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Männer als Kunden

Lira.mol9
Benutzer217754  (18) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hey :smile: ich bin momentan immernoch Kassiererin. Ich habe 2023 als minijoberin angefangen und bin momentan als teilzeit eingestellt, bis meine Ausbildung beginnt.
Der Einzelhandel ist wirklich anstrengend, kann aber auch sehr spaßig sein.
Das beste am Kassiererin ist, wenn man liebevolle Kunden hat, die einem Hallo und tschüss sagen :smile: aber leider gibt es auch mal einige die schlecht gelaunt sind. Kein Problem, jeder hat mal einen schlechten Tag.
In den 2 Jahren konnte ich feststellen, dass Fraunen meist öfter schlecht gelaunt sind als Männer 🫠.
Manche Kunden bringen Humor ein und führen ein kleines Gespräch, was wirklich zuckersüß ist.
Leider gibt es aber auch sehr viele Männer, die ihren Charme nicht spielen lassen und einem wirklich unangenehm anmachen.
Als ich 16 war, hat mich ein bestimmter Kunde immer absichtlich am Arm berührt, mir von hinten zugeschaut wie ich Produkte einräume, mich bis zum Lager verfolgt und immer mein ,, so junges " alter betont.
Oft gibt es besoffene Kunden, die auch nicht wirklich passende Sprüche an der Kasse raushauen.
Ich weiß, nicht wie manche Menschen sich das Recht raus nehmen andere auf ihrer Arbeit oder generell zu belästigen oder gar zu sexualisieren.
Oft kamen Sprüche wie ,, blonder Engel, blauer schnaps" , ,, lange haare , voll Lippen, stramme titten" , ,,dumm fickt gut"(bezogen auf meiner haarfarbe) oder sonstiges

Natürlich gibt es auch Männer die sehr charmant waren :smile: und Manieren haben .. Leider gibt es nur zu wenig davon
 
O
Benutzer227925  (25) Klickt sich gerne rein
  • #2
Überall trifft man auf dumme aber auch auf nette Kunden … is leider so.
Und grade ihr müsst es meistens ertragen 😬… das tut mir leid
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #3
Es tut mir leid, dass du am Arbeitsplatz sexuell belästigt wirst und nicht einfach nur deinen Job machen kannst.

Wie geht ihr im Team damit um, redet ihr darüber?
Und wie reagiert der/die Vorgesetzte? Kann zb Hausverbot erteilt werden?

Ich weiß, nicht wie manche Menschen sich das Recht raus nehmen andere auf ihrer Arbeit oder generell zu belästigen oder gar zu sexualisieren
Ich glaube, dass solche Menschen dabei, neben den sexuellen Gedanken, sich auch denken, dass die Angestellten da sich kaum wehren können (weil "Kunde ist König") und deshalb auch ganz bewusst mit dem Ziel, die Angestellten dort zu belästigen, in die Geschäfte gehen :frown:
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #4
Oft kamen Sprüche wie ,, blonder Engel, blauer schnaps" , ,, lange haare , voll Lippen, stramme titten" , ,,dumm fickt gut"(bezogen auf meiner haarfarbe) oder sonstiges
Als Kunde bewegt man sich nicht im rechtsfreien Raum. Hast du mal abgeklärt wie du umgehen sollst mit solchen Belästigungen?
 
J
Benutzer199726  (42) Sehr bekannt hier
  • #5
Ich kenne das. Schlimmster Job als Studentin: Erdbeerverkäuferin am Straßenrand. Widerlich, was da an alten, ekligen Säcken aufgelaufen ist. Als mein Bruder dann mit am Start war endete es schlagartig.

Tipp: lass dir nichts gefallen. Die haben kein Recht so widerlich zu sein. Und das ist auch kein Spaß oder ein Kompliment oder sonst was. Das ist Belästigung und viele machen das bei jungen Frauen um sich stark zu fühlen und mal kurz Macht zu demonstrieren. Bei Jungs hätten sie schlicht Angst eine aufs Maul zu kriegen.
Das hat wirklich überhaupt gar nichts mit Komplimenten zu tun und du hast auch Rechte als Arbeitnehmerin.
 
Lira.mol9
Benutzer217754  (18) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #6
Als Kunde bewegt man sich nicht im rechtsfreien Raum. Hast du mal abgeklärt wie du umgehen sollst mit solchen Belästigungen?
Wenn ein anderer Mitarbeiter es gesehen hat und es mehrmals vorkam kann ein hausverbot ausgesprochen werden
 
Rocket_Scientist
Benutzer199502  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
[...]
Natürlich gibt es auch Männer die sehr charmant waren :smile: und Manieren haben .. Leider gibt es nur zu wenig davon
Ganz allgemein gesprochen musst Du Dich dran gewöhnen. Das Älterwerden bringt Schritt für Schritt die Erkenntnis mit sich, dass die Anzahl asozialer Idioten und Arschlöcher weit größer ist, als man sich je ausgemalt hat.
Verkackte Toiletten, Rattenbefall weil vergammeltes Essen einfach so in die Biotonne geschmissen wird, Zalandokartons, die nicht klein gemacht werden, so lange sie noch in den Container passen, Sperrmüll irgendwo im Wald, Flaschen, die der Automat nicht nimmt, landen irgendwo, abgefackelte Infotafeln am Wanderweg, irgend ein Depp malt Dir die Hauswand an, stinkende Menschenn beim Feierabendeinkauf (Underberg und ein Bier), Arschgeigen, die grölend durch die Straßen ziehen und Dir das gerade eingeschlafene Baby wachbrüllen, fitte SUV-Fahrer, die quer auf zwei Behindertenparkplätzen parken, Handwerker, die Rumstehen und Wampe kratzen als Arbeitszeit betrachten, Regierungssprecher, die pöbeln wie am Stammtisch, Chinesen, die ne Karaokeparty einprogrammieren, aber beim Crash die Autotüren verriegelt lassen, Grapscher, Betrüger und Verbrecher, die PResident werden und sich für Gottes Geschenk an die Menschheit halten, zwei Jugendliche mit Smartphones in der Hand, die mit 20 Sachen auf einem E-Roller über einen Gehweg brettern, Pizzaboten in Kleinwagen, die dich an der Fußgängerampel beinahe über den Haufen fahren, rennfahrende U25-Deppen, die Leben gefährden, Budeskanzler mit Erinnerungslücken, Unternehmen, die Wasserkrisen verursachen, weil sie Grundwasser abpumpen und in Flaschen verkaufen.....

Idioten, Arschlöcher, Betrüger, Egomanen, Narzissten und Gestörte überall auf der Welt und jeden Tag werden dir ein paar mehr auffallen. Getreu dem Motto "Du kannst sie nicht alle töten" muss man sich also andere Strategien überlegen.

Was ich damit sagen will: Wenn man jedem dummen und verachtenswerten Spruch mit einem Hausverbot begneten, dann hat man wohl erzogene, aber sehr wenige Kunden. Das ist also leider realitätsfern.

Irgendwo muss es aber eine Grenze geben, oder zwei.
Unter Grenze 1: Weglächeln.
Zwischen 1 und 2: Ein verbaler Schuss vor den Bug.
Über 2: Eskalation an Vorgesetzte und Sanktionierung auf Einzelfallbasis.
Da ein Konzept zu haben ist Aufgabe und Pflicht der Filialleitung.
Eine entsprechende Erwartung kann man in einer Teamrunde formulieren.


Hach, das waren noch Zeiten, als der Inhaber vom Dorfladen jeden zur Sau gemacht hat, der das Obst mit seinen Drecksgriffeln angelangt hat.
Und heute, da werden zehn Äpfel mit den Ekelfingern angelangt und einer gekauft. 🤮
 
RockNilo
Benutzer228186  (29) Ist noch neu hier
  • #8
"Kunde ist König"
Ich bin es so leid zu hören für was diese Mentalität von anderen Menschen Missbraucht wird.
Auf meiner Arbeit bekomme ich auch in letzter Zeit öfter mit, dass gerade junge Kolleginnen von unseren Kunden (meistens sehr viel ältere Männer) belästigt werden. Die Geschäftsführung drückt da viel zu oft ein Auge zu.
Wenn ein anderer Mitarbeiter es gesehen hat und es mehrmals vorkam kann ein hausverbot ausgesprochen werden
Das ist auf jeden Fall mehr als angebracht und trägt auch hoffentlich dazu bei, dass es seltener vorkommt.
Ist es eine Regel, dass es zusätzlich ein anderer Mitarbeiter gesehen haben muss oder hast du da auch Anlaufstellen bei denen du dich selbst eher melden kannst?
Gute Unternehmen haben konkrete Konzepte für diese Fälle.
 
Zuletzt bearbeitet:
FrauNaddi
Benutzer174959  Meistens hier zu finden
  • #9
Gute Unernehmen haben konkrete Konzepte für diese Fälle.
Ob die dann auch angewandt werden?
Anderes Beispiel selbes Problem… es gibt Konzepte für gewaltfreien Umgang an Schulen und Sanktionen bei Verstoß… wird aber nicht umgesetzt…

Ich komme auch aus dem Einzelhandel, bin da also groß geworden…
Kassiert im getränkemarkt, gejobbt bei Mc’s („Bestellung, Drive in, Küche) und gelernte augenoptikgessellin in einem kleinen Betrieb, azubine als Krankenschwester, zuletzt „fachverkäuferin“ für hochpreisige Essig und Öle… also selbst wenn ich nicht direkt im Einzelhandel war, hatte ich immer Kontakt mit Menschen im Dienstleistungssektor…

Ja, Menschen sind einfach viel zu oft einfach nur zum kotzen…

Um nun endlich zum Zitat zu kommen 😅

Im Ernst?
Das ich nicht lache…
Wir leben in Deutschland, immernoch ein patriarchales Land… auch wenn es Ecken gibt wo das nicht mehr so extrem der Fall ist… aber in der Norm ist das so…
Ich bezweifele nämlich stark das der Bäcker xy ein Konzept im Falle einer Belästigung gegenüber seinen Angestellten fachverkäuferinnen, VORBEREITET hat…
*benutze hier bewusst die geschlechtlichen Pronomen in der jobdefinition…

Also du kannst dir an meinem Lebenslauf ungefähr ableiten in was für Unternehmen ich gearbeitet habe…

Der optikerbetrieb hatte das mit Sicherheit nicht… und der internationale Großkonzern… nun ja… der war wirklich nach dem Motto der Kunde ist König (hab ich selbst erlebt im Bezug von pöbeln von Kunden gegen mich)…

Off-Topic:
Mein Problem war immer das ich Dinge wie Ironie, Sarkasmus, Flirts und Ähnliches nie erkennen und/oder auseinander halten kann… dazu muss ich Personen kennen und ihre Art von Humor wahrnehmen… wobei auch bei meinen Kindern versteh ich die sarkastischen Witze oft nicht 😅…
Im Nachhinein is das auch logisch als neurodivergente Person 🙃
 
RockNilo
Benutzer228186  (29) Ist noch neu hier
  • #10
Wir leben in Deutschland, immernoch ein patriarchales Land… auch wenn es Ecken gibt wo das nicht mehr so extrem der Fall ist… aber in der Norm ist das so…
Ich bezweifele nämlich stark das der Bäcker xy ein Konzept im Falle einer Belästigung gegenüber seinen Angestellten fachverkäuferinnen, VORBEREITET hat…
*benutze hier bewusst die geschlechtlichen Pronomen in der jobdefinition…
Da stimme ich dir zu.
Ein Awareness Konzept zu haben ist eine Sache. Es in der Praxis konsequent umzusetzen eine andere.
In dem Fall den du geschildert hast kann ich mir vorstellen, dass oft garnicht die Notwendigkeit dafür erkannt wird weil manches Verhalten erschreckenderweise von vielen als normal oder als emotionale Kollateralschäden auf Basis von Betriebsrisiko betrachtet wird.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #11
Was ich damit sagen will: Wenn man jedem dummen und verachtenswerten Spruch mit einem Hausverbot begneten, dann hat man wohl erzogene, aber sehr wenige Kunden. Das ist also leider realitätsfern.
Der Großteil der Kundschaft weiß durchaus sich zumindest in dem Rahmen zu bewegen, dass sie sich solche Sprüche verkneifen können:
Sprüche wie ,, blonder Engel, blauer schnaps" , ,, lange haare , voll Lippen, stramme titten" , ,,dumm fickt gut"(bezogen auf meiner haarfarbe)
Deshalb sind sie noch lange nicht freundlich und angenehm, aber auf die Kunden, die das nicht schaffen können nicht zu sagen, auf die muss ein Laden verzichten können. Wenn man keine Lust hat da aktiv zu werden, ist das eine Sache, aber ich halte es für falsch, dass sich die Belästigte nun ein Eskalationsstufenprogramm überlegen soll und vor allem hauptsächlich einfach damit leben soll, schließlich ist ja auch Donald Präsident und Andreas M. hat einen Kühlschrank im Wald entsorgt.
 
Arcadi
Benutzer212294  Öfter im Forum
  • #12
Hm, wir haben in unserem Unternehmen kein Awarenesskonzept oder ähnlichen Kram. Ich weiß auch nicht, was sowas bringen soll, gesunder Menschenverstand finde ich besser als irgendwelche toll klingenden Papiertiger.. Für unsere Mitarbeiter ist klar, dass sie sich nicht von „Kunden“ beleidigen oder sonstwie „belästigen“ lassen müssen. Sich unverschämtes Verhalten verbitten, können sie in der Akutsituation selbst tun, da haben sie freie Hand, und bei Bedarf regeln das mein Kompagnon oder ich.
 
Reaper0309
Benutzer175515  (29) Meistens hier zu finden
  • #13
Habt ihr in eurem Laden Kameras?

Nicht das ich deine Geschichte anzweifle, aber deine Vorgesetzte würde sich vielleicht mit so einem Beweis in der Hand leichter überzeugen lassen, deinem Stalker Hausverbot zu geben.
 
Lira.mol9
Benutzer217754  (18) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #14
Habt ihr in eurem Laden Kameras?

Nicht das ich deine Geschichte anzweifle, aber deine Vorgesetzte würde sich vielleicht mit so einem Beweis in der Hand leichter überzeugen lassen, deinem Stalker Hausverbot zu geben.
Ja aber ohne ton
 
R2-D2
Benutzer215024  (35) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #15
Anderes Beispiel selbes Problem… es gibt Konzepte für gewaltfreien Umgang an Schulen und Sanktionen bei Verstoß… wird aber nicht umgesetzt…
Naja, ein völlig degenerierter Asozialer in meiner 5. Klasse ist letztens zu einer Mitschülerin und hat sie als "fette Sau" betitelt. Seine Mutter sieht aus wie das Michelinmännnchen, das sich hat gehen lassen, und das Mädchen weiß das auch. Als sie mit "deine Mutter" antwortete, hat der Gestörte ihr vollspann wie beim 11 Meter gegen das Schienbein durchgezogen... gab nen Verweis, kam nicht unterschrieben zurück. Hab der Mutter durchgegeben, dass es sein kann, dass was in der Post verloren gegangen ist, aber manchmal auch Schüler was rausfischen. Sie solle den bitte bald unterschrieben zurückschicken, wenn das 2. Exemplar ankommt. Antwort: "Brauch ich nicht nochmal schicken. Sie akzeptiert den nicht. Er hat alles ruchtig gemacht. Schlampe hätte nicht auf Familie gehen sollen."... Der kleine Bastard hat jetzt Narrenfreiheit, bis es genug Verweise für ein Disziplinarverfahren sind, was dann mit einer Woche zu Hause zocken belohnt wird... Spannend wird es erst in 2 Jahren, wenn er strafmündig wird.
 
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K
Benutzer196691  (27) Öfter im Forum
  • #17
Naja, ein völlig degenerierter Asozialer in meiner 5. Klasse ist letztens zu einer Mitschülerin und hat sie als "fette Sau" betitelt.
R2-D2 R2-D2 Sind wir jetzt bei original Nazi-Sprech angekommen? Deine Ausdrucksweise ist dehumanisierend und ekelhaft.
Schlimm genug solche Nazifloskeln für Erwachsene zu benutzen. Aber ne, du als pädagogische Fachkraft (?) benutzt die sogar für einen deiner Fünftklässler.

Ich drücke mich echt selten ordinär aus. Aber bei solchen Floskeln über deine eigenen Schutzbefohlenen bekomme ich das Kotzen.

[...] der Gestörte [...] der Bastard
...

Der kleine Bastard hat jetzt Narrenfreiheit, bis es genug Verweise für ein Disziplinarverfahren sind, was dann mit einer Woche zu Hause zocken belohnt wird... Spannend wird es erst in 2 Jahren, wenn er strafmündig wird.
Wenn du denkst, du machst deinen Job gut, wenn du nur Verweise und soziale Exklusion für einen Fünftklässler austeilst und magisch auf Besserung hoffst, dann bist du eine denkbar schlechte Besetzung für deinen Job.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #18
Naja, ein völlig degenerierter Asozialer in meiner 5. Klasse ist letztens zu einer Mitschülerin und hat sie als "fette Sau" betitelt. Seine Mutter sieht aus wie das Michelinmännnchen, das sich hat gehen lassen, und das Mädchen weiß das auch. Als sie mit "deine Mutter" antwortete, hat der Gestörte ihr vollspann wie beim 11 Meter gegen das Schienbein durchgezogen... gab nen Verweis, kam nicht unterschrieben zurück. Hab der Mutter durchgegeben, dass es sein kann, dass was in der Post verloren gegangen ist, aber manchmal auch Schüler was rausfischen. Sie solle den bitte bald unterschrieben zurückschicken, wenn das 2. Exemplar ankommt. Antwort: "Brauch ich nicht nochmal schicken. Sie akzeptiert den nicht. Er hat alles ruchtig gemacht. Schlampe hätte nicht auf Familie gehen sollen."... Der kleine Bastard hat jetzt Narrenfreiheit, bis es genug Verweise für ein Disziplinarverfahren sind, was dann mit einer Woche zu Hause zocken belohnt wird... Spannend wird es erst in 2 Jahren, wenn er strafmündig wird.
Von Kollegin zu Kollege:
Sprache formt unser Denken und Denken unser Handeln. Du musst wirklich darauf achten, WIE du über Kinder sprichst, wenn du sie bestmöglich erziehen und formen möchtest, damit sie irgendwann mündige Bürger werden, die Verantwortung übernehmen und Courage für ihre Mitmenschen zeigen.
Bestell die Eltern ein, setz dich mit Ihnen, dem Schüler und der Schulleitung im Rücken zusammen und besprecht in Ruhe die Schulordnung. Sprecht darüber, dass Gewalt nicht mit Gegengewalt beantwortet werden darf und dass körperliche Gewalt keinen Platz an eurer Schule hat. Lasst die Eltern reden, aber bleibt ruhig und beweist, dass ihr hier eine klare Linie habt, die überschritten wurde. Und dass man sich hier jedes Mal wieder einfinden wird, wenn sich der Sohn so verhält. Aber rede nicht so von einem 12-jährigen Kind, das ist doch weit unter deiner Würde. Du bist besser als das, das muss ich glauben, sonst verliere ich die Hoffnung in unseren Berufsstand.

Weißt du, ich habe auch schon stark verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler unterrichtet und man kann nicht jeden retten... aber man kann jeden verlieren, wenn man so spricht, denkt und handelt, wie du es hier präsentierst.
 
R2-D2
Benutzer215024  (35) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #19
Wenn du denkst, du machst deinen Job gut, wenn du nur Verweise und soziale Exklusion für einen Fünftklässler austeilst und magisch auf Besserung hoffst, dann bist du eine denkbar schlechte Besetzung für deinen Job
Zumindest gab es motiviert von den Kindern ziemlich viel Druck seitens der Elternschaft, dass ich die Klasse fortführen soll, und diverse Kinder, deren Schülerakte sich wie ein Horrorfilm liest und die bei anderen Lehrkräften regelmäßig austicken, sind bei mir Lämmchen. Ich werde auf dem Gang jedes mal angebettelt, dass ich die Klasse vom letzten Jahr wieder übernehme... Irgendwas scheine ich richtig zu machen. Ich suche krankhaft Positives bei Schülern und wenn es nur so etwas kleines ist, dass er mal einem Mitschüler hinter sich die Tür aufgehalten hat. Daran denke ich jedes mal, wenn es einen schlechten Moment gab, um wertschätzend zu bleiben. Dieser Schüler hat es geschafft in einem Jahr keinen solchen Moment zu haben...
Wir hatten jetzt ein Jahr lang keinen Schultag an dem besagter Schüler nicht gegenüber Schwächeren (meist Mädchen, denn er ist zu feige sich jemanden in seiner Größe zu suchen) aus Spaß an der Freude gewalttätig wurde oder ihm kognitiv nicht gewachsene (Schüler um die 70IQ, die sich aber echt Mühe geben) schikaniert hat. Wir haben auch das Problem von krankhaftem Lügen. Dass er alles zerkaut und beschmiert, das er in die Finger bekommt, ist da schon garnicht mehr relevant, aber die Hauptsorge meiner Schulleitung... Wir haben im ersten Halbjahr den gesamten Katalog an Maßnahmen und Hilfsangeboten ausgeschöpft. Diverse Lehrer, Sozialarbeitsfachkraft und und und haben versucht, einen Zugang zu bekommen. Keinem gelungen. Problem: Es macht ihm einfach irre Spaß und er ist der festen Überzeugung ein Genie mit vorprogrammiertem Lebenserfolg zu sein. Wenn die Mutter sich weigert, ihn auch nur diagnostizieren zu lassen, Gewalt mit "Jungs sind Jungs" abtut oder von Rassismus spricht während alle Beteiligten mehr Migrationshintergrund haben, als der stetig das N-Wort brüllende Schüler, kann die Schule nix mehr machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #20
kann die Schule nix mehr machen.
Das stimmt nicht, auch wenn andere Maßnahmen sicher schwierig sind. Und im Zweifelsfall, wenn der Junge wirklich dermaßen unbeschulbar ist, muss man es nicht ihm, sondern den Eltern ungemütlich machen, so dass die sich um eine Diagnostik bemühen. Läuft euer AOSF-Verfahren? Wenn nein, warum nicht? Das geht auch ohne Einwilligung der Eltern, wenn eine erhebliche Fremdgefährdung vorliegt. Habt ihr Familienklassen? Vielleicht wäre das eine Maßnahme, wenn ihr viele auffällige Schüler*innen in der Schule habt, da kommen die Eltern mindestens einen Tag mit zur Schule und arbeiten gemeinsam mit der Schule und dem Kind an einem besseren Verhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #21
Jugendamt/ Schulsozialarbeiter einschalten, das Kind braucht dringend Diagnose, Hilfe über die Fachstelle 35a (Schulbegleitung durch Fachkräfte), wahrscheinlich dringend eine Therapie. Die Situation ist nicht Schuld des Kindes! Aosf-Verfahren einleiten, Erziehungshilfe für die Eltern einleiten, Hilfeplangespräche, etc. Das Kind hängt doch völlig in der Luft und ihr als Schule habt die Verantwortung das ihm geholfen wird. Dazu gehört auch ggfs. Ein Wechsel an eine ESE-Schule.
 
Kokiri
Benutzer157013  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #23
Offtopic zur Schule bitte beenden.
 
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