• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Fernbeziehung Meinungsverschiedenheiten, Spannungen, etc., auf Distanz

kaykay<3
Benutzer135586  Meistens hier zu finden
Redakteur
  • #1
Huhu!

Wie einige von euch vielleicht wissen, bin ich aktuell frisch verliebt. :zwinker: Leider ist es aktuell eine Fernbeziehung, die wir aber bisher (sofern man das nach ca. einem Monat beurteilen kann :grin: ) sehr gut meistern.

Gleichgesinnte, euch brauch ich jetzt!

Wie wir alle wissen, ist die Distanz einfach eine große Herausforderung. Für mich jedenfalls. Gerade weil ich ein sehr nähebedürftiger Mensch bin. Dann ist es einfach wichtig zu schauen, was man aus der Zeit macht, wenn man sich nicht (örtlich) nah ist.

Durch den Threadtitel könnt ihr wahrscheinlich ahnen, worum es geht. Es gab bisher keine Streitsituation, ich glaube auch nicht, dass wir so bald auch wirklich streiten werden. Es gab aber bisher zwei Situationen, in denen es mal Spannungen gab. Beide Male dann, als wir nicht beinander waren. In Zeiten von Whatsapp, etc., kann sowas wirklich eklig werden, war aber bei uns bisher zum Glück nicht im Ansatz so!

Wir konnten direkt danach auch am Telefon alles so weit erstmal klären, uns aussprechen. Es waren bisher wirklich nur Kleinigkeiten, nicht mal wirklich irgendwelche Konflikte. Danach war an sich auch alles geklärt. Nur dieses blöde Gefühl blieb halt. Man hat am Ende doch nur in ein Stück Kunststoff reingesprochen, hat dem anderen dabei nicht in die Augen schauen können. Am Ende ist man doch wieder allein im Bett, mit diesem blöden Gefühl. Dieses unterschwellige Gefühl bleibt dann auch wirklich so lange, bis man sich wiedersieht, dann nochmal persönlich miteinander redet und sich danach dann endlich, endlich in den Arm nimmt. Erst dann ist alles wieder gut. Bis dahin vergehen meistens ein paar Tage.

Um überhaupt Spannungen so weit es geht zu vermeiden, versuchen wir wirklich sehr sehr offen miteinander zu kommunizieren. Über Whatsapp, selbst über Telefon, wenn man die Stimme hört, können so verdammt schnell Missverständnisse entstehen. Aber das wird leider nicht immer vermeidbar sein, allein, weil man sich nicht zum Beispiel immer einig sein wird.

Liebe Fernbeziehungsmenschen, wie geht ihr damit um? Reden, abwarten, den anderen sehen, nochmal reden, und dann umarmen? Schafft ihr es, auch unterschwellige Spannungen zu vermeiden, auch wenn der Konflikt an sich geklärt ist? Wenn ja, wie? Wie geht ihr generell mit Konflikten, Spannungen, Streit auf Distanz um? Eure Erfahrungen interessieren mich. :smile:

Liebe Grüße

Kaykay
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #2
Als wir noch eine Fernbeziehung gehabt haben, gab es da sehr viel mehr Spannungen als ab dem Zeitpunkt als wir zusammengezogen sind. Da kommen die Emotionen einfach sehr schnell hoch, es gibt ja auch immer diese untergründige aber permanente Unsicherheit in Bezug auf die Beziehung und man ist sowieso meiner Meinung nach total unausgeglichen. Was natürlich ejtzt nur für die Leute gilt, die eben kein Typ für eine Fernbeziehung sind und überhaupt nicht glücklich mit einer solchen Situation.

Wir haben bei Streitigkeiten immer eine Auszeit genommen und das dann lieber schriftlich im Messenger geklärt und das Skype außen vor gelassen, bis wir uns ausgesprochen haben. Ansonsten hätte es da wohl nur Schreierei und Tränen gegeben :ashamed:

Wir waren aber beide immer lösungsorientiert und haben sofort neue Pläne geschmiedet, sobald etwas schiefgelaufen ist. Da hatten wir beide die Gewissheit, dass wir für uns kämpfen.
 
Akiina
Benutzer140672  (29) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Hallöchen!
Ich war jetzt ganze 2 1/2 Jahre in einer Fernbeziehung über 330 km hinweg. (Im Februar sind wir zusammen gezogen. :love:) Gewisse Erfahrungen habe ich also.

Vorweg muss ich sagen, dass mein Verlobter und ich kaum streiten. Meinungsverschiedenheiten gibt/gab es natürlich immer mal wieder. WhatsApp hat tatsächlich oft zu Missverständnissen geführt. Wie ihr auch, haben wir dann auch meist lange am Telefon darüber gesprochen und es geklärt. Kommunikation ist über die Distanz hinweg sehr, sehr wichtig! Etwas unausgesprochen zu lassen kann zu Frust führen und das ist wohl Gift für jede Beziehung. Wenn wir uns dann am Wochenende gesehen haben, kam es vor, dass wir das Thema noch einmal kurz angeschnitten haben, aber dann war auch alles gut.
Dieses "blöde Gefühl" zu vertreiben ist nicht einfach, aber Ablenkung verschafft Abhilfe. Unternimm was mit Freunden oder schau dir eine Serie an. Hauptsache, du denkst nicht mehr dran. Kleine Zwistigkeiten sollten meiner Erfahrung nach nicht so wichtig genommen werden.

Habt ihr denn schon ein gemeinsames Ziel? Meinem Verlobten und mir hat es sehr geholfen, dass wir uns nach seiner Ausbildung vorgenomnen hatten, zusammenzuziehen.

Liebe Grüße :smile:
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
Wir haben 1,5 Jahre eine Fernbeziehung geführt. (330km)

Ja, wir haben uns oft gezofft, vor allem am Telefon, aber auch auf WhatsApp. Es ist eben einfach anders, wenn man sich sehen kann und die Mimik und Gestik des Gegenübers beobachten und interpretieren kann.

Wie wir das überwunden haben? Gar nicht, wir haben es so hin genommen. Für meinen Mann war es anfangs schwer, der kannte streiten/Diskussionen nur, wenn die Beziehung gefährdet war. Er musste erst mal lernen, dass es eben auch dazu gehören kann und man danach trotzdem noch eine stabile Beziehung führt.

Ich bin eben ein sehr impulsiver Mensch, der gerne den eigenen Kopf durch setzt, dass ich keine Diskussionen führe (oder mich die Entfernung abhalten würde) ist so was von utopisch. :tentakel:

Da mussten wir durch. Genau so wie durch das Vermissen. Es gehört eben dazu.
 
redviolin
Benutzer151496  (47) Meistens hier zu finden
  • #5
Ich bin seit über 3 Jahren in einer Fernbeziehung (600 km). Wirklich akute Dinge spreche ich am Telefon an, wenn sie anliegen (nie über Textnachrichten), Dinge, die etwas warten können, wenn wir uns sehen. Das war aber nicht immer so. Gerade bei Dingen, die eher unterschwellig waren, war ich anfangs doch gern bereit, ein Gespräch ein wenig aufzuschieben (auch wenn wir uns gesehen haben), um einfach die schönen gemeinsamen Tage nicht zu belasten. Das ist aber wirklich ein Fehler, da sich Probleme so nur auswachsen und aufstauen.

Danach war an sich auch alles geklärt. Nur dieses blöde Gefühl blieb halt. [...] Dieses unterschwellige Gefühl bleibt dann auch wirklich so lange, bis man sich wiedersieht
Wenn ich ein Problem als geklärt erachte, liegt es mir auch nicht mehr auf der Seele. Woraus genau resultiert denn das Gefühl? Daß es überhaupt eine Differenz gab? Kann es sein, daß es daran liegt, daß ihr noch so frisch zusammen seid, daher noch kein Grundvertrauen in die Beziehung besteht und somit auch eigentlich geklärte Differenzen noch irgendwie im Raum stehen bleiben?
 
kaykay<3
Benutzer135586  Meistens hier zu finden
Redakteur
  • Themenstarter
  • #6
Habt ihr denn schon ein gemeinsames Ziel?
Ja! Wir wollen dieses Jahr in den Urlaub und in so 2/2,5 Jahren dann zusammenziehen :smile:

Kann es sein, daß es daran liegt, daß ihr noch so frisch zusammen seid, daher noch kein Grundvertrauen in die Beziehung besteht und somit auch eigentlich geklärte Differenzen noch irgendwie im Raum stehen bleiben?
Das wird mit Sicherheit ein Grund sein. Ich merke auch in solchen Situationen, wenn ich mich mal schwach fühle, dass ich Angst hab, dass sich Dinge abspielen, die ich in der vorletzten Beziehung erlebt habe. Dabei ist es verdammt unwahrscheinlich, dass das mal so sein wird. Manchmal reichen auch nur Momente, die mich im Ansatz an Vergangenes erinnern. Dann werde ich auch extrem unsicher. Hier weiß ich, dass ich das selbst mit mir ausmachen muss.

Aber besonders schlimm ist einfach die Art des "Klärens". Man sieht sich nicht an, es kommt keine Umarmung zum Schluss. Es fühlt sich dann für mich einfach nicht abgeschlossen hab. Die körperliche Nähe, der direkte Blick meines Partners bestätigt mir, dass die Sache wirklich vom Tisch ist. Vorher nicht.
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • #7
Wir hatten ja auch 1 1/2 Jahre eine Fernbeziehung. Durch das ständige WhatsApp Schreiben kam es schnell zu Missverständnissen und ich war damals auch 0 belastbar durch meine schwierige familiäre Situation und psychischen Probleme. Das machte es nicht einfacher. Geholfen hat Telefonieren oder Skypen, weil die Gefahr von Missverständnissen da einfach deutlich geringer ist. Gerade Anfangs war das für mich aber auch nicht die Lösung, weil ich beim Telefonieren sehr viele (soziale) Ängste hatte(/habe).
Was haben wir getan? Wir haben es durchgestanden und gehofft, dass es besser werden würde, wenn wir zusammen ziehen. Wenn wir uns gesehen haben (selbst über bis zu 6 Wochen) haben wir nämlich nie gestritten. Wie ist das bei euch?
Nun wohnen wir seit 2 1/2 Jahren zusammen und streiten praktisch nie. Wenn ich ihm in die Augen schaue, kann ich ihm auch kaum böse sein und eine Umarmung macht das meiste wieder gut :herz:
 
G
Benutzer Gast
  • #8
Mein Freund (ja... ich darf "mein Freund" schreiben :love:) und ich führen seit kurzem eine Wochenendbeziehung, wir sehen uns wenigstens 36h pro Woche.

Telefonieren mit dem Handy fällt vorerst flach, weil wir noch dazu eine Staatsgrenze dazwischen haben, aber wenn wir wirklich reden wollen, können wir das über Whatsapp-Anruf bzw. über Sprachnachrichten und/oder Skype/Discord etc. machen. Und mir hilft das Wissen, dass ich jederzeit zu ihm fahren kann, wenn ich möchte und wir das Gefühl haben, wir brauchen das jetzt (ist ja nur gut eine Autostunde Distanz).

Auch der Blick nach vorne tut uns gut. Wir wissen, okay, wir sind beide noch gut ein Jahr an den jeweiligen Wohnort gebunden, diese Zeitspanne hält sich einigermaßen im Rahmen und danach sehen wir weiter.

Ich dachte früher, dass ich gar kein so großes Nähebedürfnis habe, aber mittlerweile glaube ich, dass ich früher einfach Beziehungspartner hatte, die ich gar nicht so gut "ertragen" habe auf längere Zeit und deswegen immer meinte, ich würde viel Zeit für mich brauchen.

Diese Sehnsucht zwischen zwei Wiedersehen hat mich gewissermaßen also eiskalt erwischt, weil ich das so von früher gar nicht in dem Ausmaß kannte. Mein Freund kannte das vorher so auch nicht.

So sehr ich das irgendwo als sehr, sehr gutes Zeichen für unsere Beziehung sehe, so sehr leide ich aber auch ein Stückweit darunter. Das ist mit der Grund, warum ich mittlerweile Montage hasse - da dauerts noch am längsten, bis wir uns wiedersehen. :tongue:

Wir haben bisher noch nicht richtig gestritten, wir haben uns aber einmal wegen seiner manchmal pessimistischen Grundhaltung in Whatsapp in die Haare gekriegt :zwinker: Da hatten wir beide einen Scheißtag zuvor und gefühlt hat er den Vortag durchgängig nur gemeckert und dann kam noch eine winzige Kleinigkeit, ich hatte PMS und dann brauchte es natürlich nicht mehr viel :grin:

Mein Glück ist, dass er Diskussionen nicht aus dem Weg geht und am liebsten über alles reden möchte. Da haben wir noch eher das Problem, dass ich, wenn ich hochemotional werde, Hochdeutsch nicht mehr auf die Reihe kriege und in unserem Fall dann schreiben wirklich besser als reden ist, weil er sonst irgendwann nicht mehr peilt, was ich von mir gebe. :ashamed:

Wichtig ist, denke ich, auch das Thematisieren/Kommunizieren von negativer Grundstimmung, wenn das "derzeit nicht sehen können" der oder ein Auslöser dafür ist. Mich nervt es manchmal gewaltig, dass ich ihn zwar fast immer erreichen kann, aber sehen bzw. anfassen nicht. Aber da kann weder er noch ich etwas dafür und wir haben ja gewusst, worauf wir uns eingelassen haben.
 
kaykay<3
Benutzer135586  Meistens hier zu finden
Redakteur
  • Themenstarter
  • #9
Was haben wir getan? Wir haben es durchgestanden und gehofft, dass es besser werden würde, wenn wir zusammen ziehen. Wenn wir uns gesehen haben (selbst über bis zu 6 Wochen) haben wir nämlich nie gestritten. Wie ist das bei euch?
Also gestritten haben wir uns gar nicht, auch nicht am Telefon und persönlich erst recht nicht. Vielleicht ne kleine Meinungsverschiedenheit bzw. Gespräche, die dann Spannungen ausgelöst haben. Und wie gesagt, auch nur so 2-3 Mal, was auch jedes Mal danach an sich geklärt werden konnte.

Ich werde, wenn wir uns wiedersehen, unter anderem den Vorschlag machen, eine Regel einzuführen, die er wahrscheinlich auch gut finden wird. Sobald man auf WhatsApp hin und her schreibt und plötzlich ein komisches Gefühl bekommt, nach dem Motto "Hier stimmt was nicht": Direkt anrufen
 
kaykay<3
Benutzer135586  Meistens hier zu finden
Redakteur
  • Themenstarter
  • #10
Wir konnten direkt danach auch am Telefon alles so weit erstmal klären, uns aussprechen. Es waren bisher wirklich nur Kleinigkeiten, nicht mal wirklich irgendwelche Konflikte. Danach war an sich auch alles geklärt. Nur dieses blöde Gefühl blieb halt. Man hat am Ende doch nur in ein Stück Kunststoff reingesprochen, hat dem anderen dabei nicht in die Augen schauen können. Am Ende ist man doch wieder allein im Bett, mit diesem blöden Gefühl. Dieses unterschwellige Gefühl bleibt dann auch wirklich so lange, bis man sich wiedersieht, dann nochmal persönlich miteinander redet und sich danach dann endlich, endlich in den Arm nimmt. Erst dann ist alles wieder gut. Bis dahin vergehen meistens ein paar Tage.
Dieses Problem hat sich bisher leider noch nicht gelöst. Ich wünschte, ich könnte mich gleich entspannen, auch wenn wir uns erstmal am Telefon aussprechen. Viel mehr Möglichkeiten haben wir ja nicht. Aber Mann, mich wurmt das dann noch 'ne ganze Weile, ich fühl' mich danach immer noch nicht gut. Und ich weiß leider bisher noch nicht, was ich dagegen machen kann :ups:
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #11
Dieses Problem hat sich bisher leider noch nicht gelöst. Ich wünschte, ich könnte mich gleich entspannen, auch wenn wir uns erstmal am Telefon aussprechen. Viel mehr Möglichkeiten haben wir ja nicht. Aber Mann, mich wurmt das dann noch 'ne ganze Weile, ich fühl' mich danach immer noch nicht gut. Und ich weiß leider bisher noch nicht, was ich dagegen machen kann :ups:

Das klingt irgendwie so als würdet ihr das Problem nicht wirklich lösen, sondern als würdest du nur schaffen es zu verdrängen, sobald du ihn wiedersiehst?
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #12
Dieses Problem hat sich bisher leider noch nicht gelöst. Ich wünschte, ich könnte mich gleich entspannen, auch wenn wir uns erstmal am Telefon aussprechen. Viel mehr Möglichkeiten haben wir ja nicht. Aber Mann, mich wurmt das dann noch 'ne ganze Weile, ich fühl' mich danach immer noch nicht gut. Und ich weiß leider bisher noch nicht, was ich dagegen machen kann :ups:

Was sind denn die "Konfliktpunkte"?
 
kaykay<3
Benutzer135586  Meistens hier zu finden
Redakteur
  • Themenstarter
  • #13
Das klingt irgendwie so als würdet ihr das Problem nicht wirklich lösen, sondern als würdest du nur schaffen es zu verdrängen, sobald du ihn wiedersiehst?
Nee gar nicht, eher können wir uns dann am besten nochmal aussprechen, und erst dann kann ich mich dann auch wieder entspannen. Weil es persönlich geklärt wird.

Was sind denn die "Konfliktpunkte"?
Also die typische Situation sieht so aus: Wir telefonieren, alles wunderbar, nur gelegentlich kommt es mal vor, dass er vielleicht an einem Abend eher müde ist, wegen Stress auf Arbeit etc., Und dann kann es passieren, dass er auf irgendeine Sache, die ich sage, oder ein Thema allgemein (meistens sind es Reizthemen, die wir aber auch schon voneinander kennen) gereizt reagiert. Ich höre das an seiner Stimme sofort raus, und frage dann natürlich nach. Meistens heißt es dann "Nein, alles gut" Stimmt natürlich nicht. Ich muss dann zwei- dreimal fragen, bis er sich dann tatsächlich ausspricht.

Meistens ist es dann auch keine große Sache. Wenn es zum Beispiel um das Thema Ex geht, macht sich jeder mal seine dummen Gedanken. Wir reden dann offen darüber und dann ist auch wieder alles gut. Nur bei solchen Situationen am Telefon, will er das vielleicht nicht immer thematisieren, weil es für ihn eigentlich nur 'ne Kleinigkeit ist, er will die Sache nicht größer machen, als nötig wäre. Kann ich auch irgendwie verstehen. Nur ich kann halt nicht ignorieren, dass da was in seiner Stimme ist.

Dadurch, dass er nicht sofort was sagt, ich aber darauf bestehe, dass er es tut, entsteht überhaupt erst ein "größerer" Konflikt. Selbst, wenn es nur eine Kleinigkeit wäre, hätte ich mir gewünscht, dass er was gesagt hätte. Er findet es ja auch gut, dass ich nachfrage, daran merkt er ja, dass mir sein Wohlbefinden wichtig ist. Er ärgert sich dann über sich selbst und sagt dann letztendlich, dass er offener und direkter kommunizieren muss, um diese Missverständnisse weitestgehend zu vermeiden.

Wir klären das dann ja auch direkt am Telefon, jeder erklärt, warum man was gesagt, oder nicht gesagt hat, was man gedacht oder nicht gedacht hat. Er entschuldigt sich dann auch. Aber ich fühle mich trotzdem danach fast kein Stück besser. Und ich finde das total bescheuert, weil mehr als das zu sagen, was gesagt werden muss, geht ja auch nicht. Klar, es wäre viel besser, wenn man sich dabei in die Augen gucken und in den Arm nehmen könnte, aber das geht ja erstmal nicht.

Deswegen gehen wir beide dann mit 'nem miesen Gefühl auseinander. Er hauptsächlich, weil es mir nicht gut geht, und ich, weil ich mir denke, die ganze Diskussion hätte überhaupt nicht sein müssen, hätte er mal direkt was gesagt. Dieses miese Gefühl hält dann bei mir länger an. Er entspannt sich dann meistens am nächsten Tag. Und das finde ich einerseits gut, und ANDERERSEITS wurmt mich das wieder ein wenig, weil mein Gefühl mir sagt, ihm ist die Sache weniger wichtig. Was natürlich ABSOLUTER Bullshit ist.

Er hat mich auch letztens gefragt, ob er was tun könnte, damit es mir besser geht. Ich wüsste aber nicht was. Ich hab auch das Gefühl, dass das dann auch tatsächlich mein Bier ist, weil eigentlich wurde ja schon alles gesagt, aber das ich mich dann noch blöd fühle, ist dann ja mein Problem.

Verzeiht mir den Roman. Musste wohl doch einiges loswerden. :upsidedown:
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #14
Das klingt nicht danach als wäre das Problem gelöst. Weil das Problem ist ja nicht das, wo dann gerade die Meinungsverschiedenheit entsteht, sondern euer/dein/sein Umgang damit. Das nimmst du ihm übel, auch wenn ihr dann das mit der Meinungsverschiedenheit klärt. Selbst wenn ihr offenbar angesprochen habt, dass er sich da anders verhalten soll (warum er? Wenn es nur Kleinigkeiten sind, kann man's vllt ja auch unter den Tisch fallen lassen), scheint er Probleme mit der Umsetzung zu haben und du setzt ihn (unbewusst) emotional unter Druck, weil du damit schwer umgehen kannst, dass er es nicht von selbst anspricht. Vielleicht wäre es gut, wenn du von deiner Seite auch mehr Verständnis für seine Position aufbringen kannst und selbst wenn ihr euch drauf geeinigt habt, dass direktes Ansprechen besser ist, du es ihm nicht so übel nimmst, wenn er es nicht macht oder Schwierigkeiten mit der Umsetzung hat. Sein Umgang damit ist schließlich nicht objektiv und grundsätzlich falsch und ihm daraus einen Vorwurf zu machen ist irgendwo dann auch nicht fair.

Ansonsten, wenn ihr schon wisst, dass das immer passiert, wenn er gestresst ist und du Reizthemen ansprichst, dann könnt ihr diese Situationen ja vllt auch besser einordnen oder sie von vornherein weitestgehend vermeiden.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Er hat mich auch letztens gefragt, ob er was tun könnte, damit es mir besser geht. Ich wüsste aber nicht was. Ich hab auch das Gefühl, dass das dann auch tatsächlich mein Bier ist, weil eigentlich wurde ja schon alles gesagt, aber das ich mich dann noch blöd fühle, ist dann ja mein Problem.

Ich fürchte, das ist genau das, was ich hätte sagen wollen. Du scheinst das Problem irgendwie in dir zu haben, dass dir eine verbale Aussprache und bestätigenden Körperkontakt nicht reicht. Das ist etwas blöd in einer Fernbeziehung, aber ob das zu ändenr sein wird? Menschen sind da in ihrem Nähebedürfnis ja sehr unterschiedlich...

Ich war 4 Jahre in einer 800 km Fernbeziehung, MIR ging es eigentlich meist gut damit (ok, ja das trennen direkt war immer furchtbar, und sich nicht zum übernachten hin beamen zu können war sehr schade) aber ich brauche generell nicht so wahnsinnig viel Nähe (körperlich wenn ich glücklich bin durchaus, aber sonst...).
Schon gar nicht wenn ich genervt bin. Wenn da Nähe herrscht, gehe ich :zwinker: Ich brauche, wenn ich mich wirklich geärgert habe, meinen Raum um wieder runter zu kommen, ganz allein für mich. Da will ich auch um HIMMELS WILLEN nicht angefasst werden. Ich habs aber auch nicht so mit "wir müssen über alles reden"... wenn ich jedes mulmige Gefühl, das ich hatte, ausgesprochen hätte...hmpf. Nicht mein Ding :zwinker: Manche Dinge sind da, kurzzeitig blöd, und vergehen auch wieder, wenn man sie nicht direkt aaufbauscht. Ich hab eh nie gern telefoniert, schreiben kann ich besser. Generell schreibe ich IMMER lieber in Konfliktsituationen, verbal entgleitet mir das zu schnell, weil ich ECHT sauer werden kann. Schriftlich bin ich immer beherrschter. Mit mir schriftlich zu diskutieren, kann tatsächlich zu was führen, verbale echte Wut führt primär zu Vernichtung^^
Mein Ex war eher wie du, und ab von diversen anderen Kleinigkeiten denke ich, das war der Grund für das Aus...

Also ist zum einen da gut, sich gegenseitig kennen zu lernen, wie man so tickt, was man wann braucht, was einem gut tut. So dass man eben auch auf den andern ein wenig eingehen kann und nicht nur von sich selbst schließt. Dazu hilft es auch, sich selbst kritisch zu hinterfragen. Sprich, ehrlich sein auf Fragen wie, "was ist jetzt hier WIRKLICH mein Problem, kann man das überhaupt ändern?"
Und zu guter Letzt... manche Dinge muss man einfach aussitzen. Wenn man ein Typ ist, der körperliche Nähe braucht um eine Klärung oder Versöhnung wirklich als solche aufzufassen, dann wird man sich da nicht von jetzt auf gleich ändern, fürchte ich. Wenn ich mir vorstelle, ich sollte mich plötzlich dahin ändern, dass ich zur Beruhigung kuscheln möchte... keine Chance. Vielleicht komtm da auch das Harmoniebedürfnis dazu? Was du als Spannungen mit "blöden Gefühl" siehst ist für mich kaum von einem normalen Gespräch mit kleinen Launen zu unterscheiden...
Sich und den andern also gut zu kennen, und vor allem Dinge die man ändern kann von jenen zu unterscheiden, die man nicht in der Hand hat wäre für mich der Schlüsselzugang.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #16
Vielleicht liegt es am Telefonieren? Nur so eine Idee.

Mein Freund und ich telefonieren vielleicht alle zwei Wochen mal miteinander, wenn überhaupt. Eigentlich telefoniere ich gern, er nicht so und inzwischen fällt mir auf, dass ich das auch gar nicht so brauche, wie ich immer dachte. Beim Schreiben benutzen wir immer viele Smileys. Ohne würden sicher mehr Missverständnisse entstehen, so kaum.
 
Ali Mente
Benutzer115625  Beiträge füllen Bücher
  • #17
Also ich würde ersteinmal das Telefonieren durch Videotelefonie ersetzen. Das kann heute jeder beliebige Messenger und hebt die Kommunikation schon auf ein ganz anderes Level.

Ansonsten stellt sich mir die Frage, wie oft das eigentlich vorkommt bei euch? Ihr seid ja jetzt irgendwie erst seit Anfang April zusammen, also 2 Monate, wenn ich das richtig verstanden habe? Da sollte sowas mMn. eig. noch überhaupt nicht vorkommen, erst recht nicht so oft, dass das ein allgemeines Problem darstellt und man sich ständig aussprechen muss. Da hätte ich bedenken.

Generell sollte man sowas in einer Fernbeziehung meiner Meinung nach möglichst vollständig vermeiden. Ich gehe aus meiner Erfahrung heraus immer davon aus, dass jedes negative Gefühl in Bezug auf eine andere Person einen "bleibenden Schaden" hinterlässt. Irgendwann summiert sich das dann soweit auf, dass die Gefühle gegenüber dieser Person kippen. Wenn man dann auch noch tagelang mit negativen Gedanken kämpft, wirkt sich das umso stärker aus, denn defacto hat man dann dauerhaft negative Emotionen in Bezug auf eine Person.

Nun ist aber die Schwierigkeit, dass, wenn solche Gefühle bei jedem Furz entstehen, man in eine Situation kommt, in der man sich ständig zurücknehmen muss oder bestimmte Sachen, die man (sinnvoll oder nicht) gerne sagen will, aber es nicht kann, das auch eine Form von "negativem Gefühl" ist.

Das einzige, was da wirklich hilft, ist bei sich selbst anzusetzen, indem ich immer wieder meine Emotionen für mich selbst reflektiere, hinterfrage, analysiere. OHNE, dass ich darüber mit dem anderen rede. Warum habe ich dieses Gefühl? Warum stört mich etwas? Warum möchte ich am liebsten dieses oder jenes tun? Warum löst es dieses in mir aus wenn er/sie dies oder jenes tut? Und zwar wirklich auf einer selbstbezogen Ebene, denn ich bin ja der einzige, auf den ich wirklich nachhaltig Einfluss nehmen kann. Das heißt Resultate wie "Der andere muss dies und das tun, weil ich mache alles richtig." sind kein valides Ergebnis dieser Denkprozesse. Und das müssen eigentlich beide tun, sonst hat man eine Situation, in der sich der eine weiter entwickelt, während der andere in seiner bequemen Position bleibt (und die Schuld immer dem anderen zuschiebt) - im Ergebnis driftet man dann auseinander.

Der Punkt ist, dass aus solchen Gefühlen der Unzufriedenheit oder Eifersucht oder sonstigen Misslaunigkeiten gerne der Drang entsteht, eine Situation zu eskalieren, obwohl der wahre Kern garnicht, oder nur in indirekter Form, im oberflächlichen Thema liegt. Dann wird ein Streit vom Zaun gebrochen oder eben Dinge gesagt, die man später bereut. Und dann kommt wieder der Punkt der bleibenden Schäden ins Spiel. Und das für nichts, denn es besteht unter diesen Voraussetzungen keinerlei Aussicht auf eine Verbesserung.

Ganz wichtig also, in jeder Beziehung, aber insbesondere in einer Fernbeziehung, ist es, eben NICHT immer sofort über jedes Missempfinden zu sprechen, sondern erstmal auf die Lippen zu beißen, nichts zu sagen, durchzuatmen, zu reflektieren, nach außen ein positives Bild vermitteln (in einer Fernbeziehung ist das sogar einfacher). Wenn man nach einiger Zeit (das sind nicht 5 Minuten!) zu dem Schluss kommt, das irgendwo wirklich ein Problem besteht und man zu dessen Kern vorgedrungen ist oder man es eben mal ansprechen muss, um gemeinsam darüber zu reflektieren, weil man alleine den Kern der Sache nicht findet, DANN kann man ein Gespräch suchen.

Und dann ist es aber auch wichtig, dem anderen ebenfalls Zeit einzuräumen, darüber nachzudenken, denn der hat ja dann vermutlich einen Denk-Rückstand. Auch sollte man dann immer in einem konstruktiven Rahmen daran gehen, das heißt beide müssen iwie an einer Lösung interessiert sein und nicht daran, den anderen für das eigene Missempfinden verantwortlich zu machen. Das klappt auch nicht immer zu 100%, aber für kleine Ausrutscher an der Stelle muss dann eben auch Verständnis auf beiden Seiten da sein. Solange die gemeinsame Lösungsorientiertheit und Offenheit für die Punkte des anderen deutlich im Vordergund stehen ist das auch kein Problem.

So ein Gespräch sollte allerdings an sich die absolute Ausnahmesituation sein, denn wenn man trotzdem alle 2 Wochen so ein Problemgespräch führen muss, dann ist das in meinen Augen ein Zeichen, dass es einfach nicht passt.
 
Zuletzt bearbeitet:
R
Benutzer167777  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #18
Ich hatte am Anfang bei uns dasselbe Problem. Es gab irgendwelche "Spannungen" - also Veränderungen in der Stimme, ich hab mich verrückt gemacht und wie irre nachgebohrt und am Ende sind wir beide mit ungutem Gefühl schlafen gegangen. Zwei drei Mal hat es auch dolle gekracht und wir sind beide bald dran eingegangen.

Ich denke, es hat einfach auch viel mit dem fehlenden Alltag und dem damit verbundenen wesentlich schnelleren und besseren Kennenlernen zu tun. Im täglichen Zusammenleben erkennt man einfach viel besser die ganzen Nuancen einer Stimmungsänderung und kann damit auch am Telefon viel eher einschätzen, ob es eine kleine (unwichtige) Eingeschnapptheit ist, ob es doch etwas wichtigeres war o.ä.

Bei mir hat sich das sehr stark damit verändert, dass wir unter der Woche viel mehr Zeit miteinander verbracht haben. So kann ich am Telefon mittlerweile eher hören "ist müde", "ist von vornherein gestresst oder beides", "kurz eingeschnappt", "dickes Fettnäpfchen" usw. auch die "Gesamtzeit" des Zusammenseins wirkte sich positiv darauf aus, in Mücken nicht ständig Elefanten zu sehen und die beim Schlafen mit ins Bett zu nehmen.

In dem Punkt, dass es dann "einfach nicht passt" kann ich Ali Mente daher nicht zustimmen. Es gestaltet sich einfach etwas schwieriger sich ins Detail Kennenzulernen und die Emotionen und deren Gewichtung genau zu deuten/verstehen. Diese häufigen Missverständnisse sind bei uns mit der Zeit (die man aus der Ferne zum Kennenlernen eben länger braucht) verflogen. Wir können auch am Telefon Meinungsverschiedenheiten haben, ohne dass jemand mit "merkwürdigem" Bauchgefühl ins Bett gehen muss, weil wir wissen, wir werden uns später irgendwann - wenn es denn wichtig war - nochmal darüber unterhalten und wenn nicht, dann nicht. Und wir wissen nun, dass solche Meinungsverschiedenheiten nicht gleich eines Sinneskrise beim anderen auslösen und malen uns nicht irgendwelche Trennungsszenarien aus, die aus irgendeiner Mücke heraus entstehen könnten.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #19
Ali Mente Ali Mente hat schon meine Gedanken dazu ganz gut getroffen, ich möchte aber noch etwas zu diesen Sätzen schreiben.
Meistens heißt es dann "Nein, alles gut" Stimmt natürlich nicht. Ich muss dann zwei- dreimal fragen, bis er sich dann tatsächlich ausspricht.
Weißt du, ich kenne das selber. Ich hab manchmal scheiß Laune oder bemerke, dass mich gerade etwas aufregt (optisch sieht man das bei mir ganz gut, aber es ist auch in meinem Tonfall wahrnehmbar), möchte das aber nicht zum Thema machen, weil mein Gegenüber nichts an meinem Ärger tun kann.
Ich will dann nicht darüber reden, auch wenn ich kurz verstimmt bin - und das hat mein Partner auch zu akzeptieren. Ich will nicht alles zu einer Therapiestunde machen und mich und andere permanent reflektieren, ich will mich kurz ärgern. Und dann ist gut.

Das ist wie:
-"Hast du schlechte Laune?"
"Nein."
-"Sicher? Ich merke doch, dass da was ist."
"Nein."
-"Aber ich spüre es doch..."
Und Zack, gibt's High Life in Tüten. :ratlos:

Deine nachbohren erinnert mich stark an mein Beispiel. Das hat auch nichts damit zu tun,
dass er offener und direkter kommunizieren muss
Ne, der Herr will auch mal nichts sagen dürfen. Wenn für ihn alles gut ist, ist alles gut. Ein erwachsener Mensch, der selber beschließt, ob er was sagen will oder nicht. Das muss respektiert werden.
Nur ich kann halt nicht ignorieren, dass da was in seiner Stimme ist.
Natürlich kannst du das! :grin: Genau so funktioniert ignorieren, man nimmt etwas wahr und entscheidet sich nicht darauf einzugehen. Vertraue doch darauf, dass er den Schnabel aufmacht, wenn es was wichtiges ist. :zwinker:
 
Zuletzt bearbeitet:
kaykay<3
Benutzer135586  Meistens hier zu finden
Redakteur
  • Themenstarter
  • #20
Ihr Lieben, vielen Dank für eure Beiträge soweit. :smile:

Ich werde mich morgen früh mal dransetzen und euch antworten, ich bin aktuell viel unterwegs.
 
Primavera
Benutzer101356  (34) Meistens hier zu finden
  • #21
Aus meiner inzwischen 2,5 Jahre andauernden Fernbeziehung, wo wir uns inzwischen immerhin auf einen Wochenendbesuch pro Monat eingependelt haben, kann ich verschiedene Punkte meiner Vorschreiber bestätigen (meine persönliche Erfahrung, natürlich):

--> Pro Videotelefonie! Ganz, ganz, ganz eindeutig! :grin:

--> Nicht sofort bei allem nachbohren (kommt sicher auch auf den Typ des anderen an). Wir sprechen schon an, wenn wir den Eindruck haben, dass gerade was nicht ok ist. Aber ein "ja" wird auch einfach mal stehen gelassen (auch wenn beide wissen, dass nicht alles super ist :zwinker: - nur nochmal bekräftigt, dass man jederzeit über alles reden kann, wenn der andere will) - das ist für mich auch ein Stück Respekt vor den Grenzen des anderen. Solange nicht dauernd allen Gesprächen ausgewichen wird (und danach klingen deine Beschreibungen ja nicht), muss man nicht jedes Mal ein Fass aufmachen. Gerade wichtige Dinge wollte ich v.a. am Anfang nicht über Skype bereden - eben weil mir die körperliche Nähe bei kritischen Themen wichtig war. Und wenn's wirklich wichtig ist, kann man Sachen auch noch 2 Wochen später ansprechen - andere Themen verflüchtigen sich vielleicht auch bis dahin.

--> Gerade weil ihr ja noch nicht sooo lange zusammen seid: mit der Zeit fällt es leichter, sowohl Dinge anzusprechen, als auch Dinge entspannt stehen zu lassen bzw. gleich richtig einzuordnen (wie Ratsuchende beschrieben hat). Also gebt euch Zeit, Vertrauen aufzubauen. Für ihn, dass er Dinge dann ansprechen kann, wenn er möchte, und dass du ihm den Raum gibst (gerade wenn man vielleicht selbst noch aussortiert, ob man ein Thema wirklich ansprechen muss). Für dich, dass er sich schon melden wird, wenn es etwas zentrales zu besprechen gibt.

--> Ich finde es wichtig, dass beide sich bemühen, nach einer Unstimmigkeit/Streit die negative Stimmung abzuhaken und nicht noch tagelang mit sich ziehen. Und ja, man kann dabei "über seinen Schatten springen". :zwinker: Wenn es beim Skypen nur etwas gegrummelt hat, versuchen wir das zu klären bzw. auch bewusst abzuhaken (hat sich erledigt/können gerade eh nichts machen und wird vertagt/ist doch eigentlich eh nicht so wichtig) und auf ein anderes Thema zu gehen - dann schließt man das Gespräch noch schön ab. Wenn es wirklich gekracht hat (und ja, wir streiten inzwischen schon mal über Skype, lässt sich nicht vermeiden), hat sich für uns eine Gesprächspause bewährt. "Schatz, ich kann/will da gerade nicht weiter darüber reden. Lass uns jetzt bitte auflegen und später nochmal reden". --> nicht einfach auflegen (!!), Zeit zum Abkühlen/Ablenken nehmen/geben (müssen halt beide mitziehen) und später nochmal reden, evtl. mit etwas mehr Ratio etwas klären und/oder zumindest versöhnlich das Gespräch beschließen.
Wenn mein Partner tagelang schlecht drauf wäre (auch wenn du ihm keinen Vorwurf machst, aber die gedrückte Stimmung kriegt er ja mit), nachdem er mir einen Gedanken aus der Nase gezogen hat, den ich ihm ja gar nicht unbedingt hätte sagen müssen/wollen - das fände ich nervig bis verletzend. Und da könntest du wirklich bei dir selbst ansetzen, auch im Nachgang: "Gibt es wirklich einen Grund, dass ich mich noch blöd fühle? Er hat mit mir darüber geredet/sich entschuldigt/nochmal angerufen... , er verhält sich so lieb wie immer - Kaykay, entspann dich mal!"

Ganz allgemein hat (Streit-)Kommunikation in einer (gesunden!) Fernbeziehung viel damit zu tun, auch mal Fünfe gerade sein zu lassen, sich bei spontanen Ausbrüchen auf die Zunge zu beißen und lieber mit etwas mehr Abstand die wichtigen Dinge später zu besprechen, und dem anderen grundsätzlich guten Willen zu unterstellen (z.B. er hat sich gerade blöd ausgedrückt, aber er meinte es wirklich nicht böse - abhaken und nicht mehr nachtragen). ... Wobei, das alles würde in den allermeisten Fällen auch vor Ort sehr helfen. :tongue:
 
kaykay<3
Benutzer135586  Meistens hier zu finden
Redakteur
  • Themenstarter
  • #22
So, jetzt aber :smile:

Ich glaube, irgendwie ist der Eindruck entstanden, dass ich irgendwelche Schuld bei jemandem suche. Dem ist nicht so. Ich unterstelle auch niemandem bösen Willen. :schuettel: Ich bin auch mehr als bereit, mich mit mir selbst und meinen Gefühlen auseinanderzusetzen, da ich ohnehin schon den Eindruck habe, dass ich mich manchmal ein wenig verrückt mache. Und das möchte ich gar nicht.

Grundsätzlich haben wir beide sehr ähnliche Bedürfnisse, gerade was Nähe und Kommunikation betrifft. Wir sprechen beide gerne lieber Dinge an, als sie runterzuschlucken und wenn es mal Spannungen gibt, was nun wirklich nicht oft vorkommt, ist die Umarmung danach sehr sehr wichtig.

Wir beide gehen auch sehr stark davon aus, dass wir diese Missverständnisse so gut wie nie hätten, wenn wir nicht einer Fernbeziehung wären. Aber es ist nun mal, wie es ist, die Distanz macht die Kommunikation umso wichtiger, heißt wir müssen halt das Beste draus machen.

Folgende Hinweise habe ich mir jetzt mal gemerkt, die ich für mich als hilfreich und sinnvoll empfunden habe:

Videotelefonie: Gehe ich absolut mit, ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum wir das bisher noch nicht umgesetzt haben, ist aber jetzt für nächste Woche das erste Mal geplant :grin:

Zeit und Vertrauen: R Ratsuchende , dein Beitrag gibt mir das Gefühl, verstanden zu werden und das erleichtert mich eine ganze Menge. Uns fehlt einfach (noch) die gemeinsame Routine, wir sind jetzt erst gerade dabei dieses tiefe Grundvertrauen füreinander zu entwickeln. Mit jedem Treffen wird es besser, und es wir auch noch besser werden, sobald wir im nächsten halben Jahr mehr Zeit füreinander haben und uns dementsprechend über längere Zeit sehen können.

Selbstreflexion: Die Fragen von dir, Ali Mente Ali Mente finde ich soweit ganz gut, teilweise habe ich die mir schon selber gestellt, werde mich damit aber noch intensiver auseinandersetzen müssen.

Ich denke auch, dass ich gelassener sein müsste, wäre für mich gut, für ihn und für die Beziehung. Wahrscheinlich bin ich auch einfach vorgeprägt durch bisherige Beziehungen, wo Dinge gerne runtergeschluckt worden und dann hinterher ganz ganz dicke explodiert sind. Das will ich einfach nicht mehr haben. Einfach nein. Aber das muss ja mit ihm nicht der Fall sein, glaub ich auch nicht, dass es so sein wird. Hier wären wir dann wieder beim Punkt Vertrauen, das vor allem auch mit der Zeit wächst :zwinker:

Wir werden uns eh nochmal zusammensetzen und darüber reden, dann könnten wir gemeinsam schauen, wie jeder Einzelne für sich handeln könnte, um mit solchen Missverständnissen/Situationen am besten umzugehen.

Ich wäre detaillierter auf eure Beiträge (ich weiß sie sehr zu schätzen!) eingegangen, ist mir aber leider immer noch aus Zeitgründen nicht möglich. Bin schon wieder auf dem Sprung. :seenoevil:
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #23
Kann er denn auf die Frage "Ist alles ok?" auch sagen "Nein, aber ich mag gerade nicht darüber reden?" ohne, dass die Stimmung dann versaut ist?

Ich bin auch ein an sich kommunikativer Mensch, aber manchmal ist telefonieren auch einfach anstrengend, man fühlt sich nicht in der Stimmung, will dieses Fass jetzt nicht aufmachen, kommt nicht in den Flow usw. Gerade wenn man weiß, dass man danach eben nicht kuschelnd einschlafen kann.
Da finde ich es wichtig, diesen Opt-Out zu haben – und ein kurzer Themenwechsel führt dann ja sogar manchmal eher dazu, dass man doch noch darüber sprechen möchte. Vielleicht aber eben auch wirklich nicht.

Vom Gefühl her solltest du ihm mehr dahingehend vertrauen, dass er wichtige Dinge wirklich anspricht und dass er entscheiden kann, was bei ihm wichtig ist. Und wenn er sagt, dass das gerade nicht wichtig ist, das akzeptieren. Ansonsten kann es halt wirklich passieren, dass Telefonate irgendwann gefühlt nur noch "Problemtelefonate" sind und primär als anstrengend empfunden werden.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #24
Wir reden offen über alles mögliche, gibts mal Anlass zu Diskussionen, reden wir eben, wenn wir uns treffen. Und danach ists halt geklärt und aus der Welt geschafft. Problemklärungen per Telefon oder Whatsapp gibt es nicht, davon halte ich nix.
 
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren