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Mein Freund steht auf erniedrigende Pornos, wie soll ich damit umgehen?

K
Benutzer105719  (39) Meistens hier zu finden
  • #1
Hallo Leute,

ich möchte Euch eine Frage stellen, die mich in letzter Zeit wirklich sehr beschäftigt.

Mein Freund und ich sind seit ca. zwei Jahren ein Paar und wirklich sehr glücklich. Wir wohnen auch zusammen und sind die besten Freunde, vertrauen uns sehr und haben gute, regelmäßigen und gleichberechtigten Sex, bei dem ichw irklich voll auf meine Kosten komme.

Wir nutzen hin und wieder auch den Computer des anderen, da wir keine Geheimnisse voreinander haben. Neulich (naja es war im Dezember) bin ich beim Surfen auf seinem Rechner über den Verlauf vom Explorer auf eine dieser Porno-Streaming-Seiten gelangt. Darunter waren auch seine Favoriten gespeichert. Ich weiß, dass das dumm war und dass es Dinge gibt, die man nicht wissen muss, aber ich konnte nicht widerstehen und habe mir die Favoriten angeguckt (da icha uch nicht bieder bin, habe ich nicht damit gerechnet, dass mich da etwas schocken würde).

Es hat mich aber geschockt und wie. Die Sammlung bestand nur aus so ekelhaften Filmen. Eine Reihe etwa heißt Apeman und dort sieht man einen ekligen, haarigen, alten, fetten Typen der junge Mädchen, die auf Schulmädchen gemacht sind durchf****. Die Darstellerinnen waren deutlich über 18, aber halt auf jungs gemacht, so mit Zöpfchen und so. Es gab auch ein russisches Video, wo die "Geschichte" eines Mädchens erzählt wird, dass das Geld einer Drogendealerbande verloren hat und von allen übelst zum Sex gezwungen wird. Auch das war eindeutig gespielt, aber die Idee dahinter hat mich schockiert.

Dazu muss ich sagen, dass ich selbst mit 14 Opfer mehrerer Vergewaltigungen durch meinen Onkel geworden bin. Die Geschichte habe ich sehr gut verarbeitet und der Mann wurde auch verurteilt. Mein Freund weiß Bescheid, wir reden aber nicht viel darüber, das ist Teil meiner Vergangenheit die nicht meine Zukunft beeinflussen soll.

Ansonsten habe ich mich zu einer sehr selbstbewussten Liebhaberin entwickelt, ich kanna uch richtig fordernd sein, was aber auch vollkommen in Ordnung ist, denn mein Freund sorgt immer dafür, dass es mir *gut* geht. Er ist auch sehr zärtlich und nimmt sich richtig Zeit und er genießt es wenn es mir so richtig gut geht., Nur gegen Ende, da kann er was ruppiger werden, hält schon mal meine Hände überm Kopf fest und stößt halt was wilder zu. Das empfinde icha uch nicht als schlecht, wäre es so, hätte ich es längst gesagt und erw ürde es nicht machen. Eigentlich mag ich es manchmal auch was härter, so lange ICH als Person entscheiden kann, dass ich es so will und das kann ich immer!

Ich habe meinen Mut zusammen gepackt und meinen Freund gesagt, dass ich geschnüffelt habe und was ich gefunden habe. Natürlich war er erst beschämt und hat versucht sich rauszureden, dann haben wir aber doch angefangen uns recht vernünftig zu unterhalten. Er sagte, dass dies Phantasien seien und er auch nicht wüsste, warum es ihn anturne. Das sei nichts, was er auch nur im Entferntesten wirklich tun wolle und es für ihn nur als Konstrukt wirklich reizvoll sei. Der Gedanke an eine "echte Vergewaltigung" sei was anderes.

Es entspricht natürlich auch meiner Erfahrung, er ist ein sehr engagierter und tollter Liebhaber, ich habe keinerlei Grund mich zu beschweren. Dennoch habe ich dieses schlechte Gefühl, diese Angst, dass etwas in ihm schlummert...versteht ihr was ich meine?

Nun kommt es hin und wieder vor, dass wir anfangen uns zu streiten, weil ich das Thema immer wieder aufwärmen muss, weil ich es einfach nicht aus dem Kopf kriege. Ich sehe halt dauernd dieses fette Stück Sch***, dass über die Mädels rutscht und das verschwimmt dann mit dem fetten Bauch, der mal auf mir lag (entschuldigt bitte die Direktheit).

Ich habe schond avond gehört, dass Vergewaltigungsphantasien nicht selten sind (ich kann da nur den Kopf schütteln), aber kann man das wirklich so trennen? Fehlt im etwa was? Muss ich Angst haben, dass irgendwas "Gestörtes" in ihm ruht? An die Männer: Ist die Phantasie so weit von der Realität?

er hat mir ja keinen Grund gegeben an ihm zu zweifeln, aber diese Videos....herrgott, wie soll ich das denn vergessen?

Ich hoffe, ihr versteht mein Problem...ich habe Angst, dass ich die beste und respektvollste Beziehung meines Lebens kaputt mache, weil ich so Zweifel an ihm bekomme wegen dieser Kackfilmchen.

Wie soll ich nun damit umgehen?

PS: Achja, prinzipiell habe ich GAR NICHTS gegen Pornos, habe sie mir zeitweilig selbst gerne angesehen, aber gerade dieser Erniedrigungsgeschichten wo es offensichtlich nur um Macht- und Unterwerfungsspielchen geht, damit komme ich nicht klar...
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
Ich kann schon verstehen, dass dich das schockiert. Erst recht bei deiner Vorgeschichte.
Aber zwischen Fantasie und Realität liegen wirklich Welten!
Ist bei mir nicht anders.
In den Pornos, die ich schaue, kommen auch Dreier, Vierer, Sandwich usw. vor und ich schaus mir gerne an. Trotzdem würde ich es im Leben nicht probieren wollen!
Im Kopf ist das ganz reizvoll, in der Praxis würde ich wohl weg rennen. :grin:

So wie Frauen in klassischen Pornos gerne mal erniedrigt werden, würde ich es niemals in meinem Sexleben haben wollen. Aber so zum Anschauen finde ich es okay.
Ich trenne da strikt und ich denke, dein Freund macht es genauso.

Du sagst ja selbst, dass euer Sexleben toll ist und du auch mit allem einverstanden bist.
Und vielleicht hast du sexuell auch irgendeine Fantasie, die du im Kopf zwar ganz toll findest, aber praktisch trotzdem nicht umsetzen möchtest.
 
K
Benutzer105719  (39) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #3
Danke für deine schnelle Antwort! Ja, er hat es mir ganz ähnlich erklärt und ich habe gesehen, wie schwer es ihm fiel so die Hosen runterzulassen (im metaphorischen Sinne), immerhin bin ich schon in seine Privatsphäre eingedrungen - wenn auch ohne böse Hintergedanken -. Ich fange nur an in jeder Kleinigkeit Hinweise zu sehen für seine wie auch immer geartete "kranke" Neigung. Wenn er mich mal fester anpackt (und mal ganz im Ernst, das passiert beim wilden Rummachen schon recht schnell) fühle ich mich plötzlich direkt angegriffen, obwohl es mir eigentlich gefällt.

Es scheint, als wäre da eine Kluft zwischen Lust und Verstand. Ich mags wenn er mal so richtig ran geht, was dominanter ist, aber mein Verstand schreit dann direkt und sagt "lass dich da erst gar nicht drauf ein, sei stark, behalte die Oberhand, die Kontrolle". Das mag a) mit meiner Vorgeschichte zusammen hängen, aber ich glaube eher, dass b) es mit meiner ganzen Art zusammen hängt. Ich verdiene mehr als er, schlage mich durch einen Männerberuf, bin schon ziemlich emanzipiert und seit ich diese Pornos gesehen habe habe ich einfach so eine irrationale Angst sein Spielzeug zu werden. Ich habe ja versucht zu sagen, dass ich nur seine Phantasie und ICH bin die Realität, aber es geht nicht...und ihn verletzte ich damit glaub ich auch.

Kleiner Zusatz: Er akzeptiert mich so wie ich bin, das habe ich bei keinem Mann erlebt. Er akzeptiert, dass ich die mit der Knete bin, dass ich so ne Riesenklappe habe, dass ich nur männliche Freunde habe, dass ich oftmals mit der Emanzenklatsche übertreibte, mehr noch, er sagt wie toll er das findet eine Frau mit Biss zu haben...und wie toll es ist, dass ich im Bett oder beim Kuscheln so anders, so liebesbedürftig sein kann...aber dann macht knätsch, ich hör nicht mehr ads Kompliment, sondern nur noch "Du bist eine starke Frau und ich kann dich unterwerfen und das finde ich geil." Total bekloppt, oder?
 
Michi04
Benutzer101233  (41) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Vielleicht mal ein Beispiel.
Ich habe auch Pornos auf meinem PC die ich niemals in die Tat umsetzen will. Sie sind aus dem SM-Bereich, trotzdem faszinieren sie mich, aber praktisch möchte ich sie nicht erleben.

Da bei euch die Beziehung so gut funktioniert, solltest du die Gedanken versuchen zu verdrängen, sonst belasten sie euch unnütz.
 
H
Benutzer37284  (39) Benutzer gesperrt
  • #5
Ich sehe das so wie die anderen hier: Zwischen Realität und Fantasie liegen Welten.
Leider ist es aber so, dass bestimmte Fantasien gleich als krankhaft betrachtet werden oder man Angst davor hat, dass so etwas umgesetzt wird.

Versuchs mal aus der anderen Perspektive zu sehen: Es gibt ja auch sehr viele Frauen, die auf Pornos stehen, in denen die Frau erniedrigt oder sogar vergewaltigt wird. Ich glaube aber kaum, dass diese Leute es genießen würden, wenn sie wirklich Opfer einer Gewalttat werden würden.
Wenn man sich diese Filmchen anschaut oder diese Fantasie hat, dann geht es ja hauptsächlich um die Erniedrigung und die Bestimmtheit. Bei einer Vergewaltigung kommen aber noch Ekel, Schmerzen und Scham hinzu - also absolut nicht vergleichbar.

Im Übrigen finde ich es toll, dass dein Freund so ehrlich ist und da auch so auf dich eingeht, du solltest in ihm keine Gefahr sehen.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #6
Weia...

Erst mal Kompliment dafür, wie reif du mit dieser schrecklichen Erfahrung in deiner Vergangenheit umgehst! Ich war beim Lesen sehr froh zu hören, dass dieses Arschloch eingesperrt wurde. Und es hat mich auch sehr gefreut zu lesen, dass du trotz dieser Ereignisse in der Lage bist, ein meist tatsächlich befriedigendes Sexualleben zu haben! Das ist mehr als viele anderen Frauen in deiner Situation haben können (leider!).

Leider ist es so, dass so furchtbare Sachen, wenn man sie erlebt hat, manchmal ganz unvorbereitet flashbackartig wieder hochkommen können. Der Porno von dem hässlichen alten Sack, der schulmädchenhaft gestylte Darstellerinnen durchvögelt... Die Vorstellung finde ich auch schon eklig. Mein Exfreund mochte auch Teenager-Pornos, was mich abstieß - aber mich stieß es ab, weil er eben deutlich älter war als ich und ich mich sorgte, dass er eben nur richtig junge Frauen schön finden würde, und weil ich einen Vierzigjährigen mit einer Achtzehnjährigen eben kaum vorstellbar finde - was soll eine so junge Frau mit so einem alten Sack?

In deiner Situation ist es sicher noch schlimmer. Ein hässlicher alter Sack, genau wie damals der Täter bei dir, und ein "Schulmädchen", genau wie du damals auch ein Mädchen warst...

Es ist absolut natürlich und gesund, dass du darauf mit Ekel und Angewidertsein reagierst! Das ist ja quasi genau das Szenario, mit dem du damals so tief verletzt wurdest! Und es ist auch ein ganz normaler Mechanismus in der menschlichen Psyche, dass du diese Ängste und diesen Ekel (der ja in deiner Vergangenheit begründet liegt) jetzt auch auf deinen Freund projizierst, der ja "vergleichbare" Videos guckt.

***

Bis zu einem gewissen Grad sind "Überwältigungsphantasien" tatsächlich etwas normales, was viele Frauen und Männer manchmal in ihrem Kopfkino haben. Ich sage extra "Überwältigungsphantasien" und nicht "Vergewaltigungsphantasien", weil eine Vergewaltigung eben was völlig anderes als eine erotische Überwältigung ist, auch wenn es von außen ähnlich aussehen kann. Frauen oder Mädchen, die sich so etwas vorstellen, stellen sich dabei keinen fetten, ekligen, stinkenden alten Sack vor, sondern einen gutaussehenden, wilden, sexy, verführerischen, düsteren Mann, der sie zu etwas "zwingt", wonach sie sich selber in dem Moment sehnen: Leidenschaftliches Begehrtwerden, wilder, hemmungsloser und gieriger Sex, rücksichtslose Lust statt zärtlicher Worte...

Wilde, hemmungslose Lust gewissermaßen - die sich dann in dieser Fantasie irgendwann auch vom Täter auf das Opfer überträgt. In der Fantasie geht das. In der Fantasie ist das Opfer ja nicht wirklich machtlos, sondern steuert diese Fantasie und lenkt jedes Detail davon genau so, wie es der Träumerin gerade Lust bereitet. Und damit liegt die Kontrolle der Situation eben bei der Träumenden, NICHT bei einem Täter, der ihr reale Gewalt antut.

Deswegen nenne ich es eben lieber "Überwältigungsphantasien" und nicht "Vergewaltigungsphantasien".

Es gibt in der großen, bunten weiten Welt auch noch "Überwältigungsspielchen" zwischen Mann und Frau. Spiele, bei denen innerhalb einer liebevollen und respektvollen Partnerbeziehung so getan wird, als ob er sie gegen ihren Willen überwältigt. Dabei hat sie, und das ist der große, alles entscheidende Unterschied zu einer echten Vergewaltigung, jederzeit die Möglichkeit, dieses Spiel mit einem Safeword zu beenden. Es handelt sich dabei dann um ein Spiel, was beiden gleichwertigen Partnern Lust bereiten soll. Das ist sicher nicht so weit verbreitet in der Bevölkerung - aber das gibt es tatsächlich, und gar nicht mal so selten. Etwas, was die meisten Opfer einer echten Vergewaltigung gegen ihren Willen wahrscheinlich nie machen oder auch nur verstehen werden. Andere (ich kenne eine davon) mögen solche Spielchen sogar - denn solche Spielchen geben ihr die Möglichkeit, diese Erfahrung noch einmal zu erleben, aber dieses Mal die Kontrolle zu behalten, den Zeitpunkt und den Ablauf des Spieles vorher zu bestimmen und während des Spieles jederzeit zu wissen: "Wenn ich jetzt Stopp sage, dann ist wirklich Stopp. Ich habe die Kontrolle über die Situation zurückgewonnen, die dieses Arschloch mir damals genommen hat."

***

Das habe ich jetzt natürlich nicht geschrieben, damit du so was auch mal machst, um Himmels willen! Ich habe es einfach nur geschrieben, um dir zu zeigen, dass solche Fantasien nicht per se etwas Verwerfliches sind. Verwerflich ist das, was das Arschloch damals mit dir gemacht hat - und was jetzt durch den Trigger dieser Filme ständig wieder hochkommt.

In deiner Erinnerung ist die Situation damals natürlich mit ganz vielen Warnschildern versehen: Hier ist Gefahr, hier droht mir Übles, hier kann mir ganz schlimm wehgetan werden. Dieser Film hat diese alten Erinnerungen wieder hochkochen lassen. Und jetzt verbindest du diesen Film und damit diese alten Erinnerungen mit deinem Freund - also gehen da auch die inneren Warnglocken hoch. Ein sehr guter Mechanismus, er zeigt dir, dass deine Schutzreflexe funktionieren. Dort, wo früher mal Gefahr drohte, kriegst du jetzt vorsorglich Angst. Damit will dein Gehirn dich davor schützen, dass dir noch mal so wehgetan wird. Lieber drei Mal zu viel falschen Alarm geben, statt noch ein einziges Mal so verletzt und hilflos gemacht werden wie damals.

Also: Es ist völlig in Ordnung, dass du ja jetzt (objektiv ungerechtfertigte) Ängste entwickelst. Damit will deine Psyche dich schützen. Mit diesen Ängsten ist erst mal alles in Ordnung.

***

Die Frage ist jetzt: Wie sehr möchtest du diesen Ängsten des hilflosen, bedauernswerten vierzehnjährigen Mädchens, das du damals warst, erlauben, deine Gegenwart zu kontrollieren? Denn dieses Mädchen, das du damals warst und das immer noch in dir lebt, hat jedes Recht darauf, beim kleinsten Gedanken an eine Vergewaltigung ganz laut Alarm zu schreien und sich vor allem zu ekeln, was auch nur im Geringsten damit zu tun hat. Dieses Mädchen hat auch das Recht, Angst vor einem Mann zu haben, der offenbar von Dingen erregt wird, die so ähnlich sind wie das, was ihm damals so wehgetan hat.

Allerdings bist du inzwischen nicht mehr nur dieses kleine Mädchen, sondern du bist eine Frau geworden. Eine Frau, die noch weitere Dinge erlebt hat. Eine Frau, die Handlungsalternativen hat, die dieses Mädchen nicht hatte. Eine Frau, die bewusst vom Kopf her darüber nachdenken kann, dass Pornos gespielt und nicht der Realität entsprechend sind - und dass derartige Fantasien etwas ganz anderes sind als die tatsächliche Tat.

Als Frau, die du heute bist, kannst du durchaus erkennen, dass er in der Realität eben Respekt vor dir hat - das, was der Täter damals nie hatte. Du kannst erkennen, dass dein Freund dich vielleicht mal gerne hart anfasst beim Liebesspiel - aber immer nur dann, wenn er das Gefühl hat, dass es dir gefällt und dich auch erregt! Und dass er sich eben immer sehr empathisch auf dich einstellen kann und deine Grenzen niemals real überschreiten würde. Das er dich liebt und dich immer und vor allem anderen glücklich machen möchte.

Das ist ein ganz großer Unterschied, und vom Kopf her weißt du das ja auch. Es ist der allesentscheidende Unterschied.

***

Und trotzdem... Im Herzen hast du Angst, weil diese bescheuerten Filmchen in deinem Unbewussten eine Verbindung zwischen deinem Freund und dem Täter damals hergestellt haben. Und seitdem machen dir auch andere Dinge wieder Angst, die dir vorher keine Angst gemacht haben.

Es sind absolut logische Ängste, und es tut mir sehr Leid, dass du sie jetzt wieder hast. Du hast jedes Recht auf diese Ängste, auch wenn sie nicht direkt durch die Gegenwart begründet werden.

Ich wünsche dir ganz doll, dass du den Weg zurück in die Gegenwart findest, wenn die alten Ängste von damals dich wieder überkommen! Denn sie kommen von damals, sie kommen von diesen Erlebnissen, die sich so tief in dein Gehirn eingebrannt haben, sie haben erst mal gar nichts mit deinem Freund zu tun. Trotz dieser Videos würde er so etwas nie, nie, nie mit dir machen.

Aber es wird sicher noch sehr, sehr schwer werden. Hast du die Ereignisse von damals mit einer Therapie zu verarbeiten versucht? Es ist leider oft so, dass VErgewaltigungsopfer Jahre später von ihren Erlebnissen wieder eingeholt werden. Und nach dem, was du schreibst, könnte es sein, dass dir das jetzt gerade passiert. Auslöser sind vielleicht diese Filmchen - aber es kann passieren, dass jetzt, wo die Erinnerungen sich wieder in die Gegenwart gedrängt haben, noch viel, viel mehr wieder hochkommt. Und es kann auch passieren, dass du das auf einmal alles auf deinen Freund projizierst - wenn du dir nicht klarmachst, wo das alles herkommt.
 
K
Benutzer40747  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
für mich hört es sich so an, als ob das problem sehr viel mit dir selbst und deiner vorgeschichte zu tun hat, und wenig mit deinem freund. er scheint ein ganz liebevoller großartiger freund zu sein, das solltest du dir nicht kaputt machen.

ich würde an deiner stelle sogar nochmal über eine therapie nachdenken, wegen deiner vorgeschichte
- weil wenn dir jetzt ständig die angst hochkommt, und du anzeichen in deinem freund siehst, die vermutlich gar nicht da sind..dann macht dich das ja auf dauer nur fertig und zerstört auch dein vertrauen in eure beziehung.
 
K
Benutzer105719  (39) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #8
Danke für diese lange, kluge Antwort.
Um die Frage nach der Therapie zu beantworten, muss ich ein bisschen aufholen. Als mein Onkel mir damals diese Dinge angetan hat habe ich mit Niemandem darüber gesprochen. Dies wahrscheinlich deshalb, weil ich selbst nach dem vierten Mal eine gewisse kindliche Lust verspürt habe, für die ich mich tierisch geschämt habe. Mein Onkel war (und ist) Mönch einer bekannten, deutschen Ordensgemeinschaft und war lange im Ausland. Zwei Jahre sah und hörte man nichts von ihm. Irgendwie habe ich die Erlebnisse vergessen, besser: verdrängt. Ich habe einfach gar nicht mehr dran gedacht!

Als ich 16 war, war ich mit meinen Eltern in einem Konzert in der Philharmonie und dort haben wir ihn zufällig getroffen. Normales Gespräch zwischen meinem Papa und meinen Onkel, auch für mich war erst alles ok. Und dieses Wiedersehen triggerte dann die ganzen alten Erfahrungen. Ich bin aufs Klo gerannt und in Tränen ausgebrochen, vollkommen hysterisch. Meine Mama ist hinterher und hat mich und Papa direkt ins Auto gepackt und ab nach Hause. Erst dann konnte ich Stück für Stück alles erzählen. Mein Vater wollte den Mann direkt erschlagen, zum Glück gab es nie Zweifel an meiner Glaubwürdigkeit. Dann sind wir noch am gleichen Abend zur Polizei. Mein Glück war, dass mein Onkel ein arroganter Mistkerl ist, der bei der Polizei später zu Protokoll gegeben hat, dass ich es wollte und ihn verführt habe. Die Äußerungen haben seh rgeschmerzt, weil sie ja zu meiner schuldhaft empfundenen Lust passten. Aber sie haben ihm zumindest das metaphorische Genick gebrochen.

Meine Mama hat auf einer Therapie für mich bestanden, zum Glück brauchte ich wirklich nicht lange um zumindest dieses Schuld- und Schamgefühl zu verlieren. Zur etwa gleichen Zeit lernte ich meinen ersten Freund kennen, mit dem ich wirkich Glück hatte. Der war älter als ich, selbst Jungfrau (ich bezeichnete mich damals als solche, denn freiwilligen "echten" Sex hatte ich ja zuvor nicht) und hat ein Jahra uf mich gewartet, bevor wir "es" getan haben. Ich glaube ihm verdanke ich viel, weil er bereit war mit mir zusammen zu lernen und zu spielen.

Ergo: Ich hatte eine wirklich gute Trauma-Therapeutin und auch sonst mit Männern wirklich großes Glück. Ich bin auch sehr selbstbewusst und ziemlich körperbetont. Bislang habe ich tatsächlich noch gar nicht daran gedacht, dass diese Videos erneut einen Trigger verursacht haben könnten, ich empfinde diese Abscheu mehr im Kopf als im Herzen, ist das verständlich?
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Es ist durchaus verständlich :zwinker:. Und du hast mit dieser Traumatherapie wirklich Glück gehabt, und auch mit der Reaktion deiner Eltern - super! Ich freue mich richtig darüber.

Es kommt mir ehrlich gesagt aber durchaus so vor, als ob das Video ein Trigger ist - auch wenn du die Abscheu mehr "im Kopf" verspürst. Vielleicht ist das eine weitere Stufe der Verarbeitung? Ich bin keine Therapeutin, aber ich könnte mir vorstellen, dass dir damals eben gelungen ist, das ganze auf der Gefühlsebene zu verarbeiten und die Schuld- und Schamgefühle zu überwinden. Was auch wieder mehr ist als manch andere Frau geschafft hat... *stolz darauf ist, dass es Frauen wie dich gibt*

Vielleicht ist das jetzt einfach die nächste Ebene der Verarbeitung? Als erwachsene Frau verarbeitest du die Situation jetzt nicht mehr aus der fühlenden Ich-Perspektive heraus ("Ich bin gar nicht schuldig"), sondern kognitiver und allgemeiner? Du empfindest Ekel über die Art von Männern, die so was tun und tatsächlich Erregung dabei empfinden. Und Ekel über diese Art Videos. Und, in einer Art logischem Rundumschluss, eben auch Ekel über deinen Freund, der sich so was anschaut.

Rein kopfmäßig ist es ja auch logisch, dass es echten Vergewaltigern eben durchaus darum geht, eine starke Frau zu erniedrigen und sie klein zu machen. Eine starke Frau, wie du es bist. Oder ein Mädchen, was einmal zu einer starken Frau werden kann, wenn man es nicht rechtzeitig "klein macht".

Alleine die Vorstellung löst auch in mir sehr starken Ekel aus - das ist also nicht nur eine Nachwirkung deines Erlebnisses :zwinker:. Es hat durchaus auch was mit Emanzipation und weiblichen Ellenbogenfähigkeiten zu tun. Es ist absolut widerlich, dass es Männer gibt, die mit so was nicht umgehen können und solche Frauen kleinhalten wollen - und solche Männer gibt es leider tatsächlich.

***

Aber zum Glück sind eben nicht alle Männer so. Nur sehr ängstliche, unsichere und eindimensional denkende Männer. Und andere Männer sind komplex, stark und schwach gleichzeitig wie die besten der Frauen, empathisch und partnerschaftlich denkend. Männer, die komplex in ihrem Denken sind, können auch Frauen als komplexe Wesen wahrnehmen.

Dein Freund ist ganz offensichtlich einer von dieser Sorte - was für ein Glücksgriff!

Er liebt deine Stärke und deine Ellbogenfähigkeiten und will dich im realen Leben nicht ändern. Hast du eigentlich eine Ahnung, was für ein Glücksgriff das ist? Ich bin schon so vielen Männern begegnet, die da ganz anders sind... Auch ich habe jetzt einen Mann gefunden, dem es nichts ausmacht, dass ich (zur Zeit) erfolgreicher und finanziell günstiger dastehe als er, aber das hat lange gedauert.

Und trotzdem erwartet er bei all deiner Stärke nicht, dass du immer und überall stark bist und alles für ihn erledigst - sondern er liebt auch deine Schwäche und Anschmiegsamkeit, die eben auch ein Teil von dir ist. +

Meine Güte, was für eine perfekte Konstellation :zwinker:.

***

Na ja, jetzt ist dein Freund offensichtlich ähnlich komplex wie du. Sanft, empathisch, intelligent, partnerschaftlich... Ganz viele Seiten hat er da an sich, genau wie du mit deiner alltäglichen Stärke und gelegentlichen Anschmiegsamkeit eben auch ganz viele Seiten hast.

Eine Seite von ihm hast du jetzt neu kennengelernt. Ganz offensichtlich hat er irgendwo verborgen in sich auch eine Seite, die durch Grausamkeit und Macht erregt wird. Etwas, wofür er sich durchaus schämt, wie er dir gebeichtet hat - und trotzdem ist auch dieser verborgene Teil von ihm tatsächlich ein Teil seiner Persönlichkeit, der von seiner alltäglichen Persönlichkeit abweicht, genau deine gelegentliche Schwäche und Anschmiegsamkeit von deiner alltäglichen Persönlichkeit abweicht.

Wenn diese Vergewaltigung früher nicht gewesen wäre, ware daran sicher auch nichts schlimmes. Ihr habt ja, bevor du von diesen Filmen wusstest, auch ganz gut miteinander harmoniert in diesem Bereich. Im Bett hast du es ja in Ordnung gefunden und teilweise durchaus genossen, wenn er dich härter angepackt hat - und du hast dich dabei absolut sicher gefühlt, nicht war? Du wusstest ja, dass er dich eben real doch liebt.

***

Jetzt bist du noch mal auf eine andere Art damit konfrontiert worden, dass er diese Seite eben tatsächlich hat.

Vielleicht mischt sich in dir im Moment einfach beides und du solltest es auseinander sortieren - möglicherweise mit therapeutischer Hilfe, vielleicht schaffst du es auch alleine?

Einmal ist da der bewusste, kognitive, erwachsene Ekel über die Art von Männern, die solche Dinge real tun (und um es real zu tun, muss ein ganz fundamentaler Teil der Psyche, in dem normalerweise Respekt vor anderen Menschen und ihren Grenzen beinhaltet ist, fehlen). Der ist sicher eine weitere Stufe der Verarbeitung deiner Vergewaltigung, aber gleichzeitig auch der Zorn einer erwachsenen Frau über Männer, die tatsächlich starke Frauen erniedrigen wollen.

Und dann ist da die Erkenntnis, dass dein Freund eben genau wie du auch ein paar Aspekte in seiner vielseitigen, facettenreichen Psyche hat, die nicht zu seiner Alltagspersönlichkeit passen, für die er sich auch schämt, aber die eben trotzdem Teil von ihm sind. Und daher gibt es eine zwar sehr kleine, aber vorhandene Schnittmenge zwischen ihm und dem Arschlochteil der männlichen Menschheit.

***

Wenn er sagt, dass er deine Stärke, aber auch deine Schwäche mag: Sagt er dann, dass er dich als komplexes, vielfältiges Wesen liebt und bereit ist, all deine Seiten zu akzeptieren und zu lieben? Oder sagt er dann, dass er deine Stärke unterdrücken und dich dauerhaft kleinmachen will?

Das ist die wichtigste Frage, behaupte ich mal, und für die Beantwortung dieser Frage musst du dich vermutlich einfach noch mal mit den anderen Gedanken auseinandersetzen.

Und hier noch ein Tipp zum Finden der Antworten: Wenn er dich mit all deinen Seiten liebt, der starken, taffen Alltagspersönlichkeit, dem Ellenbogen und dreckigen Humor, aber auch der anschmiegsamen, schwachen, hilflosen Seite... Ja, wenn das so ist, was bedeutet es dann, wenn du dich ihm tatsächlich weiterhin manchmal als hilfloses, schwaches Frauchen hingibst?

Bedeutet es, dass die starke Kerstinku von ihm auf Dauer zu einem schwachen Weibchen erniedrigt und gedemütigt wird? Oder bedeutet es, dass Kerstinku genau wie ihr Freund in der Lage ist, alle Seiten an ihm zu akzeptieren und zu lieben, die absolut taugliche und geliebte Alltagspersönlichkeit, aber auch die normalerweise schamhaft im Schatten verborgene Grausamkeit? Heißt es nicht eher, dass Kerstinku stark genug ist, zu akzeptieren und irgendwie sogar zu lieben, dass er eben viele Facetten hat?

***

Es wäre vermutlich leichter, wenn die Filme nicht gleichzeitig noch Trigger wären. Aber es kann unglaublich schön sein, wenn man in einer Beziehung irgendwann so weit ist, dass man eben auch die Schattenseiten an seinem Partner lieben kann. Ich liebe die "Überwältigungsspielchen" mit meinem Freund, sie erregen mich tatsächlich, genau wie es dich vor diesem Trigger vermutlich auch erregt hat, wenn er dir die Arme über dem Kopf zusammengehalten hat und böser guckte als du das im Alltag von ihm kanntest. Aber ich kann jederzeit Stopp sagen dabei (genau wie du bei deinem Freund ja auch, oder?).

Es ist schön, zu wissen, dass der Partner auch die eigenen Schattenseiten liebt.

Und wenn man es so betrachtet, dass du eben auch seine Schattenseiten liebst, weil da gleichzeitig auch so viel Licht an ihm ist - dann ist es etwas völlig anderes als wenn da jemand ist, der dich tatsächlich real unterdrücken und kleinhalten will. Es ist dein Job, rauszufinden, was davon es jetzt ist.
 
K
Benutzer105719  (39) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #10
Natürlich kann ich immer "Stop" sagen, egal, was wir ausprobieren und wir probieren so einiges aus. :zwinker: War ja bislang auch nie ein Problem und letztlich habe ich auch immer eine leichte devote Neigung verspürt, weswegen mich seine gelegentliche Dominanz niemals gestört hat, ganz im Gegenteil. Meine eigene Neigung zum "Fallen-Lassen" und "Beherrscht werden" hat mich auchs chon immer verstört, dies könnte man auch als "dunkle Seite" bezeichnen, wobei mir sehr klar ist, dass ich sie nicht 100% akzeptieren kann, weil ich eben nicht in die Opferrolle fallen möchte. Das ist eine Baustelle, die offen ist, wahrscheinlich viel offener als die Beweltigung des Traumas an sich. Ansonsten hält er mich niemals klein, das ist es ja. Herrje, für manche Sprüche, die ich ihm auf Parties und unter Freunden drücke, würden andere Männer echt nen Ausraster bekommen. Er ist sich seiner selbst eben so sicher, dass er nicht immer einen auf so toll machen muss. Und seinen Kumpels erzählt er ganz stolz, dass er in Vaterzeit geht, wenn unser geplanter Nachwuchs da ist. Insoweit alles ideal. Wahrscheinlich habt ihr alle Recht und ich muss mir Gedanken machen, wie ich damit fertig werde, ohne ihn in eine Art vage Tägerrolle zu drücken, denn er ist einfach ein wahnsinnig guter, herzlicher und warmer Mensch. Ich habe schon herausgelesen, dass du, Shiny Flame, im SM-Bereich unterwegs bist? Mich haben schon immer Bücher und Romane zu dem Thema interessiert, aber dabei war immer das schlechte Gewissen. Meine Therapeutin sprach damals davon, dass ich diese extreme "Starke-Frau" Einstellung unter anderem deshalb für mich etabliert habe: Auf der einen Seite will ich niemals wieder zum Opfer werden auf der anderen Seite gibt es eben diese Neigungi n sexueller Hinsicht. Du hast sowas in der Art erwähnt, die Vergewaltigung durchspielen aber diesmal mit Kontrolle... Bei mir ist es wohl eher so, dass ich die Kontrolle Tag für Tag durchspiele und gerade in dieser intimen Situation mit meinem Geliebten abgeben möchte. Und anscheinend doch nicht vollkommen kann. Aber das führt jetzt ein bisschen vom Thema weg. :zwinker:

Eine Sache wollte ich noch loswerden: Ich habe befürchtet, dass ich auf diesen Beitrag nur so "verlass das Arschloch" Antworten erhalten würde, gerade Frauen lesen gerne an den Passagen mit "Er behandelt mich so gut" vorbei und lesen nur "Pfui, der Typ guckt Ekelpornos". Danke, dass es hier User gibt, die besser reflektieren können. :smile:
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Vielleicht wär's ja sinnvoll, doch noch einmal professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen? Es ist ja jetzt offenbar ein Aspekt aufgetaucht, der Dich verstört, und das ist einer, der damals überhaupt nicht therapiert werden konnte (auch weil das aus damaliger Sicht wohl auch das kleinste Problem gewesen wäre).
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #12
Ach ja, das Thema "starke Frau" und "Schwäche zeigen" ist ein eigenes sehr komplexes Feld, mit dem ich auch viele Jahre gerungen habe :zwinker:. Mit und ohne SM ein sehr komplexes, schwieriges Feld, in das so fiese Sachen wie die Glaubenssätze "Durchsetzungskraft und Stärke sind unweiblich" etc. mit reinspielen. Und anders als du habe ich mich tatsächlich mal in eine Beziehung begeben, in der ich real unterdrückt und schwachgehalten wurde - weil ich unbewusst doch so gerne "richtig weiblich" sein und als Frau geliebt werden wollte. Aber das führt wirklich ein bisschen davon weg.

Ich selbst hatte auch viele Jahre ein schlechtes Gewissen bei allen Gedanken in Richtung SM, bis mir mal ein Mann begegnet ist, der das lebte und ganz natürlich damit umging. Interessanterweise war dieser Mann der Anstoß, den ich brauchte, um die Beziehung zu beenden, in der ich mich real unterdrückt fühlte :zwinker:. Jemand, der Frauen beim Sex gerne schlägt, fesselt und beschimpft, half mir mit seinem Respekt vor mir als Mensch und Frau zurück in ein freies und selbstbestimmtes Leben. Ist das nicht paradox? Wie bunt die Welt doch manchmal ist :zwinker:.

Eine sehr liebe Freundin von mir wurde auch mal vergewaltigt und kriegt immer noch Flashbacks davon, die Arme. Und sie macht mit ihrem Freund auch SM. Es muss also kein Widerspruch sein. Und bei den beiden ist auch sie im realen Leben die Macherin, er ist sogar arbeitlos, und er kocht und umsorgt sie immer ganz liebevoll auf ihrem harten Weg in die Selbstständigkeit. Es gibt also durchaus Paare, bei denen so was funktionieren kann - alltäglicher Respekt, Frau als "die Starke" und Mann als "der Umsorger", und trotzdem Schlafzimmersachen, die genau andersrum aussehen.
 
K
Benutzer105719  (39) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #13
Ehrlich gesagt bin ich gerade nicht gewillt wieder eine Therapie zu machen. Ich habe für mich entschieden, dass ich erstmal versuchen möchte, meine Probleme alleine zu bewältigen, natürlich mit Option auf das Hinzuziehen professioneller Hilfe. Ich möchte jedoch in keine Therapiespirale geraten, wie eine Leidensschwester von mir, die gar keine Probleme mehr alleine lösen kann. Glaubt mir, ich habe doch ein gutes Gespür dafür entwickelt, wann ich alleine nicht mehr zurecht komme, vor allem, wann ich mir selbst Schaden zufüge. Ich habe gelernt mich selsbt zu beobachten und gerade tut es mir gut mir alles von der Seele zu reden und auch, dass ich höre, dass mein Freund kein "Schlimmer" ist. Es ist ein bisschen die Suche nach Bestätigung, aus welcher ich versuche die Kraft zu ziehen diese Schmuddelfilmchen wenn nicht zu vergessen dann doch zu aktzeptieren.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #14
P.S. Diese Frau hat ihre Therapie übrigens abgebrochen, weil die Therapeutin ihre SM-Neigung auf die Vergewaltigung zurückführen und wegtherapieren wollte. Sie hat für sich selbst irgendwann rausgefunden, dass sie diesen Teil einfach als Teil von sich selbst sieht, der ihr und ihrem Freund Lust bereitet, und hat sich für sich selbst damit auseinander setzen müssen. Sie wollte und konnte es nicht auf Dauer loswerden - sie meint, es ist unabhängig von der Vergewaltigung ein Teil von ihr, und SM ist was ganz anderes als reale Gewalt.
 
Subway
Benutzer54399  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Ich kann auch nur noch einmal bestätigen, dass Fantasie und Wirklichkeit sehr weit voneinander entfernt sein können. Auch ich habe schon sehr viele Pornos gesehen, deren Inhalt ich im echten Leben nicht erfahren möchte.
 
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D
Benutzer86779  (39) Sehr bekannt hier
  • #24
Ich verstehe auf jeden fall deine situation. das ist echt schwer für dich bei dem was du erlebt hast.

Eine einfache lösung dafür gibt es denke ich nicht. klar kannst du ihm das versprechen abtrotzen so was nicht mehr zu tun, aber für sinnvoll halte ich das nicht.

du kannst höchstens mit ihm reden und versuchen es zu verstehen. du wirst ihn nicht ändern, die frage ist ob du es akzeptieren kannst. du solltest dir gedanken darüber machen und dann ne entscheidung treffen.
 
TheWise
Benutzer40590  (45) Sehr bekannt hier
  • #25
Also auch ich finde, das Du da nicht zuviel hineininterpretieren darfst. Sicher ist das bei Dir aufgrund der Vorgeschichte bei Dir schwieriger, aber ich denke da wird sich ein Weg finden lassen.

Auch in meinem verlauf wird man sicher den ein oder anderen Film finden, der weit von dem entfernt ist wo ich im realen Leben drauf stehe bzw gerne machen würde (sogar mehr als von denen wo ich wirklich Bock zu hätte - da gibts fast keine Pornos, die nicht schon wieder zu weit in eine andere Richtung abdriften - scheint nicht so ganz zusammenzupassen)

Allerdings ist das einer der wenigen Beiträge zum Thema "Hilfe mein Freund schaut ... Pornos" die ich nicht mit "omg, die spinnt" betitel, meistens mach ich die gar nicht mehr auf. Gut zu wissen, das Du selber eigentlich weisst wie mit sowas umzugehen ist, aber wirkliche Gründe hast das eben ein gewisses Ekelgefühl aufkommt.

Ich weiss nicht, ob es Dir jetzt noch was bringen würde, wenn er das in Zukunft nicht mehr macht da das Kind nun quasi in den Brunnen gefallen ist - also werdet Ihr wohl eine andere Lösung dafür finden. Ich hoffe die Beiträge hier helfen Dir auch wirklich zu realisieren, das sowas keinerlei Anzeichen für eine schlummernde Gefahr ist.

Dir nun das "schnüffeln" vorzuwerfen ist auch eine wackelige Sache, da ich nicht weiss wie Du nun genau dorthin gekommen bist. Wenn ich wen an meinen Rechner lasse, muss ich damit rechnen das er auch sowas aus Versehen findet - ich hab nämlich die smartbar (eben die Funktion, das der automatisch in der Adressleiste aus dem Verlauf und den Favoriten vervollständigt) an.
Klar muss dann niemand klicken, aber ich würde wetten das tun viele aus Neugier, insb wenn man auch selber ab und an mal Pornos schaut, und nicht nur aus Kontrolle.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #26
Ich finde ebenfalls, dass Shiny Flames Beiträgen nicht viel hinzuzufügen ist.... ich wollte dir nur sagen, dass ich, auch ganz ohne schreckliche Erfahrungen wie deine, ein Problem damit hab, Schwäche und Anschmiegsamkeit zuzugeben.

Ich denke, das ist eine Baustelle, zu der hat man die Veranlagung, oder eben weniger. Dass schlimme Erfahrungen sie noch verstärken, ist wohl unbestreitbar, nur wie gesagt ich erkenne meinen eigenen Zwang die Oberhand zu behalten und meine Unfähigkeit wirklich zu vertrauen und fallen zu lassen... und ich habe wirklich keine einschneidenden Erlebnisse, auf die ich das zurückführen kann.

Und obwohl ich es nicht hinbekomme, wirklich loszulassen, wünsche ich mir, dass jemand mich dazu bringen kann... wofür ich denjenigen dann vermutlich verfluchen würde. Ist wohl auch eine Art sich selbst im Weg zu stehn.
Damit will ich nur sagen, so lange du so klar selbst reflektierst und so schonungslos ehrlich zu dir bist, denke ich nicht, dass du eine Therapie zur Bewältigung dieses... neuen Kleides eines alten Problemes brauchst.

Ich denke du bist auf dem richtigen Weg... einfach weitergehn und nach vorne schaun.

Übrigens, ich halte deinen Freund auch nicht für ein Arschloch, ganz im Gegenteil.
 
G
Benutzer102926  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #27
Ein eher praktischer Ratschlag noch:

1. Schaut gemeinsam den Film "Baise-Moi"

2. Wenn ihr euch hinterher über den Film unterhaltet lässt Du einfließen, dass die Regisseurin & Drehbuchautorin folgende Ansicht vertritt:

"Porno bedroht die männliche Sexualität und die maskuline Tradition. Pornosüchtige Männer wollen in den Arsch gefickt werden, das ist ein absoluter Klassiker."
jungle-world.com - Archiv - 09/2008 - Interview - »Porno bedroht die männliche Sexualität«

3. Überleg mal, ob es nicht *noch* schlimmer für Dich gewesen wäre, wenn Du piss, scat und/oder beastiality-Sachen unter seinen Favoriten gefunden hättest.

Zweck der Übung: aus der Defensive rauskommen!
Es ist nämlich absolut nichts falsch daran, augenscheinlich demütigende Pornos ekelhaft und abtörnend zu finden - selbst ohne eigene Missbrauchserfahrungen. Es entspricht zwar nicht dem Mainstream-Zeitgeist, aber der große Vorteil (& die Herausforderung) einer aufgeklärten und individualisierten Gesellschaft besteht ja gerade darin, die für einen selbst richtigen Wertevorstellungen definieren zu dürfen/müssen. :jaa:
 
K
Benutzer105719  (39) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #28
Guten Morgen Leute,
ich bin erst jetzt zum Lesen der vielen tollen Beiträge gekommen und werde versuchen auf die Punkte, die für mich herausstechen zu antworten.

Ganz kurz: Pornos gucken um ihn eifersüchtig zu machen sollte nichts bringen. Ich habe nichts gegen Pornos, bin selbst nicht abgeneigt und das weiß er. Es ging um die "Art" Porno und um meine Schwierigkeit diese Phantasien zu akzeptieren, keinesfalls darum ihm etwas zu verbieten!

Als nächstes: "mein Vergehen". Ja, mir ist bewusst, dass es nicht richtig und auch dumm war in seiner Pornosammlung zu schnüffeln. Dabei muss ich aber sagen, dass ich es nicht vor dem Hintergrund von "Boah, der Mistkerl schaut Pornos, da such ich mir jetzt was, wo ich so richtig ne Szene machen kann" gemacht habe, sondern aus ehrlicher, eher erotischer Neugierde. In meinem Leichtsinn dachte ich vielmehr vielleicht was Spannendes zu finden, wenn er Heim kommt vielleicht zu sagen, "Hey, ich hab diesen Film gefunden, lass den doch zusammen schauen." Ist natürlich schwer in die Hose gegangen. ^^ Ich habe mich selbstverständlich entschuldigt, versprochen demnächst vorsichtiger und diskreter mit seiner Privatsphäre umzugehen (nicht nur versprochen, auch fest vorgenommen). Wir haben auch kein Gespräch geführt, wo er auf der Anklagebank saß. Natürlich war ihm die Unterhaltung tierisch unangenehm, immerhin kennt er auch meine Vergangenheit, aber ich habe auch ganz klar gesagt, dass es sich um eine Grenzüberschreitung meinerseits handelt, das meinte ich mit Dingen, "die man nicht wissen muss/sollte", was übrigens immer mein Motto war bei solchen Sachen. Er hat angeboten die Favoritenliste zu löschen, aber ich habe deutlich gesagt, dass ich dies nicht möchte (obwohl ich mir vorstellen könnte, dass er jetzt auch kein Bock mehr auf die Filme hat, der arme Kerl). Klar, ist das "Kind in den Brunnen gefallen", aber was mir Angst macht, ist ja nicht die Filmesammlung selbst, sondern die Tatsache, dass er eben solche Dinge anturnend findet.

Es ist auch nicht so, dass wir jetzt Fronten oder ähnliches zwischen uns hätten und ich bemühe mich auch, von "meinem" Problem zu sprechen und nicht etwa davon, dass er ein Problem hätte. Dennoch nervt es ihn natürlich, wenn ich das Gespräch in diese Richtung suche, es ist eine delikate Angelegenheit und offensichtlich ist er sich selbst mit diesem Faible nicht so ganz im Reinen, durch meine schockierte Reaktion habe ich das wohl noch verschlimmert.

Gestern habe ich übrigens, angestoßen durch die ersten tollen Beiträge, nochmals das Gespräch gesucht und versucht es von einer anderer Position aus zu führen. Ich glaube, dass es angebracht war nochmal ganz deutlich zu sagen, dass ich zwar noch Zeit brauchen werde um dieses Faible nicht nur zu tolerieren, sondern auch zu akzeptieren, aber auch ihm keinen Vorwurf mache. Er hat mich recht gerührt in den Arm genommen und ich war sehr froh, dass wir nochmals - und diesmal tatsächlich mit Tränen in den Augen vor Lachen - über alles gesprochen haben. Irgendwie war gestern eine so gelöste Stimmung, dass ich auch die Filme nicht mehr als so schlimm empfand. Das kann sich natürlich noch ändern, so eine Psyche fährt ja gerne mal Achterbahn. -.-

@rough rider
Das ausführlich Statement eines Mannes ist mir sehr willkommen. :smile: Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Schatz alles bekommt, was er braucht. Natürlich bleibt da eine Restungewissheit, aber da wir über das, was uns gefällt sonst sehr offen reden (sehe ich ja auch wieder bei der Bearbeitung dieses "Problems", wir sprechen drüber und sind offen, was unsere Gefühle dazu angeht) bin ich da doch recht optimistisch. Du darfst jetzt auch nicht verstehen, dass ich nur den bekannten Blümchensex praktiziere, eben da ich doch sexuell sehr selbstbewusst bin, habe ich mit vielen Praktiken keinerlei Problem. Dass mein Freund dominanter ist, ist ja für mich kein Novum. Beim Blasen etwa kann es schonmal sehr heftig zugehen, ich weite da auch immer wieder meine Grenzen aus und bin es dann, die sein schlechtes Gewissen beruhigt, weil er meint zu heftig vorgegangen zu sein. Auch Anal läuft bei uns prima, von soft bis bämbäm. :zwinker:

Es ist ja auch, wie ich versucht habe von Anfang an klar zu machen, eine Problematik in MEINEM Kopf. Er ist ein toller Freund, ein toller Liebhaber, ein toller Mensch. Und auch wenn ich es nicht einfach finde, mich so sehr fallen und ihn so dominant sein zu lassen, so nähere ich mich doch immer weiter an. Und das meine ich keineswegs negativ, ich tue nichts NUR ihm zur Liebe, sondern entdecke Sachen, die ich selber mag. (Nur Schlucken beim Blasen, dem kann ich einfach nichts abgewinnen, auch wenn ich es mache, weil ich es schon toll finde, wie toll er es findet, aber ich hab Probleme das Zeug runter zu kriegen, aber das ist wohl ein anderes Thema :zwinker:)

Interessant ist das mit dem ans Bett fesseln. Das habe ich nämlich bereits mehrfach vorgeschlagen, im Sexversand so eine Seidenarmfessel, die sich selbst zuzieht gekauft und irgendwie verstehe ich seine Reaktion darauf nicht. Er übergeht den Vorschlag meistens und ich bin mir nicht sicher, ob er sich einfach nicht traut oder ob er es nicht will. Ich würde mich ja selbst einfach an den Pfosten binden, das geht aber so schlecht. :zwinker: Einige Dildos und eine Analkette sind auch mit der diskret verpackten Post gekommen, die Initiative muss bei diesen Sachen allerdings von mir ausgehen...woran es wohl liegt, dass er da wieder so schüchtern ist? Muss ich ihn wohl mal in Bierlaune drauf ansprechen. :zwinker:

@TheWise Ich würde es auch nicht schnüffeln nennen, ich habe ja nach nichts Konkretem gesucht, bin durch puren Zufall drauf gelandet, allerdings hätte ich in dem Augenblick in dem ich Xhamster gelesen habe, direkt wegklicken sollen. Das war der konkrete Fehler meinerseits. Und spätestens als ich gesehen habe, in welche Richtung die Filme gehen, hätte ich das Fenster doppelt zumachen sollen. Aber dann konnte ich nicht mehr weggucken... :frown:

@Gaia Baise Moi. Den Film kenne ich. Habe ich vor längerer Zeit mal gesehen und konnte bereits diese erste Vergewaltigungsszene kaum ertragen. Ich erinnere mich eigntlich auch nur an diese krassen Nahaufnahmen in eben dieser Szene, der Rest des Films ist schwammig. Darauf bin ich wohl konditioniert, ich blende über diese schmerzhaften Konotationen, die sich direkt bilden, alles andere aus. Ich persönliche halte Porno auch für ein größeres Problem für die Männer als für uns Frauen. Ich denke drüber nach, vielleicht wäre das ein Ansatz sich durch die Filmkunst einem Thema anzunähern...wobei ich nicht zu viel zerreden oder durch Reden aufblasen möchte.

Welche Filme schlimmer gewesen wären als die, die ich gefunden habe...nunja, sicher, Dinge wo Lebewesen wirklich zu schaden kommen wie bei den Bestiality-Filmen wären schon krass gewesen, auch Kaviar und Natursekt liegt jenseits dessen, was ich mir für mich selber vorstellen kann. Aber die Filme haben halt einfach einen wunden Punkt getroffen, wobei wunder Punkt es noch nicht mal richtig trifft. Der Punkt ist abgeheilt, juckt aber manchmal noch...das ist treffender.

Es ist ja auch nicht so, dass ich Panik kriege, wenn wir härteren Sex haben oder ähnliches, dann wäre es ziemlich klar, dass ich noch viel mehr an mir arbeiten muss. Ich habe auch Freude daran so "schmutzig" zu sein, es so richtig zu treiben. Aber kommen werde ich dabei sicher nicht...das weiß mein Freund und sorgt dafür, dass ich vorher anderweitig auf meine Kosten komme...sein Motto: Ladies first (was ich persönlich zwar charmant, aber nicht als Faustregel nehmen würde, ich will nämlich auch mal als letztes kommen, da hat man mehr von :tongue: ). Ich brauche es halt eher langsam und tief, dieses schnelle Rein-Raus spüre ich kaum, aber das ist ja auch vollkommen in Ordnung, wir lassen us auf unsere Vorlieben ein, unser Analsex ist da ein gutes Beispiel, erst ganz langsam und tief (wies ja auch medizinisch betrachtet am besten ist) und dann wenn ich soweit bin schnell und nicht so tief (Ich glaub garnicht, dass ich das grad schreibe :tongue: ).

Also zusammenfassend: Ich will NICHT, dass er in Zukunft "sowas nicht mehr tut" (das klingt schon irgendwie so, als hätte er Scheiße gebaut und das hat er ja nicht). Ich will auch nicht, dass er sich anderweitig ändert. Ich will auch, dass unsere Sexualität sich weiter entwickelt, denn sie entwickelt sich stetig und langweilig wird uns nicht.
Ich will nur Wege für mich finden, selbst damit zurecht zu kommen.

Ich habe mir da gestern etwas überlegt und ich würde gerne wissen, was ihr davon haltet. Uns macht es schon sehr an, wenn wir über Sex sprechen, unsere Vorlieben bequatschen und auch mal ganz detailliert erruieren, wo wir uns anfassen wollen. Klingt vielleicht etwas ungewöhnlich, aber das Reden über Sex macht uns beide an. Dennoch glaube ich (nicht nur durch die Videos aber auch), dass da evtl Dinge sind, die er sichnicht getraut hat zu sagen. Und ich weiß, dass auch in mir Ideen sind, mit deneni ch noch nicht rausgerückt bin. Was haltet irh von eine Art erotischen Fragebogen? Wo wir unsere Phantasien aufschreiben, Dinge die wir uns gerne vorstellen, Dinge, die wir gerne machen möchten etc. Das gäbe mir die Gelegenheit vielleicht meine ungewöhnlicheren erotischen Ideen vorzutragen und ihm das Gefühl zu nehmen, dass er irgendwie verquer ist. Zu zeigen, ok, du hast einige Neigungen, die mich vielleicht zuerst erschreckt haben, aber ich hab da auch noch paar Dinge, die du nicht weißt....

Ich könnte mir vorstellen, dass dies eine spielerische und auch prickelnde Methode wäre dem Thema nochw as Sprengkraft zu nehmen.
 
capricorn84
Benutzer56469  (39) Beiträge füllen Bücher
  • #29
na das ist ein fehler in meinen augen. ein computer speichert und verwaltet eben auch sehr persönliche dinge, drum teile ich meinen PC auch sehr ungerne.
Schön für dich wenn du das in DEINER Beziehung so machst, andere Paare sehen das etwas offener und das ist sicher kein Fehler. Ein Fehler ist es höchstens dann von den Leuten die es als FEhler sehen.


ich muss nicht alles von meiner freundin wissen.
Ähm...wenn ich in einer langjährigen Beziehung bin dann möchte ich schon alles über meinen Freund wissen. :ratlos: Da gibts dann keine Geheimnisse voreinander. Klar sieht das wieder jeder anders aber hier jetzt die TS "fertig" zu machen sie wär ja quasi selber schuld weil sie ja "geschnüffelt" hat find ich ungerecht.
 
g_hoernchen
Benutzer70315  (35) Beiträge füllen Bücher
  • #30
Hallo,

also neben den wunderbaren Beiträgen von ShinyFlame, Subway und co. finde ich, dass du eine sehr selbstreflektierende Frau bist und davor Hut ab.
Was ich des weiteren sehr bewundere ist, dass ihr in der Partnerschaft so ein offenes, ehrliches Verhältnis habt.

Aber nun genug mit der Lobhudelei.:smile:
Du hast ja gefragt, was wir von deinem Vorschlag halten, eure Phantasien in einer Art Fragebogen einander zu präsentieren und zu zeigen.
Ich für meinen Teil finde die Idee gut, würde aber die Form ändern.
Wie wäre es mit einem erotischen Tagebuch, zum Beispiel, welches ihr dann gegenseitig austauscht. Dort könnte man den Anderen becircen mit eigenen Phantasien, man könnte drauf eingehen wie schön das letzte mal war und was daran besonders... man kann sich da so austoben:smile:
Schriftlich lassen sich Dinge oftmals auch schöner umschreiben, als sie bloß auszusprechen. Wenn ich zum Beispiel bloß eine SMS meiner Freundin mit den Worten :"es war so schön letzte Nacht" bekomme, kribbelt es mich überall.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #31
Interessant ist das mit dem ans Bett fesseln. Das habe ich nämlich bereits mehrfach vorgeschlagen, im Sexversand so eine Seidenarmfessel, die sich selbst zuzieht gekauft und irgendwie verstehe ich seine Reaktion darauf nicht. Er übergeht den Vorschlag meistens und ich bin mir nicht sicher, ob er sich einfach nicht traut oder ob er es nicht will. Ich würde mich ja selbst einfach an den Pfosten binden, das geht aber so schlecht. Einige Dildos und eine Analkette sind auch mit der diskret verpackten Post gekommen, die Initiative muss bei diesen Sachen allerdings von mir ausgehen...woran es wohl liegt, dass er da wieder so schüchtern ist? Muss ich ihn wohl mal in Bierlaune drauf ansprechen.

Bei diesem ganzen dominant-devot-krams bin ich switch, ich habe also beide Seiten in mir, und zwar recht heftig... Aber es sind eben nur Teile von mir, nicht das Gesamtpaket meiner Persönlichkeit. Um das akzeptieren zu können, habe ich auch lange gebraucht...

Daher kann ich dir aus dominanter Sicht etwas zu diesem Thema sagen: Mein Ex-Ex-Ex wollte auch mal was mit Fesseln mit mir ausprobieren, also mit mir als Aktiver, und ihc habe diesen Gedanken komplett und entsetzt abgelehnt. Nicht, weil ich Angst vor "so einem klein bisschen Fesseln" hatte, sondern weil da tatsächlich Abgründe in mir sind, die bei Erregung eben nach mehr verlangen als "ein klein bisschen Fesseln". Und ich war mir absolut nicht sicher, ob ich es schaffen würde, dann die Kontrolle über mich zu behalten.

Bei meinem allerersten Mal SM in der dominanten Rolle habe ich auch total die Kontrolle über mich verloren, ich bin total abgehoben und habe meinen devoten Spielpartner wirklich heftig "misshandelt". Glücklicherweise war er da sehr erfahren und konnte meine Freude genießen, mit mir zusammen auf diesen Trip abheben und mich "von unten" auch ein wenig lenken und steuern.

Hinterher war ich so erschrocken über das, was da mit mir passiert ist, dass ich monatelang komplett die Finger davon gelassen hatte. Es passte einfach überhaupt nicht mit meinem Selbstbild zusammen, ich schämte mich fürchterlich, und vor allem: Ich hatte riesengroße Angst davor, tatsächlich irgendwann vor lauter Dummheit jemandem "real" wehzutun, den ich mochte und der mir vertraute.

Keine Ahnung, wie ausgeprägt die "Schattenseite" deines Freundes ist. Aber wenn er diese Schattenseite hat und sich dafür schämt, wenn er sie heimlich mit Pornos ein bisschen befriedigt und sich dann wieder furchtbar dafür schämt, weil er so war real eben total ablehnt (genau wie ich damals und heute), dann wird er möglicherweise ähnliche Angst davor haben, die Kontrolle über sich zu verlieren. Völlig egal, wie "schlimm" seine Fantasien real sind - wir reden hier schließlich von irrationalen Ängsten. Anders als ich damals hat er in dir keinen "erfahrene SM-Partner", sondern eine Frau, die schon mal vergewaltigt wurde und die er furchtbar liebt und niemals bewusst verletzen wollen würde. Vermutlich hat er einfach große Angst davor. Er weiß ja, dass du ihm vertraust, aber eben auch einiges an Background mit dir rumschleppst - was, wenn er dieses Vertrauen missbrauchen würde, weil er sich nciht genug unter Kontrolle hat?

Diese Angst kennt so ziemlich jeder, mit dem ich schon mal über SM gesprochen habe und der gerne auf der aktiven Seite spielt, sei es im soften Bereich mit Schmusefesseln, sei es etwas härter. Die unterdrückten Fantasien kommen einem immer so abgrundtief böse vor, dass man so etwas dem geliebten, geschätzen Partner niemals antun könnte.

Wenn man es nachher real auslebt, ist es meist viel weniger schlimm - und bekommt ja eben durch die partnerschaftliche Ebene und die Freude des Spielpartners eine ganz andere Komponente, die viel schöner ist als verschämte Gewaltfantasien. Dann merkt man, dass Dinge viel weniger ausgeprägt als in der Fantasie sein können - durch die Nähe des (der) Geliebten werden sie trotzdem um ein Vielfaches schöner. Dazu kommt das kaum zu beschreibene Glück, ich beschrieb es oben schon mal, vom Partner tatsächlich auch mit dieser Schattenseite akzeptiert und geliebt zu werden. Wunderschöne Erfahrungen, die vielleicht auf deinen Freund warten :zwinker:.

Aber erstmal hat er natürlich große Angst davor. Wenn er also selbst bei so einer kleinen schmusigen Seidenfessel ablehnend reagiert, dann dräng ihn nicht damit, dass das doch total harmlos sei - sondern mach dir klar, dass er so was vermutlich aus ganz anderen Gründen ablehnt. Weil er nämlich totale Angst davor hat, dir "real" wehzutun und es nie ertragen könnte, so etwas angerichtet zu haben.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #32
Ich kann den guten Postings insbes. von Shiny Flame nicht viel hinzufügen, möchte aber kurz sagen, dass ich es total toll finde, wie die TE ihre Probleme gliedert und niederschreibt, ich finde, dass so eine Herangehensweise sehr zu bewundern ist. :smile:

Ich wollte auch noch ergänzen, dass ich es keineswegs ungewöhnlich finde, wenn eine Frau sehr stark und dominant ist und der Mann in der Beziehung eher der Liebe, Emotionale ist - und es im Bett dann eventuell genau andersrum ist. Ich finde es eigentlich gerade schön, wenn man die ganze Verantwortung, die man sonst so trägt, auch einfach mal abgeben kann - und nicht auch noch im Bett die sein muss, die dauernd sagen muss, wo es langgeht und was nun gut ist.

Ich bin selbst auch sehr feministisch erzogen, lege sehr viel Wert auf Gleichberechtigung - und für mich ist genau das dann auch der Grund, wieso ich im Bett kein Problem damit habe, mich unterwürfig zu behandeln.

Gerade in einer Beziehung auf Augenhöhe, mit zwei Partnern, die aus ihrem Geschlecht keine riesengroßen Unterschiede herleiten, gehört genau das doch dazu, nämlich sich aussuchen zu können, was man möchte und wie man es leben möchte. Genau das ist doch der Verdienst von Gleichberechtigung - ob in einer Partnerschaft oder sonstwo - dass man die Wahl hat.

Off-Topic:
Gleiches ja auch in Karrierehinsicht - für mich ist auch eine klassische Hausfrauenehe nichts Schlimmes, sofern beide das möchten und sich so aussuchen - falsch ist es doch nur, wenn man findet, es gehöre sich so. Genauso auch umgekehrt.


Von daher denke ich, dass du vielleicht noch lernen musst, die Kontrolle ein bisschen abzugeben, auch wenn das - auch unabhängig von deiner Vergangenheit - schwer ist. Ich denke aber, dass eure Beziehung davon profitieren kann.

Gut, mein Posting bezieht sich jetzt nicht so sehr auf den Threadtitel und das Pornoproblem - ich kann dein Erschrecken und das Gruseln nachvollziehen, auch ohne schlimme Erfahrungen. Von daher möchte ich mich auch für das Stichwort "Überwältungsphantasie" bedanken - denn ich fand Vergewaltigungsphantasie seit jeher als Wort so denkbar unpassend, sich etwas vorzustellen, was anderen Leuten real passiert, das finde ich abstoßend. Allerdings ist natürlich der entscheidende Unterschied, dass die Darstellerin sich das aussuchen kann -und insofern ist dann auch der Titel als "Vergewaltigungsporno" falsch, da genau das schon wieder die Assoziation bei dir wecken muss, dass das so ist, wie bei dir damals - obwohl es genau das natürlich nicht ist und damit nichts zu tun hat.

Ich wünsche dir da alles Gute und dass du das hinkriegst - habe da aber keine größeren Zweifel. :smile:
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #33
Off-Topic:
Ich wollte auch noch ergänzen, dass ich es keineswegs ungewöhnlich finde, wenn eine Frau sehr stark und dominant ist und der Mann in der Beziehung eher der Liebe, Emotionale ist - und es im Bett dann eventuell genau andersrum ist. Ich finde es eigentlich gerade schön, wenn man die ganze Verantwortung, die man sonst so trägt, auch einfach mal abgeben kann - und nicht auch noch im Bett die sein muss, die dauernd sagen muss, wo es langgeht und was nun gut ist.

Ich bin selbst auch sehr feministisch erzogen, lege sehr viel Wert auf Gleichberechtigung - und für mich ist genau das dann auch der Grund, wieso ich im Bett kein Problem damit habe, mich unterwürfig zu behandeln.

Gerade in einer Beziehung auf Augenhöhe, mit zwei Partnern, die aus ihrem Geschlecht keine riesengroßen Unterschiede herleiten, gehört genau das doch dazu, nämlich sich aussuchen zu können, was man möchte und wie man es leben möchte. Genau das ist doch der Verdienst von Gleichberechtigung - ob in einer Partnerschaft oder sonstwo - dass man die Wahl hat.

Deine Gedanken zur Emanzipation von Frau und Mann sind immer wieder schön zu lesen, egal wo :zwinker:.
 
K
Benutzer105719  (39) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #34
Hallo und danke nochmal Euch allen.
Ich denke, das wird alles hinhauen, ich geb mir selbst etwas Zeit und dann wird das. Alles weitere ist ja prima...nur halt ebenfalls noch Zeitsache. :zwinker:

Das Forum jedenfalls kommt zu meinen Favoriten. Ich glaube, mit Euch wirds noch sehr interessant!
 
K
Benutzer105719  (39) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #35
Liebe Leute,

jetzt ist es schon ein paar Wochen her, da ich mit diesem Thread bei planet liebe angekommen bin und seitdem habe ich mich selbst auch hier und da mal eingeklinkt und viele interessante Gespräch führen können.

Mir ist aber noch wichtig, dass ich diese "Sache" hier zum Abschluss bringe und zwar indem ich mich bei Euch bedanke.
Ihr habt die richtigen Worte gefunden, um mir den Kopf ein bisschen gerade zu rücken und die Rückmeldung hat mir geholfen die Angelegenheit für mich zu verarbeiten.

Mein Freund hat den ganzen Thread mitlerweile gelesen und auch er war überrascht von den offen, nicht-veruteilenden Kommentaren von Euch. Danke also von uns beiden.

Natürlich ist das Thema jetzt nicht für alle Zeiten einfach so erledigt, irgendwie war es aber ein positiver Hinweis, dass meine Vergangenheit halt unterschwellig doch immer wieder mal Bedeutung erhalten kann und wir beide lernen müssen damit gesund und respektvoll umzugehen.

Mein Freund schaut sich die Pornos natürlich weiter an und ich komme doch gut damit zurecht, auch wenn es natürlich hier und da immer mal wieder kleine Flashbacks gibt, die ich aber versuche nicht auf meinen Schatz zu übertragen. Ich lasse ihn machen und ihm tut es gut, dass er keine Geheimnistuerei mehr betreiben muss. Unserer Offenheit was sexuelle Themen angeht hat diese Kontroverse jedenfalls sehr geholfen und ich bin mir sicher, dass wir in diese Richtung noch viel miteinander und voneinander lernen werden.

In diesem Sinne: Danke!
 
Z
Benutzer84394  Verbringt hier viel Zeit
  • #36
kerstinku schrieb:
Ich sehe halt dauernd dieses fette Stück Sch***, dass über die Mädels rutscht

Das "fette Stück Sch***" ist auch ein Mensch, und die Mädels in den Filmen schlafen freiwillig für Geld mit demjenigen. Wäre er ein Vergewaltiger könnte ich deine Abneigung verstehen, aber der Mann sieht halt bloß unattraktiv aus. Was ist daran schlimm ?


Shiny Flame schrieb:
der Zorn einer erwachsenen Frau über Männer, die tatsächlich starke Frauen erniedrigen wollen.

Vergewaltiger suchen sich doch eher die schwächsten Opfer aus, oder etwa nicht ? Von daher kann ich es nicht nachvollziehen, wenn hier so geredet wird, als ob das ganze irgendeine gesellschaftspolitische Komponente hätte ("Sie konnten die Emanzipation nicht ertragen"). Das hat doch eher persönliche Gründe.
 
K
Benutzer105719  (39) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #37
Ich wollte mich nur noch einmal bedanken, das Problem ist abgeschlossen.....

...und wenn du den Thread richtig gelesen hättest, wüsstest du, was das daran schlimm war. :zwinker:
 
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