Schlurfrakete
Verbringt hier viel Zeit
Ich möchte auch gerne mal einen Thread über meinen Nachbarn aufmachen.
Er ist alkoholkrank und kann, weil es sich eben um eine Krankheit handelt, deswegen nicht aus der Wohnung geworfen werden. Nach einer bereits gefällten Gerichtsentscheidung nach einer fristlosen Kündigung durch den Vermieter darf er aus Gründen seiner Alkoholkrankheit nicht gekündigt werden. Eine Selbsthilfegruppe (es waren nicht die anonymen Alkoholiker, sondern irgendetwas von der Diakonie) hat ihn dabei massiv unterstützt.
Bevor sich jemand aufregt: Meinetwegen kann jeder das tun und lassen, was er will, solange er niemanden belästigt. Wenn sich jemand aus Spaß ständig was auf die Lampe gießt, soll er das machen, wenn jemand Alkoholiker ist, respektiere ich das und sehe auch durchaus den Krankheitswert dabei. Damit will ich sagen: Ich mache mich weder darüber lustig noch denke ich, dass er das einfach so abschalten kann (bzw. es schon getan hätte, wenn es so einfach wäre).
Dennoch bin ich der Meinung, dass auch ein kranker Mensch sich bemühen muss, seine Umwelt nicht mehr als nötig zu belasten. Zum Beispiel, indem ein Schwerhöriger sich einen Kopfhörer kauft, statt nachts um 1 den Fernseher bis zum Anschlag aufzudrehen. Natürlich immer alles soweit es möglich ist.
Das Problem bei meinem Nachbarn ist jedoch, dass er zwar alkoholkrank ist, dass aber meines Erachtens die Dinge, die so massiv stören, gar nichts mit seinem Alkoholismus zu tun haben und er seine Krankheit als Ausrede dafür gebraucht, dass er nebenan regelmäßig die Sau rauslässt.
So ist es mir unerklärlich, warum jemand morgens um halb fünf eine Waschmaschine anstellen muss, die dann um halb sechs schleudert. Diese Waschmaschine hat zu allem Überfluss ein defektes Lager und steht direkt an der Küchenwand, die an meine Wohnung grenzt, so dass sich das beim Schleudern anhört, ... naja, beim ersten Mal dachte ich, bei mir auf der Terrasse steht ein Bautrupp mit einem großen Stampfgerät und rüttelt die Pflastersteine fest.
Hinzu kommt, dass er sich im Suff immer mit seiner Stereoanlage unterhält. Er hat eine Maxi-CD von Conny Froboess, auf der sich das Lied "Zwei kleine Italiener" befindet und das dudelt in einer Endlosschleife. Dazu steht er bei geöffnetem Küchenfenster am Herd, brät sich irgendwas in der Pfanne, singt mit und gröhlt dann jedes Mal: "Ey Conny, das hast du aber wieder schön gesungen." Oder vergleichbares.
In seiner Wohnung liegt (wie in allen Wohnungen) ein alter Parkettboden. Aber noch so einer mit einer richtigen Unterkonstruktion, der so richtig schön mitschwingt, wenn einer drüber läuft. Der eignet sich super zum Tanzen, kein Teller geht kaputt, wenn er runterfällt. Nur: Wenn der Nachbar im Vollrausch seinen Metall-Schirmständer (danach klingt es) umfallen lässt und der dann über das Parkett poltert oder erstmal ein halbes Dutzend leere Bierflaschen über den Boden kullern, mach ich hier kein Auge mehr zu.
Was haben wir noch? Duschen nachts um 4, nachts um halb 3 nach Hause kommen und mit der Stehlampe streiten, Arien mit falscher Stimme singen, lautes Rülpsen üben, Türen schmeißen, rumpöbeln, abends spät noch Staub saugen (mit einem Staubsauger vom Flohmarkt - als er den zum ersten Mal angestellt hat, habe ich aus dem Fenster in den Himmel geschaut, weil ich vermutete, ein Airbus 380 könnte seine Weihnachtsbeleuchtung mit der Befeuerung einer Landepiste verwechselt haben).
Nicht, dass die Wände hier besonders dünn sind, das sind 15 cm roter Massivstein aus den späten Fünfzigern. Und ich bin sicher nicht lärmempfindlich.
Meine Klage auf Mietminderung ist übrigens durchgekommen. Fünf Prozent der Kaltmiete darf ich einbehalten. Das Geld für einen Umzug habe ich nicht. Normalerweise würde ich zumindest tagsüber laut Musik anmachen, um den Krach von nebenan zu übertönen. Aber das mag ich meinem Nachbarn auf der anderen Seite nicht zumuten. Den hört man nämlich nie.
Der laute Nachbar hat auf der anderen Seite auch noch eine Nachbarin. Die ist über 70 und geht regelmäßig nachts in den Keller, um seine Hauptsicherung rauszudrehen. Nach ihren Angaben hat sie in der Küche schon den Putz von der Wand geschlagen, weil sie immer gegen die Wand wummert, wenn es zu dolle Formen annimmt.
In Verbindung mit dem anderen heute erstellten Thread über die laute Familie nebenan frage ich mich, ob die Rechte der Mieter untereinander in einem vernünftigen Verhältnis sind und ob eine Krankheit wirklich für alles herhalten darf. Was meint ihr?
Er ist alkoholkrank und kann, weil es sich eben um eine Krankheit handelt, deswegen nicht aus der Wohnung geworfen werden. Nach einer bereits gefällten Gerichtsentscheidung nach einer fristlosen Kündigung durch den Vermieter darf er aus Gründen seiner Alkoholkrankheit nicht gekündigt werden. Eine Selbsthilfegruppe (es waren nicht die anonymen Alkoholiker, sondern irgendetwas von der Diakonie) hat ihn dabei massiv unterstützt.
Bevor sich jemand aufregt: Meinetwegen kann jeder das tun und lassen, was er will, solange er niemanden belästigt. Wenn sich jemand aus Spaß ständig was auf die Lampe gießt, soll er das machen, wenn jemand Alkoholiker ist, respektiere ich das und sehe auch durchaus den Krankheitswert dabei. Damit will ich sagen: Ich mache mich weder darüber lustig noch denke ich, dass er das einfach so abschalten kann (bzw. es schon getan hätte, wenn es so einfach wäre).
Dennoch bin ich der Meinung, dass auch ein kranker Mensch sich bemühen muss, seine Umwelt nicht mehr als nötig zu belasten. Zum Beispiel, indem ein Schwerhöriger sich einen Kopfhörer kauft, statt nachts um 1 den Fernseher bis zum Anschlag aufzudrehen. Natürlich immer alles soweit es möglich ist.
Das Problem bei meinem Nachbarn ist jedoch, dass er zwar alkoholkrank ist, dass aber meines Erachtens die Dinge, die so massiv stören, gar nichts mit seinem Alkoholismus zu tun haben und er seine Krankheit als Ausrede dafür gebraucht, dass er nebenan regelmäßig die Sau rauslässt.
So ist es mir unerklärlich, warum jemand morgens um halb fünf eine Waschmaschine anstellen muss, die dann um halb sechs schleudert. Diese Waschmaschine hat zu allem Überfluss ein defektes Lager und steht direkt an der Küchenwand, die an meine Wohnung grenzt, so dass sich das beim Schleudern anhört, ... naja, beim ersten Mal dachte ich, bei mir auf der Terrasse steht ein Bautrupp mit einem großen Stampfgerät und rüttelt die Pflastersteine fest.

Hinzu kommt, dass er sich im Suff immer mit seiner Stereoanlage unterhält. Er hat eine Maxi-CD von Conny Froboess, auf der sich das Lied "Zwei kleine Italiener" befindet und das dudelt in einer Endlosschleife. Dazu steht er bei geöffnetem Küchenfenster am Herd, brät sich irgendwas in der Pfanne, singt mit und gröhlt dann jedes Mal: "Ey Conny, das hast du aber wieder schön gesungen." Oder vergleichbares.
In seiner Wohnung liegt (wie in allen Wohnungen) ein alter Parkettboden. Aber noch so einer mit einer richtigen Unterkonstruktion, der so richtig schön mitschwingt, wenn einer drüber läuft. Der eignet sich super zum Tanzen, kein Teller geht kaputt, wenn er runterfällt. Nur: Wenn der Nachbar im Vollrausch seinen Metall-Schirmständer (danach klingt es) umfallen lässt und der dann über das Parkett poltert oder erstmal ein halbes Dutzend leere Bierflaschen über den Boden kullern, mach ich hier kein Auge mehr zu.
Was haben wir noch? Duschen nachts um 4, nachts um halb 3 nach Hause kommen und mit der Stehlampe streiten, Arien mit falscher Stimme singen, lautes Rülpsen üben, Türen schmeißen, rumpöbeln, abends spät noch Staub saugen (mit einem Staubsauger vom Flohmarkt - als er den zum ersten Mal angestellt hat, habe ich aus dem Fenster in den Himmel geschaut, weil ich vermutete, ein Airbus 380 könnte seine Weihnachtsbeleuchtung mit der Befeuerung einer Landepiste verwechselt haben).
Nicht, dass die Wände hier besonders dünn sind, das sind 15 cm roter Massivstein aus den späten Fünfzigern. Und ich bin sicher nicht lärmempfindlich.
Meine Klage auf Mietminderung ist übrigens durchgekommen. Fünf Prozent der Kaltmiete darf ich einbehalten. Das Geld für einen Umzug habe ich nicht. Normalerweise würde ich zumindest tagsüber laut Musik anmachen, um den Krach von nebenan zu übertönen. Aber das mag ich meinem Nachbarn auf der anderen Seite nicht zumuten. Den hört man nämlich nie.
Der laute Nachbar hat auf der anderen Seite auch noch eine Nachbarin. Die ist über 70 und geht regelmäßig nachts in den Keller, um seine Hauptsicherung rauszudrehen. Nach ihren Angaben hat sie in der Küche schon den Putz von der Wand geschlagen, weil sie immer gegen die Wand wummert, wenn es zu dolle Formen annimmt.
In Verbindung mit dem anderen heute erstellten Thread über die laute Familie nebenan frage ich mich, ob die Rechte der Mieter untereinander in einem vernünftigen Verhältnis sind und ob eine Krankheit wirklich für alles herhalten darf. Was meint ihr?