• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Mein Jahr ist am Arsch.

VersatileGuy
Benutzer162572  dauerhaft gesperrt
  • #1
Hallo miteinander.

Vorweg: Ich weiß dass es gerade für viele schwierig ist, dass manche von euch den Job verloren haben, eventuell sogar Angehörige. Das will ich auch gar nicht vergleichen mit meiner Situation, ich bin aber aktuell unfassbar wütend, unzufrieden, traurig. Könnte länger werden.

Anfang des Jahres lief alles noch in Ordnung, bis meine (eine noch lebende) Oma Ende Januar beinahe an einem Schlaganfall gestorben wäre. Sie hat es überstanden, trotz eklatanter Fehlbehandlung durch den Rettungsdienst und vielen Umwegen. Das war riesiges Glück im Unglück, allerdings ist sie seitdem nicht mehr die selbe und hat psychische Ausfallerscheinungen, welche die ganze Familie, insbesondere meinen Opa, sehr belasten. Ich persönlich habe das Gefühl dass wir sie nicht mehr all zu lange haben werden und versuche sie daher so oft es geht zu sehen, da sie selbst das auch so will. Meine Oma zu sehen tut jedes Mal auch etwas weh, wo sie früher immer mit mir Fußball gespielt hat, und inzwischen nicht mal mehr weiß in welcher Straße sie wohnt. Sie ist soweit gut umsorgt, aber seit dem Schlaganfall herrscht in der ganzen Familie eine angespanntere Stimmung untereinander. Das ist das eine.

Gleichzeitig studiere ich seit nun anderthalb Jahren und wäre eigentlich nächste Woche mit dem 4. Semester fertig gewesen. Eigentlich, denn einige Prüfungen wurden ganz abgeblasen und in den Herbst verschoben, anstatt alternative Prüfungsformen durchzusetzen. Wo diese alternativen Prüfungsformen sogar von uns vorgeschlagen, auch an sich für gut möglich und umsetzbar befunden wurden. Ich war und bin eh schon maximal unzufrieden mit meiner Hochschule, weshalb ich im Herbst für 5 Monate via Erasmus ins Ausland wollte. Das war meine Hoffnung, dass das Studium dadurch noch akzeptabel werden kann. Das fällt jetzt aber flach. Ich gebe seit Beginn des Studiums Vollgas damit ich einen ausreichenden Schnitt habe um mit Erasmus ins Ausland zu können, und regelmäßig kommt ein Stolperstein von der Hochschule. Dieser ist bislang der größte. Ich habe mich teils nicht mit Freunden getroffen als es noch ging, da ich alles dafür geben wollte, dass ich im Herbst von meiner Hochschule in mein lang angestrebtes Auslandssemester wegkomme. Dementsprechend habe ich auch da Abstriche in Kauf nehmen müssen. Ist nun nicht. Ich weiß nicht, ob ich diese Hochschule noch weitere anderthalb Jahre aushalte. Ein Wechsel ist aber aufgrund der Studienform (Dual) nicht möglich, eine Anerkennung von Modulen an anderen Hochschulen schwierig. Ich fühle mich gefangen und machtlos, denn im Grunde habe ich das schwierigste Semester nun eigentlich hinter mir. Jetzt das Handtuch zu werfen wäre Mist.

Noch dazu wohne ich weiterhin bei meinen Eltern, da die Mieten in meiner Umgebung unfassbar teuer sind. Es gibt hier, ungelogen, WG Zimmer mit 3(!!) qm für 300+€ im Monat. Die vorsichtig geplante WG (geplant in gut einem bis zwei Jahren) mit einem meiner besten zwei Freunde und einem ehemaligen Mitbewohner von ihm fällt nun voraussichtlich auch flach. An sich bin ich daheim auch halbwegs zufrieden, ich mag mein Zimmer wirklich. Nur wird von Jahr zu Jahr der Draht zu meiner Mutter schlechter. Es gibt Tage an denen man sich leiden kann, aber im großen und ganzen gibt es täglich Reibereien, wir können uns daheim kaum aus dem Weg gehen. Auch deshalb wollte ich ins Ausland, ich habe das Gefühl einfach Abstand zu brauchen, ein Stück weit neu anzufangen.

Und nun sitze ich hier und kann meine Lebensplanung für die nächsten 2 Jahre erst mal knicken. Im Studium kann ich mich nicht ausleben und aufgehen, da die Hochschule einen so sehr einschränkt. Daheim das gleiche Spiel, ich muss mich ständig rechtfertigen was ich denn da um 22 Uhr noch in der Küche mache, warum jetzt dieses hier liegt, oder das, oder jenes. Und jetzt sitze ich auch noch für unbestimmte Zeit bei der Arbeit daheim im Homeoffice. Mit meiner Mutter, die aktuell auch nur an drei Tagen in der Woche das Haus zum arbeiten verlassen kann.

Ich weiß nicht mal, was ich jetzt machen soll. Jetzt, wo ich auf ein Mal anderthalb Wochen mal nichts lernen muss, am Wochenende nicht noch im Nebenjob am arbeiten bin, da ich mich auf die Prüfungen konzentrieren wollte. Jetzt, wo einem mal eben alle Ziele, alle geplanten schönen Dinge, der Antrieb, für dieses Jahr unter den Füßen weggezogen wurden.

Meine Eltern können das auch nicht ganz nachvollziehen, mir fehle es ja an nichts, ich hätte es ja so einfach und alles würde gut laufen. Den Einsatz, der dahinter steckt, erkennen sie aber kaum. Dass das, was vielleicht so geschmeidig aussieht, der absolute Aufriss ist. Das wird schon fast erwartet. Die zwei sind Pragmatiker. Wozu ausziehen? Und wenn, dann hat bestimmt dein Onkel ein Zimmer frei! Im gleichen Dorf. Zwei Minuten Fußweg weiter. Warum ist man unzufrieden mit dem Studium wenn man gute Noten schreibt?

Ich will euch nicht überfrachten, das hier hat gerade auch dazu gedient ein Mal meine Gedanken zu sortieren. Nach wie vor wünsche ich auch euch noch eine Weile Durchhaltevermögen in der aktuellen Situation, aber ich weiß nicht wie lange ich das so noch mitmache.

Grüße
 
Beastie
Benutzer2160  Beastialische Beiträge
  • #2
Ehrlich gesagt, so richtig kann ich es auch nicht nachvollziehen.
Du magst dein Studienfach nicht? Dann wechsel es.
Oder mach ne Ausbildung...
.
Du willst ausziehen? Dann kümmer dich drum und finde nicht Ausreden, warum es nicht geht. (zu teuer usw)
Wie machen es denn andere Leute, die im Studium nicht von ihren Eltern finanziert werden?
Du schreibst irgendwas von Aufriss, der dahinter steckt, aber ich seh so jetzt auch erst mal keinen. (was nicht heißt, dass er nicht da ist, aber aus deinem Text geht keiner hervor)
.
Ja, ich weiß, Eltern sind anstrengend. Immer. Vorallem, wenn man jung ist und nicht so agieren kann, wie man will.
Warum ziehst du nicht zu deinem Onkel? Ist doch egal, obs im gleichen Ort ist, ich mein, du beschwerst dich einerseits über die Enge und das deine Eltern dir auf den Sack gehen, du dich ständig rechtfertigen musst...
Und das du nicht ausziehen kannst, weil alles viel zu teuer ist...
Aber die einfachste Lösung ist auch nicht akzeptabel.
Sorry, aber das, was aus deinem Text hervorgeht... klingt schon wie Jammern auf hohem Niveau.:sneaky:
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Willkommen in meinem Leben...
Ist bei mir alles ziemlich ähnlich gelaufen. Ohne behaupten zu wollen, ich wüsste, wie es dir geht, oder Ähnliches, aber: du stehst nicht alleine damit da.
Und: Es gibt Lösungen.
Und wenn es die jetzt nicht gibt, who cares, gerade gibt es die für niemanden. Stress machen kannst du dir auch dann noch, wenn absehbar ist, dass sich hier wieder irgendetwas bewegt.
Nutz' die Zeit doch mal, so zu tun, als sei nicht alles hin.

Für mich ist mit diesem Semester (das bei mir an der Uni ja zum Glück normal weitergeht) klar geworden, dass ich das Studium an dieser Uni nicht beenden kann und werde, weil meine Psyche das nicht packt. Meine Eltern waren in etwa so begeistert wie deine, ein abgebrochenes Studium ist nicht gut im Lebenslauf, all das Geld das schon investiert wurde, ich habe doch gute Noten was will ich denn...
Inzwischen habe ich zumindest eine Überlegung, wie man das bisherige Studium doch irgendwie noch nutzen könnte, und sobald meine Eltern verstanden hatten, dass ich nicht einfach aus Langeweile das Handtuch werfe und mich darum kümmere, wie es weitergeht, war überraschenderweise Ruhe.

Was das Ausland angeht: Es gibt mehr als eine Möglichkeit dazu, mehr als ein Austauschprogramm, mehr als ein Stipendium (ich war nicht über Erasmus im Ausland und hatte ein anderes Stipendium, das fast alle Kosten gedeckt hat).
An meiner Uni ist das Ausland Pflicht, da stehen gerade mehrere 100 Studenten da und wollen bzw. müssten ins Ausland, aber können nicht. Auch was das angeht, wird es irgendwann Lösungen geben.

Mach was das Studiumsthema angeht doch mal Folgendes: Such dir eine (unabhängige) Studienberatung, z.B. die einer öffentlichen Uni, die einen groben Überblick über alles haben. Google nach ähnlichen Studiengängen an anderen Unis. Und dann schreib die einfach mal alle per Mail an und beschreibe deine Situation. Nein sagen können die immernoch, aber fragen kostet dich nichts. Vielleicht sehen die ja irgendwelche Alternativen. (Stichwort Fernstudium, vielleicht ist da was dabei, Stichwort Ausbildung... es gibt auch von der IHK z.B. für vieles Lehrgänge, die man belegen kann).
Ins Ausland gehen kannst du auch an einer anderen Uni, oder nach dem Studium... Ich war jetzt zwei Mal im Ausland, einmal mit dem Geld meiner Eltern, was purer Luxus war, und einmal mithilfe eines Stipendiums, das fast alle Kosten gedeckt hat.
Aber: Das Ausland wird wohl eher nicht dein Studium in Deutschland retten. Das ist, wenn du Glück hast, eine Auszeit. Aber wenn deine Hochschule jetzt so wie sie ist nichts für dich ist, wird sie das auch nach dem Ausland nicht mehr werden. Und dann ist das das ganze Geld und den Aufwand wahrscheinlich nicht wert. Und DANN das Handtuch zu werfen, weil du WIRKLICH nicht mehr kannst, ist noch mehr Mist. Genauso, wie das dann durchzuhalten und dich anschließend beim Therapeuten wiederzufinden.
Soweit meine Gedanken dazu.

Noch dazu wohne ich weiterhin bei meinen Eltern, da die Mieten in meiner Umgebung unfassbar teuer sind
Sind sie hier auch, wenn auch nicht ganz so dramatisch.
Kannst du einen Wohnberechtigungsschein beantragen? Ich hätte das sogar gekonnt, weil ich gerade aus dem Ausland kam und dementsprechend keine Arbeit und kein Gehalt hatte, damit bekommt man zumindest hier in der Gegend wahnsinnig gute Wohnungen.
Zudem gibt es Wohngeld, Studentenheime etc.
Und wenn du halt zum Onkel ziehst, dann tust du das halt übergangsweise, wenn der um die Ecke wohnt und du da halbwegs klarkämst, kein Problem. Solange deine Eltern dann nicht doch jeden Tag wieder auf der Matte stehen, wäre der Stress dadurch zumindest vorerst weg. Auch wenn das auf Dauer keine Lösung wäre, wärst du so zumindest raus.

Lass dir nicht von deinen Eltern sagen, wie du dein Leben zu leben hast. Was für dich gut, praktisch oder richtig ist, kannst letztendlich nur du entscheiden. Wenn sie die Mühe dahinter nicht sehen, lass sie, du siehst es. Und du bist der, der die Konsequenzen dafür trägt, also bist du damit auch der, der entscheidet, ob er die noch tragen möchte.

Ich habe in meinem Thread den Rat bekommen, Konsequenzen zu ziehen. Gegenüber meinen Eltern, und gegenüber mir selbst, und das war ein guter Rat und ich bin damit bisher ganz gut gefahren.

Das Einzige, wo sich wirklich keine Lösung finden lassen wird, ist die Sache mit deiner Oma. Das ist wirklich doof gelaufen und tut mir wirklich Leid für dich. Mach dir klar, dass ihr vielleicht keinen bzw. einen anderen Draht zueinander habt, aber du bist noch immer ihr Enkel und sie ist noch immer deine Oma und das verliert ihr nicht.
Meine Oma hat sich durch ihre Krankheit auch total von mir entfernt, und ich merke trotzdem, dass ich ihr noch immer genauso wichtig bin wie vorher. Den Rest muss man akzeptieren. Ich finde, du handlest das schon ziemlich gut, wenn du trotzdem so den Kontakt zu ihr hältst. Und ich bin sicher, dass sie sich auch freut.
Der Stress, den deine Familie um das Ganze verzapft, hat so ja erstmal nichts mit deiner Beziehung zu ihr zu tun.

Nimm die Situation als Gelegenheit, zu hinterfragen, ob der Plan so das Richtige für dich war, wenn du so abhängig davon und so unflexibel damit bist.
Es klingt sehr wie ein Plan, der in großer Verzweiflung geschmiedet worden ist, weil du den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst. Und jetzt stehst du in dem Tunnel, den du dir selbst gebaut hast, und findest die Tür zum Ausgang nicht, weil es keine Tür gibt.. du musst halt einfach nur aus dem doofen Tunnel raus, und dieser Tunnel hat mehr als einen Weg nach draußen, auch wenn du nur einen siehst.

(Das ist natürlich sehr subjektiv, aber wenn das Ausland DIE Rettung werden sollte.. hast du wahrscheinlich eh zu hohe Erwartungen, die dann nicht erfüllt werden können und dann ist eh alles doof und den Aufwand nicht wert. Fürs Ausland muss man offen, also möglichst erwartungs- und wertungsfrei sein, du nimmst deine Probleme immer auch dorthin mit, erwarte also nicht, sie dadurch loszuwerden.. soviel dazu, falls dir das noch nicht klar war).

Mir wurde vor drei Monaten auch der Boden unter den Füßen weggezogen... aber es wird besser. Nur weil du gerade keine Lösung siehst, heißt es nicht, dass es keine gibt. Nur weil Plan A-Z nicht funktioniert haben, heißt das nicht, dass es nicht noch einen weiteren Plan für dich geben kann.
Bitte bleib nicht vor dem "Ich sehe keine Möglichkeit" stehen, das hast du für mich in meinen Threads zum Glück auch nicht getan.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #4
Den Einsatz, der dahinter steckt, erkennen sie aber kaum. Dass das, was vielleicht so geschmeidig aussieht, der absolute Aufriss ist.
Mein Beiland, das kenn ich zu gut. Meine Familie war auch immer so. Manche Menschen sind eben blind und sehen nicht, wieviel Aufwand ist, vor allem wenn man gute Noten haben will :rolleyes: Ganz schlimm ist es dann, wenn du ein anderen Lernrythmus hast als die "Normalen" :cautious:

Aber lass dich davon nicht runterziehen, einfach weiter machen. Nach einem Tief kommt immer ein Hoch. Einfach weiter machen, nach Lösungen suchen und diese dann umsetzen :zwinker:
 
FrauNaddi
Benutzer174959  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Bei dem meme musste ich sofort an dich denken, also lass ich es dir mal daFB_IMG_1586993582549.jpg
 
VersatileGuy
Benutzer162572  dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #6
Erstmal danke für eure Beiträge. Ich sollte vielleicht noch eines erklären: Duales Studium bedeutet vertraglich gebunden sein an eine Hochschule. An Terminpläne und Abläufe. Was ich per se nicht ablehne. Ein Hochschulwechsel würde also neben dem dass ich von fast 0 wieder starten muss (da viele Module meiner Hochschule an anderen Hochschulen nicht anerkannt werden, aufgrund der so kompakten Semesterzeiten) auch bedeuten, dass ich nicht nur meine jetzige Einkommensquelle, sondern auch ein quasi sicheres Jobangebot in der Zukunft ausschlage.

Das ist positive Seite am dualen Studium: Man verdient etwas Geld, in etwa ein Azubi Gehalt. Dementsprechend finanzieren auch nicht meine Eltern mich, sondern ich mich durch eine 39 Stunden Woche plus Arbeit am Wochenende, was im Monat je nach Dienstplan immerhin auch noch mal 20-45 Stunden sein können. Überwiegend Spät Abends / Nachts. Da das im sozialen Bereich ist wird man dadurch auch nicht reich, aber mit allem zusammen komme ich dann in der aktuellen Lage gut aus. Es sei vielleicht noch erwähnt dass ich meine Semesterbeiträge, Öffitickets, Lehrbücher, Einkäufe (oft auch Dinge für meine Eltern) etc. selbst bezahle. Wobei ich aktuell noch eine Kieferorthopädische Behandlung am laufen habe, von der ich mir auch einen Kleinwagen hätte kaufen können. Von Finanzierung durch die Eltern kann hier also keine Rede sein. Darum solls aber auch nicht gehen.

Mit Aufriss meine ich in erster Linie lernen und Arbeit. Unsere Semester sind recht stark komprimiert und in technischen Fächern mitunter auch sehr hart. Im Mittelfeld bezüglich der Noten mitschwimmen ist zwar gut machbar, allerdings muss man für ein Auslandssemester einen recht knackigen Schnitt mitbringen. Den über vier Semester zu halten ist dann doch mehr Arbeit als für das "normale" bestehen der Klausuren nötig ist. Man kombiniere das mit dem Nebenjob und den üblichen fälligen Erledigungen und man ist schnell an einem Punkt, an dem Ausschlafen am Wochenende eine Seltenheit ist. Zumindest, wenn man nebenher sein Sozialleben noch einigermaßen im Griff haben will.

wenn das Ausland DIE Rettung werden sollte
Es sollte nicht unbedingt DIE Rettung sein. Es wäre für mich aber eine Möglichkeit gewesen innerhalb des stringenten Ablaufes in meinem Studiengang ein Mal für immerhin ein knappes halbes Jahr einen Gang zurück zu schalten und mal richtig Student zu sein. Zudem sollte es auch der Anfang dazu sein, sich von zu Hause zu lösen. Auf was ich mich einlasse war mir / ist mir bewusst, nachdem ich im Sommer einige Zeit meines Urlaubes bei und mit dem genannten Freund im Ausland verbracht habe, während er dort studiert hat. Das hat mich in meiner Entscheidung, selbst eines machen zu wollen bestärkt.

Was ich dennoch versuche: Ich bin vorhin in mich gegangen und habe mal Gedanken gewälzt, wie ich es eventuell doch noch schaffen könnte, ins Ausland zu kommen. Es ist extrem unwahrscheinlich dass das klappt, aber ich habe mich vorhin entschieden mal mit meinem Studiengangleiter in Kontakt zu treten. Ich will ausloten, ob er sich da mit viiel Glück auch eine etwas unkonventionelle Lösung vorstellen kann. Dass ich aus dem Ausland für die entsprechende Zeit herkomme um hier die Prüfungen abzulegen, und dann wieder abdüse. So einfach will ich das nicht hinnehmen. Nicht ohne strampeln und nachtreten, da kommt dann der Wadenbeißer in mir raus.

Eine Option, die mir mit etwas Zähne knirschen am machbarsten scheint ist die, nach meinem Studium einen Master den ich eh machen will im Ausland anzustreben. Würde bedeuten, sich jetzt nochmal am Riemen zu reißen und zu hoffen dass es in der Vertiefungsrichtung, das Grundstudium ist jetzt rum, etwas besser wird an der Hochschule. Jetzt habe ich ja eh nicht mehr so die greifbaren Ziele und kann das erwähnte "mitschwimmen" betreiben. Danach kann ich mich dann auf machen, und neue Perspektiven verfolgen. Dafür dann einigermaßen in Ruhe.

Das mit dem Onkel ist im übrigen auch nicht wirklich realistisch. Das sind leere Sätze, die ich mir anhören darf. Kann ja kaum mein Vater beschließen, dass mein Onkel jetzt ein Zimmer für mich zu räumen hat. Wo der selbst schon bis zum Hals in Arbeit steckt, da er sich um die Versorgung von zwei pflegebedürftigen Angehörigen kümmern darf.

Sorry, aber das, was aus deinem Text hervorgeht... klingt schon wie Jammern auf hohem Niveau.:sneaky:
Das mag sein, ich sehe wo das herkommen mag. Ganz streng genommen geht es hier auch lediglich um Komfort. Keinesfalls habe ich den Anspruch oder die Absicht hier meine Probleme über die anderer zu heben oder diese als dringlicher darzustellen. Um es bildlich darzustellen wie ich mich fühle: Du gibst dir richtig mühe, dein Date mit seinem Lieblingsgericht zu beeindrucken. Dann sitzt er im perfekten Setting vor dir, probiert, fegt den Teller vom Tisch und geht.
Nicht Lebenswichtig, natürlich. Trotzdem scheiße. Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Lebensrealitäten. Ich bin einfach auf der Suche nach einer sinnvollen Lösung.

Ausziehen mag da Teil einer Gesamtlösung sein, und auch nach Ausreden suchen will ich nicht. Lediglich gut abwägen. Den Auszug zu erzwingen ist mMn. einfach wenig förderlich. Damit habe ich nochmal mehr Workload für das Jahr als eh schon (die Prüfungen muss ich ja nach wie vor schreiben, bloß jetzt mit dem gesamten Aufwand des nächsten Semesters on Top).
Und wie gesagt, mein Zimmer mag ich. In einer Weile, ich schätze mal gegen Ende des Jahres wenn das Ende meines Studiums in absehbare Nähe gerückt ist, kann ich das Thema angreifen. In normalen Zeiten halte ich das auch bis dahin durch, da ich eh nicht so viel zu Hause bin. Hier wäre das Ausland eben eine schöne Brücke gewesen. Was ich eben definitiv nicht für sinvoll halte ist jetzt im Hauruck Modus für ein Jahr in ein viel zu teures, kleineres Zimmer zu ziehen, das zudem von der Lage (bezüglich Wege zur Arbeit und Uni) eigentlich nur schlechter sein kann.

Bitte bleib nicht vor dem "Ich sehe keine Möglichkeit" stehen, das hast du für mich in meinen Threads zum Glück auch nicht getan.
weil du den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst
Irgendwo zwischen den zwei bewege ich mich. Stillstand kann ich nicht ab, da werde ich zum Tier. Blind drauf los ist halt eben auch nix.

Ich gebe mir Mühe. Und im Grunde sind da auch Möglichkeiten. Möglichkeiten, die ich auch packe. Eben nur nicht die, für die man wirklich Feuer hatte. Wahrscheinlich ist das alles nur eine weitere Etappe die eben so nicht vorgesehen war, die ich nun aber wohl oder übel mitnehmen muss.

st bei mir alles ziemlich ähnlich gelaufen. Ohne behaupten zu wollen, ich wüsste, wie es dir geht, oder Ähnliches, aber: du stehst nicht alleine damit da.
Wo du es erwähnt hast: Ja, erinnert mich wirklich stark daran. Wobei ich hier, da sind wir wieder beim Thema meckern auf hohem Niveau, noch den Vorteil habe daheim halbwegs klarzukommen. So weit wie in deinem Fall ist es hier definitiv nicht. Dass es zur Zeit so bescheiden läuft, liegt (das hoffe ich zumindest) an dem weitgehenden eingesperrt sein, wodurch man sich ständig sieht.

Der Beitrag war jetzt auch schon wieder viel zu lang. Kann auch sein, dass ich mich nur anstelle. In dem Fall, gebt mir eine mit. Vielleicht merke ich dann was. Ich hoffe ich bin den wesentlichen Punkten aus deinem Beitrag gerecht geworden.
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #7
Ein Tipp, den Du an dieser Stelle vielleicht nicht erwartet hast, der aber wohl sehr wichtig ist:
(Ich kann mich berufsbedingt oft nicht dran halten, und es schadet mir)

Der Tipp ist ganz simpel: zeitig zu Bett gehen und den Gebrauch des Smartphones (etc) stark reduzieren.
Wer um 2.40 Uhr einen halben Roman postet, muss sich nicht wundern, wenn einem am nächsten Tag die Energie fehlt, in einem Umfang, dass das ganze Leben mies und anstrengend wirkt.
Deine Trägheit und die empfundene Hilflosigkeit kommen vielleicht davon - da musst Du Dich ganz ehrlich selbst befragen.
Ich würde sagen, probiere es mal drei Wochen, und schaue, wie es Dir dann geht.
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (28) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Du hast ein Vollzeitgehalt und kannst dir kein WG-Zimmer leisten? Ich glaube ja eher, du willst es dir nicht leisten. Klar ist es nicht toll, wenn man am Ende des Monats nur noch trockene Nudeln essen kann, weil man kein Geld mehr für mehr Essen hat, aber wenn man unbedingt ausziehen will, übersteht man das. Aber ich glaube nicht, dass du mit deinem Gehalt in diese prekäre Lage kommen würdest. Mehr als Bafög-Höchstsatz verdienst du auch im sozialen Bereich bestimmt.

Zum Studium: Was stört dich an deiner Hochschule genau? Ich kann verstehen, dass es blöd ist, dass die Organisatoren nicht auf eure Vorschläge zu alternativen Prüfungsformen eingehen und du deswegen vielleicht dein Auslandssemester verschieben musst. Oftmals hängt da aber ein Rattenschwanz an organisatorischem und rechtlichem Kram dran, den man als Student einfach nicht überblickt und von den Ergebnissen nur genervt ist.
So ganz verstehe ich dein Problem mit dem Auslandsstudium auch nicht. Bis Herbst sollte man wieder reisen können, denke ich. Nur weil du 2-3 Prüfungen in dem Zeitraum schreibst, kannst du nicht ins Ausland? Ist es so weit weg und die Prüfungen so weit auseinander, dass das nicht geht? Warum kannst du die Prüfungen nicht nächstes Frühjahr schreiben? Warum könntest du nicht ein Semester später ins Ausland? Für mich sieht es ein bisschen so aus, als würde dein von dir so perfekt ausgedachter Plan halt nicht zu 100% aufgehen, weil... that's life, und deswegen wie ein bockiges Kind auf dem Boden sitzt und gar nichts mehr machst.
 
VersatileGuy
Benutzer162572  dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #9
Nur weil du 2-3 Prüfungen in dem Zeitraum schreibst, kannst du nicht ins Ausland?
Wir können nur von September bis Januar ins Ausland, unsere Hochschule erlaubt Auslandssemester nur im 5. Es gibt im Rahmen meines Studiums keine Möglichkeit Dinge zu verschieben, egal was. Nur mit Ärztlichem Attest. Genau das ist ja der Knackpunkt, man ist da ein Stück weit in dem Korsett gefangen. Kann man nicht mit anderen Hochschulen / Unis vergleichen, und die Tragweite der Einschränkungen wird einem erst bewusst, wenn man das mal erlebt hat. Was die Hochschule angeht war es einfach ein Griff ins Klo. Das mit dem Auslandssemester war so gesehen auch nicht "mein perfekter Plan", sondern der einzig mögliche Plan, der mir auferlegt wurde.

Du hast ein Vollzeitgehalt und kannst dir kein WG-Zimmer leisten? Ich glaube ja eher, du willst es dir nicht leisten.
Was ich eben definitiv nicht für sinvoll halte ist jetzt im Hauruck Modus für ein Jahr in ein viel zu teures, kleineres Zimmer zu ziehen, das zudem von der Lage (bezüglich Wege zur Arbeit und Uni) eigentlich nur schlechter sein kann.
Das zum WG Zimmer. Es wäre möglich, wie erwähnt, allerdings stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit.

Mein Vater hat aktuell Spätschicht, weshalb ich mich heute morgen nochmal mit ihm unterhalten konnte. Zu ihm habe ich einen wesentlich besseren Draht. Er kam da auch auf mich zu beim Frühstück, und sieht wohl doch mehr als ich dachte, was das bedeutet.
Wir haben uns über Alternativen und die existierenden Handlungsmöglichkeiten unterhalten, und wie man das Jahr denn noch zu etwas brauchbarem Drehen kann. Insofern bin ich auch da gerade sehr dankbar, da er mir seine Unterstützung versichert hat, auch wenn es manchmal nicht so wirken mag. Dass sein Interesse nicht ist, mich einzuschränken, sondern den "Jugendlichen Eifer" mit etwas Lebenserfahrung zu ergänzen. Das nimmt einem schon mal etwas die Bedenken.

Die positive Seite der Bilanz war am Ende:

- Ich kann meine Großeltern regelmäßig sehen wenn ich hier bin
- Die Distanz zur Arbeit (beiden) ist optimal
- Wir bemühen uns die Situation im Haushalt soweit es geht zu zweit zu entschärfen. Bedeutet: Er weißt mich auf mögliche Streitpunkte zwischen mir und meiner Mutter hin, damit wir denen möglichst aus dem Weg gehen können. Da er hier besser erkennt, was den jeweils anderen triggert.

Das hat mir schon mal viel bedeutet. Unser Konsens war nun: Halb so wild, nun werden eben längerfristige Ziele abgesteckt. Sprich, was sind nachhaltige, realisierbare Möglichkeiten bezüglich der Wohnsituation und des Studiums / der beruflichen Zukunft.

In ungefähr einem Jahr weiß ich ob ich bei meinem Arbeitgeber bleiben kann / will, dann entscheidet sich ob ich eventuell in eine andere Stadt ziehe. Bis dahin sind wir mit "am Riemen reißen" verblieben, da ein Umzug im Sommer, der dann u.U. nur bis Anfang nächsten Jahres hält, wohl kaum wirklich Erleichterung bringt. Ich für meinen Teil weiß, dass ich, sobald absehbar ist ob ich in der Region bleibe oder nicht, mir meine eigene Bleibe suche. Bis dahin lege ich dann weiterhin zur Seite, damit ich bei der Einrichtung / Perspektive etwas mehr Spielraum habe.

Doof ist das jetzt irgendwie trotzdem, aber der Rückhalt von ihm nimmt mir da schon eine Last von den Schultern.
 
Zuletzt bearbeitet:
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (28) Beiträge füllen Bücher
  • #10
Es wäre möglich, wie erwähnt, allerdings stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit.
Warum stellt sich diese Frage, wenn du offenbar so unzufrieden mit der Wohnsituation bist, dass du es hier schreibst?
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #11
Kann man nicht mit anderen Hochschulen
Ich kenne das von keiner FH, dass man einfach so Prüfungen verschieben kann. An der Universität ja, aber an einer FH? Da ist normalerweiser ein strikter LV Plan und die Prüfungen sind immer vorgegeben. Verschiebung nur durch ein Attest vom Arzt ô.o

Das zum WG Zimmer. Es wäre möglich, wie erwähnt, allerdings stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit.
In einer WG sind automatisch alle gleichberechtigt. Außerdem gibt es Zweck-WGs, bei dem man sich Küche, Bad und Klo teilt, aber sonst jeder in seinem Zimmer lebt und man nicht soo viel mit einander zu tun hat. Es gibt natürlich auch WGs, in denen man quasi alles macht oder eben welche dazwischen, je nachdem was man sucht. Du wärst aber vor allem deine Eltern los und müsstest dich nicht mehr vor jemanden rechtfertigen.

Wenn du unzufrieden bist, muss du etwas ändern oder die Situation akzeptieren. Je nachdem.
 
Glaedr
Benutzer162074  Sehr bekannt hier
  • #12
Off-Topic:
Sorry, aber das, was aus deinem Text hervorgeht... klingt schon wie Jammern auf hohem Niveau.
Für mich sieht es ein bisschen so aus, als würde dein von dir so perfekt ausgedachter Plan halt nicht zu 100% aufgehen, weil... that's life, und deswegen wie ein bockiges Kind auf dem Boden sitzt und gar nichts mehr machst.
Sorry, echt! Einfach so unglaublich nicht hilfreich! Genau wegen solcher Sprüche trauen sich Menschen nicht mehr über ihren Frust und Sorgen auszulassen, vor allem jetzt. Wenn es danach geht, dürfte die ganze westliche Welt nicht jammern, denn Afrika geht es wesentlich schlechter. Heißt das, dass wir immer glücklich sind in der westlichen Welt? Nein, eher im Gegenteil! Was glaubt ihr eigentlich, wie Depressionen entstehen? Genau, Menschen fühlen sich abgeschnitten und hilflos, können es aber mit niemanden teilen, weil sie oft gar nicht wissen warum sie sich so fühlen oder weil es anderen ja schlechter geht. Wer entscheidet also bitte was Jammern auf hohem Niveau ist?

VersatileGuy VersatileGuy was ich dir vor allem mitgeben will: Es ist vollkommen ok, dass du dich so fühlst wie du dich fühlst. Gefühle haben nämlich IMMER ihre Berechtigung zusein.
Die Frage ist halt was man daraus macht. Entweder man bleibt in ihnen hängen und im Stillstand verharren oder man probiert das Beste draus zu machen. Wie ich das hier so lese bist du schon dabei das beste draus zu machen.
Ich rate dir jedoch nicht dein ganzes Leben auf die Uni und das Arbeiten zu richten. Klar, ist es wahrscheinlich ein großer Berreich deines Lebens. Jedoch ist es vor allem jetzt wichtig sich mit anderen Dinge zu beschäftigen damit man trotzallem noch Positivität erfährt. Wenn man Energie in etwas steckt, wo man keine Kontrolle und Macht drüber hat, wird man frustriert, fühlt sich hilflos und machtlos. Daher sollte man seine Energie (und Gedanken) auf andere Dinge richten.
Jetzt ist die Zeit Dinge zutun, wozu man sonst nie kommt: Musik machen, ein Buch schreiben, eine Sprache lernen, Sport etc.
Kopf hoch, wird wieder! Lass dein Frust raus, friss ihn nicht auf, aber bleib auch nicht an ihm hängen.
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (28) Beiträge füllen Bücher
  • #13
Off-Topic:
Glaedr Glaedr , ich wollte Menschen mit Depressionen nicht beleidigen o.ä., aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass einigermaßen robuste Menschen (also nicht gerade solche, die Depressionen haben oder psychisch angeschlagen sind) solche Kritik gut in positive Energie umwandeln können. Viele Menschen suhlen sich gerne einige Zeit in Selbstmitleid und wenn man nicht darauf achtet, kommt man oftmals schwerer wieder hoch. Da finde ich ein "Stell dich nicht so an" nicht 100% verkehrt.
 
Glaedr
Benutzer162074  Sehr bekannt hier
  • #14
Off-Topic:
Off-Topic:
Glaedr Glaedr , ich wollte Menschen mit Depressionen nicht beleidigen o.ä., aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass einigermaßen robuste Menschen (also nicht gerade solche, die Depressionen haben oder psychisch angeschlagen sind) solche Kritik gut in positive Energie umwandeln können. Viele Menschen suhlen sich gerne einige Zeit in Selbstmitleid und wenn man nicht darauf achtet, kommt man oftmals schwerer wieder hoch. Da finde ich ein "Stell dich nicht so an" nicht 100% verkehrt.
Die Frage ist wie man es bringt. Vor allem kann man sowas nur machen, wenn man denjenigen kennt, ansonsten unterstellt man ihm etwas, was gar nicht der Fall ist. Denn auch robuste Personen haben Momente, wo man einfach keinen Bock mehr hat auf die Sachen, die alle zusammenkommen. Und das ist ok, weil das gehört dazu. Ich habe auch eher das gegeteilige Gefühl... dass die Menschen sich gar nicht mehr trauen Schwäche zu zeigen. Nicht ohne Grund gibt es immer mehr Burn-outs. Ich verstehe deinen Gedanken dahinter, wie gesagt, sollte man darauf achten, wie man das rüberbringt.

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Off-Topic:
Lass dir nicht von deinen Eltern sagen, wie du dein Leben zu leben hast. Was für dich gut, praktisch oder richtig ist, kannst letztendlich nur du entscheiden.
Fantasy. Fantasy. Übers Bett hängen :ninja::knuddel:
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #15
auch bedeuten, dass ich nicht nur meine jetzige Einkommensquelle, sondern auch ein quasi sicheres Jobangebot in der Zukunft ausschlage.
Scheiß auf Sicherheit. Sicher ist nichts. Sicherheit macht nicht gleich glücklich.
Lass den ganzen Vernunftkram mal raus.
Du bist unglücklich, sonst würdest du das alles hier nicht schreiben und dir nicht solche Gedanken machen.
Und als jemand, der bisher alles durchgezogen hat, egal wie unglücklich er damit war, kann ich dir sagen, dass ich die Methode nicht wirklich empfehle.
Ich habe ein super Abi gemacht, und darauf schaut heute keine Sau mehr. Wenn ich mich irgendwo bewerbe, fragt niemand nach dem Zeugnis aus dem letzten Semester, sondern nach einem gut geschriebenen Motivationsschreiben.
Und ich kenne genug Leute, die sau gute Arbeit leisten, ohne je studiert oder fertig studiert zu haben.

Mir fällt es auch schwer, dieses Denken in Lebenslaufabschnitten abzulegen, weil meine Eltern da auch immer sehr drauf geachtet haben (in dem Job verdienst du doch nichts, das macht sich nicht gut im Lebenslauf, da bekommst du keinen sicheren Job...).
Aber letztendlich musst du glücklich mit dem sein, was du tust. Und es achtet wirklich keiner mehr groß darauf, was im Lebenslauf steht, insbesondere, wenn du ausstrahlen kannst, dass du gerne tust, was du tust.

So wie es klingt, bist du mit deinem Job schon zufrieden, nur mit der Hochschule nicht. Ich würde an deiner Stelle jetzt also mal deine Optionen ausloten (auch an anderen Hochschulen, Stichwort Tunnelblick loswerden !), und schauen, was sich daraus so basteln lässt. Und erstmal alle "Aber...'s" beiseiteschieben.
Was du jetzt schreibst, klingt auf jeden Fall deutlich konstruktiver und lösungsorientierer als dein Eingangspost, also drücke ich die Daumen, dass du da noch etwas Gutes zusammenbasteln kannst.
 
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Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #17
Off-Topic:
Was Du hier machst, ist rumjammern, Du hast weder Energie noch Willen, etwas zu aendern, widersprichst Dir immer wieder selbst und laesst Dich gerne etwas bemitleiden.
Hast Du den Thread überhaupt gelesen?
Er hat mit seinem Vater gesprochen und sich diesbezüglich eine Lösung gesucht, er hat einige Optionen ausgelotet, wie er alternativ an Pläne kommt, das ist für eine Nacht schon ziemlich viel.
Zudem ist er gerademal um die 20 und hatte vielleicht/hoffentlich das Glück, bestimmten Dingen im Leben noch nicht begegnen zu müssen. Da fehlt dann also auch noch die Lebenserfahrung, alles beurteilen zu können. Wenn dann plötzlich mal alle Pläne flöten gehen, darf man auch mal niedergeschlagen sein.

widersprichst Dir immer wieder selbst und laesst Dich gerne etwas bemitleiden.
Was ist da jetzt so falsch dran? Ist ja nicht so, als sei der Thread schon seitenlang, es hätte sich gar nichts getan und es drehe sich alles im Kreis.

Unglücklich sein ist das gute Recht von jedem, und man darf dann auch mal den Fokus verlieren und nicht sofort nach Lösungen suchen; Ich kann mir schwer vorstellen, dass dir das nie passiert ist.
Und jemandem, der sich Semester für Semester abrackert, um sich seinen Wunsch bezüglich Studium, Jobwahl und Auslandsaufenthalt zu erfüllen, vorzuwerfen, auf der faulen Haut zu liegen, geht ja mal absolut gar nicht.

Sorry, Menschen, die anderen ihr Leid absprechen, machen mich richtig, richtig sauer. Und eigentlich hatten wir das Thema hier auch schon, und das dazu Gesagte hat sich nicht geändert:

Wenn es danach geht, dürfte die ganze westliche Welt nicht jammern, denn Afrika geht es wesentlich schlechter. Heißt das, dass wir immer glücklich sind in der westlichen Welt?

 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #18
Und es achtet wirklich keiner mehr groß darauf, was im Lebenslauf steht
Ja genau! :rolleyes:
Ebenfalls sind Erfahrung und vorgaengige Taetigkeiten komplett irrelevant, Ausstrahlung reicht und oeffnet jede Tuer.
Das ist Weltfremdheit in Reinkultur. Aber gut - die Hartz IV Gelder wollen auch bezogen werden.

Ich denke, es gibt etwa diese Aspekte:
  • Wenn man auf ein Ziel hinarbeitet, macht nicht jeder einzelne Schritt Spass, und man ist naturgemaess nicht immer gluecklich. Man ist manchmal frustriert, es gibt Rueckschlaege, etc. Das ist bei jedem so, bei einem Profisportler genauso wie bei einem Doktoranden. (Ein Doktorand steckt auch mal fest, fraegt den Professor*in und andere Doktoranden um Rat, da kommt auch nichts, und dann gilt es eben, nochmals haerter nachzudenken/zu arbeiten, andere Optionen zu ueberlegen, Vereinfachungen zu suchen, etc.)
  • Die richtige Langfristigkeit zu finden, ist sehr schwierig, und stark abhaengig von der Person und dem Alter. (Aber immer nur auf den maximalen momentanen Spass zu optimieren, ist offensichtlich eine schlechte Strategie.)
  • Man soll und kann es sich so einrichten, dass immer auch eine gute Menge Spass dabei ist. Sich ein freudloses Leben einzurichten, nur um bei der Pensionierung genuegend Geld zu haben, waere zwar ein sehr langfristiges Ziel, aber bestimmt kein geschickt gewaehltes.
    • Es ist beispielsweise sicher so, dass Gymnasium und Studium nicht fuer alle die zufriedenste Zeit im Leben ist. Im Nachhinein wirkt sie dann oft sehr unbeschwert, aber taegliche Gedanken ums knappe Geld, um alles, was man machen moechte, aber nicht kann, sind normal. Wer dann eben z.B. gute Freunde hat und einem coolen Abend mit Freunden, daheim im Zimmer bei guenstigem Essen, etwas abgewinnen kann und das geniesst, lebt sicher zufriedener als jemand, der eigentlich nur gerne in einem Club Champagner trinken moechte, sich das aber nicht leisten kann.
Dass viele die Kunst, ein gutes, zufriedenes Leben im Studium neben dem ganzen fachlichen Wissen erst mal erlernen muessen, ist kein Geheimnis - und es kann richtig schwierig sein. Bei mir hat es ueber's Studium hinaus gedauert, Studium war fuer mich Dauerstress mit Studieren, Geld verdienen, Leistungssport (den ich auch nicht aufgeben wollte) und Militaerdienst, und richtig wohl im Leben habe ich mich erst zu fuehlen begonnen, als ich mich an meiner ersten Stelle gut etabliert hatte.
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darf man auch mal niedergeschlagen sein.
Natuerlich - und man muss auch nicht sofort nach Loesungen suchen.
Die Ueberlegung, die man aber ehrlich zu sich selbst anstellen sollte, ist diese:
Bin ich das Problem - oder ist das Umfeld wirklich so kaputt?
Beispielsweise auch wenn man in der Arbeit in ein Team kommt, kann es sein, dass man ein schlechtes/vergiftetes Team erwischt hat. Und dann, noch mit wenig Kenntnis der Firma, ein Urteil faellen muss: soll man was an sich selbst bzw. der Arbeitsweise aendern, oder will man raus aus dem Team, oder will man das Team in Ordnung bringen versuchen?

Wer diese Frage nicht ehrlich zu sich beantwortet, wird wechseln, am neuen Ort auf die selben Probleme stossen und nicht genuegend bald Fortschritte machen: Es ist einfach so - die Leute stehen sich hauptsaechlich selbst im Weg, und limitieren sich hauptsaechlich selbst. (Davon nehme ich mich im Uebrigen nicht aus.)

Auf dieses Thread bezogen, formuliere ich es mal so: Wenn die Hochschule wirklich so desastroes ist, wie haben dann die - vermutlich - (Zehn)Tausenden Abgaenger vor ihm das Studium geschafft? Waren das wirklich alles dermassen krasse Uebermenschen, dass ihnen das nichts anhaben konnte? Oder mussten sie einfach auch mal beissen? (Sich durchbeissen koennen, schnell in etwas Neues einarbeiten lernen, sind uebrigens wichtige Zuege, die an einer Hochschule erlernt werden. Dem auszuweichen, macht wenig Sinn)
Es gelten ja fuer alle die selben Regeln.
Und - nochmals - wenn die Hochschule tatsaechlich so katastrophal ist - weshalb wurde dies bei der Auswahl uebersehen? Es gibt Reviews, Rankings, Erfahrungsberichte, und mehr.
 
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Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #19
Off-Topic:
Ja genau! :rolleyes:
Ebenfalls sind Erfahrung und vorgaengige Taetigkeiten komplett irrelevant, Ausstrahlung reicht und oeffnet jede Tuer.
Das ist Weltfremdheit in Reinkultur. Aber gut - die Hartz IV Gelder wollen auch bezogen werden.

Dass viele die Kunst, ein gutes, zufriedenes Leben im Studium neben dem ganzen fachlichen Wissen erst mal erlernen muessen, ist kein Geheimnis - und es kann richtig schwierig sein. Bei mir hat es ueber's Studium hinaus gedauert, Studium war fuer mich Dauerstress mit Studieren, Geld verdienen, Leistungssport (den ich auch nicht aufgeben wollte) und Militaerdienst, und richtig wohl im Leben habe ich mich erst zu fuehlen begonnen, als ich mich an meiner ersten Stelle gut etabliert hatte.

Was denn jetzt? Der TS soll sich nicht wundern, wenn er als Student versucht sein Leben so einzurichten, dass er sich wohl fühlt und er später Hartz IV Gelder beziehen wird (was ich als persönlich Beleidigung ansehe würde), aber du darfst dir das Leben so einrichten, damit du dich wohl fühlst, weil du ein Job hast? Hast du überhaupt was gelesen? Duales Studium! Dieser Student ist kein fauler, von den Eltern gut bezahlter Student, der Party macht und den leichtesten Weg sucht! Und auch wenn er das wäre, finde ich deine Geringschätzung seines Problems immer noch eine Frechheit!

Natuerlich - und man muss auch nicht sofort nach Loesungen suchen.
Die Ueberlegung, die man aber ehrlich zu sich selbst anstellen sollte, ist diese:
Bin ich das Problem - oder ist das Umfeld wirklich so kaputt?

Ja dann darf er sich auch mal über seine Lebensumstände auskotzen und angemessen an seinen Lebensumstände ein passenden Rat bekommen, anstatt nur "du bist Student", also Augen zu und durch!

Beispielsweise auch wenn man in der Arbeit in ein Team kommt, kann es sein, dass man ein schlechtes/vergiftetes Team erwischt hat. Und dann, noch mit wenig Kenntnis der Firma, ein Urteil faellen muss: soll man was an sich selbst bzw. der Arbeitsweise aendern, oder will man raus aus dem Team, oder will man das Team in Ordnung bringen versuchen?

Wer diese Frage nicht ehrlich zu sich beantwortet, wird wechseln, am neuen Ort auf die selben Probleme stossen und nicht genuegend bald Fortschritte machen: Es ist einfach so - die Leute stehen sich hauptsaechlich selbst im Weg, und limitieren sich hauptsaechlich selbst. (Davon nehme ich mich im Uebrigen nicht aus.)

Das ist aber eine wirklich schwierige Frage:upsidedown:, wenn du "wechseln" nicht als Option ansiehst. :eek:

Auf dieses Thread bezogen, formuliere ich es mal so: Wenn die Hochschule wirklich so desastroes ist, wie haben dann die - vermutlich - (Zehn)Tausenden Abgaenger vor ihm das Studium geschafft? Waren das wirklich alles dermassen krasse Uebermenschen, dass ihnen das nichts anhaben konnte? Oder mussten sie einfach auch mal beissen? (Sich durchbeissen koennen, schnell in etwas Neues einarbeiten lernen, sind uebrigens wichtige Zuege, die an einer Hochschule erlernt werden. Dem auszuweichen, macht wenig Sinn)
Es gelten ja fuer alle die selben Regeln.
Und - nochmals - wenn die Hochschule tatsaechlich so katastrophal ist - weshalb wurde dies bei der Auswahl uebersehen? Es gibt Reviews, Rankings, Erfahrungsberichte, und mehr.

Und das Corona damit evtl. etwas zu tun hat, sprichst du ihm gänzlich ab?
 
Zuletzt bearbeitet:
VersatileGuy
Benutzer162572  dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #21
Wow, ging ja doch heiß her. Bei mir hat sich inzwischen relativ viel getan.

Um jetzt mal nicht auf den Champagner einzugehen:
Wenn die Hochschule wirklich so desastroes ist, wie haben dann die - vermutlich - (Zehn)Tausenden Abgaenger vor ihm das Studium geschafft?
Wie bereits geschrieben, mitschwimmen ist nichts besonderes. Grundsätzlich mögliche und auch angeblich geförderte Wege abseits des linearen Stroms zu beschreiten, das ist schwer (bzw. für den Rest meines Studiums jetzt quasi unmöglich).

Ich habe gestern noch ein Telefonat mit meinem Studiengangleiter gehabt, was die Reaktion auf eine Email meinerseits an ihn war. Gab zwar keine neue Erkenntnis, dafür mobilisieren aber zwei Kommilitoninnen aktuell Studierende für eine Aktion / Petition. Diese unterstütze ich aktuell so gut es geht, da ich mir auf dem Weg bis hier hin, also bis kurz vors Ziel, ein ganz gutes Wissen über die Abläufe an unserer Hochschule verschafft habe. Zwar bin ich da nicht wirklich zuversichtlich und habe für mich persönlich einen anderen Weg ins Auge gefasst. Anderen eventuell doch noch das Auslandssemester zu ermöglichen (und der Hochschule eins auszuwischen oder zumindest extra Arbeitsaufwand zu verpassen) ist jedoch eine recht verlockende Sache.

Selbst wenn es mit der Brechstange noch irgendwie möglich wäre ins Ausland zu kommen, so will ich das Semester dort genießen können und Anschluss finden. Und nicht zwischendrin für die Prüfungen in Deutschland zurückfliegen müssen.

Der Lösungsansatz sieht jetzt also so aus: Studium, wenn auch mit Zähneknirschen, weiterhin wie gehabt mit vollgas durchziehen. Ermöglicht mir dann immerhin im Master mich sehr frei zu orientieren, da mir zwei Fachrichtungen offen stehen. Den will ich dann auch Vollzeit in einer anderen Stadt machen, mit einem (besser zwei) Auslandssemestern. Einer der erste Schritte gegen Ende des (aktuellen Bachelor-)Studiums wird dann sein, eine Wohnung / WG zu finden. Wenn ich dann weiß, ob ich in der Nähe bleibe oder nicht.
Ich weiß, man soll gutes nicht immer in die Zukunft verschieben. Ich denke aber, dass ich wenn ich da jetzt am Ball bleibe und noch eine Weile die Zähne zusammenbeiße, mir das in einem Jahr mehr zu gute kommt, als jetzt etwas zu erzwingen. Was das angeht habe ich jetzt auch den Rückhalt meines Vaters, der da wirklich auch mal ein Bier verdient hat.

Eventuell mache ich dieses Jahr im Sommer dann (wobei fast der gesamter Jahresurlaub dafür draufgehen würde) eine Weiterqualifikation für meinen Nebenjob und den LKW Führerschein, die ich seit zwei Jahren machen will. Das ist etwas was mir persönlich am Herzen liegt, und was sonst eben erst nach dem Studium möglich gewesen wäre. Insofern hat das also u.U. noch eine unvorhergesehene positive Seite. Da Urlaub dieses Jahr anderweitig eh schwer wird wäre das eine ganz nette Option für mich.

Ich denke ich habe die kurzzeitige Orientierungslosigkeit vorerst überwunden, jetzt muss ich mir eben andere Ziele abstecken.

Was nicht in die Zukunft verschoben wird: Jetzt muss ich immerhin aktuell nicht mehr so viel lernen, da nur zwei Prüfungsleistungen abgehalten werden. Bedeutet: Den Grill schnappen, in den Garten gehen und Bier kaltstellen. Immerhin darf man sich bis zu 5 Leuten privat versammeln.

Ich kenne das von keiner FH, dass man einfach so Prüfungen verschieben kann. An der Universität ja, aber an einer FH?
Ich habe zwei Freunde an einer anderen Hochschule, bei denen ist das möglich. Die haben beide eine Regelstudienzeit, die sie aber auch bis auf maximal 10 (von ursprünglich 6) Semestern dehnen können und können Prüfungen sogar vorziehen, wenn sie durch andere Tätigkeiten oder Studien schon ohne Vorlesung meinen die Prüfung ablegen zu können.

H hurryhurryhurry Darf man fragen was du nach deinem Schulabschluss in welcher Reihenfolge getan hast? Da muss ich dir jetzt doch mal kurz, auch wenn ich es meiden wollte, ordentlich widersprechen. Ich arbeite seit dem Abi 40, seit dem Studium 40+ Stunden die Woche. Zuzüglich Lernaufwand, zuzüglich Aufwand für Organisation etc. des Auslandssemesters. Was immerhin auch zwei Verhandlungsrunden mit mir und der Ausbildungsleitung in meiner Firma bedeutet hat. Ich habe da, auch aufgrund meiner bisherigen Leistung an der Hochschule, die Grenzen des möglichen wirklich bis kurz vor dem zerreißen gedehnt, damit das im Herbst klappt. Bei einer Verhandlung mit der Chefin mal eben 4,5 Wochen(!) mehr Freistellung auszuhandeln ist jetzt nicht gerade ein Pappenstiel. Hat nicht nur mich, sondern immerhin auch die Firma viel Zeit und Nerven gekostet. Zumal meine Vorgesetzte selbst deshalb mit ihren Vorgesetzten in den Ring steigen musste damit das klappt.
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #22
Fantasy.
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  • #23
Off-Topic:
Das klingt sehr vielversprechend.
Ich lasse dir mal eine Umarmung und jede Menge Energie da und hoffe, dass die Arbeit, die du da jetzt noch reinsteckst, das Ganze am Ende wert ist.

Ach ja: Die Hochschule ist nicht dein Feind. Die ist einfach scheiße und passt vom Konzept her nicht zu dir, aber du verschwendest nur Energie, die du nicht hast, wenn du versuchst, dagegen anzukämpfen.
Ich habe meine ersten beiden Semester auch mit jeder Menge Feedback-Gesprächen und SV verbracht, und eigentlich war das nur zusätzlicher Frust, der nicht viel gebracht hat.
So toll es auch für andere wäre, wenn du wirklich was reißen könntest: spar dir deine Energie lieber für dich, sonst hilfst du nämlich niemandem mehr.
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #24
Die ist einfach scheiße
Das zeugt von Hochschulreife...

H hurryhurryhurry Darf man fragen was du nach deinem Schulabschluss in welcher Reihenfolge getan hast?
Ich zaehle es mal auf, wobei natuerlich das, was man selbst gemacht hat, meist ein ganz schlechter Ratgeber und sicher kein Masstab fuer jemand Anderen sein kann, da es nicht uebertragbar ist.
Also, hier:
Nach der Matur/Abitur erst mal ein Stueck Militaerdienst (das war immer Vollzeit, nichts Anderes nebenbei)
Dann ein Jahr Studium, wo ich noch daheim gewohnt habe, mit Aushilfsarbeiten und Sport.
In den Semesterferien im Sommer wieder ein Stueck Militaerdienst (statt den Pruefungen), das hat terminlich sehr gut gepasst, nur jeweils etwa zwei Wochen des Semesters verloren.
Dann drittes Semester, wieder Arbeit, Sport und fuer die Pruefungen fuer's erste Jahr gelernt, die ich direkt nach dem Semester nachholen musste.
Das ganze nochmals (Militaerdienst statt Pruefungen, die Pruefungen fuer's 2. Jahr dann im Winter wieder nachgeholt.
Vor dem 5. Semester bin ich von daheim ausgezogen, ich nahm dann eine Stelle an bei der Volkshochschule, wo ich etwas unterrichten konnte und eine Hilfsassistentstelle bei der Hochschule, wo ich ein Tutorat gemacht habe.
Wieder Militaer, bist zur ersten Kommandantenstufe ging das immer in den Sommersemesterferien. Ab dem, wenn ich mich richtig erinnere, 7. Semester Lehrlinge unterrichten koennen, und daneben, weil ich viel unterrichtet habe, noch mit der Lehrerausbildung begonnen (die ich dann erst ein Jahr nach dem Abschluss meines eigentlichen Studiums abschliessen konnte.)

Der Militaerdienst ab dem ersten Studienjahr hat fuer meine damaligen Verhaeltnisse gutes Geld gegeben. Ausser meinem Studio konnte ich alles davon finanzieren. Fuer das Studio brauchte ich die Stelle neben dem Studium.

Ich waere immer gerne ins Ausland gegangen, das ging im Studium fuer mich nicht, ich habe es dann spaeter (mehrere Jahre) nachgeholt, und es war absolut toll.

Die Studienzeit selbst hat unter diesen Bedingungen sehr wenig Spass gemacht. Es gab einige Mitstudenten, die von ihren Eltern einfach super finanziert waren und deshalb keine Schwierigkeiten hatten, nur studiert und gefeiert haben, und das hat mich manchmal schon etwas geschmerzt bzw neidisch gemacht. Auch eine Freundin hat da nicht reingepasst, obwohl ich es immer wieder versucht habe.
Aber irgendwie weiss man halt - jetzt sich durchbeissen, dann wird's spaeter besser. Und das ist mindestens bei mir absolut eingetroffen. Ich habe heute ueberhaupt keine Sorgen und mache viele Sachen, die mir richtig Spass machen, trotz manchmal sehr langen Arbeitszeiten.
Klar, zwischen 20 und 24 koennten es tolle Jahre sein, aber man kann sich halt nicht alles aussuchen - und ich habe mich irgendwann dazu durchgerungen, das nicht mehr zu beklagen, sondern als die beste Option anzusehen, die es damals fuer mich gab, im Hinblick auf ein viel, viel besseres Leben danach, und alles, was ich gemacht habe zu dieser Zeit ausser Sport (die Unterrichts/Tutoratsstellen, das Studium selbst, und auch der Militaerdienst) haben alle dieses Ziel unterstuetzt.
Meine Eltern hatten (das schrieb ich schon mal in einem anderen Thread) sehr wenig Resourcen/Geld, unsere Wohnung war klein, meine Schwester und ich teilten uns ein Zimmer, bis ich auszog, und wenn mein Vater daheim was bearbeitet hat, tat er das auch in diesem Zimmer. Ich stehe heute viel besser da, als sie es jemals konnten.

Haette ich nicht mehr weitermachen gemocht/gekonnt, oder mir damals mehr Spass gegoennt, haette sich die nicht so berauschende Zeit nur verlaengert, und evtl auch meine Startchancen im Beruf verschlechtert. (Mit 25 dachte ich mir das nicht - aber heute, mit ueber 40, gibt es juengere Leute als ich in aehnlichen Stellen, das Alter spielt also schon auch eine Rolle.)

Ich weiss nicht, in welcher Art das nun interessant ist fuer Dich, dass andere Leute sich auch manchmal durchbeissen muessen, wusstest Du ja bestimmt schon vorher.

Wie gesagt, ich finde es wichtig, ein laengerfristiges Ziel zu haben, und dazu halt auch mal Konzessionen zu machen, die ein paar Jahre dauern koennen.

(Irgendwie erinnert es mich an viele Frauen und Paare, die von ihren (Wunsch)Kindern erzaehlen. Das Kind gibt ihnen fast jeden Tag etwas Schoenes, aber es ist eben auch sehr viel Arbeit und erfordert je nach dem auch das Eingehen ziemlicher Konzessionen. Das ist wohl einfach ein Muster, das wahrscheinlich fuer jedes Lebewesen in sehr vielen Lebenssituationen gilt. Durchbeissen, feiern wenn's geschafft ist, etwas Dekompression, und auf zum naechsten. Verharren koennen sich nur ganz wenige leisten - und beim Verharren ist das Fiese, dass es sich nicht sofort negativ auswirkt. Wer sich mit 40 aufhoert zu entwickeln, wird vielleicht mit 50 oder spaeter zum Langzeitarbeitslosen, kann dann das Steuer aber nicht mehr herumreissen. Etc etc.)
 
Beastie
Benutzer2160  Beastialische Beiträge
  • #25
Off-Topic:
Off-Topic:


Sorry, echt! Einfach so unglaublich nicht hilfreich! Genau wegen solcher Sprüche trauen sich Menschen nicht mehr über ihren Frust und Sorgen auszulassen, vor allem jetzt. Wenn es danach geht, dürfte die ganze westliche Welt nicht jammern, denn Afrika geht es wesentlich schlechter. Heißt das, dass wir immer glücklich sind in der westlichen Welt? Nein, eher im Gegenteil! Was glaubt ihr eigentlich, wie Depressionen entstehen? Genau, Menschen fühlen sich abgeschnitten und hilflos, können es aber mit niemanden teilen, weil sie oft gar nicht wissen warum sie sich so fühlen oder weil es anderen ja schlechter geht. Wer entscheidet also bitte was Jammern auf hohem Niveau ist?
Ach, dieser Moment....
Wer entscheidet denn dann bitte, was NICHT Jammern auf hohem Niveau ist?
Du etwa? Nachdem du es anderen doch absprichst solche Entscheidungen zu treffen?
Ich schmiere niemandem Honig ums Maul. NIEMALS!
Das ist nämlich auch NICHT hilfreich.
Und wenn du dir nicht nur rausgesucht hättest, was dir gerade nicht passt, sondern den Text im Ganzen gelesen hättest... ach was solls... *abwink*
Eigentlich ist es mir völlig egal, ob du zu meiner Meinung was zu sagen hast.:cool:
Schönen Sommer noch

[doublepost=1587158105,1587157715][/doublepost]
Was ich dennoch versuche: Ich bin vorhin in mich gegangen und habe mal Gedanken gewälzt, wie ich es eventuell doch noch schaffen könnte, ins Ausland zu kommen. Es ist extrem unwahrscheinlich dass das klappt, aber ich habe mich vorhin entschieden mal mit meinem Studiengangleiter in Kontakt zu treten. Ich will ausloten, ob er sich da mit viiel Glück auch eine etwas unkonventionelle Lösung vorstellen kann. Dass ich aus dem Ausland für die entsprechende Zeit herkomme um hier die Prüfungen abzulegen, und dann wieder abdüse. So einfach will ich das nicht hinnehmen. Nicht ohne strampeln und nachtreten, da kommt dann der Wadenbeißer in mir raus.
Ich hab noch nicht zu Ende gelesen und zerpflücke vielleicht alles, sorry schon mal :grin:
Genau den Wadenbeißer hab ich gesucht.
Du klingst in allem so reflektiert, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du der Typ für hinschmeißen bist.
Und wenn der Weg eben nicht gerade verläuft, gehst du einen Umweg. Warum auch nicht, wer weiß, was dir unterwegs begegnet.
[doublepost=1587158335][/doublepost]
Das mag sein, ich sehe wo das herkommen mag. Ganz streng genommen geht es hier auch lediglich um Komfort. Keinesfalls habe ich den Anspruch oder die Absicht hier meine Probleme über die anderer zu heben oder diese als dringlicher darzustellen.
Das wollte ich damit auch nicht sagen. Jedes Problem(chen) hat seine Berechtigung.
Es bringt nur nichts, dir ein bißchen den Kopf zu streicheln. Das machen andere hier dann schon zur Genüge :cool::tongue:
Ich möchte, dass du aufstehst und sagst: Beastie, du blöde Kuh, du wirst schon sehen, von wegen Jammern. :realmad:
[doublepost=1587158730][/doublepost]
Mein Vater hat aktuell Spätschicht, weshalb ich mich heute morgen nochmal mit ihm unterhalten konnte. Zu ihm habe ich einen wesentlich besseren Draht. Er kam da auch auf mich zu beim Frühstück, und sieht wohl doch mehr als ich dachte, was das bedeutet.
Wir haben uns über Alternativen und die existierenden Handlungsmöglichkeiten unterhalten, und wie man das Jahr denn noch zu etwas brauchbarem Drehen kann. Insofern bin ich auch da gerade sehr dankbar, da er mir seine Unterstützung versichert hat, auch wenn es manchmal nicht so wirken mag. Dass sein Interesse nicht ist, mich einzuschränken, sondern den "Jugendlichen Eifer" mit etwas Lebenserfahrung zu ergänzen. Das nimmt einem schon mal etwas die Bedenken.
Vielleicht hilft reden ja doch :grin::tongue:
Hab ich zumindest schon von gehört.
Ich denke, daran solltest du anknüpfen und ihn ruhig immer mal wieder um seine Meinung bitten.
Ich als Elternteil freu mich auch, wenn mein Sohn zu mir kommt und nach Rat fragt. Und klar geb ich ihm auch Lebenserfahrung mit auf den Weg. Und hoffentlich auch die ein oder andere Sichtweise oder Idee, die er so noch nicht im Blick hatte.
Off-Topic:

Ich hab übrigens auch ein Duales Studium gemacht und das ist wirklich ganz schön starr. Es ist keinesfalls mit einem "normalen" Studium zu vergleichen.

[doublepost=1587159421][/doublepost]
Eventuell mache ich dieses Jahr im Sommer dann (wobei fast der gesamter Jahresurlaub dafür draufgehen würde) eine Weiterqualifikation für meinen Nebenjob und den LKW Führerschein, die ich seit zwei Jahren machen will. Das ist etwas was mir persönlich am Herzen liegt, und was sonst eben erst nach dem Studium möglich gewesen wäre. Insofern hat das also u.U. noch eine unvorhergesehene positive Seite. Da Urlaub dieses Jahr anderweitig eh schwer wird wäre das eine ganz nette Option für mich.
Ach guck, wer macht denn da Pläne? :bier:
Ich weiß ja nicht, ob dein Nebenjob und dein Studium irgendwie zusammen hängen, aber könnte es sein, dass du deinen Nebenjob eigentlich viel lieber machen würdest?
 
Glaedr
Benutzer162074  Sehr bekannt hier
  • #26
Ach, dieser Moment....
Wer entscheidet denn dann bitte, was NICHT Jammern auf hohem Niveau ist?
Du etwa? Nachdem du es anderen doch absprichst solche Entscheidungen zu treffen?
Off-Topic:
Da du scheinbar nur selektiv liest hat es wirklich keinen Sinn auf deine Kommentare einzugehen. Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich mir dieses Recht herausnehme. Denn das kann man eben nicht, weil jeder andere Bedürfnisse und Empfindungen hat. Aber ich beende hier die Diskussion da es off-topic ist...
 
Zuletzt bearbeitet:
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #27
Ich finde, Beastie Beastie hat den Punkt sehr gut getroffen.
Jede und jeder darf jammern, so viel sie/er will, man darf alles, wirklich alles, total beschissen finden, und man darf sich Menschen suchen, die einen darin bestärken, dass man selbst toll und alles und alle anderen schlecht sind.
Da ist überhaupt nichts Verwerfliches dran.

Aber wenn man fragt "was kann ich tun?", "wie kann ich dieses Problem lösen?", "wie kann ich mir ein besseres Leben ermöglichen?", "wie kann ich mich erfolgreich machen?" - dann helfen diese Bestätigungen und das Bemitleidetwerden eben nicht wirklich.
Da helfen praktische Ansätze, rationale Überlegungen, Inspiration/Vision (Stichwort langfristige Ziele) und die Erinnerung, dass man eben manchmal beissen muss. Wenn die Person denn überhaupt was ändern will...
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #28
Aus deinem Thread vor 1,5 Jahren.
VersatileGuy VersatileGuy : sorry, aber wenn du nicht ausziehen möchtest, darfst du auch nicht jammern. :hmm:
Und schon drei Mal darfst du nicht jammern als dualer Student! Du verdienst im Gegensatz zum regulären Studenten nämlich was. Um auf dein Gehalt zu kommen habe ich mir neben dem Studium (!) den Arsch aufgerissen, damit ich mich selbst versorgen konnte. Sparen kannst du nach dem Studium immer noch anfangen. Außerdem hast du doch dann ein sicheres Einkommen, mit dem du größere Anschaffungen relativ schnell erledigen kannst.
Früher war ich so wie du. Unzufrieden, aber dann doch zu bequem was zu verändern. Meiner Meinung nach kein Beinbruch, aber an einem Punkt muss man das mal erkennen und dann handeln, wenn man unzufrieden ist, sonst geht das noch eine ganze Weile so.

Übrigens kenne ich duale Studenten, die nebenbei noch einen Mini-Job machen, um über die Runden zu kommen. Mit 1200€ kann man dann echt gut leben, auch in einer eigenen Wohnung. So viel verdienen manche Leute nicht einmal in ihrem normalen Job. Wenn du jetzt nicht ins Ausland kannst, dann überleg dir Alternativen. Master im Ausland? Erstmal ein Gap-Year (also ein Jahr arbeiten) und dann den Master (im Ausland) machen? Oder während des Masters ins Ausland gehen. Es gibt so viele Optionen. Informiere dich einfach mal und mach das Beste aus deiner Situation.
 
VersatileGuy
Benutzer162572  dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #29
Also, da meine Pläne für dieses Jahr wohl wirklich alle nicht so recht hinhauen wollen (Ob der Lehrgang stattfindet steht noch in den Sternen, ich habe so oder so vermutlich zu wenig Urlaubstage dafür übrig, da zum Jahreswechsel ziemlich sicher Betriebsferien kommen), muss das eben langfristiger gehen.

Ich bin mir jetzt sicher, mehr als zuvor, dass ich einen Master machen will.
Wenn du jetzt nicht ins Ausland kannst, dann überleg dir Alternativen. Master im Ausland? Erstmal ein Gap-Year (also ein Jahr arbeiten) und dann den Master (im Ausland) machen? Oder während des Masters ins Ausland gehen. Es gibt so viele Optionen. Informiere dich einfach mal und mach das Beste aus deiner Situation.
Genau das mache ich. Stand jetzt: Wie du sagst voraussichtlich ein oder zwei Jahre nach dem Studium hier arbeiten, um dann in einer anderen Stadt in Deutschland in den Master zu starten. Während dem Master im Idealfall dann ein oder zwei Semester ins Ausland. Sollte mit Nebenjob und Werkstudentenstelle zu stemmen sein.

Damit das so klappt und ich dann zum Master etwas mehr finanziellen Spielraum habe (gerade um zB beim Auslandssemester etwas mehr Freiheit zu haben) ist jetzt eben noch ein Jahr auf die Zähne beißen angesagt. Für die ein oder zwei Arbeitsjahre zwischen Bachelor und Master werde ich mir hier in der Nähe ein WG Zimmer suchen. Eventuell, abhängig von der Perspektive weiterhin hier zu arbeiten, starte ich aber auch direkt nach dem Bachelor mit einem Master Studiengang. Dementsprechend informiere ich mich aktuell schon darüber, welche Fächer für mich da in Frage kommen. Glücklicherweise, das ist das positive an meinem Studium, habe ich da mit teils geringen Auflagen / Modulen zum Nachholen viel Auswahl.

Ich weiß ja nicht, ob dein Nebenjob und dein Studium irgendwie zusammen hängen, aber könnte es sein, dass du deinen Nebenjob eigentlich viel lieber machen würdest?
Hängt nicht zusammen, im Gegenteil. Es sind zwei totale Gegenpole. Das eine hauptsächlich Schreibtisch und Technisch orientiert, der Nebenjob ist eher aktiv und gibt mir persönlich die nötige Abwechslung. Ist ein Bisschen wie Abenteuer in heimischen Gefilden. Täglich will ich das aber nicht machen, da habe ich mich bewusst dagegen entschieden. In jungen Jahren ist das recht attraktiv, aber man hat beschissene Arbeitsbedingungen und eine noch beschissenere Bezahlung. Zudem kaum eine Perspektive sich beruflich weiterzuentwickeln. Da will ich auch nichts ändern. Das ganze passt so wie es ist. Auch wenn man in meiner Form der Anstellung dort nicht mal Mindestlohn verdient. Lukrativ ist das nicht unbedingt, das sind gemeinnützige Arbeiten aber selten.

Ich weiss nicht, in welcher Art das nun interessant ist fuer Dich, dass andere Leute sich auch manchmal durchbeissen muessen, wusstest Du ja bestimmt schon vorher.
Trägt meiner Meinung nach dazu bei zu verstehen, wie Ratschläge / Meinungen zu interpretieren sind. Was du beschrieben hast klingt ungefähr (abgesehen von den Verhältnissen zu Hause) nach dem Weg, auf dem ich mich befinde.

Auch eine Freundin hat da nicht reingepasst, obwohl ich es immer wieder versucht habe.
Auch das habe ich selbst so erlebt. Die Vorstellung dass das einen Großteil meiner 20er unter Umständen so bleibt gibt mir zu denken. Sich mit knapp 30 nochmal richtig auszuleben wird tendenziell immer schwerer.

Ich denke, daran solltest du anknüpfen und ihn ruhig immer mal wieder um seine Meinung bitten.
Da bin ich hinterher, auch weil er da viel offener ist als meine Mutter. Insofern hält er da wirklich oft den Hausfrieden einigermaßen in der Spur. An manchen Stellen, und ich bilde mir ein ich kann da langsam differenzieren, muss ich dann aber wieder abschalten. Er ist nach wie vor ein Pragmatiker (der ironischerweise in seinen Zwanzigern alles andere als einen geraden Weg gewählt hat). Da meine Mutter nie so wirklich über den Tellerrand geschaut hat, ist er da der passendere Ansprechpartner. Da bin ich auch gerade froh darum. Er lässt einen, so habe ich das Gefühl, zwar auch mal auf die Schnauze fallen, ist dann aber das Sicherheitsnetz falls es mal wirklich nicht gut aussieht. Das habe ich bislang glaube ich nicht ganz gesehen und entsprechend wertschätzen können.
 
Christoph85
Benutzer178694  Öfter im Forum
  • #30
Viele deiner Probleme verstehe ich, gerade in der aktuellen Situation ist man ja eh dünnhäutiger als sonst. Wenn dann auch noch Pläne nicht funktionieren und es auch zu Hause dann gerade mal nicht ganz rund läuft, verliert man schon mal die Nerven.
Das ist normal und nichts wofür man sich schämen muss. Auch seh ich es nicht als jammern auf hohem Niveau. Du hast dich einfach mal ausgekotzt, hast sowohl benötigten Zuspruch als auch benötigte Tritte bekommen und bist ja nun doch wieder guter Dinge.
Sowas braucht es eben einfach mal. Von daher Kopf hoch.

Was ich dir eigentlich mit auf den Weg geben will ist aber was anderes. Es geht um den Auslandsaufenthalt. Mach jetzt nen Haken dahinter auch wenn es nicht leicht ist, mach deinen Bachelor und geh dann im Masterstudium ins Ausland. Und eben gerade nicht nur ein Semester.
Ich war während meines Studiums für ein volles Jahr, also zwei Semester am Stück in Rom. Und das war das beste, das mir überhaupt passieren konnte.
Eigentlich war auch hier der Plan ursprünglich anders, nämlich ein Semester Rom, ein Semester Wien. Ging dann aber aus diversen Gründen plötzlich doch nicht mehr, konnte dafür aber eben in Rom bleiben.
Ich hätte weder die Stadt noch die Menschen in dieser wunderschönen Stadt niemals so gut kennen gelernt, wenn ich wie ursprünglich geplant nach einem Semester wieder weggegangen wäre.
Denn die Zeit vergeht ewig so schnell, bis man sich eingelebt hat ist das erste Semester fast rum. Richtig schön wurde es nämlich tatsächlich erst zum Ende des 1 Semesters. Man kennt sich ganz gut aus in der Stadt, kennt nach und nach immer mehr Einheimische es entwickeln sich Freundschaften. Manche bestehen heute noch.
Und von vier Erinnerungen kann ich heute noch zehren.
Daher wenn es geht, mach dich an die Planung und ziehs durch
 
VersatileGuy
Benutzer162572  dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #31
Ich verstehe was du meinst, so unbeschwert komme ich aber wahrscheinlich nie wieder ins Ausland. Ist egal, da jetzt eh durch. Werde sehen was die Zukunft bringt. Ob ich dann eines oder zwei dort bin, wird sich zeigen.

Bei uns daheim bin ich scheinbar nicht der Einzige der sich unwohl fühlt. Meine Eltern leben neuerdings noch extremer aneinander vorbei, vorhin hat mein Vater mir ein paar Takte mitgegeben, die eigentlich nichts gutes hoffen lassen. Denke, dass die Ehe der zwei an sich schon durch ist. Zitat meines Vaters: "Bis zur Rente muss ich es noch aushalten, alles andere wäre eine Schnapsidee."
Wer so klare Töne anschlägt...

Das hat mich nur in meinem Vorhaben bestärkt, nach dem Studium in eine andere Stadt zu ziehen und ins Ausland zu gehen für eine Weile. Meine Mutter reitet sich immer weiter in die Scheiße (meine beiden Großeltern mütterlicherseits sind seit 4 & 5 Jahren tot, es gibt noch nicht mal einen Grabstein...) und bekommt nichts auf die Reihe. Wenn das so weiter geht kann es bei ihr ganz schnell gehen, und sie sitzt vor einem Haufen Scherben. Und so, wie wir uns vertragen, habe ich keine Lust ihr dann bei Seite zu stehen.

Für meinen Teil habe ich mir mit mit doch recht begrenztem Budget jetzt einen anderen kleinen, wenn auch materiellen, Traum erfüllen können. Den ich (Platz und Gegebenheiten vorausgesetzt) hoffentlich noch in vielen Jahren genießen kann, für mich ist es etwas Besonderes. Da dieses Jahr inzwischen eh kaum mehr etwas zu bieten hat, versenke ich meine Zeit aktuell dort, solange mich die anderen Verpflichtungen aus dem Alltag noch nicht einholen. Trifft sich sogar ganz gut aktuell. Und ich lerne ein paar nützliche Schrauberfähigkeiten und Praktisches Wissen, was mir in meinem Studium zu kurz kommt. Win Win quasi.

Ich habe dadurch in den letzten Wochen sogar schon zu einigen neuen Leuten über ein entsprechendes Fachforum Kontakt gehabt, wodurch sich in Zukunft womöglich noch die ein oder andere Bekanntschaft ergibt.

Keine Ahnung ob ich mich nach dem Ganzen hier noch daran halten kann, aber in Zukunft will ich mir mehr gönnen. Konzerte, Zeit mit Freunden, Dinge die mir Spaß machen. Klar muss man beim Job bzw. dem Studium die Zähne zusammenbeißen, in letzter Zeit konnte ich aber so viel von Erinnerungen mit Freunden, Konzerten, Reisen zehren, dass ich das in Zukunft mehr machen will.

Erinnerungen schaffen, Neues wagen. Ausland wird vermutlich einen Platz dabei haben, da bin ich aber jetzt mal unverkrampft und offen.

Zu guter letzt: Meine Schwester hat mir in der Zwischenzeit das wohl schönste und persönlichste Geschenk gemacht, das ich je bekommen habe. Sobald man wieder Reisen darf, hat sie mich für ein ganzes Wochenende dort eingeladen, wo ich eigentlich mein Auslandssemester verbringen wollte. Keine Ahnung wie ich ihr da meine Dankbarkeit zeigen oder mich mal revanchieren kann, bedeutet mir aber sehr viel. Zumal ich mit ihr nie so viel selbst zu tun hatte wie in den letzten drei Jahren, besonders seitdem unsere Oma in einem schlimmeren Zustand war. Ich bin bei solchen Dingen kein sehr extrovertierter Mensch, aber ich hoffe dass sie merkt wie sehr ich das schätze, auch wenn wir uns nicht so oft sehen.
 
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