• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Mein Papa ist todkrank und keiner außer mir weiß es

K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen,

ich muss mir mal wieder was von der Seele schreiben: Mein Vater ist leider an Lungenkrebs erkrankt, da er schon Metastasen gebildet hat, ist die Prognose denkbar schlecht, laut Statistik hat er vielleicht nur noch ungefähr ein Jahr zu leben:geknickt:.

Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, innerhalb unserer Familie weiß nur ich als einziger, wie die Lage aussieht, meine Eltern wurden von den Ärzten nicht wirklich aufgeklärt und ich weiß es auch nur, weil ich selbst recherchiert habe.

Meine Eltern sind auch so schon total überfordert mit der Situation und haben mich gebeten, mich schlau zu machen. Momentan bekommt er Chemo und hofft, wieder gesund zu werden, ich war heute mit ihm im KH zur Chemo, er nimmt tapfer alles hin und hofft auf das Beste. Noch geht es ihm eigentlich auch gut (abgesehen von der allgemeinen Schlappheit und gelegentlichen Übelkeit von der Chemo).

Einen Hoffnungsschimmer habe ich auch noch, zum einen gibt es immer wieder Fälle wo unerwartet eine Heilung eintritt, oder wo das lebenswerte Leben wesentlich länger andauert als von den Ärzten prognostiziert, zum anderen gibt es alternative Heilmethoden, die ebenfalls das Leben verlängern können.

Nur was mich derzeit einfach fertig macht ist mein Gewissenskonflikt: soll ich meine Eltern aufklären und ihnen vielleicht die letzte Hoffnung nehmen? Andererseits könnten wir dann unsere Kraft bündeln, und das Beste aus der Situation machen. Oder soll ich die Infos zurückhalten und Sie ihn ihrer Hoffnung unterstützen, wohlwissend, daß es ziemlich bergab gehen kann und die Enttäuschung dann umso größer ist?

Ich bin einfach fertig und kann an nichts anderes mehr denken :flennen:.
 
g_hoernchen
Benutzer70315  (35) Beiträge füllen Bücher
  • #2
hallo!

erstmal tut es mir voll leid, dass dein vater an so einer krankheit leiden muss:frown:

zunächst, wo hast du dich denn schlau gemacht?
bücher, internet, ärztliche bekannte?

bei quelle 2 (internet) würd ich immer aufpassen. auch statistiken sind nicht immer unbedingt aussagekräftig

ich kann deinen gewissenskonflikt verstehen. wenn er jetzt die hoffnung verliert, verliert er dadurch auch einen großen vielleicht lebensnotwendigen trieb.

ich versteh allerdings nicht, warum die ärzte deine eltern nicht genügend aufgeklärt haben?!
haben sie nichts dazu gesagt, wie seine chancen stehen?

liebe grüße
 
S
Benutzer56330  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Ihr solltet mal mit den ÄRZTEN sprechen und nicht irgendwas im Internet recherchieren. Es kommt immer noch auf den einzelnen Patienten an, Umstände etc pp.
Da solltest du nicht im Internet schauen sondern mit den ärzten sprechen, die ausgebildet sind, Erfahrungen haben und vorallem die Krankengeschichte deines Vaters kennen und somit das WISSEN haben!

ich finde du solltest deinen Eltern gar nichts sagen außer "Mama, Papa, bevor ich nun hier im Internet gucke sollten wir mal mit Papa's Ärzten sprechen, denn DIE wissem Bescheid". Alles andere finde ich total umpassend. Man guckt nicht einfach im Internet nach wie alnge jemand noch zu leben hat, das wissen die behandelnen Ärzten tausend mal besser.

Ich wünsche euch alles erdenklich gute! :herz:
 
brainforce
Benutzer26398  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #4
ich versteh allerdings nicht, warum die ärzte deine eltern nicht genügend aufgeklärt haben?!
haben sie nichts dazu gesagt, wie seine chancen stehen?
das versteh ich auch nicht v.a. nicht wenn die Lage deiner Meinung nach so außerordentlich ernst ist!:ratlos: :kopfschue

Steffi* schrieb:
Ihr solltet mal mit den ÄRZTEN sprechen und nicht irgendwas im Internet recherchieren. Es kommt immer noch auf den einzelnen Patienten an, Umstände etc pp.
Da solltest du nicht im Internet schauen sondern mit den ärzten sprechen, die ausgebildet sind, Erfahrungen haben und vorallem die Krankengeschichte deines Vaters kennen und somit das WISSEN haben!
das seh ich auch so - das ihr überfordert seit ist ebenfalls verständlich.:geknickt:

Ihr solltet wirklich eindringlich mit den Ärzten sprechen - immerhin scheint es hier um Leben und Tod zu gehen!!!:eek:

Ansonsten gibt es sicherlich auch Selbsthilfegruppen :smile: die euch Hilfestellungen geben können! Schaut zu das ihr da evtl. Kontakt zu bekommt wenn ihr mit der Situation überfordert seit bzw. euch schlecht informiert fühlt!

karlhugo schrieb:
meine Eltern wurden von den Ärzten nicht wirklich aufgeklärt und ich weiß es auch nur, weil ich selbst recherchiert habe.
ich empfehle dir keinesfalls (!) etwas deinen Eltern zu sagen einfach aus dem Grund heraus da du selbst ein absoluter Laie zu sein scheinst ohne jegliche medizinische Kenntnisse!:kopfschue
 
K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Ich wünschte, ich hätte euren guten Glauben in die Ärzteschaft noch.

Das höchste der Gefühle hinsichtlich Aufklärung durch die Ärzte war ein gedruckter Ratgeber (den meine Eltern größtenteils nicht gelesen oder nicht verstanden haben, was vermutlich auch besser so ist) und ein Kommentar unserers Hausarztes zu meiner Mutter a la 'wir verschweigen es dem Patienten selbst lieber, aber ihr Mann ist todkrank'. Das hat sie erst etwas geschockt aber sie wusste nicht so recht was das bedeuten soll und hat es mittlerweile wieder verdrängt. Selbst nachzufragen haben sie sich nicht getraut.

Ich kenne den medizinischen Bericht meines Vaters mit der Klassifikation des Tumors und des Stadiums, wenn man dazu noch den Ratgeber und Wikipedia und CO. bemüht, weiß man mehr, als man wissen möchte:kopfschue. Dann muss ich keinen Arzt mehr befragen, es wurde ja auch schon ganz dezent und subtil ggü. meinem Vater angedeutet, daß das primäre Ziel der Therapie Linderung und Lebensverlängerung ist, nicht Heilung.
 
brainforce
Benutzer26398  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #6
@karlhugo:
selbst wenn die Ärzte euch schlecht informiert haben ist es dennoch bzw. gerade jetzt eure Aufgabe nachzubohren - was ist mit meinem Vorschlag zur Selbsthifegruppe?

Oder das konsultieren eines anderen Artzes/Ärzte.

Letztlich seit ihr die "gelackmeierten" nicht der Arzt der es euch "verschwiegen" hat!

karlhugo schrieb:
Das höchste der Gefühle hinsichtlich Aufklärung durch die Ärzte war ein gedruckter Ratgeber (den meine Eltern größtenteils nicht gelesen oder nicht verstanden haben)
sorry aber da muss man sich eben auch selbst mal ein wenig einarbeiten v.a. wenn man selbst betroffen ist (wie du es gemacht hast).

Ich weiß das ist leicht gesagt aber wenn ich Krebs hätte dann liegt es doch nur nahe selbst soviel wie möglich über die Krankheit zu erfahren und alles menschenmögliche zu versuchen sie zu bekämpfen - hast du das Gefühl das sich dein Vater bereits aufgegeben hat oder ist ihm alles "gleichgültig"?
 
MyMemory
Benutzer25480  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Erstmal möchte ich dir sagen, wie leid mir das mit deinem Vater tut :knuddel: Ich weiß, wie das alles ist und verläuft (ok, jeder Fall ist anders) mein Vater war daran erkrankt und ist daran verstorben.

Mein Vater ist von den Ärzten in der Lungenfachklinik genau aufgeklärt worden, jedoch hat er weder meiner Mutter noch mir alles gesagt, im Gegenteil, mir hat er gesagt, er habe Lungenkrebs und ich solle es meiner Mutter sagen. Ich kenne also auch deinen Gewissenskonflikt genau.

Wichtig ist wirklich, dass du dich zwar über die verschiedenen Formen von Lungenkrebs im Netz oder Büchern informieren kannst, aber wie es um deinen Vater genau steht, können dir nur die Ärzte in der Klinik sagen und mit diesen würde ich auch das Gespräch suchen. Dazu muss allerdings dein Vater auch einverstanden sein, denn sonst müssen die Ärzte dir keine nähere Auskunft geben, solange dein Vater noch soweit auf der Höhe ist.

Also mach weder dich, noch deine Eltern damit verrückt, was du dir da in Büchern oder woher auch immer zusammen gesucht hast, damit könntest du Schlimmeres anrichten und das willst du doch sicher eher vermeiden.

Sprich mit den Ärzten und frage sie auch, inwieweit sie deinen Vater wirklich aufgeklärt haben, denn auch dein Vater kann versucht haben, deine Mutter und dich zu schützen, in dem er sagt, die Ärzte hätten nicht genau genug mit ihm gesprochen.

Alles Gute und viel Kraft für dich und deine Familie.

Du kannst mich gerne per PN anschreiben, wenn du dich darüber näher aussprechen magst.

Ich wünschte, ich hätte euren guten Glauben in die Ärzteschaft noch.

Das höchste der Gefühle hinsichtlich Aufklärung durch die Ärzte war ein gedruckter Ratgeber (den meine Eltern größtenteils nicht gelesen oder nicht verstanden haben, was vermutlich auch besser so ist) und ein Kommentar unserers Hausarztes zu meiner Mutter a la 'wir verschweigen es dem Patienten selbst lieber, aber ihr Mann ist todkrank'. Das hat sie erst etwas geschockt aber sie wusste nicht so recht was das bedeuten soll und hat es mittlerweile wieder verdrängt. Selbst nachzufragen haben sie sich nicht getraut.

Ich kenne den medizinischen Bericht meines Vaters mit der Klassifikation des Tumors und des Stadiums, wenn man dazu noch den Ratgeber und Wikipedia und CO. bemüht, weiß man mehr, als man wissen möchte:kopfschue. Dann muss ich keinen Arzt mehr befragen, es wurde ja auch schon ganz dezent und subtil ggü. meinem Vater angedeutet, daß das primäre Ziel der Therapie Linderung und Lebensverlängerung ist, nicht Heilung.

Gut, als ich meinen Text geschrieben habe, war deiner noch nicht da, deswegen scheinen sich einige meiner Angaben erledigt zu haben.

Allerdings wäre ich doch noch etwas vorsichtig damit, gleich die Ärzte zu verdammen, du weißt nicht, wie und warum sie es deinen Eltern so und nicht anders erklärt haben, oder deine Eltern haben es vielleicht auch ganz anders aufgefasst.
Ich will hier sicher die Ärzte nicht in Schutz nehmen und auch deinen Eltern nichts unterstellen, aber schnell ist ein gesprochenes Wort falsch aufgenommen und vor allem falsch weitergegeben.

Ich wünsche niemandem, einen nahen Anegörigen durch Lungenkrebs zu verlieren, zumindest nicht in der Art und Weise, wie es bei meinem Vater war. Es ist leider so, dass auch da die Medizin noch nicht weit genug ist, um effektiv helfen zu können und in den meisten Fällen gibt es bei Lungenkrebs nur Linderung und Lebensverlängerung, aber leider keine Heilung.
 
K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
@karlhugo:
Hast du das Gefühl das sich dein Vater bereits aufgegeben hat oder ist ihm alles "gleichgültig"?

Keineswegs, noch geht es ihm ja vergleichsweise gut, er ist bester Dinge und hofft, daß er nach der Chemo geheilt ist.

Gerade deswegen tut es mir ja so weh, ich fürchte, wenn er erfährt (und das wird, wenn kein Wunder geschieht, in nicht allzuferner Zukunft sein, wohl spätestens, wenn die Chemo abgesetzt wird), daß seine Heilungschancen, gelinde gesagt, unterdurchschnittlich sind und auch seine vermutliche Lebenserwartung im Worst Case nicht mehr in Jahren sondern in Monaten zu messen ist, wird für ihn (und meine Mutter) eine Welt zusammenbrechen, auch wenn er sich nach außen immer gefasst und gelassen gibt.
 
K
Benutzer Gast
  • #9
Nein, ich würde ihm nicht die Statistiken mitteilen, dein Vater braucht jetzt Kraft um gegen den Krebs zu kämpfen und diese nackten Zahlen könnten ihm vielleicht das letzte Fünkchen Hoffnung rauben !! Dein Vater hat doch bestimmt schon im Fernsehen, was über Lungenkrebs gehört daher glaube ich dass er viel mehr weiss als es den Anschein macht.
 
Sunbabe
Benutzer7157  Sehr bekannt hier
  • #10
So wie ich das verstanden habe, haben die Ärzte doch auch deinen Eltern gegenüber angedeutet, dass die Chancen deines Vaters schlecht stehen. Deine Eltern sind ja nicht blöd und werden den Grundtenor auch schon mitbekommen haben. Allerdings ist es ihre Sache, was sie daraus machen. Wenn dein Vater kämpfen will und bester Dinge ist, dann lass ihn um Gottes Willen auch so damit umgehen!
Ich denke auch dein Vater wird ganz genau hingehört haben, als der Arzt von dem Primärziel "Lebensverlängerung" und eben nicht Heilung sprach. Du hast daher keinen Grund dich in einem Gewissenskonflikt zu sehen. Unterstütze deinen vater wo du nur kannst und nimm ihm nicht die letzte Hoffnung.
 
Mietzie
Benutzer48246  (37) Sehr bekannt hier
  • #11
Erstmal tut es mir für dich und deine Familie sehr leid. Ich wünsch euch allen ganz viel Kraft!

Wie es dir geht, kann ich im Moment sehr gut nachvollziehen.

Bei meinem Vater wurde vor knapp 8 Wochen Krebs festgestellt auch bereits mit Metastasen und er bekommt im Moment auch Chemo.

Kann man denn bei deinem Papa noch operieren oder wird die Chemo als lebensverbessernde Maßnahme gemacht?
Wie wurde der Tumor denn klassifiziert? Ich hab auch alle ärztlichen Berichte und Befunde gelesen.

Ich hab stundenlang alles möglcihe recherchiert, in Büchern und im Internet.

Man sollte das am Anfang nicht zu viel machen! Da liest man viel, was man gar nicht wissen will. Meinen Eltern hab ich das eigenständige recherchieren auch verboten.

Aber: glaube nicht jeder statistik und schon gar keiner die etwas über die Lebenserwartung aussagen will.
In diese Statistiken fließen alle ein. Egal ob 50 oder 80, egal ob körperlich fit oder nicht.

Das heißt: nimm das mit dem 1 Jahr nicht so als beschlossen hin!


Ansonsten würde ich sagen: sucht euch Ärzte die mit allen offen reden!
Unsere Ärzte haben gleich am Anfang gesagt, dass es keine Geheimnisse gibt, weder zwischen ihnen und uns, noch zwischen dem Patientien und der Familie.
Das hilft keinem weiter!

Natürlich ist es bei jedem anders, aber für uns war das sehr wichtig, dass ich die Informationen die ich herausgefunden habe an meine Familie weitergegeben habe.
Man redet über alles und das nimmt die Angst und gibt Kraft!


Also rede mit deinen Eltern, aber lass so Horrorprognosen weg und vergiss die auch selber schnell wieder!

Wenn du irgendwas wissen willst oder nicht alles so öffentlich schreiben willst, kannst du mir auch gern ne PN schreiben, da ich wie gesagt fast genau in der gleichen Situation bin.


ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute und deinem Papa natürlich auch!

Übrigens: wenn der Anfangsschock überwunden ist wird es besser mit der Zeit. Man lernt damit umzugehen und zu leben!
Seht nicht zu negativ... und schaut nur nach vorn!
 
H
Benutzer44135  Verbringt hier viel Zeit
  • #12
tag
meiner erfahrung nach ist das wichtigste bei dieser krankheit der wille + die hoffnung auf heilung und lebensfreude

mein vater ist einst durch kontakt mit verschiedenen chemikalien erkrankt
als es entdeckt wurde gab man ihm noch maximal 4 monate oder eine operation mit 20% überlebenschance
die ärzte machten den eindruck als sei der patient bereits abgeschrieben

mein vater starb auch
allerdings 7 jahre später und war zwischenzeitig "gesund"
den umstand, dass ich meinen vater doch noch relativ gut kennenlernen durfte, rechne ich seiner willensstärke und lebensfreude zu

jetzt hängt es davon ab wie sich deine familie beeinflussen lässt

wenn sie mit solchen nachrichten umgehen können und dadurch nicht die hoffnung und den willen verlieren, kannst du deine erkenntnisse mitteilen

andererseits würde ich schweigen und ihm zu seite stehen
egal wie wenig hoffnung es auch geben sollte

wenn der letzte rest einer hoffnung bei dem erkrankten zerstört wird, ist meiner meinung nach wirklich alles verloren

und auch wenn die prognosen so eintreffen werden
so sollte man solange wie möglich "relativ unbeschwert" sein

ich wünsche alles gute und hoffe dass deine familie die kraft hat das durchzustehen
 
K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
So wie ich das verstanden habe, haben die Ärzte doch auch deinen Eltern gegenüber angedeutet, dass die Chancen deines Vaters schlecht stehen. Deine Eltern sind ja nicht blöd und werden den Grundtenor auch schon mitbekommen haben. Allerdings ist es ihre Sache, was sie daraus machen. Wenn dein Vater kämpfen will und bester Dinge ist, dann lass ihn um Gottes Willen auch so damit umgehen!
Ich denke auch dein Vater wird ganz genau hingehört haben, als der Arzt von dem Primärziel "Lebensverlängerung" und eben nicht Heilung sprach. Du hast daher keinen Grund dich in einem Gewissenskonflikt zu sehen. Unterstütze deinen vater wo du nur kannst und nimm ihm nicht die letzte Hoffnung.

Ich fürchte, die Andeutungen waren zu sachte, um bei meinen Eltern in dieser Form anzukommen. Gestern abend fragte mich meine Mutter, als sie den med. Bericht meines Vaters zufällig in der Hand hatte, 'Hmm, Stadium IV, wieviele Stadien gibt es denn überhaupt?', ich habe kurz überlegt, ob ich noch ein paar Stadien hinzuerfinden soll, hielt es dann aber doch für besser ihr die Wahrheit zu sagen, nämlich daß es nur 4 gibt, das hat sie erstmal ganz schön schockiert:eek:.

@Mietzie: Operiert wird in diesem Stadium eigentlich (zumindest bei Lungenkrebs) generell nicht mehr (außer in ganz seltenen Fällen, wenn es nur eine einzige Metastase gibt). Die Chemo wird als lebensverbessernde Maßnahme gemacht, wobei das ja vielfältig interpretiert werden kann.

Die Diagnose hat mein Vater auch schon seit Februar/März (damals wurden zuerst Metastasen im Gehirn entdeckt, später dann die Lunge als Ursache). Zu Beginn dachte ich ja noch, die Ärzte werden's schon richten, nach ein paar Wochen war aber klar, das wir von denen außer der Standard-Minimal-Behandlung nicht viel zu erwarten haben, deshalb habe ich mich, auch auf die Bitte meiner Mutter hin, in das Thema eingearbeitet.

Ich denke, wenn er noch eine halbwegs gute Chance haben will, noch ein paar gute Jahre mehr zu haben, sollte er alternative Methoden hinzunehmen, ich habe da auch etwas ganz bestimmtes gefunden, nur solange er denkt, die Chemo richtet es schon, ist es schwierig ihm etwas anderes schmackhaft zu machen, wobei er sich zuletzt doch offener gezeigt hat.
 
Sternschnuppe_x
Benutzer10736  (40) Benutzer gesperrt
  • #14
Ich denke, wenn er noch eine halbwegs gute Chance haben will, noch ein paar gute Jahre mehr zu haben, sollte er alternative Methoden hinzunehmen, ich habe da auch etwas ganz bestimmtes gefunden, nur solange er denkt, die Chemo richtet es schon, ist es schwierig ihm etwas anderes schmackhaft zu machen, wobei er sich zuletzt doch offener gezeigt hat.
Sei bitte ganz vorsichtig mit irgendwelchen "alternativen Methoden". Ich weiß nicht genau, wovon du da jetzt redest, aber sehr, sehr oft ist das nicht mehr als Geldmacherei mit der Not von verzweifelten Menschen. Ich verstehe, wenn man sich wünscht, daß es noch etwas anderes gäbe, ein Mittel, das leichter verträglich ist als Chemo und dort noch hilft, wo auch die Chemo nicht mehr viel ausrichten kann, aber glaub mir, wenn es so etwas wirklich gäbe, dann würde schon längst niemand mehr eine Chemotherapie machen.
 
K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Sei bitte ganz vorsichtig mit irgendwelchen "alternativen Methoden". Ich weiß nicht genau, wovon du da jetzt redest, aber sehr, sehr oft ist das nicht mehr als Geldmacherei mit der Not von verzweifelten Menschen.

Keine Sorge, ich plane nur Maßnahmen, die einigermaßen belegt und erprobt bzw. sogar erforscht sind.

Ich verstehe, wenn man sich wünscht, daß es noch etwas anderes gäbe, ein Mittel, das leichter verträglich ist als Chemo und dort noch hilft, wo auch die Chemo nicht mehr viel ausrichten kann, aber glaub mir, wenn es so etwas wirklich gäbe, dann würde schon längst niemand mehr eine Chemotherapie machen.

Nur weil sich neuere Methoden noch nicht bis in die Leersäale, in denen unsere Ärzte ausgebildet werden, herumgesprochen haben, heißt es nicht, daß es sie nicht gibt. Teilweise sind die sogar durchaus kombinierbar mit der 'Schulmedizin'. Leider gibt es in unseren Systemen eine gewisse Trägheit, so daß sich auch überholte Methoden lange halten und neue keine Chance erhalten.
 
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K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
Z.B. die sogenannten Vitalpilze, die gelten in Asien schon lange als heilend und werden in Japan tw. als offizielles Mittel in der Krebstherapie eingesetzt.

Dann gibt es noch die relativ bekannte Misteltherapie, die sogar von den Kassen übernommen wird, wird aber trotzdem von manchen Ärzten immer noch nicht gerne gesehen.

Schon früher kontrovers diskutiert wurde das Vitamin B17 (bzw. Laetril), das aus Aprikosenkernen gewonnen wird. Wie so oft, bei manchen scheint es zu helfen, bei manchen wiederum nicht, ich behalte es mal im Hinterkopf.

Dann bin ich noch über eine Reihe weiterer Ansätze gestoßen (z.B: Tumorvakzination (Impfung mit eigenen Tumorzellen), Hyperthermie), aber da weiß ich derzeit noch nicht was ich davon halten soll. Ebenso von Ärzten, die eine sogenannte Ganzheitliche Therapie verfolgen, manche erscheinen sehr seriös, andere weniger, was letztlich zählt, ist die Erfolgsquote.

Man kann sicher nicht alles probieren, aber die Hände in den Schoß zu legen und auf die Schulmedizin zu hoffen, ist auch nicht der richtige Weg.
 
K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #21
Mein Vater wird in einer Uniklinik behandelt, ich bin mir momentan allerdings nicht sicher, ob ich das in diesem Fall als positives Qualitätsmerkmal ansehen soll.

Was habt ihr zu verlieren? Entweder das Gespräch hilft euch oder nicht. Es ist WICHTIG!

Naja, es könnte ja auch schaden (bzgl. Aufklärung). Ich werde aber mal versuchen, den behandelnden Arzt ohne Beisein meines Vaters zu sprechen, vielleicht hilft mir das weiter, sofern er überhaupt Zeit dafür hat bzw. sich diese auch nimmt.

Außerdem möchte ich versuchen einen anderen Arzt oder Experten zu befragen, eine Zweitmeinung bzw. Beratung haben wir bisher nicht in Anspruch genommen.

Mein Vater ist übrigens 60, war damals ein schönes 'Geburtstagsgeschenk', die Diagnose:kopfschue. So wie es aussieht ist die Erkrankung berufsbedingt, er hatte u.a. mit Asbest und diversen Feinstäuben zu tun. Möglicherweise wäre es auch gar nicht soweit gekommen, wenn einer unserer 'kompetenten' Ärzte seine Arbeit gewissenhaft getan hätte, mehr möchte ich hierzu nicht sagen.
 
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Mietzie
Benutzer48246  (37) Sehr bekannt hier
  • #24
Eine Chemotherapie, um den Krebs zu verkleinern, um dann operieren zu können, ist meistens auch sehr aussichtslos. Da durch die Chemotherapie ja der Allgemeinzustand eines Menschen enorm geschädigt wird, ist meist eine OP nicht mehr machtbar oder der Krebs trotz eben der Chemotherapie.

Das ist Quatsch.
Es gibt verschiedene Arten der Chemotherapie und die neo-adjuvante Methode wird durchaus häufig angewandt und hat nichts mit aussichtslosem Stadium zu tun!
Aber es kommt immer auf den Ausgangstumor an und wo die Metastasen sind bzw wie groß sie sind.
Dass es Metastasen gibt, heißt nicht automatisch, dass es dann schon zu spät ist.



Natürlich gibt es immer wieder mal Fälle, in denen ein so aussichstloser Fall, doch noch gerettet worden ist, bei dem der Krebs durch die Chemo kleiner geworden ist und man noch operieren konnte, aber diese Fälle sind so einzigartig, dass man sich darauf nicht verlassen kann und darf.

Und auch das ist nicht richtig, ausser wenn unser Krankenhaus so toll ist, dass du nur aussichtslose Fälle erfolgreich operiert wurden.

Aber einen Stadium IV Tumor kann man in der Tat nicht mehr besonders schön reden... aber auch Stadium III Tumore haben bereits metastiert und da kann man sehr oft noch etwas machen.

Also bitte etwas differenzieren!

Und bezüglich der Lebenserwartung hab ich ja oben schon was geschrieben.



@TS: Hast du denn inzwischen nochmal mit deinen Eltern geredet?
 
K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #25
Aber einen Stadium IV Tumor kann man in der Tat nicht mehr besonders schön reden... aber auch Stadium III Tumore haben bereits metastiert und da kann man sehr oft noch etwas machen.

Ein Tumor mit Metastasenbildung ist doch automatisch Stadium IV, oder meinst Du das so, daß zur Zeit der Entdeckung der Tumor noch im Stadium III war und dann noch Metastasen gebildet hat?

Ich versuche mein Eltern eben so gut es geht zu beraten und unterstützen, Tacheles reden wäre momentan, glaube ich, eher kontraproduktiv. Meine Mutter ist auch so schon ein Nervenbündel und mir geht es auch an die Nieren, mein Urlaub war durch die Thematik nicht gerade erholsam und nächste Woche bin ich wieder weg und muss mich auf der Arbeit quälen:mad:.

Aber ich habe da nun noch eine gute Beratungsstelle gefunden, die uns weiterhelfen können. Solange nicht alle sinnvollen Methoden ausgeschöpft sind, besteht ja noch Hoffnung, wir hatten ja auch im erweiterten Bekanntenkreis Fälle, bei denen zumindest die ärztlich prognostozierte Lebenserwartung noch um Jahre übertroffen wurde.

@Mietzie: Worum geht es denn bei Deinem Vater?

@MyMemory: Vielleicht komme ich bei Gelegenheit nochmal auf Dich zu, ich will aber meine momentan positive Grundeinstellung nicht durch weitere Horrorgeschichten belasten
 
Mietzie
Benutzer48246  (37) Sehr bekannt hier
  • #26
Bezüglich der Stadien hab ich mich ein wenig falsch ausgedrückt.

Im Stadium III können bereits Lymphknoten betroffen sein, Fernmetastasen in anderen Organen noch nicht.


Trotzdem ist auch Stadium IV an sich noch nicht zu kritsch, dann kommt es ja immer noch auf die TNM Klassifikation an.
 
S
Benutzer79932  Verbringt hier viel Zeit
  • #27
Der Krebs hat bereits metastiert also ist auf andere Organe bzw. Gewebe übergegangen und in aller Regel bringt eine reine Chemotherapie nicht wirklich viel, außer vl. ein paar Monate länger leben, allerdings nicht unter optimalen Lebensbedingungen. Eine Chemotherapie, um den Krebs zu verkleinern, um dann operieren zu können, ist meistens auch sehr aussichtslos. Da durch die Chemotherapie ja der Allgemeinzustand eines Menschen enorm geschädigt wird, ist meist eine OP nicht mehr machtbar oder der Krebs trotz eben der Chemotherapie.
Völliger Bullshit. Das kommt auf die Krebsart an und das Stadium und das oben ist unhaltbar pauschalisiert respektive schlicht falsch.

Und du würdest dich wundern, wie viele vermeintlich aussichtslose Fälle noch jahrelang leben und du würdest dich ebenfalls wundern, wie viel Kraft ein Mensch aufbringen kann, obwohl er totkrank ist und wie viel mit purem Lebenswillen erreicht werden kann.


Danke für Deinen Beitrag, auch wenn er nicht sehr positiv ist, aber wenigstens mal jemand, der sich etwas auszukennen scheint und nicht aus Prinzip 'Friede, Freude, Eierkuchen' verbreitet und alles gutredet'.

Darum gehts überhaupt nicht. Die gegebenen Infos sind falsch und haben nichts damit zu tun, dass Situationen verherrlicht werden :ratlos_alt:

Selbstverständlich muss man mit Professionellen reden und auch wenn die nicht alles wissen, wissen die immer noch deutlich mehr als ein Laie, der sich Informationen, die teilweise mehr als seltsam sind, im Internet zusammensucht. Ärzte raten aus einem bestimmten Grund in fast allen Fällen zu Chemotherapie - es steht jedem frei, das abzulehnen, aber selber irgendwas zusammensuchen und bewährte Methoden einfach mal völlig grundlos schon im Vornherein abzulehnen, ohne eine Ahnung davon zu haben, ist gefährlich und sinnlos.

Mir ist durchaus klar, dass so eine Nachricht erst einmal ein Schock ist und keiner verlangt, dass man objektiv da ran geht. Aber es bringt definitiv nichts, indirekt eine Entscheidung für irgendwelche asiatische Vitalpilze, Vitamine aus Fruchtkernen oder sonst eine alternativen "Behandlungsmethode" zu treffen, ohne jemals vernünftig mit mehreren (!) Ärzten gesprochen zu haben. Überhaupt sollte man sich immer mehrere Urteile einholen und sich nicht auf eins allein verlassen.

Möglicherweise wäre es auch gar nicht soweit gekommen, wenn einer unserer 'kompetenten' Ärzte seine Arbeit gewissenhaft getan hätte, mehr möchte ich hierzu nicht sagen.

Das halte ich für eine sehr gefährliche Aussage.
 
K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #28
Völliger Bullshit. Das kommt auf die Krebsart an und das Stadium und das oben ist unhaltbar pauschalisiert respektive schlicht falsch.

Du hast schon gelesen, daß es hier um Lungenkrebs im Stadium IV geht? Und Du weißt auch, was Stadium IV bedeutet bzw. wie die alllgemeine Prognose hierbei aussieht?

Und du würdest dich wundern, wie viele vermeintlich aussichtslose Fälle noch jahrelang leben und du würdest dich ebenfalls wundern, wie viel Kraft ein Mensch aufbringen kann, obwohl er totkrank ist und wie viel mit purem Lebenswillen erreicht werden kann.

Das bestreitet ja auch keiner, dennoch kann man die schlechten Nachrichten nicht einfach ausblenden. Es ging mir ja auch darum, daß mein Vater bzw. meine Eltern da einfach im Unwissen gelassen wurden bzw. Behandlungsziel- und Aussichten einfach verschwiegen wurden.

Selbstverständlich muss man mit Professionellen reden und auch wenn die nicht alles wissen, wissen die immer noch deutlich mehr als ein Laie, der sich Informationen, die teilweise mehr als seltsam sind, im Internet zusammensucht. Ärzte raten aus einem bestimmten Grund in fast allen Fällen zu Chemotherapie - es steht jedem frei, das abzulehnen, aber selber irgendwas zusammensuchen und bewährte Methoden einfach mal völlig grundlos schon im Vornherein abzulehnen, ohne eine Ahnung davon zu haben, ist gefährlich und sinnlos.

Mir ist durchaus klar, dass so eine Nachricht erst einmal ein Schock ist und keiner verlangt, dass man objektiv da ran geht. Aber es bringt definitiv nichts, indirekt eine Entscheidung für irgendwelche asiatische Vitalpilze, Vitamine aus Fruchtkernen oder sonst eine alternativen "Behandlungsmethode" zu treffen, ohne jemals vernünftig mit mehreren (!) Ärzten gesprochen zu haben. Überhaupt sollte man sich immer mehrere Urteile einholen und sich nicht auf eins allein verlassen.

OskarLalas Aussage bezog sich ja auch auf die Behandlung mit alleiniger Chemotherapie. Das schließt ja nicht aus, daß es auch Ausnahmen gibt und dass sich die Chancen bei ganzheitlicher Behandlung erhöhen. Eben deswegen will ich sie ja auch einsetzen und ich werde das auch nicht ohne kompetente Beratung tun, nur sein Hausarzt oder die Klinikärzte sind da die falschen Adressen, die haben nämlich von komplementären Methoden entweder keinen blassen Dunst oder halten sie schlichtweg für Humbug.

Das halte ich für eine sehr gefährliche Aussage.

Würdest du die Hintergründe kennen, würdest du das vermutlich anders sehen, ich will das aber nicht öffentlich diskutieren.

Trotzdem ist auch Stadium IV an sich noch nicht zu kritsch, dann kommt es ja immer noch auf die TNM Klassifikation an.

Wie kommst du darauf, bei Stadium IV ist M1 ja schon gesetzt, von einem Lymphknotenbefall ist daher eigentlich mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit auszugehen und in keiner mir bekannten Quelle wurde dann noch anhand der Tumorausbreitung unterschieden, sicher bei T4 dürfte es ganz düster aussehen.
 
Mietzie
Benutzer48246  (37) Sehr bekannt hier
  • #29
Wie kommst du darauf, bei Stadium IV ist M1 ja schon gesetzt, von einem Lymphknotenbefall ist daher eigentlich mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit auszugehen und in keiner mir bekannten Quelle wurde dann noch anhand der Tumorausbreitung unterschieden, sicher bei T4 dürfte es ganz düster aussehen.

Aber M1 ist auch noch kein Grund, dass es total düster aussieht.

Es kommt nunmal immer auf Lage und Größe des Ausgangstumors an und auf Lage und Größe der Metastasen.
Da kann man durchaus noch was machen und nicht jeder mit Stadium IV liegt schon halb im Sterben.
 
K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #30
Vielleicht sollten wir die Thematik mit der Prognose mal abschliessen, das führt ja hier nicht weiter.

Was mich aber auch beschäftigt: irgendwie habe ich das Gefühl, das die Zeit immer schneller vergeht, sie rinnt einem förmlich aus den Händen. Man kommt gar nicht mehr dazu, alles zu erledigen was man sich an einem Tag vorgenommen hat, die Wochen und Monate sausen einfach vorbei. Gerade in letzter Zeit frage ich mich, wieviel Zeit ich vielleicht noch mit meinem Vater verbringen kann (ich wohne nicht mehr zu Hause) und ob ich nicht vielleicht selbst schneller alt bin, als ich gucken kann.

Auch meine Arbeit kotzt mich immer mehr an, sie macht keinen Spaß und ich kann mich einfach auch nicht damit identifizieren, ich empfinde sie mehr und mehr als Lebenszeitverschwendung. 5/7 der Woche gehen eigentlich nur für die Arbeit drauf und die restlichen 2/7 brauche ich, um mich zu erholen.

Am liebsten würde ich ja alles hinschmeißen und einfach was ganz anderes machen, vielleicht ganz weit weg, nur will ich meine Eltern jetzt nicht alleine lassen, abgesehen davon wüsste ich auch gar nicht welche Arbeit besser wäre und wie ich einen Neuanfang finanzieren sollte.

Früher, als Kind war ganz anders, da waren die Tage irgendwie viel länger und man konnte einfach unbeschwert leben und hat sich dann am Abend auf den nächsten Tag gefreut, heute denke ich 'Mist, schon wieder ein Tag vorbei und nichts erreicht'.
 
Mietzie
Benutzer48246  (37) Sehr bekannt hier
  • #31
Vielleicht sollten wir die Thematik mit der Prognose mal abschliessen, das führt ja hier nicht weiter.

Das stimmt-.... das sollte auch gar keine Diskussion werden sondern lediglich die falschen Aussagen von OskarLala richtig stellen.

Was mich aber auch beschäftigt: irgendwie habe ich das Gefühl, das die Zeit immer schneller vergeht, sie rinnt einem förmlich aus den Händen. Man kommt gar nicht mehr dazu, alles zu erledigen was man sich an einem Tag vorgenommen hat, die Wochen und Monate sausen einfach vorbei. Gerade in letzter Zeit frage ich mich, wieviel Zeit ich vielleicht noch mit meinem Vater verbringen kann (ich wohne nicht mehr zu Hause) und ob ich nicht vielleicht selbst schneller alt bin, als ich gucken kann.

Oh ja das Gefühl kenn ich zu gut... aber das wird wieder ein wenig besser.

Genieß einfach jede Minute die du mit deinen Eltern verbringst.

Habt schöne Momente und genießt die Zeit und denkt nicht 24 Stunden an die Krankheit, auch wenn es schwierig ist.
 
dummdidumm
Benutzer62510  (61) Verbringt hier viel Zeit
  • #32
Hallo KarlHugo,

zunächst einmal auch von mir, daß ich Dir in dieser Situation alles erdenklich Gute und viel Kraft wünsche. Mir ist letztes Jahr mein Vert verstorben und mein Schwiegervater leidet zur Zeit auch an Lungenkrebs.

Als ich die bisherigen Beiträge durchgelesen habe, sind mir ein paar Dinge durch den Kopf gegangen, die ich Dir nicht vorenthalten möchte.

1.) Alternative Methoden. So träge ist die Schulmedizin nicht, wie das die Verkäufer solch alternativer Methoden gerne darstellen. Natürlich kann man mit den genannten Verfahren den Körper in seinem Kampf unterstützen und vieles Lindern. Bitte denke nicht, daß Du damit Deinen Vater retten könntest.

2.) Gerade Unikliniken sind zwar, was den medizinischen Stand angeht, normalerweise top. Leider haben sie häufig Defizite im "menschlichen" Bereich.

3.) Hast Du Dich schon mal über Hospize informiert? Nein, damit verurteilst Du Deinen Vater nicht zum Ende.

Vielleicht hilft Dir der folgende Gedankengang: Überlege doch einmal, was die nächste Zeit für Deinen Vater bedeutet. Willst Du, in der Hoffnung, doch noch irgendeine Lösung zu finden, alles ausprobieren? Oder ist es vielleicht sinnvoller, einen Weg zu finden, auf dem Dein Vater die Zeit, die er hat, möglichst angenehm und leidensfrei leben kann.

Und wenn die behandelnden Ärzte nicht verständlich mit Euch reden können, solltest Du als allerersten Schritt einen Arzt suchen, dem Du, oder besser, dem Ihr vertrauen könnt und der auch eine verständliche Sprache spricht. Zum einen ist das wichtig für jede zu fällende Entscheidung, zum anderen fühlt man sich dann in dieser "Maschinerie" einer Klinik nicht mehr so verloren.

Ich wünsch Dir viel, viel Kraft und alles Gute!
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #33
Huhu,

Hast Du Dich schon mal über Hospize informiert? Nein, damit verurteilst Du Deinen Vater nicht zum Ende.

Halte ich bspw. für eine recht gute Idee.

Prinzipiell kommt mir beim Lesen halt auch die Idee, dass die Ärzte schon aufgeklärt haben, aber die Eltern das verdrängen. Was sollen die Ärzte denn tun? Jetzt jeden Tag hingehen und sagen, "Wir glauben, Sie haben dass noch nicht verstanden - er stirbt innerhalb des nächsten Jahres!!" - dann würden sich doch alle aufgeben, die Behandlung würde keinen Sinn mehr machen.

Gerade bei solchen Krankheiten ist auch die Einstellung vom Patienten eine wichtige Sache. Von daher würde ich dazu raten, zu unterstützen und Mut zu machen, auch wenn man insgeheim weiß, dass es nicht so gut aussieht.

Totgesagte leben länger - bspw. mein Opa sollte schon seit 15 Jahren tot sein, gestorben ist er erst letztes Jahr. Und das war auch eine äußerst schlimme Diagnose.

Das hat ja nichts damit zu tun, dass man Dinge beschönigen will. Ich kenne das Gefühl, dass man irgendwann nur noch Sicherheit haben will, auch wenn es eine schlechte Nachricht ist, weil dieses Hoffen und Bangen unerträglich wird. Man hört dann vielleicht lieber einmal ein "Er stirbt sicher!" als zehnmal "Naja, wer weiß, vielleicht geht es ja doch noch gut aus!" :frown: - das kann ich gut verstehen.

Aber jetzt aufzugeben, das hilft echt nicht weiter. Eine Selbsthilfegruppe oder andere professionelle Hilfe wäre wohl wichtig, ansonsten geht ihr alle noch daran kaputt.

Vielleicht könntet ihr auch noch einen weiteren Arzt einschalten?

Wünsche dir und deiner Familie alles Gute.
 
O
Benutzer Gast
  • #34
Nur mal so ganz nebenbei folgende Seite der deutschen Krebsgesellschaft

http://www.krebsgesellschaft.de/db_lungenkrebs_therapie,4239.html

Ich möchte hier ernsthaft niemand persönlich angreifen, aber der Threadstarter hat selbst darauf hingewiesen, dass es sich um ein Stadium IV handelt, hier ist allgemein bekannt, dass eine Operation nicht mehr als sinnvoll erscheint. Was ebenfalls durch den oben stehenden Link bestätigt wird, da sich bekanntlich bei Stadium IV bereits Tochtergeschwülste in anderen Organen gebildet haben.
Natürlich gab es, gibt es und wird es auch immer wieder Fälle geben, bei denen medizinische Wunder passieren, aber dies sind extrem selten, deshalb heißen sie auch Wunder.
Ferner hat der Threadstarter selbst schon daraufhingewiesen, dass selbst die Ärzte im Krankenhaus diesen Fall aus medizinischer Sicht mehr als sehr schlecht beurteilen. Das würden diese nicht machen, wenn es auch nur ein Fünkchen Hoffnung auf eine OP geben würde. Ich arbeite selbst im Krankenhaus und ich weiß, dass Ärzte sich mit Aussagen wie "es sieht sehr schlecht aus" für gewöhnlich sehr zurückhalten. Außerdem ja ich war ja persönlich von einer solchen Diagnose bei einem Angehörigen betroffen.
Es darf jeder seine Meinung haben. Ich persönlich finde, dass man sich der wahrscheinlichsten Prognose stellen sollte und eben nicht immer weiter versuchen sollte sich in "falschen Hoffnungen" zu wiegen. Wenn man dies nämlich tut, dann hat sein Vater noch realistische Chancen seine Dinge zu erledigen, die er bisher nicht erledigt hat, man kann von ihm Abschied nehmen und die Zeit noch mit ihm sinnvoll genießen.

Gleichwohl gilt natürlich, dass man rein nur diesen Fall auf der Grundlage der Aussagen des Threadstarters beurteilen kann, deshalb rate ich ihm und seiner Familie dringend an nochmals mit den behandelnden Ärzten Kontakt aufzunehmen und entsprechend sich ausführlich beraten zu lassen.
 
K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #35
Ferner hat der Threadstarter selbst schon daraufhingewiesen, dass selbst die Ärzte im Krankenhaus diesen Fall aus medizinischer Sicht mehr als sehr schlecht beurteilen. Das würden diese nicht machen, wenn es auch nur ein Fünkchen Hoffnung auf eine OP geben würde. Ich arbeite selbst im Krankenhaus und ich weiß, dass Ärzte sich mit Aussagen wie "es sieht sehr schlecht aus" für gewöhnlich sehr zurückhalten.

Nein, so 'deutlich' haben sie das nicht gesagt, sie haben ja, wie bereits erwähnt, gar nichts handfestes gesagt.

Bei meinem Vater wurde übrigens bisher keines der beiden auf Seite von der Krebshilfe genannten 'letzten Mittel' angewandt oder vorgeschlagen, vielleicht ist das positiv zu bewerten.

Aber wie ebenfalls bereits gesagt, bringen weitere Diskussionen über mögliche Prognosen hier nichts.

Wir werden nun versuchen einen weiteren Arzt zu Rate zu ziehen um die Sinnhaftigkeit zusätzlicher Methoden einschätzen zu lassen.

Was meine Eltern in der Tat gebrauchen könnten, wäre jemand, der den Haushalt schmeißt, da meine Mutter seit geraumer Zeit auch nicht mehr ganz auf der Höhe ist, ist sie total überfordert und ich kann auch nicht immer helfen, da ich weit weg wohne.

Inwieweit uns ein Hospiz helfen soll, ist mir allerdings nicht klar, mein Vater ist ja (noch) kein Pflegefall.
 
Sunbabe
Benutzer7157  Sehr bekannt hier
  • #36
Kennst du die kleinen blauen Heftchen von der Deutschen Krebshilfe?
Hier kannst du sie als pdf lesen. Für deine Eltern könntest du auch ein Exemplar auf dem Postweg anfordern. Ich fand die Broschüren jedenfalls ganz hilfreich.

Wie gehts es denn deinem Vater jetzt? Wie verkraftet er die Chemo?

In fast jeden Krankenhaus gibt es auch einen sozialen und psychologischen Dienst. Vielleicht könnte deine Mom sich da ein wenig Rat holen, wenn sie grad so neben der Spur ist.
 
L
Benutzer47686  Verbringt hier viel Zeit
  • #37
Z.B. die sogenannten Vitalpilze, die gelten in Asien schon lange als heilend und werden in Japan tw. als offizielles Mittel in der Krebstherapie eingesetzt.

Dann gibt es noch die relativ bekannte Misteltherapie, die sogar von den Kassen übernommen wird, wird aber trotzdem von manchen Ärzten immer noch nicht gerne gesehen.

Schon früher kontrovers diskutiert wurde das Vitamin B17 (bzw. Laetril), das aus Aprikosenkernen gewonnen wird. Wie so oft, bei manchen scheint es zu helfen, bei manchen wiederum nicht, ich behalte es mal im Hinterkopf.

Dann bin ich noch über eine Reihe weiterer Ansätze gestoßen (z.B: Tumorvakzination (Impfung mit eigenen Tumorzellen), Hyperthermie), aber da weiß ich derzeit noch nicht was ich davon halten soll. Ebenso von Ärzten, die eine sogenannte Ganzheitliche Therapie verfolgen, manche erscheinen sehr seriös, andere weniger, was letztlich zählt, ist die Erfolgsquote.

Man kann sicher nicht alles probieren, aber die Hände in den Schoß zu legen und auf die Schulmedizin zu hoffen, ist auch nicht der richtige Weg.

ich finde es schlimm, wenn selbsternannte wunderärzte und pseudowissenschaftler mit den ängsten der menschen geld zu machen versuchen.
auch wenn die WIRKUNG einiger alternativer präparate in studien bewiesen wurde, heißt das nicht, dass sie in einer behandlung auch wirklich WIRKSAMKEIT (also einen effekt auf die symptomatik) zeigen.
als ganz einfaches beispiel kann ich dir z.b. mal etwas über die von dir erwähnte therapie mit mistelextrakten erzählen: in versuchen mit zellkulturen wurde da nämlich wirklich ein effekt auf die krebszellen nachgewiesen. allerdings kommt dieser effekt nur bei einer ganz bestimmten, sehr hohen konzentration zustande. um diese wirkstoffkonzentration im menschlichen körper zu erreichen müsste man dem patienten ca 2-3(!) liter mistelextrakt spritzen. bei der behandlung werden aber nur ml subkutan gesprizt ...

am verwerflichsten finde ich aber dieses sogenannte vitamin b17. schon der name zeigt eigentlich wie unseriös die ganze geschichte ist. zur besseren vermarktung hat man sich entschieden den wirkstoff amygdalin einfach mal als vitamin zu bezeichnen. hört sich ja auch erstmal toll an so ein vitamin. das kann ja nur was gutes sein denkt sich dann der verzweifelte patient. das sagt eigentlich schon alles finde ich ... auf das total abstruse wirkprinzip krebszellen mit blausäure zu vergiften muss man da gar nicht mehr eingehen...

/edit:
achja ... diese "ganzheitliche therapie", besser bekannt auch als anthroposophie (oder werfe ich da jetzt etwas durcheinander?) ist meiner meinung nach auch eine mehr als fragwürdige geschichte. die anthroposophie ist eine sehr dogmatische weltanschauung, die sich auf das beruft was ihr begründer, ein gewisser steiner mit hilfe seiner übersinnlichen fähigkeiten, "erschaut" zu haben glaubt. nämlich, dass der mensch aus 4 leibern besteht und die ursache von krankheiten nicht auf der physischen leibesebene liegt.
nach steiners lehre entsteht krebs durch ein ungleichgewicht der geistigen körper, welches durch sog. "animalische kräfte" ausgelöst wird und sich dann eben auf physischer ebene manifestiert.
ich finde das alles wirklich mehr als fragwürdig und für mich ist es unbegreiflich, dass steiner so viele anhänger gefunden hat. gerade weil eine wirkung der anthroposophischen behandlung in studien überhaupt nicht nachzuweisen ist, weil sie auf einer ganz anderen ebene als die naturwissenschaft steht aber deshalb über die naturwissenschaft auch überhaupt nicht anzugreifen ist.
 
K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #38
Kennst du die kleinen blauen Heftchen von der Deutschen Krebshilfe?
Hier kannst du sie als pdf lesen. Für deine Eltern könntest du auch ein Exemplar auf dem Postweg anfordern. Ich fand die Broschüren jedenfalls ganz hilfreich.

Wie gehts es denn deinem Vater jetzt? Wie verkraftet er die Chemo?

In fast jeden Krankenhaus gibt es auch einen sozialen und psychologischen Dienst. Vielleicht könnte deine Mom sich da ein wenig Rat holen, wenn sie grad so neben der Spur ist.

Das ist zwar glaube ich nicht das Heftchen, dass wir haben, aber der Inhalt ist mir nicht neu.

Die letzten Tage geht es meinem Vater wieder sichtbar besser, aber selbst wenn die Chemo ihn nicht umbringt, ist das ja keine Dauerlösung.

@Login: Auch du erzählst mir nichts neues, wenn man will, findet man für alles Gegenbeweise.
 
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