehnmal besser als gar kein Sozialleben. Wer fällt dir ein, den du schon lange mal wieder kontaktieren wolltest? Tu es. Spring über deinen Schatten. Auf der anderen Seite sitzt oft jemand, dem es genauso geht wie dir. Geh auch auf Menschen zu, mit denen du bis jetzt nicht soo eng zu tun hattest, ob sie Interesse haben, merkst du dann. Wohnst du alleine? Dann kannst du dir jemanden zum Wochenend-Frühstuck einladen. Hast du einen guten Draht zu nah wohnenden Familienmitgliedern oder einem Nachbarn? Schlag vor, dass ihr zusammen die Weihnachtsdeko in Angriff nehmt.
6. (Bald fertig, versprochen:ashamed:) Such dir psychologische Unterstützung, wenn du das Gefühl hast, du kommst nicht alleine aus deinem Tief. Davor solltest du nicht zurückscheuen. Sei dir wert, an deinem Wohlbefinden zu arbeiten. Diese Pandemie wird nicht in ein paar Wochen vom Tisch sein, es ist gut, wenn du einen nachhaltig guten Umgang mit deiner Situation findest.
7. Sei geduldig mit dir. Weißt du, wie vielen Menschen es gerade schwerfällt, die gleiche Leistung zu erbringen wie früher? Wie viele das Gefühl haben, ihnen fällt die Decke auf den Kopf und ihnen fehlen alle sozialen Begegnungen? Wie viele denken, sie dürften nicht jammern und müssten sich ja nur mehr zusammenreißen? Du wirst nicht von heute auf morgen wieder komplett glücklich und motiviert und leistungsfähig sein. Du wirst auch nicht alle 7 Dinge hier auf einen Schlag umgesetzt bekommen. Das heißt aber nicht, dass du dich deswegen innerlich fertigmachen solltest. Gib dir Mühe, dir öfter etwas Gutes zu tun - selbst wenn dafür mal irgendeine Pflicht hintenanstehen muss. Dir darf es schlecht gehen aufgrund der Lage, das kann dir keiner ausreden. Du darfst auch darüber sprechen, auch jammern. Das ist okay. Es hilft sehr, das für den Moment zu akzeptieren.

Ich denke und hoffe, du wirst einige Dinge daraus mitnehmen können. Ich wünsche dir alles Gute :knuddel:
 
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G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #18
So, erstmal vielen lieben Dank an die ganze Anteilnahme an diesem Thread!

Zu viele Nachrichten deprimieren mich, vom ewigen vor dem Bildschirm sitzen bekomme ich Kopfschmerzen, zu wenig Schlaf schwächt mich mental

Nachrichten versuche mittlerweile eh weitestgehendst zu ignorieren, weil, ob nun 2 Haushalte mit 5 Personen zugelassen sind oder 10 Personen, macht für mich keinen Unterschied, weil ich selten mehr als 2 weitere Personen in meinem Haushalt habe (Geburtstagsfeiern mal abgesehen, auf die kann ich generell verzichten).

Mir geht es vor allem um die Ausübung meines Hobbies, das einfach so wegrationalisiert worden ist, genauso wie der Sport, unbeschwerte Stadtbummel in der Vor-Weihnachtszeit durch die Einkaufsmeilen, Kino. Hier ist es mir eigentlich egal, ob 2 Haushalte mit 5 Personen oder anders, weil ich alles bisher selten mit 2 Haushalten oder mehr gemacht habe. Aber egal. Ändern kann ich es eh nicht.

Apropos Kino: Es bleibt sowieso abzuwarten, ob es das in Zukunft, auch wenn Corona überstanden ist, noch in dem Ausmaß gibt, wie man es kannte...


Du schreibst "(Fast) keine sozialen Kontakte mehr". Du hattest also welche, und sie gingen dir verloren. Woran lag das? Dass das nicht mehr als reales Face-to-Face-Treffen geht? Dass ihr euch nicht genügend um den Kontakt bemüht?

Das liegt einfach daran, weil das Leben zwischen mir und meinem (bisher) besten Kumpel ordentlich auseinander divergiert. Ich habe mittlerweile mein eigenes Haus, seit 5 Jahren meinen festen Job als Software-Ingenieur und vor allem meine Freundin seit 6,5 Jahren die seit wenigen Wochen nun meine Verlobte ist. Er hat seitdem ich zu studieren begonnen habe (das liegt nun 10 Jahre zurück!), immer im gleichen Ausbildungsberuf gearbeitet, bis er vor ca. 2 Jahren in seine Wohnung gezogen ist und bis er dann im November 2019 in eine andere Arbeitsstätte mit einem einfachen Fahrtweg 100km von unserer beider Heimatwohnort gewechselt hat. Dementsprechend hat er seitdem eine irgendwie komische Veränderung hingelegt, dass er sich weniger bei mir meldet, auf Nachrichten von mir oft tagelang nicht reagiert (oder auch gar nicht); bei Telefonanrufen von mir, drückt mich oft weg. Und seit er nun wenigen Wochen lang ein neues "Gschbusi" (für alle nicht Bayern: Eine neue Frau, die wohl seine Freundin wird/ist!) hat, hat er noch weniger Zeit und er erzählt gar nix mehr "interessantes" aus seinem Leben, geschweige denn irgendwas, wie es zwischen ihm und ihr so läuft, was mich natürlich interessieren würde. Wie gesagt, 2 Haushalte wären erlaubt, d.h. wir dürften uns durchaus bei mir oder bei ihm zu viert treffen, aber da kommt nix. Ihn einfach zu fragen "Hey, kommt zu zweit doch mal vorbei, finde ich etwas aufdringlich, weil es eben doch noch sehr frisch ist." Andeutungen, ihm "durch die Blume" zu sagen, dass wir uns doch treffen könnten, werden ignoriert.

Wohnst du alleine?

Nein, tu ich (Gott sei Dank!) nicht. Ich lebe mit meiner Verlobten seit über einem Jahr in unserem eigenen Haus.
Was ich übrigens auch beobachte seit Corona: Meine Lust auf Sex geht langsam irgendwie Richtung 0. Hat das auch schon jemand beobachten können?
 
Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • #19
Sex? War da nicht mal was? :confused:
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #20
Ja, Sex! Mensch, du weißt doch... Quiekiquieki und so...

... is halt nur blöd, wenn man eigentlich grad mit der Kinderplanung beginnen wollte.
 
Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • #21
Wer braucht denn Sex zum Kinderkriegen?

Da gibt es doch Mittel und Wege.
 
T
Benutzer54465  Meistens hier zu finden
  • #22
Ich kann dich gut verstehen.
Mein Leben besteht normalerweise aus Freunde treffen, Parties, Reisen und Klettern. Nun bin ich seit Anfang November arbeitslos (weil ich es so wollte), dann habe ich mich total gelangweilt. Seit 1 Woche habe ich jetzt einen eigenen Garten, in den ich glücklicherweise eine Großteil meiner Zeit stecken kann, weil er seit längerem leer stand.
3 meiner Freunde treffe ich trotzdem, auch wenn es verboten ist. Ich habe ansonsten keinen persönlichen Kontakt außer zu meiner Mutter und meinem Freund.

Es ist halt immer so leicht gesagt, dass man sich eine Alternative suchen soll. Wenn man sich antriebslos und niedergeschlagen fühlt, hat man eben keine Lust auf eine Alternative. Da kann ich meine Einstellung 100x ändern, ich komme immer wieder an diesen Punkt zurück.

Normalerweise ist Silvester das wichtigste Fest für mich, auf das ich mich ewig im Voraus freue. Dieses Jahr darf ich meine Freunde nicht treffen und wir werden vermutlich sogar eine Ausgangssperre zwischen 22 und 6 Uhr haben. Anfang Januar werde ich definitiv aus Deutschland ausreisen, den Flug habe ich schon vor 2 Wochen gebucht. Allerdings versuche ich ihn jetzt vorzuverlegen.
Mir reicht es einfach, ständig überlegen sie sich etwas neues. Und dass man sich zu Weihnachten treffen darf, zu Silvester aber nicht, finde ich sowas von absurd. Ich will mich überhaupt nicht zu Weihnachten treffen. Wer hat das Recht für mich das zu entscheiden? Was ist mit den Leuten, die zu Weihnachten arbeiten müssen?
Ich kann dir nichts hilfreiches sagen, außer, dass es mir genau so geht, dass es irgendwann vorbei sein wird und dass wir uns einfach an diesem Gedanken festklammern müssen.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #23
T Tessy
Und wo geht's hin?
Dauerhaft, oder nur für begrenzte Zeit?
 
T
Benutzer54465  Meistens hier zu finden
  • #24
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #25
Hallo Community,

um so länger dieser ganze Corona-Mist andauert, um so mehr verliere ich den Sinn des großen Ganzen aus den Augen. Und ja, ich war vor Corona ein sehr aktiver Mensch (gesellschaftlich wie auch sportlich und nicht zuletzt beruflich)

(Fast) keine sozialen Kontakte mehr, jegliche Hobbies kann ich nicht mehr ausführen (in meinem Fall Musik mit Bands auf öffentlichen Festen!), sonstige Aktivitäten (Kino, Bars, Sporttreffs) alles ist zu oder nur enorm eingeschränkt nutzbar (über den Sommer Kinos offen konnteste dir aber auch sparen, weil nix lief).

Jetzt kommt Weihnachten. All die letzten Jahre war Weihnachten eine riesige Institution für mich. Heuer hatte ich vor dem ersten Advent es nicht mal richtig geschafft, mich soweit mit ein wenig Dekoration vorzubereiten.

Ich falle immer mehr ein Motivations-Loch. Wem geht es noch so? Ich verliere wirklich den Sinn am großen ganzen.

Ich will folgenden Text nicht als Ratschlag verstanden wissen, weil ich dich nicht kenne, aber ich mit diesen Dingen gute Erfahrungen gemacht:

1) Such dir feste Strukturen. Wenn etwas wegfällt, ist es hilfreich, dass es mit neuen Dingen gefüllt wird. Welche Dinge das bei dir sind, weißt du am besten.
Das Aufkommen von Löchern führt nur zu Grübelei und dies ist negativ.

2) Beweg dich. Fahr Rad oder geh Spazieren, was mir sehr geholfen hat, um nicht einzurosten. Dazu kommt, dass es den Kopf frei macht.

3) Schränke den Medienkonsum ein. Es ist weder hilfreich noch gut sich mit diesem Thema vollumfänglich zu beschäftigen. Das gibt dem Thema zu großen Raum. Einmal morgens und einmal Abend Corona für 15 Minuten.

4) Hol dir Menschen ins Boot. Rede über deine Sorgen. Es ist besser, wenn sowas mal ausgesprochen wird. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es eine Art Brustlöser wird, wenn mal jemand anfängt.
 
Horatio
Benutzer181422  Öfter im Forum
  • #26
Das kommt mir gerade recht: Na dann sag mir mal welche Fähigkeiten ich entdecken möchte! Aber behalte im Auge, dass ich z.B. für meine musikalischen Fähigkeiten in frühen Jahren Unmengen an Stunden und Geld geopfert habe! Und das alles soll wegen diesem Drecks-Virus jetzt nichts mehr Wert sein? Und davon ab: Frag mal Musiker, die sich jetzt mehr auf "Collaborative Arrangement" eingeschossen haben (das ist wohl das was du mit "Fähigkeiten nutzen" meinst!) ob das das gleiche Gefühl gibt, wie vor einer tosenden Menge zu stehen und live zu performen!

Ja! - Du hast Unmengen an Stunden und Geld geopfert für Kunst. Kunst ist niemals stetig und niemals sicher. Ob Corona oder nicht.
Du jammerst gerade auf hohem Niveau, aber du jammerst.

Könnten wir alle machen. So ziemlich jeder leidet durch Corona. Gerade die Künstler, die keinen Job bei den öffentlich-rechtlichen haben sind echt gefickt. Ich bin auch durchaus Spender für die echt armen Schweine.

Aber was du am Anfang beschreibst ist, dass dein Lebensmotto durcheinandergewürfelt wird. - Dafür hab ich kein Verständnis. Bist du so blöd, das dir nicht klar ist, das dein Leben sich ändern kann, eben weil sich das Leben immer mal wieder ändert oder bist du einfach zu doof um zu erkennen, dass sich Leben immer wieder ändert?

Und das du versuchst deine freiwillige Tätigkeiten in Bezug auf Musik jetzt als OPFER darzustellen, macht dich doppelt unglaubwürdig. Niemand ist je gezwungen sich für Musik zu interessieren. Das hast du freiwillig gemacht. Du hast da nix geopfert. Das war deine Entscheidung! Das dass nun irgendwie nicht aufgeht wegen Corona, dafür können wir nix.

Sorry, aber ich hab da kein Verständnis für dich. Du jammerst einfach rum in meinem Augen. Gibt andere Menschen, die durch Corona in ihrem Leben sehr viel mehr betroffen sind.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #27
Im Grunde ist es ja nur eine veränderte Realität.

Alles befindet sich nach wie vor an seinem Platz, es wird nur anders gehandhabt. Dabei entfallen natuerlich Dinge, die wir gewohnt sind. Aber es gibt andere, die wachsen. Vielleicht solltest Du Dich mal umsehen, in Deinem Leben, und die sehen?

Bei uns z.B. hat die Pandemie folgendes verändert:
  • unser Haushaltskönnen hat sich erheblich verbessert. Wir haben einen tiptop Haushalt, in dem alles blitzsauber ist, an seinem Platz, und die Kueche ist wie in einem U-Boot am Paradetag.
  • unsere Kochfähigkeiten haben sich verbessert. Madame kocht chinesische, traditionelle Dinge, die sie vorher nie wagte, und ich wage mich an französische und japanische Sachen von recht fortgeschrittenem Kaliber.
  • wir haben eine neue Software erlernt, die wir auch privat nutzen: Zoom. Ich habe mit dem gesamten Verwandtenkreis Zoomnachten, ersten Zoomnachtsfeiertag, und Zoomvester geplant. Hatten wir noch nie zuvor, die Feiertage im Kreise aller 250 Pappenheimer, aus Deutschland, Österreich, Italien, Schweden, Australien, und England.
  • unsere Verbindung zu unseren Katzen hat sich weiterentwickelt. Wir sind zu offiziellen Sitzkissen befördert worden.
  • unsere Stresspegel sind erheblich gesunken, und als Resultat konnten wir allerlei Medikamente absetzen, schlafen die Nacht durch, und fuehlen uns generell besser.
  • durch das häusliche Leben haben sich unsere Finanzen in nie zuvor dagewesener Weise erholt. Wir können recht frei atmen, mit allen Rechnungen und Statements im Schwarzen bzw. Gruenen.
Sieh die Vorteile. Es gibt immer welche. Und das alte Leben kommt nach den Impfungen vermutlich zurueck, also geniesse diese momentane Phase, und was sie zu bieten hat. Kommt vielleicht nicht wieder.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #28
Sorry, aber ich hab da kein Verständnis für dich. Du jammerst einfach rum in meinem Augen.

Vielen Dank, dass du ein weiteres Beispiel dafür geliefert hast, was ich nach der Userin Windfisch meiden sollte, lies daher bitte hier:

Wie viele denken, sie dürften nicht jammern und müssten sich ja nur mehr zusammenreißen?

Zusammenfassend möchte ich sagen: Überleg dir, lieber Horatio Horatio , wie du reagieren würdest, wenn dir dein liebstes Steckenpferd genommen wird, aus der du dir aber bisher die meiste Positivität zum Leben im Allgemein gezogen hast.

Und das was du hier als jammern auf hohem Niveau nennst: Dann frag mal all die selbstständigen im Kunstbereich, was die sagen! Die machen dich sofort einen Kopf kürzer, wenn du denen mit solchen Aussagen kommst.. Und ja mir ist klar, dass Kunst im Allgemeinen schon immer unsicher war und genau deswegen habe ich auch einen "richtigen Job" und bin Ingenieur geworden. Aber: Die Kunst gibt mir das, was die Arbeit mir eben nicht geben kann. Geld ist nicht alles!
 
Horatio
Benutzer181422  Öfter im Forum
  • #29
Überleg dir, lieber Horatio Horatio , wie du reagieren würdest, wenn dir dein liebstes Steckenpferd genommen wird, aus der du dir aber bisher die meiste Positivität zum Leben im Allgemein gezogen hast.
Auch wenn das hier inzwischen nach Schwanzvergleich klingt... ist mir wahrscheinlich öfter genommen worden als dir.

Und wieder einmal kannst du nicht lesen sondern jammerst rum. Ich muss die aus der "Kunst" nicht speziell fragen. Ich unterstütze sie nach Kräften im Rahmen meiner geringen Möglichkeiten als schwerbehinderter Mensch ohne Job.


Du machst einen auf "Buhe.. Leben ist gemein zu mir.. huhu...-"

Sorry, erste Regel des Daseins: Das Leben ist nicht fair!

Du heulst hier auf hohem Niveau. Nix weiter.
Ich bin nicht Schwerbehindert, weil ich mal ne dumme Tat begangen habe, sondern weil ich so zur Welt gekommen bin.

Natürlich ist das frustig, natürlich ist das nicht nett. Ich kann dich durchaus verstehen, aber davon auszugehen, dass das oder jenes mich an das Lebensende, nur weil ich mich dafür eingesetzt habe, auch immer trägt, ist nicht nur blauäugig, sondern schlicht dumm.

Das du noch anderweitig was bist... schön für dich. Glückwunsch! (meine ich aufrichtig und ehrlich!)

Aber das macht es dreimal deutlich, das du hier schlicht auf hohem Niveau rumheulst.
Gibt diverse Menschen, die eben nur auf Kunst gesetzt haben und jetzt ziemlich gefickt sind. Ein paar davon versuche ich zu unterstützen.

Dein Problem ist aber anscheinend deine fehlende Ausgehkultur. - Sorry, aber dafür hab ich einfach kein Verständnis.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #30
Sorry, erste Regel des Daseins: Das Leben ist nicht fair!

Vielen Dank an alle, die mir hier wirklich geholfen haben und helfen wollten und mein Problem verstanden haben.

Jeder der noch was zu meinem Thema beitragen möchte: Tut das gerne und helft noch weiteren Personen, die das gleiche Problem haben wie ich.
Ich bin ab jetzt raus und werde hier nicht mehr antworten, ganz Treu nach dem Grundsatz von Userin W Windfisch

Habt noch eine schöne Zeit, macht das beste aus diesem doch so unfairen Leben und bleibt gesund :bier:
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #31
Es gibt auch Leute, denen mit 50 ihr altes Leben unter dem Arsch weggezogen wird. Die haben schlechte Aussichten, sich umzuorientieren. Mit 33 hättest du diese Chance immerhin noch... auf irgendeine (möglicherweise stupide) Weise Geld verdienen, den Rest der Lebenszeit in das stecken, was dir soviel Glück beschert hat.
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #32
Hol dir Menschen ins Boot. Rede über deine Sorgen. Es ist besser, wenn sowas mal ausgesprochen wird. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es eine Art Brustlöser wird, wenn mal jemand anfängt.

Es dürfen aber nur Menschen aus 2 Hausständen ins Boot. :censored:
 
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