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Libidoverlust bei meiner Frau durch Medikamente

Möchtegern
Benutzer222728  (67) Ist noch neu hier
  • #1
Moin zusammen!
Meine Frau nimmt seit Jahren Medikamente gegen Angst. Diese haben Begleiterscheinungen wie eben Libidoverlust. Sie ist unfähig zu kuscheln an Sex gar nicht zu denken. Es fehlt mir sehr, zumindest das kuscheln. Gibt es hier Menschen die es so geht wie mir. um Erfahrung zu tauschen?
 
T
Benutzer185976  (42) Öfter im Forum
  • #2
Oh ja, davon kann ich ein Buch schreiben ...
Antidepressiva sind es bei ihr, ihre Libido war vorher schon gering aber das war für mich ok.
Seitdem ist die untere Etage quasi stromlos und außer Betrieb, egal was man macht
Ihr letzter Orgasmus ist 5 Jahre her, die Lust an jeglicher Nähe ist ihr nicht nur entgangen sondern es stört sie derartig dass sie sogar die Trennung ausgesprochen hat mit den Worten "du bist so ein toller Mann, du steckst soviel zurück und ich kann dir nichts zurück geben, das ist so unfair von mir"
Sie hat mich sozusagen freigegeben - mal gaaanz kurz gesagt, dem geht natürlich eine jahrelange Vorgeschichte vor.
Aber wie gesagt, kenn ich, leidlich
 
Möchtegern
Benutzer222728  (67) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #3
Dann bin ich ja nicht alleine, Bei uns herrscht leider kein Verständnis von Ihrer Seite aus. Für die ist das alles Selbstverständlich das ich das mitmache.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
HarleyQuinn
Benutzer121281  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
Ist deine Frau in einem ähnlichen Alter wie du?
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #6
Libidoverlust ist eine der bekanntesten Nebenwirkungen, trifft nicht jeden, vor allem nicht gleich stark. Es kann eine Option sein auf ein anderes Präparat zu wechseln und zu schauen, ob sich das etwas verbessert. Müsste man aber probieren, weil die Nebenwirkungen eben sehr individuell auftreten. Ob das Sinn machen kann, müsste ein Arzt beurteilen.

Was mich wundert, ist dass das Nähebedürfnis so zurückgeht, das kenne ich so nicht. Kuscheln ist ja ansich nichts sexuelles.
Dann bin ich ja nicht alleine, Bei uns herrscht leider kein Verständnis von Ihrer Seite aus. Für die ist das alles Selbstverständlich das ich das mitmache.
Finde ich schade, denn es ist schon ein anderes Gefühl, wenn man mit seinen Bedürfnissen zumindest gesehen wird. Was wünscht du dir, was sie erfüllen könnte? Käme für dich eine Öffnung in Frage?
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #7
Was mich wundert, ist dass das Nähebedürfnis so zurückgeht, das kenne ich so nicht. Kuscheln ist ja ansich nichts sexuelles.
Wenn man aber befürchtet, dass Kuscheln zum Sex führen könnte, unterlässt man das in aller Regel auch.

Zudem kann körperliche Nähe allgemein als unangenehm empfunden werden.
 
T
Benutzer185976  (42) Öfter im Forum
  • #8
Zudem kann körperliche Nähe allgemein als unangenehm empfunden wewerden.
Exakt, auch die unseres Kindes - das muss nichtmal persönlich gemeint sein. Sie meint dann immer, dass sie komplett reizüberflutet ist, es fühlt sich wohl so an als hätte sie Ameisen auf der Haut und wie eine Art Gewitter im Kopf.
Also sie blockt jegliche Art von Berührung meist ab - beim Kind sieht man, dass sie innerlich kämpft, beim Mann ist es dann natürlich leichter für sie, zu blocken und auch den Frust abzuladen.
Ich hab das aber nie in den falschen Hals bekommen weil ich ja weiß dass sie krank ist - sie hatte wohl aber soviele Schuldgefühle, dass sie es lieber beendet hat.
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #9
Wenn man aber befürchtet, dass Kuscheln zum Sex führen könnte, unterlässt man das in aller Regel auch.
Wenn man ihn dadurch provoziert, ist das nachvollziehbar. Er schreibt aber, es fehle ihm zumindest das Kuscheln und das klingt schon eher so,, als könnte er auch nur kuscheln.
Zudem kann körperliche Nähe allgemein als unangenehm empfunden werden.
Durch die Einnahme von Antidepressiva? Das habe ich noch nie gehört. Ich habe selbst mal AD genommen, meine Libido haben sie kaum gedämpft, sehr stark jedoch das Empfinden. So konnte ich viel schwerer zum Orgasmus kommen und der war auch weniger intensiv.
 
T
Benutzer185976  (42) Öfter im Forum
  • #10
Durch die Einnahme von Antidepressiva? Das habe ich noch nie gehört. Ich habe selbst mal AD genommen, meine Libido haben sie kaum gedämpft, sehr stark jedoch das Empfinden. So konnte ich viel schwerer zum Orgasmus kommen und der war auch weniger intensiv.
Oh doch, das kann tatsächlich passieren - sei froh dass es bei dir nicht so war.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #11
Durch die Einnahme von Antidepressiva?
Der TS hat doch gar nicht geschrieben, um welche Medikamente es sich handelt. Und selbst wenn es AD sind, ist dieser Satz hier vollkommen bedeutungslos:
Das habe ich noch nie gehört.
Ich werde gerade auch mit Dingen konfrontiert, von denen ich noch nie gehört habe. Sie existieren trotzdem.
Ich habe selbst mal AD genommen, meine Libido haben sie kaum gedämpft, sehr stark jedoch das Empfinden.
Persönliche Erfahrungen lassen sich nicht auf andere übertragen, das weißt du doch selbst. Ein Freund von mir hat nach einem Burnout und unter der Behandlung mit unter anderem AD gar nichts mehr gewollt: weder Sex noch Nähe noch übermäßigen Kontakt mit anderen Menschen. Er hat sich die meiste Zeit mit seinem Hund in den Schrebergarten verzogen. Hat dann auch zur Trennung von seiner Partnerin geführt.

Aber auch hier gilt: rein anekdotischer Wert.
So konnte ich viel schwerer zum Orgasmus kommen und der war auch weniger intensiv.
Einige Menschen, die ich kenne, die an Depressionen oder chronischer Erschöpfung leiden, haben gar keinen Sexdrive mehr. Ich kann das nachvollziehen. Als es mir richtig dreckig ging, waren Orgasmen oder Sex in meinem Kopf nicht einmal präsent. Nichts davon war relevant. Kuscheln wollte ich auch nicht, weil ich Angst hatte, dass eine falsche Bewegung oder Berührung als Ausdruck sexuellen Interesses verstanden werden konnte – kam tatsächlich vor. Mann war sexuell ausgehungert und meine versehentliche flüchtige Berührung seines Oberschenkels weckte verständlicherweise direkt sein Begehren. Das führte natürlich zu Stress. Und zu mehr Abstand, zwangsläufig.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #12
Der TS hat doch gar nicht geschrieben, um welche Medikamente es sich handelt.
Richtig. Nur gegen Angst. Müssen ja keine AD sein.

Übrigens müssen die Medikamente ja gar nicht gut und/oder ausreichend wirken. Nichts killt meine Libido so zuverlässig wie Depressionen an sich. Unter einem Medikament, das ganz ausdrücklich die Libido stark senken oder erlöschen kann, aber eben die Depressionen abgemildert hat, war ich dauerscharf, einfach, weil die Depressionen milder waren.


Ich würde mich HarleyQuinn HarleyQuinn in der Frage anschließen. Erschwerend könnten die Hormone der Menopause herein spielen
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #13
Natürlich reagieren Menschen alle verschieden und dass Depressionen in den meisten Fällen mit Libidoverlust einhergehen, ist nun auch nicht wirklich ein Geheimnis. Somit ist eben immer die Frage, was ist durch die Krankheit bedingt, was durch das Medikament. Hier reden wir allerdings von einer Angsterkrankung, dabei ist ein Libidoverlust üblicherweise kaum signifikant (jeder ist anders, eh klar).

Statt Antidepressiva hätte ich auch Psychopharmaka schreiben können, es gibt schon die unterschiedlichsten Typen von AD. Libidoverlust tritt primär, bzw. am stärksten bei SSRI und SNRI auf und ist zb. bei den NDRIs selten, bei den TCAs eher die Nebenwirkung der Sedierung, diese werden ganz gerne zum schlafen gegeben. Problem ist eben, dass sich die ersten beiden Gruppen aus vielerlei Gründen oft am besten zur Behandlung von Angst und auch Depressionen eignen. Sie sedieren nicht und sind in der Regel antriebssteigernd.
Im Prinzip ist es auch egal ob es AD sind oder eine andere Art von Psychopharmaka, zum einen gibt es Ähnlichkeiten und zum anderen wissen wir, dass die Medikamente gegen Angst sind und Libidoverlust als Nebenwirkung haben. Wobei man wahrscheinlich kaum einen Schulmediziner finden wird, der Angst nicht primär mit AD behandelt.
 
Möchtegern
Benutzer222728  (67) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #14
Moin zusammen,
die Angststörung besteht nun schon seit 2001. Hinzugekommen ist im Laufe der Zeit ein Reizdarm, der den Bewegungsradius stark einschränkt.
Die Medikation umfasst:
Diazepam
Lorazepam
Mirtazapin
Pregabalin
Promethazin
Temazepam
Tavor (bei akuten Krisen)
Die Wirkung und Nebenwirkungen dieser Medikamente sind natürlich bei jedem Menschen unterschiedlich. Ein Wechsel ist aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit Unverträglichkeiten kaum oder gar nicht möglich.
Meine Frau befindet sich zurzeit erneut in einer psychosomatischen Klinik. Ich habe mich mit ihrer Erkrankung soweit arrangiert.
Was mir persönlich Schwierigkeiten bereitet, ist die Frage: Wie halte ich diese Abstinenz aus?
Selbstbefriedigung ist auf Dauer keine ausreichende Lösung. Fremdgehen kommt für mich nicht infrage – das würde mir nicht entsprechen. Eine Trennung würde sich anfühlen, als würde ich sie im Stich lassen, und dieses Schuldgefühl würde mich mein Leben lang begleiten.

Ich werde also durchhalten müssen. Ich bin jetzt 68 Jahre alt und hoffe, dass sich die Situation irgendwann von selbst löst.

Danke fürs lesen – liebe Grüße
 
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Möchtegern
Benutzer222728  (67) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #16
Meine Frau ist 64 und hat keine Gebärmutter mehr, also auch keine Memopause.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #17
Buenosaurus
Benutzer186761  (51) Öfter im Forum
  • #18
Moin zusammen,
die Angststörung besteht nun schon seit 2001. Hinzugekommen ist im Laufe der Zeit ein Reizdarm, der den Bewegungsradius stark einschränkt.
Die Medikation umfasst:
Diazepam
Lorazepam
Mirtazapin
Pregabalin
Promethazin
Temazepam
Tavor (bei akuten Krisen)
Okay... das liest sich tatsächlich, als ob Ärzte seit 2001 in immer neuen Wellen immer wieder veraltete oder sonstwie problematische Medikamente neu angesetzt hätten, ohne dass sich ein einziger von ihnen getraut hätte, die vom Vorgänger-Arzt verordneten Medikamente abzusetzen.

Lorazepam und Tavor ist dasselbe. Ich mag Lorazepam nicht, weil es als Dauermedikament süchtig macht und - wie alle Benzodiazepine - letztlich zu Hirnfunktionsstörungen führen kann, bis hin zu Wahnvorstellungen und Demenz.

In einer akuten Angstkrise bleibt Lorazepam (=Tavor) leider das Mittel der Wahl. Bei akutem Bedarf hilft es besser als alle anderen Medikamente, die ich kenne.

Aber: Diazepam (= Valium)? Temazepam? Wollte da mal ein wohlmeinender Hausarzt deiner Frau das Gehirn wegschießen, "damit sie zur Ruhe kommt"?

Ich hoffe, dass ihre Medikation in der Klinik besser angepasst wird.

Mit Pregabalin habe ich bei meinen Patienten bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Mirtazapin ist zweischneidig; vielen hilft es, einen gesunden Schlafrhythmus zu finden, aber viele Patienten berichten auch, dass ihnen Mirtazapin Alpträume verursacht.

Das Promethazin verstehe ich jetzt gar nicht. Sicher, es beruhigt, aber das ist auch so ein altes Medikament, das mir seit Jahrzehnten kaum noch untergekommen ist.

Interessant ist auch, dass da kein einziges Medikament gegen Reizdarm dabei ist. Die ganze Medikation geht nur in Richtung "Ruhigstellung".
Die Wirkung und Nebenwirkungen dieser Medikamente sind natürlich bei jedem Menschen unterschiedlich. Ein Wechsel ist aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit Unverträglichkeiten kaum oder gar nicht möglich.
Meine Frau befindet sich zurzeit erneut in einer psychosomatischen Klinik. Ich habe mich mit ihrer Erkrankung soweit arrangiert.
Sie muss an einer ganz fürchterlichen Angststörung leiden!

Und manchmal muss man dann auch sagen: "Schatz, ich liebe dich," und dabei wissen und fühlen, dass sie nicht mehr adäquat antworten wird können.
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #19
Das sind eine ganze Menge Medikamente (warum man gleich mehrere Benzodiazepine gibt, verstehe ich nicht
, tut aber auch nichts zur Sache). Ebenso wäre natürlich die Frage, warum ihr euch beide damit abgefunden habt. Man kann schon therapeutisch einiges tun, die Situation verbessern und dann braucht es mit der Zeit weniger Medikamente.
Was mir persönlich Schwierigkeiten bereitet, ist die Frage: Wie halte ich diese Abstinenz aus?
Es ist deine bewusste Entscheidung. Für dich gibt es ansonsten nur sie zu verlassen (was du nicht möchtest). Wäre ich in der Situation, würde ich wohl einen Kompromiss zwischen für sie da zu sein und meinen eigenen Bedürfnissen suchen - sie nicht betrügen, sondern es offen thematisieren. ich habe oft das Gefühl, je älter Menschen werden, desto festgefahrener sind sie in ihren Mustern. Das muss aber nicht so sein. Ich finde es ganz schwer etwas besser auszuhalten, ohne irgendetwas zu verändern.
 
T
Benutzer185976  (42) Öfter im Forum
  • #20
Die Medikation umfasst:
Diazepam
Lorazepam
Mirtazapin
Pregabalin
Promethazin
Temazepam
Tavor (bei akuten Krisen)
Ein schöner Mix - da kann ich dir aus eigener Erfahrung Bände darüber erzählen, das geht los bei sporadischer Einnahme, über Verklagen einer Ärztin die seitdem Wunderheilerin ist, über viele Therapien, Rückschläge, Tiefpunkte, ... aber bis hin zur völligen Freiheit und Genesung.
Ich will dir hier aber nicht deinen Thread sprengen mit eeewig langen Stories über mich, gern über PN falls es dich interessiert :smile:
 
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