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Mein Freund kommt mir "fremd" vor

M
Benutzer105462  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo, Forum!

Ich bin seit über drei Jahren mit meinem Freund zusammen. Er ist ein Jahr älter als ich und mein erster "richtiger" Freund und allgemein läuft unsere Beziehung sehr gut. Die Sache ist nur, dass uns 600km trennen und wir uns wirklich sehr, sehr selten sehen. Aus finanziellen Gründen und dank völlig unterschiedlichen Ferienplänen ist es uns fast unmöglich, uns öfter als dreimal im Jahr für mehr als drei Tage zu treffen. Dazu kommen, wenn wir Glück haben, noch ein paar Wochenenden.

Mein Problem ist ein Gefühl, dass ich immer habe, wenn wir uns sehen. Manchmal kommt mir mein Freund nämlich so "fremd" vor. Das ist schwer zu erklären. Wir haben eine sehr intensive Beziehung zueinander. Wir telefonieren fast jeden Abend und er ist wirklich der erste Mensch, mit dem ich über alles reden kann und dem ich hundertprozentig vertraue, bei dem ich mich "zuhause" fühle. Aber wenn wir uns dann sehen, dann muss ich mich immer wieder erst an ihn "gewöhnen" - nur scheint mir das bis heute nicht richtig gelungen zu sein, und wir haben uns ja nun auch nicht erst zwei oder dreimal gesehen. Seine Stimme klingt anders, seine Körpersprache ist mir noch immer... unvertraut. Ich bin absolut nicht an sein Verhalten mit anderen Leuten gewöhnt. Als wir z.B. etwas mit meinen Freunden unternommen haben, war er sehr laut und hat dauernd irgendwelche Kommentare abgegeben - danach habe ich mich sogar für ihn geschämt (obwohl es jetzt nicht asozial oder sonstiges war, eben nur ungewohnt), weil ich eben selbst nicht darauf vorbereitet war. Ein Freund von ihm hat mal zu mir gesagt "Du bist ja gar nicht an seine normale Stimme und sein normales Verhalten gewöhnt" und genau das Gefühl habe ich auch - nicht falsch verstehen, er redet mit mir nicht in einer Utzidutzi-Stimme, eben eher sanft und mit anderen Leuten ist er höllisch laut und sehr hart. Wann immer er so ist schaue ich ihn an und frag mich "Wer ist das eigentlich? Die Person, mit der du jeden Abend verbringst?" (drastisch ausgedrückt...) und kann es nicht glauben.

Dazu kommt auch seine Körperhaltung. Ich weiß, das klingt total komisch, aber er geht immer so seltsam... gebückt und hat dabei einen sehr strengen Blick. Also alles in allem wirkt seine Ausstrahlung wohl immer ungewohnt und nicht passend zu dem Charakter, den ich kenne auf mich. Und das auch nach dem xten Treffen. Ich glaube, wenn wir uns so getroffen hätten, hätte ich ihn nie anziehend gefunden. Nicht wegen seinem Aussehen sondern wegen der Art, wie er wirkt.

Langsam macht das Gefühl die Treffen immer mehr kaputt. Klar, ich verhalte mich dann nach Treffen mit Freunden und ihm auch immer entsprechend komisch und er fragt, was los ist. Inzwischen bleibe ich, wenn wir uns sehen lieber im Bett oder daheim mit ihm, da fühlt es sich alles vertrauter an. Ich finde es befremdlich, jemanden, der einem so nahe ist und den man so liebt auf eine Weise so seltsam und fremd zu finden. Das macht mich wirklich fertig.

Die einzigen Kommentare, die ich bisher bekommen habe waren "Dann mach doch Schluss", aber so schlimm ist die Situation doch auch nicht? Ich will wirklich gerne was ändern, nur ich weiß nicht wie, ich weiß nicht inwiefern das Gefühl normal für Fernbeziehungen ist oder inwiefern es an unserer Beziehung/ihm liegt. Ist das mehr im argen als dass wir uns einfach zu selten sehen?

Ich konnte das Gefühl leider nicht passend wiedergeben. Es ist nicht nur so ein "Er verhält sich mit seinen Kumpels anders, als wenn wir allein sind"-Gefühl, jetzt hört sich das irgendwie so an.

Ich hoffe, ihr habt trotzdem verstanden, was ich meine. Ich weiß, das hört sich sehr komisch an ... aber hey, vielleicht hat ja jemand Tipps/Erfahrungen.

Ich bedanke mich schon einmal! Grüße, Mia
 
Wundertüte
Benutzer91008  (36) Sehr bekannt hier
  • #2
Hey du,
ich kenn das ich führe mit meinem Freund auch eine Fernbeziehung und die ersten paar Stunden ist
es wirklich komisch wenn ich Ihn nach langer Zeit wieder mal sehe.
Dann muss ich mich erstmal wieder an Ihn gewöhnen und die beiden Bilder wieder zusammenfügen.
Das er sich in der Gegenwart von anderen Menschen anders verhält ist doch ganz normal.
Benimmst du dich viell. auch anders wenn du nicht mit Ihm allein bist und nur fällt es dir nicht auf?
Telefoniert Ihr nur oder, hast du Ihn auch manchmal auf der Webcam?
Wenn nein könnte das viell. nicht schaden, du gewöhnst dich an seine Mimik, Gestik und dann kommt er dir,
beim nächsten mal nicht mehr ganz so unvertraut vor.
Ansonsten glaub ich kann man da gegen dieses Gefühl nicht mehr machen als sich öfter zu sehen.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #3
Hey,

ich kenne das von meinem letzten Freund. Es war wie, wenn er zwei Persönlichkeiten hatte. Mit mir war er kindisch und aufgedreht, liebevoll und fürsorglich und mit anderen Menschen komplett hart, etwas säuerlich im Umgang und fast schon eingebildet und unsympathisch. Auch ich habe mich in einer Situation mal ein wenig für ihn geschämt, weil mir seine Kommentare so unangenehm waren und ich mir gedacht hab "Was denken die Leute, dass ich mit so einem Menschen zusammen bin".

Viel kann ich dir ehrlich gesagt nicht raten. Ich habe mich von meinem Freund getrennt, aber natürlich nicht deswegen, auch wenn es mich immer gestört hat. Mir sind "authentische" Persönlichkeiten lieber, denn das fasse ich erst als richtiges Selbstbewusstsein auf, dass man immer als ein und dieselbe Person identifizierbar ist und sich nicht in der Öffentlichkeit vor fremden Menschen anders verhält als privat.
 
L
Benutzer103431  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Mir ging es genau wie Lotusknospe.
Auch ich habe immer das Gefühl gehabt, ich hätte 2 verschiedene Freunde. Derjenige, der bei mir sanft und liebevoll ist und derjenige, der unter Freunden zu einer gewissen Härte und zum Zynismus neigt. Mich hat das immer extrem belastet, weil ich nie wusste, wer er eigentlich ist. Das habe ich ihm so einmal geschildert und er meinte nur, er wäre beide Personen gleichermaßen. Ich fand das immer höchst befremdlich, weil es in mir das Gefühl geweckt hat, dass ich nie wusste, ob ich mich in bestimmten Situationen auf ihn verlassen könnte im Sinne von "Ich kann mich darauf verlassen, dass er sich so und so verhält."
Ich bin auch eher ein Freund von Menschen, die ihre innere Gespaltenheit bereits im Griff haben, nur so kann ich persönlich vertrauen.

Ist eure Beziehung schon immer eine Fernbeziehung gewesen?
 
Tu me manques
Benutzer99399  (34) Beiträge füllen Bücher
  • #5
Ich hatte auch einen Freund, der wenn wir alleine waren ganz anders war als in Gesellschaft. Wir hatten allerdings keine Fernbeziehung.
Wenn wir zu zweit waren, war er toll. Liebevoll, lustig, zärtlich. Wenn er mit Freunden was gemacht hat, war er unheimlich laut, aufgedreht, verantwortungslos und ständig der Meinung die Stimmungskanone mimen zu müssen. Ich habe mich nicht nur einmal für ihn geschämt.
Um genau zu sein, war mir seine "Party-Persönlichkeit" sehr unsympathisch. Allerdings habe ich lange gebraucht, um das für mich klar zu stellen, denn wenn wir zu zweit waren, war er wirklich ein toller Freund.
Die Beziehung ging dann auch kaputt und ihm Nachhinein habe ich mich dann regelrecht geärgert, dass ich es nicht schon früher beendet habe, auch wenn mir irgendwie klar ist, dass ich das nicht konnte, da ich mich immer an den Teil von ihm geklammert habe, den ich wirklich geliebt habe.
Auch heute habe ich noch daran zu knabbern. Ich bereue irgendwie mit ihm zusammen gewesen zu sein, will es aber auf der anderen Seite nicht, da wir durchaus viele schöne Zeiten durchlebt haben und ich mich durch ihn zu der Person entwickelt habe, die ich heute bin.
Für mich ist heute klar, dass ich keine Beziehung führe kann, wenn ich mich zu irgendeinem Zeitpunkt für meinen Partner schäme. Das ist für mich ein großes Alarmsignal. Ich will nicht nochmal auf eine Beziehung zurück blicken und mich fragen müssen, wie ich nur so blind sein konnte. Aber ich weiß auch, wie schwer es ist einen Schlussstrich zu ziehen, wenn man regelmäßig das Gute in dem Menschen erlebt.

Ja, das nur als Anregung. Ich will damit nicht sagen, dass du Schluss machen sollst. Aber überdenk deine Beziehung mal ruhig. Ist es für dich nur ungewohnt oder ist es wirklich ein Störfaktor? Ich persönlich würde auf Dauer keine Fernbeziehung führen wollen. Und wenn man das Ziel hat, irgendwann auch gemeinsamen Alltag erleben zu wollen, dann sollte man sich auch in Gegenwart des Partners wohlfühlen.

Ich wünsche dir alles Gute. :smile:
 
M
Benutzer105462  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Danke erstmal für die Antworten bisher, es hilft immer, eigene Erfahrungen anderer Personen zur Thematik zu lesen. :smile:


Das er sich in der Gegenwart von anderen Menschen anders verhält ist doch ganz normal.
Benimmst du dich viell. auch anders wenn du nicht mit Ihm allein bist und nur fällt es dir nicht auf?

Klar ist es normal und ja, auch ich verhalte mich unter Freunden bestimmt ein bisschen anders als mit meinem Freund. Aber bei ihm ist es enorm und außerdem geht es ja nicht nur darum sondern darum, wie fremd er auf mich wirkt auch bezogen auf Körpersprache und einfach das "Gefühl". Ich wünschte nur, ich könnte es näher beschreiben.


Telefoniert Ihr nur oder, hast du Ihn auch manchmal auf der Webcam?
Wenn nein könnte das viell. nicht schaden, du gewöhnst dich an seine Mimik, Gestik und dann kommt er dir,
beim nächsten mal nicht mehr ganz so unvertraut vor.

Zugegeben benutzen wir die Webcam nur seeehr selten. Wenn wir sie benutzen, dann freue ich mich auch immer, ihn zu sehen aber auch hier fühlt es sich manchmal an, als würd ich einen Fremden beobachten... Einige Fernbeziehungsmenschen, die ich mal gefragt habe, wie das bei ihnen ist meinten auch zu mir, es wäre immer wie nach Hause kommen, wenn man sich wiedersieht und so vertraut und warm und wunder wunderschön, wie im Film eben. Und es verunsichert mich total, dass ich nie dieses Gefühl habe. :hmm: (erst wenn man dann mal kuschelnd und sich küssend im Bett liegt... dann fühle ich das. Aber man soll das Gefühl ja nicht nur dann haben... sondern eben auch im Alltag, oder?)

Liebeshandbuch schrieb:
as habe ich ihm so einmal geschildert und er meinte nur, er wäre beide Personen gleichermaßen. Ich fand das immer höchst befremdlich, weil es in mir das Gefühl geweckt hat, dass ich nie wusste, ob ich mich in bestimmten Situationen auf ihn verlassen könnte im Sinne von "Ich kann mich darauf verlassen, dass er sich so und so verhält."

Ich habe ihm das heute auch mal versucht zu... ehm "schildern", da ich eigentlich der Ansicht bin, dass man über Probleme reden muss und mich das in lezter Zeit sehr beschäftigt. Trotz sehr vorsichtiger und im Vergleich zur Realität harmlos geschilderten Sachlage war er -wie erwartet- sehr verletzt und hat alles sofort als persönlichen Angriff empfunden, war überzeugt, ich würde ihn abseits vom Telefon nicht lieben, fände ihn unattraktiv und nicht anziehend usw. Außerdem hat er alles gleich aufs sexuelle bezogen und fand allgemein, dass er nicht anders ist "in Echt" als aus der Entfernung. Inzwischen hab ich ihn beruhigt, aber geredet haben wir nun nicht wirklich drüber. Er ist jedenfalls noch immer geschockt von meinem Zitat "Manchmal fühlst du dich einfach an.. wie eine fremde Person." Hätte ich wohl nicht sagen sollen...

Liebeshandbuch schrieb:
Ist eure Beziehung schon immer eine Fernbeziehung gewesen?

Ja, leider. Wir haben uns halb übers Internet, halb über seinen Cousin der uns sozusagen per Chat vorgestellt hat kennengelernt.

Tu me manques schrieb:
Für mich ist heute klar, dass ich keine Beziehung führe kann, wenn ich mich zu irgendeinem Zeitpunkt für meinen Partner schäme. Das ist für mich ein großes Alarmsignal. Ich will nicht nochmal auf eine Beziehung zurück blicken und mich fragen müssen, wie ich nur so blind sein konnte.

Ich fand dieses Gefühl von Scham auch schon ganz schrecklich und empfand es selbst als Alarmsignal. Vorallem nach dem letzten Treffen hat es mich wachgerüttelt. Ich will das Gefühl ja nicht haben. Das schlimme ist, ich glaube, wenn ich ihn von anfang an so kennengelernt hätte, wäre das gar nicht da. Man gewöhnt sich ja an Macken und akzeptiert sie. Nur dazu haben wir ja nun nicht wirklich "Zeit" - ich sehe ihn jedoch nicht an und denk mir "AAArgh wie konntest du nur so blind sein und mit dem zusammenkommen" - so schlimm ist es nun echt nicht. :zwinker:

Tu me manques schrieb:
Aber überdenk deine Beziehung mal ruhig. Ist es für dich nur ungewohnt oder ist es wirklich ein Störfaktor? Ich persönlich würde auf Dauer keine Fernbeziehung führen wollen. Und wenn man das Ziel hat, irgendwann auch gemeinsamen Alltag erleben zu wollen, dann sollte man sich auch in Gegenwart des Partners wohlfühlen.

Es ist ungewohnt. Wie gesagt, ich würde wohl daran gewöhnt sein, wäre sein Verhalten, seine Ausstrahlung immer präsent. Es ist ja auch mehr als dass es mich stört, dass er "anders" ist. Ich habe Angst, dass es ein Inneres Gefühl von mir ist, das weder er noch ich steuern kann, dass ich einfach von seiner Art, zu gehen, mit anderen zu reden etc. abgeneigt bin. Und das will ich nicht... weil ich mich sonst so zu ihm hingezogen fühle. Und ja, wir haben das Ziel mal einen gemeinsamen Alltag zu führen, bzw. ist das mittlerweile nicht mehr so weit entfernt, da wir beide in einem Jahr mit der Schule fertig sind... und da fängt das nächste Problem an. Ich glaube eben, das Gefühl würde beim "sich im Alltag aneinander gewöhnen" weggehen, aber wer weiß? Ich will mein Leben allgemein nicht von jemandem abhängig machen... und dann noch von jemandem bei dem ich nicht sicher bin, wie sehr ich mich an ihn gewöhnen kann... Argh... dieses Zukunftsding ist ja noch ein weiteres Problem. Und mit so einer Ausgangslage... ich will gar nicht drüber nachdenken, was alles schiefgehen könnte... :frown:
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Ok, ich beschränk mich mit meiner Antwort erstmal auf den Anfang... ich hatte auch eine jahrelange Fernbeziehung und hab viele Freundinnen die eine haben - keiner hat da gleich in der ersten Minuten das pure Glücksgefühl, man muss sich immer erst wieder "gewöhnen"
Und ich finde auch dass eigentlich kaum jemand, der praktisch und realistisch veranlagt ist, in einem Dauerzustand enger Vertrautheit im Alltag mit dem Partner lebt. Es gibt immer Dinge, die man komisch findet, selsbt so nie sagen oder machen würde oder die einen nerven.

Befremdlich finde ich allerdings das Fremdschämen... das halte ich nicht für normal und alltäglich. Allerdings würde ich an deiner Stelle mal ganz akribisch Ursachenforschung betreiben. Was ist es GENAU dass ein widerwilliges Gefühl in der erweckt. Wo sind Unterschiede im Verhalten?

Ich finds schon sehr wenig, wieviel ihr euch seht und es kann sehr gut sein, dass es damit zusammenhängt... daher kann ich deine Zukunftssorgen verstehn. Da gibts schon noch einige Baustellen zu klären bevor man wirklich ans Zusammenziehen denken kann, zumindet in meinen Augen.
 
g_hoernchen
Benutzer70315  (35) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Hallo

Also ich will das jetzt wirklich nicht zusätzlich schwarz-malen. Aber du musst einfach davon ausgehen, dass sich sein Verhalten nicht ändern wird. Schon noch zu einem Teil, wenn ihr zu zweit seid. Ich glaube da stellen sich 2 Partner aufeinander ein.
Aber in der Gesellschaft mit anderen Menschen, wird er so bleiben, wie er ist und damit eben auch ein Mensch, dessen Verhalten du zum Teil befremdlich findest.
Ich weiß noch nicht mal , ob das wirklich an der Fernbeziehung liegt. Ich hatte einen Freund, bei dem war es ähnlich. Allein mit ihm hatte ich nie ein Problem, aber in der Gesellschaft habe ich mich manchmal für sein Verhalten geschämt. Danach dachte ich mir immer, wie gemein diese Gedanken sind. Kann man sie aber bewusst ändern? Wohl nicht.

Ich denke jedoch, was seine Körperhaltung angeht, wirst du dich noch daran gewöhnen. Den Punkt seh ich persönlich nicht so kritisch.

Also in meinen Augen musst du dich mit dem Gefühl arrangieren und es akzeptieren. Ich glaube jedoch, dass es sich möglicherweise bessern könnte, wenn ihr euch öfter seht. (Zusammenziehen würd ich jedoch an eurer Stell nicht sofort) Da kommt dann einfach noch eine ganz andere Vertrautheit rein.
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Hi mia,

Also ich muss sagen, dass es für mich einen gewaltigen Unterschied macht, ob ich nun irgendeine "Macke" oder eine gewisse Verhaltensweise meines Partners nicht so mag oder gleich die ganze Körperhaltung, die Art, wie er sich bewegt, wie er mit anderen Menschen umgeht. Das sind Dinge, die kann er nicht ändern, die kann man nicht wegdiskutieren.


Ihr führt wirklich eine ganz extreme Fernbeziehung. Ich will jetzt nicht all das wieder schreiben, was andere vor mir schrieben - aber ich glaube nicht, dass man sich dazu zwingen kann, sich mit Zügen des anderen abzufinden, die einem ganz gewaltig und innerlich gegen den Strich gehen.

Da Dir eigene Erfahrungen helfen:
Ich führe auch seit kurzem eine Fernbeziehung und ich habe ehrlich gesagt nie ein "fremdes" Gefühl beim wiedersehen. Klar beschnuppert man sich anfangs irgendwie nochmal, aber mich hat noch nicht ein einziges Mal ein solches Gefühl beschlichen - im Gegenteil. Ich entdecke eigentlich jedesmal wieder neue Dinge, die ich mag.

Und irgendwie ist es für mich genau das - nämlich das sofort Vetraute, und mein Bauchgefühl, was 100%-ig stimmt wenn man sich gegenübersteht (und stimmen MUSS), was mich von der Stimmigkeit und der Harmonie in der Partnerschaft zwischen mir und meinem Schatz überzeugt. Ich bin immer "zu Hause", wenn ich ihn in meine Arme schließen kann und ich kann's mir beim besten Willen nicht vorstellen, mich nur irgendwann einmal "fremdzuschämen". Ganz im Gegenteil.

Und ich würde mich als Menschen bezeichnen, der sehr körperlich ist und auch auf die "Körperlichkeiten" anderer achtet.

Mag sein, dass es eine Typfrage ist - aber ich kann mir kaum vorstellen, sollte nicht irgendwo in nächster Zeit die Gelegenheit für Euch sein, Euch wirklich mal über längere Zeit leben zu sehen und auch als "Alltagsmensch" kennenzulernen, dass es gut ausgehen wird...

Gruß, cocos
 
kessy88
Benutzer51843  (35) Meistens hier zu finden
  • #10
oh, das kenne ich.
ich hatte auch mal eine fernbeziehung. warum sie nicht mehr besteht hat ganz andere gründe, zumindest zum allergrößten teil.

ist es richtig, dass ihr euch eigentlich nur übers internet und telefon kennengelernt habt? ich glaube nämlich, das ist der springende punkt.
ich kenne das selber... war mit meinen eltern damals im urlaub, habe ihn dort (2 tage) flüchtig kennengelernt und ahnte noch nicht, was draus wird. dann entwickelte sich das langsam... zunächst übers internet, bis es zum telefonieren überging. du erzählst jemandem eigentliuch dein ganzes bisheriges leben, hörst ihm zu... gewöhnst dich schnell ans tägliche telefonieren, ohne fehlt einfach was. und wenn man sich dann gegenüber steht... mmmh... das ist also der mensch, dem ich alles auf die nase gebunden habe... du siehst beim telefonieren seine mimik und gestik nicht, kannst seine körperhaltung nicht beobachten und das fehlt eben in diesem puzzle.
wenn wir uns- nach zum teil 4 monaten- wiedersahen, hatte ich auch das gefühl, das du beschreibst, dass du ihn eigentlich kennst, aber eigentlich auch nicht.

ich konnte unsere fernbeziehung zu einer wochenendbeziehung umwandeln (bin in seine nähe gezogen) und es wurde besser. jedenfalls das gefühl, ihn zu kennen und dann auch wieder nicht. ich war mir sicher ich kenne ihn. wusste dann aber, dass ich mit ihm keine gemeinsame zukunft aufbauen will (zusammenziehen: nein... heiraten: nein... kinder bekommen: nein...) das war dann der punkt, dass ich wusste es hat keinen sinn mehr. weil ich ihn nun richtig kannte. zusammen immer das zahme schäfchen das kein wässerchen trüben kann, sich dann aber bei seinen kumpels als der king aufspielen, immer was besseres besitzen wollen als alle anderen, egal ob man sich dafür in schulden stürzt und über die eigene freundin reden... kam mir ungeliebt vor ("ja meine alte...") und das in meinem beisein. über die fast 5 jahre ist da einiges zusammengekommen, was mich dazu bewog die oben genannten punkte mit nein zu beantworten. letztendlich bereue ich zwar die beziehung nicht, denn ich habe sehr viel fürs leben mitgenommen (in wiefern auch immer...), dennoch bin ich heute der meinung, ich hätte die notbremse sehr viel ehr ziehen sollen und mir lieber einiges erspart.

wie du damit umgehst, das musst du selbst entscheiden. sich öfter sehen wäre das beste, um sich besser kennenzulernen. und auch über einen längeren zeitraum als 2-3 tage. denn die kann man sich mal zusammenreißen, bei 2 wochen sieht es dann schon anders aus.
 
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